Rechtsprechung
BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Vorliegen ernstlicher Zweifel an der Rechtmäßigkeit des angefochtenen Verwaltungsakts
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NVwZ 1992, 511
- BFH/NV 1991, 500
Wird zitiert von ... (17) Neu Zitiert selbst (6)
- BFH, 17.01.1989 - VII R 88/86
Feststellung einer schuldhaften Pflichtverletzung - Rechtmäßige Verfügung über …
Auszug aus BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90
Ferner kann ein Nachfolgegeschäftsführer auch für die von seinem Vorgänger nicht an das FA abgeführten Steuern nach §§ 69, 34 Abs. 1 AO 1977 haften (Urteil des Senats vom 17. Januar 1989 VII R 88/86, BFH/NV 1990, 71).Diese potentiellen Haftungsschuldner sind deshalb ebenfalls in die Ermessenserwägungen einzubeziehen, die bei der Inanspruchnahme des formell bestellten Geschäftsführers, der später von seinem Amt entbunden worden ist, anzustellen sind (vgl. BFH/NV 1990, 71).
Denn jedenfalls ist die Ermessensentscheidung deshalb fehlerhaft, weil das FA in den Einspruchsentscheidungen auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme des T nicht eingegangen ist (vgl. BFH/NV 1990, 71, 72).
- BFH, 03.02.1981 - VII R 86/78
Ermessensentscheidung - Verwaltung
Auszug aus BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90
Bei der Inanspruchnahme eines nach den §§ 34, 69 AO 1977 Haftenden handelt es sich um eine Ermessensentscheidung (§ 191 Abs. 1 AO 1977), die nach § 102 FGO darauf zu überprüfen ist, ob der Haftungsbescheid deshalb rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht ist (vgl. BFH-Urteile vom 13. April 1978 V R 109/75, BFHE 125, 126, BStBl II 1978, 508, und vom 3. Februar 1981 VII R 86/78, BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493).Dabei müssen die bei der Ausübung des Verwaltungsermessens angestellten Erwägungen - die Abwägung des Für und Wider der Inanspruchnahme des Haftungsschuldners - aus der Entscheidung erkennbar sein (BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493 und BFHE 149, 511, BStBl II 1988, 170).
- BFH, 30.04.1987 - VII R 48/84
Eine nicht begründete Ermessensentscheidung ist regelmäßig rechtsfehlerhaft; …
Auszug aus BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90
Der Antragsteller hat mit seiner Nichtzulassungsbeschwerde die Divergenz unter Hinweis auf das Urteil des Senats vom 30. April 1987 VII R 48/84 (BFHE 149, 511, BStBl II 1988, 170) in der durch § 115 Abs. 3 Satz 3 FGO vorgeschriebenen Form gerügt.Dabei müssen die bei der Ausübung des Verwaltungsermessens angestellten Erwägungen - die Abwägung des Für und Wider der Inanspruchnahme des Haftungsschuldners - aus der Entscheidung erkennbar sein (BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493 und BFHE 149, 511, BStBl II 1988, 170).
- BFH, 13.04.1978 - V R 109/75
Haftungsbescheid - Zweigliedrige Entscheidung - Umfang der gerichtlichen …
Auszug aus BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90
Bei der Inanspruchnahme eines nach den §§ 34, 69 AO 1977 Haftenden handelt es sich um eine Ermessensentscheidung (§ 191 Abs. 1 AO 1977), die nach § 102 FGO darauf zu überprüfen ist, ob der Haftungsbescheid deshalb rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht ist (vgl. BFH-Urteile vom 13. April 1978 V R 109/75, BFHE 125, 126, BStBl II 1978, 508, und vom 3. Februar 1981 VII R 86/78, BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493). - BFH, 10.05.1989 - I R 121/85
Haftungsbescheid gegen Einzelunternehmer wegen vorsätzlicher Verkürzung von …
Auszug aus BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90
Nach der Rechtsprechung des BFH kommt auch ein faktischer Geschäftsführer einer GmbH, wenn er mit dem entsprechenden Anschein einer Berechtigung tatsächlich nach außen hin auftritt, obwohl er formell nicht zum Geschäftsführer bestellt worden ist, gemäß § 69 i. V. m. § 35 AO 1977 für die Haftung in Betracht (Urteil vom 10. Mai 1989 I R 121/85, BFH/NV 1990, 7). - BFH, 01.08.1988 - IV S 4/88
Bestehen von Zweifeln an der Rechtmäßigkeit eines unanfechtbar gewordenen …
Auszug aus BFH, 23.10.1990 - VII S 22/90
Das gilt bereits ab dem Zeitpunkt der Einlegung der Beschwerde wegen Nichtzulassung der Revision (BFH-Beschluß vom 1. August 1988 IV S 4/88, BFH/NV 1990, 40, m. w. N.).
