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   BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97   

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BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97 (https://dejure.org/1998,2007)
BFH, Entscheidung vom 12.08.1998 - IV B 145/97 (https://dejure.org/1998,2007)
BFH, Entscheidung vom 12. August 1998 - IV B 145/97 (https://dejure.org/1998,2007)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer

    Verfahrensmangel - Berechnung der Klagefrist - Einlegung in Postfach - Zugang eines Schriftstücks

  • Judicialis

    FGO § 115 Abs. 2 Nr. 3; ; FGO § 115 Abs. 2 Nr. 1; ; FGO § 115 Abs. 3 Satz 3; ; AO 1977 § 122 Abs. 2 Nr. 1; ; AO 1977 § 122 Abs. 2; ; AO 1977 § 108 Abs. 3; ; BGB § 130

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    AO § 122 Abs. 2 Nr. 1
    Zugangsvermutung; Postfach

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BFH/NV 1999, 286
 
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Wird zitiert von ... (20)Neu Zitiert selbst (14)

  • BFH, 26.06.1996 - X R 97/95

    Rüge der verspäteten Bescheidsausfertigung

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Sie gilt gemäß § 122 Abs. 2 AO 1977 auch dann, wenn der letzte Tag der 3-Tage-Frist auf einen Sonntag fällt und tatsächlich keine Möglichkeit zur Kenntnisnahme bestand; § 108 Abs. 3 AO 1977 ist nicht anwendbar (Urteil des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 26. Juni 1996 X R 97/95, BFH/NV 1997, 90, m.w.N.).

    Daß an dem dritten Tag Briefsendungen weder in Postfächer einsortiert oder zur Abholung bereitgehalten noch üblicherweise abgeholt werden, ist unerheblich (BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90, sowie BFH-Beschluß vom 22. April 1996 XI B 2/96, BFH/NV 1996, 727).

    Wie der BFH im Urteil in BFH/NV 1997, 90 entschieden hat, ist der gemäß § 122 Abs. 2 AO 1977 fingierte Zugang nur dann in Zweifel zu ziehen, wenn es aufgrund des Tatsachenvortrages ausgeschlossen erscheint, daß an einem der drei Tage der Frist die Möglichkeit der Bekanntgabe in Gestalt der Abholung der Post bestand.

    Entscheidend ist, daß innerhalb der 3-Tage-Frist, sowohl am Freitag als auch am Samstag, tatsächlich die Möglichkeit des Zugangs bestand (BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90).

    Da die Rechtsfrage durch die Rechtsprechung des BFH geklärt ist (vgl. insbesondere BFH-Beschluß in BFH/NV 1997, 90), hat die Rechtssache auch keine grundsätzliche Bedeutung (§ 115 Abs. 2 Nr. 1 FGO).

  • BFH, 13.10.1994 - IV R 100/93

    1. Wirksame Bekanntgabe eines zusammengefaßten Bescheids an Ehegatten durch

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Etwas anderes ergibt sich auch nicht daraus, daß der Zugang eines Schriftstücks nach der Rechtsprechung des BFH angenommen wird, wenn das Schriftstück derart in den Machtbereich des Empfängers gelangt ist, daß er unter Ausschluß unbefugter Dritter von dem Schriftstück Kenntnis nehmen und die Kenntnisnahme nach den allgemeinen Gepflogenheiten auch erwartet werden kann (Senatsurteil vom 13. Oktober 1994 IV R 100/93, BFHE 176, 510, BStBl II 1995, 484, m.w.N.).

    In ein Postfach eingelegte Briefsendungen sind danach in dem Zeitpunkt zugegangen, in welchem das Postfach normalerweise geleert zu werden pflegt; ob das Postfach tatsächlich geleert oder der entnommene Brief überhaupt zur Kenntnis genommen wird, ist unerheblich (Senatsurteil in BFHE 176, 510, BStBl II 1995, 484).

    Das gilt auch, wenn die Sendung --wie im Streitfall-- an die Wohnanschrift adressiert ist, aber in ein Postfach des Adressaten eingelegt wird (Senatsurteile vom 14. August 1975 IV R 150/71, BFHE 119, 201, BStBl II 1976, 764, und in BFHE 176, 510, BStBl II 1995, 484).

