Rechtsprechung
LG Wiesbaden, 22.01.2009 - 13 O 159/07 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- openjur.de
- Justiz Hessen
§ 1 AVBGasV, § 4 AVBGasV, § 315 BGB, § 36 EnWG, § 115 EnWG
Preiserhöhung im Gaslieferungsvertrag: Preisbestimmungsrecht des Versorgungsunternehmens; Billigkeitskontrolle; Abgrenzung von Tarif- und Sondervertragskunden - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Preiserhöhung im Gaslieferungsvertrag: Preisbestimmungsrecht des Versorgungsunternehmens; Billigkeitskontrolle; Abgrenzung von Tarif- und Sondervertragskunden
- ponte-press.de (Volltext/Auszüge)
Zur Einordnung von Heizgaskunden als Tarifkunden trotz Bezeichnung des Versorgungsverhältnisses als "Heizgas-Sonderabkommen"; zur Billigkeitskontrolle von Gaspreiserhöhungen
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Wiesbaden, 22.01.2009 - 13 O 159/07
- OLG Frankfurt, 22.01.2009 - 11 U 28/09
- OLG Frankfurt, 13.10.2009 - 11 U 28/09
- BGH, 13.10.2009 - VIII ZR 295/09
- BGH, 09.02.2011 - VIII ZR 295/09
Wird zitiert von ... (3) Neu Zitiert selbst (4)
- BGH, 13.06.2007 - VIII ZR 36/06
Anwendung von § 315 BGB auf Gaspreise
Auszug aus LG Wiesbaden, 22.01.2009 - 13 O 159/07
Ein Leistungsbestimmungsrecht im Sinne von § 315 Abs. 1 BGB kann einer Vertragspartei nicht nur durch vertragliche Vereinbarung, sondern auch durch Gesetz eingeräumt werden (BGH NJW 2007, 2540 ff.; BGH Urteil vom 09.11.2008, VIII ZR 138/07 in Juris).Nach den oben genannten beiden grundlegenden Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH NJW 2007, 2540 ff.; BGH Urteil vom 09.11.2008, VIII ZR 138/07 in Juris) ist ein Gasversorger aufgrund der Regelung in § 4 Abs. 1 und 2 AVBGasV bzw. Abs. 5 Satz 2 GasGVV berechtigt, die Tarife nach wirksamer öffentlicher Bekanntgabe im Sinne von § 4 Abs. 2 AVBGasV bzw. 5 Abs. 2 GasGVV nach billigem Ermessen zu erhöhen.
Einseitige Tariferhöhungen nach § 4 Abs. 1 AVBGasV während des laufenden Vertragsverhältnisses sind gem. § 315 BGB von dem Versorger nach billigem Ermessen vorzunehmen und gerichtlich zu überprüfen (BGH Urteil vom 19.11.2008, Az.: VIII ZR 138/07, Juris, BGH NJW 2007, 2540 ff).
§ 315 BGB kann nicht dafür herangezogen werden, auch die auf einer vorgelagerten Stufe der Lieferkette vereinbarten Preise einer gerichtlichen Kontrolle zu unterziehen (BGHZ 172, 315).
Nach der Rechtsprechung ist in einem solchen Fall davon auszugehen, dass es an einer Monopolstellung des Versorgers als Grundlage einer entsprechenden Anwendung des § 315 BGB fehlt (BGHZ 171, 374 ff.; BGH NJW 2007, 2540).
- BGH, 19.11.2008 - VIII ZR 138/07
Kontrolle des Gaspreises gemäß § 315 BGB nach Tariferhöhung des Gasversorgers
Auszug aus LG Wiesbaden, 22.01.2009 - 13 O 159/07
Ein Leistungsbestimmungsrecht im Sinne von § 315 Abs. 1 BGB kann einer Vertragspartei nicht nur durch vertragliche Vereinbarung, sondern auch durch Gesetz eingeräumt werden (BGH NJW 2007, 2540 ff.; BGH Urteil vom 09.11.2008, VIII ZR 138/07 in Juris).Nach den oben genannten beiden grundlegenden Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH NJW 2007, 2540 ff.; BGH Urteil vom 09.11.2008, VIII ZR 138/07 in Juris) ist ein Gasversorger aufgrund der Regelung in § 4 Abs. 1 und 2 AVBGasV bzw. Abs. 5 Satz 2 GasGVV berechtigt, die Tarife nach wirksamer öffentlicher Bekanntgabe im Sinne von § 4 Abs. 2 AVBGasV bzw. 5 Abs. 2 GasGVV nach billigem Ermessen zu erhöhen.
