Rechtsprechung
OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- openjur.de
Schadenersatz nach Verkehrsunfall: Reichweite der so genannten "Tatsachenpräklusion; Anforderungen an den Nachweis der Unfallursächlichkeit von über die Primärverletzung hinausgehenden körperlichen und psychischen Folgeschäden; Haftung für eine psychische ...
- IWW
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG München I, 23.01.2006 - 17 O 6071/99
- OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
- BGH, 20.12.2011 - VI ZR 165/10
- BVerfG, 11.04.2012 - 1 BvR 355/12
Wird zitiert von ... (30) Neu Zitiert selbst (129)
- OLG München, 28.07.2006 - 10 U 1684/06
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Diese Überzeugung des Richters erfordert keine - ohnehin nicht erreichbare (vgl. RGZ 15, 339; Senat NZV 2006, 261; Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris], st. Rspr., zuletzt Urt. v. 06.11.2009 - 10 U 3386/09) - absolute oder unumstößliche, gleichsam mathematische Gewißheit und auch keine "an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit", sondern nur einen für das praktische Leben brauchbaren Grad von Gewißheit, der Zweifeln Schweigen gebietet (grdl. BGHZ 53, 245 [256] = NJW 1970, 946, st. Rspr., insbesondere NJW 1992, 39 [40] und zuletzt VersR 2007, 1429 [1431 unter II 2];… Senat a.a.O.).121 Ob über die Primärverletzung hinaus ein Unfall auch für weitere körperliche und psychische (Folge-)Beschwerden ursächlich ist, ist eine Frage der haftungsausfüllenden Kausalität, die sich gem. § 287 ZPO beurteilt (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217; NJW 2004, 777 [778]; VersR 2008, 644; NJW-RR 2009, 409 = MDR 2009, 163 = VersR 2009, 69 = zfs 2009, 206 = r+s 2009, 127; KG VersR 2004, 1193 = VRS 106 [2004] 260; Senat, Urt. v. 28.07.2006 -10 U 1684/06 [Juris]; OLG Schleswig NZV 2007, 203;… OLG Brandenburg, Urt. v. 25.09.2008 - 12 U 17/08 [Juris]; Müller VersR 2003, 137 [142 unter III 1, 2]).
122 Bei der Ermittlung dieses Kausalzusammenhangs zwischen dem Haftungsgrund und dem eingetretenen Schaden unterliegt der Tatrichter also nicht den strengen Anforderungen des § 286 ZPO, vielmehr ist er nach Maßgabe des § 287 ZPO freier gestellt: Zwar kann der Tatrichter auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt, je nach Lage des Einzelfalls, eine höhere oder deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (ausführlich BGH VersR 1970, 924 [926 f.]; NJW 1994, 3295 ff.; 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778];… VersR 2005, 945 = NJW-RR 2005, 897 = DAR 2005, 441 = SP 2005, 259 = NZV 2005, 461 = MDR 2005, 1108 = VRS 109 [2005] 98 = r+s 2006, 38 = BGHReport 2005, 1107; Senat, Urt. v. 27.01.2006 - 10 U 4904/05 = NZV 2006, 261 [262], v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluß v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [Juris] zurückgewiesen; OLG Schleswig NZV 2007, 203 [204]).
123 § 287 ZPO entbindet aber nicht vollständig von der grundsätzlichen Beweislastverteilung und erlaubt es nicht, zugunsten des Beweispflichtigen einen bestimmten Schadensverlauf zu bejahen, wenn nach den festgestellten Einzeltatsachen "alles offen" bleibt oder sich gar eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil ergibt (BGH VersR 1970, 924 [927]; Senat, Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluß v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [Juris] zurückgewiesen).
Feststellungen der behandelnden Ärzte sind zwar eine wichtige Erkenntnisquelle (…OLG Düsseldorf, Urt. v. 11.03.2002 - I - 1 U 142/01 [Juris]), genügen aber nicht zur Beweisführung für die regelmäßig entscheidende Frage des Kausalzusammenhangs (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a.E.; VersR 2008, 1133 = NZV 2008, 502 [503]; OLG Hamm NZV 2001, 468 = SP 2002, 11 = VersR 2002, 992 = r+s 2002, 371; Senat SP 2002, 347 f. und NZV 2003, 474 [475] - Revision vom BGH durch Beschl. v. 01.04.2003 - VI ZR 156/02 nicht angenommen; Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546).
Aus diesem Grund ist einem Beweisantrag auf Einvernahme der Ärzte als sachverständige Zeugen i.d.R. nicht nachzukommen (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a.E.; VersR 2008, 1133; KG NZV 2005, 521 = VRS 109 [2005] 88; Senat NZV 2003, 474 [475] - Revision vom BGH durch Beschl. v. 01.04.2003 - VI ZR 156/02 nicht angenommen; Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; a.A. Eggert VA 2004, 204).
- BGH, 23.01.1979 - VI ZR 103/78
Darlegungs- und Beweislast im Haftpflichtprozeß wegen Arbeitsunfähigkeit des …
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Es werden hierbei hohe Anforderungen an einen Geschädigten gestellt; er muß sich aktiv um eine Beschäftigungsstelle bemühen; schon in der fehlenden Bereitschaft hierzu kann ein Verstoß gegen die Schadensminderungspflicht liegen (vgl. BGH VersR 1979, 424 f.; 1997, 1158 ff.; 2006, 286 f.;… Küppersbusch, Ersatzansprüche bei Personensachen, 10. Aufl. 2010, Rz. 54 ff.).Ihn trifft ihn in erster Linie die Pflicht, sich ernstlich darum zu bemühen, die ihm verbliebene Arbeitskraft nutzbringend zu verwerten; er kennt seine Fähigkeiten und Neigungen am besten, nur er kann sie - notfalls mit fachkundiger Beratung - testen lassen; zudem verfügt er in der Regel über das bessere Wissen der im Einzugbereich seines Wohnorts vorhandenen Arbeitsplätze; insbesondere wird der Schädiger, wenn der Verletzte in einem großen Unternehmen (wie beispielweise der Deutschen Bahn) beschäftigt war, nur selten in der Lage sein, die betriebsinternen Möglichkeiten eines anderweitigen Arbeitsplatzes beurteilen zu können (so wörtlich BGH NJW 1979, 2142 [2143]).
Wie schon das RG (RGZ 160, 119 [121]) betont hat, kann die Durchführung einer dem Einzelfall gerecht werdenden Arbeitsaufnahme nur bei verständigem Zusammenwirken beider Parteien (wobei der Schädiger insbesondere die zur Umschulung erforderlichen Kosten zur Verfügung stellen muß) befriedigend gelöst werden (so wörtlich BGH NJW 1979, 2142 [2143]).
Die mangelnde Bereitschaft des Verletzten, sich um anderweitigen Verdienst zu bemühen, kann bereits eine Verletzung der ihm nach § 254 II 1 Fall 3 BGB obliegenden Schadensminderungspflicht bedeuten (so schon BGH VersR 1955, 38; 1971, 348; NJW 1979, 2142 [2143] m.w.N.).
aaa) Die Beweislast dafür, daß es der Klägerin bei einer MdE von 50% bzw. 25% nach den gesamten Umständen ihrer besonderen Lage (unter Berücksichtigung ihres Alters und ihrer Persönlichkeit, Ausbildung und der bisherigen Lebensstellung) möglich und zumutbar war, eine neue Arbeit aufzunehmen, trägt nach allgemeinen Grundsätzen der Beklagte (BGHZ 10, 18 [20] = NJW 1953, 1098; NJW 1967, 2053; VersR 1971, 348 [349]; 1972, 975; NJW 1979, 2142 [2143] unter Hinweis auf RGZ 160, 119 [120]; NJW 2001, 1640 ff.; zuletzt NZV 2007, 29).
Hat der Schädiger eine konkret zumutbare Arbeitsmöglichkeit nachgewiesen, so wird es Sache des Verletzten sein, um dem Einwand nach § 254 II 1 Fall 3 BGB mit Erfolg zu begegnen, darzulegen und zu beweisen, warum er diese Möglichkeit nicht hat nutzen können (BGH NJW 1979, 2142 [2143];… OLG Düsseldorf, Urt. v. 14.03.2005 - 1U 149/04 [Juris]).
