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   BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88   

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BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88 (https://dejure.org/1990,426)
BSG, Entscheidung vom 30.01.1990 - 11 RAr 87/88 (https://dejure.org/1990,426)
BSG, Entscheidung vom 30. Januar 1990 - 11 RAr 87/88 (https://dejure.org/1990,426)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BSGE 66, 176
  • NZA 1990, 867
 
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Wird zitiert von ... (52)Neu Zitiert selbst (29)

  • LSG Nordrhein-Westfalen, 03.11.1988 - L 9 Ar 68/87

    Bundesanstalt für Arbeit; Delikt; Betrug; Krankenversicherung;

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Dieser Rechtspr des BGH, der sich auch Instanzgerichte der Sozialgerichtsbarkeit angeschlossen haben (vgl Urteil des Landessozialgericht (LSG) Nordrhein-Westfalen (NRW) vom 3. November 1988 - L 9 Ar 68/87; Urteil des Landessozialgericht (LSG) Schleswig-Holstein vom 3. März 1988 - L 3 Ar 68/87; Urteil des Bayerischen Landessozialgericht (LSG) vom 15. Juni 1989 - L 9 Al 231/87), folgt der erkennende Senat.

    Die Klägerin konnte im Hinblick auf die vorliegende Rechtspr des BSG und die divergierende Rechtspr der Instanzgerichte (allgemeine Leistungsklage zulässig: Urteile des Landessozialgericht (LSG) Schleswig-Holstein vom 3. März 1988 - L 3 Ar 68/87 und 90/88 - ebenso Urteil des Landessozialgericht (LSG) Nordrhein-Westfalen (NRW) vom 3. November 1988 - L 9 Ar 68/87 - verneinend: Bayerisches Landessozialgericht (LSG) Urteil vom 19. Oktober 1989 - L 9 Al 25/89) nicht sicher damit rechnen, daß eine Geltendmachung durch Verwaltungsakt der rechtlichen Nachprüfung standhalten werde (vgl dazu BSG SozR 1300 § 50 Nr. 17 S 39/40 mwN; BSG SGb 1984, 161, 162; BVerwG 28, 155; 29, 310).

    Bei einer Verletzung der Mitwirkungspflicht sieht daher § 66 SGB I auch nur vor, daß die Leistung bis zur Nachholung der Mitwirkungshandlung ganz oder teilweise versagt oder entzogen werden "kann"; damit soll die Solidargemeinschaft aller Versicherten geschützt, nicht jedoch einem einzelnen Versicherungsträger ein Schadensersatzanspruch eingeräumt werden (so im Ergebnis auch Landessozialgericht (LSG) Schleswig-Holstein, Breith 1988, 675 und SG Hamburg, Info also 1986, 189; Landessozialgericht (LSG) NRW, Urteil vom 3. November 1988 - L 9 Ar 68/87; Gagel, NJW 1985, 1872 f).

  • LSG Schleswig-Holstein, 03.03.1988 - L 3 Ar 68/87

    Arbeitslosengeld; Aufhebungsbescheid; Bewilligung; Rückwirkend;

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Dieser Rechtspr des BGH, der sich auch Instanzgerichte der Sozialgerichtsbarkeit angeschlossen haben (vgl Urteil des Landessozialgericht (LSG) Nordrhein-Westfalen (NRW) vom 3. November 1988 - L 9 Ar 68/87; Urteil des Landessozialgericht (LSG) Schleswig-Holstein vom 3. März 1988 - L 3 Ar 68/87; Urteil des Bayerischen Landessozialgericht (LSG) vom 15. Juni 1989 - L 9 Al 231/87), folgt der erkennende Senat.

    Die Klägerin konnte im Hinblick auf die vorliegende Rechtspr des BSG und die divergierende Rechtspr der Instanzgerichte (allgemeine Leistungsklage zulässig: Urteile des Landessozialgericht (LSG) Schleswig-Holstein vom 3. März 1988 - L 3 Ar 68/87 und 90/88 - ebenso Urteil des Landessozialgericht (LSG) Nordrhein-Westfalen (NRW) vom 3. November 1988 - L 9 Ar 68/87 - verneinend: Bayerisches Landessozialgericht (LSG) Urteil vom 19. Oktober 1989 - L 9 Al 25/89) nicht sicher damit rechnen, daß eine Geltendmachung durch Verwaltungsakt der rechtlichen Nachprüfung standhalten werde (vgl dazu BSG SozR 1300 § 50 Nr. 17 S 39/40 mwN; BSG SGb 1984, 161, 162; BVerwG 28, 155; 29, 310).

