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   BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58   

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BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58 (https://dejure.org/1959,183)
BGH, Entscheidung vom 21.04.1959 - 1 StR 504/58 (https://dejure.org/1959,183)
BGH, Entscheidung vom 21. April 1959 - 1 StR 504/58 (https://dejure.org/1959,183)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BGHSt 13, 102
  • NJW 1959, 1230
  • MDR 1959, 938
  • JR 1959, 307
 
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Wird zitiert von ... (18)Neu Zitiert selbst (20)

  • BFH, 07.04.1954 - II 97/53 S

    Strafverfügung des Finanzamts als Verwaltungsakt - Zulässigkeit des

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Hiergegen legte der Angeklagte - entsprechend der Rechtsbelehrung, die ihm in dem Beschwerdebescheid aufgrund des Urteils des Bundesfinanzhofs II 97/53 S vom 7. April 1954 (BFH 58, 664 = NJW 1954, 1422 Nr. 30 = BStBl 1954, III 165) erteilt war - Berufung ein, Diese verwarf das Finanzgericht als unzulässig "mit der Maßgabe, daß die Oberfinanzdirektion das Rechtsmittel als Antrag auf gerichtliche Entscheidung in sinngemäßer Anwendung von § 450 und §§ 461 ff AbgO zu behandeln" habe.

    Äußerlich erscheint zwar seine Entscheidung - die einer weisungsgebundenen und sachbeteiligten Verwaltungsbehörde - als Ausübung der vollziehenden Gewalt (Art. 20 GG); sie ist mithin kein Richterspruch, sondern ein Verwaltungsakt (BFH 58, 664; 66, 517, 520; BVerfGE 3, 377, 381 [BVerfG 29.04.1954 - 1 BvR 328/52]; 4, 74, 92 ff und 331, 345 f).

    Vielmehr beurteilt der Strafrichter den gesamten zugrundeliegenden Sachverhalt in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht von Grund auf neu nach seiner eigenen Überzeugung, die er aus dem Inbegriff der Hauptverhaudlung schöpft (§ 261 StPO, § 469 AbgO; Hans Hartung NJW 1954, 1422 f; BFH 60, 173, 175).

    Das wäre systemwidrig und unvernünftig, widerspräche auch dem Aufbau der Gerichtsverfassung von Grund auf (ebenso Hans Hartung NJW 1954, 1422; Fritz Hartung NJW 1955, 1129 und 1958, 809; Goetzeler StuW 1957, 217).

    Dazu führt die bei verfassungskonformer Auslegung gebotene rechtsähnliche Anwendung des § 450 Abs. 1 Satz 2 AbgO (vgl. BVerfGE 1, 332, 345 [BVerfG 13.06.1952 - 1 BvR 137/52]: Hans Hartung NJW 1954, 1422 f; Fritz Hartung NJW 1953, 809, 810).

  • BVerfG, 21.10.1954 - 1 BvL 9/51

    Ärztliches Berufsgericht

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Sie war dieser im Grundsatz schon bisher (§ 15 GVG) und ist ihr nunmehr durch das Grundgesetz (Art. 96 a, 102 bis 104 im Abschn. IX "Die Bechtsprechung") vorbehaltlos zugeordnet (vgl. BVerfGE 4, 74, 92 Nr. 3 und NJW 1958, 1963 [BVerfG 14.10.1958 - 1 BvR 510/52] Nr. 1).

    Äußerlich erscheint zwar seine Entscheidung - die einer weisungsgebundenen und sachbeteiligten Verwaltungsbehörde - als Ausübung der vollziehenden Gewalt (Art. 20 GG); sie ist mithin kein Richterspruch, sondern ein Verwaltungsakt (BFH 58, 664; 66, 517, 520; BVerfGE 3, 377, 381 [BVerfG 29.04.1954 - 1 BvR 328/52]; 4, 74, 92 ff und 331, 345 f).

    Sie greift nicht ein, wenn der Rechtsweg ohnehin offensteht, und gewährt demnach zwar Schutz durch die Rechtsprechung, aber nicht gegen sie (Maunz-Dürig Art. 19 GG, 17; BVerfGE 4, 74, 96; BFH 53, 664, 665 f).

