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   VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20.NW   

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VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20.NW (https://dejure.org/2020,6870)
VG Neustadt, Entscheidung vom 02.04.2020 - 5 L 333/20.NW (https://dejure.org/2020,6870)
VG Neustadt, Entscheidung vom 02. April 2020 - 5 L 333/20.NW (https://dejure.org/2020,6870)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Justiz Rheinland-Pfalz

    § 3 CoronaVV RP 3, § 4 CoronaVV RP 3, § 16 Abs 8 IfSG, § 2 IfSG, § 28 Abs 1 S 1 IfSG
    Infektionsschutzrecht, Versammlungsrecht

  • esovgrp.de

    CoBeLVO(3) § 3,CoBeLVO(3) § 4,IfSG § 2,IfSG § ... 16,IfSG § 16 Abs 8,IfSG § 28,IfSG § 28 Abs 1,IfSG § 28 Abs 1 S 1,IfSG § 28 Abs 1 S 2,IfSG § 28 Abs 3,IfSG § 32,IfSG § 32 S 1,IfSG § 73,IfSG § 74,VersG § 15
    Anordnung, Ansammlung, Ansteckungsrisiko, Aufenthalt, Auflage, aufschiebende Wirkung, Corona, Corona-Bekämpfungsverordnung, Corona-Virus, COVID-19, COVID-19-Pandemie, gesetzeskonkretisierender Verwaltungsakt, Infektion, Infektionsgefahr, Infektionsrisiko, ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (6)

  • Justiz Rheinland-Pfalz (Pressemitteilung)

    Corona-Virus verhindert 2-Personen-Demo in Kandel

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Die Demonstration mit zwei Personen

  • lto.de (Kurzinformation)

    Untersagung bestätigt: Keine Zwei-Personen-Demo in Kandel

  • anwaltonline.com (Kurzinformation)

    Corona-Virus verhindert 2-Personen-Demo in Kandel - Corona-Virus

  • iurado.de (Kurzinformation)

    Untersagung einer Zwei-Personen-Demo aufgrund der rheinland-pfälzischen Corona-Bekämpfungsverordnung ist rechtens

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Corona-Pandemie: VG Neustadt bestätigt Verbot von 2-Personen-Demo mit dem Thema "Migrationspolitik, neue Weltordnung, Corona" - Corona-Virus verhindert 2-Personen-Demo in Kandel

Corona: Rechtsprechungsübersichten

 
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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (13)

  • BVerfG, 31.03.2020 - 1 BvR 712/20

    Nichtannahme einer Verfassungsbeschwerde gegen Berliner Verordnung zur Eindämmung

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Diese Bestimmungen regeln unmittelbar geltende Verhaltensverbote, gegen die der Antragsteller beim hiesigen Verwaltungsgericht eine mit einem Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz nach § 123 VwGO verbundene negative Feststellungsklage nach § 43 VwGO gegen die individuelle Verbindlichkeit des hier angegriffenen Verbots erheben könnte (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris).

    Die für den Einzelfall ausgesprochene Konkretisierung einer gesetzlichen Pflicht hat Regelungscharakter (vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris).

    Bei Rechtsverordnungen und Satzungen steht dem Verwaltungsgericht eine eigene Verwerfungskompetenz zu (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris; Wilke, in: Quaas/Zuck/Funke-Kaiser, Prozesse in Verwaltungssachen, 3. Auflage 2018, § 5 Rn. 7).

    Darüber hinaus hängt die verfassungsrechtliche Beurteilung der angegriffenen Bestimmungen auch nicht allein von spezifisch verfassungsrechtlichen Fragen ab (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris; BVerfG, Beschluss vom 20. März 2020 - 1 BvR 661/20 -, juris Rn. 6; VG Freiburg, Beschluss vom 25. März 2020 - 4 K 1246/20 -, juris).

    Für sie sind vielmehr auch die tatsächliche Entwicklung und die Rahmenbedingungen der aktuellen Coronavirus-Pandemie sowie darauf und auf ergriffene oder mögliche Gegenmaßnahmen bezogene fachwissenschaftliche - virologische, epidemiologische, medizinische und psychologische - Bewertungen und Risikoeinschätzungen von wesentlicher Bedeutung (BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris).

