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   LG Leipzig, 08.11.2019 - 05 O 758/19   

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LG Leipzig, 08.11.2019 - 05 O 758/19 (https://dejure.org/2019,57211)
LG Leipzig, Entscheidung vom 08.11.2019 - 05 O 758/19 (https://dejure.org/2019,57211)
LG Leipzig, Entscheidung vom 08. November 2019 - 05 O 758/19 (https://dejure.org/2019,57211)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • RA Kotz

    Tödlicher Verkehrsunfall - Hinterbliebenengeld für Eltern eines getöteten 16jährigen Kindes

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Hinterbliebenengeld nach tödlichen Verkehrsunfall

 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (17)

  • OLG Karlsruhe, 20.02.2014 - 7 U 30/11
    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Berücksichtigt ist auch, dass sie nach der Reanimation und der nachfolgenden Bewusstlosigkeit bis zum Tod über etwa zwei Stunden in ihrer Persönlichkeit verändert und zerstört war, was unabhängig von dem tatsächlich empfundenen Leid durch ein Schmerzensgeld auszugleichen ist (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 26. Februar 2014 - 7 U 30/11, mit Hinweis auf BGH, NJW 1998, 2742 und NJW 1993, 781, 782 f.).

    Diese liegt auch im Rahmen dessen, was andere Gerichte in vergleichbaren Fällen schwerster, innerhalb kurzer Zeit zum Tod führender Gesundheitsschäden für angemessen erachtet haben (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 26. Februar 2014 - 7 U 30/11 -, Rn. 13, juris mit Hinweis auf OLG Bremen, VersR 2003, 779: 10.0000 DM bei Tod nach 3 Tagen; OLG Koblenz, NJW 2003, 442: 12.000 DM bei Tod nach 8 Tagen; OLG Köln VersR 2000, 974: 10.000 DM bei Tod nach 5 Tagen und OLG Schleswig, NJW-RR 1998, 1404: 10.000 DM bei Tod nach 7 Tagen).

  • BGH, 12.05.1998 - VI ZR 182/97

    Zur Höhe des Schmerzensgeldes nach Verletzung mit nachfolgender Todesfolge

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Das kann ebenso wie in Fällen, in denen die Verletzungshandlung sofort zum Tode führt, selbst bei schwersten Verletzungen dann zu verneinen sein, wenn diese bei durchgehender Empfindungslosigkeit des Geschädigten alsbald den Tod zur Folge haben und dieser nach den konkreten Umständen des Falles, insbesondere wegen der Kürze der Zeit zwischen Schadensereignis und Tod, sowie nach dem Ablauf des Sterbevorgangs derart im Vordergrund steht, dass eine immaterielle Beeinträchtigung durch die Körperverletzung als solche nicht fassbar ist und folglich auch die Billigkeit keinen Ausgleich in Geld gebietet (BGH, NJW 1998, 2741, 2743).

    Die Bemessung des Schmerzensgeldes bei einer Körperverletzung, an deren Folgen eine verletzte Person alsbald verstirbt, erfordert eine Gesamtbetrachtung der immateriellen Beeinträchtigung unter besonderer Berücksichtigung von Art und Schwere der Verletzungen, des hierdurch bewirkten Leidens und dessen Wahrnehmung durch den Verletzten wie auch des Zeitraums zwischen Verletzung und Eintritt des Todes (BGH, NJW 1998, 2741, 2742).

  • BGH, 10.02.2015 - VI ZR 8/14

    Schadensersatz bei Verkehrsunfall mit Personenschaden: Haftung für psychische

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Dieser Anspruch steht nahen Angehörigen einer getöteten Person zu, wenn sie keine eigene Gesundheitsbeschädigung iSv § 823 I BGB und § 253 II BGB erlitten haben, ihr seelisches Leid also nicht über das hinausgeht, was Hinterbliebene angesichts des Todes naher Angehöriger erfahrungsgemäß erleiden (Wilhelmi in: Erman, BGB, 15. Aufl. 2017, § 844 BGB, Rn. 20 mit Hinweis auf dazu BGH NJW 1971, 1883, 1884f; NJW 2015, 2246, 2247; BT-Drs 18/11397).

