Rechtsprechung
OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- BAYERN | RECHT
GWB § 1, § 33 S. 1, § 186 Abs. 3; OWiG § 47 Abs. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2, § 256 Abs. 1, § 261 Abs. 3 Nr. 1, § 264 Abs. 2, § 292, § 297, § 522 Abs. 2, § 253 Abs. 2 Nr. 2, § 524 Abs. 4
Zum Anscheinsbeweis bei einem kartellrechtswidrigen Informationsaustausch ohne konkreten Produktbezug - rewis.io
Zum Anscheinsbeweis bei einem kartellrechtswidrigen Informationsaustausch ohne konkreten Produktbezug
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Nürnberg-Fürth, 16.08.2018 - 19 O 9571/14
- OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
- OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (15)
- BGH, 11.12.2018 - KZR 26/17
Quoten- und Kundenschutzkartell: Anscheinsbeweis hinsichtlich des Eintritts eines …
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Das Landgericht hat - insbesondere auch unter Berücksichtigung des nach der erstinstanzlichen Entscheidung ergangenen Urteils des Bundesgerichtshofs zum Schienenkartell (BGH, Urteil vom 11.12.2018 - KZR 26/17 - Schienenkartell) - zu Recht die Klage als unbegründet abgewiesen, da es an der erforderlichen Kartellbefangenheit der seitens der Klägerin bezogenen Waren mangelt.Denn für den Schadensersatzanspruch ist das zum Zeitpunkt der Vertragsschlüsse geltende Recht maßgeblich (BGH, Urteil vom 11.12.2018 - KZR 26/17, Rn. 44 - Schienenkartell).
- OLG Düsseldorf, 26.01.2017 - 4 Kart 6/15
"Süßwarenkartell"
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Eine andere Beurteilung ist auch nicht aufgrund der von der Klagepartei zitierten Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf veranlasst, das in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren feststellte, dass der Austausch von Informationen zum Stand und Inhalt von Konditionsverhandlungen mit bestimmten Handelspartnern als wettbewerbsbeschränkende Vereinbarung anzusehen ist (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 26.01.2017 - V-4 Kart 6/15 (OWi) - Süßwarenkartell). - BGH, 12.07.2016 - KZR 25/14
Zu den Anforderungen an den Nachweis eines Kartellschadens
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Auch aus diesem Grund beschränkt sich die Feststellungswirkung eines bestandskräftigen Bußgeldbescheids auf die Frage des Verstoßes und erstreckt sich nicht auf die Betroffenheit oder die Frage eines kausalen Schadens (vgl. BGH, Urteil vom 12.07.2016 - KZR 25/14, Rn. 13 - Lottoblock II).
- OLG Karlsruhe, 10.04.2019 - 6 U 126/17
Maschinengeschirrspülmittelkartell - Kartellschadensersatz für eine …
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Die spezifischen Beschaffungsvorgänge der Klagepartei müssen dafür sachlich, zeitlich und räumlich in den Bereich des Sachverhalts fallen, der Gegenstand des Bußgeldverfahrens beim Bundeskartellamt war, und von diesem erfasst werden (…vgl. BGH, a.a.O., Rn. 61 - Schienenkartell; OLG Karlsruhe, Urteil vom 10.04.2019 - 6 U 126/17 Kart, Rn. 43 - Maschinengeschirrspülmittelkartell). - OLG Stuttgart, 04.04.2019 - 2 U 101/18
LKW-Kartell - LKW-Kartellrechtsverfahren: Darlegungs- und Beweislast des …
- BGH, 09.10.2009 - V ZR 178/08
Wucherähnliches Rechtsgeschäft und verwerfliche Gesinnung
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Den tatsächlichen Vermutungen wird nur eine Bedeutung bei der Beweiswürdigung zugemessen (BGH, Urteil vom 09.10.2009 - V ZR 178/08, Rn. 15). - BGH, 08.05.2014 - I ZR 217/12
Klage eines insolventen Möbelhandelsunternehmen auf Rückgewähr überzahlter …
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Im Zweifel gilt, was nach den Maßstäben der Rechtsordnung vernünftig ist und der recht verstandenen Interessenlage der Parteien entspricht (BGH, Urteil vom 08.05.2014 - I ZR 217/12, Rn. 24). - BGH, 16.12.2010 - IX ZR 24/10
