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   KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21 - 162 Ss 156/21   

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KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21 - 162 Ss 156/21 (https://dejure.org/2022,2507)
KG, Entscheidung vom 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21 - 162 Ss 156/21 (https://dejure.org/2022,2507)
KG, Entscheidung vom 07. Februar 2022 - 3 Ws (B) 328/21 - 162 Ss 156/21 (https://dejure.org/2022,2507)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • Burhoff online

    Verwerfungsurteil, ärztliche Bescheinigung, Amtsaufklärungspflicht, Verfahrensrüge

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    Art 103 Abs 1 GG, § 73 Abs 2 OWiG, § 74 Abs 2 S 1 OWiG, § 79 Abs 3 S 1 OWiG, § 80 Abs 1 Nr 1 OWiG
    Anforderungen an ein Abwesenheitsurteil nach § 74 Abs. 2 OWiG bei Vorliegen von ärztlichen Bescheinigungen

  • IWW

    GG Art. 103 Abs. 1, OWiG §§ 74 Abs. 2, 79 Abs. 3, 80 Abs. 1, 3, StPO § 344 Abs. 2
    GG, OWiG, StPO

  • bussgeldsiegen.de

    Verwerfungsurteil - Amtsaufklärungspflicht bei ärztlicher Bescheinigung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    OWiG § 80 Abs. 1 Nr. 2
    Darlegungslast bei Verfahrensrüge wegen Erkrankung; Begründung der Unmöglichkeit der Teilnahme an Hauptverhandlung; Bindungswirkung des Gerichts an ärztliche Bescheinigung; Aufklärungspflicht des Gerichts bei Zweifel an ärztlicher Bescheinigung; Erhöhte ...

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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (28)

  • OLG Brandenburg, 05.11.2020 - 53 Ss OWi 439/20
    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    Ein Betroffener ist angesichts dessen nicht zur Glaubhaftmachung oder zum Nachweis der vorgebrachten Entschuldigungsgründe verpflichtet (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 a.a.O.; vom 11. Februar 2019 - 3 Ws (B) 9/19 -, juris; vom 27. August 2018 und vom 18. Januar 2018, jeweils a.a.O; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 5. November 2020 - (2 B) 53 Ss-OWi 439/20 (253/20) -, juris).

    Daher ist auch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht von vornherein ungeeignet, Anhaltspunkte für eine genügende Entschuldigung zu bieten (vgl. Senat, Beschlüsse vom 2. Dezember 2021 a.a.O. und vom 2. Juni 2015 a.a.O.; Brandenburgisches OLG, Beschlüsse vom 5. November 2020 a.a.O. und vom 26. August 2019 - (1 B) 53 Ss-OWi 173/19 (263/19) - OLG Hamm, Beschlüsse vom 23. August 2012 - III-3 RBs 170/12 -, und vom 22. Dezember 2009 - (3) 6 Ss OWi 984/09 (330) - und vom 28. Oktober 2002 - 2 Ss OWi 873/02 - OLG Oldenburg, Urteil vom 11. August 2011 - 2 SsRs 187/11 - OLG Dresden, Beschluss vom 19. September 2008 - Ss (OWi) 543/08 -, jeweils juris).

    Ohne ausreichende Aufklärung darf das Gericht den Einspruch nicht verwerfen (vgl. Senat, Beschlüsse vom 8. Januar 2018 - 3 Ws (B) 353/17 -, juris, vom 20. Januar 2017 a.a.O.; vom 4. Juni 2015 - 3 Ws (B) 264/15 - juris; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 5. November 2020 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008 - 5 Ss OWi 320/08 -, juris).

    Die Erwägungen des Amtsgerichts, der Betroffene habe die vorgebrachten Entschuldigungsgründe umfassend vorzutragen und glaubhaft zu machen (UA S. 2), zeigen, dass das Gericht zu hohe Anforderungen an den Begriff der genügenden Entschuldigung gestellt hat (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019, vom 11. Februar 2019, vom 27. August 2018 und vom 18. Januar 2018, jeweils a.a.O; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 5. November 2020 a.a.O.).