    Bei einer Verletzung der Mitwirkungspflicht sieht daher § 66 SGB I auch nur vor, daß die Leistung bis zur Nachholung der Mitwirkungshandlung ganz oder teilweise versagt oder entzogen werden "kann"; damit soll die Solidargemeinschaft aller Versicherten geschützt, nicht jedoch einem einzelnen Versicherungsträger ein Schadensersatzanspruch eingeräumt werden (so im Ergebnis auch Landessozialgericht (LSG) Schleswig-Holstein, Breith 1988, 675 und SG Hamburg, Info also 1986, 189; Landessozialgericht (LSG) NRW, Urteil vom 3. November 1988 - L 9 Ar 68/87; Gagel, NJW 1985, 1872 f).

  • BGH, 23.02.1988 - VI ZR 212/87

    Rechtsweg für Klage der Bundesanstalt für Arbeit gegen den Empfänger von

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Ausgehend von diesem Grundsatz, der sowohl die Auslegung von § 13 Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) als auch von § 51 Sozialgerichtsgesetz (SGG) bestimmt, hat der BGH mit Urteil vom 23. Februar 1988 (BGHZ 103, 255, 256 ff [BGH 23.02.1988 - VI ZR 212/87] = NJW 1988, 1731) entschieden, daß auch für eine auf § 812 BGB und § 823 Abs. 2 BGB gestützte Klage der BA gegen den Empfänger von Uhg auf Erstattung oder Ersatz der für die Krankenversicherung aufgewendeten Kosten der Rechtsweg zu den Sozialgerichten gegeben ist.

    Dies steht im Einklang mit der bereits zitierten Entscheidung des BGH vom 23. Februar 1988 (NJW 1988, 1731, 1732).

    Demgemäß hat auch bereits der BGH in seiner Entscheidung vom 23.2.1988 (NJW 1988, 1731, 1732) ausgeführt, daß, wenn die Klägerin nach § 157 Abs. 1 iVm § 155 Abs. 2 Satz 3 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) gehalten ist, die zugunsten des Beklagten entrichteten Krankenversicherungsbeiträge zu tragen, der Rechtsgrund nicht entfallen und für einen Erstattungsanspruch kein Raum ist (so auch der 7. Senat in BSGE 46, 20, 33).

  • BSG, 10.11.1977 - 3 RK 44/75

    Verletzung von Auskunftspflichten - Sozialgerichtsbarkeit - Krankenkassenmitglied

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Deshalb folgten auch die Ansprüche nach den Vorschriften des BGB der (sozialrechtlichen) Natur, in die das Rechtsverhältnis, aus dem sie der Sache nach hergeleitet werden, eingebettet sei (vgl auch BSGE 45, 119, 120; 49, 291, 293).

    Schließlich ist noch die Rechtspr des 3. Senats (BSGE 45, 119, 125; BSG SozR 1500 § 54 Nr. 84) zu berücksichtigen, wonach die Verletzung der Auskunfts- und Mitwirkungspflichten einen aus dem Versicherungsverhältnis begründeten Anspruch der Krankenkasse gegen den Versicherten aus positiver Forderungsverletzung rechtfertigen kann.

  • BSG, 25.09.1981 - 12 RK 58/80

    Beiträge während Kündigungsschutzprozeß - Ende durch Vergleich

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Vielmehr ist hier nur festgestellt worden, daß selbst im Rahmen von § 155 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) Einschränkungen gelten (vgl BSGE 52, 152).

    Das zitierte Urteil vom 25. September 1981 (BSGE 52, 152, 168) erörtert die Frage, ob neben den Beitragsregelungen der §§ 160 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) und 394f Reichsversicherungsordnung (RVO) im Wege der Lückenschließung allgemeine Rechtsgrundsätze, insbesondere ein öffentlich-rechtlicher Bereicherungsanspruch, herangezogen werden können.

  • BSG, 18.05.1983 - 12 RK 28/82
    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Dies hat auch das BSG bestätigt, weil dies "letztlich auch der notwendigen Klarheit des Versicherungsschutzes in jedem Zeitpunkt dient" (BSG Urteil vom 18. Mai 1983 - 12 RK 28/82 - USK 8390 mwN).

    Jedes dieser Verhältnisse ist beitragsrechtlich getrennt von dem anderen zu behandeln (vgl BSGE 16, 98, 104; BSG Urteil vom 18. Mai 1983 - 12 RK 28/82 - USK 8390).

