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   BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87   

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https://dejure.org/1988,382
BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87 (https://dejure.org/1988,382)
BGH, Entscheidung vom 11.07.1988 - II ZR 243/87 (https://dejure.org/1988,382)
BGH, Entscheidung vom 11. Juli 1988 - II ZR 243/87 (https://dejure.org/1988,382)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer

    Aktiengesellschaft - Erhöhung des Grundkapitals - Schwindel - Vertrauensschaden - Schadenersatz - Strafbare Handlung - Objektive Beihilfe

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 823 Abs. 2
    Reichweite und Schutzzweck des § 399 Abs. 1 Nr. 4 AktG

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BGHZ 105, 121
  • NJW 1988, 2794
  • NJW-RR 1988, 1439 (Ls.)
  • ZIP 1988, 1112
  • MDR 1988, 1031
  • BB 1988, 1983
  • DB 1988, 1890
 
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Wird zitiert von ... (45)Neu Zitiert selbst (11)

  • BGH, 11.11.1985 - II ZR 109/84

    Umfang des Schadensersatzanspruchs wegen Konkursverschleppung einer

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    § 399 Abs. 1 Nr. 4 AktG wird daher zu Recht als Gesetz angesehen, das zumindest den Schutz der Erwerber der aus einer Kapitalerhöhung hervorgegangenen jungen Aktien bezweckt (RGZ 157, 213, 217; RG JW 1938, 3297, 3298; Barz in GroßK. z. AktG aaO § 46 Anm. 4; Geilen in KK z. AktG aaO § 399 Rdnrn. 129/130; Geßler/Hefermehl/Eckardt/Kropff, AktG, 1973/1974, vor §§ 46-51 Rdnr. 8; Teichmann/Koehler aaO § 295 Anm. 5; wohl auch Godin/Wilhelmi aaO Vorbemerkung zu § 399; zu § 82 GmbHG 14. Aufl., 1985, § 82 Rdnr. 35; offengelassen in BGHZ 96, 231, 243 [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] ; allgemein zur Schutzfunktion der Vorschrift vgl. Klug in GroßK.

    Auf jeden Fall ist die Voraussetzung dafür dann erfüllt, wenn der Erwerber der neuen Aktien Kenntnis davon hatte, daß die in Frage stehenden Angaben über die Einbringung des neuen Kapitals durch die Zeichner bei der Anmeldung zum Handelsregister gemacht worden sind (vgl. BGHZ 96, 231, 243 [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] unter Bezugnahme auf RG JW 1938, 3297, 3299; RGZ 159, 211, 225/226).

    Die Folgen der Verletzungshandlung müssen in den Bereich der Gefahren fallen, um derentwillen die Rechtsnorm erlassen worden ist (BGHZ 27, 137, 138; 37, 311, 315 [BGH 03.07.1962 - VI ZR 184/61] ; 57, 137, 142 [BGH 14.10.1971 - VII ZR 313/69] ; 96, 231, 236) [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] .

  • BGH, 10.11.1986 - II ZR 140/85

    Schadensersatzpflicht des Vorstandsmitglieds einer Aktiengesellschaft

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Ein solcher Fall der sogenannten Schadenkongruenz oder des Reflexschadens liegt der in § 117 Abs. 1 Satz 2 AktG und § 317 Abs. 1 Satz 2 AktG getroffenen Regelung zugrunde (zur Problematik vgl. BGH Urt. vom 29. Juni 1987 - II ZR 1173/86, WM 1987, 1193, 1195; Urt. vom 10. November 1986 - II ZR 140/85, WM 1987, 13, 16 m. w. Rechtsprechungs- und Literaturnachweisen; vgl. ferner Brandes, Festschrift Fleck S. 13 ff.; Baums, Der Geschäftsleitervertrag, 1987, 215 ff.; ders. ZGR 1987, 555 ff., ders. in Anmerkung zu BGH Urt. vom 29. Juni 1987 aaO, WuB II H. § 230 HGB 1.88; Emmerich in Anmerkung zu BGH Urt. vom 10. November 1986 - II ZR 140/85, WuB II A. § 93 AktG 1.87; Wiedemann JZ 1987, 784).

