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   BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86   

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BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86 (https://dejure.org/1988,682)
BGH, Entscheidung vom 21.01.1988 - III ZR 180/86 (https://dejure.org/1988,682)
BGH, Entscheidung vom 21. Januar 1988 - III ZR 180/86 (https://dejure.org/1988,682)
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Wasservergiftung

§ 22 WHG, Untersuchungskosten bei Wasserprobe durch Wasserwerkbetreiber

Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer

    Chemie - Rhein - Einleitung - Schadstoffe - Aufwendung - Gewässerverunreinigung - Trinkwasserversorgung

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    WHG § 22

  • Juristenzeitung(kostenpflichtig)

    Zum Umfang des Schadensersatzanspruches aus § 22 WHG

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BGHZ 103, 129
  • NJW 1988, 1593
  • NJW-RR 1988, 857 (Ls.)
  • ZIP 1988, 237
  • MDR 1988, 476
  • NVwZ 1988, 573 (Ls.)
  • NVwZ 1988, 992
  • VersR 1988, 353
  • WM 1988, 510
  • DVBl 1988, 486
  • BB 1988, 1844
  • BB 1988, 1847
  • DB 1988, 805
 
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Wird zitiert von ... (14)Neu Zitiert selbst (15)

  • BGH, 11.01.1971 - III ZR 217/68

    Kanalisation und Wasserhaushaltsgesetz

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Zudem war die beeinträchtigte Gewässerbenutzung der Klägerin durch eine Erlaubnis (§ 7 WHG) oder eine Bewilligung (§ 8 WHG) öffentlich-rechtlich legitimiert (vgl. zu dieser Frage auch Senatsurteil BGHZ 55, 180, 186 f.; Breuer, Öffentliches und privates Wasserrecht 2. Aufl. Rn. 802).

    Unstreitig hatte die Beklagte keine Bewilligung gemäß § 8 WHG, die im Hinblick auf § 11 Abs. 1 WHG Schadensersatzansprüche gegen den Bewilligungsinhaber ausschließt (vgl. Senatsurteile BGHZ 55, 180, 185 f. , vom 31. Januar 1972 - III ZR 67/69 = LM Nr. 8 zu § 22 WasserhaushaltsG = VersR 1972, 463 unter 4; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 2 Rn. 25; Sieder/Zeitler aaO § 22 Rn. 49 f., 51; Breuer aaO Rn. 781, 736 f.).

    a) Entgegen der Ansicht der Revision kann auch im vorliegenden Fall offen bleiben, ob unter »Einleiten« i. S. des § 22 Abs. 1 WHG ein bewußt auf dieses Ziel gerichtetes Handeln zu verstehen ist, oder ob ein Verhalten genügt, das nur nach seiner objektiven Eignung auf ein Hineingelangen gerichtet ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 55, 180, 184; 57, 170, 173 f.; 65, 221, 223 und vom 1. März 1984 - III ZR 3/83 = LM WasserhaushaltsG Nr. 22 m. w. Nachw.).

    Die Schadstoffe sind daher nicht nur zufällig in den Rhein gelangt, was allerdings kein Einleiten darstellen würde (BGHZ 55, 180, 184; 62, 351, 357; vgl. auch BGHZ 76, 312, 316).

    Da es sich bei § 22 WHG um einen Gefährdungstatbestand handelt, kommt es nicht darauf an, ob die Einleitung schädlicher Stoffe mit oder ohne vorwerfbare Kenntnis oder Duldung des Einleiters erfolgt (Senatsurteile BGHZ 55, 180, 183; 65, 221, 222 und vom 8. Januar 1981 - III ZR 125/79 = NJW 1981, 2416 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 17; Breuer aaO Rn. 785).

    Beim Ableiten von Abwasser ist dieses als Ganzes der Stoff, der eingeleitet wird, nicht aber die darin enthaltenen Bestandteile, die sich im Wasser gelöst oder mit ihm vermischt haben (Senatsurteile BGHZ 55, 180, 183 ff.; 62, 351, 355 ff. und vom 20. November 1975 - III ZR 38/73 = NJW 1976, 804 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 14; Breuer aaO Rn. 785; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 22 Rn. 10; Sieder/Zeitler aaO § 22 Rn. 18 a).

  • BGH, 30.05.1974 - III ZR 190/71

    Verunreinigung von Gewässern

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Die Schadstoffe sind daher nicht nur zufällig in den Rhein gelangt, was allerdings kein Einleiten darstellen würde (BGHZ 55, 180, 184; 62, 351, 357; vgl. auch BGHZ 76, 312, 316).