    Die Kläger führen keine Tatsachen an, die als eine Gesundheitsbeschädigung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden können, die pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Hinterbliebene bei der Benachrichtigung von dem Unfall eines nahen Angehörigen oder dem Miterleben eines solchen Unfalls erfahrungsgemäß ausgesetzt sind (vgl. BGH, Urteile vom 13. Januar 1976 - VI ZR 58/74, VersR 1976, 539, 540; vom 31. Januar 1984 - VI ZR 56/82, VersR 1984, 439; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, VersR 1989, 853, 854; vom 6. Februar 2007 - VI ZR 55/06, VersR 2007, 803 Rn. 6, 10; vom 20. März 2012 - VI ZR 114/11, VersR 2012, 634 Rn. 8; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, VersR 2015, 501; vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14 -, Rn. 9, NJW 2015, 2246).

  • LG Tübingen, 17.05.2019 - 3 O 108/18

    Tödlicher Verkehrsunfall: Bemessung des Hinterbliebenengeldes für den Ehegatten,

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Nach der Gesetzesbegründung bemessen die Gerichte den pathologisch nachgewiesenen Schockschaden mit 10.000,- Euro, so dass das Hinterbliebenengeld für das nicht pathologisch festgestellte Leid wohl mit einem geringeren Betrag bemessen werden soll (vgl. LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18 -, Rn. 58 ff, juris; mit Hinweis auf Burmann/Jahnke NZV 2017, 401, 410, auf Wagner in NJW 2017, 2641, 2645; Nugel in ZfSch 2018, 72, 77; Müller in VersR 2017, 321, 325; Huber/Kadner Graziano/Luckey, Hinterbliebenengeld, Baden-Baden 2018, Teil 1 § 1 Rn 112).

    Der Betrag erscheint im Vergleich zu dem vom Landgericht Tübingen (Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18) erkannten Beträgen, das für die Ehefrau eines infolge der Verletzung seiner Vorfahrt tödlich verunglückten 60-jährigen Motorradfahrers auf ein Hinterbliebenengeld in Höhe von 12.000,00 Euro erkannte, als erforderlich und angemessen.

  • BGH, 13.10.1992 - VI ZR 201/91

    Schmerzensgeld bei Hirnschaden aufgrund Behandlungsfehler des Geburtshelfers

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Berücksichtigt ist auch, dass sie nach der Reanimation und der nachfolgenden Bewusstlosigkeit bis zum Tod über etwa zwei Stunden in ihrer Persönlichkeit verändert und zerstört war, was unabhängig von dem tatsächlich empfundenen Leid durch ein Schmerzensgeld auszugleichen ist (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 26. Februar 2014 - 7 U 30/11, mit Hinweis auf BGH, NJW 1998, 2742 und NJW 1993, 781, 782 f.).
  • BGH, 11.05.1971 - VI ZR 78/70

    Ersatzfähigkeit von Schockschäden; Berücksichtigung eines fremden Mitverschuldens

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Dieser Anspruch steht nahen Angehörigen einer getöteten Person zu, wenn sie keine eigene Gesundheitsbeschädigung iSv § 823 I BGB und § 253 II BGB erlitten haben, ihr seelisches Leid also nicht über das hinausgeht, was Hinterbliebene angesichts des Todes naher Angehöriger erfahrungsgemäß erleiden (Wilhelmi in: Erman, BGB, 15. Aufl. 2017, § 844 BGB, Rn. 20 mit Hinweis auf dazu BGH NJW 1971, 1883, 1884f; NJW 2015, 2246, 2247; BT-Drs 18/11397).
  • OLG Koblenz, 18.11.2002 - 12 U 566/01

    Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Diese liegt auch im Rahmen dessen, was andere Gerichte in vergleichbaren Fällen schwerster, innerhalb kurzer Zeit zum Tod führender Gesundheitsschäden für angemessen erachtet haben (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 26. Februar 2014 - 7 U 30/11 -, Rn. 13, juris mit Hinweis auf OLG Bremen, VersR 2003, 779: 10.0000 DM bei Tod nach 3 Tagen; OLG Koblenz, NJW 2003, 442: 12.000 DM bei Tod nach 8 Tagen; OLG Köln VersR 2000, 974: 10.000 DM bei Tod nach 5 Tagen und OLG Schleswig, NJW-RR 1998, 1404: 10.000 DM bei Tod nach 7 Tagen).
  • BGH, 20.03.2012 - VI ZR 114/11

