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   BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85   

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https://dejure.org/1991,2070
BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85 (https://dejure.org/1991,2070)
BVerfG, Entscheidung vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85 (https://dejure.org/1991,2070)
BVerfG, Entscheidung vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 (https://dejure.org/1991,2070)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Max-Planck-Institut (Kurzinformation/Auszüge/Volltext)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Verfassungsmäßigkeit der Bußgeldvorschrift der Art. 3 und 6 Seefischerei-Vertragsgesetz 1971

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Sonstiges

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NVwZ-RR 1992, 521
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (18)

  • BVerfG, 06.05.1987 - 2 BvL 11/85

    Verwaltungsakzessorietät im Umweltstrafrecht

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    a) Art. 103 Abs. 2 GG enthält die Verpflichtung des Gesetzgebers, die Voraussetzungen der Strafbarkeit so konkret zu umschreiben, daß Tragweite und Anwendungsbereich der Straftatbestände zu erkennen sind und sich durch Auslegung ermitteln lassen (st. Rspr.; vgl. BVerfGE 25, 269 [285]; 73, 2O6 [234]; 75, 329 [34O f.]; 78, 374 [381 f.]).

    Insoweit enthält Art. 103 Abs. 2 GG einen strengen Gesetzesvorbehalt, der es der vollziehenden und der rechtsprechenden Gewalt verwehrt, die normativen Voraussetzungen einer Bestrafung festzulegen (st. Rspr.; vgl. BVerfGE 47, 109 [120]; 73, 206 [234 f.]; 75, 329 [341]; 78, 374 [382]).

    Das Blankettgesetz muß hinreichend klar erkennen lassen, worauf sich die Verweisung bezieht (vgl. BVerfGE 14, 245 [252]; 48, 48 [55]; 51, 60 [74]; 75, 329 [342]).

  • BVerfG, 01.03.1978 - 1 BvR 786/70

    Teilweise Verfassungswidrigkeit des § 144 Abs. 3 KostO

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Das Bundesverfassungsgericht hat bei der auch in anderen Rechtsbereichen vielfach üblichen und notwendigen gesetzestechnischen Methode der Verweisung ferner für erforderlich gehalten, daß die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfGE 5, 25 [31]; 26, 338 [365 f.]; 47, 285 [311]).

    Eine solche Verweisung bedeutet rechtlich nur den Verzicht, den Text der in Bezug genommenen Vorschriften in vollem Wortlaut in die Verweisungsnorm aufzunehmen (BVerfGE 47, 285 [312]).

    Diese erscheint verfassungsrechtlich unbedenklich, weil der zuständige Gesetzgeber weiß, welchen Inhalt das in Bezug genommene Recht hat, und er prüfen kann, ob er es sich mit diesem Inhalt zu eigen machen will (vgl. BVerfGE 26, 338 [366]; 47, 285 [311]; 60, 135 [155]; 67, 348 [362 f.]; 78, 32 [35 f.]).

  • BVerfG, 22.06.1988 - 2 BvR 234/87

    Verfassungswidrigkeit des § 15 Abs. 2 Buchstabe a FAG

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    a) Art. 103 Abs. 2 GG enthält die Verpflichtung des Gesetzgebers, die Voraussetzungen der Strafbarkeit so konkret zu umschreiben, daß Tragweite und Anwendungsbereich der Straftatbestände zu erkennen sind und sich durch Auslegung ermitteln lassen (st. Rspr.; vgl. BVerfGE 25, 269 [285]; 73, 2O6 [234]; 75, 329 [34O f.]; 78, 374 [381 f.]).

    Insoweit enthält Art. 103 Abs. 2 GG einen strengen Gesetzesvorbehalt, der es der vollziehenden und der rechtsprechenden Gewalt verwehrt, die normativen Voraussetzungen einer Bestrafung festzulegen (st. Rspr.; vgl. BVerfGE 47, 109 [120]; 73, 206 [234 f.]; 75, 329 [341]; 78, 374 [382]).

  • BVerfG, 23.03.1982 - 2 BvL 13/79

    Konkursfähigkeit juristischer Personen des öffentlichen Rechts nach

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Soll der bei Erlaß der Verweisungsnorm oder der zu einem früheren Zeitpunkt geltende Normtext, auf den verwiesen ist, maßgeblich sein, liegt eine "statische" Verweisung vor (BVerfGE 60, 135 [155] m.w.N.).