    Denn die Vorschrift, daß der Rechtsweg offenstehe, d.h. der Weg zu den Gerichten (BVerfGE 4, 74, 94 und 331, 343), kann sich sinnvoll nur gegen Maßnahmen eines solchen Organs der öffentlichen Gewalt richten, das nicht selbst ein Gericht ist.

  • BVerfG, 17.03.1959 - 1 BvL 5/57

    Wahlklage

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Daran kann nach dem Wortlaut des Art. 19 Abs. 4 GG kein Zweifel sein (BVerfGE 1, 332, 344 [BVerfG 13.06.1952 - 1 BvR 137/52] und 1 BvL 5/57 vom 17. März 1959; BFH 55, 277 und 432 ff; 58, 664, 667), Richterlicher Überprüfung ist daher auch der Rechtsmittelbescheid einer höheren Verwaltungsbehörde unterworfen.

    Mit dem Grundgesetz ist hiernach auch eine solche gesetzliche Bestimmung vereinbar, die den Rechtsweg nur wahlweise neben der Verwaltungsbeschwerde zuläßt und mit der Wahl der Verwaltungsbeschwerde den Ausschluß des Rechtswegs verknüpfte Denn auch dann hat der Betroffene die Freiheit der Entschließung in eben dem Maße wie wenn er eine Frist für den Rechtsweg ungenützt verstreichen läßt oder ausdrücklich auf diesen verzichtet (vgl. BVerfG 1 BvL 5/57 vom 17. März 1959 für den gleichliegenden Fall des § 18 Abs. 3 RhPf VGG = BGBl 1959, I 226).

  • BVerfG, 13.06.1952 - 1 BvR 137/52

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Vollstreckung eines sowjetzonalen

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Daran kann nach dem Wortlaut des Art. 19 Abs. 4 GG kein Zweifel sein (BVerfGE 1, 332, 344 [BVerfG 13.06.1952 - 1 BvR 137/52] und 1 BvL 5/57 vom 17. März 1959; BFH 55, 277 und 432 ff; 58, 664, 667), Richterlicher Überprüfung ist daher auch der Rechtsmittelbescheid einer höheren Verwaltungsbehörde unterworfen.

    Dazu führt die bei verfassungskonformer Auslegung gebotene rechtsähnliche Anwendung des § 450 Abs. 1 Satz 2 AbgO (vgl. BVerfGE 1, 332, 345 [BVerfG 13.06.1952 - 1 BvR 137/52]: Hans Hartung NJW 1954, 1422 f; Fritz Hartung NJW 1953, 809, 810).

  • BFH, 25.11.1954 - V z 75/54 S

    Nachprüfung von Zöllen und Verbrauchsteuern nach der Reichsabgabenordnung im

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    (Ebenso: BFH 60, 173, 174; 66, 517, 520; Rümelin DStZ 1955, 153, 3 ; Goetzeler StuW 1957, 217, 224; Moser FR 1955, 123; Lotze NJW 1956, 1540; Enders FR 1959, 6. - A.A: Goßrau NJW 1958, 929. Wohl auch BJM in der o.a, Schriftlichen Antwort auf die Mündliche Anfrage des Abg. Dr. Arndt).

    Vielmehr beurteilt der Strafrichter den gesamten zugrundeliegenden Sachverhalt in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht von Grund auf neu nach seiner eigenen Überzeugung, die er aus dem Inbegriff der Hauptverhaudlung schöpft (§ 261 StPO, § 469 AbgO; Hans Hartung NJW 1954, 1422 f; BFH 60, 173, 175).

  • BFH, 10.02.1958 - GrS 1/55

    Vereinbarkeit der Überprüfung von Beschwerdeentscheidungen der

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Die von dem Großen Senat des Bundesfinanzhofs (GrS 1/55 vom 10. Februar 1958 = BFH 66, 517 = NJW 1958, 846 Nr. 27 = BStBl 1958 III 198) offen gelassene Frage, ob Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG den Rechtsweg auch gegen einen Beschwerdebescheid der Oberfinanzdirektion nach § 452 AbgO eröffnet, bejaht sie mit dem Urteil des 2. Senats des Bundesfinanzhofs vom 7. April 1954.

