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   OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - I-22 U 159/14, 22 U 159/14   

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OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - I-22 U 159/14, 22 U 159/14 (https://dejure.org/2015,28956)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 20.02.2015 - I-22 U 159/14, 22 U 159/14 (https://dejure.org/2015,28956)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 20. Februar 2015 - I-22 U 159/14, 22 U 159/14 (https://dejure.org/2015,28956)
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (17)

  • BGH, 18.02.2004 - VIII ZR 78/03

    Rechte des Käufers bei Beschlagnahme der Kaufsache in einem strafrechtlichen

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Es ist in der Rechtsprechung - wie bereits vom LG zutreffend ausgeführt - anerkannt, dass auch öffentlich-rechtliche Befugnisse zur Einziehung einer Sache (wie eine staatliche Sicherstellung bzw. Beschlagnahme) sich als Rechtsmangel i.S.v. § 435 BGB darstellen, sofern sie tatsächlich und zu Recht ausgeübt werden und sie für den Käufer den endgültigen Verlust der Sache (insbesondere den Verfall oder die Einziehung der Sache) zur Folge haben können, insbesondere im Rahmen einer Beschlagnahme in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gemäß §§ 111b/c StPO (vgl. BGH, Urteil vom 18.02.2004, VIII ZR 78/03, www.juris.de, dort Rn 9/10 mwN; OLG Hamm, Urteil vom 29.03.2012, I-28 U 150/11, www.juris.de, dort Rn 9 ff. mwN; OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, I-28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 18 ff. mwN; Staudinger/Matusche-Beckmann, BGB, Neubearb. 2014, § 435, Rn 32).

    Die Frage, ob auch eine Beschlagnahme, die nicht auf §§ 111 b/c StPO gestützt ist, sondern ausschließlich als Maßnahme zur Sicherung von Beweismitteln nach § 94 StPO erfolgt, ein Rechtsmangel i.S.v. § 435 BGB begründen kann, ist vom BGH im Urteil vom 18.02.2004 (a.a.O., dort Rn 11 ff. mwN) offengelassen worden und wird in der LG-/OLG-Rechtsprechung und der Literatur mit unterschiedlichen Ergebnissen beantwortet (bejahend: OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, 28 U 139/10, www.juris.de; OLG Köln, Urteil vom 25.03.2014, I-3 U 184/13, www.juris.de, dort Rn 20 ff. mwN - SIS-Ausschreibung - ; Beck-OK-Bamberger/Roth, Stand 08/2014, § 435, Rn 20 mwN; verneinend: OLG Köln, Urteil vom 16.03.2010, 22 U 176/09, www.juris.de; OLG Köln, Urteil vom 25.07.2001, 11 U 201/00, www.juris.de; OLG Hamm, Urteil vom 30.09.1999, www.juris.de; LG Bonn, Urteil vom 30.10.2009, 2 O 252/09, www.juris.de; LG Karlsruhe, Urteil vom 28.11.2006, 2 O 237/06, www.juris.de - SIS-Ausschreibung - ; LG Bonn, Urteil vom 23.11.1976, 2 O 87/76, www.juris.de; dort Rn 39; Jauernig-Berger, BGB, 15. Auflage 2014, § 435, Rn 6 mwN; jurisPK-Pammler, BGB, 7. Auflage 2014, § 435, Rn 24; differenzierend bzw. weitere Nachweise: Reinking/Eggert, Der Autokauf, 12. Auflage 2014, Rn 4655/4656 mwN; Staudinger-Matusche/Beckmann, a.a.O., Rn 27/32 mwN).

    Vielmehr folgt - ebenso wie in dem dem Urteil des BGH vom 18.02.2004 (a.a.O., dort Rn 12) zugrundliegenden Sachverhalt - auch hier aus den o.a. Unterlagen der polnischen Strafverfolgungsbehörden hinreichend zweifelsfrei, dass die Sicherstellung bzw. Beschlagnahme im maßgeblichen Zeitraum (06.07.2012 bis 08.10.2012) - auf Basis des fortbestehenden SIS-Eintrages wegen des Verdachts von auf das Eigentum an dem streitgegenständlichen Fahrzeug bezogenen Delikten (sei es Diebstahl, sei es Unterschlagung) erfolgt ist.

