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   OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - I-23 U 108/08   

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OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - I-23 U 108/08 (https://dejure.org/2009,2096)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 02.06.2009 - I-23 U 108/08 (https://dejure.org/2009,2096)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 02. Juni 2009 - I-23 U 108/08 (https://dejure.org/2009,2096)
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Volltextveröffentlichungen (8)

  • Judicialis

    HGB § 323 Abs. 1 Satz 3; ; AAB Ziff. 7 Satz 1; ; AAB Ziff. 7 Satz 2

  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Drittschützende Wirkung des Auftrags zur Prüfung eines Jahresabschlusses

  • Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)

    Kein Schadensersatzanspruch einer Bank gegen Abschlussprüfer wegen Kreditgewährung aufgrund fehlerhaften Jahresabschlusses nach den Grundsätzen des Vertrags mit Schutzwirkungen zugunsten Dritter ? Restriktive Einbeziehung Dritter in den Schutzbereich des Prüfvertrags mit ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • zbb-online.com (Leitsatz)

    BGB n. F. § 328, § 311 Abs. 3; BGB (a. F.) §§ 635
    Zur Haftung des Abschlussprüfers für fehlerhaften Jahresabschluss

Besprechungen u.ä.

Papierfundstellen

  • WM 2009, 2375
  • DB 2009, 2369
 
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Wird zitiert von ... (7)Neu Zitiert selbst (34)

  • OLG Bremen, 30.08.2006 - 1 U 33/04

    Einbeziehung Dritter in den Schutzbereich einer Pflichtprüfung

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Im Urteil vom 06.04.2006 (III ZR 256/04, BGHZ 167, 155 mit Anm. Lettl NJW 2006, 2817; vgl. auch OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, OLGR 2006, 856) hat der III. Zivilsenat zwar die grundsätzliche Anwendbarkeit der Regeln der vertraglichen Dritthaftung im Bereich von Pflichtprüfungen bekräftigt, jedoch betont, dass er die Anwendung dieser Regeln als "restriktiv" verstehe, da er der gesetzlichen Haftungsregelung des § 323 Abs. 1 Satz 3 HGB - auch mit Rücksicht auf das Gesetzgebungsverfahren - entnehme, dass an die rechtsgeschäftliche Einbeziehung eines Dritten in den Schutzbereich eines Prüfvertrages strenge Anforderungen zu stellen seien (ebenso LG Frankfurt, Urteil vom 08.04.1997, 2-18 0 475/95, GI 1998, 72; LG Hamburg, Urteil vom 22.06.1998, 402 O 70/97, WM 1999, 139; OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, GI 2007, 92; kritisch: Zugehör, a.a.O., dort unter 2.b.bb mwN in Fn 67-69), die er im dortigen Fall eines Erwerbs von Aktien einer später insolventen AG als nicht erfüllt angesehen hat.

    Diese Regelung ist wirksam (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 15.12.1998, GI 1999, 218; OLG Hamm, Urteil vom 09.04.2003, 25 U 108/02, n.V., zitiert nach juris); sie steht zudem in Übereinstimmung mit dem vom BGH wiederholt betonten Gebot einer restriktiv zu handhabenden Dritthaftung des Abschlussprüfers, das in § 323 Abs. 1 Satz 3 HGB seinen Ausdruck gefunden hat und dem vom BGH betonten Gesichtspunkt, dass es der Entscheidung der Vertragsparteien obliegt, gegenüber welchen Dritten eine Schutzpflicht begründet werden soll (vgl. auch OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, GI 2007, 92).