Restschuldbefreiung: Behandlung einer unterbliebenen oder unvollständigen …
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Denn das Feststellungsinteresse gemäß § 256 Abs. 1 ZPO ist nur für ein stattgebendes Urteil Prozessvoraussetzung (BAG…, Urteil vom 12.02.2003 - 10 AZR 299/02, Rn. 47; BGH, Urteil vom 16.12.2010 - IX ZR 24/10, Rn. 14). - BAG, 12.02.2003 - 10 AZR 299/02
Betriebsübergang - Aktienoptionsplan
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Denn das Feststellungsinteresse gemäß § 256 Abs. 1 ZPO ist nur für ein stattgebendes Urteil Prozessvoraussetzung (BAG, Urteil vom 12.02.2003 - 10 AZR 299/02, Rn. 47; BGH…, Urteil vom 16.12.2010 - IX ZR 24/10, Rn. 14). - BGH, 12.06.2018 - KZR 56/16
Zur Verjährung von Schadensersatzansprüchen bei Kartellverstößen
Auszug aus OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
Dafür müssen unter Berücksichtigung der Klagebegründung und der dort in Bezug genommenen Anlagen die Beschaffungsvorgänge, auf die die Schadensersatzforderung gestützt wird, hinreichend individualisiert sein (BGH, Urteil vom 12.06.2018 - KZR 56/16, Rn. 27 - Grauzementkartell II). - BGH, 21.01.2010 - IX ZB 281/08
Erörterung der Sachdienlichkeit im Fall einer nachträglichen Klagehäufung
- BGH, 11.05.2017 - III ZR 92/16
Beweislastumkehr bei grober Verletzung besonderer, die Bewahrung von Leben und …
- LG Nürnberg-Fürth, 16.08.2018 - 19 O 9571/14
Anforderungen an den Anscheinsbeweis für die Kartellbetroffenheit - …
- BGH, 03.11.2016 - III ZR 84/15
Berufungsverfahren: Folgen einer Berufungsverwerfung durch einstimmigen Beschluss …
- OLG Nürnberg, 23.06.2006 - 2 U 759/06
Voraussetzungen des Verzugseintritts bei der Erfüllung eines …
- OLG Frankfurt, 12.05.2020 - 11 U 98/18
Kartellschadensersatzansprüche als Folge eines Informationsaustauschs auf …
Untersucht wurde im Rahmen der Kartellbetroffenheit also eine Umsatzbetroffenheit, d.h. die Frage, ob der Anspruchssteller beim Erwerb kartellbefangener Waren so mit dem wettbewerbswidrigen Verhalten der Kartellanten in Berührung gekommen ist, dass nachteilige Folgen für ihn eintreten konnten (vgl. OLG Nürnberg, Bschl. v. 08.07.2019 - 3 U 1876/18 - HEMA Vertriebskreis = BeckRS 2019, 26965, Rn. 42), wobei in der Literatur größtenteils die konkrete Möglichkeit eines Schadenseintritts verlangt wurde (…vgl. Fuchs in: Fuchs/Weitbrecht, HdB Private Kartellrechtsdurchsetzung, 1. Aufl. 2019, § 4 Rn. 12d;… Paul in: Fuchs/Weitbrecht, HdB Private Kartellrechtsdurchsetzung, 1. Aufl. 2019, § 5 Rn. 89;… Inderst/Thomas, Schadensersatz bei Kartellverstößen, 2. Aufl. 2018, S. 55, 122, 136;… s. auch Ohlhoff in: Kamann/Ohlhoff/Völcker, Kartellverfahren und Kartellprozess, 2017, § 26 Rn. 120 f.). - LG Dortmund, 30.09.2020 - 8 O 115/14
Freie Schätzung von Kartellschäden
Die weitergehende Auslegung, die dem Merkmal insbesondere in der jüngsten instanzgerichtlichen Rechtsprechung gegeben worden ist, wonach gar vertiefter klägerischer Vortrag dazu erforderlich sei, dass der einzelne Erwerbsvorgang Gegenstand einer Kartellabrede gewesen sei (z.B. OLG Nürnberg, B. v. 08.07.2019, 3 U 1876/18 Tz 86 - HEMA-Vertriebskreis II - juris, NZKart 2020, 38 = BeckRS 2019, 26970; auf gleicher Linie aber auch LG Nürnberg-Fürth, U. v. 17.10.2019, 19 O 9543/16 - KWR-Arbeitskreis, NZKart 2019, 678; LG Leipzig, U. v. 13.08.2019, 5 O 1850/15 - Schienenkartell, NZKart 2019, 614, Rn 81 ff.) ist bereits nicht mit der Rechtsprechung des EuGH in der Rechtssache "Kone" (U. v. 05.06.2014, C-557/12, NZKart 2014, 263) und insbesondere nicht mit der Entscheidung in der Rechtssache "Otis" (EuGH, C-435/18, EuZW 2020, 198) vereinbar.
