Rechtsprechung
   ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2004,24851
ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04 (https://dejure.org/2004,24851)
ArbG Berlin, Entscheidung vom 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04 (https://dejure.org/2004,24851)
ArbG Berlin, Entscheidung vom 11. August 2004 - 7 Ca 6272/04 (https://dejure.org/2004,24851)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2004,24851) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (2)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Wirksamkeit einer ordentlichen betriebsbedingten Kündigung nach Abschluss eines Interessenausgleichs mit Namensliste; Erfordernis einer ordnungsgemäßen Betriebsratsanhörung; Anforderungen an den Inhalt einer ordnungsgemäßen Anhörung des Betriebsrats; Darlegungslast und ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (60)

  • BAG, 16.03.2000 - 2 AZR 75/99

    Kündigung wegen eigenmächtiger Urlaubsnahme - Darlegungslast für

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Bestreitet der Arbeitnehmer in zulässiger Weise anfänglich zunächst pauschal die Ordnungsgemäßheit der Betriebsratsanhörung, so muss der Arbeitgeber im Einzelnen die Tatsachen darlegen, aus denen sich die ordnungsgemäße Anhörung des Betriebsrats ergeben soll (BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ).

    Trägt der Arbeitgeber konkret und schlüssig eine ordnungsgemäße Betriebsratsanhörung vor, darf der Arbeitnehmer einen konkreten und schlüssigen Arbeitgebervortrag nicht mehr nur pauschal bestreiten, sondern muss konkret die Tatsachen bezeichnen, die er weiterhin bestreitet (BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 102 BetrVG Rn. 192; GK-BetrVG/Raab, 7. Aufl. [2002], § 102 Rn. 88; Kittner, in: Däubler/Kittner/Klebe, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 240).

    Will der Arbeitnehmer mangels eigener Wahrnehmung den gesamten Sachvortrag der Beklagten zur Betriebsratsanhörung bestreiten, so muss er dies unter Berufung auf die fehlende eigene Wahrnehmung deutlich machen (BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ; Richardi/Thüsing, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 134; kritisch Kraft, Anm. BAG EzA BGB § 626 n.F. Nr. 179: Formalismus).

    Von der Obliegenheit des Arbeitnehmers, konkreten Vortrag des Arbeitgebers konkret zu bestreiten, zu trennen ist die Frage, ob der Arbeitnehmer eine Betriebsratsanhörung auch dann mit Nichtwissen bestreiten darf, wenn er die Möglichkeiten, sich selbst beim Betriebsrat zu erkundigen, nicht ausgeschöpft hat (vgl. BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ; unklar Preis, in: Stahlhacke/Preis/Vossen, Kündigung, 8. Aufl. [2002], Rn. 378).

    Wiederum eine andere Frage ist, inwieweit das Argument der Notwendigkeit des konkreten Bestreitens nicht vorgeschoben ist, um einer Revision der eigenen etablierten Rechtsprechung zur Zulässigkeit des Bestreitens mit Nichtwissen aus dem Wege zu gehen (vgl. Mühlhausen, NZA 2002, 644 (650) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ) oder um verdeckt aus prozessökonomischen Gründen eine (unzulässige) antizipierte Beweiswürdigung vorzunehmen.

    generell (HK-KSchG/Höland, KSchG, 4. Aufl. [2001], § 1 Anh. 1 Rn. 42), konkret für das anfängliche pauschale Bestreiten der Ordnungsgemäßheit der Betriebsratsanhörung (BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ; GK-BetrVG/Raab, 7. Aufl. [2002], § 102 Rn. 88; Kittner, in: Däubler/Kittner/Klebe, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 240; Preis, in: Stahlhacke/Preis/Vossen, Kündigung, 8. Aufl. [2002], Rn. 378; Richardi/Thüsing, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 134; Ricken, in: Henssler/Willemsen/Kalb, Arbeitsrecht [2004], § 102 BetrVG Rn. 46) und auch dann, wenn der Arbeitgeber eine ordnungsgemäße Anhörung im Detail schlüssig vorgetragen hat (BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] (entgegen GK-BetrVG/Raab, 7. Aufl. [2002], § 102 Rn. 88 insoweit klar); BAG [23.06.1983] - 2 AZR 15/82 - AP KSchG 1969 § 1 Krankheit Nr. 10 ; Kittner, in: Däubler/Kittner/Klebe, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 240; Koch, in: Ascheid/Preis/Schmidt, Großkommentar, 2. Aufl. [2004], § 102 BetrVG Rn. 165; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 102 BetrVG Rn. 192 a.E.; Preis, in: Stahlhacke/Preis/Vossen, Kündigung, 8. Aufl. [2002], Rn. 378; Richardi/Thüsing, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 134; Ricken, in: Henssler/Willemsen/Kalb, Arbeitsrecht [2004], § 102 BetrVG Rn. 46; Busemann, NZA 1987, 581 (584)).