    Die bloße Tatsache, dass die Ergebnisse der Abschlussprüfung zukünftig eventuell auch der Klägerin als Grundlage für geschäftliche Entscheidungen im Hinblick auf die B dienen konnten, reicht zur Erfüllung der engen Voraussetzungen der Ziff. 7 AAB nicht aus; dies würde zu einer unangemessenen Aushöhlung des Zustimmungserfordernisses und damit der gesetzlichen Haftungsbeschränkung führen (vgl. BGH, Urteil vom 06.04.2006, III ZR 256/04, NJW 2006, 1975; vgl. auch OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, GI 2007, 92; vgl. auch Brandner, ZIP 1984, 1186; Münchener-Kommentar, a.a.O., § 328, Rn 182 a.E.).

  • BGH, 06.04.2006 - III ZR 256/04

    Umfang des Schutzbereichs der Beauftragung des Abschlussprüfers mit dem

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Im Urteil vom 06.04.2006 (III ZR 256/04, BGHZ 167, 155 mit Anm. Lettl NJW 2006, 2817; vgl. auch OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, OLGR 2006, 856) hat der III. Zivilsenat zwar die grundsätzliche Anwendbarkeit der Regeln der vertraglichen Dritthaftung im Bereich von Pflichtprüfungen bekräftigt, jedoch betont, dass er die Anwendung dieser Regeln als "restriktiv" verstehe, da er der gesetzlichen Haftungsregelung des § 323 Abs. 1 Satz 3 HGB - auch mit Rücksicht auf das Gesetzgebungsverfahren - entnehme, dass an die rechtsgeschäftliche Einbeziehung eines Dritten in den Schutzbereich eines Prüfvertrages strenge Anforderungen zu stellen seien (ebenso LG Frankfurt, Urteil vom 08.04.1997, 2-18 0 475/95, GI 1998, 72; LG Hamburg, Urteil vom 22.06.1998, 402 O 70/97, WM 1999, 139; OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, GI 2007, 92; kritisch: Zugehör, a.a.O., dort unter 2.b.bb mwN in Fn 67-69), die er im dortigen Fall eines Erwerbs von Aktien einer später insolventen AG als nicht erfüllt angesehen hat.

    In mehreren im wesentlichen gleichlautenden Urteilen bzw. Beschlüssen vom 30.10.2008 (III ZR 307 bis 317/07 u.a., NJW 2008, 512) hat der III. Zivilsenat unter Bezugnahme auf seine früheren Urteile vom 02.04.1998 (a.a.O.) und vom 06.04.2006 (a.a.O.) ausgeführt, dass der Abschlussprüfer bei einer Pflichtprüfung nach §§ 316 ff. HGB für Fehler nach § 323 Abs. 1 Satz 3 HGB grundsätzlich nur der Gesellschaft und verbundenen Unternehmen, nicht jedoch Anteilseignern und sonstigen Gläubigern der Gesellschaft zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet sei.

    Die bloße Tatsache, dass die Ergebnisse der Abschlussprüfung zukünftig eventuell auch der Klägerin als Grundlage für geschäftliche Entscheidungen im Hinblick auf die B dienen konnten, reicht zur Erfüllung der engen Voraussetzungen der Ziff. 7 AAB nicht aus; dies würde zu einer unangemessenen Aushöhlung des Zustimmungserfordernisses und damit der gesetzlichen Haftungsbeschränkung führen (vgl. BGH, Urteil vom 06.04.2006, III ZR 256/04, NJW 2006, 1975; vgl. auch OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, 1 U 33/04, GI 2007, 92; vgl. auch Brandner, ZIP 1984, 1186; Münchener-Kommentar, a.a.O., § 328, Rn 182 a.E.).

  • BGH, 10.11.1994 - III ZR 50/94

    Einbeziehung des Käufers in den Schutzbereich eines Vertrages zwischen Verkäufer

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Es muss ein vertragliches "Einziehungsinteresse" des Gläubigers vorliegen, dass die Leistung nach dem Inhalt des Vertrages dem Dritten bestimmungsgemäß zugute kommen soll oder dass sich sonst ein auf Drittschutz gerichteter Parteiwillen ermitteln lässt (BGH, Urteil vom 20.03.1995, a.a.O.), selbst wenn - wie in den Gutachterfällen - zwischen dem Vertragsgläubiger und dem Dritten gegenläufige Interessen bestehen (BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, LM BGB Nr. 96; BGH, Urteil vom 07.02.2002, III ZR 1/01, LM BGB § 328, Nr. 103; vgl. auch jurisPK-BGB, 4. Auflage 2008, § 328, Rn 76-98 mwN).