- BGH, 11.11.1997 - VI ZR 376/96
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Der Schädiger hat grundsätzlich auch für eine psychische Fehlverarbeitung als haftungsausfüllende Folgewirkung einzustehen, wenn eine hinreichende Gewißheit besteht, daß die psychisch bedingten Ausfälle ohne den Unfall nicht eingetreten wären (vgl. BGH VersR 1996, 990, 991; BGH VersR 1998, 201, 202; BGH NJW-RR 1999, 819).cc) Die haftungsrechtliche Zurechnung der Depression, die jedenfalls nicht als Regelfolge einer Kollision der streitgegenständlichen Art angesehen werden kann, scheitert auch nicht daran, daß sie möglicherweise auf einer besonderen psychischen Anfälligkeit der Klägerin beruht (BGHZ 20, 137; 132, 341 [345]; 137, 142 [145]).
c) Einer der Ausnahmefälle, nach denen in der Rechtsprechung eine haftungsrechtliche Zurechnung auch psychischer Folgeschäden verneint wird (vgl. dazu Heß NZV 2001, 287 [288]) und an deren Nachweis strenge Anforderungen zu stellen sind (vgl. BGHZ 137, 142 [146] für die sog. Bagatellverletzungen und BGH NJW 1965, 2293 für einen rentenneurotischen Versagenszustand), liegt ebenfalls nicht vor.
aa) Ein sog. Bagatellschadensfall bei dem die psychische Reaktion des Geschädigten in einem groben Mißverhältnis steht, liegt schon deswegen nicht vor, weil HWS-Distorsionsverletzungen grds. keine solche Bagatellverletzungen darstellen (BGHZ 137, 142 [145] = NJW 1998, 810 = MDR 1998, 157 = VersR 1998, 201 = zfs 1998, 93 = SP 1998, 32 = r+s 1998, 20 = DAR 1998, 63 = NZV 1998, 65 = VRS 94 [1998] 243; NJW 2000, 862 ff. = VersR 2000, 372 f. = DAR 2000, 117 ff. = NZV 2000, 121 ff.; NJW 2004, 1945 [1946]).
Für eine solche Diagnose wäre der Nachweis erforderlich gewesen, dass der neurotische Zustand der Klägerin entscheidend von Begehrensvorstellungen geprägt ist; die bloße Feststellung, daß neben anderen Symptomen auch psychodynamische Sicherungs- und Entschädigungswünsche eine Rolle gespielt haben, reicht für die Annahme einer Begehrensneurose nicht aus, zumal dann nicht, wenn keine weiteren Feststellungen in dieser Richtung getroffen werden können (BGHZ 137, 142 [149 f.]).
Nach der Rechtsprechung des BGH (BGHZ 137, 142 [145] = NJW 1998, 810 = MDR 1998, 157 = VersR 1998, 201 = zfs 1998, 93 = SP 1998, 32 = r+s 1998, 20 = DAR 1998, 63 = NZV 1998, 65 = VRS 94 [1998] 243) können besondere psychische Gegebenheiten zum Nachteil des Geschädigten im Rahmen des nach § 287 ZPO zu ermittelnden Erwerbsschadens berücksichtigt werden.
- BGH, 30.04.1996 - VI ZR 55/95
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Der Schädiger hat grundsätzlich auch für eine psychische Fehlverarbeitung als haftungsausfüllende Folgewirkung einzustehen, wenn eine hinreichende Gewißheit besteht, daß die psychisch bedingten Ausfälle ohne den Unfall nicht eingetreten wären (vgl. BGH VersR 1996, 990, 991; BGH VersR 1998, 201, 202; BGH NJW-RR 1999, 819).cc) Die haftungsrechtliche Zurechnung der Depression, die jedenfalls nicht als Regelfolge einer Kollision der streitgegenständlichen Art angesehen werden kann, scheitert auch nicht daran, daß sie möglicherweise auf einer besonderen psychischen Anfälligkeit der Klägerin beruht (BGHZ 20, 137; 132, 341 [345]; 137, 142 [145]).
Mag der Unfall auch nur der Auslöser für seelische Fehlreaktionen sein, so stellt das Unfallereignis doch eine Mitursache für die psychosomatischen Folgewirkungen dar, die wie jede andere Ursache zur vollen Haftung führt (BGHZ 132, 341 [349]).
bb) Auch von einer Renten- oder Begehrensneurose kann nicht ausgegangen werden, weil der beweisbelastete Beklagte nicht den von ihm geschuldeten Nachweis führen konnte, daß der Unfall von der Klägerin in einem neurotischen Streben nach Versorgung und Sicherheit zum Anlaß genommen wurde, den Schwierigkeiten und Belastungen des Erwerbslebens auszuweichen (vgl. BGH NJW 1998, 813; BGHZ 132, 341 [346]).
- BGH, 03.06.2008 - VI ZR 235/07
Zurückweisung eines Antrags auf Einholungs eines fachmedizinischen Gutachtens zum …
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Feststellungen der behandelnden Ärzte sind zwar eine wichtige Erkenntnisquelle (…OLG Düsseldorf, Urt. v. 11.03.2002 - I - 1 U 142/01 [Juris]), genügen aber nicht zur Beweisführung für die regelmäßig entscheidende Frage des Kausalzusammenhangs (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a.E.; VersR 2008, 1133 = NZV 2008, 502 [503]; OLG Hamm NZV 2001, 468 = SP 2002, 11 = VersR 2002, 992 = r+s 2002, 371; Senat SP 2002, 347 f. und NZV 2003, 474 [475] - Revision vom BGH durch Beschl. v. 01.04.2003 - VI ZR 156/02 nicht angenommen;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546).Aus diesem Grund ist einem Beweisantrag auf Einvernahme der Ärzte als sachverständige Zeugen i.d.R. nicht nachzukommen (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a.E.; VersR 2008, 1133; KG NZV 2005, 521 = VRS 109 [2005] 88; Senat NZV 2003, 474 [475] - Revision vom BGH durch Beschl. v. 01.04.2003 - VI ZR 156/02 nicht angenommen;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; a.A. Eggert VA 2004, 204).
Die im Beschluß vom 10.08.2006 bereits geäußerte Rechtsauffassung des Senats, der die Klägerin widersprochen hat, ist im Übrigen inzwischen auch vom BGH bestätigt worden (VersR 2008, 1133 = NZV 2008, 502 [503]).
Für die Frage des kausalen Zusammenhangs der geltend gemachten Beschwerden mit dem Unfallgeschehen kommt es allein auf die Beurteilung durch Sachverständige und nicht auf die Aussagen von Zeugen an (BGH, VersR 2000, 372, [373], VersR 2008, 235, [237 f.]; VersR 2008, 1133).
- BGH, 28.01.2003 - VI ZR 139/02
Ursächlichkeit eines Unfalls mit geringer Geschwindigkeit für eine HWS-Verletzung
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
121 Ob über die Primärverletzung hinaus ein Unfall auch für weitere körperliche und psychische (Folge-)Beschwerden ursächlich ist, ist eine Frage der haftungsausfüllenden Kausalität, die sich gem. § 287 ZPO beurteilt (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217; NJW 2004, 777 [778]; VersR 2008, 644; NJW-RR 2009, 409 = MDR 2009, 163 = VersR 2009, 69 = zfs 2009, 206 = r+s 2009, 127; KG VersR 2004, 1193 = VRS 106 [2004] 260;… Senat, Urt. v. 28.07.2006 -10 U 1684/06 [Juris]; OLG Schleswig NZV 2007, 203;… OLG Brandenburg, Urt. v. 25.09.2008 - 12 U 17/08 [Juris]; Müller VersR 2003, 137 [142 unter III 1, 2]).122 Bei der Ermittlung dieses Kausalzusammenhangs zwischen dem Haftungsgrund und dem eingetretenen Schaden unterliegt der Tatrichter also nicht den strengen Anforderungen des § 286 ZPO, vielmehr ist er nach Maßgabe des § 287 ZPO freier gestellt: Zwar kann der Tatrichter auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt, je nach Lage des Einzelfalls, eine höhere oder deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (ausführlich BGH VersR 1970, 924 [926 f.]; NJW 1994, 3295 ff.; 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778];… VersR 2005, 945 = NJW-RR 2005, 897 = DAR 2005, 441 = SP 2005, 259 = NZV 2005, 461 = MDR 2005, 1108 = VRS 109 [2005] 98 = r+s 2006, 38 = BGHReport 2005, 1107;… Senat, Urt. v. 27.01.2006 - 10 U 4904/05 = NZV 2006, 261 [262], v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris] und v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluß v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [Juris] zurückgewiesen; OLG Schleswig NZV 2007, 203 [204]).