    Beim Ableiten von Abwasser ist dieses als Ganzes der Stoff, der eingeleitet wird, nicht aber die darin enthaltenen Bestandteile, die sich im Wasser gelöst oder mit ihm vermischt haben (Senatsurteile BGHZ 55, 180, 183 ff.; 62, 351, 355 ff. und vom 20. November 1975 - III ZR 38/73 = NJW 1976, 804 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 14; Breuer aaO Rn. 785; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 22 Rn. 10; Sieder/Zeitler aaO § 22 Rn. 18 a).

    Wenn Schadstoffe aus einer Kläranlage in ein Gewässer gelangen, ist ein haftungsbegründendes Einleiten jedenfalls dann anzunehmen, wenn die Kläranlage die ihr zugewiesene Aufgabe nicht erfüllt und dem Gewässer neuerdings Schadstoffe zuführt (vgl. Senatsurteil BGHZ 62, 351, 360).

    Bei dieser Sachlage entspricht es auch dem Schutzzweck der Haftungsnorm des § 22 WHG, deren Grenzen nicht zu eng zu ziehen sind (Senatsurteil BGHZ 62, 351, 359), und der Einordnung dieser Vorschriften als Tatbestand der Gefährdungshaftung, der Beklagten das Risiko aufzuerlegen, daß die der Kläranlage zugeführten schädlichen, eine typische Gefahrerhöhung bewirkenden Substanzen dort zeitweise nur unzureichend abgebaut wurden.

    Anders als im Falle des Senatsurteils BGHZ 62, 351, 359 ff. handelt es sich hier auch nicht darum, daß Abwässer funktionswidrig durch eine Kläranlage fließen, die für solche Abwässer weder bestimmt noch geeignet ist (vgl. Breuer Rn. 792).

  • BGH, 28.10.1971 - III ZR 227/68

    Verunreinigung des Grundwassers

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    a) Entgegen der Ansicht der Revision kann auch im vorliegenden Fall offen bleiben, ob unter »Einleiten« i. S. des § 22 Abs. 1 WHG ein bewußt auf dieses Ziel gerichtetes Handeln zu verstehen ist, oder ob ein Verhalten genügt, das nur nach seiner objektiven Eignung auf ein Hineingelangen gerichtet ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 55, 180, 184; 57, 170, 173 f.; 65, 221, 223 und vom 1. März 1984 - III ZR 3/83 = LM WasserhaushaltsG Nr. 22 m. w. Nachw.).

    Im Falle einer Grundwasserverseuchung brauchen die schädlichen Stoffe nicht unmittelbar in das Grundwasser eingeleitet worden zu sein, sondern es reicht aus, daß sie einem anderen Gewässer zugeführt worden und als adäquate Folge dieses Vorgangs von dort in das Grundwasser gelangt sind (Senatsurteile BGHZ 57, 170, 173; vgl. auch 62, 351, 353; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 22 Rdn. 27).

  • BGH, 31.01.1972 - III ZR 67/69

    Widerrufliche wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung der geklärten Abwässer in

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Es ist vielmehr anerkannt, daß auch Gewässerbenutzern i. S. des § 3 WHG (dazu gehören auch Grundwasserbenutzer) und Fischereiberechtigten nach § 22 WHG Ersatzansprüche zustehen können (Gieseke/Wiedemann/Czychowski, WHG 4. Aufl. § 2 Rn. 22; Sieder/Zeitler, WHG, Stand Januar 1987, § 22 Rn. 48; vgl. auch Senatsurteil vom 31. Januar 1972 - III ZR 67/69 = LM Nr. 8 zu § 22 WasserhaushaltsG = VersR 1972, 463 unter 6.).

    Unstreitig hatte die Beklagte keine Bewilligung gemäß § 8 WHG, die im Hinblick auf § 11 Abs. 1 WHG Schadensersatzansprüche gegen den Bewilligungsinhaber ausschließt (vgl. Senatsurteile BGHZ 55, 180, 185 f. , vom 31. Januar 1972 - III ZR 67/69 = LM Nr. 8 zu § 22 WasserhaushaltsG = VersR 1972, 463 unter 4; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 2 Rn. 25; Sieder/Zeitler aaO § 22 Rn. 49 f., 51; Breuer aaO Rn. 781, 736 f.).

