Rechtsprechung
OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- openjur.de
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Statthaftigkeit einer Anhörungsrüge gegen einen unanfechtbaren berufungsgerichtlichen Beschluss; Verfassungsrechtlicher Anspruch auf rechtliches Gehör als Prüfungsmaßstab; Bestehen einer konkreten Möglichkeit des Verfahrensbeteiligten zur Äußerung zum Sachverhalt bzw. ...
- Judicialis
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Anhörungsrüge gegen Berufungszurückweisung nach § 522 Abs. 2 Satz 1 ZPO
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Trier, 09.03.2007 - 11 O 133/05
- OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (96)
- BVerfG, 30.04.2003 - 1 PBvU 1/02
Rechtsschutz gegen den Richter I
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Das vom Plenum des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 107, 395 ff.) geforderte Anhörungsrügengesetz vom 9. Dezember 2004, mit dem auch § 321a ZPO neu gefasst wurde, ist am 1. Januar 2005 in Kraft getreten (BGBl. 2004 I S. 3220; dazu BT-Drucks. 15/3706; 15/3966; 15/4061; BR-Drucks. 663/04; 848/04).Danach ist in allen Prozessordnungen gegen die mit Rechtsmitteln nicht mehr anfechtbaren Entscheidungen ein Sonderrechtsbehelf zur fachgerichtlichen Selbstkorrektur von entscheidungserheblichen Verletzungen des Anspruchs auf Gehör vor Gericht eingeführt worden; denn es verstößt nach der neuen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts gegen das Rechtsstaatsprinzip in Verbindung mit Art. 103 Abs. 1 GG, wenn eine Verfahrensordnung keine fachgerichtliche Abhilfemöglichkeit für den Fall vorsieht, dass ein Gericht in entscheidungserheblicher Weise den Anspruch auf rechtliches Gehör verletzt (BVerfGE 107, 395, 401 ff.).
Auf eine Verletzung anderer Grundrechte oder grundrechtsgleicher Rechte ist der Sonderrechtsbehelf nach seinem Wortlaut (ebenso für die Parallelnorm des § 356a StPO BVerfG Beschl. vom 5. Juli 2006 - 2 BvR 1362/06) und nach dem Normzweck der Eröffnung einer Durchsetzungsgarantie nur für das "prozessuale Urrecht" (vgl. BVerfGE 55, 1, 6; 70, 180, 188; 107, 395, 408) wegen dessen besonderer Bedeutung für die Justizgewährung nicht bezogen.
Eine volle inhaltliche Nachprüfung der angegriffenen Entscheidung ist demnach aufgrund der Anhörungsrüge weder geboten noch erlaubt, weil eine Durchbrechung der Rechtskraft der angegriffenen Entscheidung aus Gründen der Rechtssicherheit und Rechtsmittelklarheit (BVerfGE 107, 395, 416; 108, 341, 349) nur in den vom Gesetz gezogenen Grenzen in Betracht zu ziehen ist.
Anerkannt ist aber jedenfalls, dass die Verbürgung des rechtlichen Gehörs im Kern den Prozessparteien ein Recht auf Information, Äußerung und Berücksichtigung sichert mit der Folge, dass sie ihr Verhalten im Prozess selbstbestimmt und situationsspezifisch gestalten können (vgl. BVerfGE 107, 395, 409).
- BVerfG, 19.07.1967 - 2 BvR 639/66
Einheitliches Grundrecht
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Es muss vielmehr für die Verfahrensbeteiligten auch eine konkrete Möglichkeit der Äußerung zum Sachverhalt bestehen (vgl. BVerfGE 7, 53, 57; 22, 267, 273; 31, 297, 301; 36, 92, 97; 54, 117, 123; 57, 250, 274; 59, 330, 333; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 61, 119, 122; 62, 320, 322; 63, 45, 59, 64, 135, 143; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 67, 154, 155; 69, 145, 148; 70, 93, 100).Gemäß Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte ferner gehalten, die Ausführungen der Prozessbeteiligten nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch zur Kenntnis zu nehmen und bei der Entscheidung in Erwägung zu ziehen (vgl. BVerfGE 11, 218, 220; 14, 320, 323; 18, 380, 383; 21, 46, 48; 21, 102, 103 f.; 22, 267, 273; 27, 248, 251; 47, 182, 187; 49, 212, 215; 50, 32, 35; 53, 219, 222; 54, 43, 45; 54, 86, 91; 54, 117, 123; 58, 353, 356; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 60, 247, 249; 60, 250, 252; 61, 119, 122; 62, 347, 352; 63, 80, 85; 63, 177, 179 f.; 64, 135, 144; 65, 293, 295; 65, 305, 307; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 69, 141, 143; 69, 145, 148; 69, 233, 246; 70, 93, 100; 83, 24, 35; 96, 205, 216; 105, 279, 311).