Insoweit nimmt der Senat Bezug auf die Rechtsprechung des BGH (VersR 2008, 1126; NJW 2003, 1116/1118) zur sogenannten Harmlosigkeitsgrenze, in welcher ausgeführt wird, daß.
Dabei verkennt der Senat nicht, daß der medizinischen Begutachtung rechtlich die sachverständige Letztentscheidung zukommt (BGH VersR 2003, 474 = NJW 2003, 1116 = DAR 2003, 217, wonach eine ordnungsgemäß medizinisch festgestellte HWS-Beeinträchtigung nicht durch ein biomechanisches Gutachten widerlegt werden kann; ausdrücklich nun BGH VersR 2008, 1126 und 1133; KG VersR 2006, 1233 f.).
- BGH, 28.06.2005 - VI ZR 108/04
Umfang der Rechtskraft eines Feststellungsurteils im Hinblick auf später geltend …
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Hieran hat der BGH in seinen Entscheidungen vom 28.06.2005 (VersR 2005, 1159) und vom 02.12.2008 (VersR 2009, 230) festgehalten.Vielmehr betrifft die Frage, ob und in welcher Höhe für einen bestimmten Zeitraum ein Verdienstausfallschaden eingetreten ist, den Umfang des Unfallschadens, also die Höhe des Anspruchs, und wird deshalb von der Rechtskraft des vorausgegangenen Feststellungsurteils zum Anspruchsgrund nicht erfasst (vgl. Senatsurteile vom 24. Januar 1995 - VI ZR 354/93 - VersR 1995, 469, 470 und vom 28. Juni 2005 - VI ZR 108/04 - VersR 2005, 1159, 1160).
Der BGH hat in der vorgenannten Entscheidung vom 28.06.2005 (VersR 2005, 1159) ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Einwand, der Verkehrsunfall sei für die Erwerbsunfähigkeit und dementsprechend für den Verdienstausfall nicht ursächlich gewesen, durch die Rechtskraft des vorausgegangenen Feststellungsurteils nicht präkludiert ist.
Im übrigen handelt es sich um Einwendungen, die den Umfang des Unfallschadens betreffen und deshalb von der Rechtskraft des vorausgegangenen Feststellungsurteils zum Anspruchsgrund nicht erfaßt werden (BGH VersR 1995, 469; 2005, 1159; 2009, 230).
- BGH, 11.11.1997 - VI ZR 146/96
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Eine solche Diagnose setzt die Feststellung einer psychischen Fehlentwicklung voraus, bei der ein seelischer Konflikt in körperliche Störungen umgewandelt wird (BGH NJW 1986, 777; 1998, 813).Einer solchen Neurose liegt eine Fehlverarbeitung des Unfallgeschehens zugrunde, welches unbewußt zum Anlaß genommen wird, latente innere Konflikte zu kompensieren (BGH NJW 1998, 813).
Eine solche Krankheitsform setzt das Bestehen einer psychischen Störung voraus, die ihr Gepräge durch die bewußte oder unbewußte Begehrensvorstellung nach einer Lebenssicherung oder die Ausnutzung einer vermeintlichen Rechtsposition erhält und derart im Vordergrund steht, daß der erforderliche Zurechnungszusammenhang mit dem Unfallereignis nicht mehr bejaht werden kann (BGH NJW 1998, 813).
bb) Auch von einer Renten- oder Begehrensneurose kann nicht ausgegangen werden, weil der beweisbelastete Beklagte nicht den von ihm geschuldeten Nachweis führen konnte, daß der Unfall von der Klägerin in einem neurotischen Streben nach Versorgung und Sicherheit zum Anlaß genommen wurde, den Schwierigkeiten und Belastungen des Erwerbslebens auszuweichen (vgl. BGH NJW 1998, 813; BGHZ 132, 341 [346]).
- BGH, 07.07.1993 - VIII ZR 103/92
Präklusion von Tatsachen bei Abrechnung eines gekündigten Factoringvertrags
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Die Klägerin hält die Voraussetzungen der Tatsachenpräklusion für gegeben und beruft sich hierzu auf die ständige Rechtsprechung des BGH, insbesondere auf die Entscheidungen vom 07.07.1993 (BGHZ 123, 137 ff. = NJW 1993, 2684 ff. = MDR 1993, 1117 = VersR 1994, 452) und 24.09.2003 (WM 2004, 532), in denen der BGH die Grundsätze der Tatsachenpräklusion dargestellt hat.a) In seiner Entscheidung vom 07.07.1993 (BGHZ 123, 137 ff. = NJW 1993, 2684 ff. = MDR 1993, 1117 = VersR 1994, 452) beschreibt der BGH das Rechtsinstitut der Tatsachenpräklusion zusammenfassend wie folgt:.
80 Die Tatsachenpräklusion ist "der Rechtskraft innewohnend" (BGH WM 2004, 532) und soll verhindern, daß die Wirkungen der Rechtskraft durch tatsächliches Vorbringen in einem Folgeprozeß ausgehöhlt werden (BGH VersR 1994, 452).
Ausgeschlossen sind danach also Tatsachen, die bei einer natürlichen, vom Standpunkt der Parteien ausgehenden Betrachtung zu dem durch ihren Sachvortrag zur Entscheidung gestellten Tatsachenkomplex gehört hätten (vgl. BGH NJW 1995, 967; WM 1993, 1809 [1810]; BGHR ZPO § 322 Abs. 1 - Schaden 1; WM 1991, 609 [610]; vgl. ferner BGHZ 93, 287 ff. = LM § 322 ZPO Nr. 103 m. Anm. Hagen; LM § 322 ZPO Nr. 109, Nr. 111, Nr. 123, Nr. 133 m. Anm. Grunsky; …
- BGH, 24.09.2003 - XII ZR 70/02
Rechtskräftige Feststellung des Fortbestehens eines Mietverhältnisses
Auszug aus OLG München, 21.05.2010 - 10 U 2853/06
Die Einwendungen des Beklagten sind auch nicht durch "die der Rechtskraft innewohnenden Präklusionswirkung " (BGH WM 2004, 532) des Urteils des LG München I vom 11.08.1997 (17 O 22928/93) ausgeschlossen.Die Klägerin hält die Voraussetzungen der Tatsachenpräklusion für gegeben und beruft sich hierzu auf die ständige Rechtsprechung des BGH, insbesondere auf die Entscheidungen vom 07.07.1993 (BGHZ 123, 137 ff. = NJW 1993, 2684 ff. = MDR 1993, 1117 = VersR 1994, 452) und 24.09.2003 (WM 2004, 532), in denen der BGH die Grundsätze der Tatsachenpräklusion dargestellt hat.
In der Entscheidung vom 24.09.2003 (WM 2004, 532) hat der BGH ergänzend festgestellt, daß.
80 Die Tatsachenpräklusion ist "der Rechtskraft innewohnend" (BGH WM 2004, 532) und soll verhindern, daß die Wirkungen der Rechtskraft durch tatsächliches Vorbringen in einem Folgeprozeß ausgehöhlt werden (BGH VersR 1994, 452).
- BGH, 16.11.1999 - VI ZR 257/98
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
- BGH, 24.01.1995 - VI ZR 354/93
Verdienstausfallschaden bei wechselhaftem beruflichten Werdegang
- OLG München, 14.07.2006 - 10 U 5624/05
- BGH, 15.10.1986 - IVb ZR 78/85
Berücksichtigung von vor Schluß der mündlichen Verhandlung eingetretenen …
- BGH, 09.10.1990 - VI ZR 291/89
Bestmögliche Verwertung der verbliebenen Arbeitskraft; Schadensschätzung und …
- OLG München, 15.09.2006 - 10 U 3622/99
Anspruch auf Schadensersatz wegen eines Verkehrsunfalls; Unfallbedingte …
- OLG Schleswig, 07.05.2009 - 7 U 26/08
Vorteilsausgleichung bei Verdienstausfall
- BGH, 04.11.2003 - VI ZR 28/03
Feststellung der haftungsbegründenden Kausalität bei Auftreten einer Krankheit …
- BGH, 07.07.1970 - VI ZR 233/69
Pflichten des Kraftfahrers auf stark vereister Straße; Überhöhte Geschwindigkeit
- BGH, 11.11.1994 - V ZR 46/93
Umfang der Rechtskraft und Präklusion von Tatsachen durch anderweitige …
- BGH, 12.12.1975 - IV ZR 101/74
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- BGH, 20.03.1984 - VI ZR 14/82
Ersatzansprüche eines Erwerbslosen
- BGH, 26.01.1999 - VI ZR 374/97
Einstandspflicht des zusammen mit anderen kausal gewordenen Schädigers
- OLG Frankfurt, 22.02.2010 - 16 U 146/08
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- OLG Düsseldorf, 13.03.2000 - 1 U 152/99
Personenschaden - Erwerbsschaden-Ersatz; Abzug eingesparter berufsbedingter …
- BGH, 17.01.1995 - VI ZR 62/94
Bemessung eines Erwerbsschadens; Anforderungen an die Darlegung durch den …
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Pflicht des Tatrichters zur Ladung des Sachverständigen zur Erläuterung seines …
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Schadensersatz bei Verkehrsunfall mit Personenschaden: Grundsätze für den …
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Umfang der Rechtskraft eines Feststellungsurteils über die Schadensersatzpflicht …
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Umfang der Grundsätze hinsichtlich der Gewährung rechtlichen Gehörs - Einbindung …
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- BGH, 31.03.1992 - VI ZR 143/91
Erwerbsschaden des Unternehmers bei unfallbedingtem Einsatz zusätzlicher …
- BGH, 26.09.2006 - VI ZR 124/05
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Anforderungen an den Nachweis der Unfallbedingtheit einer psychischen …
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Verdienstausfall eines Selbständigen bei neugegründetem Unternehmen
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Höhe des Ersatzes für einen Verdienstausfall
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Berechnung des Verdienstausfallschadens infolge eines Verkehrsunfalls; Schätzung …
- BGH, 01.04.2003 - VI ZR 156/02
- BGH, 08.06.2004 - VI ZR 230/03
Anhörung des erstinstanzlich beauftragten Sachverständigen in der …
- BGH, 08.07.2008 - VI ZR 274/07
Feststellung der Ursächlichkeit eines Kfz-Unfalls mit geringfügiger …
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Begriff des Schadens durch Wegfall der Arbeitskraft im haftungsrechtlichen Sinne
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- RG, 15.03.1939 - VI 254/38
Ist der an seiner Gesundheit Verletzte verpflichtet, zwecks Minderung des …
- BGH, 19.04.2005 - VI ZR 175/04
Überprüfung der Beweiswürdigung durch das Revisionsgericht
- BGH, 22.11.1990 - IX ZR 73/90
Zulässigkeit der Berufung - Neuer Sachvortrag zur haftungsausfüllenden Kausalität
- BAG, 27.01.1972 - 2 AZR 172/71
Entgangener Gewinn eines Unternehmers im Falle der ausserordentlichen Kündigung …
- BGH, 09.02.1995 - VII ZR 143/93
Auslegung eines Leistungsverzeichnisses; Sachverständige Begutachtung eines …
- OLG Karlsruhe, 24.09.1999 - 10 U 85/99
Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen eines Verkehrsunfalls; …
- BVerfG, 11.10.1994 - 1 BvR 1398/93
Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde nach nicht vollständiger Offenlegung eines …
- BGH, 15.11.1994 - VI ZR 194/93
Verdienstausfall: Berechnung; Verdienstausfallschaden: Brutto- oder Nettolohn; …
- BGH, 16.03.2004 - VI ZR 138/03
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung bzw. Haftungsverteilung für die …
- BGH, 24.06.1993 - III ZR 43/92
Rechtskraft der Abweisung einer Schadensersatzklage wegen Amtspflichtverletzung
- BGH, 28.09.1999 - VI ZR 165/98
Berücksichtigung der Arbeitnehmerbeiträge und steuerlicher Vorteile bei der …
- BGH, 22.11.2005 - VI ZR 330/04
Darlegungs- und Beweislast bei mitwirkendem Verschulden
- BGH, 17.02.1970 - III ZR 139/67
Anastasia - Anforderungen an die Überzeugungsbildung des Gerichts
- BGH, 13.02.2007 - X ZR 74/05
Kettenradanordnung
- BGH, 12.01.1965 - VI ZR 228/63
Schadensersatz aufgrund eines Verkehrsunfalls - Anspruch auf Schmerzensgeld
- BGH, 22.05.2001 - VI ZR 268/00
Frist zur Stellungnahme zum Gutachten; Ladung des Sachverständigen zur …
- BGH, 22.11.2006 - IV ZR 21/05
Beweiswürdigung bei Verdacht der Eigenbrandstiftung
- BGH, 14.10.2008 - VI ZR 7/08
Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren; Recht einer Partei auf Ladung …
- KG, 24.11.2005 - 12 U 188/04
Schadensersatz: Rechtskraftentfaltung bei Abweisung einer Klage auf …
- BGH, 07.10.1997 - VI ZR 252/96
Ladung des Sachverständigen zur mündlichen Erläuterung seines Gutachtens
- BGH, 19.06.1984 - VI ZR 301/82
Unterhaltsschaden (Haushaltsführung) nach Aufnahme einer eheähnlichen …
- BGH, 06.11.1954 - VI ZR 70/54
Rechtsmittel
- KG, 06.06.2005 - 12 U 55/04
Nachweis der Unfallursächlichkeit von HWS-Beschwerden: Antrag auf Ladung …
- KG, 20.10.2005 - 12 U 31/03
Schadenersatz bei Kfz-Unfall: Verdienstausfall eines Studenten, dessen …
- BGH, 05.12.1995 - VI ZR 398/94
Schadensminderungspflicht des Geschädigten; Pflicht zum Einsatz der verbliebenen …
- BGH, 06.04.1976 - VI ZR 240/74
Schadensminderungspflicht einer arbeitsfähigen, kinderlosen Witwe eines getöteten …
- KG, 16.10.2003 - 12 U 58/01
Schadenersatz bei Verkehrsunfall: Voraussetzungen der Haftung für psychische …
- OLG Brandenburg, 08.03.2007 - 12 U 48/06
Anforderungen an die Berufungsbegründung für die Zulässigkeit der Berufung
- BGH, 29.02.1956 - VI ZR 352/54
Ersatzpflicht hinsichtlich seelischer Störungen
- OLG Frankfurt, 24.11.1988 - 16 U 162/87
- KG, 21.10.1999 - 12 U 8303/95
Verletzung der Halswirbelsäule bei geringer Geschwindigkeitsänderung
- BGH, 27.06.1967 - VI ZR 3/66
Schadensersatz aus einem Verkehrsunfall - Versetzung eines Polizeibeamten in den …
- BGH, 28.01.1986 - VI ZR 151/84
Erstattungsfähigkeit eines unter Verstoß gegen die Arbeitszeitordnung zu …
- BGH, 15.06.1982 - VI ZR 179/80
Umfang der Rechtskraft eines Feststellungsurteils
- BGH, 12.11.1985 - VI ZR 103/84
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
- OLG Brandenburg, 08.04.2004 - 12 U 3/03
Umfang der Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche nach einem Verkehrsunfall
- BGH, 12.02.2008 - VI ZR 221/06
Anforderungen an den Nachweis der Ursächlichkeit einer ärztlichen Fehlbehandlung …
- OLG München, 30.06.2006 - 10 U 4663/05
- BGH, 25.02.1997 - VI ZR 101/96
Beweiswürdigung bei angenommener Begehrensneurose
- BGH, 11.10.2005 - X ZR 76/04
Seitenspiegel
- OLG Hamm, 09.09.1993 - 6 U 58/89
Degenerative Vorschäden - HWS-Trauma
- BGH, 23.04.2002 - VI ZR 180/01
Vermeidbarkeit eines Zusammenstoßes zwischen einem PKW und einem Fußgänger; …
- BayObLG, 14.09.2001 - 1Z BR 124/00
Testierunfähigkeit
- BGH, 09.06.1994 - IX ZR 125/93
Zulässigkeit eines Grundurteils über eine Feststellungsklage; Beiziehung von …
- BGH, 11.07.1991 - III ZR 177/90
Beweisanforderungen bei der Wirkungshaftung; Anforderungen an die Auslegung der …
- KG, 27.02.2003 - 12 U 8408/00
HWS-Verletzung beim Kfz-Unfall: Kein Anscheinsbeweis für unfallbedingte …
- BGH, 28.09.1965 - VI ZR 87/64
Grenzen der Schadensersatzpflicht bei Rechtsneurosen und Rentenneurosen - …
- KG, 13.10.2005 - 12 U 296/03
Schadenersatz bei Kfz-Unfall: Erforderlicher Beweisantritt hinsichtlich …
- BGH, 20.03.2007 - VI ZR 254/05
Anforderungen an die Erklärung der Zustimmung zum schriftlichen Verfahren; …
- BGH, 18.01.1985 - V ZR 233/83
Unterbrechung der Verjährung durch Klageerhebung bei wiederkehrenden Leistungen; …
- BGH, 19.05.1988 - III ZR 32/87
Amtspflicht zur Erforschung des Sachverhalts; Drittbezogenheit von Amtspflichten; …
- BGH, 15.05.1984 - VI ZR 184/82
Ersatzfähigkeit des Beitragszuschlags wegen Risikoerhöhung in einer …
- OLG Düsseldorf, 11.03.2002 - 1 U 142/01
Anforderungen an das Gericht hinsichtlich der Auswertung von Erkenntnissen für …
- BGH, 08.07.1981 - IVa ZR 192/80
Berücksichtigung von innerhalb von drei Jahren vom Unfalltage ab noch nicht …
- KG, 19.09.2005 - 12 U 288/01
Beweiserhebung: Beweismaß bei Behauptung einer unfallbedingten …
- BGH, 18.07.2007 - VIII ZR 236/05
Rechtsfolgen der Aufhebung des Grundurteils; Würdigung eines …
- BGH, 06.02.2001 - VI ZR 339/99
Erwerbsschaden eines selbständigen Unternehmers
- OLG München, 06.11.2009 - 10 U 3386/09
Beweislastumkehr und zum Anscheinsbeweis bei der Beurteilung, ob ein Unfallbetrug …
- BGH, 20.07.2006 - IX ZR 47/04
Pflichten des Prozessanwalts bei Unklarheit des erteilten Auftrags
- OLG Hamm, 02.07.2001 - 13 U 224/00
Verkehrsunfall - HWS-Verletzung - Beweiskraft ärztlicher Bescheinigung - …
- OLG Hamm, 28.05.1998 - 6 U 97/93
Anspruch auf Zahlung von Schmerzensgeld; Umfang des Schadensersatzes i.R. eines …
- BGH, 24.01.1979 - IV ZB 70/78
Bindungswirkung von einem Beschluss über die Zuständigkeit eines Gerichts - …
- KG, 26.02.1973 - 12 U 1193/72
Schmerzensgeld; Beschwer; Rechtsmittelrecht; Dauer; Tod; Querschnittslähmung; …
- BGH, 06.06.2000 - VI ZR 98/99
Weitere Sachaufklärung nach urkundenbeweislicher Verwertung eines Gutachtens aus …
- BGH, 13.05.1953 - VI ZR 78/52
Zumutbarkeit einer Umschulung und einer Operation
- BayObLG, 24.03.2005 - 1Z BR 107/04
Testierfreiheit und Einflüsse interessierter Dritter - tatrichterliche Prüfung …
- BGH, 16.10.2001 - VI ZR 408/00
Erstattungsfähigkeit des an den Geschäftsführer einer GmbH aufgrund bestrittener …
- RG, 09.04.1934 - VI 35/34
1. Kann einem Beamten, der wegen eines Unfalls in den Ruhestand versetzt worden …
- KG, 15.05.2000 - 12 U 3645/98
Schadensersatz bei unangemessener Erlebnisverarbeitung; Erwerbsschaden eines …
- BGH, 11.11.1969 - VI ZR 91/68
Ersatzfähigkeit von Heilungskosten nach einer Unfallverletzung
- OLG Hamm, 14.05.1998 - 27 U 7/98
Fahrtkosten des Verletzten und seiner Angehörigen
- OLG Celle, 09.11.2006 - 20 U 19/06
Umfang der Rechtskraft bei Entscheidung über eine Teilklage; Mitverschulden des …
- OLG Hamm, 21.12.1995 - 6 U 78/95
Nächtliche Kontrollen gegen alkoholische Exzesse
- OLG Celle, 15.01.2004 - 14 U 293/01
1 Drittel; 2 Drittel; Abbiegeabsicht; Blinkersetzen; doppelte Rückschaupflicht; …
- BGH, 09.02.1953 - VI ZR 249/52
Erfordernisse eines bindenden Beschlusses
- BGH, 10.07.1996 - IV ZR 133/95
Der BGH zur medizinisch notwendigen Heilbehandlung von AIDS
- BGH, 13.11.1998 - V ZR 29/98
Rechtsgrund eines vereinbarungsgemäß bestellten dinglichen Wohnungsrechts; …
- OLG Stuttgart, 26.10.2006 - 13 U 74/06
Haftung bei Kfz-Unfall: Haftungsverteilung beim Zusammenstoß im Begegnungsverkehr …
- OLG München, 08.05.2015 - 10 U 4543/13
Schadensersatzansprüche nach der Kollision eines die Fahrbahn überquerenden …
Bei der Ermittlung des Kausalzusammenhangs zwischen dem unstrittigen oder bewiesenen Haftungsgrund (Rechtsgutverletzung) und dem eingetretenen Schaden unterliegt der Tatrichter nicht den strengen Anforderungen des § 286 ZPO; vielmehr ist er nach Maßgabe des § 287 I 1 ZPO freier gestellt: Zwar kann er auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt je nach Lage des Einzelfalls eine überwiegende (höhere oder deutlich höhere) Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (BGHZ 4, 192 [196] = NJW 1952, 301; BGH VersR 1968, 850 [851]; 1970, 924 [926 f.]; BGHZ 126, 217 ff. = NJW 1994, 3295 ff.; NJW 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778]; NJW-RR 2005, 897;… Senat NZV 2006, 261 [262], Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [juris]; v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluss v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [juris] zurückgewiesen; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [juris, Rz. 122] und zuletzt Urt. v. 25.06.2010 - 10 U 1847/10 [juris]; OLG Schleswig NZV 2007, 203 [204]).§ 287 I 1 ZPO entbindet aber nicht vollständig von der grundsätzlichen Beweislastverteilung und erlaubt es nicht, zugunsten des Beweispflichtigen einen bestimmten Schadensverlauf zu bejahen, wenn nach den festgestellten Einzeltatsachen "alles offen" bleibt oder sich gar eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil ergibt (so BGH VersR 1970, 924 [927]; Senat NZV 2006, 261;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [juris]; v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschl. v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [juris] zurückgewiesen; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [juris, Rz. 123]).