Einseitige Tariferhöhungen nach § 4 Abs. 1 AVBGasV während des laufenden Vertragsverhältnisses sind gem. § 315 BGB von dem Versorger nach billigem Ermessen vorzunehmen und gerichtlich zu überprüfen (BGH Urteil vom 19.11.2008, Az.: VIII ZR 138/07, Juris, BGH NJW 2007, 2540 ff).
Das einseitige Preiserhöhungsrecht des Versorgers kann und darf nach § 2 Abs. 1, § 1 Abs. 1 EnWG (2005) nicht dazu dienen, dass das Unternehmen zu beliebigen Preisen Gas einkauft, ohne günstigere Beschaffungsalternativen zu prüfen und im Verhältnis zu seinen Vorlieferanten Preisanpassungsklauseln und Preissteigerungen akzeptiert, die über das hinausgehen, was die Anpassung an den Markt und die Marktentwicklung im Vorlieferantenverhältnis erforderlich ist (BGH Urteil vom 19.11.2008, Az.: VIII ZR 138/07 in Juris).
- BGH, 28.03.2007 - VIII ZR 144/06
Anwendung von § 315 BGB auf Strompreise
Auszug aus LG Wiesbaden, 22.01.2009 - 13 O 159/07
Die Beklagte bezieht sich insoweit auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom 28.03.2007 (VIII ZR 144/06).Aus den von der Beklagten diesbezüglich benannten Urteilen des Bundesgerichtshofs vom 28.03.2007 (BGHZ 171, 374 ff.), des Oberlandesgerichts Celle vom 10.01.2008 (OLG R Celle 2008, 212 bis 214) und des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 19.02.2008 (11 U 12/07) ergibt sich dies nicht.
Nach der Rechtsprechung ist in einem solchen Fall davon auszugehen, dass es an einer Monopolstellung des Versorgers als Grundlage einer entsprechenden Anwendung des § 315 BGB fehlt (BGHZ 171, 374 ff.; BGH NJW 2007, 2540).
- OLG Frankfurt, 19.02.2008 - 11 U 12/07
Missbrauch einer markbeherrschenden Stellung: Abgrenzung des sachlich relevanten …
Auszug aus LG Wiesbaden, 22.01.2009 - 13 O 159/07
Aus den von der Beklagten diesbezüglich benannten Urteilen des Bundesgerichtshofs vom 28.03.2007 (BGHZ 171, 374 ff.), des Oberlandesgerichts Celle vom 10.01.2008 (OLG R Celle 2008, 212 bis 214) und des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 19.02.2008 (11 U 12/07) ergibt sich dies nicht.
- OLG Frankfurt, 13.10.2009 - 11 U 28/09
Unbeanstandete Hinnahme von Jahresabrechnungen durch Gaskunden
Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Landgerichts Wiesbaden vom 22.1.2009 - Az.: 13 O 159/07 - wird zurückgewiesen.Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes, der tatsächlichen Feststellungen sowie der Begründung im Einzelnen wird auf die angefochtene Entscheidung verwiesen (Bl. 470 - 508 d. A., veröffentlicht in ZNER 2009, 160 ff. ).
- LG Mannheim, 20.08.2009 - 25 O 1/09 Unerheblich ist auch, ob die Klägerin für Kunden dieses Tarifs eine Konzessionsabgabe für Tarif- oder Sonderkunden abführt, da die Konzessionsabgabe keinen Einfluss auf das Vertragsverhältnis zwischen den Parteien haben kann (so auch LG Wiesbaden, Urteil vom 22.01.2009, Az. 13 O 159/07, juris Ziffer 60).
- AG Dannenberg, 18.08.2009 - 31 C 202/09 Maßgeblich für die Einstufung des Kunden ist mangels gesetzlicher Begriffsbestimmung die konkrete Vertragsgestaltung (vgl. LG Wiesbaden, Urteil v. 22.01.2009, 13 0 159/07).