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   EGMR, 28.06.2012 - 3300/10   

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EGMR, 28.06.2012 - 3300/10 (https://dejure.org/2012,6154)
EGMR, Entscheidung vom 28.06.2012 - 3300/10 (https://dejure.org/2012,6154)
EGMR, Entscheidung vom 28. Juni 2012 - 3300/10 (https://dejure.org/2012,6154)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    S. v. GERMANY

    Art. 5, Art. 5 Abs. 1, Art. 5 Abs. 1 Buchst. a, Art. 5 Abs. 1 Buchst. c, Art. 5 Abs. 1 Buchst. e, Art. 35, Art. 35 Abs. 1, Art. 41 MRK
    Remainder inadmissible Violation of Article 5 - Right to liberty and security (Article 5-1 - Deprivation of liberty Article 5-1-a - After conviction Article 5-1-c - Reasonably necessary to prevent offence Article 5-1-e - Alcoholics Persons of unsound mind) ...

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    S. v. GERMANY - [Deutsche Übersetzung]

    Art. 5, Art. 5 Abs. 1, Art. 5 Abs. 1 Buchst. a, Art. 5 Abs. 1 Buchst. c, Art. 5 Abs. 1 Buchst. e, Art. 35, Art. 35 Abs. 1, Art. 41 MRK
    [DEU] Remainder inadmissible Violation of Article 5 - Right to liberty and security (Article 5-1 - Deprivation of liberty Article 5-1-a - After conviction Article 5-1-c - Reasonably necessary to prevent offence Article 5-1-e - Alcoholics Persons of unsound mind) ...

  • Europarat

    S ./. Deutschland

    (englisch)

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
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Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (23)

  • EGMR, 17.12.2009 - 19359/04

    Rückwirkende Aufhebung der Höchstdauer der Sicherungsverwahrung (Verurteilung;

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Es befand insbesondere, dass das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 17. Dezember 2009 in der Rechtssache M../. Deutschland (Individualbeschwerde Nr. 19359/04, EGMR 2009) im Fall des Beschwerdeführers kein Hindernis für die Vollstreckung des Urteils darstelle.

    Das Urteil des Gerichtshofs in der Rechtssache M../. Deutschland (Individualbeschwerde Nr. 19359/04, Rdnrn. 45-78, EGMR 2009) enthält eine umfassende Zusammenfassung der Vorschriften des Strafgesetzbuchs (StGB) und der Strafprozessordnung (StPO) im Hinblick auf die Unterscheidung zwischen Strafen und Maßregeln der Besserung und Sicherung, insbesondere die Sicherungsverwahrung, sowie auf den Erlass, die Überprüfung und den Vollzug von Sicherungsverwahrungsanordnungen.

    Der Gerichtshof weist erneut auf die in seiner Rechtsprechung zu Artikel 5 Abs. 1 der Konvention festgelegten Grundprinzipien hin, die in seinem Urteil zur Sicherungsverwahrung vom 17. Dezember 2009 in der Rechtssache M../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 19359/04, wie folgt zusammengefasst wurden:.

  • EGMR, 14.04.2011 - 30060/04

    Erneut Sicherungsverwahrung verurteilt

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Deutschland (a. a. O., Rdnr. 86) und J../. Deutschland (Individualbeschwerde Nr. 30060/04, Rdnrn. 36-38, 14. April 2011) betonte er, dass in Artikel 5 Abs. 1 der Konvention eine erschöpfende Liste zulässiger Gründe für die Freiheitsentziehung enthalten sei, und keine Freiheitsentziehung, die nicht unter einen dieser Gründe falle, rechtmäßig sei.

    Der Gerichtshof kommt jedoch nicht umhin festzustellen, dass Artikel 2 und 3 des Übereinkommens es einem Staat nicht erlauben, Einzelpersonen vor Straftaten einer Person durch Maßnahmen zu schützen, die gegen deren Konventionsrechte, insbesondere gegen das in Artikel 5 Abs. 1 garantierte Recht auf Freiheit, verstoßen (siehe J../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 30060/04, Rdnrn. 36-38, 14. April 2011; siehe auch O. H../. Deutschland, a. a. O., Rdnrn. 93-94).

