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   OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13   

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OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13 (https://dejure.org/2014,10104)
OLG Braunschweig, Entscheidung vom 11.04.2014 - 6 SchH 1/13 (https://dejure.org/2014,10104)
OLG Braunschweig, Entscheidung vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 (https://dejure.org/2014,10104)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 198 Abs. 1 GVG; § 198 Abs. 2 S. 1, 3 GVG; § 198 Abs. 4 S. 3 GVG
    Ansprüche auf Entschädigung wegen überlanger Verfahrensdauer bei Geltendmachung einer Vielzahl gleichgerichteter Schadensersatzforderungen

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Ansprüche auf Entschädigung wegen überlanger Verfahrensdauer bei Geltendmachung einer Vielzahl gleichgerichteter Schadensersatzforderungen

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Entschädigung wegen überlanger Verfahrensdauer bei Geltendmachung einer Vielzahl gleichgerichteter Schadensersatzforderungen

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Überlange Verfahrensdauer bei einer Vielzahl von Ausgangsverfahren aus demselben Komplex

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Wird zitiert von ... (6)Neu Zitiert selbst (17)

  • BFH, 20.11.2013 - X K 2/12

    Keine Entschädigung bei Rechtsprechungsänderung

    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Vielmehr verdichtet sich mit zunehmender Verfahrensdauer - hier waren die Verfahren im Zeitpunkt der Hinweisverfügung bereits seit mehr als 2 Jahren anhängig und knapp 2 Jahre rechtshängig - die Pflicht des Gerichts, sich nachhaltig um eine Beschleunigung zu bemühen (BFH, Urteil vom 20.11.2013, X K 2/12, juris, Rn. 40, 44).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs sind hypothetischen Kausalverläufe bei Ansprüchen nach § 198 GVG unbeachtlich (BFH, Urteil vom 20.11.2013, X K 2/12, juris, Rn. 38).

    Die Tatsachenvermutung des § 198 Abs. 2 S. 1 GVG ist jedoch widerleglich (BFH, Urteil vom 20.11.2013, X K 2/12, juris, Rn. 24; Ott in Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren, § 198 GVG Rn. 152).

    Dies wäre mit der gesetzlichen Konzeption als widerlegliche Vermutung nicht zu vereinbaren (BFH, Urteil vom 20.11.2013, X K 2/12, juris, Rn. 28).

    Hat ein Verfahrensbeteiligter - wie hier - infolge der Dauer eines Gerichtsverfahrens keinen Nachteil erlitten, findet keine Wiedergutmachung durch Feststellung der unangemessenen Verfahrensdauer gemäß § 198 Abs. 4 S. 1 GVG statt (BFH, Urteil vom 20.11.2013, X K 2/12, juris, Rn. 42).

  • OLG Braunschweig, 02.05.2012 - 3 U 120/08

    Deliktische Haftung des Vorstands einer Kapitalanlagegesellschaft wegen eines

    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Sie bestimmte vielmehr im April 2008 nur in den exemplarisch ausgewählten Verfahren LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig, Urteil vom 02.05.2012, 3 U 120/08, juris), LG Göttingen 2 O 655/07 (= OLG Braunschweig 3 U 121/08), LG Göttingen 2 O 407/07 (= OLG Braunschweig 3 U 123/08), LG Göttingen 2 O 616/07 (= OLG Braunschweig 3 U 124/08), LG Göttingen 2 O 798/07 (= OLG Braunschweig 3 U 125/08), LG Göttingen 2 O 427/07 (= OLG Braunschweig 3 U 126/08), LG Göttingen 2 O 1651/07 sowie LG Göttingen 2 O 1878/07 Termin zur mündlichen Verhandlung.

    Der 3. Senat des Oberlandesgerichts Braunschweig wies die Kläger des Ausgangsverfahrens LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig 3 U 120/08, Urteil vom 02.05.2012, juris) am 20. August 2009 gemäß § 522 Abs. 2 ZPO darauf hin, dass das Rechtsmittel keine Aussicht auf Erfolg biete.

    Der 3. Senat habe im Verfahren 3 U 120/08 (Urteil vom 02.05.2012, juris) zutreffend entschieden, dass eine Beweisaufnahme durch Sachverständigengutachten zu unterbleiben habe.

    Dabei bezog sich der Kammervorsitzende auf den vorangegangenen Hinweisbeschluss des 3. Senats (§ 522 Abs. 2 ZPO) in der Sache 3 U 120/08, den sich die Kammer zu eigen machte, und erteilte weitere eigene Hinweise zur Sach- und Rechtslage.

  • BGH, 23.01.2014 - III ZR 37/13

    Entschädigungsanspruch wegen überlanger Dauer eines Gerichtsverfahrens:

    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Weil eine solche Feststellung aber im Ermessen des Gerichts steht, räumt die Vorschrift dem Betroffenen kein subjektives Recht ein, das er im Klageweg durchsetzen kann (BGH, Urteil vom 05.12.2013, III ZR 73/13, juris, Rn. 35; BGH, Urteil vom 23.01.2014, III ZR 37/13, juris, Rn. 65 f.; Ott in Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren, § 198 GVG Rn. 262).

    Dass die Ausgangsverfahren noch nicht rechtskräftig sind, steht der Klage nicht entgegen (BGH, Urteil vom 23.01.2014, III ZR 37/13, juris, Rn. 28; Lückemann in Zöller, ZPO, 30. Aufl., § 198 GVG Rn. 11).

    Der Bundesgerichtshof hat in den Urteilen vom 14. November 2013 (BGH, III ZR 376/12, juris, Rn. 44) und vom 23. Januar 2014 (BGH, III ZR 37/13, juris, Rn. 39) die richterliche Unabhängigkeit (Art. 97 GG) betont und einen Gestaltungsspielraum anerkannt, der die Gerichte in Grenzen berechtigt, einzelne Verfahren vorzuziehen.

  • LG Göttingen, 21.08.2008 - 2 O 583/07
    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Sie bestimmte vielmehr im April 2008 nur in den exemplarisch ausgewählten Verfahren LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig, Urteil vom 02.05.2012, 3 U 120/08, juris), LG Göttingen 2 O 655/07 (= OLG Braunschweig 3 U 121/08), LG Göttingen 2 O 407/07 (= OLG Braunschweig 3 U 123/08), LG Göttingen 2 O 616/07 (= OLG Braunschweig 3 U 124/08), LG Göttingen 2 O 798/07 (= OLG Braunschweig 3 U 125/08), LG Göttingen 2 O 427/07 (= OLG Braunschweig 3 U 126/08), LG Göttingen 2 O 1651/07 sowie LG Göttingen 2 O 1878/07 Termin zur mündlichen Verhandlung.

    Der 3. Senat des Oberlandesgerichts Braunschweig wies die Kläger des Ausgangsverfahrens LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig 3 U 120/08, Urteil vom 02.05.2012, juris) am 20. August 2009 gemäß § 522 Abs. 2 ZPO darauf hin, dass das Rechtsmittel keine Aussicht auf Erfolg biete.

    Es ist deshalb hinzunehmen, dass die 2. Zivilkammer des Landgerichts Göttingen die Verfahren 2 O 583/07, 2 O 655/07, 2 O 407/07, 2 O 616/07, 2 O 798/07 und 2 O 427/07 vorzog, um die Rechtsauffassung des Berufungsverfahrens zu berücksichtigen.

  • BVerfG, 13.08.2012 - 1 BvR 1098/11

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen die überlange Dauer eines

    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Es ist zwar anerkannt, dass Personalmangel regelmäßig nicht entschuldigt, weil die Justizverwaltung grundsätzlich verpflichtet ist, die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen (BVerfG NJW 2000, 797; BVerfG, Beschluss vom 13.08.2012, 1 BvR 1098/11, juris, Rn. 19; BFH, Urteil vom 17.04.2013, X K 3/12, juris, Rn. 43).

    Allerdings kann außergewöhnlichen Umständen ausnahmsweise Rechnung getragen werden (vgl. BVerfG, Beschluss vom 13.08.2012, 1 BvR 1098/11, juris, Rn. 19).

  • BGH, 14.11.2013 - III ZR 376/12

    Unangemessene Verfahrensdauer - Entschädigungsanspruch wegen unangemessener Dauer

    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Der Bundesgerichtshof hat in den Urteilen vom 14. November 2013 (BGH, III ZR 376/12, juris, Rn. 44) und vom 23. Januar 2014 (BGH, III ZR 37/13, juris, Rn. 39) die richterliche Unabhängigkeit (Art. 97 GG) betont und einen Gestaltungsspielraum anerkannt, der die Gerichte in Grenzen berechtigt, einzelne Verfahren vorzuziehen.

    Dass die Berufungsverfahren den Zeugen S betrafen, weil nur gegen ihn nach Lage der Akten entschieden wurde, hält der Senat ebenfalls nicht für bedeutsam, denn es gab - dies ergibt sich beispielsweise deutlich aus der Anlage K 4 (Bd. IV Bl. 62), gemeinsame Rechtsfragen, die aus der maßgeblichen Ex-ante-Sicht der 2. Zivilkammer (dazu: BGH, Urteil vom 14.11.2013, III ZR 376/12, juris, Rn. 43) sowohl den Kläger als auch den Zeugen S betrafen.

  • BFH, 17.04.2013 - X K 3/12

    Entschädigungsklage: Unangemessene Dauer eines finanzgerichtlichen Verfahrens -

    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Es ist zwar anerkannt, dass Personalmangel regelmäßig nicht entschuldigt, weil die Justizverwaltung grundsätzlich verpflichtet ist, die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen (BVerfG NJW 2000, 797; BVerfG, Beschluss vom 13.08.2012, 1 BvR 1098/11, juris, Rn. 19; BFH, Urteil vom 17.04.2013, X K 3/12, juris, Rn. 43).

    Der Senat bemerkt deshalb lediglich ergänzend, dass eine solche Feststellung bei Annahme eines Nachteils in den streitgegenständlichen Fällen jedenfalls ausreichend wäre, weil den konkreten 10 Ausgangsverfahren keine besondere Bedeutung zukommt (vgl. BFH, Urteil vom 17.04.2013, X K 3/12, juris, Rn. 59; Ott in Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren, § 198 GVG Rn. 162).

  • LG Göttingen, 21.08.2008 - 2 O 655/07
    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Sie bestimmte vielmehr im April 2008 nur in den exemplarisch ausgewählten Verfahren LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig, Urteil vom 02.05.2012, 3 U 120/08, juris), LG Göttingen 2 O 655/07 (= OLG Braunschweig 3 U 121/08), LG Göttingen 2 O 407/07 (= OLG Braunschweig 3 U 123/08), LG Göttingen 2 O 616/07 (= OLG Braunschweig 3 U 124/08), LG Göttingen 2 O 798/07 (= OLG Braunschweig 3 U 125/08), LG Göttingen 2 O 427/07 (= OLG Braunschweig 3 U 126/08), LG Göttingen 2 O 1651/07 sowie LG Göttingen 2 O 1878/07 Termin zur mündlichen Verhandlung.

    Es ist deshalb hinzunehmen, dass die 2. Zivilkammer des Landgerichts Göttingen die Verfahren 2 O 583/07, 2 O 655/07, 2 O 407/07, 2 O 616/07, 2 O 798/07 und 2 O 427/07 vorzog, um die Rechtsauffassung des Berufungsverfahrens zu berücksichtigen.

  • LG Göttingen, 21.08.2008 - 2 O 616/07
    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Sie bestimmte vielmehr im April 2008 nur in den exemplarisch ausgewählten Verfahren LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig, Urteil vom 02.05.2012, 3 U 120/08, juris), LG Göttingen 2 O 655/07 (= OLG Braunschweig 3 U 121/08), LG Göttingen 2 O 407/07 (= OLG Braunschweig 3 U 123/08), LG Göttingen 2 O 616/07 (= OLG Braunschweig 3 U 124/08), LG Göttingen 2 O 798/07 (= OLG Braunschweig 3 U 125/08), LG Göttingen 2 O 427/07 (= OLG Braunschweig 3 U 126/08), LG Göttingen 2 O 1651/07 sowie LG Göttingen 2 O 1878/07 Termin zur mündlichen Verhandlung.

    Es ist deshalb hinzunehmen, dass die 2. Zivilkammer des Landgerichts Göttingen die Verfahren 2 O 583/07, 2 O 655/07, 2 O 407/07, 2 O 616/07, 2 O 798/07 und 2 O 427/07 vorzog, um die Rechtsauffassung des Berufungsverfahrens zu berücksichtigen.

  • LG Göttingen, 21.08.2008 - 2 O 798/07
    Auszug aus OLG Braunschweig, 11.04.2014 - 6 SchH 1/13
    Sie bestimmte vielmehr im April 2008 nur in den exemplarisch ausgewählten Verfahren LG Göttingen 2 O 583/07 (= OLG Braunschweig, Urteil vom 02.05.2012, 3 U 120/08, juris), LG Göttingen 2 O 655/07 (= OLG Braunschweig 3 U 121/08), LG Göttingen 2 O 407/07 (= OLG Braunschweig 3 U 123/08), LG Göttingen 2 O 616/07 (= OLG Braunschweig 3 U 124/08), LG Göttingen 2 O 798/07 (= OLG Braunschweig 3 U 125/08), LG Göttingen 2 O 427/07 (= OLG Braunschweig 3 U 126/08), LG Göttingen 2 O 1651/07 sowie LG Göttingen 2 O 1878/07 Termin zur mündlichen Verhandlung.

    Es ist deshalb hinzunehmen, dass die 2. Zivilkammer des Landgerichts Göttingen die Verfahren 2 O 583/07, 2 O 655/07, 2 O 407/07, 2 O 616/07, 2 O 798/07 und 2 O 427/07 vorzog, um die Rechtsauffassung des Berufungsverfahrens zu berücksichtigen.

  • LG Göttingen, 21.08.2008 - 2 O 427/07
  • LG Göttingen, 21.08.2008 - 2 O 407/07

    Haftung bei Kapitalanlagegeschäften (Atypische stille Gesellschaft):

  • OLG Frankfurt, 08.05.2013 - 4 EntV 18/12

    Entschädigung wegen überlanger Verfahrensdauer: angemessener Zeitraum für die

  • OLG Stuttgart, 14.08.2012 - 4 SchH 4/12

    Prozesskostenhilfe: Erfolgsaussicht für eine Entschädigungsklage wegen

  • BVerfG, 17.11.1999 - 1 BvR 1708/99

    Strittige Rechtsverhältnisse müssen in angemessener Zeit geklärt werden

  • BVerwG, 11.07.2013 - 5 C 23.12

    Entschädigung; angemessene -; Entschädigungsanspruch; Entschädigungsanspruch bei

  • BGH, 05.12.2013 - III ZR 73/13

    Entschädigung wegen überlanger Dauer eines selbständigen Beweisverfahrens und

  • OLG Braunschweig, 05.11.2021 - 4 EK 23/20

    Entschädigung wegen unangemessener Verfahrensdauer; Besondere

    Der Entschädigungskläger verweist weiter darauf, dass es sich bei dem Urteil des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 2. Mai 2012 zum Aktenzeichen 3 U 120/08 nach dem Vortrag des beklagten Landes Niedersachsen in dem Entschädigungsverfahren des Oberlandesgerichts Braunschweig zum Aktenzeichen 6 SchH 1/13 sowie nach dem Vortrag der Bundesregierung in dem von ihm geführten Beschwerdeverfahren vom 15. August 2016 vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Application No. 49528/16 - Z. vs. Germany ) um das maßgebliche Muster- bzw. Pilotverfahren für alle bei der 2. und 14. Zivilkammer des Landgerichts Göttingen rechtshängigen Ausgangsverfahren gegen ihn handele.

    Der von dem Oberlandesgericht Braunschweig und dem Bundesgerichtshof in den Verfahren zu den Aktenzeichen 6 SchH 1/13 und III ZR 141/14 eingenommene Standpunkt, mit Blick auf die Anzahl und die Reihenfolge des Eingangs der Klagen sei dem Kläger des Entschädigungsverfahrens kein Nachteil entstanden, weil die Zustellung der damals in Rede stehenden zehn weiteren Ausgangsverfahren im Angesicht von bereits anhängigen Schadensersatzforderungen im Gesamtumfang von 10.777.752,53 Euro nicht zu einer spürbaren Mehrbelastung geführt habe, sei in Ansehung der Gesetzesbegründung (unter Hinweis BT-Drs. 17/3802, S. 19) nach Auffassung des Klägers unhaltbar.

    Auch der Ansatz des Oberlandesgerichts Braunschweig in der Entscheidung vom 11. April 2014 zum Aktenzeichen 6 SchH 1/13 dahingehend, dass bei mehreren gegen eine Partei anhängigen und verzögerten Verfahren nur bei dem "ersten" Ausgangsverfahren eine Regelentschädigung in Betracht komme, und sich bei weiteren gegen dieselbe Partei verzögerten Verfahren die Belastung reduziere, sei nach der von dem Kläger vertretenen Rechtsauffassung zurückzuweisen.

    Die Begründung in den Entscheidungen des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 - und des Bundesgerichtshofes vom 12. Februar 2015 - III ZR 141/13 - könne weder am Maßstab der Europäischen Menschenrechtskonvention (Art. 6 Abs. 1 und Art. 13 EMRK) noch am Maßstab der Unionsgrundrechte, namentlich an Art. 47 UAbs. 1 und UAbs. 2 in Verbindung mit Art. 20 und Art. 21 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, gemessen Bestand haben.

    Das Verfahren beginnt aus der Sicht des Klägers des Entschädigungsverfahrens, da er im Ausgangsrechtsstreit Beklagter war, mit dem Eintritt der Rechtshängigkeit durch Zustellung der Klageschrift an ihn (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 48, juris; Lorenz , Die Dogmatik des Entschädigungsanspruches aus § 198 GVG, 2018, S. 86; Gohde , Der Entschädigungsanspruch wegen unangemessener Verfahrensdauer nach den §§ 198 ff. GVG, 2020, S. 150 f.), hier also am 27.02.2012.

    Das Entschädigungsgericht prüft grundsätzlich nicht, ob die Richter im Ausgangsverfahren richtig entschieden haben (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 43, juris).

    In der Zusammenschau bleibt deshalb nur zu konstatieren, dass der Senat "nicht zu untersuchen [hat], ob dem Landgericht ein Rechtsfehler unterlaufen ist, als es sich gegen den Willen der Parteien des Ausgangsverfahrens entschieden hat, ein Sachverständigengutachten einzuholen, um das Konzept der Gesellschaften der ,Göttinger Gruppe" zu untersuchen" (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 45, juris; bestätigt durch BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - III ZR 141/14 -, Rn. 36, juris).

    Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Verfahrensförderungspflicht bereits allein angesichts der Dauer des Verfahrens erheblich verdichtet (BVerfG, Stattgebender Kammerbeschluss vom 30. Juli 2009 - 1 BvR 2662/06 -, Rn. 20, 28, juris; Oberlandesgericht Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 39, juris).

    Denn der Bundesgerichtshof geht davon aus, dass der Kläger des Entschädigungsverfahrens kein subjektives Recht auf die Feststellung der unangemessenen Verfahrensdauer hat, sodass er die Feststellung auch nicht einklagen kann (BGH, Urteil vom 5. Dezember 2013 - III ZR 73/13 -, BGHZ 199, 190-207, Rn. 35, juris; OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 31, juris; a.A. W.-R. Schenke , NJW 2015, 433 ff.).

    In diesem Zusammenhang führt der Kläger des Entschädigungsverfahrens auch zu Unrecht die Entscheidung des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 11. April 2014 zum Aktenzeichen 6 SchH 1/13 an, durch die ihm die Kosten des Verfahrens auferlegt wurden.

    Die Ausgangsverfahren sind zwar einzeln zu betrachten und die Belastung des Entschädigungsklägers erhöht sich auch mit der Zustellung weiterer Klagen, die Belastungserhöhung wird jedoch mit jedem weiteren Ausgangsverfahren geringer, bis sie ab einem bestimmten Zeitpunkt, der hier Ende 2007 erreicht ist, nicht mehr messbar ist" (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 49, juris).

    Es müsse darauf geachtet werden, dass ein angemessenes Verhältnis zu diesen Entschädigungsbeträgen gewahrt bleibe, sodass der Gesamtbetrag der Entschädigung, der nach § 198 GVG zuzusprechen ist, auch bei schwersten Verfahrensverzögerungen nach Auffassung des dort zur Entscheidung berufenen Senats jedenfalls keine sechsstellige Summe erreichen dürfe (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 50, juris; vgl. dazu auch die Anmerkung von Althammer/Lorenz , NJW 2013, 2445 und Lorenz , Die Dogmatik des Entschädigungsanspruches aus § 198 GVG, 2018, S. 213 ff.).

    Ob ein schwerwiegender Fall im Sinne der Norm gegeben ist, ist wiederum anhand der Umstände des Einzelfalls zu entscheiden und liegt im Ermessen des Entschädigungsgerichts, das diese Frage stets von Amts wegen zu prüfen hat (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 61, juris).

  • OLG Braunschweig, 26.04.2013 - 6 SchH 2/13

    Anforderungen an die Dokumentation der Gründe für die Neuverteilung der Geschäfte

    Die in den Entschädigungsverfahren mandatierten Rechtsanwälte M. (6 SchH 1/13 bis 6 SchH 9/13 sowie 6 SchH 11/13 bis 6 SchH 266/13) und M. (6 SchH 10/13) haben jeweils mitgeteilt, dass sie beauftragt seien, sukzessive Prozesskostenhilfeanträge für insgesamt 2.441 Entschädigungsklagen und somit für weitere 2.175 Einzelverfahren anzubringen.

    Die Entschädigungssachen 6 SchH 1/13 bis 6 SchH 46/13 sind bereits im Jahr 2012 beim Oberlandesgericht Braunschweig eingegangen, die übrigen Verfahren (6 SchH 47/13 bis 6 SchH 266/13) erst im Jahr 2013, und zwar bis zum 3. April (6 SchH 266/13).

    Nach dem Geschäftsverteilungsplan des Jahres 2012 ist ursprünglich der 4. Zivilsenat für die Verfahren 6 SchH 1/13 bis 6 SchH 46/13 zuständig gewesen.

    Von dieser Fortdaueranordnung werden die Verfahren 6 SchH 1/13 bis 6 SchH 46/13 aber nicht erfasst, weil das erste jener Verfahren (6 SchH 1/13) am 21. August 2012 eingegangen ist; die weiteren Verfahren sind dann später - ab dem 24. August 2012 (6 SchH 2/13) - angebracht worden.

    Der Antragsteller rügt - ausdrücklich allerdings nur in den Verfahren 6 SchH 1/13 bis 6 SchH 9/13 sowie 6 SchH 11/13 bis 6 SchH 147/13 - die Zuständigkeit des 6. Senats.

    Die Zuständigkeit des 4. Zivilsenats für die Verfahren 6 SchH 1/13 bis 6 SchH 46/13 führe auch in den Folgeverfahren (6 SchH 47/13 ff.), die erst im Jahr 2013 eingegangen sind, zur Zuständigkeit des 4. Zivilsenats.

    Hier steht dem Antragsteller die Möglichkeit offen, die jeweiligen Entschädigungsanträge im Wege der objektiven Klagehäufung (§ 260 ZPO) zu verfolgen, weil er die Klage in dem zuerst (am 21. August 2012) eingegangenen Verfahren 6 SchH 1/13, für das der Senat teilweise (u. a. nicht wegen des Feststellungsantrags) Prozesskostenhilfe bewilligt hat, erweitern kann.

    Dem Antragsteller steht es frei, die Klage im Verfahren 6 SchH 1/13 zu erweitern.

  • OLG Braunschweig, 12.04.2022 - 4 EK 1/20

    Pilotverfahren zu Kapitalanlageverfahren; Entschädigungspflichtige Verzögerung in

    Der Entschädigungskläger verweist weiter darauf, dass es sich bei dem Urteil des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 2. Mai 2012 zum Aktenzeichen 3 U 120/08 nach dem Vortrag des beklagten Landes Niedersachsen in dem Entschädigungsverfahren des Oberlandesgerichts Braunschweig zum Aktenzeichen 6 SchH 1/13 sowie nach dem Vortrag der Bundesregierung in dem von ihm geführten Beschwerdeverfahren vom 15. August 2016 vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Application No. 49528/16 - Z. vs. Germany) um das maßgebliche Muster- bzw. Pilotverfahren für alle bei der 2. und 14. Zivilkammer des Landgerichts Göttingen rechtshängigen Ausgangsverfahren gegen ihn handele.

    Die Entschädigungspflicht könne entgegen der Auffassung des seinerzeit zuständigen 6. Zivilsenats (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, juris) und des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 12. Februar 2015 - III ZR 141/14 -, juris) auch nicht per Rekurs auf die Vielzahl der (Parallel-)Verfahren zum Fortfall gebracht werden.

    Das Entschädigungsgericht prüft grundsätzlich nicht, ob die Richter im Ausgangsverfahren richtig entschieden haben (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, juris, Rn. 43).

    In der Zusammenschau bleibt deshalb nur zu konstatieren, dass der Senat "nicht zu untersuchen [hat], ob dem Landgericht ein Rechtsfehler unterlaufen ist, als es sich gegen den Willen der Parteien des Ausgangsverfahrens entschieden hat, ein Sachverständigengutachten einzuholen, um das Konzept der Gesellschaften der ,G. Gruppe" zu untersuchen" (OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13 -, Rn. 45, juris; bestätigt durch BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - III ZR 141/14 -, Rn. 36, juris).

    Die Vermutung eines auf der Verfahrensdauer beruhenden immateriellen Nachteils ist dann widerlegt, wenn das Entschädigungsgericht unter Berücksichtigung der vom Kläger gegebenenfalls geltend gemachten Beeinträchtigungen nach einer Gesamtbewertung der Folgen, die die Verfahrensdauer mit sich gebracht hat, die Überzeugung gewinnt, dass die (unangemessene) Verfahrensdauer nicht zu einem Nachteil geführt hat (vgl. BFHE 243, 151Rn. 26 ff.; BGH, Urteil vom 12. Februar 2015 - III ZR 141/14 -, Rn. 40 f., juris, zum Verfahren 6 SchH 1/13 des OLG Braunschweig (juris) zu demselben Komplex mit demselben Kläger aus demselben Zusammenhang).

  • BGH, 21.11.2013 - III ZA 28/13

    Ablehnung von Prozesskostenhilfe für getrennte Gerichtsverfahren wegen

    Das Oberlandesgericht hat dem Antragsteller in einem Fall (Az.: 6 SchH 1/13) Prozesskostenhilfe für eine Klage auf Entschädigung wegen unangemessener Dauer eines Rechtsstreits (§ 198 GVG) bewilligt.

    Die seit 2007 beziehungsweise 2008 anhängigen Ausgangsverfahren zu den Entschädigungsklagen 6 SchH 1/13 bis 6 SchH 266/13 sind dadurch gekennzeichnet, dass erstmals im Jahr 2012 eine mündliche Verhandlung stattgefunden hat und anschließend ein Auflagen- und Beweisbeschluss ergangen ist.

    Da die Verfahren in einem engen sachlichen Zusammenhang stehen, denselben Beklagten betreffen und die Ausgangsverfahren vom Landgericht nach "demselben Schema" bearbeitet wurden, kann der Antragsteller durch Betreiben (und gegebenenfalls Erweiterung) des Verfahrens 6 SchH 1/13, in dem ihm Prozesskostenhilfe bewilligt wurde, die zwischen den Parteien streitigen Fragen abschließend klären lassen.

    Nach allem ist es dem Antragsteller zuzumuten, die Entschädigungsverfahren 6 SchH 2/13 bis 6 SchH 266/13 ruhend zu stellen, bis die relevanten (Rechts-)Fragen in dem Parallelverfahren 6 SchH 1/13 geklärt sind.

  • BGH, 09.03.2023 - III ZR 80/22

    Gesonderter Entschädigungsanspruch nach § 198 GVG ; Entschädigungspflichtige

    Im Rahmen der anzustellenden Gesamtbetrachtung kann zudem dem Umstand angemessen Rechnung getragen werden, dass die Belastung des Entschädigungsklägers mit jedem weiteren Ausgangsverfahren so lange abnimmt, bis eine Belastungserhöhung nicht mehr fühlbar ist (vgl. OLG Braunschweig, Urteil vom 11. April 2014 - 6 SchH 1/13, juris Rn. 49, 51; Lorenz, Die Dogmatik des Entschädigungsanspruches aus § 198 GVG, 2018, S. 215 f).
  • LSG Nordrhein-Westfalen, 25.11.2015 - L 11 SF 215/15
    Die Klage ist als allgemeine Leistungsklage nach § 54 Abs. 5 SGG statthaft (BSG, Urteile vom 05.05.2015 - B 10 ÜG 5/14 R - und 12.02.2015 - B 10 ÜG 11/13 R - ; Urteil vom 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - Oberverwaltungsgericht (OVG) Nordrhein-Westfalen, Urteile vom 28.09.2015 - 13 D 116/14 - und 28.09.2015 - 13 D 117/14 - ;LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 18.12.2014 - L 10 SF 11/14 EK - OVG Niedersachsen, Urteil vom 04.09.2014 - 21 F 1/13 - LSG Bayern, Urteil vom 23.05.2014 - L 8 SF 49/13 EK - OLG Braunschweig, Urteil vom 11.04.2014 - 6 SchH 1/13 -).
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