Es ist nach Art. 103 Abs. 1 GG nicht dazu verpflichtet, sich mit jedem Vorbringen ausdrücklich zu befassen (vgl. BVerfGE 5, 22, 24; 22, 267, 274; 25, 137, 140; 27, 248, 252; 28, 378, 384; 40, 101, 104 f.; 42, 364368; 47, 182, 187; 54, 86, 92; 65, 293, 295; 86, 133, 146; 96, 205, 216 f.).
d) Schließlich vermag die Behauptung der Klägerin, der Senat habe einem tatsächlichen Umstand nicht die richtige Bedeutung für weitere tatsächliche oder rechtliche Folgerungen beigemessen (vgl. BVerfGE 27, 248, 251; 28, 378, 384) oder das Gericht habe es versäumt, ergänzenden Beweis zu erheben, einen Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG nicht zu begründen (vgl. BVerfGE 11, 343, 349; 18, 85, 92; 22, 267, 273; 25, 137,140; 27, 248, 251).
- BVerfG, 27.05.1970 - 2 BvR 578/69
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Einer gerichtlichen Entscheidung dürfen - auch beim Freibeweis in einem Beschlussverfahren - nur solche Tatsachen und Beweisergebnisse zu Grunde gelegt werden, zu denen sich die Parteien äußern konnten (vgl. BVerfGE 6, 12, 14; 7, 275, 278; 9, 303, 304 f.; 13, 132, 145; 16, 283, 285; 17, 194, 196; 18, 147, 150; 18, 399, 404; 20, 281, 282; 24, 56, 61; 25, 40, 43; 26, 37, 40; 28, 378, 384; 29, 345, 347; 55, 95, 98; 57, 250, 274; 63, 45, 59; 67, 96, 99).Es ist nach Art. 103 Abs. 1 GG nicht dazu verpflichtet, sich mit jedem Vorbringen ausdrücklich zu befassen (vgl. BVerfGE 5, 22, 24; 22, 267, 274; 25, 137, 140; 27, 248, 252; 28, 378, 384; 40, 101, 104 f.; 42, 364368; 47, 182, 187; 54, 86, 92; 65, 293, 295; 86, 133, 146; 96, 205, 216 f.).
d) Schließlich vermag die Behauptung der Klägerin, der Senat habe einem tatsächlichen Umstand nicht die richtige Bedeutung für weitere tatsächliche oder rechtliche Folgerungen beigemessen (vgl. BVerfGE 27, 248, 251; 28, 378, 384) oder das Gericht habe es versäumt, ergänzenden Beweis zu erheben, einen Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG nicht zu begründen (vgl. BVerfGE 11, 343, 349; 18, 85, 92; 22, 267, 273; 25, 137,140; 27, 248, 251).
- BVerfG, 01.02.1978 - 1 BvR 426/77
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung …
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Gemäß Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte ferner gehalten, die Ausführungen der Prozessbeteiligten nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch zur Kenntnis zu nehmen und bei der Entscheidung in Erwägung zu ziehen (vgl. BVerfGE 11, 218, 220; 14, 320, 323; 18, 380, 383; 21, 46, 48; 21, 102, 103 f.; 22, 267, 273; 27, 248, 251; 47, 182, 187; 49, 212, 215; 50, 32, 35; 53, 219, 222; 54, 43, 45; 54, 86, 91; 54, 117, 123; 58, 353, 356; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 60, 247, 249; 60, 250, 252; 61, 119, 122; 62, 347, 352; 63, 80, 85; 63, 177, 179 f.; 64, 135, 144; 65, 293, 295; 65, 305, 307; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 69, 141, 143; 69, 145, 148; 69, 233, 246; 70, 93, 100; 83, 24, 35; 96, 205, 216; 105, 279, 311).Das erfordert indes nicht eine lückenlose Darstellung der Begründung hinsichtlich aller nur denkbaren Aspekte, sondern nur bezüglich der Überlegungen des Gerichts zu den aus seiner Sicht wesentlichen der Rechtsverfolgung und Rechtsverteidigung dienenden Tatsachenbehauptungen und Erwägungen der Parteien (vgl. BVerfGE 47, 182, 189; 54, 43, 46;… Voßen a.a.O. S. 449).