    Diese erscheint verfassungsrechtlich unbedenklich, weil der zuständige Gesetzgeber weiß, welchen Inhalt das in Bezug genommene Recht hat, und er prüfen kann, ob er es sich mit diesem Inhalt zu eigen machen will (vgl. BVerfGE 26, 338 [366]; 47, 285 [311]; 60, 135 [155]; 67, 348 [362 f.]; 78, 32 [35 f.]).

  • BVerfG, 15.07.1969 - 2 BvF 1/64

    Eisenbahnkreuzungsgesetz

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Das Bundesverfassungsgericht hat bei der auch in anderen Rechtsbereichen vielfach üblichen und notwendigen gesetzestechnischen Methode der Verweisung ferner für erforderlich gehalten, daß die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfGE 5, 25 [31]; 26, 338 [365 f.]; 47, 285 [311]).

    Diese erscheint verfassungsrechtlich unbedenklich, weil der zuständige Gesetzgeber weiß, welchen Inhalt das in Bezug genommene Recht hat, und er prüfen kann, ob er es sich mit diesem Inhalt zu eigen machen will (vgl. BVerfGE 26, 338 [366]; 47, 285 [311]; 60, 135 [155]; 67, 348 [362 f.]; 78, 32 [35 f.]).

  • BVerfG, 16.07.1969 - 2 BvL 2/69

    Ordnungswidrigkeiten

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Beschluß vom 16. Juli 1969 (BVerfGE 27, 18 [34 ff.]) erkannt, die Verknüpfung des Gerichtsstands mit dem Sitz der an dem Verfahren beteiligten Behörde sei verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden.
  • BVerfG, 27.03.1979 - 2 BvL 7/78

    Verfassungsmäßigkeit der § 21 Abs. 1 Nr. 1 erste Alternative, Abs. 2 Nr. 1 und §

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Das Blankettgesetz muß hinreichend klar erkennen lassen, worauf sich die Verweisung bezieht (vgl. BVerfGE 14, 245 [252]; 48, 48 [55]; 51, 60 [74]; 75, 329 [342]).
  • BVerfG, 19.07.1967 - 2 BvR 639/66

    Einheitliches Grundrecht

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Die Feststellung des Amtsgerichts, die Plattfisch-Schutzzonengrenze sei verläßlich aus der dem Beschwerdeführer zu 1) zugänglichen amtlichen Seegrenzkarte zu ersehen gewesen, seine Aufklärung des Sachverhalts und die Würdigung der Beweise sind vom Bundesverfassungsgericht nicht auf Richtigkeit zu kontrollieren (vgl. BVerfGE 11, 343 [349]; 22, 267 [273]).
  • BVerfG, 30.05.1956 - 1 BvF 3/53

    Apothekenerrichtung

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Das Bundesverfassungsgericht hat bei der auch in anderen Rechtsbereichen vielfach üblichen und notwendigen gesetzestechnischen Methode der Verweisung ferner für erforderlich gehalten, daß die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfGE 5, 25 [31]; 26, 338 [365 f.]; 47, 285 [311]).
  • BVerfG, 23.10.1985 - 1 BvR 1053/82

    Anti-Atomkraftplakette

    Auszug aus BVerfG, 19.12.1991 - 2 BvR 836/85
    Diese Verpflichtung gilt auch für Bußgeldtatbestände (BVerfGE 71, 108 [114]).
  • BVerfG, 02.11.1960 - 2 BvR 473/60

    Mißbrauch des Ablehnungsrechts - Voraussetzungen für die Annahme eines

  • BVerfG, 25.02.1988 - 2 BvL 26/84

    Anforderungen an eine Richtervorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG

  • BVerfG, 25.07.1962 - 2 BvL 4/62

    Blankettstrafgesetz

  • BVerfG, 16.10.1984 - 1 BvL 17/80

    Bewertung - Landschaftlicher Betrieb - Zugewinnausgleich - Ertragswert

  • BVerfG, 26.02.1969 - 2 BvL 15/68

    Verfolgungsverjährung

  • BVerfG, 17.01.1978 - 1 BvL 13/76

    Bestimmtheitsgebot

  • BVerfG, 11.11.1986 - 1 BvR 713/83

    Sitzblockaden I

  • BVerfG, 15.03.1978 - 2 BvR 927/76

    Verfassungsmäßigkeit der Bankrottstrafbarkeit nach KO a.F.