  • BSG, 12.02.1980 - 7 RAr 26/79

    Schadenersatzanspruch - Unrichtige Ausfüllung der Arbeitsbescheinigung - Klageart

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Deshalb folgten auch die Ansprüche nach den Vorschriften des BGB der (sozialrechtlichen) Natur, in die das Rechtsverhältnis, aus dem sie der Sache nach hergeleitet werden, eingebettet sei (vgl auch BSGE 45, 119, 120; 49, 291, 293).

    Das BSG hat zwar entschieden, daß der Schadensersatzanspruch des Leistungsträgers gegen den Arbeitgeber aufgrund einer unrichtigen Arbeitgeberbescheinigung (BSGE 49, 291, 294 = SozR 4100 § 145 Nr. 1) und gegenüber dem Versicherten aufgrund einer Verletzung der Auskunftspflicht (BSGE 62, 251 = SozR 1500 § 54 Nr. 84) nicht durch Verwaltungsakt geltend gemacht werden darf.

  • BSG, 24.11.1987 - 3 RK 13/87

    Verletzung der Auskunftspflicht - Verwaltungsakt - Schadensersatzanspruch -

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Sie stellt eine konsequente Anwendung des in ständiger Rechtspr des BSG bestätigten Grundsatzes dar, wonach entscheidend darauf abzustellen ist, ob der zur Klagebegründung vorgetragene Sachverhalt für die aus ihm hergeleitete Rechtsfolge von den Rechtssätzen des Zivilrechts oder des Sozialrechts geprägt wird (vgl auch BSGE 62, 251, 253 = SozR 1500 § 54 Nr. 84 und BSG Urteil vom 13. Juni 1989 - BSGE 65, 133 = SozR 2100 § 76 Nr. 2).

    Das BSG hat zwar entschieden, daß der Schadensersatzanspruch des Leistungsträgers gegen den Arbeitgeber aufgrund einer unrichtigen Arbeitgeberbescheinigung (BSGE 49, 291, 294 = SozR 4100 § 145 Nr. 1) und gegenüber dem Versicherten aufgrund einer Verletzung der Auskunftspflicht (BSGE 62, 251 = SozR 1500 § 54 Nr. 84) nicht durch Verwaltungsakt geltend gemacht werden darf.

  • BSG, 24.11.1967 - 3 RK 88/64
    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Dieser Grundsatz der Formalversicherung ist in der späteren Rechtspr des BSG (vgl BSGE 20, 145, 147; hiervon abweichend BSG Urteil vom 24. November 1967 - 3 RK 88/64 - USK 67101) ausdrücklich unter Bezugnahme auf die Rechtspr des RVA bestätigt und, wie sich aus den Materialien zu § 155 Arbeitsförderungsgesetz (AFG) ergibt, in das Gesetz übernommen worden.
  • BSG, 20.12.1961 - 3 RK 65/57

    Beiträge zur Sozialversicherung für Fußballspieler einer

    Auszug aus BSG, 30.01.1990 - 11 RAr 87/88
    Jedes dieser Verhältnisse ist beitragsrechtlich getrennt von dem anderen zu behandeln (vgl BSGE 16, 98, 104; BSG Urteil vom 18. Mai 1983 - 12 RK 28/82 - USK 8390).
  • BGH, 18.05.1976 - VI ZR 241/73

    Schutzgesetz - Sozialversicherungsträger

  • BGH, 29.04.1966 - V ZR 147/63

    Wasserlaufverunreinigung

  • BGH, 29.06.1982 - VI ZR 33/81

    Nichtentrichtung von Arbeitgeberanteilen

  • BSG, 13.02.1964 - 3 RK 66/59

    Übernahme von Krankenhauskosten ; Pflichtversicherungsverhältnis des Arbeitslosen

  • BSG, 03.09.1986 - 9a RV 10/85

    Rückzahlung von Sozialleistungen - Vermögensübernahme - Inanspruchnahme als

  • BSG, 11.06.1987 - 7 RAr 103/85

    Zulässigkeit von Klage - Zulässigkeit von Berufung - Pfändung -

  • BSG, 14.02.1978 - 7 RAr 57/76
  • BSG, 31.05.1988 - 2 RU 67/87
  • LSG Bayern, 15.06.1989 - L 9 Al 231/87

    Schadensersatz; Delikt; Sozialrecht; Rechtsfolge; Rechtsweg; Schutznorm;