  • VGH Bayern, 30.03.2020 - 20 CS 20.611

    Schließung von Ladengeschäften des Einzelhandels wegen Corona-Virus (Covid-19)

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Der Begriff der "Schutzmaßnahmen" in § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG ist umfassend und eröffnet der Infektionsschutzbehörde ein möglichst breites Spektrum an geeigneten Schutzmaßnahmen, welches durch die Notwendigkeit der Maßnahme im Einzelfall begrenzt wird (Bay. VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 CS 20.611 -, juris).

    § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG stehen nicht im Verhältnis der Spezialität, vielmehr sind beide Vorschriften nebeneinander anwendbar (Bay. VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 CS 20.611 -, juris).

  • VG Freiburg, 25.03.2020 - 4 K 1246/20

    Gemeindliches Betretungsverbot öffentlicher Orte wegen Gefahr der Verbreitung des

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Dies folgt aus der Wertung des Gesetzgebers, der gemäß § 28 Abs. 1 und 3, § 16 Abs. 8 IfSG die aufschiebende Wirkung von Widerspruch und Klage bei Maßnahmen nach § 28 IfSG ausgeschlossen hat (VG Freiburg, Beschluss vom 25. März 2020 - 4 K 1246/20 -, juris).

    Darüber hinaus hängt die verfassungsrechtliche Beurteilung der angegriffenen Bestimmungen auch nicht allein von spezifisch verfassungsrechtlichen Fragen ab (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris; BVerfG, Beschluss vom 20. März 2020 - 1 BvR 661/20 -, juris Rn. 6; VG Freiburg, Beschluss vom 25. März 2020 - 4 K 1246/20 -, juris).

  • VG Oldenburg, 27.03.2020 - 7 B 721/20

    Allgemeinverfügung; Corona; COVID-19; Ferienwohnung; Nebenwohnung;

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Vor diesem Hintergrund erscheint es sachgerecht, einen am Gefährdungsgrad der jeweiligen Erkrankung orientierten, "flexiblen" Maßstab für die (hinreichende) Wahrscheinlichkeit zugrunde zu legen (VG Oldenburg, Beschluss vom 27. März 2020 - 7 B 721/20 -, juris m.w.N.).

    Eine auf Grundlage des § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG ergangene Schutzmaßnahme muss sich dabei nicht zwingend gegen den in der Norm genannten Personenkreis (Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige oder Ausscheider) richten, sondern kann auch - soweit erforderlich - gegenüber anderen Personen angeordnet werden (VG Oldenburg, Beschluss vom 27. März 2020 - 7 B 721/20 -, juris; VG Schleswig, Beschluss vom 22. März 2020 - 1 B 17/20 - juris).

  • VG Schleswig, 22.03.2020 - 1 B 17/20

    Verlassen des Ortes der Nebenwohnung - Eilantrag gegen Allgemeinverfügung

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Eine auf Grundlage des § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG ergangene Schutzmaßnahme muss sich dabei nicht zwingend gegen den in der Norm genannten Personenkreis (Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige oder Ausscheider) richten, sondern kann auch - soweit erforderlich - gegenüber anderen Personen angeordnet werden (VG Oldenburg, Beschluss vom 27. März 2020 - 7 B 721/20 -, juris; VG Schleswig, Beschluss vom 22. März 2020 - 1 B 17/20 - juris).
  • BVerfG, 20.03.2020 - 1 BvR 661/20

    Unzulässiger Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen ein

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Darüber hinaus hängt die verfassungsrechtliche Beurteilung der angegriffenen Bestimmungen auch nicht allein von spezifisch verfassungsrechtlichen Fragen ab (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris; BVerfG, Beschluss vom 20. März 2020 - 1 BvR 661/20 -, juris Rn. 6; VG Freiburg, Beschluss vom 25. März 2020 - 4 K 1246/20 -, juris).
  • VGH Baden-Württemberg, 22.12.1992 - 14 S 2326/91

    Duldungsverfügung nach dem Schornsteinfegergesetz: zur Erledigung durch

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Als Rechtsgrundlage für den klarstellenden Verwaltungsakt vom 1. April 2020 kommt die Vorschrift des § 28 Abs. 1 Satz 1 und 2 IfSG in Betracht, der zuletzt durch Art. 1 des Gesetzes vom 27. März 2020 (BGBl. I S. 587) geändert worden ist (vgl. dazu, dass gesetzeskonkretisierende Verwaltungsakte ihre Rechtsgrundlage in den Vorschriften finden, aus denen sich die materielle Handlungspflicht selbst ergibt, VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 22. Dezember 1992 - 14 S 2326/91 -, juris).
  • VG Neustadt, 05.06.2007 - 5 K 213/07

