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   VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14   

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https://dejure.org/2014,12257
VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14 (https://dejure.org/2014,12257)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 23.05.2014 - 10 S 249/14 (https://dejure.org/2014,12257)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 (https://dejure.org/2014,12257)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de
  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Unmittelbarkeit eines Abwehranspruchs im Nachbarschaftsverhältnis zwischen Störer und Gestörtem auch bei von hoheitlich betriebenen Anlagen ausgehendem Lärm; Öffentlich-rechtlicher Abwehranspruch als Anspruchsgrundlage für das Lärmminderungsbegehren von Nachbarn ; ...

  • ra.de
  • Justiz Baden-Württemberg

    § 3 Abs 1 BImSchG, § 3 Abs 5 Nr 1 BImSchG, § 22 Abs 1 BImSchG, § 22 Abs 1a BImSchG, § 1 BImSchV 18
    Abwehranspruch gegen Lärm von hoheitlich betriebenen Anlagen; keine Privilegierung von Kinderlärm bei Einrichtungen auch für über 14-jährige; Zumutbarkeit von Bolzplatzlärm

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Unmittelbarkeit eines Abwehranspruchs im Nachbarschaftsverhältnis zwischen Störer und Gestörtem auch bei von hoheitlich betriebenen Anlagen ausgehendem Lärm; Öffentlich-rechtlicher Abwehranspruch als Anspruchsgrundlage für das Lärmminderungsbegehren von Nachbarn; ...

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    TA-Lärm zur Feststellung von Bolzplatzlärm ungeeignet!

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (5)

Besprechungen u.ä.

  • zeitschrift-jse.de PDF, S. 52 (Fallmäßige Aufbereitung - für Studienzwecke)

    Zumutbarkeit des von einem Bolzplatz ausgehenden Lärms

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 2014, 724
  • VBlBW 2015, 81
  • DÖV 2014, 762
  • BauR 2014, 1520
 
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Wird zitiert von ... (30)Neu Zitiert selbst (16)

  • BVerwG, 11.02.2003 - 7 B 88.02

    Anlagentyp; Bolzplatz für Kinder; Einzelfallwürdigung; Lärmimmissionen;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Die normkonkretisierende Funktion der Immissionsrichtwerte der Sportanlagenlärmschutzverordnung kann die individuelle Würdigung der von Spiel- und Freizeitanlagen ausgehenden Lärmimmissionen nicht ersetzen; die Verordnung kann jedoch einen Ausgangspunkt für die rechtliche Bewertung bieten (Anschluss an BVerwG, Beschluss vom 11.02.2003 - 7 B 88.02 - NVwZ 2003, 377).

    Wie das Bundesverwaltungsgericht (Beschluss vom 11.02.2003 - 7 B 88.02 - NVwZ 2003, 377) mit Blick auf einen Bolz- und Skateplatz für Kinder bis 14 Jahre ausgeführt hat, ließen die Beschreibungen des Anwendungsbereichs der Verordnung sowie die in ihrem § 3 vorgesehenen Maßnahmen erkennen, dass sich der Verordnungsgeber am Leitbild einer Sportanlage orientiert habe, die dem Vereinssport, Schulsport oder vergleichbar organisierten Freizeitsport diene.

    34 Die Unanwendbarkeit der 18. BImSchV auf den hier zu beurteilenden Bolzplatz steht, wie das Bundesverwaltungsgericht in der bereits zitierten Entscheidung weiter ausgeführt hat (Beschluss vom 11.02.2003 - 7 B 88.02 -, a.a.O.; ähnlich OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 11.11.2010 - OVG 11 B 24.08 - NVwZ 2011, 574), einer entsprechenden Heranziehung im Einzelfall allerdings nicht entgegen.

  • BVerwG, 24.04.1991 - 7 C 12.90

    Immissionsschutzrecht: Nachbarlicher Abwehranspruch gegen Lärmimmissionen aus

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Diese Umstände müssen im Sinne einer "Güterabwägung" in eine wertende Gesamtbetrachtung einfließen (vgl. BVerwG, Urteile vom 24.04.1991 - 7 C 12.90 - BVerwGE 88, 143; sowie vom 30.04.1992 - 7 C 25.91 - BVerwGE 90, 163; Senatsurteil vom 16.04.2002 - 10 S 2443/00 - NVwZ-RR 2002, 643).

    Das Bebauungsrecht als Bodenrecht bestimmt einerseits, welche Nutzungen - auch im Hinblick auf Beeinträchtigungen der Nachbarschaft - an bestimmten Standorten zulässig sind, andererseits welchen Schutz vor Beeinträchtigungen andere Nutzungen, wie hier die Wohnnutzung, beanspruchen können (vgl. BVerwG, Urteil vom 24.04.1991 - 7 C 12.90 - a.a.O.; sowie Beschluss vom 09.04.2003 - 6 B 12.03 - GewArch 2003, 300).