Es ist nach Art. 103 Abs. 1 GG nicht dazu verpflichtet, sich mit jedem Vorbringen ausdrücklich zu befassen (vgl. BVerfGE 5, 22, 24; 22, 267, 274; 25, 137, 140; 27, 248, 252; 28, 378, 384; 40, 101, 104 f.; 42, 364368; 47, 182, 187; 54, 86, 92; 65, 293, 295; 86, 133, 146; 96, 205, 216 f.).
- BVerfG, 02.12.1969 - 2 BvR 320/69
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Gemäß Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte ferner gehalten, die Ausführungen der Prozessbeteiligten nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch zur Kenntnis zu nehmen und bei der Entscheidung in Erwägung zu ziehen (vgl. BVerfGE 11, 218, 220; 14, 320, 323; 18, 380, 383; 21, 46, 48; 21, 102, 103 f.; 22, 267, 273; 27, 248, 251; 47, 182, 187; 49, 212, 215; 50, 32, 35; 53, 219, 222; 54, 43, 45; 54, 86, 91; 54, 117, 123; 58, 353, 356; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 60, 247, 249; 60, 250, 252; 61, 119, 122; 62, 347, 352; 63, 80, 85; 63, 177, 179 f.; 64, 135, 144; 65, 293, 295; 65, 305, 307; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 69, 141, 143; 69, 145, 148; 69, 233, 246; 70, 93, 100; 83, 24, 35; 96, 205, 216; 105, 279, 311).Es ist nach Art. 103 Abs. 1 GG nicht dazu verpflichtet, sich mit jedem Vorbringen ausdrücklich zu befassen (vgl. BVerfGE 5, 22, 24; 22, 267, 274; 25, 137, 140; 27, 248, 252; 28, 378, 384; 40, 101, 104 f.; 42, 364368; 47, 182, 187; 54, 86, 92; 65, 293, 295; 86, 133, 146; 96, 205, 216 f.).
d) Schließlich vermag die Behauptung der Klägerin, der Senat habe einem tatsächlichen Umstand nicht die richtige Bedeutung für weitere tatsächliche oder rechtliche Folgerungen beigemessen (vgl. BVerfGE 27, 248, 251; 28, 378, 384) oder das Gericht habe es versäumt, ergänzenden Beweis zu erheben, einen Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG nicht zu begründen (vgl. BVerfGE 11, 343, 349; 18, 85, 92; 22, 267, 273; 25, 137,140; 27, 248, 251).
- BVerfG, 09.02.1982 - 1 BvR 1379/80
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch fehlerhafte Anwendung von …
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Es muss vielmehr für die Verfahrensbeteiligten auch eine konkrete Möglichkeit der Äußerung zum Sachverhalt bestehen (vgl. BVerfGE 7, 53, 57; 22, 267, 273; 31, 297, 301; 36, 92, 97; 54, 117, 123; 57, 250, 274; 59, 330, 333; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 61, 119, 122; 62, 320, 322; 63, 45, 59, 64, 135, 143; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 67, 154, 155; 69, 145, 148; 70, 93, 100).Gemäß Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte ferner gehalten, die Ausführungen der Prozessbeteiligten nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch zur Kenntnis zu nehmen und bei der Entscheidung in Erwägung zu ziehen (vgl. BVerfGE 11, 218, 220; 14, 320, 323; 18, 380, 383; 21, 46, 48; 21, 102, 103 f.; 22, 267, 273; 27, 248, 251; 47, 182, 187; 49, 212, 215; 50, 32, 35; 53, 219, 222; 54, 43, 45; 54, 86, 91; 54, 117, 123; 58, 353, 356; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 60, 247, 249; 60, 250, 252; 61, 119, 122; 62, 347, 352; 63, 80, 85; 63, 177, 179 f.; 64, 135, 144; 65, 293, 295; 65, 305, 307; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 69, 141, 143; 69, 145, 148; 69, 233, 246; 70, 93, 100; 83, 24, 35; 96, 205, 216; 105, 279, 311).