    Vielmehr kann ein Ausgleich dieses mittelbaren Schadens nur dadurch erfolgen, daß der Gesellschafter die Leistung von Schadensersatz an die Gesellschaft verlangt (Sen.Urt. vom 10. November 1986 - II ZR 140/85, aaO S. 16; Sen.Urt. vom 29. Juni 1987 - II ZR 173/86 S. 1195).

  • BGH, 03.02.1987 - VI ZR 32/86

    Urkundenfälschung als Schutzgesetz

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Zutreffend ist allerdings ihr Ausgangspunkt, daß als Schutzgesetz i. S. des § 823 Abs. 2 BGB nur eine Norm angesehen werden kann, die nach Zweck und Inhalt wenigstens auch auf den Schutz von Individualinteressen vor einer näher bestimmten Art ihrer Verletzung ausgerichtet ist (BGHZ 100, 13, 14 m. w. Nachw.; Knöpfle NJW 1967, 697, 698 f.).

    Es genügt, daß er neben anderen Interessen ebenfalls im Schutzbereich der gesetzlichen Vorschrift liegt, selbst wenn der Schutz von Allgemeininteressen im Vordergrund stehen mag (BGHZ 100, 13, 15; Knöpfle aaO S. 397 f.).

  • BGH, 29.06.1987 - II ZR 173/86

    Schadensersatzpflicht des Unternehmers gegenüber dem stillen Gesellschafter

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Ein solcher Fall der sogenannten Schadenkongruenz oder des Reflexschadens liegt der in § 117 Abs. 1 Satz 2 AktG und § 317 Abs. 1 Satz 2 AktG getroffenen Regelung zugrunde (zur Problematik vgl. BGH Urt. vom 29. Juni 1987 - II ZR 1173/86, WM 1987, 1193, 1195; Urt. vom 10. November 1986 - II ZR 140/85, WM 1987, 13, 16 m. w. Rechtsprechungs- und Literaturnachweisen; vgl. ferner Brandes, Festschrift Fleck S. 13 ff.; Baums, Der Geschäftsleitervertrag, 1987, 215 ff.; ders. ZGR 1987, 555 ff., ders. in Anmerkung zu BGH Urt. vom 29. Juni 1987 aaO, WuB II H. § 230 HGB 1.88; Emmerich in Anmerkung zu BGH Urt. vom 10. November 1986 - II ZR 140/85, WuB II A. § 93 AktG 1.87; Wiedemann JZ 1987, 784).

    Vielmehr kann ein Ausgleich dieses mittelbaren Schadens nur dadurch erfolgen, daß der Gesellschafter die Leistung von Schadensersatz an die Gesellschaft verlangt (Sen.Urt. vom 10. November 1986 - II ZR 140/85, aaO S. 16; Sen.Urt. vom 29. Juni 1987 - II ZR 173/86 S. 1195).

  • BGH, 22.04.1958 - VI ZR 65/57

    Anklage nach Unfall - § 823 BGB, Schutzzweck, keine Haftung des Schädigers für

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Die Folgen der Verletzungshandlung müssen in den Bereich der Gefahren fallen, um derentwillen die Rechtsnorm erlassen worden ist (BGHZ 27, 137, 138; 37, 311, 315 [BGH 03.07.1962 - VI ZR 184/61] ; 57, 137, 142 [BGH 14.10.1971 - VII ZR 313/69] ; 96, 231, 236) [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] .
  • BGH, 14.10.1971 - VII ZR 313/69

    Unfallwagenbetrug - §§ 812, 818 Abs. 3 BGB, Saldotheorie, Zweikondiktionenlehre,

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Die Folgen der Verletzungshandlung müssen in den Bereich der Gefahren fallen, um derentwillen die Rechtsnorm erlassen worden ist (BGHZ 27, 137, 138; 37, 311, 315 [BGH 03.07.1962 - VI ZR 184/61] ; 57, 137, 142 [BGH 14.10.1971 - VII ZR 313/69] ; 96, 231, 236) [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] .
  • BGH, 26.03.1981 - VII ZR 185/80