  • EGMR, 24.10.1979 - 6301/73

    WINTERWERP v. THE NETHERLANDS

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Diese Persönlichkeitsstörung stelle nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs, insbesondere in der Rechtssache Winterwerp./. Niederlande (Urteil vom 24. Oktober 1979, Serie A Band 33), eine "tatsächliche psychische Störung" ("true mental disorder") dar, weshalb der Beschwerdeführer als psychisch krank anzusehen sei.

    Überdies weist der Gerichtshof erneut darauf hin, dass der Begriff "psychisch Kranke" aus Artikel 5 Abs. 1 Buchstabe e sich nicht genau definieren lässt, weil seine Bedeutung sich mit dem Fortschreiten der psychiatrischen Forschung ständig verändert (siehe Rechtssachen Winterwerp./. Niederlande, 24. Oktober 1979, Rdnr. 37, Serie A Band 33; und Rakevich./. Russland, Individualbeschwerde Nr. 58973/00, Rdnr. 26, 28. Oktober 2003).

  • EGMR, 06.05.2003 - 39343/98

    KLEYN AND OTHERS v. THE NETHERLANDS

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Der bloße Zweifel bezüglich der Erfolgsaussichten eines bestimmten Rechtsbehelfs, der nicht offensichtlich sinnlos ist, stellt jedoch keinen triftigen Grund für die Nichterschöpfung der innerstaatlichen Rechtsbehelfe dar (siehe u. a. Kleyn u. a../. Niederlande [GK] Individualbeschwerden Nrn. 39343/98, 39651/98, 43147/98 und 46664/99, Rdnr. 156, EGMR 2003-VI; und NA../. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 25904/07, Rdnr. 89, 17. Juli 2008).
  • EGMR, 12.02.2008 - 21906/04

    KAFKARIS c. CHYPRE

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Kurz gefasst muss zwischen der Verurteilung und der in Rede stehenden Freiheitsentziehung ein hinreichender Kausalzusammenhang bestehen (siehe Weeks./. Vereinigtes Königreich, 2. März 1987, Rdnr. 42, Serie A Band 114; Stafford./. Vereinigtes Königreich [GK], Individualbeschwerde Nr. 46295/99, Rdnr. 64, EGMR 2002-IV; Waite./. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 53236/99, Rdnr. 65, 10. Dezember 2002, und Kafkaris./. Zypern [GK], Individualbeschwerde Nr. 21906/04, Rdnr. 117, EGMR 2008-...)....".
  • EGMR, 27.03.2008 - 44009/05

    SHTUKATUROV v. RUSSIA

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Einer Person kann wegen "psychischer Krankheit" die Freiheit nur entzogen werden, wenn die drei folgenden Mindestvoraussetzungen vorliegen: Erstens muss die psychische Krankheit zuverlässig nachgewiesen sein, d. h. eine tatsächliche psychische Störung muss aufgrund objektiver ärztlicher Fachkompetenz vor einer zuständigen Behörde festgestellt werden; zweitens muss die psychische Störung der Art oder des Grades sein, die eine Zwangsunterbringung rechtfertigt; drittens hängt die Fortdauer der Unterbringung vom Fortbestehen einer derartigen Störung ab (siehe Rechtssachen Winterwerp./. Niederlande, a. a. O., Rdnr. 39; Varbanov./. Bulgarien, Individualbeschwerde Nr. 31365/96, Rdnrn. 45 und 47, EGMR 2000-X; Hutchison Reid./. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 50272/99, Rdnr. 48, EGMR 2003-IV; Shtukaturov./. Russland, Individualbeschwerde Nr. 44009/05, Rdnr. 114, 27. März 2008; und K../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 17792/07, Rdnr. 45, 13. Januar 2011).
  • EGMR, 17.07.2008 - 25904/07

    Sri Lanka, Tamilen, Europäischer Menschenrechtsgerichtshof, menschenrechtswidrige