  • BVerfG, 15.07.1981 - 1 BvL 77/78

    Naßauskiesung

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Dem steht der sogenannte Naßauskiesungs-Beschluß des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 300) nicht entgegen.

    Die Klägerin besaß für den von ihr vorgenommenen Zugriff auf das Grundwasser eine konstitutive behördliche Zulassung (vgl. BVerfGE 58, 300, 328).

  • BGH, 23.12.1966 - V ZR 144/63

    Wassergefährdung durch Tankfahrzeug sowie zum Anlagenbegriff; Benzinversickerung;

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Für die Frage der adäquaten Verursachung eines Gewässerschadens gelten folgende Grundsätze: Der Gefährdungshaftungstatbestand des § 22 WHG setzt - wie ausgeführt - nicht die Verletzung eines bestimmten Rechtsguts voraus; es genügt vielmehr eine Vermögensschädigung, soweit sie durch die nachteilige Änderung der Beschaffenheit eines Gewässers adäquat verursacht wird (BGHZ 47, 1, 12 f. [BGH 23.12.1966 - V ZR 144/63]; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 22 Rdn. 29).

    Die durch § 22 WHG begründete Pflicht, durch die Änderung der Wasserbeschaffenheit verursachte Schäden zu ersetzen, umfaßt nach ihrem Schutzzweck - in unten noch näher zu umschreibenden Grenzen - auch die Verpflichtung, für Aufwendungen aufzukommen, die ein berechtigter Gewässer- oder Grundwasserbenutzer nach eingetretener Gewässerverunreinigung i. S. des § 22 Abs. 1 Satz 1 WHG zur Abwendung solcher Schäden erbringt (Senatsurteil vom 14. Juli 1969 - III ZR 216/66 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 4 unter Ziff. 4; vgl. auch BGHZ 47, 1, 11 [BGH 23.12.1966 - V ZR 144/63]; s. ferner Breuer aaO Rdn. 803; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 22 Rdn. 30).

  • BGH, 08.01.1981 - III ZR 125/79

    Zuführung von Grubenwasser an die Kanalisation - Rücknahme einer

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Da es sich bei § 22 WHG um einen Gefährdungstatbestand handelt, kommt es nicht darauf an, ob die Einleitung schädlicher Stoffe mit oder ohne vorwerfbare Kenntnis oder Duldung des Einleiters erfolgt (Senatsurteile BGHZ 55, 180, 183; 65, 221, 222 und vom 8. Januar 1981 - III ZR 125/79 = NJW 1981, 2416 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 17; Breuer aaO Rn. 785).

    Der erkennende Senat hat nur die Haftung desjenigen, der als sogenannter mittelbarer Einleiter seine Abwässer einer in ein Gewässer mündenden gemeindlichen Kanalisation zuführt, davon abhängig gemacht, daß seine Abwässer aufgrund der Menge oder der schädlichen Zusammensetzung den Charakter des Kanalisationsabwassers prägen oder entscheidend mitbestimmen (Senatsurteil vom 8. Januar 1981 aaO; Breuer aaO Rn. 792; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO § 22 Rn. 14).

  • BGH, 23.10.1975 - III ZR 108/73

    Umfang der Verkehrssicherungspflicht des Eigentümers eines einen Fischteich mit

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    a) Entgegen der Ansicht der Revision kann auch im vorliegenden Fall offen bleiben, ob unter »Einleiten« i. S. des § 22 Abs. 1 WHG ein bewußt auf dieses Ziel gerichtetes Handeln zu verstehen ist, oder ob ein Verhalten genügt, das nur nach seiner objektiven Eignung auf ein Hineingelangen gerichtet ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 55, 180, 184; 57, 170, 173 f.; 65, 221, 223 und vom 1. März 1984 - III ZR 3/83 = LM WasserhaushaltsG Nr. 22 m. w. Nachw.).

    Da es sich bei § 22 WHG um einen Gefährdungstatbestand handelt, kommt es nicht darauf an, ob die Einleitung schädlicher Stoffe mit oder ohne vorwerfbare Kenntnis oder Duldung des Einleiters erfolgt (Senatsurteile BGHZ 55, 180, 183; 65, 221, 222 und vom 8. Januar 1981 - III ZR 125/79 = NJW 1981, 2416 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 17; Breuer aaO Rn. 785).