  • OLG Bamberg, 29.10.2018 - 3 Ss OWi 1464/18

    Einspruchsverwerfung bei unvollständig übermittelter

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    cc) Ferner ist dem Rügevortrag zu entnehmen, dass der Betroffene durch den Gehörsverstoß mit entscheidungserheblichem Sachvortrag nicht gehört worden ist: Der Betroffene hätte in einer Hauptverhandlung den verfahrensgegenständlichen Tatvorwurf bestritten (vgl. auch Senat, Beschlüsse vom 24. Juli 2020 und vom 7. Mai 2020, jeweils a.a.O.; vom 3. September 2019 - 3 Ws (B) 263/19 - vom 18. Januar 2018 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 - 3 Ss OWi 1464/18 -, juris).

    bb) In Fällen der Erkrankung bietet die bloße Mitteilung, der Betroffene sei (verhandlungsunfähig) erkrankt, für sich genommen noch keinen Anhaltspunkt für eine genügende Entschuldigung und Anlass, im Freibeweis Feststellungen zur Verhandlungs(un)fähigkeit des Betroffenen zu treffen (ständige Rspr.: Senat, Beschlüsse vom 7. Mai 2021, vom 15. April 2021 und vom 24. Juli 2020, jeweils a.a.O.; vom 16. Februar 2015 - 3 Ws (B) 80/15 - an der im Beschluss vom 23. Mai 2011 - 3 Ws (B) 268/11 - vom Senat vertretenen Auffassung ist nicht festgehalten worden, vgl. insbesondere Senat, Beschluss vom 27. August 2018 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.).

    Ohne ausreichende Aufklärung darf das Gericht den Einspruch nicht verwerfen (vgl. Senat, Beschlüsse vom 8. Januar 2018 - 3 Ws (B) 353/17 -, juris, vom 20. Januar 2017 a.a.O.; vom 4. Juni 2015 - 3 Ws (B) 264/15 - juris; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 5. November 2020 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008 - 5 Ss OWi 320/08 -, juris).

    Dieser Rechtsfehler wäre nur dann unbeachtlich, wenn die vor Erlass des Urteils durch den Betroffenen vorgelegten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und weitere ärztliche Bescheinigung unbrauchbar (vgl. BayObLG, Beschluss vom 6. September 2019 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.) und damit ganz offensichtlich nicht geeignet gewesen wären, sein Ausbleiben in der Hauptverhandlung genügend zu entschuldigen (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 und vom 4. Juni 2015, jeweils a.a.O. m.w.N.).

  • KG, 18.01.2018 - 3 Ws (B) 5/18

    Anforderungen an die Darlegung einer Krankheit als ausreichender

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    Denn allein darin liegt die Verletzung des Anspruches auf rechtliches Gehör (vgl. Senat, Beschlüsse vom 15. April 2021 - 3 Ws (B) 86/21 - vom 7. Mai 2020 - 3 Ws (B) 119/20 - vom 18. Januar 2018 - 3 Ws (B) 5/18 -, juris; Hanseatisches OLG Hamburg, Beschluss vom 5. März 2018 - 6 RB 3/18 -, juris).

    cc) Ferner ist dem Rügevortrag zu entnehmen, dass der Betroffene durch den Gehörsverstoß mit entscheidungserheblichem Sachvortrag nicht gehört worden ist: Der Betroffene hätte in einer Hauptverhandlung den verfahrensgegenständlichen Tatvorwurf bestritten (vgl. auch Senat, Beschlüsse vom 24. Juli 2020 und vom 7. Mai 2020, jeweils a.a.O.; vom 3. September 2019 - 3 Ws (B) 263/19 - vom 18. Januar 2018 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 - 3 Ss OWi 1464/18 -, juris).

    aa) Nach § 74 Abs. 2 Satz 1 OWiG ist maßgeblich, ob ein Betroffener objektiv entschuldigt ist, nicht hingegen, ob er sich genügend entschuldigt hat (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 - 3 Ws (B) 201/19 -, juris; vom 18. Januar 2018 a.a.O.; vom 20. Januar 2017 - 3 Ws (B) 19/16 - und vom 22. März 2002 - 3 Ws (B) 48/02 -, jeweils juris m.w.N.).

    Damit ist das rechtliche Gehör des Betroffenen verletzt worden (vgl. Senat, Beschluss vom 18. Januar 2018 a.a.O.).