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Der bloße Zweifel bezüglich der Erfolgsaussichten eines bestimmten Rechtsbehelfs, der nicht offensichtlich sinnlos ist, stellt jedoch keinen triftigen Grund für die Nichterschöpfung der innerstaatlichen Rechtsbehelfe dar (siehe u. a. Kleyn u. a../. Niederlande [GK] Individualbeschwerden Nrn. 39343/98, 39651/98, 43147/98 und 46664/99, Rdnr. 156, EGMR 2003-VI; und NA../. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 25904/07, Rdnr. 89, 17. Juli 2008).
  • EGMR, 13.01.2011 - 17792/07

    Kallweit ./. Deutschland

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Einer Person kann wegen "psychischer Krankheit" die Freiheit nur entzogen werden, wenn die drei folgenden Mindestvoraussetzungen vorliegen: Erstens muss die psychische Krankheit zuverlässig nachgewiesen sein, d. h. eine tatsächliche psychische Störung muss aufgrund objektiver ärztlicher Fachkompetenz vor einer zuständigen Behörde festgestellt werden; zweitens muss die psychische Störung der Art oder des Grades sein, die eine Zwangsunterbringung rechtfertigt; drittens hängt die Fortdauer der Unterbringung vom Fortbestehen einer derartigen Störung ab (siehe Rechtssachen Winterwerp./. Niederlande, a. a. O., Rdnr. 39; Varbanov./. Bulgarien, Individualbeschwerde Nr. 31365/96, Rdnrn. 45 und 47, EGMR 2000-X; Hutchison Reid./. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 50272/99, Rdnr. 48, EGMR 2003-IV; Shtukaturov./. Russland, Individualbeschwerde Nr. 44009/05, Rdnr. 114, 27. März 2008; und K../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 17792/07, Rdnr. 45, 13. Januar 2011).
  • EGMR, 13.01.2011 - 6587/04

    Verstoß gegen das Recht auf Freiheit und Sicherheit durch die nachträgliche

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Grundsätzlich ist die "Freiheitsentziehung" einer Person wegen psychischer Krankheit nur dann im Sinne von Abs. 1 Buchstabe e "rechtmäßig", wenn sie in einem Krankenhaus, einer Klinik oder einer anderen geeigneten Einrichtung erfolgt (siehe Rechtssachen Ashingdane./. Vereinigtes Königreich, 28. Mai 1985, Rdnr. 44, Serie A Band 93; Aerts./. Belgien, 30. Juli 1998, Rdnr. 46, Entscheidungssammlung 1998-V; Hutchison Reid, a. a. O., Rdnr. 49; Brand./. Niederlande, Individualbeschwerde Nr. 49902/99, Rdnr. 62, 11. Mai 2004; und H../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 6587/04, Rdnr. 78, 13. Januar 2011).
  • EGMR, 19.03.1991 - 11069/84

    CARDOT c. FRANCE

    Auszug aus EGMR, 28.06.2012 - 3300/10
    Der Gerichtshof weist erneut darauf hin, dass Art. 35 Abs. 1 der Konvention voraussetzt, dass die Rügen, mit denen später Straßburg befasst werden soll, zumindest ihrem wesentlichen Inhalt nach Gegenstand der Anrufung der zuständigen nationalen Gerichte waren und dass die in den innerstaatlichen Bestimmungen vorgesehenen formalen Anforderungen und Fristen beachtet wurden (siehe u. a. Cardot./. Frankreich, 19. März 1991, Rdnr. 34, Serie A Band 200, und Akdivar a. a. O., Rdnr. 66).
  • EGMR, 28.05.1985 - 8225/78

    ASHINGDANE v. THE UNITED KINGDOM

  • EGMR, 24.06.1982 - 7906/77

    VAN DROOGENBROECK v. BELGIUM

  • EGMR, 23.02.1984 - 9019/80

    LUBERTI v. ITALY

  • EGMR, 02.03.1987 - 9787/82

    WEEKS c. ROYAUME-UNI

  • EGMR, 06.11.1980 - 7367/76

    GUZZARDI v. ITALY

  • BGH, 27.11.1996 - 3 StR 317/96

    Nachträgliche Gesamtstrafenbildung; Absehen vom Aufrechterhalten einer früher

  • BVerfG, 28.12.1994 - 2 BvR 1914/92

    Verurteilter - Zu Unrecht angeordnete Unterbringung - Psychiatrisches Krankenhaus