    Schadenersatz bei Verkehrsunfall: Schockschadenersatz bei Verletzung oder Tötung

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Die Kläger führen keine Tatsachen an, die als eine Gesundheitsbeschädigung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB angesehen werden können, die pathologisch fassbar sind und über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgehen, denen Hinterbliebene bei der Benachrichtigung von dem Unfall eines nahen Angehörigen oder dem Miterleben eines solchen Unfalls erfahrungsgemäß ausgesetzt sind (vgl. BGH, Urteile vom 13. Januar 1976 - VI ZR 58/74, VersR 1976, 539, 540; vom 31. Januar 1984 - VI ZR 56/82, VersR 1984, 439; vom 4. April 1989 - VI ZR 97/88, VersR 1989, 853, 854; vom 6. Februar 2007 - VI ZR 55/06, VersR 2007, 803 Rn. 6, 10; vom 20. März 2012 - VI ZR 114/11, VersR 2012, 634 Rn. 8; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, VersR 2015, 501; vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14 -, Rn. 9, NJW 2015, 2246).
  • OLG Bremen, 26.03.2002 - 3 U 84/01

    Bemessung des Schmerzensgeldes wegen eines ärztlichen Behandlungsfehlers; Schwere

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Diese liegt auch im Rahmen dessen, was andere Gerichte in vergleichbaren Fällen schwerster, innerhalb kurzer Zeit zum Tod führender Gesundheitsschäden für angemessen erachtet haben (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 26. Februar 2014 - 7 U 30/11 -, Rn. 13, juris mit Hinweis auf OLG Bremen, VersR 2003, 779: 10.0000 DM bei Tod nach 3 Tagen; OLG Koblenz, NJW 2003, 442: 12.000 DM bei Tod nach 8 Tagen; OLG Köln VersR 2000, 974: 10.000 DM bei Tod nach 5 Tagen und OLG Schleswig, NJW-RR 1998, 1404: 10.000 DM bei Tod nach 7 Tagen).
  • OLG Schleswig, 14.05.1998 - 7 U 87/96

    Kein nur symbolisches Schmerzensgeld bei Tod nach achttägigem Koma

    Auszug aus LG Leipzig, 08.11.2019 - 5 O 758/19
    Diese liegt auch im Rahmen dessen, was andere Gerichte in vergleichbaren Fällen schwerster, innerhalb kurzer Zeit zum Tod führender Gesundheitsschäden für angemessen erachtet haben (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 26. Februar 2014 - 7 U 30/11 -, Rn. 13, juris mit Hinweis auf OLG Bremen, VersR 2003, 779: 10.0000 DM bei Tod nach 3 Tagen; OLG Koblenz, NJW 2003, 442: 12.000 DM bei Tod nach 8 Tagen; OLG Köln VersR 2000, 974: 10.000 DM bei Tod nach 5 Tagen und OLG Schleswig, NJW-RR 1998, 1404: 10.000 DM bei Tod nach 7 Tagen).
  • BGH, 31.01.1984 - VI ZR 56/82

    Schadensersatzanspruch wegen unfallbedingt wegen des Todes des Ehegatten

  • BGH, 13.01.1976 - VI ZR 58/74

    Begriff der Teilnahme am allgemeinen Verkehr

  • OLG Köln, 28.04.1999 - 5 U 15/99

    Bei Entblutungsschock infolge Geräteversagens streitet eine Verschuldensvermutung