  • BGH, 10.07.1975 - III ZR 28/73

    Anforderungen an die Entscheidung über einen Hilfsanspruch - Ursachenzusammenhang

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Es liegt auch noch im Rahmen der adäquaten Verursachung, wenn die in das Gewässer eingeleiteten Schadstoffe Umwandlungsprozesse durchlaufen und erst das dadurch entstandene »Endprodukt« einen Schaden herbeiführt (Senatsurteil vom 10. Juli 1975 - III ZR 28/73 = NJW 1975, 2012 = LM § 22 WasserhaushaltsG Nr. 11; Sieder/Zeitler aaO § 22 Rdn. 22; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO).
  • BGH, 31.10.1986 - 2 StR 33/86

    Zur Umweltschädigung geeignete Menge von Hausmüll

    Auszug aus BGH, 21.01.1988 - III ZR 180/86
    Es genügt jede Verschlechterung der natürlichen Gewässereigenschaften im physikalischen, chemischen oder biologischen Sinn, die über unbedeutende, vernachlässigbare kleine Beeinträchtigungen hinausgeht (vgl. BGH Urteil vom 31. Oktober 1986 - 2 StR 33/86 = BGHR - StGB § 324 Abs. 1/Veränderung 1).
  • BGH, 01.03.1984 - III ZR 3/83

    Aufstauen eines fließenden Gewässers; Entnahme von Wasser

  • BGH, 18.09.1986 - III ZR 227/84

    Inanspruchnahme des Grundstückseigentümers als Zustandsstörer

  • BGH, 17.03.1980 - II ZR 1/79

    Verjährung von Schadensersatzansprüchen gegen Schiffseigner

  • BGH, 20.11.1975 - III ZR 38/73

    Haftung einer Gemeinde - Abwassernetz - Bachlauf

  • BGH, 14.07.1969 - III ZR 216/66

    Kollision eines Motorschiffs mit einem Tankschleppkahn auf einer

  • BGH, 24.04.1990 - VI ZR 110/89

    Kindesentziehung - Detektivkosten - §§ 823 Abs. 1, 1626 BGB, Ersatzfähigkeit von

    Allerdings sind nach feststehender Rechtsprechung Aufwendungen, die dem Geschädigten aus von sich aus unternommenen Schritten zur Beseitigung der Störung entstehen, nur zu ersetzen, wenn sie aus der Sicht eines verständigen Menschen in der Lage des Geschädigten erforderlich erscheinen (vgl. allgemein Senatsurteile BGHZ 66, 182, 192 m.w.N.; 70, 39, 42; 75, 230, 236; ferner BGHZ 78, 274, 280 [BGH 25.09.1980 - III ZR 74/78]; 103, 129, 140 ff.).
  • BGH, 15.01.2008 - VI ZR 53/07

    Rechtsschutzbedürfnis für eine Klage auf Feststellung der Schadensersatzpflicht

    Sollte das Berufungsgericht unter Berücksichtigung dieser Rechtslage nach erneuter Sachprüfung nunmehr zu dem Ergebnis gelangen, dass die Feststellungsklage zulässig war und ist, wird es sich - falls es nicht ohnehin von einer Verschuldenshaftung des Beklagten ausgeht - mit einer Anwendung des Wasserhaushaltsgesetzes zu befassen haben (vgl. § 22 WHG; BGH, BGHZ 57, 170, 173 ff.; 62, 351 ff., 355 ff.; 103, 129 ff.; Urteil vom 27. April 1970 - III ZR 31/69 - VersR 1970, 625 ff.).
  • BGH, 06.05.1999 - III ZR 89/97

    Umfang der Schadensersatzpflicht des Inhabers einer gefährlichen Anlage;

    a) Im Ausgangspunkt zutreffend nimmt das Berufungsgericht an, daß auch die Schadensersatzpflicht des Inhabers einer gefährlichen Anlage nach § 22 Abs. 2 WHG außer durch das hier nicht fragliche Erfordernis adäquater Verursachung (BGHZ 57, 170, 175; 103, 129, 139 f.; Senatsurteil vom 10. Juli 1975 - III ZR 28/73 - NJW 1975, 2012, 2013) durch den Schutzbereich der Haftungsnorm begrenzt wird.