  • BVerwG, 29.04.1988 - 7 C 33.87

    Feueralarmsirene - Art. 14 GG, ausgleichspflichtige Inhaltsbestimmung

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Auch in Bezug auf Anlagen, die - wie hier der Bolzplatz - als öffentliche Einrichtung (vgl. § 10 Abs. 2 GemO) hoheitlich betrieben werden, gilt, dass § 22 Abs. 1 BImSchG kein Rechtsverhältnis zwischen Betreiber und Nachbarn begründet und dem letzteren daher auch keinen unmittelbaren Anspruch gegen jenen verleiht (vgl. grundlegend BVerwG, Urteil vom 29.04.1988 - 7 C 33.87 - BVerwGE 79, 254).

    Indes steht dem Kläger der der Sache nach geltend gemachte öffentlich-rechtliche Abwehranspruch, der sich aus einer analogen Anwendung der §§ 1004, 906 BGB oder aufgrund eines grundrechtlichen Anspruchs aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG und Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG ergibt, nicht zu (vgl. grundlegend zu dem öffentlich-rechtlichen Abwehranspruch BVerwG, Urteile vom 29.04.1988 - 7 C 33.87 -, a.a.O.; sowie vom 19.01.1989 - 7 C 77.87 - BVerwGE 81, 197; vgl. hierzu auch Senatsbeschluss vom 06.03.2012 - 10 S 2428/11 -NVwZ 2012, 837).

  • BVerwG, 19.01.1989 - 7 C 77.87

    Nachbarrechtlicher Abwehranspruch gegen Lärmbelästigungen durch eine

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Indes steht dem Kläger der der Sache nach geltend gemachte öffentlich-rechtliche Abwehranspruch, der sich aus einer analogen Anwendung der §§ 1004, 906 BGB oder aufgrund eines grundrechtlichen Anspruchs aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG und Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG ergibt, nicht zu (vgl. grundlegend zu dem öffentlich-rechtlichen Abwehranspruch BVerwG, Urteile vom 29.04.1988 - 7 C 33.87 -, a.a.O.; sowie vom 19.01.1989 - 7 C 77.87 - BVerwGE 81, 197; vgl. hierzu auch Senatsbeschluss vom 06.03.2012 - 10 S 2428/11 -NVwZ 2012, 837).

    Als Maßstab dafür, ob Geräuschimmissionen wesentlich und deshalb nicht zu dulden sind, ist § 22 Abs. 1 i.V.m. § 3 Abs. 1 BImSchG heranzuziehen (vgl. hierzu etwa BVerwG, Urteil vom 19.01.1989 - 7 C 77.87 -a.a.O.).

  • VGH Baden-Württemberg, 06.03.2012 - 10 S 2428/11

    Spielplatzlärm: Bedeutung von § 22 Abs. 1a BImschG; Verantwortlichkeit für

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Indes steht dem Kläger der der Sache nach geltend gemachte öffentlich-rechtliche Abwehranspruch, der sich aus einer analogen Anwendung der §§ 1004, 906 BGB oder aufgrund eines grundrechtlichen Anspruchs aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG und Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG ergibt, nicht zu (vgl. grundlegend zu dem öffentlich-rechtlichen Abwehranspruch BVerwG, Urteile vom 29.04.1988 - 7 C 33.87 -, a.a.O.; sowie vom 19.01.1989 - 7 C 77.87 - BVerwGE 81, 197; vgl. hierzu auch Senatsbeschluss vom 06.03.2012 - 10 S 2428/11 -NVwZ 2012, 837).

    Dadurch soll gewährleistet werden, dass für die Beurteilung der Zumutbarkeit solcher Immissionen jeweils eine Entscheidung im Einzelfall zu treffen ist, bei der die besonderen Umstände des Einzelfalles berücksichtigt und die widerstreitenden Interessen abgewogen werden (vgl. hierzu näher Senatsbeschluss vom 06.03.2012 - 10 S 2428/11 - a.a.O.).