  • KG, 02.12.2021 - 3 Ws (B) 323/21

    Genügende Entschuldigung bei Gastroenteritis

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    Für eine formgerechte Begründung der Verfahrensrüge der Verletzung des § 74 Abs. 2 OWiG muss der Verfahrensgang mitgeteilt werden (vgl. Senat, Beschlüsse vom 2. Dezember 2021 - 3 Ws (B) 323/21 -, juris; vom 15. November 2021 - 3 Ws (B) 293/21 - vom 27. August 2018 - 3 Ws (B) 194/18 -, juris), und es müssen die die Entschuldigung begründenden bestimmten Tatsachen so schlüssig vorgetragen werden, dass sich dem Rechtsbeschwerdegericht die Unmöglichkeit oder Unzumutbarkeit der Terminteilnahme konkret erschließt (vgl. Senat, Beschlüsse vom 15. November 2021 a.a.O. und vom 14. Mai 2021 - 3 Ws (B) 61/21 -).

    Hierbei ist eine großzügige Auslegung zugunsten des Betroffenen geboten (vgl. BGHSt 17, 391; Senat, Beschluss vom 2. Dezember 2021 a.a.O.).

    Daher ist auch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht von vornherein ungeeignet, Anhaltspunkte für eine genügende Entschuldigung zu bieten (vgl. Senat, Beschlüsse vom 2. Dezember 2021 a.a.O. und vom 2. Juni 2015 a.a.O.; Brandenburgisches OLG, Beschlüsse vom 5. November 2020 a.a.O. und vom 26. August 2019 - (1 B) 53 Ss-OWi 173/19 (263/19) - OLG Hamm, Beschlüsse vom 23. August 2012 - III-3 RBs 170/12 -, und vom 22. Dezember 2009 - (3) 6 Ss OWi 984/09 (330) - und vom 28. Oktober 2002 - 2 Ss OWi 873/02 - OLG Oldenburg, Urteil vom 11. August 2011 - 2 SsRs 187/11 - OLG Dresden, Beschluss vom 19. September 2008 - Ss (OWi) 543/08 -, jeweils juris).

    Denn der Name der Ärztin und ihre Kontaktdaten waren der Bescheinigung zu entnehmen und vor dem Hintergrund der Übersendung des Attestes hatte der Betroffene die Ärztin gegenüber dem Gericht von ihrer Schweigepflicht entbunden (vgl. Senat, Beschluss vom 2. Dezember 2021 a.a.O., m.w.N.; BayObLG, Beschluss vom 6. September 2019 und OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018, jeweils a.a.O.; OLG Zweibrücken, Beschluss vom 19. Januar 2018 - 1 OWi 2 Ss Bs 84/17 -, juris).

  • KG, 27.08.2018 - 3 Ws (B) 194/18

    Nachforschungspflicht bei Terminverlegungsantrag

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    Für eine formgerechte Begründung der Verfahrensrüge der Verletzung des § 74 Abs. 2 OWiG muss der Verfahrensgang mitgeteilt werden (vgl. Senat, Beschlüsse vom 2. Dezember 2021 - 3 Ws (B) 323/21 -, juris; vom 15. November 2021 - 3 Ws (B) 293/21 - vom 27. August 2018 - 3 Ws (B) 194/18 -, juris), und es müssen die die Entschuldigung begründenden bestimmten Tatsachen so schlüssig vorgetragen werden, dass sich dem Rechtsbeschwerdegericht die Unmöglichkeit oder Unzumutbarkeit der Terminteilnahme konkret erschließt (vgl. Senat, Beschlüsse vom 15. November 2021 a.a.O. und vom 14. Mai 2021 - 3 Ws (B) 61/21 -).

    bb) In Fällen der Erkrankung bietet die bloße Mitteilung, der Betroffene sei (verhandlungsunfähig) erkrankt, für sich genommen noch keinen Anhaltspunkt für eine genügende Entschuldigung und Anlass, im Freibeweis Feststellungen zur Verhandlungs(un)fähigkeit des Betroffenen zu treffen (ständige Rspr.: Senat, Beschlüsse vom 7. Mai 2021, vom 15. April 2021 und vom 24. Juli 2020, jeweils a.a.O.; vom 16. Februar 2015 - 3 Ws (B) 80/15 - an der im Beschluss vom 23. Mai 2011 - 3 Ws (B) 268/11 - vom Senat vertretenen Auffassung ist nicht festgehalten worden, vgl. insbesondere Senat, Beschluss vom 27. August 2018 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.).

