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   BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70   

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BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70 (https://dejure.org/1971,1023)
BGH, Entscheidung vom 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70 (https://dejure.org/1971,1023)
BGH, Entscheidung vom 12. Mai 1971 - IV AR (Vz) 38/70 (https://dejure.org/1971,1023)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Prof. Dr. Lorenz
  • Wolters Kluwer

    Befreiung von der Pflicht zur Beibringung eines Ehefähigkeitszeugnisses - Auswirkung des Verbots der Ehe zwischen Juden und Nichtjuden nach jüdischem Eherecht auf eine in Deutschland zu schließende Ehe - Nachträgliche Tolerierung der im Ausland geschlossenen, nach ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BGHZ 56, 180
  • NJW 1971, 1519
  • MDR 1971, 734
  • DB 1971, 1351
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (11)

  • BGH, 12.02.1964 - IV AR (VZ) 39/63

    Eheschließung katholischer Spanier mit geschiedenen Deutschen

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Die Versagung der Befreiung von der Beibringung des Ehefähigkeitszeugnisses ist ein nach § 23 EGGVG gerichtlich nachprüfbarer Justizverwaltungsakt (BGHZ 41, 136, 138) [BGH 06.02.1964 - IV AR VZ 39/63].

    Die Aufgabe, die der Oberlandesgerichtspräsident bei der Entscheidung über die Befreiung von der Beibringung des Ehefähigkeitszeugnisses zu erfüllen hat, wird bisweilen dahin umschrieben, er habe zu prüfen, ob durch die Eheschließung in den Heimatstaaten beider Verlobter eine voll gültige Ehe entstehe (BGHZ 41, 136, 140 [BGH 06.02.1964 - IV AR VZ 39/63]; Hoffmann/Stephan EheG 2. Aufl. 1968, § 10 Anm. 29; BGB-RGRK 10./11. Aufl. 1961, § 10 EheG Anm. 36).

    Wohl aber steht ein solches Eheverbot im Widerspruch zu den Bestimmungen des Art. 33 Abs. 3 und des Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 136 Abs. 1, 2 WRV und den mit diesen Vorschriften verfolgten Zwecken (Wengler JZ 1964, 621, 623; Erwin Fischer NJW 1964, 1323, 1324) [BGH 12.02.1964 - IV AR VZ 39/63].

    Der Senat vermag dem Umstand, daß der ausländische Ehegatte sich möglicherweise in seinem Heimatstaat von der Ehe und den mit ihr verbundenen Pflichten lossagen kann, und daß dadurch für den deutschen Ehegatten und die Kinder erhebliche Schwierigkeiten eintreten können, kein so großes Gewicht beizulegen, wie es der frühere IV. Zivilsenat bei einem insoweit vergleichbaren Sachverhalt getan hat (BGHZ 41, 136, 145) [BGH 06.02.1964 - IV AR VZ 39/63].

  • BGH, 18.06.1970 - IV ZB 6/70

    Elterliche Gewalt des Vaters (VAR - Ägypten)

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Die Vorschrift des Art. 30 EGBGB greift ein, wenn im Einzelfall das Ergebnis der Anwendung des ausländischen Rechts zu den Grundgedanken der deutschen Regelungen und den in ihnen liegenden Gerechtigkeitsvorstellungen in einem so schwerwiegenden Widerspruch steht, daß die Anwendung des ausländischen Rechts als untragbar angesehen werden muß (BGHZ 50, 370, 376 [BGH 17.09.1968 - IV ZB 501/68]; 54, 123, 130 [BGH 18.06.1970 - IV ZB 69/69]; 54, 132, 140) [BGH 18.06.1970 - IV ZB 6/70].

    Nur unter diesen Voraussetzungen führt auch ein Widerspruch des ausländischen Rechts zu verfassungsrechtlichen Grundsätzen des eigenen Rechtsbereichs dazu, daß das ausländische Recht außer Anwendung bleibt (BGHZ 42, 7, 12 [BGH 29.04.1964 - IV ZR 93/63]; 54, 123, 129 [BGH 18.06.1970 - IV ZB 69/69]; 54, 132, 140) [BGH 18.06.1970 - IV ZB 6/70].