Rechtsprechung
OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- openjur.de
- BAYERN | RECHT
ZPO § 522 Abs. 2; GWB § 1
Kein Anscheinsbeweis für Kartellbefangenheit und Schadenseintritt bei Konditionenkartell - rewis.io
Kein Anscheinsbeweis für Kartellbefangenheit und Schadenseintritt bei Konditionenkartell
- juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Nürnberg-Fürth, 16.08.2018 - 19 O 9571/14
- OLG Nürnberg, 08.07.2019 - 3 U 1876/18
- OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (4)
- LG Nürnberg-Fürth, 16.08.2018 - 19 O 9571/14
Anforderungen an den Anscheinsbeweis für die Kartellbetroffenheit - …
Auszug aus OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18
Die Berufung der Klagepartei gegen das Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth vom 16.08.2018, Aktenzeichen 19 O 9571/14, wird zurückgewiesen.Die Berufung gegen das Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth vom 16.08.2018, Aktenzeichen 19 O 9571/14, ist gemäß § 522 Abs. 2 ZPO zurückzuweisen, weil nach einstimmiger Auffassung des Senats das Rechtsmittel offensichtlich keine Aussicht auf Erfolg hat, der Rechtssache auch keine grundsätzliche Bedeutung zukommt, weder die Fortbildung des Rechts noch die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Berufungsgerichts erfordert und die Durchführung einer mündlichen Verhandlung über die Berufung nicht geboten ist.
- OLG Düsseldorf, 23.01.2019 - U (Kart) 18/17
Anforderungen an den Nachweis der Anwendung einer Kartellabsprache auf …
Auszug aus OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18
Dem Senat ist die Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf (Urteil vom 23.01.2019 - VI-U (Kart) 18/17 - Schienenkartell) bekannt. - BGH, 11.12.2018 - KZR 26/17
Quoten- und Kundenschutzkartell: Anscheinsbeweis hinsichtlich des Eintritts eines …
Auszug aus OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18
Der Leitsatz der Entscheidung des Bundesgerichtshofs "Schienenkartell" (Urteil vom 11.12.2018 - KZR 26/17) lautet: "Bei einem Quoten- und Kundenschutzkartell sind die Voraussetzungen für einen Anscheinsbeweis weder hinsichtlich des Eintritts eines Schadens noch hinsichtlich der Kartellbefangenheit einzelner Aufträge erfüllt." Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass die Klagepartei meint, durch diese Entscheidung würden keine höheren Anforderungen an das Beweismaß betreffend die Kartellbefangenheit gestellt werden. - OLG Stuttgart, 04.04.2019 - 2 U 101/18
LKW-Kartell - LKW-Kartellrechtsverfahren: Darlegungs- und Beweislast des …
Auszug aus OLG Nürnberg, 14.10.2019 - 3 U 1876/18
Auch das Oberlandesgericht Stuttgart hat für das Tatbestandsmerkmal der Kartellbetroffenheit einen Anscheinsbeweis verneint (Urteil vom 04.04.2019 - 2 U 101/18 - LKW-Kartell).
- LG Dortmund, 30.09.2020 - 8 O 115/14
Freie Schätzung von Kartellschäden
Die weitergehende Auslegung, die dem Merkmal insbesondere in der jüngsten instanzgerichtlichen Rechtsprechung gegeben worden ist, wonach gar vertiefter klägerischer Vortrag dazu erforderlich sei, dass der einzelne Erwerbsvorgang Gegenstand einer Kartellabrede gewesen sei (z.B. OLG Nürnberg, B. v. 08.07.2019, 3 U 1876/18 Tz 86 - HEMA-Vertriebskreis II - juris, NZKart 2020, 38 = BeckRS 2019, 26970; auf gleicher Linie aber auch LG Nürnberg-Fürth, U. v. 17.10.2019, 19 O 9543/16 - KWR-Arbeitskreis, NZKart 2019, 678; LG Leipzig, U. v. 13.08.2019, 5 O 1850/15 - Schienenkartell, NZKart 2019, 614, Rn 81 ff.) ist bereits nicht mit der Rechtsprechung des EuGH in der Rechtssache "Kone" (U. v. 05.06.2014, C-557/12, NZKart 2014, 263) und insbesondere nicht mit der Entscheidung in der Rechtssache "Otis" (EuGH, C-435/18, EuZW 2020, 198) vereinbar. - LG Berlin, 08.04.2021 - 16 O 73/21
Immobilien-Plattform - Anfängliche Anzeigen-Veröffentlichungsbeschränkung - …
Daran ändert sich auch nichts durch den Umstand, dass in der Vergangenheit die Bindung an einen Vertragspartner für zwei Jahre keinen Bedenken unterlegen ist (vgl. BGH NZKart 2020, 38).