  • BVerfG, 04.05.2011 - 2 BvR 2365/09

    Regelungen zur Sicherungsverwahrung verfassungswidrig

  • EGMR, 28.09.2010 - 32705/06

    FRANK v. GERMANY

  • EGMR, 24.11.2011 - 4646/08

    O.H. ./. Deutschland

  • OLG Hamm, 22.01.1982 - 4 Ws 389/81
  • OLG Karlsruhe, 30.06.1982 - 1 Ws 143/82
  • BGH, 11.02.2010 - 4 StR 577/09

    Betrachtung der Sicherungsverwahrung als Strafe i.S.v. Art. 7 Abs. 1 Europäische

  • EGMR, 04.12.2018 - 10211/12

    Sicherungsverwahrung für deutschen Sexualmörder gebilligt

    Im Hinblick auf die Entscheidung, ob einer Person wegen "psychischer Krankheit" die Freiheit entzogen werden sollte, ist anzuerkennen, dass die nationalen Behörden über einen gewissen Ermessensspielraum verfügen, weil in erster Linie die nationalen Behörden dafür zuständig sind, die ihnen in einem konkreten Fall vorgelegten Beweise zu würdigen; die Aufgabe des Gerichtshofs besteht darin, im Lichte der Konvention die Entscheidungen dieser Behörden zu überprüfen (siehe Winterwerp, a.a.O. Rdnr. 40, und S. ./. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 3300/10, Rdnr. 81, 28.
  • BGH, 07.02.2022 - 5 StR 542/20

    Revisionen der Angeklagten im sogenannten "Berliner Wettbüro-Mordfall" erfolglos;

    c) Soweit das Landgericht gemeint haben sollte, dass den Angeklagten aus Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK ein Anspruch auf gefahrenabwehrrechtliche Maßnahmen zur Verhinderung der von ihnen verabredeten Straftat erwachsen sein könnte, verkennt es, dass allenfalls das präsumtive Opfer eines Tötungsdelikts einen solchen subjektiven Anspruch auf Schutz seines Lebens haben kann (vgl. BVerfG, Urteil vom 16. Oktober 1977 - 1 BvQ 5/77, BVerfGE 46, 160, 164 f.; Beschlüsse vom 25. Oktober 2019 - 2 BvR 498/15, NStZ-RR 2020, 51; vom 6. Oktober 2014 - 2 BvR 1568/12, NJW 2015, 150; EGMR, Urteil vom 24. Oktober 2002 - 37703/97, NJW 2003, 3259, 3260; v. Mangoldt/Klein/Starck, GG, 7. Aufl., Art. 1 Rn. 195 f., Art. 2 Rn. 208; HK-EMRK/Meyer-Ladewig/Huber, 4. Aufl., Art. 2 Rn. 13; vgl. zu den Grenzen präventiven Handelns aufgrund staatlicher Schutzpflichten EGMR, Urteil vom 28. Juni 2012 - 3300/10, JR 2013, 78, 82; siehe auch §§ 30, 33 ASOG Berlin zu den rechtlichen Grenzen einer präventiven Freiheitsentziehung).
  • EGMR, 07.01.2016 - 23279/14

    Therapieunterbringung (Sicherungsverwahrung) bei schwerer psychischer Störung

    98.  In deciding whether an individual should be detained as a person 'of unsound mind", the national authorities are to be recognised as having a certain discretion, in particular on the merits of clinical diagnoses, since it is in the first place for the national authorities to evaluate the evidence adduced before them in a particular case; the Court's task is to review under the Convention the decisions of those authorities (see Winterwerp, cited above, § 40; X v. the United Kingdom, 5 November 1981, § 43, Series A no. 46; H.L. v. the United Kingdom, no. 45508/99, § 98, ECHR 2004"IX; and S. v. Germany, no. 3300/10, § 81, 28 June 2012).
  • BVerfG, 06.02.2013 - 2 BvR 2122/11

    Nachträgliche Sicherungsverwahrung im Anschluss an psychiatrische Unterbringung

    b) Daneben hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem weiteren Altfall die nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung gemäß § 66b Abs. 3 StGB als Verstoß gegen Art. 5 Abs. 1 Satz 2 Buchstaben a, c und e EMRK gewertet (EGMR, Urteil vom 28. Juni 2012, Beschwerde-Nr. 3300/10, S. ./. Deutschland, Rn. 84 ff.).

    Auch eine Rechtfertigung gemäß Art. 5 Abs. 1 Satz 2 Buchstaben c und e EMRK scheide aus (EGMR, Urteil vom 28. Juni 2012, a.a.O., Rn. 84 ff., 91 ff.).

    Einer Anwendung von Art. 5 Abs. 1 Satz 2 Buchstabe a EMRK könnte aber auch bei Neufällen entgegenstehen, dass es an einem hinreichenden Kausalzusammenhang zwischen Verurteilung und Sanktion fehlt (vgl. EGMR, Urteil vom 24. Juni 1982, Beschwerde-Nr. 7906/77, Van Droogenbroeck ./. Belgien, Rn. 39; EGMR, Urteil vom 2. März 1987, Beschwerde-Nr. 9787/82, Weeks ./. Vereinigtes Königreich, Rn. 42 f., 49 f.; EGMR, Urteil vom 17. Dezember 2009, Beschwerde-Nr. 19359/04, M. ./. Deutschland, Rn. 88; EGMR, Urteil vom 21. Oktober 2010, Beschwerde-Nr. 24478/03, G. ./. Deutschland, Rn. 44, 50; EGMR, Urteil vom 19. April 2012, Beschwerde-Nr. 61272/09, B. ./. Deutschland, Rn. 87; EGMR, Urteil vom 13. Januar 2011, Beschwerde-Nr. 6587/04, Haidn ./. Deutschland, Rn. 84; zu § 66b Abs. 3 StGB: EGMR, Urteil vom 28. Juni 2012, a.a.O., Rn. 90).

  • EGMR, 28.11.2013 - 7345/12

    GLIEN v. GERMANY

    Im Hinblick auf die Entscheidung, ob einer Person wegen "psychischer Krankheit" die Freiheit entzogen werden sollte, ist anzuerkennen, dass die nationalen Behörden über einen gewissen Ermessensspielraum verfügen, weil in erster Linie die nationalen Behörden dafür zuständig sind, die ihnen beigebrachten Beweise in einem bestimmten Fall zu würdigen; die Aufgabe des Gerichtshofs besteht darin, im Lichte der Konvention die Entscheidungen dieser Behörden zu überprüfen (siehe Rechtssachen Winterwerp, a.a.O. Rdnr. 40; H. L../. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 45508/99, Rdnr. 98, ECHR 2004-IX; P../. Deutschland (Entsch.), Individualbeschwerde Nr. 1241/06, 24. March 2009; und S../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 3300/10, Rdnr. 81, 28.
  • EGMR, 10.02.2015 - 264/13

    MÜLLER v. GERMANY

    Der Gerichtshof erinnert weiter daran, dass er in mehreren Rechtssachen, welche die nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung (siehe B../. Deutschland, a.a.O., Rdnr. 75; und S../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 3300/10, Rdnr. 86, 28. Juni 2012) oder die Unterbringung einer Person in der Sicherungsverwahrung betrafen (siehe H., a.a.O., Rdnr. 86) und in welchen die Urteile der erkennenden Gerichte keine Sicherungsverwahrungsanordnung enthielten und keine Möglichkeit der nachträglichen Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vorsahen, festgestellt hat, dass der nach Artikel 5 Abs. 1 Buchstabe a der Konvention erforderliche hinreichende Kausalzusammenhang nicht gegeben war.
  • EGMR, 02.06.2016 - 6281/13