  • FG Hamburg, 24.01.1985 - V 199/82
    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Wer fremde Rechtsangelegenheiten besorgt, kann sich nicht darauf berufen, daß sein Büropersonal samstags nicht arbeitet (vgl. FG Hamburg, Urteil vom 24. Januar 1985 V 199/82, Entscheidungen der Finanzgerichte 1985, 378).
  • BGH, 19.01.1955 - IV ZR 160/54

    Rechtsmittel

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Mit dem Fall, daß kurz vor Dienstschluß der Post noch ein Schriftstück in ein Postfach eingelegt wird, so daß mit dem Abholen nicht mehr zu rechnen gewesen ist (vgl. Bundesgerichtshof --BGH--, Urteil vom 19. Januar 1955 IV ZR 160/54, Lindenmaier/Möhring, Nachschlagewerk des Bundesgerichtshofs, § 130 Nr. 2), hat das nichts zu tun.
  • BAG, 24.10.1985 - 2 AZR 521/84

    Rechtmäßigkeit einer ordentlichen Kündigung - Fristwahrung durch einen

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Ebenso wie ein Gericht oder eine Behörde (vgl. Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 24. Oktober 1985 2 AZR 521/84, Der Betrieb 1986, 652, NJW 1986, 1373; Bundesverfassungsgericht, Beschluß vom 3. November 1982 2 BvR 1145/81, BVerfGE 62, 216) muß ein Rechtsanwalt dafür sorgen, daß alle seine Mandanten betreffenden amtlichen Schriftstücke rechtzeitig abgeholt werden, sofern und sobald dies möglich ist.
  • BFH, 22.04.1996 - XI B 2/96

    Zugangsvermutung, wenn dritter Tag ein Feiertag ist

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Daß an dem dritten Tag Briefsendungen weder in Postfächer einsortiert oder zur Abholung bereitgehalten noch üblicherweise abgeholt werden, ist unerheblich (BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90, sowie BFH-Beschluß vom 22. April 1996 XI B 2/96, BFH/NV 1996, 727).
  • BGH, 03.11.1976 - VIII ZR 140/75

    Zugang einer Willenserklärung bei Zustellung durch die Post

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Im übrigen ist auch für § 130 BGB entschieden, daß derjenige, der mit dem Eingang rechtsgeschäftlicher Erklärungen rechnen muß, durch geeignete Vorkehrungen sicherstellen muß, daß ihn die zu erwartenden Erklärungen auch erreichen (BGH-Urteile vom 3. November 1976 VIII ZR 140/75, BGHZ 67, 271, und 26. November 1997 VIII ZR 22/97, Zeitschrift für Wirtschaftsrecht 1998, 242).
  • BVerfG, 03.11.1982 - 2 BvR 1145/81

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör durch fehlerhafte Zurechnung von

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Ebenso wie ein Gericht oder eine Behörde (vgl. Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 24. Oktober 1985 2 AZR 521/84, Der Betrieb 1986, 652, NJW 1986, 1373; Bundesverfassungsgericht, Beschluß vom 3. November 1982 2 BvR 1145/81, BVerfGE 62, 216) muß ein Rechtsanwalt dafür sorgen, daß alle seine Mandanten betreffenden amtlichen Schriftstücke rechtzeitig abgeholt werden, sofern und sobald dies möglich ist.
  • BFH, 07.02.1962 - II 137/60 U

    Unterbrechung der Verjährungsfrist in Bezug auf die Grunderwerbsteuer durch ein

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Der Kläger kann sich auch nicht darauf berufen, daß das Postfach am Samstag nicht geleert worden ist (vgl. BFH-Urteil vom 7. Februar 1962 II 137/60 U, BFHE 75, 628, BStBl III 1962, 496), weil samstags in der Kanzlei der Bevollmächtigten lediglich Rechtsanwälte, nicht aber Sekretariatspersonal tätig sind.
  • OLG Celle, 09.04.1974 - 11 U 156/73