Die bloße zeitliche Nähe zwischen einem Unfallereignis und der Entstehung der Beschwerden und die daran anknüpfende "gefühlsmäßige" Wertung, beide Ereignisse müssten irgendwie miteinander in Zusammenhang stehen, reicht jedoch nicht aus (BGH NJW 2004, 777 [778]; OLG Saarbrücken SP 2006, 134;… OLG Brandenburg, Urt. v. 25.09.2008 - 12 U 17/08 [juris]; KG, Beschl. v. 03.12.2009 - 12 U 232/08 [juris]; Senat, Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [juris, Rz. 124]).
Einer solchen Wertung liegt der verbreitete Fehlschluss "post hoc, ergo propter hoc" - also den Schluss aus der bloßen Zeitfolge auf ein Ursachenverhältnis, aus dem bloßen Folgen auf ein Erfolgen zugrunde (…vgl. hierzu im Zusammenhang mit HWS-Distorsionsverletzungen grdl. Schweizer Bundesgericht, Urt. v. 18.05.1993 - BGE 119 V 335 [341 f.];… Eidgenössisches Versicherungsgericht, Urt. v. 15.10.2003 - U 154/03 [http://jumpcgi.bger.ch/cgi-bin/JumpCGI?id=15.10.2003_U_154/03]; aus der deutschen Rechtsprechung Senat, Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [juris, Rz. 124]: wohl auch Eschelbach/Geipel NZV 2010, 481 [485 unter V 2];… aus medizinischer Sicht ganz allgemein Gross/Löffler, Prinzipien der Medizin - Eine Übersicht ihrer Grundlagen und Methoden, 1997, S. 105, 186 ff. und Türp/Schwarzer, Zur Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen: der Post-hoc-ergo-propter-hoc-Trugschluss, in: Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin 113 [2003] 37-42).
Als Mindestmaß für die Beweisführung ist zu fordern, dass die unfallbedingte Entstehung der behaupteten Beschwerden wahrscheinlicher ist als ihre unfallunabhängige Entstehung (OLG Karlsruhe NZV 2001, 511; OLG Brandenburg VRS 107 [2004] 85; Senat, Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [juris, Rz. 125]).
- OLG München, 29.04.2011 - 10 U 4208/10
Schadenersatzklage nach Verkehrsunfall: Anspruch des Geschädigten auf …
Mangels konkreter Anhaltspunkte pauschalisiert der Senat in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Oberlandesgerichte den erlangten Vermögensvorteil im Rahmen seines Schätzungsermessens nach § 287 ZPO mit 10% des Nettoeinkommens (vgl. auch Senat, Urteil vom 21.05.2010, Az. 10 U 2853/06 [Juris]). - OLG München, 08.07.2016 - 10 U 3138/15
Schmerzensgeld und Verdienstausfall nach Verkehrsunfall
Die Feststellungen der behandelnden Ärzte sind eine wichtige Erkenntnisquelle (BGH NJW-RR 2008, 1380), genügen aber alleine nicht zur Klärung der regelmäßig entscheidenden Frage des Kausalzusammenhangs (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a. E.; NJW-RR 2008, 1380; OLG Hamm NZV 2001, 468; Senat, SP 2002, 347 f. und NZV 2003, 474 (Revision vom BGH durch Beschl. v. 1.4.2003 - VI ZR 156/02 nicht angenommen);… Urt. v. 28.7.2006 - 10 U 1684/06 (juris); r+s 2006, 474 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschl. v. 8.5.2007 - VI ZR 29/07 (juris) zurückgewiesen;… v. 29.6.2007 - 10 U 4379/01 (juris, dort Rz. 66); v. 21.5.2010 - 10 U 2853/06 (juris, dort Rz. 266; Nichtzulassungsbeschwerde durch Beschl. des BGH v. 20.12.2011 - VI ZR 165/10 zurückgewiesen);… v. 12.8.2011 - 10 U 3369/10 (juris, dort Rz. 45, 46); OLG Düsseldorf a. a. O.; KG VRS 110 (2006) 1 (3); 116 (2009) 421 (426) und Beschl. v. 3.12.2009 - 12 U 232/08 (juris); OLG Frankfurt a. M. zfs 2008, 264; OLG Celle SP 2010, 284; LG Wuppertal VersR 2005, 1098).
- AG Brandenburg, 04.06.2015 - 34 C 60/14
Haftung bei psychischen Erkrankungen (hier: posttraumatische Belastungsstörung) …
Ob vorliegend insofern nur die Frage der haftungsausfüllenden Kausalität gemäß § 287 ZPO stellt ( BGH , NJW-RR 2009, Seite 409; BGH , VersR 2008, Seite 644; BGH , NJW-RR 2005, Seiten 897 ff. = VersR 2005, Seiten 945 f.; BGH , NJW 2004, Seiten 777 f.; BGH , NJW 2003, Seite 1116; BGH , NJW 1998, Seiten 813 f.; OLG München , Urteil vom 12.08.2011, Az.: 10 U 3369/10, u.a. in: "juris"; OLG Brandenburg , Urteil vom 11.11.2010, Az.: 12 U 33/10, u.a. in: Schaden-Praxis 2011, Seiten 141 f.; OLG München , Urteil vom 21.05.2010, Az.: 10 U 2853/06, u.a. in: "juris"; OLG Saarbrücken , OLG-Report 2009, Seiten 126 ff. = SVR 2009, Seiten 307 f.; OLG Brandenburg , Urteil vom 25.09.2008, Az.: 12 U 17/08, u.a. in: "juris"; OLG Saarbrücken , OLG-Report 2008, Seiten 296 ff.; OLG Schleswig , NZV 2007, Seite 203; OLG Koblenz , Urteil vom 06.11.2006, Az.: 12 U 342/02, u.a. in: "juris"; OLG Saarbrücken , OLG-Report 2005, Seite 740; KG Berlin , VersR 2004, Seite 1193; OLG Hamm , NZV 2001, Seite 303; KG Berlin , NJW 2000, Seite 877; OLG München , Urteil vom 29.06.2007, Az.: 10 U 4379/01, u.a. in: "juris"; LG Leipzig , NZV 2012, Seiten 329 ff.; LG Bonn , Schaden-Praxis 2010, Seiten 249 f.; AG Schwerin , Schaden-Praxis 2008, Seiten 433 f. ) oder nicht, konnte insoweit sogar dahingestellt bleiben, da die Klägerseite auch insofern den Vollbeweis gemäß § 286 ZPO hinsichtlich der psychisch vermittelten Beeinträchtigungen des Zeugen B... hier nach Überzeugung des Gerichts erbracht hat.Nach ständiger herrschender Rechtsprechung ( BGH , Urteil vom 10.02.2015, Az.: VI ZR 8/14, u.a. in: VersR 2015, Seiten 590 ff.; BGH , Urteil vom 10.07.2012, Az.: VI ZR 127/11, u.a. in: NJW 2012, Seiten 2964 ff.; BGH , Urteil vom 16.03.2004, Az.: VI ZR 138/03, u.a. in: VersR 2004, Seite 874; BGH , BGHZ 137, Seiten 142 ff. = NJW 1998, Seiten 810 ff.; BGH , VersR 1997, Seiten 752 f.; BGH , NJW 1996, Seiten 2425 ff. = VersR 1996, Seiten 990 ff. BGH , VersR 1991, Seiten 704 f.; OLG München , Urteil vom 21.05.2010, Az.: 10 U 2853/06, u.a. in: "juris"; LG Bonn , Schaden-Praxis 2010, Seiten 249 f. ) hat ein Schädiger nämlich selbst für eine psychische Fehlverarbeitung des Geschädigten als haftungsausfüllende Folgewirkung eines Unfallgeschehens einzustehen.
Für die Ersatzpflicht als haftungsausfüllende Folgewirkung des Unfallgeschehens genügt hierbei die hinreichende Gewissheit, dass diese Folge ohne den streitigen Unfall nicht eingetreten wäre ( BGH , Urteil vom 10.02.2015, Az.: VI ZR 8/14, u.a. in: VersR 2015, Seiten 590 ff.; BGH , Urteil vom 10.07.2012, Az.: VI ZR 127/11, u.a. in: NJW 2012, Seiten 2964 ff.; BGH , Urteil vom 16.03.2004, Az.: VI ZR 138/03, u.a. in: VersR 2004, Seite 874; BGH , BGHZ 137, Seiten 142 ff. = NJW 1998, Seiten 810 ff.; BGH , VersR 1997, Seiten 752 f.; BGH , NJW 1996, Seiten 2425 ff. = VersR 1996, Seiten 990 ff. BGH , VersR 1991, Seiten 704 f.; OLG München , Urteil vom 21.05.2010, Az.: 10 U 2853/06, u.a. in: "juris"; LG Bonn , Schaden-Praxis 2010, Seiten 249 f. ).
Haftungsrechtlich ist es hierbei nämlich ohne Bedeutung, dass der Geschädigte subjektiv vom Ursachenzusammenhang des Unfallgeschehens und aller seither aufgetretenen Beschwerden fest überzeugt ist, während bei objektiver Betrachtung die nach dem Unfall vorhandenen, organisch bedingten Beschwerden und Schmerzen nicht mehr mit Wahrscheinlichkeit auf den Unfall zurückgeführt werden können ( OLG München , Urteil vom 21.05.2010, Az.: 10 U 2853/06, u.a. in: "juris" ).
Wer einen gesundheitlich schon geschwächten Menschen verletzt, kann nicht verlangen, so gestellt zu werden, als wäre der Betroffene völlig gesund gewesen ( BGH , Urteil vom 10.07.2012, Az.: VI ZR 127/11, u.a. in: NJW 2012, Seiten 2964 ff.; BGH , U rteil vom 19.04.2005, Az.: VI ZR 175/04, u.a. in: VersR 2005, Seiten 945 f.; BGH , NJW 2004, Seiten 1945 f.; BGH , NJW 1996, Seiten 2425 f.; OLG München , Urteil vom 21.05.2010, Az.: 10 U 2853/06, u.a. in: "juris"; OLG Düsseldorf , Urteil vom 12.03.2007, Az.: I-1 U 206/06, u.a. in: "juris"; LG Bonn , Schaden-Praxis 2010, Seiten 249 f. ).
- OLG München, 13.05.2011 - 10 U 3951/10
Schadensersatzprozess nach Verkehrsunfall mit Personenschaden: Mangelhafte …
 der vollständige Verwertung der vom Gericht vorgegebenen Anknüpfungs- oder Befundtatsachen BVerfGE 91, 176 = NJW 1995, 40; BGH WM 2007, 1901 = BGHReport 2008, 39; Senat , Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 (…Juris, dort Rz. 128),. der Gesetzmäßigkeit der Befunderhebung ( Senat , Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 (Juris, dort Rz. 128),.
 der Widerspruchsfreiheit (innere Logik) und Schlüssigkeit (Plausibilität) der Argumentation (BGH MDR 2011, 429; OLG Stuttgart NJW 1981, 2581; Senat , Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [Juris, dort Rz. 128];… Schneider a.a.O. Rz. 1426, 1438, 1440).
- LG Saarbrücken, 15.07.2016 - 13 S 51/16
Schadensersatz bei Verkehrsunfall: Beweis der unfallbedingten Verletzung bei …
a) Die Frage, ob ein Anspruchsteller bei einem Unfall überhaupt verletzt worden ist, betrifft die haftungsbegründende Kausalität und unterliegt damit den strengen Beweisanforderungen des § 286 ZPO (BGH, st. Rspr.; vgl. Urteile vom 08.07.2008 - VI ZR 274/07, VersR 2008, 1126 und vom 17.09.2013 - VI ZR 95/13, VersR 2013, 1406, jeweils m.w.N.; eingehend auch OLG München, Urteil vom 21.05.2010 - 10 U 2853/06, juris m.w.N.). - OLG München, 12.08.2011 - 10 U 3369/10
Haftung bei Verkehrsunfall: Richterliche Beweiswürdigung bei der Frage der …
Zwar kann er auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 I 1 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt je nach Lage des Einzelfalls eine überwiegende (höhere oder deutlich höhere) Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (BGHZ 4, 192 [196] = NJW 1952, 301; BGH VersR 1968, 850 [851]; 1970, 924 [926 f.]; BGHZ 126, 217 ff. = NJW 1994, 3295 ff.; NJW 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778];… VersR 2005, 945 = NJW-RR 2005, 897 = DAR 2005, 441 = SP 2005, 259 = NZV 2005, 461 = MDR 2005, 1108 = VRS 109 [2005] 98 = r+s 2006, 38 = BGHReport 2005, 1107;… Senat NZV 2006, 261 [262], Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschl. v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [Juris] zurückgewiesen; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [Juris, Rz. 122] und zuletzt Urt. v. 25.06.2010 - 10 U 1847/10 [Juris = NJW-Spezial 2010, 554 - red.§ 287 I 1 ZPO entbindet aber nicht vollständig von der grundsätzlichen Beweislastverteilung und erlaubt es nicht, zugunsten des Beweispflichtigen einen bestimmten Schadensverlauf zu bejahen, wenn nach den festgestellten Einzeltatsachen "alles offen" bleibt oder sich gar eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil ergibt (so BGH VersR 1970, 924 [927]; Senat NZV 2006, 261;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [Juris]; v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 [m. zust. Anm. von Lemcke ] = NJW-Spezial 2006, 546 [m. zust. Anm. von Heß/Burmann ], Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschl. v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [Juris] zurückgewiesen; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [Juris, Rz. 123]).
17 Als Mindestmaß für die Beweisführung ist zu fordern, dass die unfallbedingte Entstehung der behaupteten Beschwerden wahrscheinlicher ist als ihre unfallunabhängige Entstehung (OLG Karlsruhe NZV 2001, 511; OLG Brandenburg VRS 107 [2004] 85; Senat , Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [Juris, Rz. 125]).
Da der Schädiger grundsätzlich auch für eine psychische Fehlverarbeitung als haftungsausfüllende Folgewirkung einzustehen hat, wenn eine hinreichende Gewissheit besteht, dass die psychisch bedingten Ausfälle ohne den Unfall nicht eingetreten wären (Senat, Urteil vom 21.05.2010 - 10 U 2853/06 - m.w.N.), bedarf es einer Begutachtung auf psychiatrischem Fachgebiet.
- OLG München, 24.01.2014 - 10 U 1673/13
Voraussetzungen der Aufhebung und Zurückverweisung durch das Berufungsgericht
-> Vorliegend war im Hinblick auf die vorgetragenen neuronalen Beschwerden eine Begutachtung auch durch Neurochirurgen zulässig und auch geboten (…vgl. Senat, Urt. v. 11.3.2011 - 10 U 4677/10 [[...]]; SP 2012, 111;… aus medizinischer Sicht: Lang/Badke/Grifka/Köllner/Marx/Stoll/Tegenthoff/Weise a.a.O. S. 132; ; ferner der im Verfahren 10 U 2853/06 des Senats angehörte Sachverständige [vgl. das Urt. v. 21.5.2010 ; Nichtzulassungsbeschwerde durch Beschl. des BGH v. 20.12.2011 - VI ZR 165/10 zurückgewiesen];… a. A. Moorahrend u.a., a.a.O.).(1) Die Feststellungen der behandelnden Ärzte sind zwar eine wichtige Erkenntnisquelle (BGH NJW-RR 2008, 1380 ; OLG Köln NJW-RR 1999, 720 ;… OLG Düsseldorf, Urt. v. 11.03.2002 - I-1 U 142/01 [[...]] und NJW 2011, 3043 = SP 2011, 431 = r+s 2011, 402 m. zust. Anm. Kääb FD-StrVR 2011, 318316; Senat in st. Rspr., etwa Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [[...], dort Rz. 266] und v. 12.08.2011 - 10 U 3369/10 [[...], dort Rz. 44];… LG Saarbrücken, Urt. v. 04.01.2008 - 13 A S 31/07 [[...]]), genügen aber alleine nicht zur Klärung der regelmäßig entscheidenden Frage des Kausalzusammenhangs (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a. E.; NJW-RR 2008, 1380 ; OLG Hamm NZV 2001, 468 ; Senat SP 2002, 347 f. und NZV 2003, 474 ;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [[...]]; r+s 2006, 474 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann;… v. 29.06.2007 - 10 U 4379/01 [[...], dort Rz. 66]; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [[...], dort Rz. 266];… v. 12.08.2011 - 10 U 3369/10 [[...], dort Rz. 45, 46];… OLG Düsseldorf a.a.O.; KG VRS 110 [2006] 1 [3]; 116 [2009] 421 [426] und Beschl. v. 03.12.2009 - 12 U 232/08 ([...]); OLG Frankfurt a. M. zfs 2008, 264; OLG Celle SP 2010, 284; LG Wuppertal VersR 2005, 1098).
(2) Aus diesem Grund ist auch einem Beweisantrag auf Einvernahme der Ärzte als sachverständige Zeugen in der Regel nicht nachzukommen (BGH NZV 2000, 121 unter II 1 a. E.; NJW-RR 2008, 1380 ; Senat NZV 2003, 474 ;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [[...]];… v. 29.06.2007 - 10 U 4379/01 [[...], dort Rz. 66]; Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [[...], dort Rz. 267];… v. 15.04.2011 - 10 U 5655/10 [[...], dort Rz. 23]; OLG Celle SP 2010, 284;… OLG Düsseldorf, Urt. v. 12.04.2011 - I-1 U 151/10 [BeckRS 2011, 11257 m. zust. Anm. Kääb FD-StrVR 2011, 318316]).
- OLG München, 22.03.2013 - 10 U 3619/10
Anforderungen an den Nachweis der haftungsausfüllenden Kausalität bei …
Bei der Ermittlung des Kausalzusammenhangs zwischen dem unstrittigen oder bewiesenen Haftungsgrund (Rechtsgutverletzung) und dem eingetretenen Schaden unterliegt der Tatrichter nicht den strengen Anforderungen des § 286 ZPO ; vielmehr ist er nach Maßgabe des § 287 I 1 ZPO freier gestellt: Zwar kann er auch eine haftungsausfüllende Kausalität nur feststellen, wenn er von diesem Ursachenzusammenhang überzeugt ist; im Rahmen der Beweiswürdigung gem. § 287 ZPO werden aber geringere Anforderungen an seine Überzeugungsbildung gestellt - hier genügt je nach Lage des Einzelfalls eine überwiegende (höhere oder deutlich höhere) Wahrscheinlichkeit für die Überzeugungsbildung (BGHZ 4, 192 [196] = NJW 1952, 301; BGH VersR 1968, 850 [851]; 1970, 924 [926 f.]; BGHZ 126, 217 ff. = NJW 1994, 3295 ff.; NJW 2003, 1116 [1117]; 2004, 777 [778];… VersR 2005, 945 = NJW-RR 2005, 897 = DAR 2005, 441 = SP 2005, 259 = NZV 2005, 461 = MDR 2005, 1108 = VRS 109 [2005] 98 = r+s 2006, 38 = BGHReport 2005, 1107;… Senat NZV 2006, 261 [262], Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [[...]]; v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 546 m. zust. Anm. von Lemcke = NJW-Spezial 2006, 546 m. zust. Anm. von Heß/Burmann, Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschluss v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [[...]] zurückgewiesen; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [[...], Rz. 122] und zuletzt Urt. v. 25.06.2010 - 10 U 1847/10 [[...] = NJW-Spezial 2010, 554 - red.§ 287 I 1 ZPO entbindet aber nicht vollständig von der grundsätzlichen Beweislastverteilung und erlaubt es nicht, zugunsten des Beweispflichtigen einen bestimmten Schadensverlauf zu bejahen, wenn nach den festgestellten Einzeltatsachen "alles offen" bleibt oder sich gar eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil ergibt (so BGH VersR 1970, 924 [927]; Senat NZV 2006, 261 ;… Urt. v. 28.07.2006 - 10 U 1684/06 [[...]]; v. 15.09.2006 - 10 U 3622/99 = r+s 2006, 474 [m. zust. Anm. von Lemcke] = NJW-Spezial 2006, 546 [m. zust. Anm. von Heß/Burmann], Nichtzulassungsbeschwerde vom BGH durch Beschl. v. 08.05.2007 - VI ZR 29/07 [[...]] zurückgewiesen; v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [[...], Rz. 123]).
Als Mindestmaß für die Beweisführung ist zu fordern, dass die unfallbedingte Entstehung der behaupteten Beschwerden wahrscheinlicher ist als ihre unfallunabhängige Entstehung (OLG Karlsruhe NZV 2001, 511; OLG Brandenburg VRS 107 [2004] 85; Senat, Urt. v. 21.05.2010 - 10 U 2853/06 [[...], Rz. 125]).
- OLG München, 24.03.2021 - 10 U 6761/19
Ersatzfähige Schadenspositionen nach Verkehrsunfall
§ 287 I 1 ZPO entbindet aber nicht vollständig von der grundsätzlichen Beweislastverteilung und erlaubt es nicht, zugunsten des Beweispflichtigen einen bestimmten Schadensverlauf zu bejahen, wenn nach den festgestellten Einzeltatsachen "alles offen" bleibt oder sich gar eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil ergibt (so BGH VersR 1970, 924 [927]; Senat NZV 2006, 261; r+s 2006, 474; v. 21.5.2010 - 10 U 2853/06 [juris Rz. 123]). - OLG München, 06.03.2015 - 10 U 824/14
Beweisführung für Unfallbedingtheit einer HWS-Distorsionsverletzung
- OLG München, 05.07.2019 - 10 U 2814/18
Beweiswürdigung bei Ermittlung des Kausalzusammenhangs
- LG Leipzig, 30.09.2011 - 5 O 4189/06
Verkehrsunfall mit Personenschaden - psychischer Fehlverarbeitung
- OLG München, 13.12.2013 - 10 U 4926/12
Höhe des Schmerzensgeldes bei multiplen Frakturen, einer …
- OLG München, 11.09.2015 - 10 U 4282/14
Erwerbsschaden einer Beamtin nach einem Verkehrsunfall
- OLG München, 21.10.2011 - 10 U 1995/11
Schmerzensgeldanspruch nach Verkehrsunfall: Erforderlichkeit der Einholung eines …
- LG Frankfurt/Main, 31.08.2017 - 3 O 114/11
- OLG München, 24.02.2017 - 10 U 3261/16
Voraussetzungen für ein weiteres Schmerzensgeld nach einem Vergleich
- BGH, 13.01.2015 - VI ZR 551/13
Berufungsverfahren: Berücksichtigung unstreitigen neuen Sachvortrags; Umfang der …
- OLG München, 11.04.2014 - 10 U 3120/11
Höhe des Schmerzensgeldes bei unfallbedingter HWS-Distorsion, Gehirnerschütterung …
- OLG München, 23.10.2015 - 10 U 1124/15
Beweiswürdigung, Behandelnde Ärzte, Schaden, Sachverständige, Fachkompetenz, …
- AG Brandenburg, 27.08.2010 - 34 C 28/08
- OLG München, 23.06.2021 - 10 U 6121/19
Zur erforderlichen Überzeugung des Gerichts bei dem Kausalzusammenhang zwischen …
- OLG München, 03.07.2015 - 10 U 642/15
Kollision beim Ausfahren aus einer Waschbox
- OLG Naumburg, 21.01.2013 - 1 U 90/12
Schmerzensgeldanspruch nach Verkehrsunfall: Schädelkontusion und …
- OLG München, 22.12.2017 - 10 U 429/17
Unbegründete Berufungsangriffe gegen erstinstanzlich eingeholtes medizinisches …
- OLG Zweibrücken, 27.06.2018 - 1 U 123/15
Schmerzensgeldbemessung nach einem Verkehrsunfall mit diversen Verletzungen
- BGH, 20.12.2011 - VI ZR 165/10
- OLG München, 10.11.2021 - 10 U 1504/21
Schadensersatz, Schadensersatzanspruch, Minderung, Ursachenzusammenhang, …
- LG München I, 19.02.2021 - 17 O 13901/16
Schadensersatz, Erwerbsminderung, Unfall, Arzt, Fahrzeug, Anscheinsbeweis, …