    Unter dem Gesichtspunkt der Zumutbarkeit (§§ 242 bzw. 157 BGB) muss dem Haftenden der Kreis der geschützten Personen erkennbar sein, damit er sein Haftungsrisiko kalkulieren und bei Aushandlung der vertraglichen Gegenleistung kalkulieren kann ("Erkennbarkeit der Drittbezogenheit und der Gläubigernähe", vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1996, X ZR 104/94, BGHZ 133, 168), ohne dass dies erfordert, dass dem Schuldner die Identität oder Zahl der geschützten Personen konkret bekannt ist (BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 250/02, BGHZ 159, 1; BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378).

    Der III. Zivilsenat des BGH hat in früheren Entscheidungen herausgestellt, es bestehe kein rechtliches Hindernis, die Schutzwirkung eines Vertrages über die Erstellung einer Unternehmensbilanz auf als Kreditgeber des Auftraggebers vorgesehene Dritte auszudehnen (BGH, Urteil vom III ZR 15/92, NJW-RR 1993, 944) und die Annahme einer Drittschutzpflicht eines Gutachtenvertrages setze nicht voraus, dass der Gutachter die Zahl oder den Namen der zu schützenden Personen kenne (BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378).

  • BGH, 20.03.1995 - II ZR 205/94

    Treuepflicht eines Minderheitsaktionärs; Ausübung des Stimmrechts für andere

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Der Dritte muss bestimmungsgemäß in einer besonderen Nähe zur vertraglichen oder vertragsähnlichen Sonderbeziehung stehen und in mit dem Gläubiger vergleichbarer Weise den Gefahren der Leistungserbringung ausgesetzt sein ("Leistungsnähe", vgl. BGH, Urteil vom 20.03.1995, II ZR 205/94, BGHZ 129, 136; BGH, Urteil vom 22.01.1968, VIII ZR 195/65, BGHZ 49, 350).

    Es muss ein vertragliches "Einziehungsinteresse" des Gläubigers vorliegen, dass die Leistung nach dem Inhalt des Vertrages dem Dritten bestimmungsgemäß zugute kommen soll oder dass sich sonst ein auf Drittschutz gerichteter Parteiwillen ermitteln lässt (BGH, Urteil vom 20.03.1995, a.a.O.), selbst wenn - wie in den Gutachterfällen - zwischen dem Vertragsgläubiger und dem Dritten gegenläufige Interessen bestehen (BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, LM BGB Nr. 96; BGH, Urteil vom 07.02.2002, III ZR 1/01, LM BGB § 328, Nr. 103; vgl. auch jurisPK-BGB, 4. Auflage 2008, § 328, Rn 76-98 mwN).

    Schließlich muss ein "Schutzbedürfnis" des Dritten gegeben sein, woran es regelmäßig fehlt, wenn dem Dritten ein eigener vertraglicher Anspruch gegen einen anderen, etwa den Gläubiger des Vertrages mit Schutzwirkung, zusteht (BGH, Urteil vom 15.02.1978, VIII ZR 47/77, BGHZ 70, 327; BGH, Urteil vom 20.03.1995, II ZR 205/94, BGHZ 129, 136).

  • BGH, 19.12.1996 - IX ZR 327/95

    Haftung des Steuerberaters für die Bescheinigung der Ordnungsmäßigkeit der

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Den Ursachenzusammenhang zwischen Pflichtverletzung und Schaden muss derjenige beweisen, der den Schadensersatzanspruch geltend macht; allerdings kann ihm der Beweis des ersten Anscheins zugute kommen (BGH, Urteil vom 19.12.1996, IX ZR 327/95, NJW 1997, 1235).

