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BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89 |
Volltextveröffentlichungen (4)
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Schiedsfähigkeit von Wechselansprüchen nach schweizerischem Recht - Pflicht zur Ermittlung des ausländischen Rechts - Schiedsvereinbarung als Prozesshindernis nach deutschem Recht - Feststellungspflicht des Richters bezüglich des Inhalts des ausländischen Rechts - Rüge ...
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Verfahrensgang
- OLG München, 07.04.1989 - 23 U 6310/88
- BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Papierfundstellen
- BGHR ZPO § 1025 Schiedsvereinbarung 1
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (9)
- OLG München, 07.04.1989 - 23 U 6310/88
Wechselklage und Vereinbarung eines Schweizer Schiedsgerichts
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des 23. Zivilsenats des Oberlandesgerichts München vom 7. April 1989 - 23 U 6310/88 - wird nicht angenommen. - BGH, 28.02.1957 - VII ZR 204/56
Schiedsvertrag und Schiedsspruch. Auslegung
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Die Nachprüfung der durch den Tatrichter vorgenommenen Auslegung ist darauf beschränkt, ob gegen Auslegungsregeln, Denkgesetze oder Erfahrungssätze verstoßen worden ist oder gesetzliche Vorschriften nicht beachtet worden sind (BGHZ 24, 15, 19; st.Rspr). - BGH, 29.10.1962 - II ZR 28/62
Bürgschaftserklärung durch Unterschrift auf der Vorderseite eines Wechsels - …
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Die Verletzung ausländischen Rechts kann auch dann nicht mit der Revision gerügt werden, wenn die Ausführungen des Berufungsgerichts über das ausländische Recht nicht erschöpfend sind (vgl. BGH Urteil vom 29. Oktober 1962 - II ZR 28/62 - BGHWarn 1962 Nr. 224).
- BGH, 29.06.1987 - II ZR 6/87
Ermittlung ausländischen Rechts durch das Gericht
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Dieser Grundsatz kann allerdings dann nicht angewendet werden, wenn aus der Entscheidung des Berufungsgerichts nicht ersichtlich ist, ob und auf welche Weise es zu klären versucht hat, ob der von ihm zur Anwendung gebrachte Rechtssatz im ausländischen Recht besteht, welche Vorschriften dafür maßgebend sind und welche Ansichten dazu in Rechtsprechung und Rechtslehre vertreten werden (BGH Urteil vom 29. Juni 1987 - II ZR 6/87 - BGH Warn 1987 Nr. 228 S. 507 = BGHR ZPO § 293 Satz 2 Ermessen 4). - BGH, 24.03.1987 - VI ZR 112/86
Rüge der Nichterfüllung ausländischen Rechts
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Denn die §§ 549 Abs. 1, 562 ZPO entziehen die Frage, ob das Berufungsgericht ausländisches Recht zutreffend angewendet und ausgelegt hat, der Nachprüfung durch das Revisionsgericht; daran ist festzuhalten (BGH Urteil vom 24. März 1987 - VI ZR 112/86 - BGHWarn 1987 Nr. 112 = BGHR § 293 Satz 2 Ermessen 3). - BGH, 16.10.1986 - III ZR 121/85
Auslegung einer in englischer Sprache abgefaßten Vertragsklausel
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Dies gilt auch für die Auslegung nach ausländischem Recht zu beurteilender Schiedsvereinbarungen, und zwar mit der Maßgabe, daß nicht die Auslegung der ausländischen gesetzlichen Vorschriften, sondern nur nachgeprüft werden kann, ob der Tatrichter seiner Pflicht nachgekommen ist, den Inhalt des ausländischen Rechts von Amts wegen festzustellen (§ 293 ZPO; vgl. Senatsurteil vom 16. Oktober 1986 - III ZR 121/85 - BGHWarn 1986 Nr. 302 = BGHR ZPO § 293 Satz 2 Ermessen 1 = WM 1987, 25). - BVerfG, 11.06.1980 - 1 PBvU 1/79
Ablehnung der Revision
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Die Revision hat auch im Ergebnis keine Aussicht auf Erfolg (BVerfGE 54, 277). - BGH, 23.12.1981 - IVb ZR 643/80
Internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte - Anspruch auf Unterhalt - …
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Denn der deutsche Richter hat ausländisches Recht so anzuwenden, wie der Richter des betreffenden Landes es auslegt und anwendet (BGH Urteil vom 30. März 1976 - VI ZR 143/74 - NJW 1976, 1581 und vom 23. Dezember 1981 - IVb ZR 643/80 - RIW 1982, 199, 435;… Zöller/Geimer, ZPO 15. Aufl. § 293 Rn. 24). - BGH, 30.03.1976 - VI ZR 143/74
Ermittlung des ausländischen Rechts durch das Gericht
Auszug aus BGH, 29.03.1990 - III ZR 158/89
Denn der deutsche Richter hat ausländisches Recht so anzuwenden, wie der Richter des betreffenden Landes es auslegt und anwendet (BGH Urteil vom 30. März 1976 - VI ZR 143/74 - NJW 1976, 1581 und vom 23. Dezember 1981 - IVb ZR 643/80 - RIW 1982, 199, 435;… Zöller/Geimer, ZPO 15. Aufl. § 293 Rn. 24).