    Hat der Betroffene aber dem Gericht eine ordnungsgemäß ausgestellte ärztliche Bescheinigung vorgelegt, belegt dies, dass ein ausgebildeter Mediziner einen krankheitswertigen Zustand festgestellt hat (vgl. Senat, Beschluss vom 27. August 2018 a.a.O.) - ein Umstand mit relativ hohem Beweiswert (vgl. Senat, Beschluss vom 27. August 2018 und vom 8. Januar 2018, jeweils a.a.O.).

  • BayObLG, 06.09.2019 - 202 ObOWi 1581/19

    Einspruchsverwerfung trotz attestierter "voraussichtlicher" Verhinderung

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    Bleiben dem Gericht Zweifel an einer genügenden Entschuldigung wegen der behaupteten Erkrankung, ist es gehalten, diesen - gegebenenfalls im Wege des Freibeweises - nachzugehen (vgl. Bayerisches ObLG, Beschluss vom 6. September 2019 - 202 ObOWi 1581/19 -, juris) und sich durch Nachforschungen Gewissheit zu verschaffen.

    Dieser Rechtsfehler wäre nur dann unbeachtlich, wenn die vor Erlass des Urteils durch den Betroffenen vorgelegten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und weitere ärztliche Bescheinigung unbrauchbar (vgl. BayObLG, Beschluss vom 6. September 2019 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.) und damit ganz offensichtlich nicht geeignet gewesen wären, sein Ausbleiben in der Hauptverhandlung genügend zu entschuldigen (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 und vom 4. Juni 2015, jeweils a.a.O. m.w.N.).

  • KG, 20.01.2017 - 3 Ws (B) 19/16

    Aufklärungspflicht bei Ausbleiben des Angeklagten in der Hauptverhandlung

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    aa) Nach § 74 Abs. 2 Satz 1 OWiG ist maßgeblich, ob ein Betroffener objektiv entschuldigt ist, nicht hingegen, ob er sich genügend entschuldigt hat (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 - 3 Ws (B) 201/19 -, juris; vom 18. Januar 2018 a.a.O.; vom 20. Januar 2017 - 3 Ws (B) 19/16 - und vom 22. März 2002 - 3 Ws (B) 48/02 -, jeweils juris m.w.N.).

    Ohne ausreichende Aufklärung darf das Gericht den Einspruch nicht verwerfen (vgl. Senat, Beschlüsse vom 8. Januar 2018 - 3 Ws (B) 353/17 -, juris, vom 20. Januar 2017 a.a.O.; vom 4. Juni 2015 - 3 Ws (B) 264/15 - juris; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 5. November 2020 a.a.O.; OLG Bamberg, Beschluss vom 29. Oktober 2018 a.a.O.; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008 - 5 Ss OWi 320/08 -, juris).

  • KG, 07.06.2021 - 3 Ws (B) 143/21

    Rechtsbeschwerde gegen ein Verwerfungsurteil

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    Danach muss die Rechtsmittelbegründung die den Verfahrensmangel begründenden Tatsachen angeben, so dass das Gericht allein aufgrund der Beschwerdeschrift prüfen kann, ob - für den Fall, dass das Beschwerdevorbringen zutrifft - ein Verfahrensmangel vorliegt (vgl. Senat, Beschlüsse vom 7. Juni 2021 - 3 Ws (B) 143/21 -, juris; vom 29. März 2021 - 3 Ws (B) 70/21 - Meyer-Goßner/Schmitt, StPO 64. Aufl., § 344 Rn. 20 f. m.w.N.).

    Bei einer Erkrankung ist es erforderlich, die Art der Erkrankung, die aktuell bestehende Symptomatik und die daraus zur Terminzeit resultierenden konkreten körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen darzulegen, die eine Beteiligung an der Hauptverhandlung unmöglich gemacht haben oder unzumutbar erscheinen lassen, und dass dies dem Gericht zum Zeitpunkt der Entscheidung bekannt war oder im Rahmen seiner Aufklärungspflicht hätte bekannt sein müssen (ständige Rspr.: Senat, Beschlüsse vom 15. November 2021 a.a.O.; vom 14. Juli 2021 - 3 Ws (B) 186/21 - 7. Juni 2021 a.a.O.; vom 24. Juli 2020 - 3 Ws (B) 166/20 - vom 7. Dezember 2020 - 3 Ws (B) 302-303/20 - Seitz/Bauer in Göhler, OWiG 18. Aufl., § 74 Rn. 29).

  • KG, 09.07.2019 - 3 Ws (B) 201/19

    Genügende Entschuldigung im Sinne des § 74 OWiG

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    aa) Nach § 74 Abs. 2 Satz 1 OWiG ist maßgeblich, ob ein Betroffener objektiv entschuldigt ist, nicht hingegen, ob er sich genügend entschuldigt hat (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 - 3 Ws (B) 201/19 -, juris; vom 18. Januar 2018 a.a.O.; vom 20. Januar 2017 - 3 Ws (B) 19/16 - und vom 22. März 2002 - 3 Ws (B) 48/02 -, jeweils juris m.w.N.).

    Ein Betroffener ist angesichts dessen nicht zur Glaubhaftmachung oder zum Nachweis der vorgebrachten Entschuldigungsgründe verpflichtet (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 a.a.O.; vom 11. Februar 2019 - 3 Ws (B) 9/19 -, juris; vom 27. August 2018 und vom 18. Januar 2018, jeweils a.a.O; Brandenburgisches OLG, Beschluss vom 5. November 2020 - (2 B) 53 Ss-OWi 439/20 (253/20) -, juris).

  • KG, 22.03.2002 - 3 Ws (B) 48/02

    Voraussetzungen genügender Entschuldigung bei Ausbleiben in der Hauptverhandlung

    Auszug aus KG, 07.02.2022 - 3 Ws (B) 328/21
    aa) Nach § 74 Abs. 2 Satz 1 OWiG ist maßgeblich, ob ein Betroffener objektiv entschuldigt ist, nicht hingegen, ob er sich genügend entschuldigt hat (vgl. Senat, Beschlüsse vom 9. Juli 2019 - 3 Ws (B) 201/19 -, juris; vom 18. Januar 2018 a.a.O.; vom 20. Januar 2017 - 3 Ws (B) 19/16 - und vom 22. März 2002 - 3 Ws (B) 48/02 -, jeweils juris m.w.N.).

    Entscheidend ist deshalb nicht, was der Betroffene selbst zur Entschuldigung vorgetragen hat, sondern ob sich aus den Umständen, die dem Gericht zum Zeitpunkt der Entscheidung bekannt und im Wege des Freibeweises feststellbar waren, eine ausreichende Entschuldigung ergibt (vgl. Senat, Beschluss vom 22. März 2002, a.a.O.).

  • KG, 02.06.2015 - 3 Ws (B) 124/15

    Verwerfung des Einspruchs gegen einen Bußgeldbescheid wegen Fernbleibens:

  • KG, 08.01.2018 - 3 Ws (B) 353/17

    Einspruchsverwerfung im Bußgeldverfahren: Ausbleiben des Betroffenen bei ärztlich

  • KG, 16.11.2015 - 3 Ws (B) 541/15

    Verwerfungsurteil im Bußgeldverfahren gegen den wegen behaupteter

  • OLG Zweibrücken, 19.01.2018 - 1 OWi 2 SsBs 84/17

    Bußgeldhauptverhandlung in einer Verkehrsordnungswidrigkeitensache: Anforderungen

  • OLG Hamm, 03.06.2008 - 5 Ss OWi 320/08

    Anforderungen an die Sachaufklärung bei Ausbleiben des Betroffenen in der

  • KG, 04.06.2015 - 3 Ws (B) 264/15

    Gerichtliches Bußgeldverfahren: Verwerfungsurteil wegen Nichterscheinens des

  • BGH, 06.06.1967 - 5 StR 147/67

    Zulässigkeit einer allgemeinen Sachrüge gegen eine aufgrund Nichterscheinens des

  • OLG Dresden, 19.09.2008 - Ss OWi 543/08

    Bußgeldthemen - Erscheinen des Betroffenen in der Hauptverhandlung -

  • OLG Hamburg, 05.03.2018 - 6 Rb 3/18

    Umfang des rechtlichen Gehörs um Bußgeldverfahren

  • BGH, 01.08.1962 - 4 StR 122/62

    Höhe der auszusprechenden Strafe gegen einen unentschuldigt ausgebliebenen

  • OLG Rostock, 20.08.2021 - 21 Ss OWi 102/21

    Bußgeldverfahren wegen Verkehrsordnungswidrigkeit: Anforderungen an eine

  • OLG Hamm, 23.08.2012 - 3 RBs 170/12

    Anforderungen an die Verfahrensrüge bei Verwerfung des Einspruchs gegen den

  • OLG Hamm, 22.12.2009 - 6 Ss OWi 984/09

    Anforderungen an eine Verfahrensrüge im Bußgeldverfahren bei vorangegangenem

  • OLG Brandenburg, 26.08.2019 - 53 Ss OWi 173/19

    Verwerfung des Einspruchs wegen fehlender Entschuldigung des Betroffenen durch

  • KG, 20.08.2014 - 3 Ws (B) 388/14

    Ausbleiben des Betroffenen in der Hauptverhandlung: Pflicht des Tatrichters zur

  • OLG Hamm, 28.10.2002 - 2 Ss OWi 873/02

    Verwerfung der Rechtsbeschwerde, Ausbleiben des Betroffenen, genügende

  • KG, 11.02.2019 - 3 Ws (B) 9/19

    Bußgeldverfahren: Gehörsverletzung bei mangelnder gerichtlicher Aufklärung über

  • OLG Oldenburg, 11.08.2011 - 2 SsRs 187/11

    Zur ausreichenden Entschuldigung durch Vorlage einer

  • KG, 24.07.2023 - 3 ORs 38/23

    Verwerfungsurteil nach § 329 Abs. 1 StPO

    aa) Hat der Betroffene dem Gericht eine ordnungsgemäß ausgestellte ärztliche Bescheinigung vorgelegt, belegt dies zwar, dass ein ausgebildeter Mediziner einen krankheitswertigen Zustand festgestellt hat (vgl. Senat, Beschlüsse vom 7. Februar 2022 - 3 Ws (B) 328/21 -, juris m.w.N. und 5. November 2021 - (3) 161 Ss 131/21 (57/21) -), weswegen dies einen Umstand mit relativ hohem Beweiswert darstellt (vgl. Senat, Beschlüsse vom 7. Februar 2022 und 5.November 2021, jeweils a.a.O.).

    Daher ist auch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht von vornherein ungeeignet, Anhaltspunkte für eine genügende Entschuldigung zu bieten (vgl. Senat, Beschluss vom 7. Februar 2022, a.a.O. m.w.N.; Brandenburgisches OLG, Beschlüsse vom 5. November 2020 a.a.O. und vom 26. August 2019 - (1 B) 53 Ss-OWi 173/19 (263/19) - OLG Hamm, Beschlüsse vom 23. August 2012 - III-3 RBs 170/12 -, und vom 22. Dezember 2009 - (3) 6 Ss OWi 984/09 (330) - und vom 28. Oktober 2002 - 2 Ss OWi 873/02 - OLG Oldenburg, Urteil vom 11. August 2011 - 2 SsRs 187/11 - OLG Dresden, Beschluss vom 19. September 2008 - Ss (OWi) 543/08 -, jeweils juris).

  • KG, 17.03.2022 - 3 Ws (B) 37/22

    1. Macht ein Betroffener geltend, das Gericht hätte nicht nach § 74 Abs. 1 OWiG

    Deswegen sind vom Betroffenen die jedenfalls nach allgemeinem Sprachgebrauch zu benennende Art der Erkrankung, die konkrete Symptomatik und die daraus zur Terminszeit resultierenden konkreten körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen vorzutragen (vgl. Senat, Beschlüsse vom 7. Februar 2022 - 3 Ws (B) 328/21 -, juris, 24. Juli 2020 - 3 Ws (B) 166/20 -, 5. Juni 2018 - 3 Ws (B) 161/18 - m.w.N., 24. Oktober 2016 - 3 Ws (B) 504/16 - und 16. Februar 2015 - 3 Ws (B) 80/15 - OLG Hamm NZV 2014, 140 sowie NZV 2009, 158).
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