- BFH, 09.08.2002 - VI R 41/96
Auswahlermessen bei mehreren Haftungsschuldnern
In einem solchen Fall (sog. Ermessensunterschreitung) ist die Ermessensentscheidung des FA schon deswegen rechtswidrig (…BFH-Urteil vom 26. Februar 1985 VII R 110/79, BFH/NV 1985, 20; vgl. auch BFH-Beschluss vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500). - VG Schleswig, 26.02.2020 - 4 A 109/19
Haftungsbescheid - Gewerbesteuer: Festsetzungsverjährung und Ermessensausübung im …
Ergänzend ist auf eine Entscheidung des BFH (BFH, B. v. 23. Oktober 1990 - VII S 22/90 -, Rn. 9 - 10, juris) als Grundlage für die Ermessensüberprüfung hinzuweisen:.Es braucht vom Gericht nicht geprüft werden, ob der Vater tatsächlich diese Haftungstatbestände erfüllt, denn jedenfalls die Ermessensentscheidung ist deshalb fehlerhaft, weil die Beklagte auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Vaters unter diesen Gesichtspunkten nicht eingegangen ist (vgl. auch BFH, B. v. 23. Oktober 1990 - VII S 22/90 -, Rn. 11, juris;… B. v. 7. April 1992 - VII R 104/90 -, Rn. 18, juris), sondern bei ihrem Auswahlermessen allein unter den Blickwinkel der nominellen Geschäftsführertätigkeit und einer Haftung nach §§ 69, 34 AO "hängen geblieben" ist und allein dies verschriftlich hat.
- FG Münster, 30.04.2019 - 12 K 620/15
Abgabenordnung: Haftungsschuldner für die Steuerschulden einer GmbH bei mehreren …
Nach der Rechtsprechung des BFH, der sich der Senat anschließt, ist in diese Würdigung auch ein faktischer Geschäftsführer einer Gesellschaft, wenn er mit dem entsprechenden Anschein einer Berechtigung tatsächlich nach außen hin auftritt, obwohl er formell nicht zum Geschäftsführer bestellt worden ist, einzubeziehen (BFH-Beschluss vom 23.10.1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500).
- BFH, 18.07.2008 - VII B 184/07
Zur Begründung des Auswahlermessens beim Erlass eines Haftungsbescheids und zur …
Soweit der Kläger in Bezug auf die Ausführungen des FG zur Ermessensausübung durch das FA eine Abweichung von der ständigen Rechtsprechung des BFH (u.a. von den BFH-Entscheidungen vom 3. Februar 1981 VII R 86/78, BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493; vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500; vom 11. März 2004 VII R 52/02, BFHE 205, 14, BStBl II 2004, 579;… vom 22. September 1992 VII R 73-74/91, BFH/NV 1993, 215;… vom 7. April 1992 VII R 104/90, BFH/NV 1993, 213, und vom 9. August 2002 VI R 41/96, BFHE 200, 200, BStBl II 2003, 160) behauptet, liegt eine solche Divergenz nicht vor. - FG München, 10.03.2021 - 3 K 1123/19
Umsatzsteuervoranmeldung, Uneinbringlichkeit, Steuerberater, Haftungsbescheid, …
b) Diese auf der zweiten Stufe zu treffenden Entscheidungen sind Ermessensentscheidungen des FA, die nach § 102 der Finanzgerichtsordnung (FGO) vom Finanzgericht nur darauf zu überprüfen sind, ob der Haftungsbescheid deshalb rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht worden ist (BFH-Beschluss vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500 und BFH-Urteil vom 29. Mai 1990 VII R 85/89, BStBl 11, 1008). - FG München, 01.07.2020 - 3 K 3072/18
Hilfeleistung des Gehilfen - haftungsauslösende Gehilfentätigkeit
Diese auf der zweiten Stufe zu treffenden Entscheidungen des FA nach § 102 FGO sind vom Finanzgericht nur darauf zu überprüfen, ob der Haftungsbescheid deshalb rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht worden ist (BFH-Beschluss vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500, Rz. 9 und BFH-Urteil vom 29. Mai 1990 VII R 85/89, BStBl II, 1008, Rz. 9 jeweils m.w.N.). - BFH, 28.01.2002 - VII B 41/01
NZB; neues Zulassungsrecht, Divergenz, Sicherung der einheitlichen Rspr.