  • VerfGH Thüringen, 01.03.2021 - VerfGH 18/20

    Antrag im Verfahren der abstrakten Normenkontrolle bzgl. der Thüringer

    Auch Blankettordnungswidrigkeitsnormen genügen nur dann Art. 103 Abs. 2 GG, wenn die möglichen Fälle der Ordnungswidrigkeit schon aufgrund des Gesetzes vorausgesehen werden können und die Voraussetzungen der Ordnungswidrigkeit sowie Art und Maß der Sanktion im Gesetz selbst hinreichend deutlich umschrieben werden (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. Juni 2007 - 1 BvR 1290/05 -, juris Rn. 64; Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, juris Rn. 36 ff. und Beschluss vom 25. Oktober 1991 - 2 BvR 374/90 -, juris Rn. 7 f.).
  • BGH, 10.01.2017 - 5 StR 532/16

    Keine "Strafbarkeitslücke" bei Insiderhandel und Marktmanipulation

    Es ist der Wille des deutschen Normgebers ersichtlich, unionsrechtliche Vorschriften ungeachtet ihrer unmittelbaren Anwendbarkeit im nationalen Recht in eine Blankettnorm aufzunehmen (vgl. BVerfG (Kammer), NVwZ-RR 1992, 521, 522).

    Der Gesetzgeber ist grundsätzlich auch nicht daran gehindert, auf nicht unmittelbar anwendbares Unionsrecht zu verweisen (vgl. oben sowie BVerfG (Kammer), NVwZ-RR 1992, 521, 522; BGH, Beschluss vom 20. November 2013 - 1 StR 544/13).

    (a) Erforderlich ist somit zunächst, dass die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfG (Kammer), NVwZ-RR 1992, 521 mwN).

    Statische Verweisungen sind - in Abgrenzung zu dynamischen - verfassungsrechtlich unbedenklich, weil der zuständige Gesetzgeber weiß, welchen Inhalt das in Bezug genommene Recht hat, und prüfen kann, ob er es sich mit diesem Inhalt zu eigen machen will (BVerfG, NJW 2016, 3648, 3650; BVerfGE 26, 338, 366; BVerfG (Kammer), NVwZ-RR 1992, 521).

  • VerfGH Thüringen, 28.02.2024 - VerfGH 110/20

    Antrag im Verfahren der abstrakten Normenkontrolle bezüglich einzelner Regelungen

    Auch Blankettordnungswidrigkeitsnormen genügen nur dann Art. 103 Abs. 2 GG, wenn die möglichen Fälle der Ordnungswidrigkeit schon aufgrund des Gesetzes vorausgesehen werden können und die Voraussetzungen der Ordnungswidrigkeit sowie Art und Maß der Sanktion im Gesetz selbst hinreichend deutlich umschrieben werden (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. Juni 2007 - 1 BvR 1290/05 -, juris Rn. 64; Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, juris Rn. 36 ff. und Beschluss vom 25. Oktober 1991 - 2 BvR 374/90 -, juris Rn. 7 f.).".

    Auch Blankettordnungswidrigkeitsnormen genügen somit nur dann Art. 103 Abs. 2 GG, wenn die möglichen Fälle der Ordnungswidrigkeit schon aufgrund des Gesetzes vorausgesehen werden können und die Voraussetzungen der Ordnungswidrigkeit sowie Art und Maß der Sanktion im Gesetz selbst hinreichend deutlich umschrieben werden (ThürVerfGH, Urteil vom 1. März 2021 - VerfGH 18/20 -, juris Rn. 597; unter Verweis auf BVerfG, Beschluss vom 19. Juni 2007 - 1 BvR 1290/05 -, juris Rn. 64; Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, juris Rn. 36 ff. und Beschluss vom 25. Oktober 1991 - 2 BvR 374/90 -, juris Rn. 7 f.), wobei die Bestimmtheitsanforderungen nicht das Niveau des materiellen Strafrechts erreichen (vgl. BVerfG, Urteil vom 19. November 2021 - 1 BvR 781/21 u. a. -, BVerfGE 159, 223 Rn. 159).

  • VerfGH Thüringen, 19.05.2021 - VerfGH 110/20

    Divergenzvorlage an das Bundesverfassungsgericht im Verfahren der abstrakten

    Aus diesem Grund genügen auch Blankettordnungswidrigkeitsnormen nur dann Art. 103 Abs. 2 GG, wenn die möglichen Fälle der Ordnungswidrigkeit schon aufgrund des Gesetzes vorausgesehen werden können und die Voraussetzungen der Ordnungswidrigkeit sowie Art und Maß der Sanktion im Gesetz selbst hinreichend deutlich umschrieben werden (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. Juni 2007 - 1 BvR 1290/05 -, juris Rn. 64; Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, juris Rn. 36 ff. und Beschluss vom 25. Oktober 1991 - 2 BvR 374/90 -, juris Rn. 7 f.).
  • BVerfG, 29.04.2010 - 2 BvR 871/04

    Steuerhinterziehung durch Verstoß gegen die Milch-Garantienmengen-Verordnung;

    b) Dem Gesetzgeber ist es von Verfassungs wegen nicht untersagt, durch ein Blankettstrafgesetz die Beschreibung des Straftatbestandes zu ersetzen durch die Verweisung auf eine Ergänzung im gleichen Gesetz oder in anderen, auch künftigen Normen, die nicht notwendig von derselben rechtsetzenden Instanz erlassen werden (vgl. BVerfGE 14, 245 ; BVerfG, Beschluss der 3. Kammer des Zweiten Senats vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, NVwZ-RR 1992, S. 521).