    Ist der Zweck einer Maßnahme - sei es gemäß StPO, sei es gemäß den entsprechenden o.a. polnischen Rechtsvorschriften (Aufstellung in deutscher Sprache: Anlage K 9, 283 GA) - derart offensichtlich, so wäre eine nähere Bezeichnung auch nach deutschem Recht entbehrlich (vgl. BGH, Beschluss vom 25.02.1985, 1 StE 4/85, www.juris.de.; BGH, Urteil vom 18.02.2004, a.a.O., dort Rn 12 mwN).

    Dabei ist bzw. wäre es - für die Annahme eines Rechtsmangels - unschädlich, wenn zusätzlich auch die Voraussetzungen einer Beschlagnahme bzw. Sicherstellung nach § 94 Abs. 1 StPO (zu Beweiszwecken) vorliegen bzw. vorgelegen haben sollten (vgl. BGH, Urteil vom 18.02.2004, a.a.O., dort Rn 13 mwN).

    Die Rechtsvorgängerin des Beklagten war - jedenfalls nach entsprechenden Informationen durch den Kläger über die Maßnahmen der polnischen Behörden wegen des fortbestehenden SIS-Eintrages seit dem 06.07.2012 und den entsprechenden Aufforderungen durch den Kläger, die Angelegenheit zu klären - verpflichtet, schon die bloße Gefahr einer weiteren Inanspruchnahme des Fahrzeugs infolge des fortbestehenden SIS-Eintrags zu beseitigen (vgl. BGH, Urteil vom 18.02.2004, VIII ZR 78/03, www.juris.de, dort Rn 8 mwN).

    Im Hinblick auf die vorstehenden Feststellungen des Senats ist hier - wie auch im vom BGH durch Urteil vom 18.02.2004 (a.a.O., dort Rn 16) entschiedenen Fall - die vom LG zutreffend offengelassene Frage (vgl. Seite 10 des Urteils, dort zu 2.a.) auch im Berufungsverfahren nicht entscheidungserheblich, ob sich ein Rücktrittsrecht des Klägers unter Berücksichtigung etwaiger Rechte der bank-now AG bzw. der Z. Versicherungsgesellschaft AG, Schweiz bzw. ABS B.V., Niederlande - ggf. auch - auch wegen Nichtverschaffung des Eigentums und damit Nichterfüllung der kaufvertraglichen Hauptleistungspflicht des Beklagten bzw. deren Rechtsvorgängerin ergibt (§§ 433 Abs. 1, 323 Abs. 1, § 346 Abs. 1 BGB).

  • OLG Hamm, 20.01.2011 - 28 U 139/10

    Gewährleistungsansprüche des Käufers eines Gebrauchtwagens; Anspruch auf

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Es ist in der Rechtsprechung - wie bereits vom LG zutreffend ausgeführt - anerkannt, dass auch öffentlich-rechtliche Befugnisse zur Einziehung einer Sache (wie eine staatliche Sicherstellung bzw. Beschlagnahme) sich als Rechtsmangel i.S.v. § 435 BGB darstellen, sofern sie tatsächlich und zu Recht ausgeübt werden und sie für den Käufer den endgültigen Verlust der Sache (insbesondere den Verfall oder die Einziehung der Sache) zur Folge haben können, insbesondere im Rahmen einer Beschlagnahme in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gemäß §§ 111b/c StPO (vgl. BGH, Urteil vom 18.02.2004, VIII ZR 78/03, www.juris.de, dort Rn 9/10 mwN; OLG Hamm, Urteil vom 29.03.2012, I-28 U 150/11, www.juris.de, dort Rn 9 ff. mwN; OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, I-28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 18 ff. mwN; Staudinger/Matusche-Beckmann, BGB, Neubearb. 2014, § 435, Rn 32).