  • BGH, 06.02.2007 - VI ZR 55/06

    Ersatzfähigkeit von Schockschäden naher Angehöriger bei einem Arbeitsunfall

  • BGH, 27.01.2015 - VI ZR 548/12

    Schadensersatz nach Tod durch Verkehrsunfall: Voraussetzungen eines

  • BGH, 04.04.1989 - VI ZR 97/88

    Ersatzpflicht für psychische Beeinträchtigungen naher Angehöriger

  • LG Aachen, 24.02.2014 - 8 O 565/12

    Erhöhungsgebühr; Gesamthandsgemeinschaft; Auftraggebermehrheit

  • OLG Celle, 24.08.2022 - 14 U 22/22

    Schmerzens- bzw. Hinterbliebenengeld aus einem Verkehrsunfall; Voraussetzungen

    b) Im Übrigen wird nach der bisher ergangenen Rechtsprechung der in der Gesetzesbegründung genannte Betrag von 10.000 EUR als Orientierungshilfe für die Angemessenheit des Hinterbliebenengeldes angenommen (OLG Köln, Urteil vom 5. Mai 2022 - 18 U 168/21, Rn. 36 f.; OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 23. Februar 2021 - 7 U 149/20, Rn. 36 ff., juris; OLG Koblenz, Beschluss vom 31. August 2020 - 12 U 870/20, Rn. 12 f., juris jeweils mwN; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19, Rn. 17, 19 mwN, juris; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18, Rn. 79 ff., juris; LG Wiesbaden, Beschluss vom 23. Oktober 2018 - 3 O 219/18, Rn. 1, juris).

    Insoweit kommt es insbesondere auf die konkrete Beeinträchtigung an (ebenso OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 23. Februar 2021 - 7 U 149/20, Rn. 34, juris; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19, Rn. 20, juris), entsprechend den Kriterien bei herkömmlichen Schmerzensgeldansprüchen, insbesondere bei Schockschäden (Sprau, in: Grüneberg, 81. Aufl., § 844, Rn. 25).

    Wie beim Schmerzensgeld handelt es sich beim Hinterbliebenengeld um einen immateriellen Ausgleich, bei dem die Genugtuungsfunktion zum Tragen kommen kann (OLG Schleswig-Holstein, Urteil vom 23. Februar 2021 - 7 U 149/20, Rn. 35, juris; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18, Rn. 81, juris; vgl. LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19, Rn. 20, juris).

    Im Wesentlichen gleichgelagert ist die Entscheidung des LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19 (juris).

    Neben dem Bewusstsein der Eltern um das (wenn auch kurze) Leiden war zu berücksichtigen, dass sie ihr einziges Kind, ein spätes Wunschkind verloren, welches für sie einen wesentlichen Lebensinhalt und Bezugspunkt zu ihrem sozialen Umfeld war (LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19, Rn. 21, juris).

  • BGH, 06.12.2022 - VI ZR 73/21

    Bemessung der Höhe der Hinterbliebenenentschädigung

    Zugleich soll die Hinterbliebenenentschädigung aber auch dem Gedanken Rechnung tragen, dass der Schädiger dem Hinterbliebenen für das, was er ihm durch die Herbeiführung des Todes einer geliebten Person angetan hat, Genugtuung schuldet (vgl. OLG Celle, Urteil vom 24. August 2022 - 14 U 22/22, ZfSch 2022, 558 Rn. 49; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18, VersR 2020, 236, juris Rn. 81; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 5 O 758/19, DAR 2021, 95, juris Rn. 20; Katzenmeier, JZ 2017, 869, 872; MünchKommBGB/Wagner, 8. Aufl., § 844 Rn. 4, 105; eine Genugtuungsfunktion ablehnend: Huber, in: NK-BGB, 4. Aufl., § 844 Rn. 180 ff.; ders., in: FS-Schwintowski, 920, 947; ders., VersR 2020, 385, 389; Jaeger, VersR 2017, 1041, 1042; König, in: Hentschel/König/Dauer, Straßenverkehrsrecht, 46. Aufl., § 10 StVG Rn. 20; Pardey, in: Geigel, Haftpflichtprozess, 28. Aufl., Kap. 7 Rn. 23; Nugel, ZfSch 2018, 72, 78; Steenbuck, r+s 2017, 449, 451; nur auf die Genugtuungsfunktion abstellend: G. Müller, VersR 2017, 321, 325; Eichelberger, in: BeckOGK BGB, Stand: 01.09.2022, § 844 Rn. 215; Jahnke, in: Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke, Straßenverkehrsrecht, 27. Aufl., 7. Teil, § 844 BGB Rn. 221 ff.; Küppersbusch/Höher, Ersatzansprüche bei Personenschaden, 13. Aufl., Rn. 310; Bredemeyer, ZEV 2017, 690, 692; Burmann/Jahnke, NZV 2017, 401, 410; Schiemann, GesR 2018, 69, 71).

