Rechtsprechung
OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Deutsches Notarinstitut
BeurkG § 17 Abs. 1
Pflicht des Notars zur Prüfung der Existenz und Vertretungsbefugnis bei Grundstückskauf durch ausländische Gesellschaft - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Schadensersatzpflicht des Notars wegen Amtspflichtverletzung ; Prüfungs- und Belehrungspflichten bei Beurkundung eines Grundstückskaufvertrages; Hinweis auf besondere wirtschaftliche Risiken bei Beteiligung einer ausländischen Briefkastenfirma; Amtspflichten bei Zweifel ...
- Judicialis
BeurkG § 17; ; BeurkG § 17 Abs. 1; ; BeurkG § 17 Abs. 2 Satz 2; ; BeurkG § 17 Abs. 3; ; BNotO § 19 Abs. 1 Satz 2; ; DÜG § 1; ; ZPO § 287
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Zur Haftung des Notars wegen Verletzung seiner Prüfungs- und Belehrungspflichten bezüglich bestehender Risiken bei Beurkundung eines Grundstückskaufvertrages mit ausländischer Vertragspartei
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (8)
- BGH, 27.05.1993 - IX ZR 66/92
Prüfungs- und Hinweispflichten bei Grundstückskauf - Stellvertretung und …
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Bestehen diese gleichwohl auf der Beurkundung, so kann der Notar sie auch bei Zweifeln an der Wirksamkeit des Geschäfts vornehmen, hat dann allerdings gemäß § 17 Abs. 2 Satz 2 BeurkG einen entsprechenden Vorbehalt in die Niederschrift aufzunehmen, (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92, VersR 93, 1244 ff = DNotZ 94, 485 ff.).Die Bewilligung und Eintragung der Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs aus Eigentumsübertragung ist grundsätzlich keine einer Rechtsbelehrung (…weder im Sinne von § 17 Abs. 1, S. 1 BeurkG noch aus Betreuungsverpflichtung) unterliegende ungesicherte Vorleistung des Klägers, weil die Vormerkung als solche nicht verkehrsfähig, sondern an den zu sichernden Anspruch gebunden ist und dem Verkäufer trotz der Vormerkung die Verfügungsmacht über sein Grundstück verbleibt (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92, DNotZ 94, 485 ff. = VersR 93, 1244 ff.).
Gleichwohl ist in den Fällen der Eintragung einer Vormerkung auch ein Verstoß gegen die dem Notar obliegende Pflicht zur allgemeinen Betreuung der Beteiligten denkbar (vgl. BGH vom 27.5.1993, a.a.O.).
Darüber hat der Tatrichter irr, Rahmen des § 287 ZPO unter Würdigung aller Umstände nach freier Überzeugung zu entscheiden (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92, DNotZ 94, 485 ff. = VersR 93, 1244 ff.; BGH vom 14.5.1992, IX ZR 262/91, WM 92, 1533 ff m.w.N.).
Spricht weder die Regel des Lebens noch eine tatsächliche Vermutung oder Wahrscheinlichkeit für einen erfahrungsgemäßen Ablauf, so bleibt es dabei, dass der Geschädigte den Ursachenzusammenhang zwischen der Amtspflichtverletzung und seinem geltend gemachten Schaden beweisen muss und die Nichtfeststellbarkeit zu seinen Lasten geht (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92 = VersR 93, 1244 ff.; BGH vom 23.5.1960, III ZR 110/59 = VersR 60, 905; BGH vom 5.3.1974, VI ZR 222/72 = VersR 1974, 782 = DNotZ 75, 367).
- BGH, 03.07.1986 - IX ZR 51/85
Umfang der betreuenden Belehrungspflicht eines Notars
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Die Grundlage hierfür liegt nicht im auf die Urkundstätigkeit bezogenen § 17 BeurkG; sie ist vielmehr in der Vertrauensstellung des Notars als unparteiische Amtsperson auf dem Gebiet der vorsorgenden Rechtspflege zu sehen (§§ 1, 14 BNotO; BGH vom 3.7.1986, IX ZR 51/85, DNotZ 1987, 157, vgl. auch Haug, a.a.O., Nr. 412). - BGH, 21.01.1988 - IX ZR 252/86
Beurkundung der Erklärungen eines Vertreters; Überprüfung der Vertretungsmacht
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Zwar begründet § 17 BeurkG mit der Pflicht zur Gewährleistung einer rechtswirksamen Urkunde auch die Pflicht des Notars zu prüfen, ob ein im Namen einer (hier ausländischen) Gesellschaft handelnder Vertreter Vertretungsmacht hat (BGH vom 21.1.1988, IX ZR 252/86, DNotZ 89, 43); denn nur soweit dies der Fall ist, kann die Urkunde - seinem Willen entsprechend - rechtliche Wirkungen für und gegen den Vertretenen entfalten (§ 164 Abs. 1 Satz 1 BGB).
- BGH, 05.03.1974 - VI ZR 222/72
Anspruch auf Schadensersatz wegen einer Amtspflichtverletzung auf Basis der …
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Spricht weder die Regel des Lebens noch eine tatsächliche Vermutung oder Wahrscheinlichkeit für einen erfahrungsgemäßen Ablauf, so bleibt es dabei, dass der Geschädigte den Ursachenzusammenhang zwischen der Amtspflichtverletzung und seinem geltend gemachten Schaden beweisen muss und die Nichtfeststellbarkeit zu seinen Lasten geht (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92 = VersR 93, 1244 ff.; BGH vom 23.5.1960, III ZR 110/59 = VersR 60, 905; BGH vom 5.3.1974, VI ZR 222/72 = VersR 1974, 782 = DNotZ 75, 367). - BGH, 11.02.1988 - IX ZR 77/87
Belehrungspflichten des Notars gegenüber einem nachrangigen Sicherungsgeber
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Dabei soll der Notar darauf achten, dass unerfahrene und ungewandte Beteiligte nicht benachteiligt werden (BGH vom 11.2.1988, IX ZR 77/87, DNotZ 89, 45 = VersR 88, 748). - BGH, 13.06.1995 - IX ZR 203/94
Beratungspflichten des Notars im Hinblick auf steuerliche Folgen eines …
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Um solche materiellen Erfüllungspflichten hat sich der Notar jedoch grundsätzlich nicht zu kümmern (BGH, DNotZ 1996, 116). - BGH, 14.05.1992 - IX ZR 262/91
Notarielle Beratungspflicht bei Kettenverkauf eines Grundstücks - Amtspflicht zur …
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Darüber hat der Tatrichter irr, Rahmen des § 287 ZPO unter Würdigung aller Umstände nach freier Überzeugung zu entscheiden (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92, DNotZ 94, 485 ff. = VersR 93, 1244 ff.; BGH vom 14.5.1992, IX ZR 262/91, WM 92, 1533 ff m.w.N.). - BGH, 23.05.1960 - III ZR 110/59
Auszug aus OLG München, 21.03.2002 - 1 U 4856/01
Spricht weder die Regel des Lebens noch eine tatsächliche Vermutung oder Wahrscheinlichkeit für einen erfahrungsgemäßen Ablauf, so bleibt es dabei, dass der Geschädigte den Ursachenzusammenhang zwischen der Amtspflichtverletzung und seinem geltend gemachten Schaden beweisen muss und die Nichtfeststellbarkeit zu seinen Lasten geht (BGH vom 27.5.1993, IX ZR 66/92 = VersR 93, 1244 ff.; BGH vom 23.5.1960, III ZR 110/59 = VersR 60, 905; BGH vom 5.3.1974, VI ZR 222/72 = VersR 1974, 782 = DNotZ 75, 367).