    Zudem muss das Blankettgesetz hinreichend klar erkennen lassen, worauf sich die Verweisung bezieht (BVerfGE 48, 48 ; 51, 60 ; BVerfG, Beschluss der 3. Kammer des Zweiten Senats vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, NVwZ-RR 1992, S. 521).

    Die insoweit erforderliche Publizität war durch Veröffentlichung der einschlägigen gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften im Amtsblatt der EG gewahrt (vgl. BVerfG, Beschluss der 3. Kammer des Zweiten Senats vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, NVwZ-RR 1992, S. 521 , sowie Satzger, Die Europäisierung des Strafrechts, 2001, S. 264 ff.).

  • OLG Oldenburg, 16.04.2021 - 1 Ws 71/21

    Verstoß gegen "alte" Vorschriften des AWG; Anwendung des

    Denn eine solche Verweisung bedeutet rechtlich regelmäßig nur den Verzicht, den Text der in Bezug genommenen Vorschriften in vollem Wortlaut in die Verweisungsnorm aufzunehmen (st. Rspr.; vgl. BVerfG, Beschluss vom 01.03.1978 - 1 BvR 786, 793/70, 168/71, 95/73, NJW 1978, 1475 ; Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521; Beschluss vom 21.09.2016 - 2 BvL 1/15, BVerfGE 143, 38 = NJW 2016, 3648 ; Beschluss vom 03.05.2018 - 2 BvR 463/17, NJW 2018, 3091 jew. m.w.N.).

    Nimmt man die beiden Gesetzesbegründungen in den Blick, wird der Wille des nationalen Normgebers deutlich, die unionsrechtlichen Vorschriften ungeachtet ihrer unmittelbaren Anwendbarkeit im nationalen Recht in die Blankettnorm des § 18 AWG aufzunehmen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521 ; BGH, Beschluss vom 10.01.2017 - 5 StR 532/16, BGHSt 62, 13 = NJW 2017, 966 ).

    Damit fügt es sich, dass das Bundesverfassungsgericht bereits zuvor etwa die Tatsache, dass eine nationale Bußgeldvorschrift des Seefischerei-Vertragsgesetzes auf eine inzwischen außer Kraft getretene EWG-Verordnung Bezug nahm, nicht für unvereinbar mit dem Gesetzlichkeitsprinzip des Art. 103 Abs. 2 GG erachtete, sondern diesen Verweis vielmehr als vom Willen des deutschen Normgebers umfasst sah (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521).

    Diese Anforderungen lassen sich sinngemäß auf den Fall übertragen, dass Blankettstrafgesetze auf das Unionsrecht verweisen (st. Rspr.; vgl. BVerfG, Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521; Beschluss vom 29.04.2010 - 2 BvR 871/04, 2 BvR 414/08, BVerfGK 17, 273, zit. n. juris Rn. 39 und 56; Beschluss vom 21.09.2016 - 2 BvL 1/15, BVerfGE 143, 38 = NJW 2016, 3648 jew. m.w.N.).

    aaa) Erforderlich ist somit zunächst, dass die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfG, Beschluss vom 01.03.1978 - 1 BvR 786, 793/70, 168/71, 95/73, NJW 1978, 1475 ; Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521; BVerfG, Beschluss vom 29.04.2010 - 2 BvR 871/04, 2 BvR 414/08, BVerfGK 17, 273, zit. n. juris Rn. 40; Beschluss vom 21.09.2016 - 2 BvL 1/15, BVerfGE 143, 38 = NJW 2016, 3648 ; Beschluss vom 03.05.2018 - 2 BvR 463/17, NJW 2018, 3091 ).

    Statische Verweisungen sind - in Abgrenzung zu dynamischen - verfassungsrechtlich unbedenklich, weil der zuständige Gesetzgeber weiß, welchen Inhalt das in Bezug genommene Recht hat, und prüfen kann, ob er es sich mit diesem Inhalt zu eigen machen will (vgl. BVerfG, Beschluss vom 01.03.1978 - 1 BvR 786, 793/70, 168/71, 95/73, NJW 1978, 1475 ; Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521 m.w.N.).