    Die Klägerin wäre zudem - selbst wenn der Senat entgegen den vorstehenden Feststellungen von einer Drittschutzwirkung zu ihren Gunsten und die notwendige Kausalität zwischen einer etwaigen Pflichtverletzung des Beklagten annehmen wollte - für einen von ihr in Höhe von 338.803,71 EUR bezifferten Schaden, für den sie die volle Darlegungs- und Beweislast trifft (BGH, Urteil vom 19.12.1996, IX ZR 327/95, NJW 1997, 1235), hinreichende Darlegungen und Beweise fällig geblieben.

  • BGH, 02.04.1998 - III ZR 245/96

    Schutzwirkung eines Prüfungsvertrages zwischen einer Kapitalgesellschaft und

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Im Urteil vom 02.04.1998 (III ZR 245/96, BGHZ 138, 257 = NJW 1998, 1948) hat der III. Zivilsenat der Vorschrift des § 323 Abs. 1 Satz 3 HGB keine Sperrwirkung gegenüber einer Dritthaftung des Abschlussprüfers im Rahmen einer Pflichtprüfung aus einer Schutzwirkung des Prüfvertrages entnommen.

    In mehreren im wesentlichen gleichlautenden Urteilen bzw. Beschlüssen vom 30.10.2008 (III ZR 307 bis 317/07 u.a., NJW 2008, 512) hat der III. Zivilsenat unter Bezugnahme auf seine früheren Urteile vom 02.04.1998 (a.a.O.) und vom 06.04.2006 (a.a.O.) ausgeführt, dass der Abschlussprüfer bei einer Pflichtprüfung nach §§ 316 ff. HGB für Fehler nach § 323 Abs. 1 Satz 3 HGB grundsätzlich nur der Gesellschaft und verbundenen Unternehmen, nicht jedoch Anteilseignern und sonstigen Gläubigern der Gesellschaft zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet sei.

  • BGH, 13.11.1997 - X ZR 144/94

    Schutzzweck eines Sachverständigenauftrags zur Bewertung eines Grundstücks

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Es muss ein vertragliches "Einziehungsinteresse" des Gläubigers vorliegen, dass die Leistung nach dem Inhalt des Vertrages dem Dritten bestimmungsgemäß zugute kommen soll oder dass sich sonst ein auf Drittschutz gerichteter Parteiwillen ermitteln lässt (BGH, Urteil vom 20.03.1995, a.a.O.), selbst wenn - wie in den Gutachterfällen - zwischen dem Vertragsgläubiger und dem Dritten gegenläufige Interessen bestehen (BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, LM BGB Nr. 96; BGH, Urteil vom 07.02.2002, III ZR 1/01, LM BGB § 328, Nr. 103; vgl. auch jurisPK-BGB, 4. Auflage 2008, § 328, Rn 76-98 mwN).

    Die jüngere Rechtsprechung des X. Zivilsenates des BGH hat einerseits unter Rückgriff auf die enge ursprüngliche "Wohl und Wehe"-Rechtsprechung des II. Zivilsenats (Urteil vom 28.02.1977, II ZR 52/75, NJW 1977, 1916) eine Schutzwirkung von Gutachtenverträgen zugunsten Dritter verneint (BGH, Urteil vom 26.06.2001, X ZR 231/99, NJW 2001, 3115; BGH, Urteil vom 17.09.2002, X ZR 237/01, NJW 2002, 3625), andererseits - unter Beibehaltung seiner Rechtsprechung eines ausdehnenden, großzügigen Drittschutzes (BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, NJW 1998, 1059) - noch in letzter Zeit (abweichend von dem früher gestellten Erfordernis einer überschaubaren, klar abgrenzbaren Personengruppe, BGH, Urteil vom 02.07.1996, X ZR 104/94, BGHZ 133, 168; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, NJW 1998, 1059) den Kreis der durch einen Gutachtenvertrag geschützten Dritten auf "eine nicht bekannte Vielzahl" von Kreditgebern und Kapitalanlegern ausgeweitet (BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 250/02, BGHZ 159, 1; BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 255/02, NJW-RR 2004, 1464).