d) Eine Abweichung der FG-Entscheidung von den Urteilen des Senats vom 3. Februar 1981 VII R 86/78 (BFHE 133, 1, BStBl II 1981, 493), in BFH/NV 1988, 139, vom 24. November 1987 VII R 82/84 (…BFH/NV 1988, 206), vom 7. April 1992 VII R 104/90 (…BFH/NV 1993, 213), vom 12. Mai 1992 VII R 15/91 (…BFH/NV 1993, 143), in BFH/NV 1996, 3 und Senats-Beschluss vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90 (BFH/NV 1991, 500) ist nicht gegeben. - BFH, 12.06.2001 - VII R 67/00
Einfuhrabgaben; zulassungsfreie Revision; Urteil ohne Entscheidungsgründe; …
Ein Steuerbescheid ohne ausreichende Begründung ist aber rechtswidrig mit der Folge, dass er gemäß § 100 Abs. 1 Satz 1 FGO aufzuheben ist (vgl. BFH, Beschlüsse vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500;… auch vom 12. Juli 1999 VII B 2/99, BFH/NV 2000, 99; BFH…, Urteil vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3). - BFH, 12.06.2001 - VIII R 67/00 Ein Steuerbescheid ohne ausreichende Begründung ist aber rechtswidrig mit der Folge, dass er gemäß § 100 Abs. 1 Satz 1 FGO aufzuheben ist (vgl. BFH, Beschlüsse vom 23. Oktober 1990 VII S 22/90, BFH/NV 1991, 500;… auch vom 12. Juli 1999 VII B 2/99, BFH/NV 2000, 99 ; BFH…, Urteil vom 30. Juni 1995 VII R 87/94, BFH/NV 1996, 3).
- FG Schleswig-Holstein, 01.12.2005 - 2 K 174/04
Steuerzahlung als insolvenzrechtlich anfechtbare Handlung
Die Inanspruchnahme der Klägerin als Haftende stellt eine Ermessensentscheidung dar, die nach § 102 FGO darauf zu überprüfen ist, ob der Haftungsbescheid deshalb rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht worden ist (BFH-Beschluss vom 23. Oktober 1990 in BFH/NV 1991, 500; Urteil vom 29. Mai 1990 BStBl II 1990, 1008 ). - BFH, 01.03.1999 - VII B 292/98
Haftungsschuldner - Auswahlermessen
- OVG Schleswig-Holstein, 18.09.2019 - 2 MB 5/19
Haftungsbescheid für Gewerbesteuer: Anforderungen an die Ermessenserwägungen zu …
- FG Saarland, 13.09.2001 - 1 K 113/00
Gleichrangige gesamtschuldnerische Lohnsteuerhaftung einer Arbeitgeber-GmbH und …
- VG Gera, 19.06.2008 - 5 K 549/04
- FG Saarland, 11.12.2001 - 1 K 133/00
Ausnahmen vom Begründungserfordernis bei mehreren Haftungsschuldnern / …
- FG Saarland, 04.12.2001 - 1 K 111/00
Finanzamtliche Zustellung an den Steuerpflichtigen statt an Bevollmächtigten / …
- FG Saarland, 28.09.2001 - 1 K 107/00
Haftung des Verfügungsberechtigten / Schätzung der Lohnsteuer bei einer Vielzahl …