    Auflösung einer Veranstaltung eines Kreisverbandes einer politischen Partei in

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Diese stehen mit der Ausübung des Grundrechts der Versammlungsfreiheit in keinem inneren Zusammenhang und betreffen dieses nur als Nebenfolge (vgl. Groscurth, in: Peters/Janz, Handbuch Versammlungsrecht, 1. Auflage 2015, G. Rn. 24; VG Neustadt/Wstr. Urteil vom 5. Juni 2007 - 5 K 213/07 -, BeckRS 2007, 25756).
  • VGH Bayern, 30.03.2020 - 20 NE 20.632

    Keine Außervollzugsetzung der Bayerischen Verordnung über befristete

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Die Verordnungsermächtigung nach § 32 Satz 1 i.V.m. § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG ist in der zum Entscheidungszeitpunkt maßgeblichen Fassung, die sie durch das "Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" vom 27. März 2020 (BGBl. 2020 I S. 587 ff.; BT-Drucks 19/18111) erhalten hat, jedenfalls im Rahmen des einstweiligen Rechtsschutzverfahrens nicht zu beanstanden (näher dazu s. Bay. VGH, Beschluss vom 30. März 2020 - 20 NE 20.632 -, juris).
  • BVerfG, 24.10.2001 - 1 BvR 1190/90

    Sitzblockaden III

    Auszug aus VG Neustadt, 02.04.2020 - 5 L 333/20
    Zwar handelt es sich bei der geplanten Veranstaltung des Antragstellers um eine Versammlung im Sinne des Art. 8 GG sowie des Versammlungsgesetzes (näher dazu s. BVerfG, Beschluss vom 24. Oktober 2001 - 1 BvR 1190/90 -, NJW 2002, 1031; Bay. VGH, Urteil vom 22. September 2015 - 10 B 14.2246 -, juris).
  • VGH Bayern, 22.09.2015 - 10 B 14.2246

    Versammlungsrechtliche Beschränkung einer Dauerversammlung

  • VG Meiningen, 03.07.2017 - 2 E 221/17

    Versammlungsrecht; hier: Antrag nach § 80 Abs. 5 VwGO

  • VG Düsseldorf, 27.08.2018 - 23 L 1260/17

    Tierschutzverein TRACES-Bescheinigung Verordnung (EU) Nr. 576/2013 Richtlinie

  • VG Mainz, 24.04.2020 - 1 L 253/20

    Campingplatz mit Gastronomie wegen Coronaschutzes komplett zu schließen?

    Ermächtigungsgrundlage für den Erlass des Bescheids vom 8. April 2020 ist zunächst § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG (vgl. VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 18 ff.; VG Minden, Beschluss vom 31. März 2020 - 7 L 257/20 -, NRWE, Rn. 10).

    Alle notwendigen Schutzmaßnahmen können auf die Generalklausel des § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG gestützt werden; lediglich beispielhaft werden einige Maßnahmen in Satz 2 IfSG erwähnt (VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 25).

    Die darin enthaltenen Vorgaben konnten auch grundsätzlich von der Kreisverwaltung des Antragsgegners als Kreisordnungsbehörde mittels eines Verwaltungsaktes im Sinne des § 35 Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) i.V.m. § 1 Abs. 1 des Landesverwaltungsverfahrensgesetzes (LVwVfG) in Bezug auf den Antragsteller im Einzelfall konkretisiert werden, insbesondere wenn - wie hier - Uneinigkeit über die Auslegung der Rechtsverordnung besteht (vgl. VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 16; VG Minden, Beschluss vom 31. März 2020 - 7 L 257/20 -, NRWE, Rn. 10).

    Schon weil sich der Bescheid in seiner Begründung zumindest bezüglich der "Dauercamper" im Wesentlichen auf einen Verstoß gegen die 3. CoBeLVO stützt, die nunmehr durch die 4. CoBeLVO abgelöst worden ist, sind auch deren Vorgaben in den Blick zu nehmen (vgl. VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 26).