  • BVerwG, 30.04.1992 - 7 C 25.91

    nächtliches Kirchturmläuten - BImschG, Traditionswahrung

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Diese Umstände müssen im Sinne einer "Güterabwägung" in eine wertende Gesamtbetrachtung einfließen (vgl. BVerwG, Urteile vom 24.04.1991 - 7 C 12.90 - BVerwGE 88, 143; sowie vom 30.04.1992 - 7 C 25.91 - BVerwGE 90, 163; Senatsurteil vom 16.04.2002 - 10 S 2443/00 - NVwZ-RR 2002, 643).
  • BVerwG, 12.12.1991 - 4 C 5.88

    Bauplanungsrecht: Zulässigkeit von Kinderspielplätzen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Diese sind auf unmittelbare Nähe zur Wohnbebauung angewiesen und als deren sinnvolle Ergänzung sowohl im allgemeinen als auch im reinen Wohngebiet grundsätzlich zulässig (vgl. BVerwG, Urteil vom 12.12.1991 - 4 C 5.88 - NJW 1992, 1779).
  • BVerwG, 17.07.2003 - 4 B 55.03

    Wie laut dürfen Live-Musik-Veranstaltungen sein?

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Sofern für die Ermittlung und Bewertung der auf die Nachbarschaft einwirkenden Geräusche keine bestimmten Mess- und Berechnungsverfahren oder Lärmwerte rechtlich verbindlich vorgegeben sind, bleiben die Umstände des konkreten Einzelfalls maßgeblich (vgl. BVerwG, Beschluss vom 17.07.2003 - 4 B 55.03 - Buchholz 406.19 Nachbarschutz Nr. 166).
  • BVerwG, 09.04.2003 - 6 B 12.03

    Anforderungen an die grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache; Zurechnung des

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Das Bebauungsrecht als Bodenrecht bestimmt einerseits, welche Nutzungen - auch im Hinblick auf Beeinträchtigungen der Nachbarschaft - an bestimmten Standorten zulässig sind, andererseits welchen Schutz vor Beeinträchtigungen andere Nutzungen, wie hier die Wohnnutzung, beanspruchen können (vgl. BVerwG, Urteil vom 24.04.1991 - 7 C 12.90 - a.a.O.; sowie Beschluss vom 09.04.2003 - 6 B 12.03 - GewArch 2003, 300).
  • VGH Baden-Württemberg, 16.04.2002 - 10 S 2443/00

    Lärmschutz - Wohngebiet - Bolzanlage und Skateanlage

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 23.05.2014 - 10 S 249/14
    Diese Umstände müssen im Sinne einer "Güterabwägung" in eine wertende Gesamtbetrachtung einfließen (vgl. BVerwG, Urteile vom 24.04.1991 - 7 C 12.90 - BVerwGE 88, 143; sowie vom 30.04.1992 - 7 C 25.91 - BVerwGE 90, 163; Senatsurteil vom 16.04.2002 - 10 S 2443/00 - NVwZ-RR 2002, 643).
  • BVerwG, 03.03.1992 - 4 B 70.91

    Bauplanungsrecht: Zulässigkeit von sog. Bolzplätzen neben reinen Wohngebieten

  • OVG Berlin-Brandenburg, 11.11.2010 - 11 B 24.08

    Bolzplatz in der Eosanderstraße bleibt zeitlich eingeschränkt offen

  • BVerwG, 11.05.1989 - 4 C 1.88

    Brennelement-Zwischenlager - Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG, Schutzpflicht aus

  • BVerwG, 07.10.1983 - 7 C 44.81

    Glockenläuten

  • BVerwG, 23.09.1999 - 4 C 6.98

    Im Zusammenhang bebauter Ortsteil; Eigenart der näheren Umgebung; allgemeines

  • BVerwG, 22.10.1982 - 7 C 50.78

    Immissionsschutz - Genehmigungsbedürftige Anlage - Genehmigungsunterlagen -

  • VG Karlsruhe, 21.02.2024 - 2 K 1263/23
    Die Klage ist als allgemeine Leistungsklage in Form einer Unterlassungsklage statthaft (vgl. BVerwG, Urt. v. 29.04.1988 - 7 C 33.87 -, BVerwGE 79, 254 - juris Rn. 9; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 19).

    Die Grundpflichten des § 22 Abs. 1 BImSchG sind als dynamische Betreiberpflichten während der gesamten Dauer des Betriebs einer Anlage zu erfüllen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 23).

    Sie gelten auch für die Halle und den Bolz- bzw. Ballspielplatz als immissionsschutzrechtlich nicht genehmigungsbedürftige (vgl. § 4 Abs. 1 Satz 1 und 3 BImSchG i.V.m. § 1 Abs. 1 Satz 1 und dem Anhang 1 zur 4. BImSchV [Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes - Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen, neu gefasst am 31.05.2017, BGBl. I S. 1440]) ortsfeste Einrichtungen und damit Anlagen im Sinne von § 22 Abs. 1 Satz 1, § 3 Abs. 5 Nr. 1 BImSchG (vgl. für einen Bolzplatz VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 24).