  • BGH, 18.06.1970 - IV ZB 69/69

    Elterliche Gewalt des Vaters (Italien)

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Die Vorschrift des Art. 30 EGBGB greift ein, wenn im Einzelfall das Ergebnis der Anwendung des ausländischen Rechts zu den Grundgedanken der deutschen Regelungen und den in ihnen liegenden Gerechtigkeitsvorstellungen in einem so schwerwiegenden Widerspruch steht, daß die Anwendung des ausländischen Rechts als untragbar angesehen werden muß (BGHZ 50, 370, 376 [BGH 17.09.1968 - IV ZB 501/68]; 54, 123, 130 [BGH 18.06.1970 - IV ZB 69/69]; 54, 132, 140) [BGH 18.06.1970 - IV ZB 6/70].

    Nur unter diesen Voraussetzungen führt auch ein Widerspruch des ausländischen Rechts zu verfassungsrechtlichen Grundsätzen des eigenen Rechtsbereichs dazu, daß das ausländische Recht außer Anwendung bleibt (BGHZ 42, 7, 12 [BGH 29.04.1964 - IV ZR 93/63]; 54, 123, 129 [BGH 18.06.1970 - IV ZB 69/69]; 54, 132, 140) [BGH 18.06.1970 - IV ZB 6/70].

  • KG, 14.09.1961 - 1 W 1524/61
    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Das ist aber ungenau, denn die Befreiung kommt auch dann nicht in Betracht, wenn der Eheschließung nach dem Heimatrecht des Antragstellers ein Eheverbot entgegensteht, dessen Nichtbeachtung die Gültigkeit der Ehe nach diesem Recht nicht beeinträchtigt (KG FamRZ 1961, 480, 482; BGB-RGRK § 10 EheG Anm. 37; Beyer StAZ 1957, 29, 33).

    Die Ansicht, der Oberlandesgerichtspräsident dürfe ausnahmsweise die Befreiung von der Beibringung des Ehefähigkeitszeugnisses nach seinem pflichtgemäßen Ermessen auch dann verweigern, wenn nach dem ausländischen Recht kein Eheverbot bestehe, wird überwiegend abgelehnt (KG FamRZ 1961, 480, 483; Hoffmann/Stephan § 10 Anm. 30; Staudinger/Dietz § 10 EheG Anm. 154; Dolle FamRecht Bd. I 1964, 152; Gernhuber 91; Gamillscheg Göttinger Festschrift für OLG Celle 1961, 61, 63; Beyer StAZ 1957, 29, 32; aA OLG Celle NJW 1962, 1160, 1161 [OLG Celle 15.02.1962 - 5 VA 1/62], BGB-RGRK § 10 EheG Anm. 36, Guggumos StAZ 1964, 54, 55).

  • BGH, 17.09.1968 - IV ZB 501/68

    Legitimation von Ehebruchskindern

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Die Vorschrift des Art. 30 EGBGB greift ein, wenn im Einzelfall das Ergebnis der Anwendung des ausländischen Rechts zu den Grundgedanken der deutschen Regelungen und den in ihnen liegenden Gerechtigkeitsvorstellungen in einem so schwerwiegenden Widerspruch steht, daß die Anwendung des ausländischen Rechts als untragbar angesehen werden muß (BGHZ 50, 370, 376 [BGH 17.09.1968 - IV ZB 501/68]; 54, 123, 130 [BGH 18.06.1970 - IV ZB 69/69]; 54, 132, 140) [BGH 18.06.1970 - IV ZB 6/70].
  • BGH, 29.04.1964 - IV ZR 93/63

    Anwendung ausländischen Scheidungsrechts

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Nur unter diesen Voraussetzungen führt auch ein Widerspruch des ausländischen Rechts zu verfassungsrechtlichen Grundsätzen des eigenen Rechtsbereichs dazu, daß das ausländische Recht außer Anwendung bleibt (BGHZ 42, 7, 12 [BGH 29.04.1964 - IV ZR 93/63]; 54, 123, 129 [BGH 18.06.1970 - IV ZB 69/69]; 54, 132, 140) [BGH 18.06.1970 - IV ZB 6/70].
  • BGH, 14.07.1966 - IV ZB 243/66