    Berechtigung zum Schadensersatz bei unkorrekter Vergabe eines Auftrags

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Der Geschädigte hat einen Anspruch darauf, so gestellt zu werden, wie er ohne den Eintritt des schadenstiftenden Ereignisses stehen würde (Palandt/Heinrichs, BGB 47. Aufl., 1988, Vorbem. v. § 249, 2 g bb; auch § 276 Anm. 6 D; Mertens in MünchKomm, 1986, § 823 Rdnr. 47; vgl. auch BGH Urt. vom 26. März 1981 - VII ZR 185/80, NJW 1981, 1673).
  • BGH, 08.06.1976 - VI ZR 50/75

    Anspruch auf Schadensersatz wegen einer unerlaubten Handlung; Vorliegen einer zum

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Dieser muß im Aufgabenbereich des Gesetzes liegen und darf sich nicht nur als Reflex darstellen, der sich bei Befolgen der Norm objektiv einstellt (BGHZ 66, 388, 389 f.) [BGH 08.06.1976 - VI ZR 50/75] .
  • BGH, 03.07.1962 - VI ZR 184/61

    Gefährdungshaftung des Kraftfahrzeughalters

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Die Folgen der Verletzungshandlung müssen in den Bereich der Gefahren fallen, um derentwillen die Rechtsnorm erlassen worden ist (BGHZ 27, 137, 138; 37, 311, 315 [BGH 03.07.1962 - VI ZR 184/61] ; 57, 137, 142 [BGH 14.10.1971 - VII ZR 313/69] ; 96, 231, 236) [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] .
  • RG, 30.11.1938 - II 39/38

    1. Liegt eine Firmenfortführung im Sinne der §§ 22, 25 HGB. vor, wenn Firmen

    Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 243/87
    Auf jeden Fall ist die Voraussetzung dafür dann erfüllt, wenn der Erwerber der neuen Aktien Kenntnis davon hatte, daß die in Frage stehenden Angaben über die Einbringung des neuen Kapitals durch die Zeichner bei der Anmeldung zum Handelsregister gemacht worden sind (vgl. BGHZ 96, 231, 243 [BGH 11.11.1985 - II ZR 109/84] unter Bezugnahme auf RG JW 1938, 3297, 3299; RGZ 159, 211, 225/226).
  • RG, 05.03.1938 - II 104/37

    1. Zur Haftung der Verwaltungsträger einer Aktiengesellschaft gegenüber

  • BGH, 17.09.2001 - II ZR 178/99

    Frage einer Haftung der ehemaligen Vorstandsmitglieder der Bremer Vulkan Verbund

    Das setzt die Kenntnis des Geschädigten von dem Inhalt der Äußerungen voraus (vgl. zu § 399 Abs. 1 Nr. 4 AktG: BGHZ 96, 231, 243; 105, 121, 126 f.).
  • BGH, 26.09.2005 - II ZR 380/03

    Voraussetzungen des Schadensersatzanspruchs wegen unrichtiger Angaben in

    a) Ein Schadensersatzanspruch aus §§ 823 Abs. 2 BGB, 399 Abs. 1 Nr. 1, 4 AktG setzt voraus, dass der Geschädigte durch ein Verhalten im Vertrauen auf die Richtigkeit von bereits zum Handelsregister gemachten Angaben einen Schaden erleidet (vgl. BGHZ 96, 231, 243; 105, 121, 126).

    Ziel der Vorschrift ist es auch, die Täuschung von Personen zu verhüten, die zu der Gesellschaft rechtliche und wirtschaftliche Beziehungen unterhalten oder infolge der Durchführung der Kapitalerhöhung in solche eintreten (Senat, BGHZ 105, 121, 124).

    Die gegenüber den Anlegern verwendeten Vorvertragsformulare lassen offen, ob die eingezahlten Beträge zum Erwerb eines unmittelbaren oder eines nur mittelbaren Bezugsrechts auf Aktien durch Einschaltung einer "Abwicklungsstelle" als Zeichnerin (vgl. BGHZ 105, 121, 132 sowie zu § 186 Abs. 5 AktG BGHZ 118, 83, 95 ff.; 122, 180, 185 f.) und somit zur Erfüllung der Einlagenschuld dieser Zeichnerin, welche die neuen Aktien treuhänderisch zu übernehmen und an die Anleger weiterzuleiten hatte, eingesetzt werden sollten.