Allerdings gewährt Art. 103 Abs. 1 GG keinen Schutz der Verfahrensbeteiligten dagegen, dass ihr Vorbringen aus Gründen des formellen oder materiellen Rechts, also vor allem aufgrund von Präklusionstatbeständen oder der Annahme materiell-rechtlicher Unerheblichkeit, ganz oder teilweise unberücksichtigt bleibt (vgl. BVerfGE 21, 191, 194; 30, 173, 187, 36, 92, 97; 50, 32, 35; 60, 1, 5; 60, 96, 100; 70, 93, 100).
- BVerfG, 02.03.1982 - 2 BvR 869/81
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtbeachtung der …
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Es muss vielmehr für die Verfahrensbeteiligten auch eine konkrete Möglichkeit der Äußerung zum Sachverhalt bestehen (vgl. BVerfGE 7, 53, 57; 22, 267, 273; 31, 297, 301; 36, 92, 97; 54, 117, 123; 57, 250, 274; 59, 330, 333; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 61, 119, 122; 62, 320, 322; 63, 45, 59, 64, 135, 143; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 67, 154, 155; 69, 145, 148; 70, 93, 100).Gemäß Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte ferner gehalten, die Ausführungen der Prozessbeteiligten nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch zur Kenntnis zu nehmen und bei der Entscheidung in Erwägung zu ziehen (vgl. BVerfGE 11, 218, 220; 14, 320, 323; 18, 380, 383; 21, 46, 48; 21, 102, 103 f.; 22, 267, 273; 27, 248, 251; 47, 182, 187; 49, 212, 215; 50, 32, 35; 53, 219, 222; 54, 43, 45; 54, 86, 91; 54, 117, 123; 58, 353, 356; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 60, 247, 249; 60, 250, 252; 61, 119, 122; 62, 347, 352; 63, 80, 85; 63, 177, 179 f.; 64, 135, 144; 65, 293, 295; 65, 305, 307; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 69, 141, 143; 69, 145, 148; 69, 233, 246; 70, 93, 100; 83, 24, 35; 96, 205, 216; 105, 279, 311).
Allerdings gewährt Art. 103 Abs. 1 GG keinen Schutz der Verfahrensbeteiligten dagegen, dass ihr Vorbringen aus Gründen des formellen oder materiellen Rechts, also vor allem aufgrund von Präklusionstatbeständen oder der Annahme materiell-rechtlicher Unerheblichkeit, ganz oder teilweise unberücksichtigt bleibt (vgl. BVerfGE 21, 191, 194; 30, 173, 187, 36, 92, 97; 50, 32, 35; 60, 1, 5; 60, 96, 100; 70, 93, 100).
- BVerfG, 04.06.1985 - 1 BvR 1222/82
Verstoß gegen das Willkürverbot bei einem Nachbarstreit
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Es muss vielmehr für die Verfahrensbeteiligten auch eine konkrete Möglichkeit der Äußerung zum Sachverhalt bestehen (vgl. BVerfGE 7, 53, 57; 22, 267, 273; 31, 297, 301; 36, 92, 97; 54, 117, 123; 57, 250, 274; 59, 330, 333; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 61, 119, 122; 62, 320, 322; 63, 45, 59, 64, 135, 143; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 67, 154, 155; 69, 145, 148; 70, 93, 100).Gemäß Art. 103 Abs. 1 GG sind die Gerichte ferner gehalten, die Ausführungen der Prozessbeteiligten nicht nur zu ermöglichen, sondern sie auch zur Kenntnis zu nehmen und bei der Entscheidung in Erwägung zu ziehen (vgl. BVerfGE 11, 218, 220; 14, 320, 323; 18, 380, 383; 21, 46, 48; 21, 102, 103 f.; 22, 267, 273; 27, 248, 251; 47, 182, 187; 49, 212, 215; 50, 32, 35; 53, 219, 222; 54, 43, 45; 54, 86, 91; 54, 117, 123; 58, 353, 356; 60, 1, 5; 60, 96, 99; 60, 247, 249; 60, 250, 252; 61, 119, 122; 62, 347, 352; 63, 80, 85; 63, 177, 179 f.; 64, 135, 144; 65, 293, 295; 65, 305, 307; 66, 260, 263; 67, 39, 41; 69, 141, 143; 69, 145, 148; 69, 233, 246; 70, 93, 100; 83, 24, 35; 96, 205, 216; 105, 279, 311).