    (2) Es ist revisionsrechtlich auch nicht zu beanstanden, dass das Berufungsgericht den in dem Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und SPD genannten Betrag in Höhe von 10.000 EUR (BT-Drucks. 18/11397, S. 11) als Orientierungshilfe und nicht als Obergrenze für die Bemessung der Hinterbliebenenentschädigung angesehen hat (so auch OLG Celle, Urteil vom 24. August 2022 - 14 U 22/22, ZfSch 2022, 558 Rn. 47; OLG Köln, Urteil vom 5. Mai 2022 - 18 U 168/21, VersR 2022, 1109, juris Rn. 36 f.; OLG Koblenz, Beschluss vom 31. August 2020 - 12 U 870/20, NJW 2021, 168 Rn. 12 f., jeweils mwN; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 5 O 758/19, DAR 2021, 95, juris Rn. 17, 19; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18, VersR 2020, 236, juris Rn. 79 ff.; aA LG Wiesbaden, Beschluss vom 23. Oktober 2018 - 3 O 219/18, SVR 2020, 142, juris Rn. 1).

    Ungeachtet der Frage seiner tragfähigen Herleitung (krit. Doukoff, in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., Stand 11.04.2022, § 844 BGB Rn. 155; Quaisser, DAR 2017, 688, 691; Jaeger, VersR 2017, 1041, 1053 ff.; G. Müller, VersR 2017, 321, 325) kann er vielmehr nur eine Orientierungshilfe bieten, von der im Einzelfall sowohl nach unten als auch nach oben abgewichen werden kann (vgl. OLG Celle, Urteil vom 24. August 2022 - 14 U 22/22, NJW-RR 2022, 1472 ZfSch 2022, 558 Rn. 47; OLG Köln, Urteil vom 5. Mai 2022 - 18 U 168/21, VersR 2022, 1109, juris Rn. 36 f.; OLG Koblenz, Urteil vom 21. Dezember 2020 - 12 U 711/20, VersR 2021, 320, juris Rn. 33 f.; Beschluss vom 31. August 2020 - 12 U 870/20, NJW 2021, 168 Rn. 12 ff.; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19, DAR 2021, 95, juris Rn. 19; LG München II, Urteil vom 17. Mai 2019 - 12 O 4540/18, DAR 2020, 464, juris Rn. 34; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18, VersR 2020, 236, juris Rn. 79; Böhme/Biela/Tomson, Kraftverkehrs-Haftpflicht-Schäden, 26. Aufl., Kap. 4 Rn. 227; Huber, in: Huber/Kadner Graziano/Luckey, Hinterbliebenengeld, 1. Aufl., Teil 1, § 1 Rn. 101; König, in: Hentschel/König/Dauer, Straßenverkehrsrecht, 46. Aufl., § 10 StVG Rn. 20; Pardey, in: Haus/Krumm/Quarch, Gesamtes Verkehrsrecht, 3. Aufl., § 10 StVG Rn. 13; Slizyk, in: Handbuch Schmerzensgeld, 19. Aufl., Rn. 340; Spindler, in: BeckOK BGB, Stand: 01.08.2022, § 844 Rn. 46; Sprau, in: Grüneberg, BGB, 81. Aufl., § 844 Rn. 25; Staudinger, in: HK-BGB, 11. Aufl., § 844 Rn. 17; ders., DAR 2019, 601, 602; Walter, in: BeckOGK StVG, Stand: 01.01.2022, § 10 Rn. 32; Nugel, ZfSch 2018, 72, 76; Oehler, ZtdR 2019, 93, 105; aA wohl LG Wiesbaden, Beschluss vom 23. Oktober 2018 - 3 O 219/18, SVR 2020, 142, juris Rn. 1; Lang, ZfSch 2020, 64, 72; unklar Frank, FamRZ 2017, 1640, 1642; Pardey, in: Geigel, Haftpflichtprozess, 28. Aufl., Kap. 7 Rn. 26; Lang/Bucka, DAR 2020, 445, 448).

    Zur Vermeidung von Wertungswidersprüchen muss deshalb der dem Hinterbliebenen im Einzelfall zuerkannte Betrag im Regelfall hinter demjenigen zurückbleiben, der ihm zustände, wenn das von ihm erlittene seelische Leid die Qualität einer Gesundheitsverletzung hätte (vgl. BT-Drucks. 18/11397, S. 14; BT-Plenarprotokoll 18/234, 23801 B, C; OLG Koblenz, Beschluss vom 31. August 2020 - 12 U 870/20, NJW 2021, 168 Rn. 18; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 05 O 758/19, DAR 2021, 95, juris Rn. 19; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18, VersR 2020, 236, juris Rn. 80; G. Müller, VersR 2017, 321, 324; Katzenmeier, JZ 2017, 869, 872, 876; Wagner, NJW 2017, 2641, 2645; Walter, MedR 2018, 213, 217; Baur, Das Hinterbliebenengeld, S. 117; Doukoff, in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., Stand: 11.04.2022, § 844 BGB Rn. 156 f.; Jahnke, in: Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke, Straßenverkehrsrecht, 27. Aufl., 7. Teil, § 844 BGB Rn. 229; Weinland, in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl., Stand: 01.12.2021, § 5 HPflG Rn. 27; Schiemann, GesR 2018, 69, 72 unter Ziffer V a.E.; aA Luckey, in: Prütting/Wegen/Weinreich, BGB, 17. Aufl., § 844 Rn. 22; Staudinger, in: HK-BGB, 11. Aufl., § 844 Rn. 17).

  • OLG Koblenz, 31.08.2020 - 12 U 870/20

    Berufung im Schadensersatzprozess: Teilbewilligung von Prozesskostenhilfe;

    Diese Sichtweise wird auch von zahlreichen zur Neufassung des Gesetzes und zur Entscheidung des Landgerichts Tübingen erschienenen Anmerkungen sowie von weiteren Gerichten, soweit es bisher zu streitigen Entscheidungen überhaupt kam, vertreten (vgl. LG München II, Urteil vom 17. Mai 2019 - 12 O 4540/18 -, juris; LG Leipzig, Urteil vom 08. November 2019 - 5 O 758/19 -, juris; Müller, VersR 2017, 321, 325; Lang, juris PR-VerkR 5/20 Anmerkung 2; vgl. auch Wagner NJW 2017, 2641: 10.000 EUR als Unter grenze bei Verlust eines Kindes oder Ehegatten; Nugel, ZfSch 2018, 72: 10.000 EUR als Ober grenze im Ausnahmefall; ebenso LG Wiesbaden, Beschluss vom 23. Oktober 2018 - 3 O 219/18 -, juris).

    Dabei unterscheidet sich der hiesige Fall sowohl hinsichtlich der familiären Konstellation als auch hinsichtlich der Umstände des Unfalls von der vom Landgericht Leipzig (Urteil vom 08. November 2019 - 5 O 758/19 -, juris) entschiedenen Fallgestaltung (Hinterbliebenengeld von 15.000 EUR für Eltern einer 16jährigen Tochter bei Tod durch Verkehrsunfall), ohne dass damit zum Ausdruck kommen soll, dass der Verlust eines 20-jährigen Kindes ein Elternteil weniger schmerzt als der eines minderjährigen, noch im eigenen Haushalt lebenden Kindes, weil eine derartige Bewertung in ihrer Allgemeinheit schlechthin unmöglich ist.

  • OLG Köln, 05.05.2022 - 18 U 168/21

    Anspruch auf Hinterbliebenengeld nach einem tödlichen Verkehrsunfall;