  • BVerwG, 08.07.1982 - 5 C 39.81

    Deckung des sozialhilferechtlichen Bedarfs eines nicht in Hausgemeinschaft mit

  • BSG, 13.06.1989 - 2 RU 32/88

    Öffentlich-rechtlicher Anspruch auf Entscheidung über den Forderungserlaß

  • BGH, 10.01.1984 - VI ZR 297/81

    Rechtsweg für Rechtsstreitigkeiten im Abrechnungsverhältnis zwischen

  • GemSOGB, 04.06.1974 - GmS-OGB 2/73

    Keine Krankenversicherungspflicht aufgrund der Höhe des Verdienstes;

  • GemSOGB, 10.04.1986 - GmS-OGB 1/85

    Rechtsweg für Streitigkeiten zwischen Trägern der gesetzlichen

  • BSG, 11.12.1973 - 2 RU 114/71

    Begriff des Unternehmers - Anschlussrevision - Unzulässige Klage -

  • BSG, 15.11.1989 - 8 RKn 2/88

    Erstattungsanspruch bei rückwirkend gekürztem Krankengeld

  • BSG, 16.08.1989 - 7 RAr 82/88

    Auskunftspflicht nach § 144 Abs. 3 AFG

  • BSG, 13.08.1981 - 11 RA 56/80

    Revision - Beiladung - Anspruch auf einen Zugunsten- oder Rücknahmebescheid -

  • BSG, 15.11.1979 - 11 RA 22/79

    Zuständigkeit des Rehabilitationsträgers (nach AFG § 57 Abs 1)

  • BSG, 25.09.2014 - B 8 SO 6/13 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Erstattungsanspruch des

    Soweit andere Senate des BSG im Rahmen anderer Leistungsbereiche unter Berücksichtigung der für diese Bereiche geltenden Vorschriften in bestimmten Konstellationen die Übernahme von Beiträgen bzw Beitragsanteilen als Sozialleistung verstanden haben (BSG SozR 4-5425 § 8 Nr. 1 RdNr 18 zum Künstlersozialversicherungsgesetz; SozR 3-1200 § 46 Nr. 3 S 5 f zum Beitragszuschuss der Krankenversicherung der Rentner; SozR 3-1300 § 111 Nr. 9 S 40 f zum Unfallversicherungsrecht; SozR 1300 § 102 Nr. 1 S 3 zum sozialen Entschädigungsrecht - nicht weiter problematisiert; offen gelassen in BSGE 66, 176, 188 = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1 S 14 zum Arbeitsförderungsrecht) , bedarf es keiner Anfrage bei diesen Senaten bzw der Anrufung des Großen Senats des BSG gemäß § 41 SGG wegen Divergenz.
  • BSG, 04.05.1994 - 1 RS 2/92

    Auskunftspflichtverletzung - Schadensersatz

    Indessen kommt eine Weiterverweisung schon deshalb nicht in Betracht, weil der geltend gemachte Schadensersatzanspruch in der behaupteten Verletzung öffentlich-rechtlicher Pflichten in Angelegenheiten der SozVers wurzelt, mithin ein dritter Rechtsweg jedenfalls ausscheidet (vgl zur Rechtswegfrage bei Schadensersatzansprüchen sozialrechtlicher Prägung BSGE 66, 176, 180 f [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88] = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1; BGHZ 103, 255, 256 f) [BGH 23.02.1988 - VI ZR 212/87].

    Ob Schadensersatzansprüche wegen der Verletzung von Auskunftspflichten durch "in Dienst genommene" Arbeitgeber durch Verwaltungsakt zu verfolgen sind (streitig, vgl dazu BSGE 66, 176, 181 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88] = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1), kann der Senat offenlassen.

    Deshalb ist auch hier nicht auf die Frage einzugehen, inwieweit sich Schadensersatzpflichten ergeben, wenn innerhalb von Versicherungsverhältnissen Pflichten verletzt werden (vgl dazu BSGE 45, 119, 125; 66, 176, 187 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]; 70, 186, 188, 193 [BSG 19.03.1992 - 7 RAr 26/91]; ferner Urteil des 12. Senats vom 18. November 1993 - BSG aaO).

    Vielmehr muß die Schaffung eines individuellen Schadensersatzanspruches erkennbar vom Gesetz erstrebt sein oder zumindest im Rahmen des haftungsrechtlichen Gesamtsystems tragbar erscheinen, wie der BGH und im Anschluß hieran das BSG in ständiger Rechtsprechung entschieden haben (BGHZ 46, 17, 23; BGH NJW 1976, 2129 [BGH 18.05.1976 - VI ZR 241/73]; BSGE 66, 176, 182 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]/83; vgl ferner BGHZ 116, 7, 12 f = ZIP 1991, 1597 mwN).