  • BGH, 02.07.1996 - X ZR 104/94

    Annahme eines Vertrages mit Schutzpflichten zugunsten Dritter bei gleichzeitigem

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Unter dem Gesichtspunkt der Zumutbarkeit (§§ 242 bzw. 157 BGB) muss dem Haftenden der Kreis der geschützten Personen erkennbar sein, damit er sein Haftungsrisiko kalkulieren und bei Aushandlung der vertraglichen Gegenleistung kalkulieren kann ("Erkennbarkeit der Drittbezogenheit und der Gläubigernähe", vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1996, X ZR 104/94, BGHZ 133, 168), ohne dass dies erfordert, dass dem Schuldner die Identität oder Zahl der geschützten Personen konkret bekannt ist (BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 250/02, BGHZ 159, 1; BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378).

    Die jüngere Rechtsprechung des X. Zivilsenates des BGH hat einerseits unter Rückgriff auf die enge ursprüngliche "Wohl und Wehe"-Rechtsprechung des II. Zivilsenats (Urteil vom 28.02.1977, II ZR 52/75, NJW 1977, 1916) eine Schutzwirkung von Gutachtenverträgen zugunsten Dritter verneint (BGH, Urteil vom 26.06.2001, X ZR 231/99, NJW 2001, 3115; BGH, Urteil vom 17.09.2002, X ZR 237/01, NJW 2002, 3625), andererseits - unter Beibehaltung seiner Rechtsprechung eines ausdehnenden, großzügigen Drittschutzes (BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, NJW 1998, 1059) - noch in letzter Zeit (abweichend von dem früher gestellten Erfordernis einer überschaubaren, klar abgrenzbaren Personengruppe, BGH, Urteil vom 02.07.1996, X ZR 104/94, BGHZ 133, 168; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, NJW 1998, 1059) den Kreis der durch einen Gutachtenvertrag geschützten Dritten auf "eine nicht bekannte Vielzahl" von Kreditgebern und Kapitalanlegern ausgeweitet (BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 250/02, BGHZ 159, 1; BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 255/02, NJW-RR 2004, 1464).

  • BGH, 20.04.2004 - X ZR 250/02

    Schutzbereich eines Gutachtenauftrags zur Wertermittlung eines Grundstücks;

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Unter dem Gesichtspunkt der Zumutbarkeit (§§ 242 bzw. 157 BGB) muss dem Haftenden der Kreis der geschützten Personen erkennbar sein, damit er sein Haftungsrisiko kalkulieren und bei Aushandlung der vertraglichen Gegenleistung kalkulieren kann ("Erkennbarkeit der Drittbezogenheit und der Gläubigernähe", vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1996, X ZR 104/94, BGHZ 133, 168), ohne dass dies erfordert, dass dem Schuldner die Identität oder Zahl der geschützten Personen konkret bekannt ist (BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 250/02, BGHZ 159, 1; BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378).