    Er gilt auch für Immissionen, die von einem Hoheitsträger durch den Betrieb einer öffentlichen Einrichtung hervorgerufen werden (vgl. zum Ganzen BVerwG, Urt. v. 29.04.1988 - 7 C 33.87 -, BVerwGE 79, 254 - juris Rn. 9 ff.; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 22 ff.; s. auch Hessischer VGH, Beschl. v. 30.08.2021 - 9 A 1635/18.Z -, ZUR 2022, 42 - juris Rn. 13).

    Zudem sind technische Regelwerke heranzuziehen, wenn sie für die Beurteilung der Erheblichkeit der Lärmbelästigung im konkreten Fall brauchbare Anhaltspunkte bieten (st. Rspr., vgl. BVerwG, Urt. v. 30.04.1992 - 7 C 25.91 -, BVerwGE 90, 163 - juris Rn. 11; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.10.2001 - 10 S 141/01 -, VBlBW 2002, 197 - juris Rn. 41; Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 24; VG Karlsruhe, Urt. v. 07.11.2022 - 2 K 5124/20 -, juris Rn. 105; vgl. auch Jarass, BImSchG, 14. Aufl. 2022, § 3 Rn. 62 ff.).

    Zweitens entfaltet die Regelung eine privilegierende Wirkung hinsichtlich der Bewertung von Kinderlärm insbesondere für das sonstige Immissionsschutzrecht und das Nachbarschaftsrecht (vgl. BT-Drs. 17/4836, S. 4 f.; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 25 ff.).

    Kinderlärm steht insofern unter einem besonderen Toleranzgebot seitens der Gesellschaft (vgl. BT-Drs. 17/4836, S. 4; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 28).

    Damit wird an die ständige Rechtsprechung vor Einführung des § 22 Abs. 1a BImSchG angeknüpft, wonach Kinderlärm in der Regel als ortsüblich und sozialadäquat hinzunehmen war (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 28).

    Die Vorschrift knüpft dabei an die Begriffsbestimmung des § 7 Abs. 1 Nr. 1 SGB VIII an, wonach Kind ist, wer noch nicht 14 Jahre alt ist (vgl. BT-Drs. 17/4836, S. 6; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 29).

    Während Ballspielflächen für Kinder ausdrücklich erfasst werden, sollen großräumiger angelegte Spiel- und Bolzplätze, Skateranlagen und Streetballfelder für Jugendliche nicht unter die Privilegierung fallen (vgl. BT-Drs. 17/4836, S. 6; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 29).

    Kinder sind Menschen, die noch nicht 14 Jahre sind (vgl. insoweit die gesetzlichen Definitionen in § 7 Abs. 1 Nrn. 1, 2 SGB VIII, § 1 Abs. 2 JGG; siehe hierzu VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 29; Beschl. v. 19.12.2023 - 1 S 1365/23 -, juris Rn. 92; BT-Drs. 17/4836, S. 6).

    (1) Die Zumutbarkeit der von der Ballspielanlage ausgehenden Lärmimmissionen kann nicht abschließend anhand von verbindlichen Grenz- oder Richtwerten lärmtechnischer Regelwerke bestimmt werden; bei der gebotenen Gesamtabwägung können diese aber in gewissem Maß zur Orientierung herangezogen werden (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 25, 30).

    Der Verordnungsgeber hat sich bei dem Begriffsverständnis am Leitbild einer Sportanlage orientiert, die dem Vereinssport, Schulsport oder vergleichbar organisierten Freizeitsport dient; dies lässt sich den Beschreibungen des Anwendungsbereichs der Verordnung und den in § 3 der 18. BImSchV vorgesehenen Maßnahmen entnehmen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 11.02.2003 - 7 B 88.02 -, NVwZ 2003, 377 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 31).

    Daher unterfallen weder ein kleinräumiger Bolz- und Skateplatz für Kinder bis 14 Jahre (BVerwG, Beschl. v. 11.02.2003 - 7 B 88.02 -, NVwZ 2003, 377 - juris Rn. 3 ff.) noch ein größerer, der spielerischen und sportlichen Betätigung Jugendlicher und junger Erwachsener dienender Bolzplatz (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 31, 33) und dementsprechend auch nicht die hier in Rede stehende Ballspielanlage der 18. BImSchV.

    Die Regelung des § 2 Abs. 2 der 18. BImSchV, die nach dem Gebietscharakter und der Tageszeit unterscheidet, wird der Eigenart insbesondere für Kinder bestimmter Ballspielplätze und ähnlicher Einrichtungen, die wegen ihrer sozialen Funktion regelmäßig wohngebietsnah liegen müssen, nicht allgemein gerecht (BVerwG, Beschl. v. 11.02.2003 - 7 B 88.02 -, NVwZ 2003, 377 - juris Rn. 5; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 32; VG Bremen, Urt. v. 17.05.2023 - 1 K 22/17 -, juris Rn. 30).

    Die in Nr. 1 der Freizeitlärm-Richtlinie genannten Regelbeispiele zeigen, dass diese vor allem auf größere Freizeitanlagen mit technischen Einrichtungen und entsprechendem Störungspotenzial abzielt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 31).

    Die Beurteilung ihrer Zumutbarkeit kann sich im Ausgangspunkt an den dortigen Immissionsrichtwerten orientieren, muss letztlich aber weitgehend im Wege tatrichterlicher Wertung im Einzelfall erfolgen (vgl. BVerwG, Beschl. v. 11.02.2003 - 7 B 88.02 -, NVwZ 2003, 377 - juris Rn. 6; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 34).

    Zwar prognostiziert (vgl. zu einer derartigen Fallgestaltung auch VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 35 ff.) das von der Beklagten eingeholte Gutachten von Herrn ..., Ingenieurbüro ... - Ingenieurbüro für Bauphysik, ... ), vom 26.07.2021 am Immissionsort IO 1 (Peterstaler Straße 149, d.h. beim klägerischen Wohnhaus, vgl. insofern Nr. 1.2 Buchst. a des Anhangs 1 zur 18. BImSchV) Geräuschimmissionen aus dem Betrieb eines Bolzplatzes in Form eines Beurteilungspegels Lr von 67 dB(A), sonntags bis 9 Uhr von 64 dB(A) (vgl. zur Verteilung auf verschiedene Beurteilungszeiten die Nrn. 1.3.1 und 1.3.2 des Anhangs 1 zur 18. BImSchV).

    Des Weiteren ist die Ballspielanlage als Anlage für sportliche Zwecke anzusehen (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 39).

    Die soziale Erforderlichkeit besteht in einem gegenüber organisierten Sportanlagen im Sinne der 18. BImSchV noch gesteigerten Maß, sodass die Abwägung in der Tendenz zugunsten der Anlage ausfällt und die von ihr ausgehenden Geräuschimmissionen von den Anwohnern in der Regel zu dulden sind (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81 - juris Rn. 39).

  • VGH Baden-Württemberg, 03.08.2023 - 1 S 1718/22

    Anspruch des Anliegers eines städtischen Platzes auf Einschreiten der Polizei

    Insofern ist eine umfassende situationsbezogene Abwägung aller Umstände des Einzelfalls und ein Ausgleich widerstrebender Interessen vorzunehmen (st. Rspr., BVwerG, Urt. v. 29.04.1988 - 7 C 33/87 - BVerwGE 79, 254, juris Rn. 15f.; Senat, Urt. v. 11.04.1994 - 1 S 1081/93 - NVwZ 1994, 920, juris Rn. 21; VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 06.03.2012 - 10 S 2428/11 - NVwZ 2012, 677, juris Rn. 7; Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 - VBlBW 2015, 81, juris Rn. 24).

    Dabei bleiben, sofern für die Ermittlung und Bewertung der auf die Nachbarschaft einwirkenden Geräusche keine bestimmten Mess- und Berechnungsverfahren oder Lärmwerte rechtlich verbindlich vorgegeben sind, die Umstände des konkreten Einzelfalls maßgeblich (st. Rspr., BVerwG, Urt. v. 27.08.1998 - 4 C 5/98 - NVwZ 1999, 523, juris Rn. 37; Beschl. v. 21.10.2020 - 4 B 4/20 - juris Rn. 4f.; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 26.06.2002, a.a.O. Rn. 46; Urt. v. 23.05.2014, a.a.O. Rn. 24; NdsOVG, Normenkontrollurt.

    Ebenso sind die auf Gefahrenabwehr ausgerichteten Betreiberpflichten des § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 BImSchG drittschützend, soweit sie der Verhinderung oder Beschränkung schädlicher Umwelteinwirkungen im Einwirkungsbereich der dort genannten Anlagen dienen (st. Rspr., BVerwG, Urt. v. 04.07.1986 - 4 C 31/84 - BVerwGE 74, 315, juris Rn. 29; Urt. v. 07.05.1996 - 1 C 10/95 - BVerwGE 101, 157, juris Rn. 33; Urt. v. 27.09.2018 - 7 C 24/16 - NVwZ 2019, 410, juris Rn. 20; VGH Bad.-Württ, Urt. v. 23.05.2014, a.a.O. Rn. 19; Beschl. v. 05.02.2015 - 10 S 2471/14 - VBlBW 2015, 516, juris Rn. 25; vgl. auch Schmidt-Kötters in: Giesberts/Reinhardt, BeckOK Umweltrecht, § 5 BImSchG Rn. 88, 121 [Stand: 01.04.2023]; Enders, in: Giesberts/Reinhardt, BeckOK Umweltrecht, § 22 BImSchG Rn. 32 [Stand: 01.04.2023]; je m.w.N.; ebenso hinsichtlich Sperrzeiten auf den Einwirkungsbereich der Gaststätte abstellend VGH Bad.-Württ., Urt. v. 27.06.2002 - 14 S 2736/01 - NVwZ-RR 2003, 745, juris Rn. 47).

  • VGH Baden-Württemberg, 04.11.2014 - 10 S 1663/11

    Anspruch auf Untersagung des Betriebs von phonoakustischen und pyrotechnischen

    Diese Umstände müssen im Sinne einer "Güterabwägung" in eine wertende Gesamtbetrachtung einfließen (vgl. zum Ganzen BVerwG, Urteile vom 24.04.1991 - 7 C 12.90 - BVerwGE 88, 143; sowie vom 30.04.1992 - 7 C 25.91 - BVerwGE 90, 163; Senatsurteil vom 08.06.1998 a.a.O., m.w.N.; Senatsurteil vom 16.04.2002 - 10 S 2443/00 - NVwZ-RR 2002, 643; Senatsurteil vom 23.05.2014 - 10 S 249/14 - juris).

    Sofern für die Ermittlung und Bewertung der auf die Nachbarschaft einwirkenden Geräusche keine bestimmten Mess- und Berechnungsverfahren oder Lärmwerte rechtlich verbindlich vorgegeben sind, bleiben die Umstände des konkreten Einzelfalls maßgeblich (vgl. BVerwG, Beschluss vom 17.07.2003 - 4 B 55.03 - juris; Senatsurteil vom 23.05.2014 - 10 S 249/14 - a.a.O.).

  • VGH Bayern, 06.02.2015 - 22 B 12.269

    Von einem Jugendspielplatz mit "Streetballanlage" ausgehende Lärmimmissionen

    Geklärt ist jedenfalls, dass im Fall von - auch vorliegend streitgegenständlichen - Lärmbeeinträchtigungen durch eine öffentliche Einrichtung Abwehrrechte im Verhältnis zwischen dem beeinträchtigten Nachbarn und dem Betreiber des Spielplatzes als "Störer" nicht unmittelbar in § 22 i.V.m. § 3 Abs. 1 BImSchG wurzeln, auch wenn der "Störer" ein Hoheitsträger ist; vielmehr kommt als Anspruchsgrundlage der allgemeine öffentlich-rechtliche Abwehranspruch in Betracht (VGH BW, U.v. 23.5.2014 - 10 S 249/14 - juris Rn. 22 und 23, unter Hinweis auf BVerwG, U.v. 29.4.1988 - 7 C 33.87 - BVerwGE 79, 254, und U.v. 19.1.1989 - 7 C 77.87 - BVerwGE 81, 197).

    Bis zum Inkrafttreten des KJG wurden die Bestimmungen des § 22 Abs. 1 i.V.m. § 3 Abs. 1 BImSchG als Maßstab dafür herangezogen, welches Ausmaß an Lärmbelästigungen dem von einem Bolzplatz betroffenen Nachbarn zuzumuten ist (vgl. hierzu z.B. VGH BW, U.v. 23.5.2014, a.a.O.); der Verwaltungsgerichtshof hat insofern eine tatrichterliche Würdigung des Einzelfalls unter Orientierung an Regelungen der Sportanlagenlärmschutzverordnung und der Freizeitlärmrichtlinie des Länderausschusses für Immissionsschutz (LAI) vom 4. Mai 1995 (NVwZ 1997, 469) für geboten gehalten (z.B. B.v. 12.5.2004 - 22 ZB 04.234 - NVwZ-RR 2004, 735, B.v. 16.11.2004 - 22 ZB 04.2269 - NVwZ-RR 2005, 532 und B.v. 17.10.2007 - 22 ZB 07.773).

  • VG Hamburg, 04.04.2024 - 12 E 1273/24

    Mögliche Verletzung des Gebietserhaltungsanspruchs: Keine einstweilige Anordnung!

    Ein nachbarrechtlicher Abwehranspruch unterliegt als öffentlich-rechtlicher Unterlassungsanspruch der verwaltungsgerichtlichen Zuständigkeit, wenn die störenden Beeinträchtigungen von (öffentlich-rechtlich organisierten) Einrichtungen des Staates in Ausübung schlichthoheitlicher Tätigkeiten oder Aufgaben ausgehen und zu diesen in einem Funktionszusammenhang stehen (vgl. OLG Dresden, Beschl. v. 16.9.2015, 10 W 879/15, juris Rn. 12; VGH Mannheim, Urt. v. 23.5.2014, 10 S 249/14, juris Rn. 19; VG Ansbach, Urt. v.19.7.2011 AN 15 K 11.01276, juris Rn. 36).
  • VGH Bayern, 03.08.2015 - 22 CE 15.1140

    Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zur Unterbindung einer

    Der Antragsteller macht einen öffentlich-rechtlichen Abwehranspruch im Wege einer Leistungs- bzw. Unterlassungsklage in der Hauptsache geltend (vgl. BVerwG, U.v. 29.4.1988 - 7 C 33/87 - BVerwGE 79, 254 ff., juris Rn. 9; BayVGH, U.v. 6.2.2015 - 22 B 12.269 - Rn. 19; VGH BW, U.v. 23.5.2014 - 10 S 249/14 - juris Rn. 22), auf den er auch seinen Antrag auf einstweilige Anordnung nach § 123 VwGO stützt.

    Die natürlichen Lebensäußerungen von Kindern, die Ausdruck natürlichen Spielens oder anderer kindlicher Verhaltensweisen sind, sind nach § 22 Abs. 1a BImSchG im Regelfall keine schädlichen Umwelteinwirkungen und daher als sozialadäquat hinzunehmen und grundsätzlich nicht unzumutbar (vgl. VGH BW, U.v. 23.5.2014 - 10 S 249/14 - juris Rn. 28 f.).

    Da solche Spielanlagen nach § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB und § 4 Abs. 2 Nr. 3 BauNVO in Allgemeinen Wohngebieten wie hier zulässig sind, sind auch die mit ihrer bestimmungsgemäßen Nutzung verbundenen Geräusche als sozialadäquat einzustufen (vgl. VGH BW, U.v. 23.5.2014 - 10 S 249/14 - juris Rn. 28 a.E.).

    Ob es insofern überhaupt zu unzumutbaren Lärmeinwirkungen nach Maßgabe des § 22 Abs. 1 Satz 1 BImSchG oder des Art. 3 KJG kommen könnte, ist mangels Messungen oder sachverständiger Berechnungen auf der Grundlage von fachlich erprobten und bewährten Erfahrungswerten (vgl. VGH BW, U.v. 23.5.2014 - 10 S 249/14 - juris Rn. 34 ff.) ungeklärt, so dass schon dies gegen einen Anordnungsanspruch spricht.

  • VG Berlin, 25.06.2014 - 13 K 109.12

    Pausenhofgeräusche von Grundschulkindern sind kein Lärm

    Geräusche spielender Kinder sind Ausdruck der kindlichen Entwicklung und Entfaltung und daher grundsätzlich zumutbar (BT-Drs. 17/4836, S. 4); es gilt gewissermaßen ein absolutes Toleranzgebot für die Anwohner (VGH Mannheim, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -).

    Ist ein Standort aber schon durch Belästigungen in einer bestimmten Weise vorgeprägt, so vermindern sich entsprechend die Anforderungen des Rücksichtnahmegebots (OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 29. Januar 2010 - OVG 10 S 31.09 - s. ferner OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 21. Juli 2011 - OVG 10 S 33.10 - VGH Mannheim, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -).

  • VG Stuttgart, 11.06.2019 - 2 K 6575/16

    Zweifamilienhaus als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge

    Somit verfolgen sie Abwehransprüche gegen eine hoheitlich betriebene Einrichtung, die im Verwaltungsrechtsweg zu verfolgen sind (BVerwG, Urt. v. 19.01.1989 - 7 C 77.87 - BVerwGE 81, 197; VGH Bad.-Württ., Urt. v. 23.05.2014 - 10 S 249/14 - juris).
  • VG Neustadt, 12.12.2019 - 5 K 701/19

    Von einer Straßenlaterne in Grundstücksnähe gehen für einen Grundstückseigentümer

    Auch in Bezug auf Anlagen, die - wie hier - als öffentliche Einrichtung hoheitlich betrieben werden, gilt, dass § 22 Abs. 1 BImSchG kein Rechtsverhältnis zwischen Betreiber und Nachbarn begründet und dem letzteren daher auch keinen unmittelbaren Anspruch gegen jenen verleiht (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81).

    Ein solcher Abwehranspruch ergibt sich aus den Freiheitsgrundrechten oder einer analogen Anwendung der das privatrechtliche Nachbarschaftsverhältnis regelnden §§ 906, 1004 Bürgerliches Gesetzbuch - BGB - (vgl. Bay. VGH, Beschluss vom 3. August 2015 - 22 CE 15.1140 -, juris; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 11. Juni 2010 - 1 A 10474/10.OVG -).

  • VG Neustadt, 08.12.2016 - 3 K 104/16

    Immissionen der städtischen Gärtnerei in Pirmasens sind dem Nachbarn zumutbar

    § 22 Abs. 1 BImSchG begründet jedoch auch in Bezug auf Anlagen, die - wie hier das Betriebsgelände des Gartenamtes der Beklagten - als öffentliche Einrichtung (vgl. § 14 Abs. 2 Gemeindeordnung - GemO -) hoheitlich betrieben werden, kein Rechtsverhältnis zwischen Betreiber und Nachbarn und verleiht dem letzteren daher auch keinen unmittelbaren Anspruch gegen jenen (vgl. BVerwG, Urteil vom 29. April 1988 - 7 C 33.87 -, NJW 1988, 2396; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81).

    Als Anspruchsgrundlage für das Begehren des Klägers kommt aber der allgemeine öffentlich-rechtliche Abwehranspruch, der sich aus einer analogen Anwendung der §§ 1004, 906 Bürgerliches Gesetzbuch - BGB - oder aufgrund eines grundrechtlichen Anspruchs aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 Grundgesetz - GG - und Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG ergibt (vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -, VBlBW 2015, 81; BayVGH, Beschluss vom 3. August 2015 - 22 CE 15.1140 -, BauR 2015, 1978), in Betracht.

    Die Schädlichkeit lässt sich nicht nach einem festen und einheitlichen Maßstab für jegliche Art von Geräuschen bestimmen und ist weitgehend der tatrichterlichen Wertung im Einzelfall vorbehalten (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 23. Mai 2014 - 10 S 249/14 -, juris).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 08.03.2018 - 8 A 11829/17

    Zumutbarkeit des von einem Schulsportplatz ausgehenden Lärm

  • VG Sigmaringen, 28.03.2023 - 4 K 577/21

    Straßenbeleuchtung; öffentlich-rechtlicher Abwehranspruch; Lichtimmissionen

  • VG Neustadt, 18.09.2017 - 5 K 60/17

    Lärm von Schulsportanlage des Leibniz-Gymnasiums in Neustadt/Wstr. ist von

  • VGH Baden-Württemberg, 15.12.2021 - 10 S 654/21

    Anspruch auf ordnungsbehördliches Einschreiten des Nachbarn aus einer

  • VG München, 11.02.2015 - M 8 SN 14.4430

    Flüchtlingsunterkunft; vorläufig gesichertes Überschwemmungsgebiet;

  • VG Ansbach, 02.06.2022 - AN 9 S 22.00582

    Erfolgloser Nachbar-Eilantrag gegen eine Baugenehmigung zur Errichtung eines

  • VGH Bayern, 05.12.2023 - 9 CS 23.1241

    Erfolgloser Eilantrag der Nachbarn gegen Kinderspielplatz

  • VG Karlsruhe, 31.05.2019 - 2 K 2532/19

    Vorbeugender Rechtsschutz; Qualifiziertes Rechtsschutzinteresse; Abwehranspruch;

  • VG Ansbach, 06.07.2023 - AN 9 S 23.1215

    Bestimmtheit einer Baugenehmigung, Tektur, Kinderspielplatz,

  • VG Hamburg, 09.02.2016 - 4 K 6243/14

    Jagdpächter; Drittanfechtungsklage; Klagebefugnis

  • VGH Hessen, 30.08.2021 - 9 A 1635/18

    Lärmimmissionen von haltenden U-Bahn-Zügen

  • VG Augsburg, 13.12.2017 - Au 4 K 17.1431

    Nachbarklage gegen Nutzungserweiterung eines Allwetterplatzes

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 11.08.2014 - 2 A 2395/13

    Anforderung an die Darlegung ernstlicher Zweifel oder einer grundsätzlichen

  • VG Karlsruhe, 15.04.2021 - 10 K 3918/20

    Unterlassungsbegehren bezüglich Äußerungen des Umweltbundesamtes von Äußerungen

  • VG Darmstadt, 03.07.2023 - 6 L 1480/23

    Keine strengeren Lärmschutzmaßnahmen für Veranstaltungen im Schlossgarten

  • VG München, 19.07.2023 - M 28 K 22.414

    Unterlassung von Nutzungen, Schulgelände, Öffentlich-rechtlicher

  • VG Frankfurt/Main, 27.05.2019 - 7 K 4666/15

    Lärmschutz; Spielplatz

  • VG München, 27.09.2021 - M 28 K 19.6031

    Zur Frage wann kommunale Freibäder dem Anwendungsbereich der

  • VG Bremen, 17.05.2023 - 1 K 22/17

    Beschwerde gegen Basketballanlage, Urteil vom 17.05.2023 - Basketball;

  • VG München, 04.12.2019 - M 28 K 19.5408

    Abwehr von Beeinträchtigungen durch gemeindlichen Bolzplatz

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