    Die Gegenauffassung verneint für diesen Fall die Zulässigkeit eines Bestreitens mit Nichtwissens entweder generell (Mühlhausen, NZA 2002, 644 ff [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ; Spitzweg/Lücke, NZA 1995, 406 (407 f.); Eich, DB 1975, 1603 (1606)) oder jedenfalls für den Fall einer detaillierten, schlüssigen Darlegung der Anhörung des Betriebsrats (LAG Köln [07.08.1998] - 11 Sa 218/98 - LAGE BetrVG 1972 § 102 Nr. 72; LAG Köln [31.01.1994] - 3 Sa 1136/93 - LAGE BetrVG 1972 § 102 Nr. 38; Kraft, Anm. BAG EzA BGB § 626 n.F. Nr. 179 und auch implizit BAG [12.02.1997] - 7 AZR 317/96 - NZA 1997, 941 (942) [BAG 12.02.1997 - 7 AZR 317/96] , da - im unausgesprochenem Widerspruch zum 2. Senat - die Möglichkeit des substantiierten Bestreitens einer Personalratsanhörung nach erfolgter substantiierter arbeitgeberseitiger Darlegung der Personalratsanhörung mit der Möglichkeit des Arbeitnehmers, sich beim Personalrat über den genauen Hergang zu "vergewissern", begründend; vgl. Mühlhausen, NZA 2002, 644 (648) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ).

    Die Zulässigkeit eines Bestreitens mit Nichtwissens gemäß § 138 IV ZPO folgt entgegen dem B AG nicht schon daraus, dass die Betriebsratsanhörung keine Handlung des Arbeitnehmers und gewöhnlich auch nicht Gegenstand seiner Wahrnehmung ist (so aber BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ).

    Dies ist eine Selbstverständlichkeit, die jedoch nicht die Frage beantwortet, ob den Arbeitnehmer nicht eine Erkundigungslast entweder nach § 138 IV ZPO oder nach § 138 II ZPO trifft (vgl. Mühlhausen, NZA 2002, 644 (647) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ).

    Selbst wenn der Arbeitnehmer gegenüber dem Betriebsrat keinen einklagbaren Informationsanspruch haben sollte, stelle dies eine Informationspflicht des Arbeitnehmers nicht in Frage, da der Arbeitnehmer dieser schon dann genüge, wenn er sich ernsthaft um eine Information bemühe (Spitzweg/Lücke, NZA 1995, 406 (407 f.); ohne nähere Begründung von BAG [16.03.2000] - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] abgelehnt).

    Nach allgemeinem Prozessrecht bestehe eine Informationsobliegenheit dann, wenn es sich um Handlungen oder Wahrnehmungen von gesetzlichen oder rechtsgeschäftlichen Vertretern handele und eine Erkundigung möglich und zumutbar sei (Mühlhausen, NZA 2002, 644 (647) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ).

    Wie auch immer die Beziehung der Arbeitnehmer zum Betriebsrat genau zu fassen sei, jedenfalls bestehe eine ausreichende Sonderverbindung, so dass der Betriebsrat eine sonstige Person im vorgenannten Sinn sei (Mühlhausen, NZA 2002, 644 (648) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] ).

    Folgt man der Logik des BAG in seinem Urteil vom 16.03.2000 - 2 AZR 75/99 - NZA 2000, 1332 (1335) [BAG 16.03.2000 - 2 AZR 75/99] , so war die Klägerin deshalb allerdings noch nicht der Last erhoben, die bestrittenen Tatsachen konkret zu benennen.

  • BAG, 21.02.2002 - 2 AZR 581/00

    Interessenausgleich mit Namensliste und betriebsbedingte Kündigung

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Das BAG hat die zunächst "jederzeit widerlegbare" Vermutung (BAG [17.02.1981] - 1 AZR 290/78 - NJW 1982, 69 = BB 1981, 1092 (zitiert nach juris)) inzwischen zu einer "gesetzlichen Vermutung" (BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (787) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ; Bauer/Krieger, Kündigungsrecht [2004], Rn. 69; a.A. Kohte, BB 1998, 946 (950): nur eine "tatsächliche" Vermutung) ausgebaut und damit zu einer Vermutung i.S.d. § 292 ZPO hochstilisiert (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - NZA 2002, 1350 [BAG 22.03.2001 - 8 AZR 565/00] OS = EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10).

    Das bedeutet, dass nunmehr der Arbeitnehmer die Darlegungs- und Beweislast dafür trägt, dass der Betriebsratsvorsitzende ohne einen entsprechenden Betriebsratsbeschluss einen Interessenausgleich vereinbart und unterzeichnet hat (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - NZA 2002, 1350 [BAG 22.03.2001 - 8 AZR 565/00] OS = EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 7; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 584).