    Die Frage, ob auch eine Beschlagnahme, die nicht auf §§ 111 b/c StPO gestützt ist, sondern ausschließlich als Maßnahme zur Sicherung von Beweismitteln nach § 94 StPO erfolgt, ein Rechtsmangel i.S.v. § 435 BGB begründen kann, ist vom BGH im Urteil vom 18.02.2004 (a.a.O., dort Rn 11 ff. mwN) offengelassen worden und wird in der LG-/OLG-Rechtsprechung und der Literatur mit unterschiedlichen Ergebnissen beantwortet (bejahend: OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, 28 U 139/10, www.juris.de; OLG Köln, Urteil vom 25.03.2014, I-3 U 184/13, www.juris.de, dort Rn 20 ff. mwN - SIS-Ausschreibung - ; Beck-OK-Bamberger/Roth, Stand 08/2014, § 435, Rn 20 mwN; verneinend: OLG Köln, Urteil vom 16.03.2010, 22 U 176/09, www.juris.de; OLG Köln, Urteil vom 25.07.2001, 11 U 201/00, www.juris.de; OLG Hamm, Urteil vom 30.09.1999, www.juris.de; LG Bonn, Urteil vom 30.10.2009, 2 O 252/09, www.juris.de; LG Karlsruhe, Urteil vom 28.11.2006, 2 O 237/06, www.juris.de - SIS-Ausschreibung - ; LG Bonn, Urteil vom 23.11.1976, 2 O 87/76, www.juris.de; dort Rn 39; Jauernig-Berger, BGB, 15. Auflage 2014, § 435, Rn 6 mwN; jurisPK-Pammler, BGB, 7. Auflage 2014, § 435, Rn 24; differenzierend bzw. weitere Nachweise: Reinking/Eggert, Der Autokauf, 12. Auflage 2014, Rn 4655/4656 mwN; Staudinger-Matusche/Beckmann, a.a.O., Rn 27/32 mwN).

    (hh) Soweit die Berufung des Beklagten es für unverständlich hält, warum sich die italienischen Behörden im Hinblick auf die ihnen seit dem Vorfall in Kiefersfelden bekannte SIS-Eintragung in keiner Weise um weitere Maßnahmen bemüht hätten, übersieht er, dass ihm sowohl vor dem Verkauf an den Kläger (dazu noch unten) als auch nach der Mitteilung der Maßnahmen der polnischen Behörden durch den Kläger mit Schreiben vom 16.07.2012 (Anlage K 4, 13 GA) und dessen Aufforderung, die Freigabe des Fahrzeugs in Polen herbeizuführen, die Beseitigung des SIS-Eintrages (bzw. die Klärung der ihm zugrundeliegenden Umstände) selbst oblag (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 21.01.2011, I-28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 22; Arens, DAR 2013, 272, dort zu 3., Wertenbruch, ZGS 2004, 367).

    Dem Urteil des OLG Hamm vom 20.01.2011 (28 U 139/10, www.juris.de) und dem Urteil des LG Bonn vom 30.10.2009 (2 O 252/09, www.

    Wenn - wie hier - der SIS-Eintrag bereits vor Übergabe der Kaufsache an den Käufer entstanden waren (bzw. zumindest angelegt waren), weist § 446 Abs. 1 Satz 1 BGB - wie bereits vom LG zutreffend ausgeführt - ein solches Risiko dem Verkäufer zu (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, I-28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 22 mwN; Wertenbruch, ZGS 2004, 367, dort zu III.2.; Erman/Grunewald, BGB, 13. Auflage 2012, § 435, Rn 10 mwN in Fn 17; Arens, DAR 2013, 271).

    Die Rechtsvorgängerin des Beklagten traf hier nämlich als gewerbliche Verkäuferin eines Kraftfahrzeugs eine vorvertragliche Untersuchungs- und Aufklärungspflicht, insbesondere eine Pflicht zur "Herkunfts-/Diebstahlsprüfung" (vgl. BGH, Urteil vom 18.06.1980, VIII ZR 139/79, NJW 1980, 2184; vgl. auch: OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, 28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 28; OLG Karlsruhe, Urteil vom 14.09.2004, 8 U 97/04, www.juris.de; Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 3851 ff. mwN; Hofstätter, DAR 2007, 591, dort zu 2.b.cc.).

  • BGH, 16.12.2009 - VIII ZR 38/09

    Aufklärungspflicht des Verkäufers beim Autoverkauf nach Erwerb von einem

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Beim Erwerb von einem Händler kann der Käufer zwar nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass der Verkäufer das Fahrzeug zuvor von demjenigen übernommen hat, der im Fahrzeugbrief (bzw. nunmehr ZB II) als letzter Halter eingetragen ist (vgl. BGH, Urteil vom 16.12.2009, Aktenzeichen, NJW 2010, 858; OLG Brandenburg, Urteil vom 12.01.2011, 7 U 158/09, www.juris.de), da die Beschaffungswege eines Fahrzeughändlers vielfältig sein können (vgl. Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 3226 mwN).