    Die jüngere Rechtsprechung des X. Zivilsenates des BGH hat einerseits unter Rückgriff auf die enge ursprüngliche "Wohl und Wehe"-Rechtsprechung des II. Zivilsenats (Urteil vom 28.02.1977, II ZR 52/75, NJW 1977, 1916) eine Schutzwirkung von Gutachtenverträgen zugunsten Dritter verneint (BGH, Urteil vom 26.06.2001, X ZR 231/99, NJW 2001, 3115; BGH, Urteil vom 17.09.2002, X ZR 237/01, NJW 2002, 3625), andererseits - unter Beibehaltung seiner Rechtsprechung eines ausdehnenden, großzügigen Drittschutzes (BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, NJW 1998, 1059) - noch in letzter Zeit (abweichend von dem früher gestellten Erfordernis einer überschaubaren, klar abgrenzbaren Personengruppe, BGH, Urteil vom 02.07.1996, X ZR 104/94, BGHZ 133, 168; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, NJW 1998, 1059) den Kreis der durch einen Gutachtenvertrag geschützten Dritten auf "eine nicht bekannte Vielzahl" von Kreditgebern und Kapitalanlegern ausgeweitet (BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 250/02, BGHZ 159, 1; BGH, Urteil vom 20.04.2004, X ZR 255/02, NJW-RR 2004, 1464).

  • BGH, 07.02.2002 - III ZR 1/01

    Haftung des Architekten für die Richtigkeit eines Prüfvermerks

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08
    Es muss ein vertragliches "Einziehungsinteresse" des Gläubigers vorliegen, dass die Leistung nach dem Inhalt des Vertrages dem Dritten bestimmungsgemäß zugute kommen soll oder dass sich sonst ein auf Drittschutz gerichteter Parteiwillen ermitteln lässt (BGH, Urteil vom 20.03.1995, a.a.O.), selbst wenn - wie in den Gutachterfällen - zwischen dem Vertragsgläubiger und dem Dritten gegenläufige Interessen bestehen (BGH, Urteil vom 10.11.1994, III ZR 50/94, BGHZ 127, 378; BGH, Urteil vom 13.11.1997, X ZR 144/94, LM BGB Nr. 96; BGH, Urteil vom 07.02.2002, III ZR 1/01, LM BGB § 328, Nr. 103; vgl. auch jurisPK-BGB, 4. Auflage 2008, § 328, Rn 76-98 mwN).

    Der VII. Zivilsenat des BGH (Beschlüsse vom 25.09.2008, VII ZR 37/07, IBR 2008, 743) festgestellt, dass für den Fall, dass sich der vom Veräußerer einer noch zu errichtenden Eigentumswohnung mit der Bauleitung beauftragte Architekt diesem gegenüber zur Erstellung von Bautenstandsberichten verpflichtet, die Grundlage für die von den Erwerbern bei der finanzierenden Bank zu beantragende ratenweise Auszahlung des Erwerbspreises sein sollen, diesem Vertrag drittschützende Wirkung zukommt (vgl. auch bereits BGH, Urteil vom 07.02.2002, III ZR 1/01, BauR 2002, 814; BGH, Urteil vom 10.03.2005, VII ZR 220/03, BauR 2005, 1052).

  • BGH, 26.09.2000 - X ZR 94/98

    Zur Haftung von Wirtschaftsprüfern gegenüber Kapitalanlegern

  • BGH, 11.12.2008 - III ZR 7/08

    Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren; Umfang der gerichtlichen

  • BGH, 10.03.2005 - VII ZR 220/03

    Voraussetzungen eines Grundurteils; Voraussetzungen der Zurückverweisung durch

  • BGH, 07.05.2009 - III ZR 277/08

    Kein Schadensersatzanspruch einer Entschädigungseinrichtung gegen ein

  • BGH, 14.06.2007 - III ZR 300/05

    Schadensersatzansprüche wegen Beteiligung an einem Filmfonds

  • BGH, 17.09.2002 - X ZR 237/01

    Einbeziehung eines durch einen Versicherungsvertrag Begünstigten in die

  • BGH, 26.06.2001 - X ZR 231/99

    Zur Sachverständigenhaftung

  • BGH, 21.01.1993 - III ZR 15/92

    Anspruch auf Ersatz eines auf Grund einer günstig lautenden, aber unzutreffend

  • BGH, 28.02.1977 - II ZR 52/75

    Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte und Lastschriftverfahren

  • BGH, 15.12.2005 - III ZR 424/04

    Ansprüche der Genussrechtserwerber gegen den Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft

  • BGH, 25.09.2008 - VII ZR 37/07

    Drittschützende Wirkung der Vereinbarung der Erstellung von Bautenstandsberichten

  • OLG Hamm, 09.04.2003 - 25 U 108/02
  • LG Frankfurt/Main, 08.04.1997 - 18 O 475/95
  • LG Hamburg, 22.06.1998 - 402 O 70/97
  • BGH, 20.04.2004 - X ZR 255/02

    Schutzbereich eines Gutachtenauftrags zur Wertermittlung eines Grundstücks;

  • BGH, 22.07.2004 - IX ZR 132/03

    Ansprüche des eine Kaution stellenden Dritten gegen den in die Abwicklung

  • BGH, 15.02.1978 - VIII ZR 47/77

    Untermieter - § 328 BGB, Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte

  • BGH, 04.07.1983 - II ZR 220/82

    Inanspruchnahme des Angestellten eines Handelsgeschäfts

  • BGH, 24.05.2005 - IX ZR 114/01

    Voraussetzungen der persönlichen Haftung des Konkursverwalters für eine nicht

  • BGH, 22.01.1968 - VIII ZR 195/65

    unverschlossene Rauchrohröffnung - §§ 538, 571 BGB <Fassung bis 31.8.01>,

  • BGH, 26.11.1986 - IVa ZR 86/85

    Haftung des steuerlichen Beraters gegenüber Dritten für die Richtigkeit von

  • BGH, 03.04.1990 - XI ZR 206/88

    Haftung des Unternehmensberaters

  • OLG Frankfurt, 18.05.2007 - 4 U 103/06
  • BGH, 08.06.2004 - X ZR 283/02

    Prospekthaftung des Wirtschaftsprüfers; Verjährung von Ansprüchen

  • OLG Düsseldorf, 18.06.2021 - 22 U 31/20

    Schadensersatzanspruch gegen eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Erteilung eines

    Die (nicht entscheidungserheblichen) Ausführungen im Urteil des 23. Zivilsenats des OLG Düsseldorf (Urt. v. 02.06.2009 - I-23 U 108/08, juris) geben für einen Anscheinsbeweis im vorgenannten Sinne nichts her.
  • OLG Köln, 24.02.2011 - 8 U 29/10

    Schadensersatzansprüche einer Bank gegen den Prüfer eines Darlehenskunden

    Hieran hält der Senat fest (vgl. in diesem Sinne auch OLG München, Urteil vom 12.11.2009 - 23 U 2516/09 - juris; OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006 - 1 U 33/04 - OLGR Bremen 2006, 856; OLG Düsseldorf, Urteil vom 02.06.2009, 23 U 108/08 - WM 2009, 2375).

    Dass sich aus der Anlage K 31 - ebenso wie aus den Anlagen K 27 und K 28 - eine unmittelbarer Kontakt zwischen der Klägerin und der Beklagten zu 1) ergibt, rechtfertigt die Einbeziehung der Klägerin in den Schutzbereich der hier allein streitgegenständlichen Prüfungsaufträge für die Jahre 2003 bis 2006 nicht (vgl. auch OLG Düsseldorf, WM 2009, 2375: Unerheblichkeit der Anwesenheit des Prüfers bei einem Gespräch zwischen Mandantin und Bank).

  • OLG Düsseldorf, 21.12.2012 - 23 U 180/11

    Beratungspflichten des Steuerberaters einer GmbH im Hinblick auf die

    Für den hier betroffenen Bereich der Schutzwirkung von Rechts- bzw. Steuerberaterverträgen zugunsten Dritter ("Expertenhaftung") verfolgt die Rechtsprechung der Zivilsenate des BGH unterschiedliche, indes zunehmend restriktive Tendenzen (vgl. Zugehör, NJW 2008, 1105 mit Übersicht weiterer Rechtsprechung des BGH unter 2.a. mwN in Fn 48-57; vgl. auch Lettl, NJW 2006, 2817; vgl. auch die Rechtsprechungsübersichten im Beck'schen Bilanzkommentar, 6. Auflage 2006, § 323, Rn 194-216 mwN; Münchener Kommentar-Ebke, HGB, 2. Auflage 2008, § 323, Rn 135-147 mwN; vgl. bereits im Einzelnen: Senat, Urteil vom 02.06.2009, I-23 U 108/08, DB 2009, 2369).
  • OLG Hamm, 05.03.2010 - 25 U 55/09