    Eine wesentliche Änderung der Sachlage i.S.d. § 1 V 3 KSchG [2004] liegt hier schon deshalb nicht vor, weil der maßgebliche Zeitpunkt dafür der Zugang der Kündigung ist (BAG [22.01.2004] - 2 AZR 111/02 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 11; BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [21.01.2001] - 2 AZR 39/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 8; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 584 a.E.; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 704; Küttner/Eisemann, Personalbuch 2004, 1nteressenausgleich, Rn. 7; KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1338).

    Bei späteren Änderungen kommt nur ein Wiedereinstellungsanspruch in Betracht (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [21.01.2001] - 2 AZR 39/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 8; KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1338).

    Bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 1 V KSchG hat der Arbeitnehmer gemäß § 46 II 1 ArbGG , § 292 ZPO darzulegen und zu beweisen, dass die Beschäftigungsmöglichkeit für ihn nicht weggefallen sind (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (788) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 - NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] ; ArbG Bonn [05.02.1997], EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 1; ArbG Berlin [16.04.1997] - 69 Ca 49520/96, zitiert nach Schiefer, NZA 97, 915 (916); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1347; Kohte, BB 1998, 946 (950); Lorenz, DB 1996, 1973 (1974); Löwisch, NZA 96, 1009 (1011)).

    § 1 V 2 KSchG hat an den Grundsätzen der gestuften Darlegungs- und Beweislast bei der Sozialauswahl nichts geändert (BAG [22.01.2004] - 2 AZR 111/02 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 11; BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10).

    Erst wenn der Arbeitgeber seine Auskunftspflicht erfüllt hat, trägt der Arbeitnehmer die volle Darlegungslast für die Fehlerhaftigkeit der Sozialauswahl (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1332).

    Der eingeschränkte Prüfungsmaßstab des § 1 V 2 KSchG gilt auch hinsichtlich der Vergleichsgruppenbildung (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 = NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [21.01.1999] - 2 AZR 624/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 3; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - EzA KSchG § 1 Namensliste Nr. 5; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 583 m.w.N.; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 36; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 703 h; Bauer/Krieger, Kündigungsrecht, Rn. 65; Bader, NZA 2004, 65 (75); Schiefer/Worzalla, NZA 2004, 345 (354); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1330; Willemsen/Annuß, NJW 2004, 177 (180); Thüsing/Stelljes, BB 2003, 1673 (1676)).

  • LAG Köln, 01.08.1997 - 11 Sa 355/97

    Wirksamkeit einer betriebsbedingten Kündigung; Beweislast des Arbeitnehmers für

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Im Fall des § 1 V 1 KSchG sollen für den Arbeitnehmer die gleichen Substantiierungslasten wie für den Arbeitgeber nach § 1 II 4 KSchG gelten (so ArbG Wesel [28.05.1997], zitiert nach Schiefer, DB 1997, 2176 (2177) [LAG Köln 01.08.1997 - 11 Sa 355/97] ).

    Auch nach § 1 V 1 KSchG gestalten die Betriebspartner nicht die Rechtslage (Zwanziger, DB 1997, 2178 (2179) [LAG Köln 01.08.1997 - 11 Sa 355/97] ).

    Dass prozessrechtliche sekundäre Darlegungslasten von materiellrechtlichen Auskunftspflichten unabhängig sind (vgl. auch Zwanziger, DB 1997, 2178 (2179) [LAG Köln 01.08.1997 - 11 Sa 355/97] ), zeigt die Rechtsprechung zu § 1 II 4 KSchG .

    Auch wird im Fall der betriebsbedingten Kündigung trotz der primären Darlegungs- und Beweislast des Arbeitgebers für das Fehlen einer Weiterbeschäftigungsmöglichkeit dem Arbeitnehmer die sekundäre Darlegungslast auferlegt, konkret vorzutragen, wie er sich eine anderweitige Beschäftigung vorstellt (vgl. auch Zwanziger, DB 1997, 2178 (2179) [LAG Köln 01.08.1997 - 11 Sa 355/97] ).

    Es wird angenommen, dass die Annahme einer sekundären Darlegungslast den Gesetzgeber zensiere (Schiefer, DB 1997, 2176 (2178) [LAG Köln 01.08.1997 - 11 Sa 355/97] ) und die mit § 1 V 1 KSchG beabsichtigten Wirkungen weitgehend revidiere (Schiefer, NZA 1997, 915 (916); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1348), da sie zur (alten) Unberechenbarkeit eines Kündigungsschutzprozesses führe (Schiefer, NZA 1997, 915 (916); Hohenstatt, NZA 98, 846 (851)).

    Dies ist keine Zensur des Gesetzgebers (Schiefer, DB 1997, 2176 (2178) [LAG Köln 01.08.1997 - 11 Sa 355/97] ), sondern nur eine Rechtsanwendung (Zwanziger, DB 1997, 2174), bei der Rechtspolitik nicht zu einer unbegrenzten Auslegung führt.