    Zugang einer Einschreibesendung, Benachrichtigungszettel, Berufung auf

    Auszug aus BFH, 12.08.1998 - IV B 145/97
    Wer sein Postfach täglich nur einmal am frühen Morgen leert, kann sich für die am selben Tag eingelegten Sendungen nicht auf einen verspäteten Zugang berufen (Oberlandesgericht Celle, Urteil vom 9. April 1974 11 U 156/73, NJW 1974, 1386; Verwaltungsgerichtshof Kassel, Urteil vom 11. Januar 1968 V OE 123/67, NJW 1968, 1979; ebenso Soergel/Hefermehl, Bürgerliches Gesetzbuch, § 130 Rdnr. 12; Förschler, Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, § 130 Rdnr. 13).
  • BFH, 14.08.1975 - IV R 150/71

    Voller Beweis - Zugestellter Bescheid - Zustellung durch einfachen Brief - Zugang

  • VGH Hessen, 11.01.1968 - V OE 123/67
  • BGH, 26.11.1997 - VIII ZR 22/97

    Zeitpunkt des Zugangs einer per Einschreiben abgesandten, auf dem Postamt

  • BFH, 27.02.1986 - IV B 6/85

    Revision - Revisionszulassung - Aufhebung eines Steuerbescheids - Mangelnde

  • BFH, 14.10.2003 - IX R 68/98

    Bekanntgabe: Verlängerung der Dreitagesfrist

    Im Übrigen ist auch die bisherige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) --allerdings ohne daraus entsprechende Rechtsfolgen abzuleiten-- beiläufig davon ausgegangen, dass es sich nach allgemeinem Sprachgebrauch um eine "Frist" handelt ("Dreitagesfrist": BFH-Urteile vom 12. August 1981 I R 140/78, BFHE 134, 213, BStBl II 1982, 102; vom 23. Oktober 1986 IV R 21/85, BFH/NV 1987, 412; vom 6. September 1989 II R 233/85, BFHE 158, 297, BStBl II 1990, 108; vom 8. Februar 1996 III R 127/93, BFH/NV 1996, 850; vom 17. Juni 1997 IX R 79/95, BFH/NV 1997, 828; Beschlüsse des BFH vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286; vom 20. Januar 1999 IV B 28/98, BFH/NV 1999, 905; vom 28. Februar 2001 X B 162/00, BFH/NV 2001, 747; "am letzten Tag der Frist": BFH-Urteil vom 26. Juni 1996 X R 97/95, BFH/NV 1997, 90).

    So brauchen, wenn § 108 Abs. 3 AO 1977 angewandt wird, die Finanzämter, Finanzgerichte und auch die steuerberatenden Berufe sich nicht mit der Frage zu befassen, auf welche Weise die Zugangsvermutung für Sonnabende sowie Sonn- und gesetzliche Feiertage erschüttert werden kann, z.B. wenn Absprachen mit dem Postboten bestehen, die Post erst am Montag statt am Sonnabend zu bringen (vgl. BFH-Urteile in BFH/NV 1997, 828; vom 9. Dezember 1999 III R 37/97, BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175), wenn die Post antragsgemäß beim Postamt zur Abholung bereitgehalten wird (BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90), wann ein Postfach üblicherweise geleert zu werden pflegt (BFH-Beschluss vom 18. Dezember 1998 X B 147/98, BFH/NV 1999, 745) und ob ein Anwalt oder Steuerberater sich an Sonnabenden persönlich zur Post begeben und seine Post aus dem Postfach abholen muss, wenn sein Kanzleipersonal aufgrund der Fünftagewoche nicht verfügbar ist (BFH-Beschluss in BFH/NV 1999, 286).

    Der erkennende Senat weicht mit seiner Auffassung von Entscheidungen des II. Senats (Urteil in BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462), des III. Senats (Urteil in BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175), des IV. Senats (Beschluss in BFH/NV 1999, 286), des X. Senats (Urteil in BFH/NV 1997, 90; Beschluss in BFH/NV 1999, 745) und des XI. Senats (Beschluss vom 22. April 1996 XI B 2/96, BFH/NV 1996, 727) ab.