    (dd) Die nahezu einhellige Rechtsprechung berücksichtigt den in der Begründung des Regierungsentwurfes genannten Betrag von 10.000 EUR als Orientierungshilfe (vgl. Schleswig-Holsteinisches OLG, Urteil vom 23. Februar 2021 - 7 U 149/20 -, juris Rn. 36, 38: "Anker", "Orientierungshilfe"; OLG Koblenz, Beschluss vom 31. August 2020 - 12 U 870/20 -, NJW 2021, 168, 169: "Richtschnur"; LG Tübingen, Urteil vom 17. Mai 2019 - 3 O 108/18 -, DAR 2019, 468, 470: "Richtschnur"; sich anschließend LG Dessau-Roßlau, Urteil vom 22. Oktober 2021 - 4 O 220/20 -, MDR 2022, 433; ferner LG Mannheim, Urteil vom 15. Juli 2020 - 1 Ks 400 Js 35919/19 -, juris Rn. 179: "eine Art Regelbetrag") und hat unter Würdigung der den jeweiligen Einzelfall prägenden Umstände Entschädigungsbeträge festgesetzt, die entweder dem vorgenannten Orientierungsbetrag entsprechen (so Schleswig-Holsteinisches OLG a.a.O.: 10.000 EUR bei Verlust eines Elternteils für die volljährige Tochter) oder höher (LG Dessau-Roßlau a.a.O.: 20.000 EUR für Vater des durch Gewaltdelikt getöteten Sohnes; LG Leipzig, Urteil vom 8. November 2019 - 5 O 758/19 -, DAR 2021, 95: je 15.000 EUR für Eltern des getöteten einzigen Kindes; LG Tübingen a.a.O.: 12.000 EUR für Witwe) oder - in der Mehrzahl der bislang entschiedenen Fälle - niedriger (so OLG Koblenz, Urteil vom 21. Dezember 2020 - 12 U 711/20 -, VersR 2020, 320: 8.000 EUR für Schwiegermutter, LG Tübingen a.a.O.: je 7.500 EUR für volljährige Kinder für den Verlust des Vaters, 5.000 EUR für dessen Bruder; LG München II, Urteil vom 17. Mai 2019 - 12 O 4540/18 -, DAR 2020, 464: 5.000 EUR für volljährigen Sohn, 3.000 EUR für Schwiegertochter; LG Osnabrück, Urteil vom 9. Januar 2019 - 3 KLs 4/18 -, juris: 2.000 EUR für Vater des ermordeten volljährigen Sohnes, zu dem nur noch loser Kontakt bestanden hatte) liegen (vgl. auch die Entscheidungsübersichten bei Doukoff, in: jurisPK-Straßenverkehrsrecht, 2. Aufl. BGB § 844 Rn. 160; Luckey, Personenschaden, 3. Aufl., Rn. 1545e).
  • OLG Brandenburg, 16.08.2022 - 12 U 30/22

    Anspruch auf Zahlung restlichen Hinterbliebenengeldes Kriterien für die Bemessung

    Auch ist der vorliegende Fall anders zu bewerten als diejenigen Fälle, in denen Opfer nicht ein Elternteil, sondern ein Kind waren und in denen bislang, soweit ersichtlich, allein Beträge über 10.000,00 EUR ausgeurteilt wurden (vgl. LG Leipzig, Urteil v. 08.11.2019 - 5 O 758/19, juris: 15.000,00 EUR für bei einem Verkehrsunfall getötete 16jährige Tochter; LG Dessau-Roßlau, Urteil v. 22.10.2021 - 4 O 220/20, juris: 20.000,00 EUR für durch Gewaltdelikt getöteten Sohn).
  • LG Nürnberg-Fürth, 09.12.2021 - 5 Ks 103 Js 2698/20

    Mordmerkmale "heimtückisch" und "niedrige Beweggründe"

    Bei Tötungen im Straßenverkehr hat die Rechtsprechung in der Vergangenheit den angehörigen Eltern bzw. Ehepartnern Beträge zwischen 3.000 Euro und 15.000 Euro zugesprochen (vgl. LG Leipzig, Urteil v. 08.11.2019, Az. 5 O 758/19; LG Tübingen, Urteil v. 17.05.2019, Az. 3 O 108/18; LG München II, Urteil v. 17.05.2019, Az. 12 O 4540/18).
  • LG Aachen, 01.07.2021 - 1 O 49/21
    Dabei berücksichtigte es, dass es sich um ein spätes Wunschkind handelte, das für die Eltern wesentlicher Lebensinhalt und Bezugspunkt zu sozialem Umfeld war und dass das Kind nach dem Unfall noch kurze Zeit bei Bewusstsein war (Urt. v. 08.11.2019 - 5 O 758/19, Rn. 19, 21, zitiert nach juris).
  • LG Kassel, 24.08.2022 - 10 Ks 1690 Js 44771/21
    Die Rechtsprechung hat bislang Beträge von bis zu 15.000 Euro für Eltern von bei Verkehrsunfällen verunglückten und somit fahrlässig getöteten Kindern als angemessen erachtet (OLG Koblenz, Beschl. vom 31.08.2020, Az. 12 U 870/20; LG Leipzig, Urteil vom 08.11.2019, Az. 05 O 758/19).
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