Allerdings gewährt Art. 103 Abs. 1 GG keinen Schutz der Verfahrensbeteiligten dagegen, dass ihr Vorbringen aus Gründen des formellen oder materiellen Rechts, also vor allem aufgrund von Präklusionstatbeständen oder der Annahme materiell-rechtlicher Unerheblichkeit, ganz oder teilweise unberücksichtigt bleibt (vgl. BVerfGE 21, 191, 194; 30, 173, 187, 36, 92, 97; 50, 32, 35; 60, 1, 5; 60, 96, 100; 70, 93, 100).
- BVerfG, 24.03.1987 - 2 BvR 677/86
Anspruch auf rechtliches Gehör und Stellungnahmefrist im strafrechtlichen …
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Wie das zu geschehen hat, wird indes weder von der Prozessordnung noch vom Gerichtsverfassungsgesetz vorgeschrieben (vgl. BVerfG NJW 1987, 2219, 2220).Dass stets alle Richter selbst die Akten lesen, ist jedoch entgegen der Ansicht der Klägerin von Rechts wegen nicht erforderlich (vgl. BVerfG NJW 1987, 2219, 2220).
Sinn und Tätigkeit eines mit mehreren Richtern besetzten Spruchkörpers ist es entgegen der Vorstellung der Klägerin nicht, dass alle Mitglieder die gesamten Akten oder einzelne Schriftsätze vollständig lesen; er liegt vielmehr vornehmlich darin, alle bedeutsamen Fragen im Spruchkörper zu erörtern (vgl. BVerfG NJW 1987, 2219, 2220); das ist hier geschehen.
- BVerfG, 15.01.1969 - 2 BvR 326/67
Auszug aus OLG Koblenz, 05.09.2007 - 12 U 514/07
Es ist nach Art. 103 Abs. 1 GG nicht dazu verpflichtet, sich mit jedem Vorbringen ausdrücklich zu befassen (vgl. BVerfGE 5, 22, 24; 22, 267, 274; 25, 137, 140; 27, 248, 252; 28, 378, 384; 40, 101, 104 f.; 42, 364368; 47, 182, 187; 54, 86, 92; 65, 293, 295; 86, 133, 146; 96, 205, 216 f.).d) Schließlich vermag die Behauptung der Klägerin, der Senat habe einem tatsächlichen Umstand nicht die richtige Bedeutung für weitere tatsächliche oder rechtliche Folgerungen beigemessen (vgl. BVerfGE 27, 248, 251; 28, 378, 384) oder das Gericht habe es versäumt, ergänzenden Beweis zu erheben, einen Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG nicht zu begründen (vgl. BVerfGE 11, 343, 349; 18, 85, 92; 22, 267, 273; 25, 137,140; 27, 248, 251).
- BVerfG, 08.07.1997 - 1 BvR 1621/94
Hochschullehrer
- BVerfG, 23.11.1977 - 1 BvR 481/77
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Berufungsverfahren
- BVerfG, 19.05.1992 - 1 BvR 986/91
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Übergehen …
- BVerfG, 15.04.1980 - 1 BvR 1365/78
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 15.04.1980 - 2 BvR 827/79
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BGH, 28.03.2007 - IV ZR 74/04
Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren
- BVerfG, 22.11.1983 - 2 BvR 399/81
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im sozialgerichtlichen …
- BVerfG, 08.11.1978 - 1 BvR 158/78
Fristbeginn zur Erhebung der Verfassungsbeschwerde - Verletzung des Anspruchs auf …
- BVerfG, 10.10.1973 - 2 BvR 574/71
Versagung rechtlichen Gehörs
- RG, 01.12.1908 - V 750/08
Zu welchem Zeitpunkte und in welcher Weise müssen die Beratung und Abstimmung …
- BVerfG, 17.05.1983 - 2 BvR 731/80
Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Verfahrensgestaltung bei einem …
- BVerfG, 12.01.1983 - 2 BvR 864/81
Verfassungsrechtliche Anforderungen an den Zugang zu sog. Spurenakten
- BVerfG, 14.06.1960 - 2 BvR 96/60
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung von …
- BVerfG, 26.05.1981 - 2 BvR 215/81
V-Mann
- BVerfG, 18.04.1984 - 1 BvR 869/83
Verfassungsrechtliche Anforderung an den Begriff des "neuen" Angriffs- oder …
- BVerfG, 29.04.1980 - 2 BvR 1441/79
Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Anwendung von Präklusionsvorschriften …