    Der Strafbescheid des Finanzamts ergeht nicht als Spruch eines Gerichts, sondern als Verwaltungsakt (BVerfGE 3, 377, 381 [BVerfG 29.04.1954 - 1 BvR 328/52]; BFH 66, 517, 520).

  • BVerfG, 29.04.1954 - 1 BvR 328/52

    Schwerbeschädigtenschutz

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Äußerlich erscheint zwar seine Entscheidung - die einer weisungsgebundenen und sachbeteiligten Verwaltungsbehörde - als Ausübung der vollziehenden Gewalt (Art. 20 GG); sie ist mithin kein Richterspruch, sondern ein Verwaltungsakt (BFH 58, 664; 66, 517, 520; BVerfGE 3, 377, 381 [BVerfG 29.04.1954 - 1 BvR 328/52]; 4, 74, 92 ff und 331, 345 f).

    Der Strafbescheid des Finanzamts ergeht nicht als Spruch eines Gerichts, sondern als Verwaltungsakt (BVerfGE 3, 377, 381 [BVerfG 29.04.1954 - 1 BvR 328/52]; BFH 66, 517, 520).

  • BVerfG, 28.11.1957 - 2 BvL 11/56

    Amtshilfe und Grundsatz der Gewaltenteilung

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Denn es wäre wenig sinnvoll, entspräche auch nicht dem Verfassungsgrundsatz gegenseitiger Gewaltenkontrolle (BVerfGE 7, 183, 188) [BVerfG 28.11.1957 - 2 BvL 11/56], wenn der Schutz des einzelnen vor Übergriffen der Staatsgewalt Organen gerade derjenigen Gewalt anvertraut sein sollte, die den Übergriff begangen hat.
  • BVerfG, 24.02.1953 - 1 BvL 21/51

    Normenkontrolle II

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Die Vorschrift ist also vorkonstitutionelles Recht, das nicht der ausschließlichen Normenkontrolle durch das Bundesverfassungsgericht unterliegt (BVerfGE 2, 124, 128 ff [BVerfG 24.02.1953 - 1 BvL 21/51] und 4, 331, 339).
  • BVerfG, 17.01.1957 - 1 BvL 4/54

    Steuersplitting

    Auszug aus BGH, 21.04.1959 - 1 StR 504/58
    Wie zu I 5 ausgeführt, ist er dem Vorschlag der Bundesregierung, die Vorschrift beizubehalten, nicht gefolgt, hat vielmehr die Überprüfung des Steuerstraft- und -strafverfahrensrechts auf die Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz verlangt (vgl. BVerfGE 6, 55, 64 ff [BVerfG 17.01.1957 - 1 BvL 4/54]; 7, 282, 290) [BVerfG 05.03.1958 - 2 BvL 18/56].
  • BVerwG, 10.05.1955 - I C 121.53
  • BGH, 28.02.1958 - 1 StR 648/57
  • BFH, 17.04.1951 - GrS D 1/51
  • BVerfG, 11.06.1958 - 1 BvL 149/52

    Besoldungsrecht

  • BVerfG, 09.11.1955 - 1 BvL 13/52

    Soforthilfegesetz

  • BVerfG, 05.03.1958 - 2 BvL 18/56

    lex Salamander

  • BFH, 25.07.1951 - IV 47/51 S

    Versagung der Erlaubnis zur geschäftsmäßigen Hilfeleistung in Steuersachen

  • BGH, 11.12.1952 - 3 StR 69/52

    Rechtsmittel

  • BVerfG, 14.10.1958 - 1 BvR 510/52

    Bußgeldverfahren

  • RG, 26.08.1937 - 2 D 142/37

    Ein Steuerverfahren kann eine "Rechtssache" sein. Rechtsbeugung kann auch im

  • BGH, 27.01.2016 - 5 StR 328/15

    Verwahrungsbruch: Ausdruck einer elektronisch geführten Verfahrensakte und

    aa) Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kann ein Verwaltungsbediensteter als anderer Amtsträger Täter einer Rechtsbeugung sein, wenn er gleich einem Richter eine Rechtssache leitet und entscheidet (vgl. BGH, Urteile vom 21. April 1959 - 1 StR 504/58, BGHSt 13, 102, 110; vom 16. Februar 1960 - 5 StR 473/59, BGHSt 14, 147; vom 14. März 1972 - 5 StR 589/71, BGHSt 24, 326; LK-StGB/Hilgendorf, 12. Aufl., § 339 Rn. 21; MüKo-StGB/Uebele, 2. Aufl., § 339 Rn. 14).
  • BVerfG, 06.06.1967 - 2 BvR 375/60