    Ein Verkäufer, der indes positive Kenntnis - bzw. zumindest greifbare, auf der Hand liegende - Anhaltspunkte für einen Rechtsmangel eines Fahrzeugs hat bzw. bei pflichtgemäßer Prüfung erkennen kann, darf dieses Fahrzeug nicht ohne Offenbarung dieser positiven Kenntnis bzw. Verdachtsmomente zum Kauf anbieten bzw. verkaufen (vgl. Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 3863; vgl. auch Rn 3227 sowie BGH, Urteil vom 16.12.2009, VIII ZR 38/09, NJW 2010, 858).

  • OLG Karlsruhe, 14.09.2004 - 8 U 97/04

    Gewerblicher Gebrauchtwagenhandel: Gewährleistungsrecht des Käufers bei

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Dort steht die vorübergehende Unmöglichkeit der dauernden Unmöglichkeit gleich, wenn - wie hier jedenfalls nach Ablauf von mehr als drei Monaten (06.07.-08.10.2012) - die Erreichung des Vertrags-/Geschäftszwecks in Frage gestellt ist und dem anderen Teil das Festhalten am Vertrag bis zum Wegfall des Leistungshindernisses daher nicht zugemutet werden kann (vgl. Palandt-Heinrichs, a.a.O., § 275, Rn 11 mwN; OLG Karlsruhe, Urteil vom 14.09.2004, 8 U 97/04, www.juris.de; Hofstätter, DAR 2007, 591, dort zu 2.b.aa.).

    Die Rechtsvorgängerin des Beklagten traf hier nämlich als gewerbliche Verkäuferin eines Kraftfahrzeugs eine vorvertragliche Untersuchungs- und Aufklärungspflicht, insbesondere eine Pflicht zur "Herkunfts-/Diebstahlsprüfung" (vgl. BGH, Urteil vom 18.06.1980, VIII ZR 139/79, NJW 1980, 2184; vgl. auch: OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, 28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 28; OLG Karlsruhe, Urteil vom 14.09.2004, 8 U 97/04, www.juris.de; Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 3851 ff. mwN; Hofstätter, DAR 2007, 591, dort zu 2.b.cc.).

  • BGH, 06.11.2007 - XI ZR 322/03

    Aufklärungspflichtverletzung der finanzierenden Bank aufgrund eines widerleglich

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Das Verschweigen der (vorhandenen bzw. jedenfalls entsprechend § 166 Abs. 2, 242 BGB zuzurechnenden) Kenntnis von dem SIS-Eintrag bzw. von den ihm zugrundeliegenden Umständen bzw. den infolgedessen bis zum Abschluss Kaufvertrag bereits eingetretenen Sachverhalten (StA Traunstein, Köln) seitens der Rechtsvorgängerin der Beklagten ist vielmehr ebenso arglistig wie eine bloße Verharmlosung der Verdachtsgründe (vgl. Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 3863 mwN) bzw. eine vertraglich erklärte Versicherung/Garantie "ins Blaue hinein" (vgl. BGH, Urteil vom 06.11.2007, XI ZR 322/03, NJW 2008, 644, dort Rn 49; vgl. Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 4356 mwN; Palandt-Ellenberger, a.a.O., § 123, Rn 11), so dass auch der subjektive Tatbestand für einen Anspruch des Klägers aus §§ 280, 311 Abs. 1, 2 BGB vorliegt.

    Als Rechtsfolge des Anspruchs aus §§ 280, 311 Abs. 1 und 2 BGB kann der Kläger vom Beklagten die Rückabwicklung des Vertrages verlangen (vgl. BGH, Urteil vom 06.11.2007, XI ZR 322/03, NJW 2006, 845; BGH, Urteil vom 26.09.1997, V ZR 29/96 NJW 1998, 302; Palandt-Grüneberg, a.a.O., § 311, Rn 13/40 mwN; vgl. auch § 280, Rn 32 mwN).