- BVerfG, 20.03.1984 - 1 BvR 763/82
Verletzung des rechtlichen Gehörs durch unberechtigte Zurückweisung eines …
- BVerfG, 30.01.1985 - 1 BvR 876/84
Rechtlich nicht mehr gerechtfertigte Auslegung eines Ersturteils durch das …
- BVerfG, 28.09.1982 - 2 BvR 125/82
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung eines …
- BVerfG, 09.01.1963 - 1 BvR 85/62
Verfassungsrechtliche Prüfung der Auslieferung an die Türkei
- BVerfG, 09.10.1973 - 2 BvR 482/72
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 25.05.1956 - 1 BvR 53/54
Frauenarbeitszeit
- BVerfG, 25.04.2005 - 1 BvR 644/05
Wegen Subsidiarität unzulässige Verfassungsbeschwerde
- BVerfG, 13.11.1956 - 1 BvR 513/56
Umfang des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- KG, 15.03.2004 - 20 U 47/02
Eigentümer-Besitzer-Verhältnis: Umfang der vom bösgläubigen Besitzer …
- OLG Rostock, 09.04.2003 - 6 U 101/02
Beschränkung der Gehörsrüge auf auf die unanfechtbaren Urteile der Amts- und …
- BVerfG, 08.10.1985 - 1 BvR 33/83
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung von …
- OLG Frankfurt, 05.11.2003 - 16 U 116/03
Zurückweisung der Berufung wegen Aussichtslosigkeit: Rüge der Verletzung des …
- BVerfG, 08.02.1994 - 1 BvR 765/89
Volljährigenadoption
- BVerfG, 25.05.1956 - 1 BvR 128/56
Verfassungsmäßigkeit des § 363 Abs. 2 StPO
- BVerfG, 02.11.1960 - 2 BvR 473/60
Mißbrauch des Ablehnungsrechts - Voraussetzungen für die Annahme eines …
- BVerfG, 10.06.1964 - 1 BvR 37/63
Spezifisches Verfassungsrecht
- BGH, 11.05.1988 - 3 StR 566/87
Befangenheitsbesorgnis bei Kontakten des Richters mit Verteidiger des …
- BVerfG, 10.06.1975 - 2 BvR 1086/74
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 24.02.1971 - 1 BvR 435/68
Mephisto - Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht
- BVerfG, 15.02.1967 - 2 BvR 658/65
Rechtsweg gegen eine Hausstrafe im Strafvollzug
- OLG Koblenz, 21.04.2005 - 10 U 2/04
1. Das Verfahren nach § 522 Abs. 2 ZPO gewährleistet grundsätzlich, dass das …
- BVerwG, 23.09.1991 - 2 B 99.91
Berufung - Beschluß - Einstimmige Zurückweisung
- BVerfG, 07.03.1963 - 2 BvR 629/62
Anspruch auf den gesetzlichen Richter - Rechtsliches Gehör im …
- OLG Celle, 30.05.2003 - 20 U 76/02
Möglichkeit eines Abhilfeverfahrens bei nicht anfechtbaren …
- OLG Oldenburg, 14.10.2002 - 11 UF 208/01
Rüge fehlenden rechtlichen Gehörs; Tenorberichtigung; Tatbestandsberichtigung; …
- OLG Celle, 04.12.2002 - 13 U 77/02
Entsprechende Anwendbarkeit des § 321 a ZPO auf höhere Instanzen; …
- BVerfG, 27.02.1980 - 1 BvR 277/78
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung …
- BVerfG, 16.02.1965 - 2 BvR 114/60
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 14.07.1998 - 1 BvR 1640/97
Rechtschreibreform
- BVerfG, 15.07.1963 - 2 BvR 6/63
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Zwangsversteigerungsverfahren
- BVerfG, 16.05.1984 - 1 BvR 799/83
- BVerfG, 14.05.1969 - 2 BvR 613/67
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 08.12.1970 - 2 BvR 210/70
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 30.10.1990 - 2 BvR 562/88
Polizeigewahrsam
- BVerfG, 09.02.1982 - 1 BvR 799/78
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch fehlerhafte Anwendung von …
- BVerfG, 07.10.1980 - 2 BvR 1581/79
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Zuleitung eines …
- BVerfG, 18.06.1985 - 2 BvR 414/84
Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde - Rechtswegerschöpfung im …
- BVerfG, 02.12.1958 - 1 BvR 665/58
Keine einstweilige Anordnung gegen bereits vollzogene U-Haft
- BVerfG, 29.11.1983 - 1 BvR 1313/82
- BVerfG, 23.11.1982 - 2 BvR 1008/82