    Verwaltungsstrafverfahren

    Der Beschluß des Bundesgerichtshofs vom 12. Februar 1960 - 1 StR 54/60 -, das Urteil der III. großen Strafkammer des Landgerichts Heilbronn vom 26. Oktober 1959 - III KMs 12/57 -, das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 21. April 1959 - 1 StR 504/58 -, das Urteil des Landgerichts Heilbronn vom 17. März 1958 - III KMs 12/57 -, das Urteil des Finanzgerichts Stuttgart vom 30. April 1957 - II 135/57 - FG 21 -, der Beschwerdebescheid der Oberfinanzdirektion Stuttgart vom 10. Januar 1957 - S 1266 B - 465 - St 54 - und der Strafbescheid des Finanzamts Heilbronn vom 20. März 1956 - Strafliste Nr. 76/1955 - verletzen das Recht des Beschwerdeführers Dr. G. aus Artikel 101 Absatz 1 Satz 2 in Verbindung mit Artikel 92 des Grundgesetzes.

    Nach der grundsätzlichen Entscheidung des Bundesfinanzhofs vom 7. April 1954 (BStBl. 1954 III S. 165 = BFH 58, 664), der sich der Bundesgerichtshof angeschlossen hat (BGHSt 13, 102 [113 ff.]), kann die Beschwerdeentscheidung der Oberfinanzdirektion im Hinblick auf die Gewährleistung des Rechtswegs in Art. 19 Abs. 4 GG wiederum gerichtlich angefochten und von den Gerichten in vollem Umfang überprüft werden.

    Nach anfänglichem Schwanken (vgl. BFH, BStBl. 1954 III S. 165) erachten nunmehr der Bundesfinanzhof und der Bundesgerichtshof übereinstimmend den ordentlichen Rechtsweg für gegeben (BFH, Großer Senat, BStBl. 1958 III S. 198; BGHSt 13, 102 [120]).

    Auf die Revision des Beschwerdeführers hin hob der Bundesgerichtshof diese Entscheidung auf und verwies die Sache an das Landgericht Heilbronn zurück (Urteil vom 21. April 1959 - 1 StR 504/58 BGHSt 13, 102).

    Es wies die Verfahrensrüge der Revision, es fehle an einer Anklageschrift, da der Strafbescheid des Finanzamts verfassungswidrig und nichtig sei, zurück, bejahte die verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Verwaltungsstrafverfahrens und bezog sich dabei zur Begründung im wesentlichen auf das im Fall Dr. G. ergangene Urteil des Bundesgerichtshofs (BGHSt 13, 102).

    Das Oberlandesgericht hält unter Berufung auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGHSt 13, 102) Straffestsetzungen durch die Finanzbehörden für zulässig und folgert weiter, es müsse dann auch ein Verzicht auf die Anrufung der Gerichte möglich sein, wenn es sich um die tatsächliche und rechtliche Würdigung des Sachverhalts und die Strafzumessungsgründe handele.

    verneinend: BGHSt 13, 102; Friesenhahn, Festschrift für Thoma, S. 21 (45); Bender, Zur Frage der Verfassungsmäßigkeit des Verwaltungsstrafverfahrens nach der Abgabenordnung; Prugger, Die Strafbefugnis der Finanzämter (Diss.); Löwe-Rosenberg, StPO, 21. Aufl., § 13 GVG Anm. 2 a; und andere).

  • BVerfG, 26.01.1972 - 2 BvR 255/67

    Verwirkung der Befugnis zur Anrufung der Gerichte

    Das Amtsgericht stellte sodann mit Urteil vom 17. März 1965 fest, daß die Unterwerfungsverhandlung vom 23. Juni 1954 rechtswirksam sei; es schloß sich der Entscheidung des Bundesgerichtshofs 1 StR 504/58 vom 21. April 1959 (BGHSt 13, 102 ff.) an.