    Auch in späteren Entscheidungen hat der Senat unter Zustimmung des Schrifttums (Breuer, Öffentliches und privates Wasserrecht, 2. Aufl., Rn. 801, 814 f.; Czychowski, § 22 Rn. 22, 28, 29 a.E.; Zeitler in Sieder/Zeitler/Dahme, WHG, § 22 Rn. 23, 48; Janke-Weddige, ZfW 1988, 381, 385 f.) den Haftungsumfang der Gefährdungshaftung aus § 22 Abs. 1 oder 2 WHG maßgebend nach dessen Schutzzweck bestimmt (BGHZ 62, 351, 359 f.; 80, 1, 6; 103, 129, 136, 140; Urteil vom 8. Januar 1981 - III ZR 125/79, ZfW 1982, 214, 216 f.; vom 1. März 1984 - III ZR 3/83 - ZfW 1984, 350, 352).

    Sie umfaßt deswegen auch Verunreinigungen des Grundwassers, ohne Rücksicht darauf, daß das Wasserhaushaltsgesetz nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 300, 328 f., 344 - Naßauskiesungsbeschluß) das Grundwasser zur Sicherung einer funktionsfähigen Wasserbewirtschaftung einer vom Oberflächeneigentum am Grundstück losgelösten öffentlich-rechtlichen Benutzungsordnung unterstellt (Senat in BGHZ 103, 129, 132 f.; 124, 394, 395).

    Unter dem haftungsrechtlichen Schutz des § 22 WHG steht insbesondere die berechtigte Grundwasserbenutzung (BGHZ 103, 129, 133).

    Nach dem Schutzzweck des § 22 WHG sollen von dieser Bestimmung alle nachteiligen Veränderungen der Wasserqualität erfaßt werden (BGHZ 103, 129, 136, 139 f.).

    Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Nutzer das Grundwasser weiterverwenden will, wie etwa der Betreiber eines Wasserwerks (BGHZ 103, 129) oder der Inhaber einer Gärtnerei (BGHZ 124, 394), oder ob es nach dem Abpumpen für ihn lediglich abzuleitendes Abwasser darstellt, wie im Streitfall.

  • BGH, 20.01.1994 - III ZR 166/92

    Begriff des Einbringens, Einleitens oder Einwirkens; Umfang der Rechte aus einem

    Einer solchen Gewässerbenutzung ist der haftungsrechtliche Schutz des § 22 WHG nicht von vornherein zu versagen (vgl. Senatsurteil BGHZ 103, 129, 132 f.).

    a) Der erkennende Senat hat bisher offengelassen, was unter Einbringen, Einleiten oder Einwirken i.S.d. § 22 Abs. 1 WHG zu verstehen ist (vgl. BGHZ 103, 129, 134 m.w.N.).

    Sinn und Zweck der Regelung sprechen hiernach ungeachtet des insgesamt auf einen umfassenden Gewässerschutz ausgerichteten gesetzgeberischen Anliegens (Senat BGHZ 103, 129, 135) dafür, Absatz 1 des § 22 WHG dahin zu verstehen, daß haftungsbegründend nur ein Einbringen, Einleiten oder Einwirken im Sinne eines auf die Gewässerbenutzung zweckgerichteten, über die bloße Erfolgsverursachung hinausgehenden Handelns ist.

    Das folgt zwar (anders als in dem der Senatsentscheidung vom 26. April 1990 - III ZR 260/89 = BGHR BBauG § 60 Satz 1 Wassergewinnungsanlage 1 zugrundeliegenden Fall) nicht schon aus dem sog. Naßauskiesungs-Beschluß des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 300; s.a. oben unter I 1 zur Haftungsnorm des § 22 WHG; Senatsurteil BGHZ 103, 129, 132 f.).

  • BGH, 27.04.1994 - XII ZR 16/93

    Darlegungs- und Beweislast bei Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen durch

    Das gilt nicht nur für den Schadensersatzanspruch aus Verletzung mietvertraglicher Obhutspflichten, sondern auch für einen etwaigen Anspruch aus § 22 Abs. 2 WHG, der daneben als Anspruchsgrundlage wegen der Verunreinigung des Grundwassers in Betracht kommt (vgl. dazu BGHZ 103, 129, 132 f; LG Köln NJW 1975, 1708 [LG Köln 27.03.1975 - 6 O 358/73]).
  • BGH, 31.05.2007 - III ZR 3/06

    Wasserrecht - Anlagenhaftung nach § 22 Abs. 2 WHG

    Das betrifft auch Verunreinigungen des Grundwassers (Senatsurteile BGHZ 103, 129, 132 f.; 124, 394, 395 und vom 6. Mai 1999 - III ZR 89/97 - NJW 1999, 3203, 3204).
  • BGH, 07.11.2002 - III ZR 147/02

    Haftung des Betreibers einer Kläranlage

    Eingeleitet hat der Beklagte, nicht anders als in anderen Fällen der Abwasserbeseitigung, das Abwasser als Ganzes (vgl. Senatsurteile BGHZ 55, 180, 184; 62, 351, 355; 103, 129, 134 f.; Czychowski, WHG, 7. Aufl., § 22 Rn. 10).