    Dementsprechend setzt ein Schadensersatzanspruch wegen falscher Angaben i.S. von § 399 AktG voraus, dass der Geschädigte im Vertrauen auf deren Richtigkeit z.B. Aktien erworben oder sonstige Vermögensdispositionen getroffen und dadurch einen Schaden erlitten hat (vgl. Senat, BGHZ 96, 231, 243; 105, 121, 126).

    In dieser Hinsicht unterscheidet sich der vorliegende Fall von demjenigen in BGHZ 105, 121 ff., wo der Vertrag über den (derivativen) Erwerb von Aktien erst nach Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung im Handelsregister und im Vertrauen auf die Richtigkeit der dazu von der Gesellschaft gemachten Angaben abgeschlossen worden war.

    Sie basiert nicht auf einem irgendwie gearteten Vertrauen der Klägerin auf die Richtigkeit von zum Handelsregister gemachten Angaben (vgl. Senat, BGHZ 105, 121, 125 f.), sondern auf rein hypothetischen Kausalitätserwägungen für den Fall, dass die Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister unterblieben wäre, ohne dass umgekehrt die Klägerin im Vertrauen auf eine tatsächliche Registereintragung die Geltendmachung eines Rückabwicklungsanspruchs unterlassen hat.

    Zwar bedarf es für einen Vertrauenstatbestand hinsichtlich der zum Handelsregister gemachten Angaben nicht der Einsichtnahme in das Register, sondern genügt eine mittelbare Kenntnis desjenigen, dem bekannt ist, dass der betreffende Vorgang, z.B. die Durchführung einer Kapitalerhöhung, in das Handelsregister eingetragen worden ist (BGHZ 105, 121, 126 f.).

    Offen ist aber, ob der Klägerin dabei die Tatsache der Registereintragung bekannt war und sie daher im Vertrauen auf die Richtigkeit der dazu gemachten Angaben gehandelt hat (vgl. BGHZ 105, 121, 126 f.).

  • BGH, 22.06.1992 - II ZR 178/90

    Sittenwidrige Schädigung und Betrug bei Verleitung Dritter zur Zeichnung von

    Diese Reflexwirkung zeigt sich in gleicher Weise beim Schaden: Wird der Schaden, den ein leistungsunwilliger Zeichner der Gesellschaft zugefügt hat, ausgeglichen, hat das zugleich zur Folge, daß der an der Beteiligung des Mitzeichners eingetretene Schaden beseitigt wird (zum Reflexschaden vgl. BGHZ 105, 121, 130 f. m.w.N.).

    Ersichtlich stellt das Gesetz mit dieser Regelung einen Zusammenhang zwischen den bei der Gesellschaft und den Aktionären eingetretenen Schadenfolgen her, der darin besteht, daß sich der Schaden der Aktionäre nur als "Reflex" des bei der Gesellschaft eingetretenen Schadens darstellt (vgl. dazu BGHZ 105, 121, 130 f.).

    Dementsprechend hat der Senat in seiner Entscheidung vom 11. Juli 1988 (BGHZ 105, 121, 132 f.) ausgeführt, die in § 117 Abs. 1 Satz 2 (und im gleichlautenden § 317 Abs. 1 Satz 2) AktG getroffene Haftungsregelung sei darauf ausgerichtet, bei Schädigung einer Aktiengesellschaft einen sachgerechten Interessenausgleich zwischen dieser und ihren Aktionären herbeizuführen.

    Da aber die alten Aktien der I. im Zeitpunkt der Kapitalerhöhung vom 4. Mai 1982 nach dem Vortrag der Klägerin bereits vollkommen wertlos waren, können unzutreffende Angaben gegenüber dem Registergericht über die Einbringung des neuen Kapitals nicht zu einer Schädigung durch Verminderung ihres Wertes geführt haben (vgl. BGHZ 105, 121, 129 f.).

    Die Klägerin ist somit in der Lage, der Beklagten die aus den Kapitalerhöhungen erworbenen Aktien zur Verfügung zu stellen (vgl. dazu BGHZ 105, 121, 131).

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