  • LG Bonn, 30.10.2009 - 2 O 252/09

    Kaufvertrag, Rechtsmangel, Beschlagnahme, Ausland

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Die Frage, ob auch eine Beschlagnahme, die nicht auf §§ 111 b/c StPO gestützt ist, sondern ausschließlich als Maßnahme zur Sicherung von Beweismitteln nach § 94 StPO erfolgt, ein Rechtsmangel i.S.v. § 435 BGB begründen kann, ist vom BGH im Urteil vom 18.02.2004 (a.a.O., dort Rn 11 ff. mwN) offengelassen worden und wird in der LG-/OLG-Rechtsprechung und der Literatur mit unterschiedlichen Ergebnissen beantwortet (bejahend: OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, 28 U 139/10, www.juris.de; OLG Köln, Urteil vom 25.03.2014, I-3 U 184/13, www.juris.de, dort Rn 20 ff. mwN - SIS-Ausschreibung - ; Beck-OK-Bamberger/Roth, Stand 08/2014, § 435, Rn 20 mwN; verneinend: OLG Köln, Urteil vom 16.03.2010, 22 U 176/09, www.juris.de; OLG Köln, Urteil vom 25.07.2001, 11 U 201/00, www.juris.de; OLG Hamm, Urteil vom 30.09.1999, www.juris.de; LG Bonn, Urteil vom 30.10.2009, 2 O 252/09, www.juris.de; LG Karlsruhe, Urteil vom 28.11.2006, 2 O 237/06, www.juris.de - SIS-Ausschreibung - ; LG Bonn, Urteil vom 23.11.1976, 2 O 87/76, www.juris.de; dort Rn 39; Jauernig-Berger, BGB, 15. Auflage 2014, § 435, Rn 6 mwN; jurisPK-Pammler, BGB, 7. Auflage 2014, § 435, Rn 24; differenzierend bzw. weitere Nachweise: Reinking/Eggert, Der Autokauf, 12. Auflage 2014, Rn 4655/4656 mwN; Staudinger-Matusche/Beckmann, a.a.O., Rn 27/32 mwN).

    Dem Urteil des OLG Hamm vom 20.01.2011 (28 U 139/10, www.juris.de) und dem Urteil des LG Bonn vom 30.10.2009 (2 O 252/09, www.

  • OLG Köln, 25.03.2014 - 3 U 185/13

    Ausschreibung eines verkauften Pkw im Schengener Informationssystem als

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    In Anknüpfung an das OLG Köln (Urteil vom 25.03.2014, I-3 U 185/13, www.juris.de) müssten jedoch auch andere staatliche Eingriffe, die nicht die Gefahr eines dauernden Entzugs oder einer dauerhaften Beeinträchtigung der Nutzung der Kaufsache zur Folge hätten, als Rechtsmangel eingestuft werden, weil auch diese einen den Gebrauch der Kaufsache nachhaltig und erheblich beeinträchtigenden Umstand darstellen könnten.

    (a) Das LG hat zutreffend ausgeführt, dass in Anknüpfung an das Urteil des OLG Köln vom 25.03.2014 (I-3 U 185/13, www.juris.de) auch staatliche Eingriffe, die nicht die Gefahr eines dauernden Entzugs oder einer dauerhaften Beeinträchtigung der Nutzung der Kaufsache zur Folge haben, als Rechtsmangel einzustufen sind, weil auch diese einen den Gebrauch der Kaufsache nachhaltig und erheblich beeinträchtigenden Umstand darstellen können.

  • BGH, 10.01.2006 - XI ZR 169/05

    Widerruf der Verpfändung von Wertpapieren zur Besicherung einer

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Als Rechtsfolge des Anspruchs aus §§ 280, 311 Abs. 1 und 2 BGB kann der Kläger vom Beklagten die Rückabwicklung des Vertrages verlangen (vgl. BGH, Urteil vom 06.11.2007, XI ZR 322/03, NJW 2006, 845; BGH, Urteil vom 26.09.1997, V ZR 29/96 NJW 1998, 302; Palandt-Grüneberg, a.a.O., § 311, Rn 13/40 mwN; vgl. auch § 280, Rn 32 mwN).
  • BGH, 26.09.1997 - V ZR 29/96

    Vermögensschaden bei Verschulden bei Vertragsschluß

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Als Rechtsfolge des Anspruchs aus §§ 280, 311 Abs. 1 und 2 BGB kann der Kläger vom Beklagten die Rückabwicklung des Vertrages verlangen (vgl. BGH, Urteil vom 06.11.2007, XI ZR 322/03, NJW 2006, 845; BGH, Urteil vom 26.09.1997, V ZR 29/96 NJW 1998, 302; Palandt-Grüneberg, a.a.O., § 311, Rn 13/40 mwN; vgl. auch § 280, Rn 32 mwN).
  • BGH, 18.06.1980 - VIII ZR 139/79