    Haftungsbegründend ist nach Wortlaut und Schutzzweck des Gesetzes vielmehr jede nachteilige Veränderung der physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Wassers, wie sie ohne die Einwirkung bestehen würde (Senatsurteil BGHZ 103, 129, 136 ff.).

    Ein Ausschluß aller Schadensersatzansprüche gegen den beklagten Verband wegen nachteiliger Wirkungen einer bewilligten Benutzung nach § 11 WHG, für den die Revisionserwiderung eintritt, kommt lediglich bei wasserrechtlichen Bewilligungen gemäß § 8 WHG in Betracht (BGHZ 103, 129, 134; Czychowski, § 22 Rn. 25 f.).

  • LG Heilbronn, 05.12.2019 - 6 O 443/18

    Ansprüche eine Gemeinde gegen ein Chemieunternehmen bei einer nachteiligen

    Einer solchen Gewässernutzung kann der haftungsrechtliche Schutz des § 89 Abs. 1 WHG nicht versagt werden (BGH, Urteil vom 21. Januar 1988, III ZR 180/86 Rz. 12).

    Die Argumentation setzt sich mit der Konzeption, die auf jede nicht unerhebliche Minderung der Wasserqualität abstellt, in Widerspruch (vgl. BGH, Urteil vom 21. Januar 1998, III ZR 180/86 Rz. 24).

    Darunter fallen aber auch alle Maßnahmen, für die ein Wasserwerk im Rahmen vernünftiger Risikovorsorge begründeten Anlass hat, wobei es ausreicht, dass der eingeleitete Schadstoff eine Prüfung nahelegt, ob eine erlaubte Benutzung dieses Gewässers oder des auf angrenzendem Gelände befindlichen Grundwassers risikolos fortgesetzt werden kann (BGH, Urteil vom 21. Januar 1998, III ZR 180/86 Rz. 25).

  • BGH, 13.11.2003 - III ZR 368/02

    GoA durch Erfüllung von Gewässerunterhaltungspflichten

    Das erfordert eine Verschlechterung der Wasserqualität (Senatsurteil BGHZ 103, 129, 136), d.h. eine nachteilige Veränderung seiner Eigenschaften, wie es das Gesetz in zahlreichen anderen, insoweit im wesentlichen inhaltsgleichen (Czychowski/Reinhardt, § 3 Rn. 68, § 26 Rn. 24 f.) Vorschriften formuliert (z.B. §§ 1a Abs. 2, 24 Abs. 1, 26 Abs. 2, 34 Abs. 1 und 2; weitere Nachweise bei Czychowski/Reinhardt, § 26 Rn. 24).
  • VGH Bayern, 07.06.2021 - 8 CS 21.720

    Gebot der Mindestwasserführung bei Gewässernutzung ohne Genehmigungserfordernis

    Eine nachteilige Veränderung liegt vor, wenn ein Vergleich ergibt, dass sich die Gewässereigenschaften gegenüber denjenigen, die ohne die Einwirkung auf das Gewässer bestehen würden, in nicht völlig unbedeutender Weise verschlechtert (vgl. BGH, U.v. 21.1.1988 - III ZR 180/86 - BGHZ 103, 129/136 = juris Rn. 20; vgl. auch OVG NRW, U.v. 24.11.2009 - 9 A 1580/08 - juris Rn. 64 ff. zu § 24 WHG a. F.; Szesny in Leipold/Tsambikakis/Zöller, Anwaltkommentar StGB, 3. Aufl. 2020, § 326 Rn. 9 ff.).
  • BGH, 12.09.2002 - III ZR 214/01

    Verantwortlichkeit des Inhabers eines Waschplatzes für Gewässerverunreinigungen

  • OLG Saarbrücken, 07.04.2009 - 4 U 306/08
  • OLG Dresden, 18.07.2019 - 8 U 1861/18

    AGB in Abwasserentsorgungsverträgen

  • OLG Köln, 10.04.2001 - 22 U 222/00

    Sachverständigenkosten als Teil des Schadens

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