  • BAG, 07.05.1998 - 2 AZR 536/97

    Kündigung im Zusammenhang mit einem Interessenausgleich, der auf eine Namensliste

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Die Vermutung des § 1 V KSchG begründet eine gesetzliche Vermutung i.S.d. § 292 ZPO (BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] ; Bader, NZA 2004, 65 (75); Schiefer/Worzalla, NZA 2004, 345 (353)).

    Bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 1 V KSchG hat der Arbeitnehmer gemäß § 46 II 1 ArbGG , § 292 ZPO darzulegen und zu beweisen, dass die Beschäftigungsmöglichkeit für ihn nicht weggefallen sind (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (788) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 - NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] ; ArbG Bonn [05.02.1997], EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 1; ArbG Berlin [16.04.1997] - 69 Ca 49520/96, zitiert nach Schiefer, NZA 97, 915 (916); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1347; Kohte, BB 1998, 946 (950); Lorenz, DB 1996, 1973 (1974); Löwisch, NZA 96, 1009 (1011)).

    Es ist also ein substantiierter Tatsachenvortrag unter Beweis zu stellen, der den gesetzlich vermuteten Umstand nicht nur in Zweifel zieht, sondern ausschließt, andernfalls liegt der Versuch eines unzulässigen Ausforschungsbeweises vor" (BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] m.w.N.).

    Der 2. Senat des BAG übergeht allerdings in BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] = AP KSchG 1969 Namensliste Nr. 1 diese Differenzierung und setzt sich mit einer sekundären Darlegungslast des Arbeitgebers nicht auseinander.

    Die in BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] anfänglich auch aus zeitlichen Gründen ohne Resonanz gebliebene Rechtsprechung des BVerfG zum Einfluss des Art. 12 I GG auf die Verteilung der Darlegungs- und Beweislast im Kündigungsschutzrecht scheint eine sekundäre Darlegungslast nahe zu legen.

    Der eingeschränkte Prüfungsmaßstab des § 1 V 2 KSchG gilt auch hinsichtlich der Vergleichsgruppenbildung (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 = NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [21.01.1999] - 2 AZR 624/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 3; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - EzA KSchG § 1 Namensliste Nr. 5; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 583 m.w.N.; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 36; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 703 h; Bauer/Krieger, Kündigungsrecht, Rn. 65; Bader, NZA 2004, 65 (75); Schiefer/Worzalla, NZA 2004, 345 (354); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1330; Willemsen/Annuß, NJW 2004, 177 (180); Thüsing/Stelljes, BB 2003, 1673 (1676)).

  • BAG, 24.02.2000 - 8 AZR 180/99

    Interessenausgleich mit Namensliste - Teilbetriebsübergang

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Hängt man mit dem BAG (z.B. BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (787) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ) der ganz herrschenden Auffassung an, dass ein Betriebsratsvorsitzender nur ein "Vertreter in der Erklärung" sei und daher nur dann wirksam handeln könne, wenn sein Handeln von einem wirksamen Betriebsratsbeschluss gedeckt ist (Nachweise und Kritik bei Streicher, Betriebsvereinbarung [2004], Rn. 92 ff. m.w.N.), so ist dies Wirksamkeitsvoraussetzung für einen Interessenausgleich.

    Das BAG hat die zunächst "jederzeit widerlegbare" Vermutung (BAG [17.02.1981] - 1 AZR 290/78 - NJW 1982, 69 = BB 1981, 1092 (zitiert nach juris)) inzwischen zu einer "gesetzlichen Vermutung" (BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (787) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ; Bauer/Krieger, Kündigungsrecht [2004], Rn. 69; a.A. Kohte, BB 1998, 946 (950): nur eine "tatsächliche" Vermutung) ausgebaut und damit zu einer Vermutung i.S.d. § 292 ZPO hochstilisiert (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - NZA 2002, 1350 [BAG 22.03.2001 - 8 AZR 565/00] OS = EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10).

    Das bedeutet, dass nunmehr der Arbeitnehmer die Darlegungs- und Beweislast dafür trägt, dass der Betriebsratsvorsitzende ohne einen entsprechenden Betriebsratsbeschluss einen Interessenausgleich vereinbart und unterzeichnet hat (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - NZA 2002, 1350 [BAG 22.03.2001 - 8 AZR 565/00] OS = EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 7; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 584).

    Bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 1 V KSchG hat der Arbeitnehmer gemäß § 46 II 1 ArbGG , § 292 ZPO darzulegen und zu beweisen, dass die Beschäftigungsmöglichkeit für ihn nicht weggefallen sind (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (788) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 - NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] ; ArbG Bonn [05.02.1997], EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 1; ArbG Berlin [16.04.1997] - 69 Ca 49520/96, zitiert nach Schiefer, NZA 97, 915 (916); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1347; Kohte, BB 1998, 946 (950); Lorenz, DB 1996, 1973 (1974); Löwisch, NZA 96, 1009 (1011)).

  • BAG, 02.12.1999 - 2 AZR 757/98

    Betriebsbedingte Kündigung; Sozialauswahl; Wiedereinstellung

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Die Anhörung des Betriebsrats ist auch nicht schon deshalb ordnungsgemäß, weil der Betriebsratsvorsitzende in Ziffer 6 des Interessenausgleichs bestätigte, dass der Betriebsrat ausreichend informiert worden sei (in einem ähnlichen Fall fallbedingt offen lassend B AG [28.08.2003] - 2 AZR 377/02 - EzA BetrVG 2001 § 102 Nr. 4 = AP BetrVG 1972 § 102 Nr. 134; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 - NZA 2000, 531 (533) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] vermisste in einem Fall mit einem Interessenausgleich und Namensliste i.V.m. einer ausdrücklichen Bestätigung der Ordnungsgemäßheit der Betriebsratsanhörung durch den Betriebsrat, dass der Arbeitnehmer keine "konkrete Rügen" erhoben hatte).

    Bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 1 V KSchG hat der Arbeitnehmer gemäß § 46 II 1 ArbGG , § 292 ZPO darzulegen und zu beweisen, dass die Beschäftigungsmöglichkeit für ihn nicht weggefallen sind (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [24.02.2000] - 8 AZR 180/99 - NZA 2000, 785 (788) [BAG 24.02.2000 - 8 AZR 180/99] ; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 - NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - NZA 1998, 933 (934) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 536/97] ; ArbG Bonn [05.02.1997], EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 1; ArbG Berlin [16.04.1997] - 69 Ca 49520/96, zitiert nach Schiefer, NZA 97, 915 (916); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1347; Kohte, BB 1998, 946 (950); Lorenz, DB 1996, 1973 (1974); Löwisch, NZA 96, 1009 (1011)).

    Der eingeschränkte Prüfungsmaßstab des § 1 V 2 KSchG gilt auch hinsichtlich der Vergleichsgruppenbildung (BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 = NZA 2000, 531 (532) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; BAG [21.01.1999] - 2 AZR 624/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 3; BAG [07.05.1998] - 2 AZR 536/97 - EzA KSchG § 1 Namensliste Nr. 5; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 583 m.w.N.; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 36; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 703 h; Bauer/Krieger, Kündigungsrecht, Rn. 65; Bader, NZA 2004, 65 (75); Schiefer/Worzalla, NZA 2004, 345 (354); KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1330; Willemsen/Annuß, NJW 2004, 177 (180); Thüsing/Stelljes, BB 2003, 1673 (1676)).

    Die Gewichtung der Sozialdaten ist i.S.d. § 1 V 2 KSchG nur dann grob fehlerhaft, wenn sie "jede Ausgewogenheit" vermissen lässt (BAG [05.12.2002] - 2 AZR 697/01 - AP KSchG 1969 § 1 Soziale Auswahl Nr. 60; BAG [02.12.1999] - 2 AZR 757/98 - NZA 2000, 531 (532 f.) [BAG 02.12.1999 - 2 AZR 757/98] ; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 583; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 36; Schiefer/Worzalla, NZA 2004, 345 (351); BAG [21.01.1999] - 2 AZR 624/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 3).

  • BAG, 22.01.2004 - 2 AZR 111/02

    Betriebsbedingte Kündigung

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Dies erschien aber auch unnötig, da auch dann, wenn die Namensliste erst einige Zeit nach der Unterschriftsleistung erstellt und an den Interessenausgleich angeheftet worden sollte, dies unschädlich wäre (vgl. allgemein BAG [22.01.2004] - 2 AZR 111/02 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 11; Schiefer, Anm. BAG, AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 1; KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1322).

    noch am selben Tag ist ausreichend (BAG [22.01.2004] - 2 AZR 111/02 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 11).

    Eine wesentliche Änderung der Sachlage i.S.d. § 1 V 3 KSchG [2004] liegt hier schon deshalb nicht vor, weil der maßgebliche Zeitpunkt dafür der Zugang der Kündigung ist (BAG [22.01.2004] - 2 AZR 111/02 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 11; BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10; BAG [21.01.2001] - 2 AZR 39/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 8; ErfK/Ascheid, 4. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 584 a.E.; KR/Etzel, 7. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 704; Küttner/Eisemann, Personalbuch 2004, 1nteressenausgleich, Rn. 7; KPK/Schiefer/Meisel, 3. Aufl. [2004], § 1 KSchG Rn. 1338).

    § 1 V 2 KSchG hat an den Grundsätzen der gestuften Darlegungs- und Beweislast bei der Sozialauswahl nichts geändert (BAG [22.01.2004] - 2 AZR 111/02 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 11; BAG [21.02.2002] - 2 AZR 581/00 - EzA KSchG § 1 Interessenausgleich Nr. 10).

  • BAG, 07.05.1998 - 2 AZR 55/98

    Nichtunterschriebene Namensliste der zu kündigenden Arbeitnehmer (§ 1 Satz 5

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    § 112 I 1 BetrVG schreibt eine gesetzliche Schriftform i.S.d. §§ 125, 126 BGB vor (BAG [07.05.1998] - 2 AZR 55/98 - NZA 1998, 1110 (1111) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 55/98] ).

    Für den Interessenausgleich mit Namensliste i.S.d. § 1 V KSchG gelten keine strengeren Anforderungen als die nach § 126 BGB (BAG [07.05.1998] - 2 AZR 55/98 - NZA 1998, 1110 (1112) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 55/98] ).

    Ist die die Haupturkunde unterschrieben, wird in ihr auf die nicht unterschriebene Anlage ausdrücklich Bezug genommen und sind Haupturkunde und Interessenausgleich derart zu einer einheitlichen Urkunde verbunden, dass eine Lösung nur durch Gewaltanwendung (z.B. Lösen der Heftklammer) möglich ist, so ist dies zur Wahrung der Schriftform auch bzgl. der Namensliste ausreichend (BAG [07.05.1998] - 2 AZR 55/98 - NZA 1998, 1110 (1112) [BAG 07.05.1998 - 2 AZR 55/98] ; Küttner/Eisemann, Personalbuch 2004, 1nteressenausgleich, Rn. 8).

    Gleichwohl wird teilweise eine Darlegungslast des Arbeitgebers insoweit abgelehnt (so Schiefer, Anm. BAG, AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 1), wobei man sich dadurch bestätigt sieht, dass das BAG diesen Punkt nicht ausdrücklich erwähnt (vgl. BAG [07.05.1998] - 2 AZR 55/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 1).

  • BAG, 20.05.1999 - 2 AZR 532/98

    Interessenausgleich mit Namensliste; Betriebsratsanhörung

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Die Betriebsratsanhörung unterliegt im Fall eines Interessenausgleichs mit Namensliste keinen erleichterten Anforderungen (BAG [20.05.1999] - 2 AZR 532/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 5; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 35 c).

    Dies gilt auch im Fall eines Interessenausgleichs mit Namensliste (BAG [20.05.1999] - 2 AZR 532/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 5).

    Die dem Betriebsrat aus Interessenausgleichs-Verhandlungen bekannten Gründe muss der Arbeitgeber daher nicht erneut vortragen (BAG [20.05.1999] - 2 AZR 532/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 5; BAG [28.08.2003] - 2 AZR 377/02 - EzA BetrVG 2001 § 102 Nr. 4 = AP BetrVG 1972 § 102 Nr. 134; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 35 d).

    Bestreitet der Arbeitnehmer ein Vorwissen des Betriebsrats, muss der Arbeitgeber das Vorwissen hinreichend konkret darlegen und gegebenenfalls beweisen (BAG [20.05.1999] - 2 AZR 532/98 - AP KSchG 1969 § 1 Namensliste Nr. 5; Fitting, BetrVG, 22. Aufl. [2004], § 102 Rn. 35 d; Kittner, in: Däubler/Kittner/Klebe, BetrVG, 9. Aufl. [2004], § 102 Rn. 240).

  • BVerfG, 27.01.1998 - 1 BvL 15/87

    Kleinbetriebsklausel I

    Auszug aus ArbG Berlin, 11.08.2004 - 7 Ca 6272/04
    Nach dem BVerfG folgt aus Art. 121 GG eine "Schutzpflicht" des Staates (BVerfG [27.01.1998] - 1 BvL 15/87 - NZA 1998, 470 = AP KSchG 1969 § 23 Nr. 17 m.w.N); folgend BAG [27.02.2002] - 9 AZR 562/00 - NZA 2002, 1099 (1103) [BAG 27.02.2002 - 9 AZR 562/00] ).

    Für die Wirksamkeit gerichtlichen Kündigungsschutzes sei "die Verteilung der Darlegungs- und Beweislast von besonderer Bedeutung" (BVerfG [06.10.1999] - NJW 2000, 1483; BVerfG [27.01.1998] - 1 BvL 15/87 - NZA 1998, 470 (472) [BVerfG 27.01.1998 - 1 BvL 15/87] ).

    Damit mag man schon in der Weimarer Zeit schlechte Erfahrungen gemacht haben (Preis, RdA 2003, 65 (74 f. m.w.N.); HK-KSchG/Dorndorf, 4. Aufl. [2001],§ 1 Anh. 3 Rn. 1161), dies dürfte aber den vom BVerfG stets betonten "weiten Gestaltungsspielraum" des Gesetzgebers (BVerfG [27.01.1998] - 1 BvL 15/87 - NZA 1998, 470 (471) [BVerfG 27.01.1998 - 1 BvL 15/87] ; Oetker, AuR 1997, 41 (50)) nicht ohne weiteres sprengen (vgl. auch B. Preis, DB 1998, 1614 (1618)).

  • BVerfG, 06.10.1999 - 1 BvR 2110/93

    Aufbürdung der Darlegungs- und Beweislast für das Vorliegen einer

  • BGH, 25.03.1998 - VIII ZR 185/96

    Heilung eines formnichtigen Kaufvertrages über GmbH-Geschäftsanteile;

  • BAG, 21.01.1999 - 2 AZR 624/98

    Betriebsbedingte Kündigung - Sozialauswahl

  • BAG, 07.12.2000 - 2 AZR 532/99

    Ordentliche Kündigung; Personalratsbeteiligung

  • BAG, 28.08.2003 - 2 AZR 377/02

    Interessenausgleich mit Namensliste - Anhörung des Betriebsrats

  • BGH, 11.06.1990 - II ZR 159/89

    Schadensersatz durch Konkurseröffnung und Vereinbarungen mit Konkursverwaltern

  • BAG, 21.02.2001 - 2 AZR 39/00

    Betriebsbedingte Kündigung

  • BGH, 05.06.2003 - I ZR 234/00

    Darlegungs- und Beweislast des Fixkostenspediteurs bei ungeklärtem

  • ArbG Essen, 06.05.1997 - 2 Ca 32/97

    Rechtswirksamkeit einer ordentlichen betriebsbedingten Kündigung; Kündigung wegen

  • BAG, 07.08.1990 - 1 AZR 445/89

    Wesentlicher Betriebsteil

  • BAG, 22.03.2001 - 8 AZR 565/00

    Gesetzlicher Richter bei kammerübergreifender Verbindung durch das LArbG

  • LAG Düsseldorf, 04.03.1998 - 12 (17) Sa 2125/97

    Darlegungslast für Sozialauswahl bei Interessenausgleich mit Namensliste -

  • LAG Köln, 07.08.1998 - 11 Sa 218/98

    Kündigung; Betriebsratsanhörung; Substantiierung

  • BGH, 07.12.1998 - II ZR 266/97

    Zulässigkeit pauschalierten Bestreitens; Wirksamkeit der Neufestsetzung der

  • BGH, 03.02.1999 - VIII ZR 14/98

    Anforderungen an substantiiertes Bestreiten

  • BAG, 17.02.2000 - 2 AZR 913/98

    Kündigung - Betriebsratsanhörung

  • BAG, 20.05.1988 - 2 AZR 682/87

    Arbeitsverhältnis: Personenbedingte Kündigung wegen Ableistung des Wehrdienstes

  • LAG Köln, 31.01.1994 - 3 Sa 1136/93

    Betriebsrat: Anhörung - Bestreiten mit Nichtwissen durch den Arbeitgeber

  • BAG, 12.02.1997 - 7 AZR 317/96

    Befristeter Arbeitsvertrag aufgrund vorübergehend freier Haushaltsmittel infolge

  • BAG, 18.12.1980 - 2 AZR 1006/78

    Kündigungsschutzklage - Auflösungsvertrag - Kündigungsgrund - Nachschieben -

  • BAG, 27.06.1985 - 2 AZR 412/84

    Anforderungen an Unterrichtung des Betriebsrates über Kündigungsgründe

  • BGH, 07.10.1998 - VIII ZR 100/97

    Erhebung der Einrede des nicht erfüllten Vertrages im Prozeß; Zulässigkeit einer

  • BGH, 19.04.2001 - I ZR 238/98

    DIE PROFIS; Zulässigkeit des Bestreitens mit Nichtwissen

  • BAG, 11.07.1991 - 2 AZR 119/91

    Anhörung des Betriebsrats vor Kündigung

  • BAG, 27.02.2002 - 9 AZR 562/00

    Freistellungsrecht des Arbeitgebers - Berufsausübungsfreiheit - Tarifautonomie

  • BVerfG, 18.10.1986 - 1 BvR 1426/83

    Verfassungsmäßigkeit des Einigungsstellenverfahrens - Kontoführungsgebühren des

  • BGH, 29.03.2000 - VIII ZR 81/99

    Kenntnisstand bei Auslegung eines beurkundungsbedürftigen Rechtsgeschäfts

  • BAG, 22.05.1980 - 2 AZR 613/78
  • BAG, 20.11.2003 - 8 AZR 580/02

    Schadensersatz wegen Betruges

  • LAG Hamm, 05.06.2003 - 4 (16) Sa 1976/02

    Grobfehlerhafte Sozialauswahl bei Kündigung über einen Interessenausgleich mit

  • BAG, 23.06.1983 - 2 AZR 15/82

    Häufige Kurzerkrankungen - Mitwirkungspflicht des Arbeitnehmers

  • BAG, 10.02.1999 - 2 AZR 716/98

    Darlegungslast für Sozialauswahl bei Interessenausgleich mit Namensliste -

  • ArbG Bonn, 05.02.1997 - 2 Ca 3268/96
  • BAG, 17.02.1981 - 1 AZR 290/78

    Betriebsratsvorsitzender - Vertretung des Betriebsrats

  • BAG, 31.03.1993 - 2 AZR 492/92

    Beginn der Ausschlußfrist; tätliche Auseinandersetzung

  • BAG, 22.09.1994 - 2 AZR 31/94

    Außerordentliche Kündigung - Betriebsratsanhörung

  • BGH, 11.12.2001 - VI ZR 350/00

    Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich fehlender Zahlungsfähigkeit bei

  • ArbG Berlin, 16.04.1997 - 69 Ca 49520/96
  • BAG, 28.09.1978 - 2 AZR 2/77

    Erfüllung der sechsmonatigen Wartezeit - Kündigung aus sachlichem Grunde -

  • BAG, 05.12.2002 - 2 AZR 697/01

    Betriebsbedingte Kündigung - soziale Auswahl

  • BAG, 26.10.1995 - 2 AZR 1026/94

    Personalratsanhörung: Benennung der Sozialdaten auch der nicht gekündigten

  • BGH, 19.04.1999 - II ZR 331/97

    Zulässigkeit unsubstantiierten Bestreitens

  • BAG, 29.01.1997 - 2 AZR 292/96

    Aufhebungsvertrag - Wegfall der Geschäftsgrundlage

  • BAG, 12.08.1999 - 2 AZR 748/98

    Außerordentliche Kündigung; Schwerbehinderte

  • BAG, 29.03.1984 - 2 AZR 429/83

    Kündigungsschutz - Betriebsrat - Mitteilungspflicht

  • BAG, 21.09.2000 - 2 AZR 385/99

    Betriebsbedingte Kündigung

  • BAG, 15.03.2001 - 2 AZR 141/00

    Berichtigung des Rubrums - Kündigungsschutzklage

  • BAG, 05.04.2001 - 2 AZR 580/99

    Fristlose Kündigung wegen beharrlicher Arbeitsverweigerung bei fehlender

  • BAG, 07.11.1995 - 9 AZR 268/94

    Betriebsratsanhörung vor Kündigung von Heimarbeitern

  • BAG, 15.11.1995 - 2 AZR 974/94

    Außerordentliche Kündigung wegen der Annahme von Schmiergeldern in Millionenhöhe

  • LAG Brandenburg, 13.10.2005 - 9 Sa 205/05

    betriebsbedingte Kündigung; Interessenausgleich mit Namensliste,

    Die Mindermeinung, die im Fall eines Interessenausgleichs mit Namensliste eine primäre Darlegungslast des Arbeitnehmers verneint (Zwanziger, DB 1997, 2174), verkennt die eindeutige gesetzliche Vermutungsregelung (zu all dem: ArbG Berlin 11. August 2004 - 7 Ca 6272/04 - juris-Recherche).

    Dies gilt um so mehr, wenn die primär darlegungsbelastete Partei (also im Falle von § 1 Abs. 5 Satz 1 KSchG der Arbeitnehmer) außerhalb des darzulegenden Geschehensablaufs steht und keine Kenntnis von den maßgeblichen Tatsachen besitzt, während der Prozessgegner (also der Arbeitgeber) nähere Angaben machen kann und ihm dies auf Grund einer bestehenden Sonderrechtsbeziehung auch zumutbar ist (LAG Berlin 5. November 2004 - 6 Sa 1544/04 - juris-Recherche; ausführlich [und in kritischer Auseinandersetzung mit der BAG-Rechtsprechung] zur sekundären Darlegungslast des Arbeitgebers bei einer betriebsbedingten Kündigung auf Grund eines Interessenausgleichs mit Namensliste: ArbG Berlin 11. August 2004 - 7 Ca 6272/04 - juris-Recherche).

  • ArbG Düsseldorf, 12.04.2018 - 7 Ca 6861/17
    Erst wenn eine solche Nachfrage die Darstellung des Arbeitgebers nicht bestätigt oder die Auskunft des Betriebsrats lückenhaft oder aus anderen Gründen unbrauchbar ist, kann der Arbeitnehmer sich auf ein bloßes Bestreiten mit Nichtwissen zurückziehen (BAG 12. Februar 1997 - 7 AZR 317/96, Juris; LAG Köln 7. August 1998 - 11 Sa 218/98; Juris; LAG Köln, 31 Januar 1994 - 3 Sa 1136/93, Juris; ArbG Berlin 11. August 2004, 7 Ca 6272/04, Juris).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht