Rechtsprechung
   VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1996,1335
VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95 (https://dejure.org/1996,1335)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 02.12.1996 - A 12 S 3481/95 (https://dejure.org/1996,1335)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 02. Dezember 1996 - A 12 S 3481/95 (https://dejure.org/1996,1335)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1996,1335) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de

    Türkei: inländische Fluchtalternative für Kurden bejaht - Ablehnung einer Dorfschützertätigkeit hat keine Auswirkung auf inländische Fluchtalternative

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (30)Neu Zitiert selbst (41)

  • VGH Baden-Württemberg, 04.11.1996 - A 12 S 3220/95

    Türkei: inländische Fluchtalternative für Kurden bejaht

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Die nach der ständigen Rechtsprechung des Senats (zuletzt Urteile vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 - und vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94) gegebene inländische Fluchtalternative für Kurden in der Türkei entfällt nicht dadurch, daß ein Kurde sich der Dorfschützerposition entzogen hat, indem er es abgelehnt hat, diese Position zu übernehmen, oder sie nach Bereitschaftserklärung nicht angetreten oder nach Übernahme wieder aufgegeben hat.

    Der Senat hat in seinem Urteil vom 13.12.1993 - A 12 S 1517/91 -, insoweit bestätigt durch Urteil vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 -, dargelegt, daß bis zum damaligen Urteilszeitpunkt türkischen Staatsangehörigen allein wegen ihrer kurdischen Volkszugehörigkeit keine staatliche Verfolgung drohte.

    Nach ständiger Senatsrechtsprechung (zuletzt Senatsurteil vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95) steht kurdischen Volkszugehörigen in der westlichen Türkei, insbesondere in den dortigen Großstädten, gegenwärtig und auf absehbare Zeit, eine inländische Fluchtalternative zur Verfügung (siehe auch Senatsurteil vom 14.12.1995 a.a.O. S. 18ff.; ebenso Niedersächs. OVG, Urteil vom 23.11.1995 a.a.O. S. 24ff.; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11.03.1996 a.a.O. S. 46ff.; Hamburgisches OVG, Urteil vom 23.08.1995 a.a.O. S. 45ff.; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 07.10.1994 - 13 A 12464/93.OVG - S. 19; Hess. VGH, Urteil vom 17.07.1995 a.a.O. S. 49ff.; a.A.: Schleswig- Holsteinisches OVG, Urteile vom 26.04.1995 - 4 L 18/95 - S. 20ff. und 22.06.1995 a.a.O. S. 21ff. (keine inländische Fluchtalternative für Kurden, die "erst in letzter Zeit" die Notstandsprovinzen oder die anderen ursprünglich kurdischen Siedlungsgebieten verlassen haben) aufgehoben durch Urteile des Bundesverwaltungsgerichts vom 30.04.1996 a.a.O.).

    Der Senat läßt die Frage einer regionalen Gruppenverfolgung der Kurden in der Türkei offen (zuletzt Urteil vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95; Urteil vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93 - S. 17; ebenso Niedersächs. OVG, Urteil vom 23.11.1995 a.a.O. S. 23; Hamburg. OVG, Urteil vom 23.08.1995 a.a.O. S. 45; a.A.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11.03.1996 - 25 A 5801/94A - S. 20ff.: Verneinung der Gruppenverfolgung in den Notstandsprovinzen und sonstigen "kurdischen" Gebieten; a.A.: Hess. VGH, Urteil vom 17.07.1995 a.a.O. S. 49ff.: Gruppenverfolgung der Kurden (nur) in den Notstandsprovinzen; ebenso OVG Schlesw.-Holst., Urteil vom 22.06.1995 a.a.O. S. 20, 21; aufgehoben durch BVerwG, Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O.).

    b) Zurückkehrende kurdische Asylbewerber sind - sofern in ihrer Person keine Besonderheiten vorliegen - bei ihrer Einreise in die Türkei hinreichend sicher davor (vgl. zum Maßstab BVerwG, Urteil vom 16.02.1993, NVwZ 1993, 791; Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O; kritisch zum herabgesetzten Prognosemaßstab bei unverfolgt ausgereisten Asylbewerbern: Hess. VGH, Urteil vom 26.07.1993 - 12 UE 2439/89; Urteil vom 24.01.1994 - 12 UE 200/91 -, 17.07.1995 a.a.O.), an der Grenze oder auf dem Flughafen asylrelevanten staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt zu sein (ständige Rechtsprechung des Senats, Urteile vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93; vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 - und vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94).

  • BVerfG, 23.01.1991 - 2 BvR 902/85

    Jeziden

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Sieht der Verfolger von individuellen Momenten gänzlich ab, weil seine Verfolgung der durch das asylerhebliche Merkmal gekennzeichneten Gruppe als solcher gilt, so kann eine solche Gruppengerichtetheit der Verfolgung dazu führen, daß jedes Mitglied der Gruppe im Verfolgerstaat eigene Verfolgung jederzeit gewärtig sein muß (vgl. BVerfG, Beschluß vom 23.1.1991, BVerfGE 83, 216).

    Das wird vor allem bei gruppengerichteten Massenausschreitungen der Fall sein, die das ganze Land oder Teile desselben erfassen (vgl. BVerfG, Beschluß vom 23.1.1991, a.a.O.), aber etwa auch dann, wenn unbedeutende oder kleine Minderheiten mit einer solchen Härte, Ausdauer und Unnachsichtigkeit verfolgt werden, daß jeder Angehörige dieser Minderheit sich ständig der Gefährdung an Leib, Leben oder persönlicher Freiheit ausgesetzt sieht (vgl. BVerfG, Beschluß vom 23.1.1991, a.a.O.).

    Die in der o.a. zitierten Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 83, 216 (232)) bisher offengelassene Frage nach den Voraussetzungen unmittelbar staatlicher Gruppenverfolgung kann hinsichtlich der erforderlichen "Verfolgungsdichte" im Grundsatz nicht anders als bei mittelbarer Gruppenverfolgung beantwortet werden (vgl. BVerfG, Kammerbeschluß vom 11.05.1993, InfAuslR 1993, 304 (306), BVerwG, Urteil vom 05.07.1994, a.a.O.) Erhebliche Unterschiede können sich aber im Hinblick auf die prinzipielle Überlegenheit staatlicher Machtmittel sowie daraus ergeben, daß die Annahme einer unmittelbar staatlichen Gruppenverfolgung voraussetzt, daß mit ihr eigene staatliche Ziele durchgesetzt werden sollen und daß diese Ziele - offen oder verdeckt - von eigenen staatlichen Organen oder durch eigens vom Staat dazu berufene oder doch autorisierte Kräfte durchgesetzt werden können (vgl. BVerwGE 85, 139 (143)).

    "Referenzfälle" politischer Verfolgung sowie ein "Klima allgemeiner moralischer, religiöser oder gesellschaftlicher Verachtung" sind auch dabei gewichtige Indizien für eine gegenwärtige Gefahr politischer Verfolgung (vgl. BVerwG, Urteil vom 05.07.1994, a.a.O. mit Hinweisen auf BVerfGE 83, 216 (233), und BVerwGE 88, 367 (376ff.)).

  • BVerfG, 26.11.1986 - 2 BvR 1058/85

    Nachfluchttatbestände

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Das Asylrecht des Art. 16a Abs. 1 GG beruht auf dem Zufluchtgedanken, mithin auf dem Kausalzusammenhang Verfolgung - Flucht - Asyl (vgl. BVerfG, Beschluß vom 26.11.1986, BVerfGE 74, 51 (60).

    Atypisch, wenn auch häufig, ist der Fall des unverfolgt Eingereisten, der hier gleichwohl Asyl begehrt und dafür auf Umstände verweist, die erst während seines Hierseins entstanden sind oder deren erst künftiges Entstehen er besorgt (sogenannte Nachfluchttatbestände, vgl. BVerfG, Beschluß vom 26.11.1986, a.a.O., S. 64ff.).

    Hat der Asylsuchende seinen Heimatstaat jedoch unverfolgt verlassen, so kann sein Asylantrag nur Erfolg haben, wenn ihm aufgrund von Nachfluchttatbeständen, die nach Maßgabe der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 26.11.1986 (a.a.O., S. 64ff.) beachtlich sind, politische Verfolgung mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit (BVerfG, 1. Kammer des 2. Senats, Beschluß vom 05.03.1990, InfAuslR 1990, 165, 166) droht.

  • VGH Baden-Württemberg, 28.11.1996 - A 12 S 922/94

    Türkei: fehlende Verfolgungsgefahr wegen untergeordneter, geringfügiger

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Die nach der ständigen Rechtsprechung des Senats (zuletzt Urteile vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 - und vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94) gegebene inländische Fluchtalternative für Kurden in der Türkei entfällt nicht dadurch, daß ein Kurde sich der Dorfschützerposition entzogen hat, indem er es abgelehnt hat, diese Position zu übernehmen, oder sie nach Bereitschaftserklärung nicht angetreten oder nach Übernahme wieder aufgegeben hat.

    b) Zurückkehrende kurdische Asylbewerber sind - sofern in ihrer Person keine Besonderheiten vorliegen - bei ihrer Einreise in die Türkei hinreichend sicher davor (vgl. zum Maßstab BVerwG, Urteil vom 16.02.1993, NVwZ 1993, 791; Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O; kritisch zum herabgesetzten Prognosemaßstab bei unverfolgt ausgereisten Asylbewerbern: Hess. VGH, Urteil vom 26.07.1993 - 12 UE 2439/89; Urteil vom 24.01.1994 - 12 UE 200/91 -, 17.07.1995 a.a.O.), an der Grenze oder auf dem Flughafen asylrelevanten staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt zu sein (ständige Rechtsprechung des Senats, Urteile vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93; vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 - und vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94).

    Danach droht alles in allem - wenn überhaupt - nur exponierten Personen bei einer Rückkehr in die Türkei dort politische Verfolgung (std. Rspr. des Senats, zuletzt Urteil vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94).

  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Eine Verfolgung ist dann eine politische, wenn sie dem einzelnen in Anknüpfung an asylerhebliche Merkmale (politische Überzeugung, religiöse Grundentscheidung oder für ihn unverfügbare Merkmale, die sein Anderssein prägen) gezielt Rechtsverletzungen zufügt, die ihn ihrer Intensität nach aus der übergreifenden Friedensordnung der staatlichen Einheit ausgrenzen (BVerfG, Beschluß vom 10.7.1989, BVerfGE 80, 315 (335)).

    Ist der Asylsuchende von unmittelbarer staatlicher Verfolgung betroffen, so ist das Bestehen einer inländischen Fluchtalternative somit nur dann zu prüfen, wenn es konkrete Anhaltspunkte dafür gibt, daß der Verfolgungsstaat "mehrgesichtig" ist, er also Personen, die er in einem Landesteil selbst aktiv verfolgt, in einem anderen Landesteil unbehelligt läßt (BVerfGE 80, 315 (342), BVerwG, Urteile vom 10.05.1994, NVwZ 1994, 1123 und vom 05.07.1994, a.a.O.).

    Im übrigen scheidet nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 80, 315) eine inländische Fluchtalternative wegen existentieller Gefährdung nur dann aus, wenn diese am Herkunftsort so nicht bestünde (vgl. hierzu auch BVerwG, Urteil vom 05.07.1994, a.a.O.).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 06.06.1994 - 25 A 3388/91

    Terrorismusabwehr; Türkischer Staat; PKK- Aktivisten; Folter; Asylerheblichkeit;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Übergriffe der Bevölkerung im Westen waren und sind oft Ausdruck einer emotionalen Überhitzung wegen der Opfer der bewaffneten Auseinandersetzungen mit der PKK (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluß v. 06.06.1994 - 25 A 3388/91.A).

    Den gegenteiligen Ausführungen von Kaya (Gutachten vom 02.06.1993 an OVG Schleswig-Holstein) kann nicht gefolgt werden (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluß vom 06.06.1994 - 25 A 3388/91.A).

  • BVerfG, 02.07.1980 - 1 BvR 147/80

    Wirtschaftsasyl

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Dies setzt allerdings voraus, daß sie dem jeweiligen Staat zuzurechnen sind (vgl. BVerfG, Beschluß vom 2.7.1980, BVerfGE 54, 341 (358); BVerfG, Beschluß vom 1.7.1987, BVerfGE 76, 143 (169).

    Wer durch eigenes zumutbares Verhalten die Gefahr politischer Verfolgung abwenden kann, bedarf des Schutzes vor politischer Verfolgung nicht, in entsprechender Anwendung des Grundgedankens, daß des Schutzes vor politischer Verfolgung im Ausland nicht bedarf, wer den gebotenen Schutz vor ihr auch im eigenen Land finden kann (BVerfGE 54, 341, BVerwG, Urteil vom 03.11.1992, NVwZ 93, 486-488).

  • BVerwG, 30.04.1996 - 9 C 171.95

    Asylrecht: Asylberechtigung von Kurden aus der Türkei, Nachfluchtgrund einer

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Der Senat läßt die Frage einer regionalen Gruppenverfolgung der Kurden in der Türkei offen (zuletzt Urteil vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95; Urteil vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93 - S. 17; ebenso Niedersächs. OVG, Urteil vom 23.11.1995 a.a.O. S. 23; Hamburg. OVG, Urteil vom 23.08.1995 a.a.O. S. 45; a.A.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11.03.1996 - 25 A 5801/94A - S. 20ff.: Verneinung der Gruppenverfolgung in den Notstandsprovinzen und sonstigen "kurdischen" Gebieten; a.A.: Hess. VGH, Urteil vom 17.07.1995 a.a.O. S. 49ff.: Gruppenverfolgung der Kurden (nur) in den Notstandsprovinzen; ebenso OVG Schlesw.-Holst., Urteil vom 22.06.1995 a.a.O. S. 20, 21; aufgehoben durch BVerwG, Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O.).

    b) Zurückkehrende kurdische Asylbewerber sind - sofern in ihrer Person keine Besonderheiten vorliegen - bei ihrer Einreise in die Türkei hinreichend sicher davor (vgl. zum Maßstab BVerwG, Urteil vom 16.02.1993, NVwZ 1993, 791; Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O; kritisch zum herabgesetzten Prognosemaßstab bei unverfolgt ausgereisten Asylbewerbern: Hess. VGH, Urteil vom 26.07.1993 - 12 UE 2439/89; Urteil vom 24.01.1994 - 12 UE 200/91 -, 17.07.1995 a.a.O.), an der Grenze oder auf dem Flughafen asylrelevanten staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt zu sein (ständige Rechtsprechung des Senats, Urteile vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93; vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 - und vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94).

  • VGH Baden-Württemberg, 14.12.1995 - A 12 S 2279/93

    Inländische Fluchtalternative für Kurden in der Türkei

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Der Senat läßt die Frage einer regionalen Gruppenverfolgung der Kurden in der Türkei offen (zuletzt Urteil vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95; Urteil vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93 - S. 17; ebenso Niedersächs. OVG, Urteil vom 23.11.1995 a.a.O. S. 23; Hamburg. OVG, Urteil vom 23.08.1995 a.a.O. S. 45; a.A.: OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 11.03.1996 - 25 A 5801/94A - S. 20ff.: Verneinung der Gruppenverfolgung in den Notstandsprovinzen und sonstigen "kurdischen" Gebieten; a.A.: Hess. VGH, Urteil vom 17.07.1995 a.a.O. S. 49ff.: Gruppenverfolgung der Kurden (nur) in den Notstandsprovinzen; ebenso OVG Schlesw.-Holst., Urteil vom 22.06.1995 a.a.O. S. 20, 21; aufgehoben durch BVerwG, Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O.).

    b) Zurückkehrende kurdische Asylbewerber sind - sofern in ihrer Person keine Besonderheiten vorliegen - bei ihrer Einreise in die Türkei hinreichend sicher davor (vgl. zum Maßstab BVerwG, Urteil vom 16.02.1993, NVwZ 1993, 791; Urteil vom 30.04.1996 - 9 C 171.95 - a.a.O; kritisch zum herabgesetzten Prognosemaßstab bei unverfolgt ausgereisten Asylbewerbern: Hess. VGH, Urteil vom 26.07.1993 - 12 UE 2439/89; Urteil vom 24.01.1994 - 12 UE 200/91 -, 17.07.1995 a.a.O.), an der Grenze oder auf dem Flughafen asylrelevanten staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt zu sein (ständige Rechtsprechung des Senats, Urteile vom 14.12.1995 - A 12 S 2279/93; vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 - und vom 28.11.1996 - A 12 S 922/94).

  • BVerwG, 10.05.1994 - 9 C 434.93

    Prozeßkostenhilfe im Revisionsverfahren

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95
    Ist der Asylsuchende von unmittelbarer staatlicher Verfolgung betroffen, so ist das Bestehen einer inländischen Fluchtalternative somit nur dann zu prüfen, wenn es konkrete Anhaltspunkte dafür gibt, daß der Verfolgungsstaat "mehrgesichtig" ist, er also Personen, die er in einem Landesteil selbst aktiv verfolgt, in einem anderen Landesteil unbehelligt läßt (BVerfGE 80, 315 (342), BVerwG, Urteile vom 10.05.1994, NVwZ 1994, 1123 und vom 05.07.1994, a.a.O.).

    Bei der Türkei handelt es sich um einen sogenannten "mehrgesichtigen Staat" (BVerwG, Urteil vom 10.05.1994, a.a.O.; so ausdrücklich für die Türkei OVG Hamburg, Urteil vom 23.08.1995 a.a.O., S. 46 bis 48).

  • OVG Schleswig-Holstein, 24.11.1998 - 4 L 18/95

    Türkei, Kurden, Gruppenverfolgung, Notstandsgebiete, Verfolgungsdichte,

  • VGH Baden-Württemberg, 17.07.1992 - A 12 S 1876/90

    Asylfolgeantragsverfahren: neue Sachlage durch Kenntnis des Verfolgerstaats von

  • Drs-Bund, 16.07.1996 - BT-Drs 13/5289
  • BVerfG, 11.05.1993 - 2 BvR 2245/92

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde betreffend die Maßstäbe für die Beurteilung

  • BVerfG, 09.12.1993 - 2 BvR 1638/93

    Verfassungsrechtliche Maßstäbe für die Beurteilung der asylrechtlichen Relevanz

  • BVerfG, 10.11.1989 - 2 BvR 403/84

    Religion - Existenzminimum - Fluchtalternative

  • BVerwG, 08.09.1992 - 9 C 62.91

    Asylrecht - Verfolgungsprognose - Tamilen

  • OVG Rheinland-Pfalz, 12.06.1989 - 13 E 25/88
  • OVG Rheinland-Pfalz, 21.10.1994 - 13 A 12464/93
  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 158.94

    Asylrecht - Gruppenverfolgung - EntscheidungserheblicheTatsachenfeststellung -

  • VGH Hessen, 24.01.1994 - 12 UE 200/91

    Zur Lage der Kurden in der Türkei - insbesondere zum Bestehen einer inländischen

  • BVerfG, 28.12.1990 - 2 BvR 1295/87
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 19.10.1995 - 2 A 10110/89

    Gruppenverfolgung; Syrisch-orthodoxe Christen; Qualifizierte Berufsausbildung;

  • BVerfG, 05.03.1990 - 2 BvR 938/89

    Überschreitung des den Verwaltungsgerichten bei der Anwendung des Art. 16 Abs. 2

  • BVerwG, 16.02.1993 - 9 C 31.92

    Asylrecht - Prognose - Politische Verfolgung - Verfolgungswiederholung -

  • OVG Saarland, 26.06.1996 - 9 R 70/92
  • VGH Baden-Württemberg, 09.03.1995 - A 12 S 2954/94

    Zur Lage der Kurden in der Türkei - Bestehen einer inländischen Fluchtalternative

  • VGH Hessen, 26.07.1993 - 12 UE 2439/89

    Zur Gefahr politischer Verfolgung für Tamilen auf Sri Lanka - inländische

  • VGH Hessen, 11.07.1994 - 12 UE 469/94
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 09.07.1996 - 25 A 2967/96

    Teilnahme an einem Hungerstreik; Exilpolitische Aktivitäten ; Niedriges Profil;

  • BVerwG, 26.10.1989 - 9 B 405.89

    Klageabweisung ohne Beweisaufnahme - Aufklärungspflicht - Beweisantrag -

  • BVerwG, 17.01.1989 - 9 C 62.87

    Asylrecht - Politische Verfolgung - Foltermaßnahmen

  • BVerwG, 23.07.1991 - 9 C 154.90

    Asylrecht - Ausreisedruck - Drittverfolgungsmaßnahmen auf den Staat - Fortbestand