  • BFH, 09.12.1999 - III R 37/97

    Bekanntgabefiktion bei Prozessbevollmächtigten

    Ebenso hat es die Rechtsprechung genügen lassen, wenn das Schriftstück innerhalb dieser Frist bei der Post aufgrund einer vereinbarten Lagerung nach § 58 Abs. 4 der Postordnung (PostO) zur Abholung bereitgehalten wird, unabhängig davon, ob der Empfänger tatsächlich von der Möglichkeit zur Abholung Gebrauch gemacht hat (BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90; vgl. auch BFH-Beschlüsse vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286, m.w.N., und vom 28. Oktober 1998 X B 100/98, BFH/NV 1999, 588; ebenso Urteil des FG Düsseldorf in EFG 1971, 210, 211, rkr., wenn der Empfänger postlagernd zugesandter Briefe dem Postamt gegenüber die Anordnung erteilt, die für ihn eingehenden Sendungen bis zur Abholung durch ihn bei der Post zu lagern).

    d) Insbesondere Personen, die kraft ihrer Berufsstellung verpflichtet sind, für Dritte Rechtsangelegenheiten wahrzunehmen, wie Rechtsanwälte, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, oder die nach der Art ihrer Geschäfte regelmäßig mit dem Eingang fristgebundener Erklärungen rechnen müssen, wie dies bei Wirtschaftsbetrieben der Fall ist, können sich nicht auf einen verspäteten Zugang berufen, wenn sie diese Verspätung durch ihr Verhalten verursacht haben (vgl. BFH/NV 1999, 286, 287, wonach die unterlassene Leerung eines Postfachs an Samstagen durch Rechtsanwälte wegen fehlenden Sekretariatspersonals unerheblich ist; ferner BFH-Urteil in BFHE 75, 628, BStBl III 1962, 496; s. auch Urteil vom 7. Oktober 1976 VIII R 76/72, BFHE 120, 142, BStBl II 1977, 133, 135, wonach es unerheblich ist, dass am Pfingstsamstag in dem Betrieb nicht gearbeitet wurde).

    Ein Rechtsanwalt z.B. muss dafür sorgen, dass sämtliche seine Mandanten betreffenden amtlichen Schriftstücke rechtzeitig abgeholt werden, sofern und sobald dies möglich ist (vgl. BFH-Beschluss in BFH/NV 1999, 286, 287; Beschluss des Bundesgerichtshofs --BGH-- vom 4. Oktober 1990 V ZB 7/90, NJW 1991, 109; ferner Frotscher in Schwarz, Abgabenordnung, § 122 Tz. 2, für im Geschäftsleben stehende Personen).

    Derartige Personen handeln auf eigenes Risiko, wenn sie es unterlassen, ihr Postfach zu leeren (BFH-Beschluss in BFH/NV 1999, 286, 287).

    Der BFH hat in BFH/NV 1999, 286, 287 insoweit ausgeführt, ebenso wie ein Gericht oder eine Behörde müsse auch ein Rechtsanwalt dafür sorgen, dass alle seine Mandanten betreffenden amtlichen Schriftstücke rechtzeitig abgeholt würden, sofern und sobald dies möglich sei.

    Unter diesen Umständen muss sich der Prozessvertreter im Streitfall so behandeln lassen, als ob er das Schriftstück am Samstag tatsächlich erhalten habe; denn die durch die Vereinbarung herbeigeführte Verzögerung der Kenntnisnahme der Einspruchsentscheidung ist nicht mehr der Risikosphäre des FA, sondern bereits derjenigen des Prozessvertreters zuzurechnen (vgl. BFH-Beschluss in BFH/NV 1999, 286, 287).