    Befreiung von der Beibringung des Ehefähigkeitszeugnisses

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Da der Oberlandesgerichtspräsident die Funktion der inneren Behörde des Heimatlandes übernimmt, die in den Fällen des § 10 Abs. 1 EheG das Ehefähigkeitszeugnis ausstellt (BGHZ 46, 87, 93 [BGH 14.07.1966 - IV ZB 243/66]; Gernhuber FamRecht 1964, 91), ist er gehalten, auch beim Vorliegen aufschiebender Ehehindernisse des ausländischen Rechts die Befreiung zu verweigern.
  • OLG Celle, 15.02.1962 - 5 VA 1/62
    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Die Ansicht, der Oberlandesgerichtspräsident dürfe ausnahmsweise die Befreiung von der Beibringung des Ehefähigkeitszeugnisses nach seinem pflichtgemäßen Ermessen auch dann verweigern, wenn nach dem ausländischen Recht kein Eheverbot bestehe, wird überwiegend abgelehnt (KG FamRZ 1961, 480, 483; Hoffmann/Stephan § 10 Anm. 30; Staudinger/Dietz § 10 EheG Anm. 154; Dolle FamRecht Bd. I 1964, 152; Gernhuber 91; Gamillscheg Göttinger Festschrift für OLG Celle 1961, 61, 63; Beyer StAZ 1957, 29, 32; aA OLG Celle NJW 1962, 1160, 1161 [OLG Celle 15.02.1962 - 5 VA 1/62], BGB-RGRK § 10 EheG Anm. 36, Guggumos StAZ 1964, 54, 55).
  • RG, 10.10.1935 - IV 127/35

    Verstößt die Anwendung des § 64 des österreichischen ABGB. (Ehehindernis der

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    In der nationalsozialistischen Zeit hat das Reichsgericht die Anwendung des § 64 ABGB als geeignet bezeichnet, die damals vom deutschen Gesetzgeber verfolgten rassischen Zielsetzungen zu fördern (RGZ 148, 383, 384).
  • RG, 16.05.1931 - IX 497/30

    Nach welchem Recht hat der deutsche Richter eine Ehenichtigkeitsklage zwischen

    Auszug aus BGH, 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70
    Das Reichsgericht hat den nicht mehr geltenden § 64 des österreichischen Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuchs, der die Ehe zwischen Christen und Nichtchristen verbot, zunächst deshalb als gültig bezeichnet, weil die Vorschrift sich nicht gegen die einer bestimmten Religion angehörenden Personen richte (RGZ 132, 416, 418).
  • FG Münster, 13.03.1969 - Va 3/65
  • BGH, 11.07.2012 - IV AR (VZ) 1/12

    Befreiung von der Beibringung eines Ehefähigkeitszeugnisses: Eheschließung der

    a) Anders als es der Wortlaut des § 1309 Abs. 2 BGB ("kann") nahelegt, handelt es sich bei der Befreiung von der Beibringung eines Ehefähigkeitszeugnisses nicht um eine Ermessensentscheidung (Palandt/Brudermüller, BGB 71. Aufl. § 1309 Rn. 11, 13 m.w.N.; vgl. schon zur früheren Regelung in § 10 EheG: Senatsbeschluss vom 12. Mai 1971 - IV AR (VZ) 38/70, BGHZ 56, 180, 184 m.w.N.).
  • OLG Rostock, 19.09.2006 - 3 W 106/06

    Voraussetzungen zur Befreiung von der Vorlagepflicht eines

    Eine Ermessensentscheidung scheidet dabei aus (BGH, Beschl. vom 12.05.1971 - IV AR (Vz) 38/70 - BGHZ 56, 180 = NJW 1971, 1519 = FamRZ 1971, 366).
  • OLG Hamm, 27.09.2006 - 15 VA 8/06