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Wiedereinsetzungsverfahren
- BVerfG, 20.07.1971 - 1 BvR 13/69
Verfassungsmäßigkeit der Zulassung von Rechtsanwälten nur bei Streitwerten über …
- BVerfG, 21.07.1964 - 2 BvR 223/64
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Privatklageverfahren
- BVerfG, 30.01.1985 - 1 BvR 393/84
Nichtladung von Zeugen trotz Beweisbeschluß und Zahlung des Vorschusses
- BVerfG, 18.06.1957 - 1 BvR 41/57
Anspruch auf rechtliches Gehör in Verfahren mit Untersuchungsgrundsatz
- BGH, 24.07.1990 - 5 StR 221/89
Feststellung des Bedarfs an einem Ergänzungsschöffen durch den Richter - …
- BVerfG, 11.10.1966 - 2 BvR 252/66
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Prozeßkostenhilfeverfahren
- BVerfG, 13.02.1958 - 1 BvR 56/57
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im strafrechtlichen …
- BVerfG, 20.04.1982 - 1 BvR 1242/81
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehörs durch Nichtberücksichtigung von …
- BVerfG, 03.10.1961 - 2 BvR 4/60
Bayerische Feiertage
- BVerfG, 22.02.1983 - 1 BvR 537/82
Anspruch auf rechtliches Gehör und Anwendung zivilprozessualer …
- BVerfG, 05.06.1984 - 1 BvR 29/84
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand und rerchtliches Gehör des Prozeßgegners
- BVerfG, 27.09.1978 - 1 BvR 570/77
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Setzung einer zu kurzen …
- BVerfG, 10.12.1963 - 2 BvR 647/62
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 21.10.1981 - 1 BvR 1024/79
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch selektive Befassung mit dem …
- BVerfG, 07.10.2003 - 1 BvR 10/99
Rechtsschutz gegen den Richter II
- BVerfG, 26.01.1983 - 1 BvR 614/80
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch Nichtberücksichtigung von …
- BVerfG, 12.01.1967 - 1 BvR 283/65
Anspruch auf rechtliches Gehör in der Revisionsinstanz - Verfassungsrechtliche …
- BVerfG, 14.01.1969 - 2 BvR 314/68
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 23.10.1962 - 2 BvR 74/62
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör des Nebenklägers
- BVerfG, 09.07.1980 - 2 BvR 701/80
Keine einstweilige Anordnung gegen die Zurückweisung des einen gerichtlichen …
- BVerfG, 14.12.1966 - 2 BvR 279/66
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör
- BVerfG, 20.04.1982 - 1 BvR 1429/81
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehörs durch Nichtberücksichtigung von …
- BVerfG, 26.06.2002 - 1 BvR 670/91
Osho
- BVerfG, 09.03.1965 - 2 BvR 176/63
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Beschwerdeverfahren
- BVerfG, 07.12.1982 - 2 BvR 1118/82
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch nicht rechtzeitige …
- BVerfG, 03.06.1959 - 1 BvR 150/59
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Beschwerdeverfahren
- BVerfG, 25.06.1968 - 2 BvR 599/67
Verfassungsmäßigkeit des Ausschlusses bereits begonnener Weiterversicherung bei …
- BVerfG, 28.03.1985 - 1 BvR 1245/84
Sozialgerichtsverfahren - Sofortvollzug - Krankenversicherung - Kassenarzt - …
- BVerfG, 25.10.1956 - 1 BvR 440/54
Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Beschwerdeverfahren
- BVerfG, 24.03.1982 - 2 BvH 1/82
Startbahn West
- OLG Koblenz, 24.09.2007 - 12 U 1437/04
Bank in der Geschäftsform einer GmbH: Wirksamkeit eines Entlastungsbeschlusses …
Dazu stand ihm zwar noch nicht eindeutig die Anhörungsrüge gemäß § 321a ZPO zur Verfügung, weil diese erst in der ab dem 1. Januar 2005 geltenden Fassung des Anhörungsrügengesetzes ausdrücklich gegen jede unanfechtbare zivilgerichtliche Entscheidung als zulässig bezeichnet ist (vgl. Senat Beschl. vom 5. September 2007 - 12 U 514/07).