    Verurteilte Gewalttäter: Regeln zur Sicherungsverwahrung bestätigt

    Im Hinblick auf die Entscheidung, ob einer Person wegen "psychischer Krankheit" die Freiheit entzogen werden sollte, ist anzuerkennen, dass die nationalen Behörden insbesondere hinsichtlich der Begründetheit klinischer Diagnosen über einen gewissen Ermessensspielraum verfügen, weil in erster Linie die nationalen Behörden dafür zuständig sind, die ihnen in einem konkreten Fall vorgelegten Beweise zu würdigen; die Aufgabe des Gerichtshofs besteht darin, im Lichte der Konvention die Entscheidungen dieser Behörden zu überprüfen (siehe H. L../. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 45508/99, Rdnr. 98, ECHR 2004IX, und S../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 3300/10, Rdnr. 81, 28. Juni 2012, mit weiteren Nachweisen).

    Das Vorliegen eines bloßen Zweifels hinsichtlich der Erfolgsaussichten eines innerstaatlichen Rechtsbehelfs hingegen entbindet einen Beschwerdeführer nicht von der Verpflichtung, diesen Rechtsbehelf zu erschöpfen (siehe NA../. Vereinigtes Königreich, Individualbeschwerde Nr. 25904/07, Rdnr. 89, 17. Juli 2008, und S../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 3300/10, Rdnr. 112, 28. Juni 2012, mit weiteren Nachweisen).

  • BGH, 07.02.2022 - 5 StR 207/21

    Berliner Wettbüromord; kein zu kompensierender Verstoß gegen den Grundsatz des

    c) Soweit das Landgericht gemeint haben sollte, dass den Angeklagten aus Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK ein Anspruch auf gefahrenabwehrrechtliche Maßnahmen zur Verhinderung der von ihnen verabredeten Straftat erwachsen sein könnte, verkennt es, dass allenfalls das präsumtive Opfer eines Tötungsdelikts einen solchen subjektiven Anspruch auf Schutz seines Lebens haben kann (vgl. BVerfG, Urteil vom 16. Oktober 1977 - 1 BvQ 5/77, BVerfGE 46, 160, 164 f.; Beschlüsse vom 25. Oktober 2019 - 2 BvR 498/15, NStZ-RR 2020, 51; vom 6. Oktober 2014 - 2 BvR 1568/12, NJW 2015, 150; EGMR, Urteil vom 24. Oktober 2002 - 37703/97, NJW 2003, 3259, 3260; v. Mangoldt/Klein/Starck, GG, 7. Aufl., Art. 1 Rn. 195 f., Art. 2 Rn. 208; HKEMRK/Meyer-Ladewig/Huber, 4. Aufl., Art. 2 Rn. 13; vgl. zu den Grenzen präventiven Handelns aufgrund staatlicher Schutzpflichten EGMR, Urteil vom 28. Juni 2012 - 3300/10, JR 2013, 78, 82; siehe auch §§ 30, 33 ASOG Berlin zu den rechtlichen Grenzen einer präventiven Freiheitsentziehung).
  • EGMR, 16.05.2013 - 20084/07

    RADU v. GERMANY

    [3] Hinsichtlich der Notwendigkeit der Feststellung dieses Zustands siehe u. a. K../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 17792/07, Rdnrn. 55-56, 13. Januar 2011; und S../. Deutschland, Individualbeschwerde Nr. 3300/10, Rdnr. 94, 28.
  • OLG Braunschweig, 25.11.2019 - 11 W 3/19

    Verletzung des Freiheitsrechts eines Untergebrachten; Eingriff geringer Schwere

    Allerdings weicht der EGMR von dem Regelfall ab, wenn die Rechtssache konkrete Umstände beinhaltet, die sich von anderen Sicherungsverwahrungsfällen unterscheiden und dadurch eine geringere Anspruchshöhe als angemessen erscheinen lassen (vgl. EGMR, Urteil vom 28.06.2012 - Az. 3300/10 - juris Rn. 129).
  • EGMR, 20.07.2017 - 11537/11

    LORENZ v. AUSTRIA

  • EGMR, 27.08.2013 - 34229/12

    WEISS v. GERMANY

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