    Beibringung von Identitätsnachweisen im Befreiungsverfahren

    In diesem Rahmen hat er an Stelle der ausländischen Behörde zu prüfen, ob der Verlobte nach seinem Heimatrecht die beabsichtigte Ehe eingehen darf oder ob ihr Ehehindernisse entgegenstehen (vgl. BGHZ 56, 180; Senat OLG Köln StAZ1989, 260; Palandt/Brudermüller, a.a.O. Rn. 13).
  • OLG Brandenburg, 27.10.2021 - 11 VA 4/21

    Befreiung von der Beibringung eines Ehefähigkeitszeugnisses; Gewichtige Zweifel

    Entscheidungen, die der Präsident des Oberlandesgerichts, in dessen Bezirk das Standesamt, bei dem die Eheschließung von den Verlobten angemeldet wurde, seinen Sitz hat, über die Befreiung vom Erfordernis eines Ehefähigkeitszeugnisses für Ausländer gemäß § 1309 Abs. 2 Satz 1 BGB trifft, sind sogenannte Justizverwaltungsakte i.S.d. § 23 Abs. 1 Satz 1 EGGVG, deren Rechtmäßigkeit zur gerichtlichen Überprüfung durch den hierfür zuständigen Zivilsenat gestellt werden kann (§ 25 Abs. 1 Satz 1 EGGVG; so BGH, Beschl. v. 12.02.1964 - IV AR [VZ] 39/63, LS 1 und Rdn. 9, juris = JurionRS 1964, 14271; Beschl. v. 12.05.1971 - IV AR [Vz] 38/70, Rdn. 5, juris = JurionRS 1971, 12151; vgl. ferner Mayer in Kissel/Mayer, GVG, 10. Aufl., EGGVG § 23 Rdn. 119; Zöller/Lückemann, ZPO, 34. Aufl., EGGVG § 23 Rdn. 14).
  • OLG Hamm, 18.02.2003 - 15 VA 6/02

    Befreiung von der Pflicht zur Vorlage eines Ehefähigkeitszeugnisses für Ausländer

    In diesem Rahmen hat er an Stelle der ausländischen Behörde zu prüfen, ob der Verlobte nach seinem Heimatrecht die beabsichtigte Ehe eingehen darf oder ob ihr Ehehindernisse entgegenstehen (vgl. BGHZ 56, 180; OLG Köln StAZ1989, 260; Palandt/Brudermüller, a.a.O., Rn. 13).
  • BGH, 23.03.1979 - V ZR 81/77
    Der Vorbehalt des ordre public wird nur dann wirksam, wenn im Einzelfall das Ergebnis der Anwendung ausländischen Rechts zu den Grundgedanken der deutschen Regelung und den in ihnen liegenden Gerechtigkeitsvorstellungen in einem so schwerwiegenden Widerspruch steht, dass es als untragbar angesehen werden muß (BGHZ 56, 180, 191 f m.w.Hinw.; speziell für juristische Personen liechtensteinischen Rechts vgl. Schönle, NJW 1965, 1112, 1114; Behrens in Hachenburg, GmbHG Allg.
  • OLG Hamburg, 22.10.2004 - 2 VA 8/04

    Befreiung von der Pflicht zur Beibringung eines Ehefähigkeitszeugnisses -

    Liegen nach dem Heimatrecht des Antragstellers die materiellen Voraussetzungen für eine Eheschließung vor und gibt es auch nach dem deutschen Recht keine Hinderungsgründe, so ist die Befreiung zu erteilen (vgl. BGH 56, 180).
  • OLG Oldenburg, 02.09.1988 - 4 VA 1/88

    Befreiung von der Verpflichtung zur Vorlage eines türkischen

    Die demnach zu prüfende Frage, ob der beabsichtigten Eheschließung nach dem Recht des Heimatstaates der Antragsteller ein Hindernis entgegensteht, das auch in der Bundesrepublik zu beachten ist (BGHZ 56/180, 183), verneint der Senat.
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