  • BFH, 17.09.2002 - IX R 68/98

    Bekanntgabefiktion: Verlängerung des Dreitageszeitraumes

    Dem hat sich die nachfolgende Rechtsprechung angeschlossen (BFH-Urteile vom 13. März 1991 I R 38/90, nicht veröffentlicht --n.v.--; vom 13. März 1991 I R 39/90, BFH/NV 1992, 146; vom 13. März 1991 I R 40/90, n.v.; Beschluss vom 22. April 1996 XI B 2/96, BFH/NV 1996, 727; Urteile vom 26. Juni 1996 X R 97/95, BFH/NV 1997, 90; vom 17. Juni 1997 IX R 79/95, BFH/NV 1997, 828; Beschlüsse vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286; vom 18. Dezember 1998 X B 147/98, BFH/NV 1999, 745; vom 30. Juni 1999 IX B 53/99, BFH/NV 1999, 1620; Urteil vom 9. Dezember 1999 III R 37/97, BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175; ebenso Bundessozialgericht --BSG--, Urteil vom 19. März 1957 10 RV 609/56, BSGE 5, 53, --zu § 4 Abs. 1 VwZG--; offen gelassen indes im Urteil vom 6. Dezember 1996 13 RJ 19/96, BSGE 79, 293; dem BFH folgend ferner Verwaltungsgerichtshof (VGH) München, Beschluss vom 23. Juli 1990 Gr.S. 1/90-19 B 88.185, Neue Juristische Wochenschrift --NJW-- 1991, 1250; VGH Mannheim, Beschluss vom 19. Dezember 1991 3 S 2492/91, Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht --NVwZ-- 1992, 799; Oberverwaltungsgericht --OVG-- Münster, Beschluss vom 7. März 2001 19 A 4216/99, NVwZ 2001, 1171).

    Auch die bisherige Rechtsprechung des BFH ist --allerdings ohne daraus entsprechende Rechtsfolgen abzuleiten-- davon ausgegangen, dass es sich um eine "Frist" handelt ("Dreitagesfrist": BFH-Urteile vom 12. August 1981 I R 140/78, BFHE 134, 213, BStBl II 1982, 102; vom 23. Oktober 1986 IV R 21/85, BFH/NV 1987, 412; vom 6. September 1989 II R 233/85, BFHE 158, 297, BStBl II 1990, 108; vom 8. Februar 1996 III R 127/93, BFH/NV 1996, 850; in BFH/NV 1997, 828; Beschlüsse des BFH in BFH/NV 1999, 286; vom 28. Februar 2001 X B 162/00, BFH/NV 2001, 747; BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90).

    So brauchen, wenn § 108 Abs. 3 AO 1977 angewandt wird, die Finanzämter, Finanzgerichte und auch die steuerberatenden Berufe sich nicht mit der Frage zu befassen, auf welche Weise die Zugangsvermutung für Sonnabende sowie Sonn- und Feiertage erschüttert werden kann, z.B. wenn Absprachen mit dem Postboten bestehen, die Post erst am Montag statt am Sonnabend zu bringen (vgl. BFH-Urteile in BFH/NV 1997, 828; in BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175), wenn die Post antragsgemäß beim Postamt zur Abholung bereitgehalten wird (BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 90), wann ein Postfach üblicherweise geleert zu werden pflegt (Beschluss in BFH/NV 1999, 745) und ob ein Anwalt oder Steuerberater sich an Sonnabenden persönlich zur Post begeben und seine Post aus dem Postfach abholen muss, wenn sein Kanzleipersonal aufgrund der Fünftagewoche nicht verfügbar ist (Beschluss in BFH/NV 1999, 286).

    Der erkennende Senat weicht mit seiner Auffassung von Entscheidungen des II. Senats (Urteil in BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462), des III. Senats (Urteil in BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175), des IV. Senats (Beschluss in BFH/NV 1999, 286), des X. Senats (Urteil in BFH/NV 1997, 90; Beschluss in BFH/NV 1999, 745) und des XI. Senats (Beschluss in BFH/NV 1996, 727) ab.