    Damit dient § 98 Abs. 1 S 1 SGB X der rechtmäßigen Aufgabenerfüllung und nicht dem Vermögensschutz (so auch zur Frage der Mitwirkungslast der Beteiligten nach § 60 SGB I als Schutzgesetz BSGE 66, 176, 183 [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88]; BVerwG, DÖV 1993, 344, 345).

    Zwar kann die Sanktion als Ordnungswidrigkeit ein wertvoller Hinweis sein (vgl RGZ 138, 165), besagt jedoch für sich allein in dieser Hinsicht nichts Entscheidendes (BGHZ 84, 312, 317 [BGH 29.06.1982 - VI ZR 33/81]; BSGE 66, 176, 183) [BSG 30.01.1990 - 11 RAr 87/88].

  • BSG, 10.08.2000 - B 11 AL 119/99 R

    Erstattung von Beiträgen bei unrechtmäßigem Leistungsempfang

    Diese Rechtslage war dadurch gekennzeichnet, daß während eines unrechtmäßigen Alg-Bezugs geleistete Krankenversicherungsbeiträge einerseits nicht von der Krankenkasse zurückverlangt werden konnten, weil das Krankenversicherungsverhältnis nach § 155 Abs. 2 Satz 3 AFG von einer rückwirkenden Aufhebung der Alg-Bewilligung ausnahmslos unberührt blieb (vgl BSG Urteil vom 18. Mai 1983 - 12 RK 28/82 - USK 8390; BSGE 66, 176 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1).

    Auf einen ungeschriebenen öffentlich-rechtlichen oder auf einen aus zivilrechtlichen Vorschriften abgeleiteten Schadenersatzanspruch gegen den Leistungsempfänger konnte die BA eine Rückforderung der Krankenversicherungsbeiträge nach der Rechtsprechung ebenfalls nicht stützen (vgl BSGE 66, 176 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1; BSGE 67, 232 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 2; BSG SozR 3-4100 § 157 Nr. 1).

    Denn in solchen Fällen habe der Leistungsbezieher aus den Beitragsleistungen der BA regelmäßig keinen Vorteil, sondern "bereichert" seien aufgrund der zweifachen Entrichtung von Beiträgen letztlich die Krankenkassen, dh eine oder beide Krankenkassen, bei denen die beiden Versicherungen durchgeführt worden seien (BSGE 66, 176 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1; SozR 3-4100 § 157 Nr. 1; vgl auch BSG Urteil vom 18. Mai 1983 - 12 RK 27/82 - USK 8390).

    Zugleich hatte das BSG darauf hingewiesen, daß in solchen Fällen zweifacher Beitragsentrichtung aufgrund zweier zur Beitragspflicht führender Tatbestände ein Ausgleich zugunsten der BA ohne weiteres durch Rückzahlung der Beiträge von der "begünstigten" Krankenkasse erfolgen könnte, so daß daran zu denken sei, der BA de lege lata eine solche Ausgleichsmöglichkeit zu eröffnen (BSGE 66, 176 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1; SozR 3-4100 § 157 Nr. 1).

    Hierbei hatte das BSG auch wiederholt auf eine in dieselbe Richtung gehende Anregung des Bundesrechnungshofs in seinen Bemerkungen zur Haushalts- und Wirtschaftsführung 1987 (BT-Drucks 11/872, S 43 f) verwiesen (BSGE 66, 176 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1; BSGE 67, 232 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 2; SozR 3-4100 § 157 Nr. 1).

    Denn aus der Begründung des Regierungsentwurfs des Gesetzes zur Änderung von Förderungsvoraussetzungen im AFG und in anderen Gesetzen (BT-Drucks 12/3211, S 28 zu Nr. 45), die ausdrücklich auf die Urteile des BSG vom 30. Januar 1990 (BSGE 66, 176 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 1) und vom 26. September 1990 (BSGE 67, 232 ff = SozR 3-4100 § 155 Nr. 2) Bezug nimmt, geht einerseits hervor, daß der Gesetzgeber den in § 157 Abs. 3a Satz 1 AFG (jetzt § 335 Abs. 1 Satz 1 SGB III) normierten Erstattungsanspruch gegen den Leistungsbezieher deshalb eingeführt hat, weil er die bis dahin geltende Rechtslage, nämlich das Fehlen einer Anspruchsgrundlage für die Rückforderung von Krankenversicherungsbeiträgen vom Leistungsbezieher, als unbefriedigend empfand.

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