    Es führt aus, es sei zwar nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. BGHSt 13, 102, veröffentlicht in NJW 1959, S. 1230 [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58] und BGHSt 15, 73, veröffentlicht in NJW 1960, S. 1959) für die Geltendmachung der Nichtigkeit oder die Anfechtung einer Unterwerfungsverhandlung gemäß § 445 AO a. F. durch Art. 19 Abs. 4 GG der Rechtsweg eröffnet und das Verfahren vor dem Amtsgericht nach den Vorschriften der Strafprozeßordnung durchzuführen; den sonach eröffneten Rechtsweg könne der Betroffene jedoch "nicht erst nach beliebig langer Zeit" in Anspruch nehmen.

    Als Zeitpunkt, von dem an die Kenntnisnahme jedenfalls möglich war, hat das Oberlandesgericht den Ablauf des Jahres 1960 angesehen, in dem die Entscheidung BGHSt 13, 102 ff. schon längere Zeit veröffentlicht war (u. a. NJW 59, 1230 vom 10. Juli 1959) und auch BGHSt 15, 73 ff., wo speziell die Zulässigkeit des Verfahrens nach Art. 19 Abs. 4 GG gegenüber Unterwerfungsverhandlungen nach § 445 AO a. F. behandelt ist, durch mehrfachen Abdruck in rechtswissenschaftlichen Zeitschriften (NJW 60, 1959 vom 21. Oktober 1960; Betriebsberater 60, 1232 vom 20. November 1960) jedem steuerlichen Berater, an den der Antragsteller sich zur Erkundigung zumutbarerweise hätte wenden müssen, zugänglich war.

  • VGH Bayern, 03.02.2009 - 16a D 07.1304

    Behördliche Einstellung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens; objektive

    Das Recht der Ordnungswidrigkeiten gehört im weiteren Sinne zum Strafrecht (BGH vom 21.4.1959 BGHSt 13, 102/110).

    Auch wenn Zuwiderhandlungen, die statt mit Kriminalstrafe nur mit einem Bußgeld bedroht sind, bloßes "Verwaltungsunrecht" darstellen, so liegen beide Materien doch nahe beieinander (BGH vom 21.4.1959, a.a.O.).

    Seine Zuständigkeit zum Erlass des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten hat der Bund deshalb auf seine konkurrierende Gesetzgebungskompetenz für das Strafrecht (Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG) gestützt (BGH vom 21.4.1959, a.a.O.).

  • BGH, 16.02.1960 - 5 StR 473/59

    Richter, dem es an der verfassungsgemäßen Unabhängigkeit fehlt, als Täter einer

    Sie sind keine unabhängigen, sondern weisungsgebundene Beamte (vgl. BGHSt 13, 102,105) [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58].

    Das gleiche trifft für Verwaltungsbeamte zu, die nach § 48 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten vom 25. März 1952 über die Festsetzung einer Geldbuße zu entscheiden haben (vgl. BGHSt 13, 102,110 [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58]; Maurach, Dt. Strafrecht Bes. Teil 3. Aufl. § 82 II A 1).

  • BGH, 20.07.1960 - 2 StR 590/59

    Nichtigkeit oder Anfechtbarkeit von Unterwerfungsverhandlungen nach § 445

    Allerdings handelt es sich bei der Unterwerfungsverhandlung dem Inhalt nach um Rechtsprechung (BGHSt 13, 102, 104 f) [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58].

    Art. 19 Abs. 4 gewährt Schutz durch den Richter, nicht gegen ihn (BVerfGE 4, 74 [96]; BGHSt 13, 113 [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58]; Maunz-Dürig GG Art. 19 Abs. IV Erl. 17 c; von Mangoldt-Klein, Das Bonner Grundgesetz Art. 19 Anm. VII 1 c).

    Dieser wird gesichert gegen Maßnahmen eines Organs der öffentlichen Gewalt, das nicht selbst Gericht ist, auch wenn es der Sache nach richterliche Aufgaben wahrnimmt (BGHSt 13, 113 [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58]).