    Steuerberater haftet kreditgebender Bank für unvollständige und fehlerhafte

    Die von den Beklagten in diesem Zusammenhang ins Feld geführte Rechtsprechung (vgl. BGH, Beschluss vom 31.10.2008, Az. III ZR 308/07; Urteil vom 06.04.2006, Az. III ZR 256/04, Tz. 13; OLG Düsseldorf, Urteil vom 02.06.20009, Az. 23 U 108/08; OLG München, Urteil vom 15.10.2009, Az. 23 U 2516/09; OLG Bremen, Urteil vom 30.08.2006, Az. 1 U 33/04b, 1 U 33/04) findet vorliegend keine Anwendung.
  • OLG München, 12.11.2009 - 23 U 2516/09

    Haftung des Abschlussprüfers: Schadenersatzansprüche einer alleinfinanzierenden

    Die von der Klägerin zitierte Rechtsprechung, nach der der als Kreditgeber des Auftraggebers vorgesehene Dritte regelmäßig als vom Parteiwillen in den Schutzbereich des Vertrages einbezogen anzusehen ist (BGH Urteil vom 21.1.1993, Az. III ZR 15/92, Tz. 9 m.w.N., NJW-RR 1993, 944), gilt nicht mehr für Pflichtprüfungen (in diesem Sinn auch OLG Düsseldorf, Urteil vom 02.06.2009, Az. I-23 U 108/08, DB 2009, 2369 ff.).
  • OLG Düsseldorf, 15.11.2011 - 23 U 22/11

    Ansprüche Dritter aus der Schutzwirkung eines Steuerberatungsvertrages

    Unter Berücksichtigung der allgemeinen Voraussetzungen eines Vertrages mit Schutzwirkung zugunsten Dritter (Leistungsnähe, Einbeziehungsinteresse, Erkennbarkeit der Drittbezogenheit und Gläubigernähe, Schutzbedürftigkeit) und unter Anlegung des zunehmend strengen und restriktiven Maßstabes der Rechtsprechung des BGH im besonderen Bereich der sog. Expertenhaftung (vgl. bereits im Einzelnen: Senat, Urteil vom 02.06.2009, I-23 U 108/08, DB 2009, 2369) ist hier nicht hinreichend feststellbar, dass die Klägerin in den Schutzbereich der zwischen der O.-GmbH und der Beklagten zustande gekommenen Steuerberatervertrag, insbesondere die im Rahmen dieses Dauermandats erteilten Einzelaufträge zur Erstellung der jeweiligen Jahresabschlüsse für die Jahre 2003 bis 2006 (unabhängig von der Frage, ob die Finanzbuchhaltung durch Dritte oder im Hause der Beklagten erstellt wurde, vgl. 141/159/166 ff. GA), einbezogen worden ist.
  • LG Essen, 14.02.2011 - 44 O 72/10

    Schadensersatzanspruch der Gesellschaft wegen einer mangelhaft durchgeführten

    Dazu ist es erforderlich, dass für die Beklagte bei Erteilung des Prüfungsauftrages deutlich geworden sein müsste, dass von ihr nicht nur die Erbringung der üblichen Prüfungsleistungen erwartet wird, sondern eine besondere vertragliche Leistung, die noch darüber hinausgeht (OLG Düsseldorf, 02.06.2009 - 23 U 108/08 - DStR 2010, 136).
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