    Bei COVID-19 handelt es sich um eine übertragbare Krankheit im Sinne des § 2 Nr. 3 IfSG (vgl. VG Greifswald, Beschluss vom 8. April 2020 - 4 B 339/20 HGW -, juris, Rn. 18; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 23; VG Oldenburg, Beschluss vom 31. März 2020 - 7 B 709/20 -, juris, Rn. 6; VG Hamburg, Beschluss vom 27. März 2020 - 14 E 1428/20 -, juris, Rn. 48 ff.; VG Schleswig, Beschluss vom 22. März 2020 - 1 B 17/20 -, juris, Rn. 7; VG Bayreuth, Beschluss vom 11. März 2020 - B 7 S 20.223 -, juris, Rn. 48), wobei zum 22. April 2020 in Rheinland-Pfalz 5.593 und im Landkreis Mainz-Bingen 338 Fälle (offiziell) nach Angaben des Robert Koch Instituts (RKI) festgestellt worden sind (https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4).

    Gesichert erscheinen dabei lediglich Übertragungsmöglichkeiten im Wege der Tröpfchen- bzw. der Schmierinfektion oder eine Ansteckung über die Bindehaut der Augen (vgl. RKI, SARS-CoV-2 Steckbrief, Stand: 23. März 2020, www.bit.ly/2UGSnkB; siehe dazu etwa VG Oldenburg, Beschluss vom 31. März 2020 - 7 B 709/20 -, juris, Rn. 6; VG Greifswald, Beschluss vom 8. April 2020 - 4 B 339/20 HGW -, juris, Rn. 18; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 23).

    Andere mögliche Übertragungswege, wie zum Beispiel das Verbreiten der Viren durch Ausatmen von Atemluft gemeinsam mit im Rachenraum befindlichen Viren, werden derzeit noch wissenschaftlich diskutiert, ohne dass abschließende Ergebnisse vorliegen, die eine umfängliche Erklärung für die schnelle Verbreitung des Erregers abgeben könnten (VG Greifswald, Beschluss vom 8. April 2020 - 4 B 339/20 HGW -, juris, Rn. 18; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 23).

    Die Maßnahmen nach § 28 Abs. 1 Sätze 1 und 2 IfSG (i.V.m. § 32 Abs. 1 IfSG) können prinzipiell - wie auch hier - gegenüber anderen Personen als den in § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG ausdrücklich genannten Personengruppen (Kranke, Krankheitsverdächtige, Ansteckungsverdächtige oder Ausscheider) ergehen (vgl. zu "Nichtstörern": BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16/11 -, juris, Rn. 26; zu "anderen Personen": VG Greifswald, Beschluss vom 8. April 2020 - 4 B 339/20 HGW -, juris, Rn. 24; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 32; VG Oldenburg, Beschluss vom 31. März 2020 - 7 B 709/20 -, juris, Rn. 13; VG Hamburg, Beschluss vom 27. März 2020 - 14 E 1428/20 -, juris, Rn. 51; VG Schleswig, Beschluss vom 22. März 2020 - 1 B 17/20 -, juris, Rn. 7).

    Bindungswirkung für das Gericht entfaltet die Auslegungshilfe allein allerdings nicht, da die im Verordnungstext selbst enthaltenen unbestimmten Rechtsbegriffe (z.B. "touristische Zwecke", "in Härtefällen" und "Straßenverkauf") Gegenstand einer unabhängigen gerichtlichen Interpretation sind (vgl. dazu VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 34); insbesondere unter Heranziehung verfassungsrechtlicher Wertungen und der Zweckbestimmung des Infektionsschutzgesetzes.

    Dabei ist zu berücksichtigen, dass dem Gericht - anders als bei formellen Gesetzen - auch grundsätzlich bei Feststellung der Unvereinbarkeit der 4. CoBeLVO mit höherrangigem Recht eine inzidente Verwerfungskompetenz zusteht (vgl. VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 40 m.w.N.; siehe zur Unzulässigkeit einer prinzipalen Normenkontrolle: OVG RP, Beschluss vom 16. April 2020 - 6 B 10497/20.OVG -, n.v.).

    Dies gilt auch hier, da insbesondere die verfassungsrechtliche Bewertung von tatsächlichen Entwicklungen in Bezug auf eine nachvollziehbare Risikoeinschätzung abhängig ist (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris, Rn. 17; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 41).

  • VG München, 09.04.2020 - M 26 E 20.1506

    Erfolgloser Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung für eine Versammlung

    Sie hat überzeugend dargelegt, dass die konkret geplante Versammlung des Antragstellers unter freiem Himmel an der konkreten Örtlichkeit zur konkret geplanten Zeit und in Anbetracht des Versammlungsthemas die Gefahr begründet, dass es durch die Versammlung zu weiteren Menschenansammlungen und dadurch zu infektionsschutzrechtlich unerwünschten Zuständen kommt (so auch VG Neustadt a.d. Weinstraße, B.v. 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW).

    Andere Beschränkungen wie beispielsweise die Auflage des Tragens von Schutzmasken (hierzu VG Neustadt a.d. Weinstraße, B.v. 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW) oder die Beschränkung auf eine geringere Teilnehmerzahl sind gegenüber der Untersagung nicht gleichermaßen geeignet, die infektionsschutzrechtliche Vertretbarkeit herzustellen, da hierdurch die prognostizierten konkreten Gefahren von Menschenansammlungen, die es zu verhindern gilt, nicht zuverlässig vermieden werden können.

  • VG Mainz, 29.04.2020 - 1 L 273/20

    Eilantrag der Möbel Martin GmbH erfolgreich

    Vielmehr sind auch Maßnahmen gegenüber anderen Personen möglich (vgl. zu "Nichtstörern": BVerwG, Urteil vom 22. März 2012 - 3 C 16/11 -, juris, Rn. 26; vgl. zu "anderen Personen": VG Greifswald, Beschluss vom 8. April 2020 - 4 B 339/20 HGW -, juris, Rn. 24; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 32; VG Oldenburg, Beschluss vom 31. März 2020 - 7 B 709/20 -, juris, Rn. 13; VG Hamburg, Beschluss vom 27. März 2020 - 14 E 1428/20 -, juris, Rn. 51; VG Schleswig, Beschluss vom 22. März 2020 - 1 B 17/20 -, juris, Rn. 7).

    Dies gilt dem Grunde nach auch hier, da insbesondere die verfassungsrechtliche Bewertung stellenweise von tatsächlichen Entwicklungen in Bezug auf eine nachvollziehbare Risikoeinschätzung abhängig ist, die nicht abschließend beurteilt werden können (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris, Rn. 17; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 41).

  • VG Neustadt, 20.11.2020 - 5 L 1030/20

    Infektionsschutzrecht, Versammlungsrecht

    Die Kammer hat hierzu in ihrem Beschluss vom 2. April 2020 (- 5 L 333/20.NW -, juris) ausgeführt, das Versammlungsgesetz enthalte keine abschließende Regelung für die Abwehr von Gefahren, die keinen unmittelbaren Bezug zur Versammlung hätten, sondern gewissermaßen nur zufällig im Zusammenhang mit Versammlungen auftreten könnten.
  • VG Weimar, 10.04.2020 - 7 E 535/20

    Corona-Pandemie; Verbot einer Versammlung auf dem Gelände der Gedenkstätte

    gerufen über beck-online.de), da die Versammlung weiterhin verboten bliebe, kann jedoch dahinstehen (vgl. Rechtsschutzbedürfnis verneint bei ähnlicher Regelung des Landes Schleswig Holstein durch VG Schleswig-Holstein, Beschluss vom 03.04.2020, Az.: 3 B 30/20, Rn. 3 ff. - Fundstelle: juris; Rechtsschutzbedürfnis bei anderslautender Regelung des Landes Rheinland- Pfalz bejaht durch VG Neustadt a.d. Weinstraße, Beschluss vom 02.04.2020, Az.: 5 L 333/20.NW, Rn. 16 - Fundstelle: beck-online).
  • VG Mainz, 22.05.2020 - 1 L 351/20

    Sommerrodelbahn in Saarburg darf ab 26. Mai 2020 wieder öffnen

    Dies gilt dem Grunde nach auch hier, da insbesondere die verfassungsrechtliche Bewertung stellenweise von tatsächlichen Entwicklungen in Bezug auf eine nachvollziehbare Risikoeinschätzung abhängig ist, die nicht abschließend beurteilt werden kann (vgl. BVerfG, Beschluss vom 31. März 2020 - 1 BvR 712/20 -, juris, Rn. 17; VG Neustadt a.d.W., Beschluss vom 2. April 2020 - 5 L 333/20.NW -, juris, Rn. 41).
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