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   BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73   

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https://dejure.org/1975,97
BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73 (https://dejure.org/1975,97)
BGH, Entscheidung vom 29.09.1975 - III ZR 40/73 (https://dejure.org/1975,97)
BGH, Entscheidung vom 29. September 1975 - III ZR 40/73 (https://dejure.org/1975,97)
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Abgelehnter Bauantrag

Enteignungsgleicher Eingriff, qualifiziertes Unterlassen;

§ 839 BGB, Haftung der Gemeinde für rechtswidrig verweigertes Einvernehmen (§ 36 BauGB)

Volltextveröffentlichungen (4)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Heranziehung einer Behörde für Amtspflichtverletzungen einer Baukommission - Begründung von Amtspflichten gegenüber dem Bürger durch eine rein behördeninterne mitwirkende Tätigkeit - Ersatzberechtigte nach dem Schadensersatzrecht - Vorliegen einer besonderen Beziehung ...

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    GG Art. 34; BGB § 839; Bundesbaugesetz (BBauG) § 36

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)

    BauGB § 36
    Amtspflichten der Gemeinde bei Erteilung bzw. Versagung des Einvernehmens

Papierfundstellen

  • BGHZ 65, 182
  • NJW 1976, 184
  • MDR 1976, 209
  • VersR 1976, 186
  • DÖV 1976, 133
  • BauR 1976, 115
 
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Wird zitiert von ... (72)Neu Zitiert selbst (19)

  • BVerwG, 19.11.1965 - IV C 184.65

    Rechtsfolgen der Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens bei Baugesuchen

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Sie darf jedoch Rechte aus ihrer Planungshoheit nur insoweit geltend machen, als die jeweils geltende materiellrechtliche Ausgestaltung der Rechte des Bürgers auf bauliche Nutzung seines Grundstücks ihm nicht einen Rechtsanspruch auf Genehmigung seines Baugesuchs einräumt (BVerwGE 22, 342 = DVBl 1966, 177, 180; BVerwG DVBl 1966, 181; Ernst/Zinkahn/Bielenberg, BBauG, § 36 Rdn 3).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (vgl. BVerwGE 22, 342; 28, 145) stellt das Einvernehmen der Gemeinde im Baugenehmigungsverfahren nach § 36 BBauG keinen Verwaltungsakt im Sinne von § 42 Abs. 1 VwGO dar, sondern bedeutet lediglich eine verwaltungsinterne Mitwirkung.

    Eine ohne Einvernehmen der Gemeinde erteilte Baugenehmigung kann von ihr im Klagewege angefochten werden (vgl. BVerwGE 22, 342; aA Gelzer, Bauplanungsrecht, 2. Aufl. Rdn 628).

    Ist das der Fall, so muß die Gemeinde ihr Einvernehmen erklären; sie ist nicht befugt, ihr Einverständnis aus anderen Gründen zu versagen (Ernst/Zinkahn/Bielenberg a.a.O. § 36 Rdn 21; vgl. BVerwGE 22, 342, 346; Gelzer a.a.O. Rdn 627).

  • BVerwG, 17.12.1964 - I C 36.64

    Rechtscharakter des § 33 BBauG; Auslegung von § 34 BBauG

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Das kann sie vielmehr nur, wenn die Gemeinde - was hier nicht geschehen ist - eine Veränderungssperre nach § 14 BBauG beschlossen hat (Senatsurteil vom 12. Juni 1975 - III ZR 158/72 = NJW 1975, 1562, 1564 im Anschluß an BVerwGE 20, 127, 134 = NJW 1965, 549, 551 = DVBl 1965, 284, 286 mit Anm. Zinkahn S. 287; BVerwG BRS 22 Nr. 35; Gelzer a.a.O. Rdn 724 f).

    Diese Vorschrift kommt auch dann zum Zuge, wenn ein bereits beschlossener Bebauungsplan noch nicht bestandskräftig geworden ist (BVerwGE 20, 127; Ernst/Zinkahn/Bielenberg a.a.O. § 34 Rdn 5).

  • BGH, 12.06.1975 - III ZR 158/72

    Voraussetzungen einer Entschädigung wegen aufgehobener oder geänderter Nutzung

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Das kann sie vielmehr nur, wenn die Gemeinde - was hier nicht geschehen ist - eine Veränderungssperre nach § 14 BBauG beschlossen hat (Senatsurteil vom 12. Juni 1975 - III ZR 158/72 = NJW 1975, 1562, 1564 im Anschluß an BVerwGE 20, 127, 134 = NJW 1965, 549, 551 = DVBl 1965, 284, 286 mit Anm. Zinkahn S. 287; BVerwG BRS 22 Nr. 35; Gelzer a.a.O. Rdn 724 f).

    Sie wäre als "Begünstigte" im Sinne des Enteignungsrechts anzusehen, da der Eingriff in ihrem (planerischen) Interesse erfolgt ist (vgl. Senatsurteil in NJW 1975, 1562, 1565).

  • BVerwG, 29.04.1964 - I C 30.62

    Außenbereich

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Diese Verpflichtung der Gemeinde gründet sich letztlich auf Art. 14 GG, der den Schutz des Eigentums garantiert und der es nicht zuläßt, daß die Bestimmung des Inhalts des Eigentums (hier die konkrete bauliche Nutzung eines Grundstücks) dem Ermessen der Gemeinde überlassen bleibt (BVerwG 18, 247, 250).

    Von dem Begriff der öffentlichen Belange werden alle Gesichtspunkte erfaßt, die für das Bauen im Außenbereich irgendwie rechtserheblich sein können (BVerwGE 18, 247, 250 f; z.B. Bebauungsplan, Flächennutzungsplan).

  • BGH, 17.09.1970 - III ZR 4/69

    Gemeinde - Bauwilliger - Einvernehmen

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Dieser Ansicht hat sich der Senat in seinem Urteil vom 17. September 1970 (III ZR 4/69 = DVBl 1971, 319) angeschlossen.

    Der Senat hat in seinem Urteil vom 17. September 1970 (a.a.O.) zu dieser Frage nicht Stellung zu nehmen brauchen.

  • BVerwG, 25.10.1967 - IV C 129.65

    gemeindliches Einvernehmen - § 42 VwGO, Einvernehmen nach § 36 BauGB ist kein

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (vgl. BVerwGE 22, 342; 28, 145) stellt das Einvernehmen der Gemeinde im Baugenehmigungsverfahren nach § 36 BBauG keinen Verwaltungsakt im Sinne von § 42 Abs. 1 VwGO dar, sondern bedeutet lediglich eine verwaltungsinterne Mitwirkung.

    Der Bauwillige, dessen Vorhaben mit den materiellrechtlichen Vorschriften in Einklang steht, hat jedoch gegenüber der Baugenehmigungsbehörde einen Anspruch auf Erteilung der Baugenehmigung (vgl. BVerwG DVBl 1963, 815, 816; BVerwGE 28, 145, 147/148).

  • BGH, 25.06.1959 - III ZR 220/57

    Bausperre aus Planungsgründen

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Im einzelnen kann dazu auf die Nachweise bei Hußla in Festschrift für Riese 1964 S. 329, 343 sowie die Senatsurteile in BGHZ 30, 338, 353 und in WM 1972, 1030, 1226; 1973, 1215 verwiesen werden.
  • BGH, 26.10.1970 - III ZR 132/67

    Anspruch aus enteignungsgleichem Eingriff wegen der säumigen Bearbeitung eines

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Dabei wird zu bedenken sein: Hat die rechtswidrige Versagung des Einvernehmens der Beklagten zunächst zu einer Versagung und dann zu einer verzögerten Erteilung der Baugenehmigung durch die Bauaufsichtsbehörde geführt, so kann darin ein zur Entschädigung verpflichtender enteignungsgleicher Eingriff zu Lasten des Klägers gefunden werden (vgl. Senatsurteil vom 26. Oktober 1970 - III ZR 132/67 = DVBl 1971, 464).
  • BGH, 31.01.1963 - III ZR 119/61
    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Auch die vom Berufungsgericht angeführte Senatsentscheidung vom 31. Januar 1963 - III ZR 119/61 = NJW 1963, 1199, nach der eine Amtspflicht der bei der Wohnraumbewirtschaftung mitwirkenden Gemeinde gegenüber dem Bürger besteht, die zur Entscheidung berufene Kreisbehörde vollständig, wahrheitsgemäß und ohne Verzögerung zu unterrichten, betrifft nicht einen Ausnahmefall; diese Amtspflicht ist vielmehr eine Konkretisierung der allen Behörden obliegenden allgemeinen Pflicht zur gesetzmäßigen Verwaltung.
  • BVerwG, 22.09.1967 - IV C 109.65

    Umfang des Bestandsschutzes bei gewerblich genutzten Baulichkeiten; Begriff der

    Auszug aus BGH, 29.09.1975 - III ZR 40/73
    Als "vorhandene Bebauung" im Sinne des § 34 BBauG muß über das bereits genehmigte Wohngebäude auf dem Grundstück des Klägers hinaus die Umgebung dieses Grundstücks einmal insoweit berücksichtigt werden, als sich die Ausführung des Vorhabens auf sie auswirken kann, und zweitens insoweit, als die Umgebung ihrerseits den bodenrechtlichen Charakter des Baugrundstücks prägt oder doch beeinflußt (BVerwGE 27, 341, 344, 345; 31, 20; 41, 227, 233 f).
  • BVerwG, 06.11.1968 - IV C 2.66

    Bebauungszusammenhang i.S. von §§ 34, 19 Abs. 1 BBauG

  • BVerwG, 01.12.1972 - IV C 6.71

    Beachtlichkeit eines während des Revisionsverfahrens zustandekommenden

  • BGH, 28.02.1963 - III ZR 192/61
  • RG, 21.06.1933 - V 392/32

    1. Haftet der Staat dem geschädigten Zeitungsverlag auf Schadensersatz, wenn die

  • BVerwG, 19.11.1965 - IV C 133.65

    Voraussetzungen für die Zulassung einer Revision - Anforderungen an die Darlegung

  • BGH, 18.06.1970 - III ZR 13/67

    Genehmigungsverfahren - Amtspflicht - Genehmigungsantrag - Ausnahmebewilligung -

  • BGH, 29.03.1971 - III ZR 110/68

    Untätigbleiben des Gesetzgebers als Enteignung

  • BGH, 30.01.1975 - III ZR 18/72

    Amtspflichten der Gemeinde bei Beschlußfassung über einen Bebauungsplan; Begriff

  • BVerwG, 28.05.1963 - I C 247.58

    Anspruch auf Erteilung der zur Durchführung des Baues erforderlichen

  • BGH, 11.01.2007 - III ZR 302/05

    Staatshaftung bei verzögerter Antragsbearbeitung

    In der Rechtsprechung des Senats ist aber seit langem anerkannt, dass insbesondere eine Verzögerung bei Erteilung einer Bauerlaubnis (faktische Bausperre) oder die verzögerte Bearbeitung einer nach geltendem Recht positiv zu bescheidenden Bauvoranfrage ebenso einen enteignungsgleichen Eingriff darstellen kann wie eine förmliche, dem geltenden Recht widersprechende Ablehnung der Baugenehmigung (BGHZ 65, 182, 188 f.; Senatsurteil vom 11. Juni 1992 - III ZR 210/90 - NVwZ 1992, 1119, 1121 = VersR 1993, 185, 186; Urteil vom 12. Juli 2001 aaO).
  • BGH, 16.09.2010 - III ZR 29/10

    Verweigerung des baurechtlichen Einvernehmens: Keine Haftung der Gemeinde bei

    Der auf der Planungshoheit beruhenden Beteiligung der Gemeinde am Baugenehmigungsverfahren kann nämlich im Falle der Versagung des Einvernehmens eine für den Bauwilligen ausschlaggebende Bedeutung zukommen, wenn die Baugenehmigungsbehörde nach der Rechtslage gehindert ist, eine Baugenehmigung auszusprechen, solange die Gemeinde ihr Einvernehmen nicht erklärt hat (übereinstimmende Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und des Bundesgerichtshofs; vgl. z.B. BVerwGE 22, 342, 345 ff; BVerwG UPR 1992, 234, 235; Senatsurteile vom 29. September 1975 - III ZR 40/73, BGHZ 65, 182, 186; vom 18. Dezember 1986 - III ZR 174/85, BGHZ 99, 262, 273; vom 21. Mai 1992 - III ZR 14/91, BGHZ 118, 263, 265; vom 13. Oktober 2005 - III ZR 234/04, NVwZ 2006, 1177).

    Dessen Interessen werden durch die Amtspflicht, das Einvernehmen nicht zu verweigern, wenn das Bauvorhaben nach den §§ 31, 33, 34 oder 35 BauGB zulässig ist, in individualisierter und qualifizierter Weise geschützt (Senat aaO BGHZ 65, 182, 184 ff; seither st. Rspr. aaO BGHZ 118, 263, 265 f m.w.N.).

    Zudem hat der Bauwillige, dessen Vorhaben mit den materiellrechtlichen Vorschriften in Einklang steht, einen durch Art. 14 GG geschützten Anspruch gegenüber der Baugenehmigungsbehörde auf Erteilung der Baugenehmigung (Senat aaO BGHZ 65, 182, 186; vgl. Urteil vom 11. Januar 2007 - III ZR 302/05 - BGHZ 170, 260 Rn. 33 f m.w.N.).

  • BGH, 21.05.1992 - III ZR 14/91

    Amtshaftung von Bauaufsichtsbehörde und Gemeinde bei rechtswidriger Ablehnung

    In der Senatsrechtsprechung ist seit langem anerkannt, daß die - sei es auch rechtswidrige - Versagung des erforderlichen gemeindlichen Einvernehmens die Baugenehmigungsbehörde bindet (Senatsurteile BGHZ 65, 182, 186; 99, 262, 273; vgl. auch BVerwGE 22, 342 sowie BVerwG NVwZ-RR 1989, 6 = ZfBR 1989, 39).

    Dieser Bindungswirkung entspricht es, daß die rechtswidrige Versagung des Einvernehmens unmittelbare Amtshaftungs- oder Entschädigungsansprüche des geschädigten Bauherrn gegen die Gemeinde begründen kann (Senatsurteil BGHZ 65, 182, 186; Senatsurteil vom 26. April 1979 - III ZR 100/77 = NJW 1980, 387, 389 [BGH 26.04.1979 - III ZR 100/77]; Senatsbeschlüsse vom 25. Februar 1988 - III ZR 118/87, mitgeteilt bei Reinken/Schwager, DVBl 1988, 919, 925; vom 25. Oktober 1990 - III ZR 249/89 = BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Gemeinderat 4; vom 26. September 1991 - III ZR 39/90 = BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Gemeinderat 8 = UPR 1992, 105).

    Dies ist nunmehr durch § 36 Abs. 2 Satz 1 BauGB ausdrücklich klargestellt, galt aber auch schon für das hier einschlägige Bundesbaugesetz (Senatsurteil BGHZ 65, 182, 186 m.w.N.; Dyong in Ernst/Zinkahn/Bielenberg, Bundesbaugesetz, Loseblattausgabe Stand 1979, § 36 Rn. 21).

    In der Rechtsprechung des Senats ist seit langem anerkannt, daß eine Verzögerung bei der Erteilung einer Baugenehmigung (entsprechendes gilt für einen Bauvorbescheid) ebenso einen enteignungsgleichen Eingriff darstellen kann wie die förmliche, dem geltenden Recht widersprechende Ablehnung einer Bauerlaubnis (z.B. Senatsurteil BGHZ 65, 182, 188, 189; s. auch Senatsurteil vom 21. Mai 1992 - III ZR 158/90 -, für BGHZ vorgesehen; ferner Krohn/Löwisch, Eigentumsgarantie, Enteignungsentschädigung, 3. Aufl. 1984, Rn. 215, 217; Nüßgens/Boujong, Eigentum, Sozialbindung, Enteignung, Rn. 421, 423).

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