- BGH, 12.01.2006 - III ZR 214/05
Rechtsfolgen und Umfang einer Schiedsvereinbarung
b) Diese Auslegung des Vertrags vom 10./12. September 2001 kann im Revisionsrechtszug nur darauf überprüft werden, ob gegen Auslegungsregeln, Denkgesetze oder Erfahrungsgrundsätze verstoßen worden ist oder gesetzliche Vorschriften nicht beachtet worden sind (vgl. Senatsbeschluss vom 29. März 1990 - III ZR 158/89 - BGHR ZPO § 1025 Schiedsvereinbarung 1; BGHZ 24, 15, 19). - BGH, 28.10.1993 - III ZR 175/92
Einrede des Schiedsvertrages im Wechselprozeß
Das läßt entgegen der Annahme der Revision einen durchgreifenden Rechtsfehler nicht erkennen, und zwar unabhängig davon, ob es sich insoweit um eine revisionsrechtlich voll überprüfbare Standardformulierung handelt, wie die Revision meint, oder ob die Nachprüfung in der Revisionsinstanz darauf beschränkt ist, ob gegen Auslegungsregeln, Denkgesetze oder Erfahrungssätze verstoßen worden ist, wie die Revisionserwiderung meint (vgl. dazu BGHZ 24, 15, 19; Senatsbeschluß vom 29. März 1990 - III ZR 158/89 = BGHR ZPO § 1025 Schiedsvereinbarung 1 = RIW 1990, 581).Soweit der Senat mit Beschluß vom 29. März 1990 (III ZR 158/89. = BGHR ZPO § 1025 Schiedsvereinbarung 1 = RIW 1990, 581 = EWiR § 549 ZPO 1/90, 515 Thode) die Revision gegen die Entscheidung OLG München RIW 1990, 585 nicht angenommen hat, der das Berufungsgericht ausdrücklich nicht folgt, steht das hier schon deshalb nicht entgegen, weil es in jenem Rechtsstreit wesentlich um die Anwendung ausländischen (schweizerischen) Rechts ging, das nur eingeschränkt revisibel ist (§§ 549 Abs. 1, 562 ZPO).
- OLG Saarbrücken, 16.01.2014 - 4 U 429/12
Auslandsunfall: Voraussetzungen für den Ersatz des Verdienst- bzw. …
Der deutsche Richter darf die Anwendung ausländischen Rechts nicht nach dem reinen Gesetzeswortlaut oder nach eigenem Verständnis vornehmen, sondern hat ausländisches Recht so anzuwenden, wie der Richter des betreffenden Landes es auslegt und anwendet (BGH NJW 1976, 1581; BGHR ZPO § 549 Abs. 1 Ausländisches Recht 4). - BGH, 19.05.1994 - III ZR 130/93
Verzicht auf mündliche Verhandlung im Schiedsverfahren
Die Parteien haben in § 4 Abs. 2 des Schiedsvertrages vereinbart: "Das Schiedsgericht bestimmt das von ihm zu beobachtende Verfahren nach freiem Ermessen; es ist jedoch verpflichtet, einen mündlichen Verhandlungstermin anzuberaumen." Nach der Auslegung des Berufungsgerichts, die durch das Revisionsgericht nur daraufhin nachzuprüfen ist, ob gesetzliche Vorschriften, Auslegungsregeln, Denkgesetze oder Erfahrungssätze nicht beachtet worden sind (BGHZ 24, 15 (19); Senatsbeschluß vom 29. März 1990 - III ZR 158/89 - BGHR ZPO § 1025 Schiedsvereinbarung 1; stRspr), ergab sich daraus nicht nur die Verpflichtung, die mündliche Verhandlung durchzuführen.