    Anforderungen an die Auslegung eines Vertragsverhältnisses - Wirksamkeit einer

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 20.02.2015 - 22 U 159/14
    Die Rechtsvorgängerin des Beklagten traf hier nämlich als gewerbliche Verkäuferin eines Kraftfahrzeugs eine vorvertragliche Untersuchungs- und Aufklärungspflicht, insbesondere eine Pflicht zur "Herkunfts-/Diebstahlsprüfung" (vgl. BGH, Urteil vom 18.06.1980, VIII ZR 139/79, NJW 1980, 2184; vgl. auch: OLG Hamm, Urteil vom 20.01.2011, 28 U 139/10, www.juris.de, dort Rn 28; OLG Karlsruhe, Urteil vom 14.09.2004, 8 U 97/04, www.juris.de; Reinking/Eggert, a.a.O., Rn 3851 ff. mwN; Hofstätter, DAR 2007, 591, dort zu 2.b.cc.).
  • OLG Brandenburg, 12.01.2011 - 7 U 158/09

    Schadensersatzanspruch wegen fehlender Aufklärung über die Eigentumsverhältnisse

  • BGH, 25.02.1985 - 1 StE 4/85

    Beschlagnahme sichergestellten Geldes - Dringender Tatverdacht - Terroristische

  • OLG Köln, 16.03.2010 - 22 U 176/09

    Beschlagnahme eines Fahrzeugs als Rechtsmangel

  • OLG Hamm, 29.03.2012 - 28 U 150/11

    Ansprüche des Käufers eines gestohlenen Gebrauchtwagens

  • OLG Köln, 25.07.2001 - 11 U 201/00

    Verkehrsrecht - Autokauf

  • LG Karlsruhe, 28.11.2006 - 2 O 237/06
  • LG Bonn, 23.11.1976 - 2 O 87/76

    Sicherstellung oder Beschlagnahme zu Beweiszwecken nach § 94 I, II StPO begründet

  • BGH, 18.01.2017 - VIII ZR 234/15

    BGH bejaht Mangelhaftigkeit eines Gebrauchtwagens bei internationaler

    b) Nach den vorstehend aufgezeigten Maßstäben ist (bereits) die Eintragung eines Kraftfahrzeugs in die Fahndungsliste aufgrund einer SIS-Ausschreibung als Rechtsmangel anzusehen (so auch die einhellige Auffassung der Oberlandesgerichte; vgl. OLG Köln NJW-RR 2014, 1080; OLG Düsseldorf vom 20. Februar 2015 - I-22 U 159/14, juris; OLG München, Urteil vom 2. Mai 2016 - 21 U 3016/15, juris).
  • OLG Köln, 08.07.2016 - 1 U 36/13

    Kein Schadensersatz für ein im Jahr 1937 versteigertes Bild eines jüdischen

    Unter die Rechte Dritter im Sinne des § 434 BGB a.F. fallen nicht nur dingliche oder obligatorische Privatrechte sondern auch öffentlich-rechtliche Befugnisse, wobei dies auch für ausländische Ansprüche und Befugnisse gilt (vgl. BGH, Urteil vom 7. Oktober 1991 - II ZR 252/90, NJW 1992, 362, zitiert juris Rn. 9; OLG Köln, Beschluss vom 16. März 2010 - 22 U 176/09, zitiert juris Rn. 6; OLG Düsseldorf, Urteil vom 20. Februar 2015 - 22 U 159/14, zitiert juris Rn. 4; Palandt/Weidenkaff, BGB, 75. Aufl., § 435 Rn. 8; Staudinger/Matusche-Beckmann, BGB, § 435 Rn. 12).
  • OLG München, 02.05.2016 - 21 U 3016/15

    Begründeter Anspruch auf Schadensersatz nach Rückabwicklung eines Kaufvertrags

    Bereits die Existenz des SIS-Eintrags als solchem, d. h. ungeachtet der dem SIS-Eintrag zugrundeliegenden Umstände genügt für die Annahme eines Rechtsmangels, vgl. auch OLG Düsseldorf, Urteil vom 20.02.2015, Az. I-22 U 159/14, weil der staatliche Eingriff einen den Gebrauch der Kaufsache nachhaltig und erheblich beeinträchtigenden Umstand darstellt.
  • AG Brandenburg, 25.10.2019 - 31 C 94/18

    Verkauf eines Gebrauchtwagens mit nur einem Fahrzeugschlüssel

    Nach ständiger Rechtsprechung ( BGH , Urteil vom 13.12.2013, Az.: V ZR 58/13, u.a. in: NJW 2014, Seiten 1524 ff.; BGH , Urteil vom 06.03.1996, Az.: IV ZR 383/94, u.a. in: NJW-RR 1996, Seiten 734 f.; OLG Köln , Urteil vom 29.11.2017, Az.: 16 U 86/17, u.a. in: MDR 2018, Seiten 144 f.; OLG Saarbrücken , Urteil vom 17.05.2017, Az.: 2 U 72/16, u.a. in: NJW-RR 2017, Seiten 1454 ff.; OLG Schleswig , Urteil vom 07.04.2017, Az.: 17 U 6/17, u.a. in: SchlHA 2017, Seiten 304 ff. OLG Düsseldorf , Urteil vom 20.02.2015, Az.: I-22 U 159/14, u.a. in: IPRspr 2015, Nr. 22, Seiten 46 f. OLG Brandenburg , Urteil vom 18.06.2014, Az.: 4 U 116/13, u.a. in: BeckRS 2014, Nr. 13060 = "juris" OLG Schleswig , Urteil vom 22.05.2012, Az.: 3 U 69/11, u.a. in: SchlHA 2013, Seiten 64 ff.; OLG München , Urteil vom 26.05.2011, Az.: 23 U 434/11, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 14507 = "juris"; OLG Koblenz , Urteil vom 04.11.2010, Az.: 5 U 883/10, u.a. in: NJW-RR 2011, Seiten 555 f.; LG Stuttgart , Urteil vom 18.01.2019, Az.: 23 O 166/18, u.a. in: BeckRS 2019, Nr. 11707 = "juris" AG München , Urteil vom 31.03.2004, Az.: 112 C 12685/03, u.a. in: Schaden-Praxis 2005, Seiten 70 f. ) kann insofern zwar grundsätzlich auch ein Mangel eines Fahrzeugs vorliegen, wenn ein Gebrauchtwagen nur mit einem Fahrzeugschlüssel verkauft wird, obwohl laut Angaben des Fahrzeugherstellers - wie hier unstreitig - bei der Auslieferung des Kraftfahrzeugs als Neufahrzeug stets zwei Originalfahrzeugschlüssel mit übergeben wurden, da das Fehlen eines funktionsfähigen Zweitschlüssels gerade typisch für entwendete Fahrzeuge ist ( OLG Schleswig , Urteil vom 07.04.2017, Az.: 17 U 6/17, u.a. in: SchlHA 2017, Seiten 304 ff. OLG Koblenz , Urteil vom 04.11.2010, Az.: 5 U 883/10, u.a. in: NJW-RR 2011, Seiten 555 f.; LG Traunstein , Urteil vom 12.05.2011, Az.: 1 O 3826/10, u.a. in: BeckRS 2011, Nr. 141104 = "juris" ).

    Hinzu kommt, dass der Kläger eine nachvollziehbare Erklärung dafür fällig geblieben ist, warum er zum Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages nicht darauf bestand, dass die Übergabe eines Zweit-Schlüssels ebenso wie die Fernbedienung für die Standheizung noch schriftlich in der Vertragsurkunde mit vereinbart wird ( OLG Düsseldorf , Urteil vom 20.02.2015, Az.: I-22 U 159/14, u.a. in: IPRspr 2015, Nr. 22, Seiten 46 f. ), d.h. also, dass auch ein "Zweitschlüssel nachgeliefert wird" .

  • OLG Köln, 09.11.2017 - 18 U 183/16

    Fahrzeugkaufvertrag - Rücktritt bei Aufnahme des Fahrzeugs in das Schengener

    Denn die oben zitierte Entscheidung des selben Revisionssenats vom 17.01.2017 wird in dem jüngeren Urteil ausdrücklich in Bezug genommen; ihre Grundaussage zur potentiellen Gefahr einer Beschlagnahme findet sich schon in früheren Entscheidungen (BGH NJW 2004, 1802; OLG Hamm NJW-RR 2016, 120; OLG Düsseldorf 20.02.2015 - 22 U 159/14), so daß von gefestigter Rechtsprechung auszugehen ist.
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