Rechtsprechung
OVG Nordrhein-Westfalen, 23.09.1997 - 5 A 3031/95 |
Volltextveröffentlichung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)
Kirchenrechtliche Wartestandsbezüge; Evangelische Kirchenbeamte; Vereinbarkeit mit staatlichem Recht
Verfahrensgang
- VG Düsseldorf, 10.03.1995 - 1 K 12796/93
- OVG Nordrhein-Westfalen, 23.09.1997 - 5 A 3031/95
Papierfundstellen
- DÖV 1998, 393
Wird zitiert von ... (17)
- BVerfG, 09.12.2008 - 2 BvR 717/08
Innerkirchliche Rechtsakte sind der staatlichen Gerichtsbarkeit entzogen
Die Frage, ob der mit Besoldungskürzungen einhergehende Warte- oder der Ruhestand als ein hergebrachtes beamtenrechtliches Institut angesehen werden kann, dessen Voraussetzungen nicht vom Verschulden des Beamten abhängen (vgl. dazu OVG Münster, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, DÖV 1998, S. 393 m. w. N.), kann daher dahingestellt bleiben.Auch aus den einfachgesetzlichen staatlichen Vorschriften und Grundsätzen des Beamtenrechts kann nichts in Bezug auf die Frage der Wirksamkeit der kirchenrechtlichen Regelungen hergeleitet werden, weil sie weder höherrangig sind noch zu den für alle geltenden Gesetzen im Sinne des Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 137 Abs. 3 Satz 1 WRV gehören (BVerwGE 28, 345 ; OVG Münster, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, DÖV 1998, S. 393 ).
- VGH Baden-Württemberg, 09.11.2010 - 4 S 2257/09
Zur Besoldung eines Pfarrers im Wartestand der evangelischen Landeskirche in …
Die Frage, ob der mit Besoldungskürzungen einhergehende Wartestand als ein hergebrachtes beamtenrechtliches Institut angesehen werden kann, dessen Voraussetzungen nicht vom Verschulden des Beamten abhängen (vgl. dazu OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 23.09.1997 - 5 A 3031/95 -, DÖV 1998, 393), kann daher dahingestellt bleiben.Dieses Selbstbestimmungsrecht wie auch die in Art. 137 Abs. 3 Satz 2 WRV ausdrücklich hervorgehobene Gewährleistung der Ämterautonomie beinhalten nicht nur das Recht festzulegen, welche Kirchenämter einzurichten, wie diese zu besetzen und welche Anforderungen an die Amtsinhaber zu stellen sind (vgl. BVerfG…, Beschluss vom 09.12.2008, a.a.O.; BVerwG, Urteil vom 25.11.1982 - 2 C 21.78 -, BVerwGE 66, 241; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 23.09.1997, a.a.O.).
Die in Ausübung dieser Regelungskompetenz ergangene Vorschrift des § 57 WPfarrG, wonach ein Pfarrer in den Wartestand versetzt werden kann, wenn seine Stellung in der Gemeinde unhaltbar geworden ist, wenn er ohne die erforderliche Befreiung eine nicht der evangelischen Kirche angehörige Person heiratet oder wenn er nach einer schriftlichen Aufforderung zum Wechsel seiner Pfarrstelle nach angemessener Frist keine Bewerbungen unternommen hat oder seine Bewerbung nicht zur Ernennung führt, dient der Sicherstellung des Wirkens im Sinne kirchlichen Selbstverständnisses und ist jedenfalls nicht evident sachwidrig oder willkürlich (vgl. dazu BVerfG…, Beschluss vom 09.12.2008, a.a.O; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 23.09.1997, a.a.O.).
Denn das Wartegeld nach § 59 Abs. 2 Satz 3 WPfarrG genügt den Mindestanforderungen sozialer Sicherung, wie sie im staatlichen Bereich gelten (vgl. dazu BVerfG…, Beschluss vom 09.12.2008, a.a.O.; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 23.09.1997, a.a.O.).
- VG Köln, 06.12.2000 - 10 K 6812/97 zum Ganzen ausführlich OVG NW, Urteil vom 23.09.1997 -5 A 3031/95.
OVG NW, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -m.w.N.
- OVG Nordrhein-Westfalen, 08.11.2002 - 5 A 751/01
Vereinbarkeit kirchenrechtlicher Wartestandsbezüge für evangelische Pfarrer mit …
Zur Vereinbarkeit kirchenrechtlicher Wartestandsbezüge für evangelische Pfarrer mit staatlichem Recht (im Anschluss an OVG NRW, Urteil vom 23.9.1997 - 5 A 3031/95 -).BVerwG, Urteil vom 25.11.1982 - 2 C 21.78 -, BVerwGE 66, 241, 250; OVG NRW, Urteil vom 23.9.1997 - 5 A 3031/95 -, DÖV 1998, 393, 394.
- VG Düsseldorf, 19.04.2002 - 1 K 8559/99 Vgl. BVerwG, Urteil vom 25. November 1982 - 2 C 21/78 -, NJW 1983, S. 2580 (2582), zu einer vergleichbaren kirchengesetzlichen Bestimmung; siehe auch Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen (OVG NRW), Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, S. 7 des Entscheidungsabdrucks.
Vgl. BVerwG, Urteil vom 28. April 1994 - 2 C 23/92 -, NJW 1994, S. 3367; Beschluss vom 17. November 1992 - 2 B 160/92 -, Buchholz 230 § 135 BRRG Nr. 5; Urteil vom 27. Oktober 1966 - 2 C 98/64 -, BVerwGE 25, S. 226 (231); BGH, Urteil vom 19. September 1966 - III ZR 199/64 -, BGHZ 46, S. 96 (98 ff.); Urteil vom 16. März 1961 - III ZR 17/60 -, JZ 1961, S. 449; OVG Lüneburg, Urteil vom 16. Januar 1991 - OVG A 108/88 -, DVBl. 1991, S. 647 (648); Urteile des erkennenden Gerichts vom 10. März 1995 - 1 K 12769/93 -, S. 7 des Entscheidungsabdrucks, und vom 13. Februar 1998 - 1 K 10671/95 -, NWVBl. 1998, S. 454 ff.; die Frage der Zulässigkeit des staatlichen Rechtsweges offen lassend BVerfG, Beschluss vom 25. Februar 1999 - 2 BvR 548/96 -, NVwZ 1999, S. 758; Beschluss vom 18. September 1998 - 2 BvR 1476/94 -, NJW 1999, S. 349; Beschluss vom 30. März 1984 - 2 BvR 1994/83 -, NVwZ 1985, S. 105; Beschluss vom 1. Juni 1983 - 2 BvR 453/83 -, NJW 1983, S. 2569; Beschluss vom 5. Juli 1983 - 2 BvR 514/83 -, NJW 1983, S. 2569 (2570); BVerwG, Urteile vom 25. November 1982 - 2 C 21/78 und 2 C 38/81 -, NJW 1983, S. 2580 (2582) bzw. 2582 (2583); Urteil vom 25. Oktober 1968 - 6 C 1/65 -, BVerwGE 30, S. 326 (327); Urteil vom 15. Dezember 1967 - 6 C 68/67 -, BVerwGE 28, S. 345 (348); OVG NRW, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, DÖV 1998, S. 393; die Zulässigkeit des staatlichen Rechtsweges in einer vermögensrechtlichen Streitigkeit bejahend OVG NRW, Urteil vom 22. März 1994 - 5 A 2378/93 -, NJW 1994, S. 3368, wobei der Entscheidung allerdings ein anderer, mit dem vorliegenden nicht vergleichbarer Sachverhalt zugrunde lag, vgl. auch Urteil des erkennenden Gerichts vom 13. Februar 1998 - 1 K 10671/95 -, NWVBl. 1998, S. 454 (455); dem OVG NRW folgend OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 5. Juli 1996 - 2 A 12622/95 -, NVwZ 1997, S. 802, dem aber ebenfalls ein abweichender Sachverhalt zugrunde lag (Besoldungsstreitigkeit einer Professorin, die an einer in kirchlicher Trägerschaft stehenden Fachhochschule tätig war).
- Verwaltungskammer der Evangelischen Kirche von Westfalen, 17.12.2020 - VK 1/18 OVG NRW, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, ZevKR 43, 406 = juris, Rn. 15 f., m. w. N.
OVG NRW, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, ZevKR, 406 = juris, Rn. 27 f., m. w. N.
- VK der Evangelischen Kirche von Westfalen, 17.12.2020 - VK 1/18 OVG NRW, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, ZevKR 43, 406 = juris, Rn. 15 f., m. w. N.
OVG NRW, Urteil vom 23. September 1997 - 5 A 3031/95 -, ZevKR, 406 = juris, Rn. 27 f., m. w. N.
- BVerfG, 25.02.1999 - 2 BvR 548/96
Unzulässigkeit der Verfassungsbeschwerde gegen kirchliche Besoldungsbescheide …
Eine gefestigte höchstrichterliche Rechtsprechung der staatlichen Gerichte, nach der Klagen dieser Art in jedem Fall unzulässig wären, ist nicht zu erkennen (vgl. BVerwGE 66, 241 [249 ff.];… BVerwG, NJW 1983, S. 2582 [2583];… OVG Lüneburg, ZevKR 1986, S. 235 ff.;… VGH Mannheim, DVBl. 1981, S. 31 ff.;… VGH Mannheim, NVwZ-RR 1994, S. 422 [423];… OVG Münster, NJW 1994, S. 3368 ff.; OVG Münster, ZevKR 1998, S. 406 [407]). - VG Göttingen, 13.02.2001 - 3 A 3138/99
Höhe der Anhebung der Versorgungsbezüge; Maßnahmen und Regelungen der Kirche; …
Es handelt sich insbesondere nicht um eine "verkappte Statusklage" (vgl. BVerwG, Urteil vom 28.04.1994 - 2 C 23.92 -, BVerwGE 95, 379-383; OVG Münster, Urteil vom 23.09.1997 - 5 A 3031/95 -, DÖV 1998, 393-394), weil hier nicht über die Veränderung oder Beendigung eines kirchlichen Amts- oder Dienstverhältnisses - wofür allein die Kirchengerichte zuständig wären - als Vortrage einer versorgungsrechtlichen Streitigkeit zu entscheiden ist.Urteile vom 15.12.1967 - 6 C 68.67 -, BVerwGE 28, 345, 351, vom 25.10.1968 - 6 C 1.65 -, BVerwGE 30, 326, 332, vom 25.11.1982 - 2 C 21.78 -, BVerwGE 66, 241, 250, vom 25.11.1982 - 2 C 31.81 -, NJW 1983, 2582, 2583; OVG Münster, Urteil vom 23.09.1997, a.a.O.) auf die öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnisse der Kirchen weder unmittelbar noch entsprechend anzuwenden ist.
- VK der Evangelischen Kirche im Rheinland, 21.12.1998 - VK 15/98 Eine Festsetzung des Wartegeldes auf 75% der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge nach § 8 Abs. 2 Kirchenbeamtenbesoldungs- und Versorgungsordnung (KBVO) und § 31 Abs. 3 PfBVO entspricht den Mindestanforderungen sozialer Sicherung, wie sie im staatlichen Bereich gelten und verstößt nicht unter Sozialstaats-, Fürsorge- oder Verhältnismäßigkeitsgesichtspunkten gegen staatliche Rechtssätze (vgl. Urteil des OVG NRW vom 23.9.1997 - 5 A 3031/95 -).
Die auf 75% der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge festgesetzte Höhe des Wartegeldes nach § 8 Abs. 2 Kirchenbeamtenbesoldungs- und Versorgungsordnung (KBVO) und § 31 Abs. 3 PfBVO verstößt ferner nicht unter Sozialstaats-, Fürsorge- oder Verhältnismäßigkeitsgesichtspunkten gegen staatliche Rechtssätze, da es den Mindestanforderungen sozialer Sicherung genügt, wie sie im staatlichen Bereich gelten (vgl. Urteil des OVG NRW vom 23.9.1997 - 5 A 3031/95 -).
- Verwaltungskammer der Evangelischen Kirche im Rheinland, 21.12.1998 - VK 15/98
- VG Düsseldorf, 19.10.2007 - 1 K 3310/07
Rechtmäßigkeit einer Versetzung in einen kirchenbeamtenrechtlichen Wartestand; …
- VK der Evangelischen Kirche im Rheinland, 21.08.2008 - VK 18/05
Pfarrerdienstrecht, Beschäftigungsanspruch
- VK der Evangelischen Kirche im Rheinland, 21.08.2006 - VK 18/05
- VK der Evangelischen Kirche im Rheinland, 14.05.2007 - VK 21/05
- Verwaltungskammer der Evangelischen Kirche im Rheinland, 21.08.2006 - VK 18/05
- Verwaltungskammer der Evangelischen Kirche im Rheinland, 14.05.2007 - VK 21/05