  • BFH, 09.11.2005 - I R 111/04

    Bekanntgabe eines Steuerbescheids

    c) Der Streitfall bietet keine Veranlassung, zu der Frage Stellung zu nehmen, ob ein zu ungewöhnlichen Zeiten --z.B. kurz vor Mitternacht-- erfolgender Einwurf einer Postsendung in den Briefkasten des Empfängers zum Anlauf der Rechtsbehelfsfrist führen kann (vgl. hierzu BFH-Beschluss vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286); eine solche Gestaltung liegt hier ersichtlich nicht vor.
  • LSG Bayern, 11.05.2022 - L 2 U 140/13

    Bekanntgabefiktion gilt im Sozialverwaltungsverfahren auch an Sonn- und

    Das BSG folgt damit der früheren Rechtsprechung des BFH, nach der es für die Anwendung der Dreitagesfiktion des § 122 Abs. 2 Nr. 1 AO ohne Bedeutung war, ob der dritte Tag ein normaler Wochentag oder ein Samstag, Sonntag oder gesetzlicher Feiertag war (vgl. BFH, Urteile vom 05.03.1986, II R 5/84, vom 13.03.1991, I R 39/90, vom 26.06.1996, X R 97/95, vom 17.06.1997, IX R 79/95, und vom 09.12.1999, III R 37/97, Beschlüsse vom 22.04.1996, XI B 2/96, vom 12.08.1998, IV B 145/97, vom 18.12.1998, X B 147/98, und vom 30.06.1999, IX B 53/99; so auch die ständige verwaltungsgerichtliche Rspr, vgl. z.B. Verwaltungsgericht München, Beschluss vom 07.12.2021, M 10 S 21.4517 - m.w.N.).
  • FG München, 25.01.2006 - 3 K 3069/03

    Umfang der Prozessvollmacht nach § 81 ZPO

    Der Zugang eines Schriftstücks ist anzunehmen, wenn das Schriftstück derart in den Machtbereich des Empfängers gelangt ist, dass er unter Ausschluss unbefugter Dritter von dem Schriftstück Kenntnis nehmen und die Kenntnisnahme nach den allgemeinen Gepflogenheiten auch erwartet werden kann (BFH-Beschluss vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286 ; BFH-Urteil vom 13. Oktober 1994 IV R 100/93, BStBl II 1995, 484 , m.w.N.).

    In ein Postfach eingelegte Briefsendungen sind danach in dem Zeitpunkt zugegangen, in welchem das Postfach normalerweise geleert zu werden pflegt; ob das Postfach tatsächlich geleert oder der entnommene Brief überhaupt zur Kenntnis genommen wird, ist unerheblich (BFH-Beschluss vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286 ; BFH-Urteil vom 13. Oktober 1994 IV R 100/93, BStBl II 1995, 484 , m.w.N.).

  • FG Baden-Württemberg, 19.07.2000 - 2 K 185/99

    Drei-Tages-Zugangsvermutung bei Einsortierung einer Einspruchsentscheidung in das

    Dies gilt auch, wenn die Sendung - wie hier - an die Praxisanschrift adressiert, aber in das Postfach des Adressaten eingelegt wird (Beschluß des BFH vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286 , mit weiteren Nachweisen).

    Entscheidend ist, daß innerhalb der Drei-Tages-Frist tatsächlich die Möglichkeit des Zugangs bestand, d. h. die Sendung zur Abholung bereitgehalten wurde (Beschluß des BFH vom 12. August 1998 IV B 145/97, a.a.O.).

    Die eingetretene Verzögerung der Kenntnisnahme der Einspruchsentscheidung ist nicht mehr der Risikosphäre des FA, sondern bereits derjenigen des Prozeß Vertreters zuzurechnen (Beschluß des BFH vom 12. August 1998 IV B 145/97, a.a.O.).

  • FG Hessen, 26.09.2000 - 8 K 5486/97
    Jedoch ist auch für § 130 BGB entschieden, dass derjenige, der mit dem Eingang rechtsgeschäftlicher Erklärungen rechnen muß, durch geeignete Vorkehrungen sicherstellen muss, daß ihn die zu erwartenden Erklärungen auch erreichen ( BFH, Beschluß vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286, unter Zitierung der BGH-Urteile vom 3. November 1976 VIII ZR 140/75, BGHZ 67, 271, und 26. November 1997 VIII ZR 22/97, Zeitschrift für Wirtschaftsrecht 1998, 242).

    Unter diesen Umständen muss sich der Prozessvertreter im Streitfall so behandeln lassen, als ob er das Schriftstück am Samstag tatsächlich erhalten hat; denn die durch die Vereinbarung herbeigeführte Verzögerung der Kenntnisnahme der Einspruchsentscheidung ist nicht mehr der Risikosphäre des Finanzamts, sondern bereits derjenigen des Prozessvertreters zuzurechnen (vgl. BFH in BFH/NV 1999, 286 [BFH 12.08.1998 - IV B 145/97] ).

    Insbesondere hat der BFH (in BFH/NV 1999, 286 [BFH 12.08.1998 - IV B 145/97] ) mit dem Hinweis auf das Urteil des FG Hamburg in EFG 1985, 378 deutlich gemacht, dass, wer fremde Rechtsangelegenheiten besorgt, sich nicht darauf berufen kann, dass sein Büropersonal samstags nicht arbeitet.

  • BFH, 11.03.2004 - VII R 13/03

    Bekanntgabe - Dreitagesfrist nach § 122 Abs. 2 Nr. 1 AO

    b) Diese der bisherigen höchstrichterlichen Rechtsprechung entsprechende Auffassung zu § 122 Abs. 2 Nr. 1 AO 1977 (vgl. BFH-Urteile vom 17. Juni 1997 IX R 79/95, BFH/NV 1997, 828; vom 5. März 1986 II R 5/84, BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462; vom 9. Dezember 1999 III R 37/97, BFHE 190, 292, BStBl II 2000, 175, und vom 26. Juni 1996 X R 97/95, BFH/NV 1997, 90; BFH-Beschlüsse vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286, und vom 22. April 1996 XI B 2/96, BFH/NV 1996, 727) ist durch die Entscheidung des IX. Senats des BFH vom 14. Oktober 2003 IX R 68/98 (BFHE 203, 26, BStBl II 2003, 898) überholt.
  • BFH, 30.06.1999 - IX B 53/99

    Grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache; neues tatsächliches Vorbringen in der

    In der neueren Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) ist geklärt, daß die Zugangsfiktion selbst dann gilt, wenn der letzte der drei Tage ein Samstag, Sonntag oder Feiertag ist, und daß es unerheblich ist, ob an einem Samstag das Postschließfach üblicherweise geleert wird (Urteile des BFH vom 5. März 1986 II R 5/84, BFHE 146, 27, BStBl II 1986, 462; vom 26. Juni 1996 X R 97/95, BFH/NV 1997, 90; vom 17. Juni 1997 IX R 79/95, BFH/NV 1997, 828; Beschlüsse vom 12. August 1998 IV B 145/97, BFH/NV 1999, 286; vom 28. Oktober 1998 X B 100/98, BFH/NV 1999, 588).
  • BFH, 18.12.1998 - X B 147/98

    Zugangsvermutung gem. § 122 Abs. 2 Nr. 1 AO; Schließfach

  • FG Baden-Württemberg, 05.12.2002 - 13 K 38/99

    Widerlegung des Zugangs einer kurz vor Jahresende in ein Postfach eingelegten

  • FG Köln, 23.08.2000 - 5 K 4463/98

    Erschütterung der Zugangsvermutung bei Bekanntgabe durch die Post

  • BFH, 28.10.1998 - X B 100/98

    Bekanntgabe von Steuerbescheiden; Postschließfach

  • FG Berlin, 15.08.2002 - 1 K 1293/00

    Verspätete Klageerhebung - Zugang der Einspruchsentscheidung

  • FG Berlin, 15.08.2002 - 1 K 1294/00

    Versäumnis der Klagefrist, wenn rechtzeitige Zustellung der

  • FG Thüringen, 06.03.2002 - I 417/01

    Zugangsvermutung des § 122 Abs.2 Nr. 1 AO; Ende des Drei-Tages-Zeitraums an einem

  • FG München, 17.12.2001 - 13 K 2525/01

    Bekanntgabe von Bescheiden bei Lagerung von Postsendungen; gesonderter und

  • FG Nürnberg, 27.02.2007 - II 283/06

    Berechnung der Klagefrist des § 47 Abs. 1 Finanzgerichtsordnung (FGO) unter

  • FG Niedersachsen, 16.08.2001 - 14 K 285/98

    Zugangsvermutung bei einer in ein Postfach eingelegten Briefsendung

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