  • BVerwG, 20.11.1990 - 9 C 72.90

    Politische Verfolgung von Tamilen in Sri Lanka

  • BVerwG, 18.01.1994 - 9 C 48.92

    Ausländer - Politisch Verfolgter - Asylrecht - Bürgerkriegsgebiet

  • BVerwG, 15.05.1990 - 9 C 17.89

    Unmittelbare Gruppenverfolgung - Mittelbare Gruppenverfolgung - Flächendeckende

  • BVerwG, 18.02.1986 - 9 C 104.85

    Asylrecht - Berufliche Benachteiligung - Progrom - Religiöse Minderheit

  • BVerfG, 09.12.1993 - 2 BvR 1916/93

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Feststellung einer Bürgerkriegs- bzw.

  • BVerfG, 01.07.1987 - 2 BvR 478/86

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft

  • BVerfG, 20.12.1989 - 2 BvR 958/86

    Asylerheblichkeit von Folter - Grenzen des Asylrechts bei terroristischen

  • BVerfG, 12.07.1993 - 2 BvR 855/93

    Verfassungsrechtliche Maßstäbe für die Beurteilung der asylrechtlichen Relevanz

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 27.06.2002 - 8 A 4782/99

    Keine Gruppenverfolgung der Kurden in der Türkei

    Zu der abweichenden Rechtsprechung - vgl. etwa VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 8. Juli 1998 - A 12 S 3034/96 -, S. 31, 40 mit Verweis auf Urteil vom 2. Dezember 1996 - A 12 S 3481/95 - Hessischer VGH, Urteil vom 5. Mai 1997 - 12 UE 500/96 -, S. 33 f.; OVG Niedersachsen, Urteil vom 26. November 1998 - 11 L 3099/96 -, S. 12ff.; OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 29. April 1999 - A 1 S 155/97 -, S. 15ff. - m.w.N. OVG Nordrhein- Westfalen, Urteil vom 25. Januar 2000 - 8 A 1292/96.A, Rz 251ff.
  • VGH Baden-Württemberg, 02.07.1998 - A 12 S 3033/96

    Türkei: inländische Fluchtalternative für Kurden nicht wegen verweigerten

    Die nach der ständigen Rechtsprechung des Senats (zuletzt Urteil vom 02.04.1998 - A 12 S 1092/96) gegebene inländische Fluchtalternative für Kurden in der Türkei entfällt nicht dadurch, daß ein Kurde sich der Dorfschützerposition entzogen hat (Bestätigung und Fortschreibung der Senatsrechtsprechung, Urteil vom 02.12.1996 - A 12 S 3481/95; Abgrenzung zu OVG Münster, Urteil vom 03.06.1997 - 25 A 3632/95.A).

    Eine solche Besonderheit liegt nicht schon vor, wenn sich ein kurdischer Volkszugehöriger der Übernahme einer Dorfschützerposition entzogen hat (Bestätigung der Senatsrechtsprechung, Urteil vom 02.12.1996 - A 12 S 3481/95).

    Zu den Voraussetzungen im einzelnen siehe die dem Prozeßbevollmächtigten des Klägers mit der Ladung mitgeteilten Senatsurteile vom 04.11.1996 - A 12 S 3220/95 -, 28.11.1996 - A 12 S 922/94 -, 02.12.1996 - A 12 S 3481/95 - und 02.04.1998 - A 12 S 1092/96 -.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.01.2000 - 8 A 1292/96

    Keine Gruppenverfolgung der Kurden in der Türkei

    VGH BW, Urteil vom 2. Dezember 1996 - A 12 S 3481/95 -, S. 40 ff., 54 f.; Urteil vom 8. Juli 1998 - A 12 S 3034/96 -, S. 31, 40; HessVGH, Urteil vom 5. Mai 1997 - 12 UE 500/96 -, S. 33 f.; Nds.OVG, Urteil vom 26. November 1998 - 11 L 3099/96 -, S. 15; OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 29. April 1999 - A 1 S 155/97 -, S. 15 ff.
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht