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   EGMR, 25.11.2021 - 63703/19   

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EGMR, 25.11.2021 - 63703/19 (https://dejure.org/2021,47560)
EGMR, Entscheidung vom 25.11.2021 - 63703/19 (https://dejure.org/2021,47560)
EGMR, Entscheidung vom 25. November 2021 - 63703/19 (https://dejure.org/2021,47560)
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Volltextveröffentlichung

  • Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

    MUCHA v. SLOVAKIA

    Violation of Article 6 - Right to a fair trial (Article 6 - Criminal proceedings;Article 6-1 - Impartial tribunal);Non-pecuniary damage - award (Article 41 - Non-pecuniary damage;Just satisfaction) (englisch)

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Wird zitiert von ... (11)Neu Zitiert selbst (4)

  • EuGH, 28.05.2020 - C-709/18

    UL und VM

    Auszug aus EGMR, 25.11.2021 - 63703/19
    By an order of 28 May 2020 in UL and VM (C-709/18, EU:C:2020:411), in response to a "reference" for a preliminary ruling from Slovakia's SCC, the CJEU ruled in a similar context as follows:.
  • EGMR, 29.04.2014 - 9043/05

    NATSVLISHVILI AND TOGONIDZE v. GEORGIA

    Auszug aus EGMR, 25.11.2021 - 63703/19
    First, while there are various models of plea-bargaining procedures and arrangements across the Convention landscape, Slovakia has a system in which the plea-bargaining processes result in a criminal conviction (see Natsvlishvili and Togonidze v. Georgia, no. 9043/05, §§ 62-75, ECHR 2014 (extracts)).
  • EuGH, 18.03.2021 - C-440/19

    Pometon / Kommission - Rechtsmittel - Kartelle - Europäischer Markt für

    Auszug aus EGMR, 25.11.2021 - 63703/19
    Moreover, the Court also found that, even if the law expressly states that no inferences about the guilt of a person can be drawn from criminal proceedings in which he or she has not participated, judicial decisions must be worded so as to avoid any potential pre-judgment about the third party's guilt in order not to jeopardise the fair examination of the charges in the separate proceedings (see Karaman, cited above, § 65; and the CJEU judgment of 18 March 2021 in Pometon v Commission, C-440/19, EU:C:2021:214, § 63).
  • EuGH, 05.09.2019 - C-377/18

    AH u.a. (Présomption d'innocence) - Vorlage zur Vorabentscheidung - Justizielle

    Auszug aus EGMR, 25.11.2021 - 63703/19
    Jurisprudence of the Court of Justice of the European Union 34. In a judgment of 5 September 2019 in AH and Others (Presumption of innocence) (C-377/18, EU:C:2019:670), in response to a "reference" for a preliminary ruling from Bulgaria's Specialised Criminal Court, the Court of Justice concluded:.
  • BGH, 18.05.2022 - 3 StR 181/21

    Richterablehnung wegen Besorgnis der Befangenheit (Vorbefassung: Mitwirkung an

    Der Umstand, dass ein Richter an einem gesonderten Verfahren gegen einen Mitbeschuldigten und einem dort ergangenen Urteil beteiligt war, genügt danach nicht, um Zweifel an seiner Unparteilichkeit im Sinne des Art. 6 Abs. 1 EMRK in einem nachfolgenden Verfahren wegen desselben Tatgeschehens zu begründen (EGMR, Urteile vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 49; vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 47 (vorhergehend: BGH, Urteil vom 10. Februar 2016 - 2 StR 533/14, BGHR StPO § 24 Abs. 2 Vortätigkeit 3); Entscheidung vom 23. November 2010 - 21698/06, NJW 2011, 3633, 3634; Urteil vom 10. August 2006 - 75737/01, NJW 2007, 3553 Rn. 42).

    Er hat es daher als grundsätzlich konventionskonform erachtet, wenn ein Gericht zur Beurteilung der Schuld eines Angeklagten in einem Urteil auf die Beteiligung eines Dritten eingeht, gegen den (später) ein gesondertes Verfahren geführt wird; das könne unerlässlich sein und genüge allein nicht, um in dem gesonderten Verfahren gegen den Dritten Zweifel an der Unparteilichkeit des Gerichts zu begründen (EGMR, Urteile vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 49, 58; vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 47; Entscheidung vom 21. April 2015 - 4211/12 Rn. 32, 36; Urteil vom 24. März 2009 - 32271/04 Rn. 23, 26).

    Dies gilt insbesondere, wenn das frühere Urteil nicht lediglich Tatsachen benennt, die (auch) den Beschwerdeführer betreffen, sondern - ohne dass dies für eine Beurteilung der Tat des Mitbeschuldigten erforderlich war - eine genaue rechtliche Bewertung seiner Beteiligung enthält (vgl. EGMR, Urteile vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 49, 58; vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 48, 57, 61 mwN; Entscheidung vom 21. April 2015 - 4211/12 Rn. 32, 36; Urteil vom 11. Juli 2013 - 2775/07 Rn. 116; Entscheidung vom 23. November 2010 - 21698/06, NJW 2011, 3633, 3634; Urteil vom 24. März 2009 - 32271/04 Rn. 26, 28).

    Indiziell gegen eine Parteilichkeit eines beteiligten Richters spricht dabei, wenn sich aus dem späteren Urteil gegen den Beschwerdeführer ergibt, dass das Gericht dessen Tat neu und unabhängig von dem früheren Erkenntnis auf der Grundlage der in dem späteren Verfahren abgegebenen Einlassungen und erhobenen Beweise geprüft und sich nicht auf Feststellungen in dem früheren Urteil gestützt hat (vgl. EGMR, Urteile vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 51; vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 50 mwN; Entscheidungen vom 21. April 2015 - 4211/12 Rn. 35; vom 23. November 2010 - 21698/06, NJW 2011, 3633, 3635; Urteil vom 10. August 2006 - 75737/01, NJW 2007, 3553 Rn. 43).

    Gleiches gilt, wenn der vorbefasste Richter ein Berufsrichter ist, weil ein solcher eher als ein ehrenamtlicher Richter in der Lage sei, sich von den im früheren Verfahren getroffenen Feststellungen freizumachen (EGMR, Urteile vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 51; vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 51; Entscheidung vom 21. April 2015 - 4211/12 Rn. 38).

    Die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in seine Gesamtbetrachtung eingestellten Kriterien, ob das Tatgericht die Verurteilung des Beschwerdeführers in einem späteren Verfahren ohne Rückgriff auf die Beweisergebnisse des früheren Verfahrens auf eine neue Beweisaufnahme und eigenständige Beweiswürdigung gestützt hat beziehungsweise das erkennende Gericht - wie es vorliegend der Fall ist - im späteren Urteil zu im Detail vom ersten Erkenntnis abweichenden Feststellungen gelangt ist (vgl. EGMR, Urteile vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 51; vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 50, 56 mwN), haben bei der hier vorzunehmenden Beurteilung einer Befangenheitsrüge nach § 24 Abs. 1 und 2, § 338 Nr. 3 StPO allerdings außer Betracht zu bleiben.

  • BVerfG, 27.01.2023 - 2 BvR 1122/22

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen strafrechtliche Verurteilung in einem

    Auch nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte genügt allein die Tatsache, dass ein Richter bereits über ähnliche, aber selbständige Tatvorwürfe entschieden oder in einem gesonderten Strafverfahren gegen einen Mitangeklagten verhandelt hat, nicht, um Zweifel an der Unparteilichkeit dieses Richters in einem nachfolgenden Fall zu begründen (stRspr; vgl. EGMR, Schwarzenberger v. Germany, Urteil vom 10. August 2006, Nr. 75737/01, § 42; Kriegisch v. Germany, Entscheidung vom 23. November 2010, Nr. 21698/06, NJW 2011, S. 3633 ; Bezek v. Germany, Entscheidung vom 21. April 2015, Nr. 4211/12 und 5850/12, § 32 f.; Meng v. Germany, Urteil vom 16. Februar 2021, Nr. 1128/17, § 47, NJW 2021, S. 2947 ; Mucha v. Slovakia, Urteil vom 25. November 2021, Nr. 63703/19, § 49).

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erkennt ferner an, dass es in komplexen Strafverfahren mit mehreren Beteiligten, die nicht in einem Verfahren gleichzeitig abgeurteilt werden können, für die Beurteilung der Schuld der abzuurteilenden Personen unerlässlich sein kann, dass das Strafgericht auf die Beteiligung Dritter Bezug nimmt, gegen die später womöglich ein gesondertes Verfahren geführt wird (vgl. EGMR, Meng v. Germany, Urteil vom 16. Februar 2021, Nr. 1128/17, § 47, NJW 2021, S. 2947 ; Mucha v. Slovakia, Urteil vom 25. November 2021, Nr. 63703/19, § 58; vgl. mit Blick auf Art. 6 Abs. 2 EMRK auch EGMR, Karaman v. Germany, Urteil vom 27. Februar 2014, Nr. 17103/10, § 64).

    Ausdrücklich hat er betont, dass Strafgerichte auch in solchen Konstellationen den für die Bewertung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit der Angeklagten maßgeblichen Sachverhalt so genau und präzise wie möglich feststellen müssen und entscheidende Tatsachen - einschließlich solcher mit Bezug auf die Beteiligung Dritter - nicht als reine Behauptungen oder Vermutungen darstellen dürfen (vgl. EGMR, Mucha v. Slovakia, Urteil vom 25. November 2021, Nr. 63703/19, § 58; Karaman v. Germany, Urteil vom 27. Februar 2014, Nr. 17103/10, § 64).

    Vielmehr musste das Tatgericht seiner Pflicht nachkommen, den für die Bewertung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit der damals Angeklagten maßgeblichen Sachverhalt so genau und präzise wie möglich festzustellen und entscheidende Tatsachen - auch solche mit Bezug auf die Beteiligung Dritter - nicht als reine Behauptungen oder Vermutungen darzustellen (vgl. EGMR, Mucha v. Slovakia, Urteil vom 25. November 2021, Nr. 63703/19, § 58; Karaman v. Germany, Urteil vom 27. Februar 2014, Nr. 17103/10, § 64).

  • Generalanwalt beim EuGH, 14.12.2023 - C-432/22

    PT () und l'auteur d'une infraction) - Vorlage zur Vorabentscheidung -

    45 EGMR, 25. November 2022, Mucha/Slowakei (CE:ECHR:2021:1125JUD006370319, § 49).

    46 EGMR, 25. November 2022, Mucha/Slowakei (CE:ECHR:2021:1125JUD006370319).

  • BGH, 31.01.2023 - 4 StR 67/22

    Besorgnis der Befangenheit (Vortätigkeit des Richters: hinzutretende besondere

    Nach Maßgabe der gebotenen konventionsfreundlichen Auslegung des deutschen Rechts - hier des § 24 Abs. 2 StPO - und der insoweit zu berücksichtigenden Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte kann eine Besorgnis der Befangenheit eines Richters darüber hinaus auch dann vorliegen, wenn das unter seiner Mitwirkung entstandene frühere Urteil Feststellungen zur Beteiligung des jetzigen Angeklagten trifft, die dort rechtlich nicht geboten waren, weil für sie weder zur Beschreibung des strafrechtlich relevanten Handelns des früheren Angeklagten noch für dessen rechtliche Einordnung oder die Rechtsfolgenentscheidung ein Erfordernis bestand (vgl. BGH, Beschluss vom 18. Mai 2022 - 3 StR 181/21, NStZ-RR 2022, 345, 349 mwN; EGMR, Urteil vom 25. November 2021 - 63703/19 Rn. 49, 58; Urteil vom 16. Februar 2021 - 1128/17, NJW 2021, 2947 Rn. 48, 57, 61 mwN).
  • EGMR - 34067/23 (anhängig)

    BOU? A v. THE CZECH REPUBLIC

    If so, was the tribunal which dealt with the applicant's case impartial, as required by Article 6 § 1 of the Convention, in particular in view of the manner in which that tribunal referred to the applicant in its previous judgment concerning his co-accused who had entered into a plea-bargain agreements (see Meng v. Germany, no. 1128/17, 16 February 2021; Mucha v. Slovakia, no. 63703/19, 25 November 2021)?.

    Was the presumption of innocence, guaranteed by Article 6 § 2 of the Convention, respected in the present case? In particular, in its judgment concerning the applicant's co-accused, did the tribunal make it sufficiently clear that it was not also implicitly determining the applicant's guilt, so as to avoid, as far as possible, giving the impression that it was prejudging it (see Karaman v. Germany, no. 17103/10, 27 February 2014; Bauras v. Lithuania, no. 56795/13, 31 October 2017; and Mucha v. Slovakia, no. 63703/19, §§ 57-58, 25 November 2021)?.

  • EGMR, 15.02.2024 - 35025/20

    KRÁTKY v. SLOVAKIA

    The general principles concerning the presumption of innocence have been summarised in Lavents v. Latvia (no. 58442/00, § 125, 28 November 2002); Ne?.ták v. Slovakia (no. 65559/01, § 88, 27 February 2007); Karaman v. Germany (no. 17103/10, § 41, 27 February 2014); and Mucha v. Slovakia (no. 63703/19, §§ 57-58, 25 November 2021).
  • OLG Oldenburg, 10.06.2022 - 1 Ws 203/22

    Besorgnis der Befangenheit des Richters wegen Vorbefassung in anderem

    Diese Mutmaßung wird durch die Ausführungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in einer Folgeentscheidung vom 25. November 2021 (63703/19 - Mucha/Slowakei) bestätigt.
  • EGMR, 08.06.2023 - 46530/09

    URGESI ET AUTRES c. ITALIE

    Elle observe en effet que dans le cadre de ladite transaction, le parquet s'est livré à un examen des circonstances factuelles de l'affaire et qu'il a estimé que le requérant était pénalement responsable, de sorte que l'absence en l'espèce de débat, mené en audience publique, quant à la culpabilité de l'intéressé ne saurait être considérée comme décisive (voir, mutatis mutandis, Mucha c. Slovaquie, no 63703/19, §§ 53-55, 25 novembre 2021).
  • EGMR - 25095/23 (anhängig)

    SCHMID v. GERMANY

    Has there been a violation of the applicant's right to an impartial tribunal under Article 6 § 1 of the Convention (see Meng v. Germany, no. 1128/17, 16 February 2021; Schwarzenberger v. Germany, no. 75737/01, 10 August 2006; Mucha v. Slovakia, no. 63703/19, 25 November 2021)?.
  • EGMR - 50301/22 (anhängig)

    BLASKO v. SLOVAKIA

    In the determination of the criminal charges against him, did the applicant have a hearing by an impartial tribunal, in accordance with Article 6 § 1 of the Convention (see, for example, Perus v. Slovenia, no. 35016/05, § 38, 27 September 2012; Meng v. Germany, no. 1128/17, §§ 42-52 and 54-63, 16 February 2021; and Mucha v. Slovakia, no. 63703/19, §§ 50-68, 25 November 2021)?.
  • EGMR, 17.10.2023 - 37027/20

    ALARICH v. GERMANY

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