    Denn wenn wechselnde und mannigfaltige Einzelregelungen erforderlich seien, müsse es dem Verordnungsgeber überlassen sein, gewisse Spezialisierungen selber zu treffen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19.12.1991 - 2 BvR 836/85, NVwZ-RR 1992, 521; Beschluss vom 29.04.2010 - 2 BvR 871/04, 2 BvR 414/08, BVerfGK 17, 273, zit. n. juris Rn. 57 jew. m.w.N.).

  • BVerfG, 03.05.2018 - 2 BvR 463/17

    Keine Strafbarkeitslücke durch Verweisung auf eine noch nicht anwendbare

    Auf die Frage, ob die Bezugsnorm ihrerseits eine Rechtsfolge ausspricht und bereits oder noch "gilt', kommt es dann nicht an (vgl. BVerfGE 8, 274 ; 11, 203 ; BVerfG, Beschluss der 3. Kammer des Zweiten Senats vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, juris, Rn. 39 und 42 f.).

    Voraussetzung einer wirksamen Inbezugnahme ist dabei lediglich, dass die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfGE 47, 285 ; BVerfG, Beschluss der 3. Kammer des Zweiten Senats vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, juris, Rn. 39); die Strafbarkeit seines Verhaltens ist für den Normunterworfenen dann in gleicher Weise vorhersehbar, als wäre der Normtext in die Blankettnorm aufgenommen worden.

  • OLG Stuttgart, 21.04.2021 - 4 Rb 24 Ss 7/21

    Schutzmaßnahmen gegen Coronavirus in Baden-Württemberg: Verfassungsmäßigkeit der

    Auch Blankettordnungswidrigkeitsnormen genügen nur dann Art. 103 Abs. 2 GG, wenn die möglichen Fälle der Ordnungswidrigkeit schon aufgrund des Gesetzes vorausgesehen werden können und die Voraussetzungen der Ordnungswidrigkeit sowie Art und Maß der Sanktion im Gesetz selbst hinreichend deutlich umschrieben werden (vgl. BVerfG, Beschluss vom 19. Juni 2007 - 1 BvR 1290/05, juris Rn. 64; Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85, juris Rn. 36 ff.; Beschluss vom 25. Oktober 1991 - 2 BvR 374/90 -, juris Rn. 7 f.).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 16.09.2009 - 11 B 17.08

    Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin; Voranbau von 2000 Douglasien/ha unter

    Verweisungen auf andere Vorschriften sind als vielfach übliche und notwendige gesetzestechnische Methode anerkannt, sofern die Verweisungsnorm hinreichend klar erkennen lässt, welche Vorschriften im einzelnen gelten sollen, und wenn die in Bezug genommenen Vorschriften dem Normadressaten durch eine frühere ordnungsgemäße Veröffentlichung zugänglich sind (vgl. BVerfG, Beschluss vom 1. März 1978 - 1 BvR 786, 793/70, u.a. -, NJW 1978, 1475; Beschluss vom 19. Dezember 1991 - 2 BvR 836/85 -, NVwZ-RR 1992, 521, jeweils m.w.N.).
  • LG Frankfurt/Main, 31.10.2016 - 12 KLs 9/16

    Keine "Generalamnestie" bei Marktmanipulation (Scalping) durch das Erste

    Verfassungsrechtlich unbedenklich sind starre bzw. statische Verweise, bei denen auf eine Norm in einer ganz bestimmten Fassung Bezug genommen wird, so dass der Gesetzgeber den Inhalt des in Bezug genommenen Rechts vor Augen hat und prüfen kann, ob er sich dies zu eigen machen will - im Gegensatz zu dynamischen Verweisen, bei denen auf die Bezugsnorm in der jeweils geltenden Fassung rekurriert wird (zur Unterscheidung und zur Verfassungsmäßigkeit statischer Verweise vgl. Ossenbühl DVBl. 1967, S. 401 ff. (401) sowie BVerfG NJW 1978, S. 1475 [BVerfG 01.03.1978 - 1 BvR 786/70] ; BVerfG NVwZ-RR 1992, S. 521).
  • BVerfG, 22.12.1992 - 2 BvR 33/86

    Verfassungsmäßigkeit der Bußgeldvorschrift der Art. 3 und 6

  • VG Berlin, 01.07.2014 - 3 K 372.14

    Erstattung gezahlter Rückmeldegebühren

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