  • BGH, 06.06.2013 - III ZR 360/12

    Wildschadensersatz: Beginn der Klagefrist gegen den Vorbescheid bei fehlerhafter

    Dabei kann dahinstehen, ob es sich bei dem Vorbescheid um einen Verwaltungsakt handelt beziehungsweise der für den Erlass des Vorbescheids zuständige Gemeindevorstand überhaupt öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit im Sinne des § 1 HVwVfG ausübt (in diesem Sinne VG Greifswald, Beschluss vom 26. April 2012, juris Rn. 18; Weber/Gaida aaO Rn. 4 ff; Metzger in Lorz/Metzger/Stöckel, Jagdrecht, Fischereirecht, 4. Aufl., § 35 BJagdG Rn. 4; Thies, Wild- und Jagdschaden, 9. Aufl., S. 77) oder ob es sich bei dem Vorbescheid um einen "rechtsprechungsähnlichen Akt" handelt (so VG Freiburg, JE IX Nr. 195; Schuck aaO § 35 Rn. 36; vgl. auch BGH, Urteil vom 21. April 1959 - 1 StR 504/58, BGHSt 13, 102, 111).
  • BVerwG, 27.11.1963 - V CB 76.63

    Rechtsmittel

    Zu diesen Akten gehören auch Bescheide, die auf Beschwerde hin ergehen, selbst wenn sie keine neue Beschwer enthalten (BVerfGE 9, 194 [198], BFinHE 58, 664 [667], BGHSt 13, 102 [113]).

    Denn es entspricht der Verwaltungsgerichtsordnung und wird durch Art. 19 Abs. 4 GG nicht verboten, dem Bürger zum Beschreiten des Rechtsweges eine Ausschlußfrist zu setzen (BVerfGE 10, 264 [BVerfG 12.01.1960 - 1 BvL 17/59] [268], BGHSt 13, 102 [116]).

  • BGH, 10.01.1966 - III ZR 70/64

    Menschenrechtskonvention ("Zonenhaft")

    Die Rechtsprechung, insbesondere auch Oberer Bundesgerichte hat inzwischen wiederholt anerkannt, daß die Konvention unmittelbar Rechte und Pflichten der einzelnen betroffenen Personen schafft (BGHZ 25, 60 [BGH 27.06.1957 - III ZR 51/56]; 27, 284 [BGH 20.05.1958 - VI ZR 104/57]; BGHSt 13, 102; 14, 358 [BGH 14.06.1960 - 1 StR 638/59]; 20, 68 [BGH 20.10.1964 - 1 StR 380/64]; 20, 143 [BGH 19.01.1965 - 1 StR 497/64]; Bay. VGH DVBl 1957, 57; LG Köln NJW 1964, 1816 [LG Köln 09.06.1964 - 31 - 5/64]; BVerwG NJW 1958, 35; OLG Celle Goltdammers Arch.
  • BGH, 20.07.1965 - 1 StR 95/65

    Strafbarkeit wegen Hinterziehung von Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer -

    Beide Rechtsmittel, ebenso auch die gegen die Beschwerdebescheide gestellten Anträge auf gerichtliche Entscheidung (BGHSt 13, 102, 120) [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58], sind fristgerecht.

    Daher bestimmt der in ihnen geschilderte Sachverhalt wie ein Eröffnungsbeschluß den Umfang der gerichtlichen Prüfung nach § 469 AbgO und § 264 StPO (RG RZBl 1928, 291; BGHSt 13, 102, 119) [BGH 21.04.1959 - 1 StR 504/58].

  • BVerwG, 07.07.1961 - VI C 169.58

    Rechtsmittel

  • BVerwG, 27.10.1966 - II C 128.64

    Voraussetzungen der Anerkennung eines Unfalls als Dienstunfall - Rechtsfolgen

  • LG Saarbrücken, 28.03.2013 - 13 S 173/12

    Wildschaden: Verlust eines Anspruchs auf Wildschadensersatz

  • BVerwG, 08.11.1963 - VII C 163.60
  • BGH, 20.12.1960 - 1 StR 531/60

    Unterbrechung der Verjährung einer Strafverfolgung durch eine richterliche

  • BVerwG, 29.04.1966 - I WB 40.65

    Rechtsmittel

  • BGH, 09.08.1960 - 1 StR 675/59
  • OLG Oldenburg, 23.10.1964 - 3 Ss 149/64
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