Rechtsprechung
BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01 |
Volltextveröffentlichungen (9)
- Simons & Moll-Simons
AO 1977 §§ 169 Abs. 2 Satz 2, 370 Abs. 1 Nr. 1 und 378
- Wolters Kluwer
Täterbegriff bei der leichtfertigen Steuerverkürzung - Unzutreffende Gewinnermittlung durch einen Steuerfachangestellten - Unzulässigkeit einer Steuerfestsetzung nach Ablauf der Festsetzungsfrist - Exkulpationsmöglichkeit eines steuerlichen Beraters als Erfüllungsgehilfe ...
- Judicialis
AO 1977 § 169 Abs. 2 Satz 2; ; AO 1977 § 370 Abs. 1 Nr. 1; ; AO 1977 § 378
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Verlängerte Festsetzungsfrist bei Steuerverkürzung
- Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)
Steuerfachangestellte eines Steuerberaters als Täter einer leichtfertigen Steuerverkürzung ? Grobe Fahrlässigkeit bei einer unzutreffenden Gewinnermittlung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- IWW (Kurzinformation)
Leichtfertige Steuerverkürzung - Mitarbeiter des steuerlichen Beraters verantwortlich
Sonstiges (2)
Verfahrensgang
- FG Düsseldorf, 11.04.2001 - 18 K 7170/97
- BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Papierfundstellen
- BFHE 200, 495
- NJW 2003, 1894
- BB 2003, 722
- DB 2003, 2370
- BStBl II 2003, 385
Wird zitiert von ... (47) Neu Zitiert selbst (15)
- BFH, 03.02.1983 - IV R 153/80
Bei Anwendung des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO ist grobes Verschulden des steuerlichen …
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Ob der Steuerschuldner selber oder sein Vertreter bzw. Erfüllungsgehilfe den Tatbestand einer Steuerhinterziehung oder einer leichtfertigen Steuerverkürzung erfüllt hat, ist unerheblich (BFH-Urteile vom 31. Januar 1989 VII R 77/86, BFHE 156, 30, BStBl II 1989, 442, …und vom 30. Oktober 1990 VII R 18/88, BFH/NV 1991, 721; vgl. zu § 144 Abs. 1 Satz 1 der Reichsabgabenordnung --AO-- BFH-Urteil vom 4. März 1980 VII R 88/77, BFHE 130, 131, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1980, Nr. 335, und zu § 152 Abs. 1 Satz 3 AO 1977 Senatsurteil vom 3. Februar 1983 IV R 153/80, BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324).So hat der Senat im Urteil in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324 ausgeführt, dass sich die Festsetzungsfrist dann verlängert, wenn die Person, deren sich die Steuerpflichtige zur Erfüllung seiner steuerlichen Pflichten bedient, dabei eine Steuerhinterziehung (§ 370 AO 1977) oder eine leichtfertige Steuerverkürzung (§ 378 Abs. 1 AO 1977) begeht (3.b cc der Gründe; so auch Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, § 169 AO 1977 Tz. 18).
Der erkennende Senat hat wiederholt ausgeführt, dass eine leichtfertige Steuerverkürzung auch dann vorliegen kann, wenn der steuerliche Berater den Gewinn des Steuerpflichtigen zu niedrig ermittelt und diesen Gewinn in die von ihm vorbereitete, aber vom Steuerpflichtigen unterzeichnete Steuererklärung einsetzt (vgl. Senatsurteile vom 23. Oktober 1986 IV R 54/86, BFH/NV 1988, 409, und in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324, unter 3.b cc zur Verlängerung der Festsetzungsfrist).
Steuerrechtlich hat zudem der Steuerpflichtige die objektiv unrichtigen Angaben zu verantworten, selbst wenn ihn daran kein eigenes Verschulden trifft (BFH-Urteile in BFHE 156, 30, BStBl II 1989, 442, und in BHFE 137, 547, BStBl II 1983, 324, jeweils m.w.N.).
- BFH, 25.06.1997 - VIII B 35/96
Voraussetzungen für eine grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache - Umfang der …
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Von Bedeutung ist dann nur, ob der steuerliche Berater im Hinblick auf den Inhalt der Steuererklärung als Erfüllungsgehilfe des Steuerpflichtigen anzusehen ist, selbst wenn nur dieser eine Erklärung mit wahrem Inhalt abgeben kann und deshalb die von seinem steuerlichen Berater vorbereitete Erklärung überprüfen muss (vgl. hierzu z.B. BFH-Beschluss vom 25. Juni 1997 VIII B 35/96, BFH/NV 1998, 8).Leichtfertigkeit bedeutet nach der gefestigten Rechtsprechung des BFH (…vgl. z.B. BFH-Beschlüsse vom 14. Dezember 2000 II B 123/99, BFH/NV 2001, 738; vom 17. März 2000 VII B 39/99, BFH/NV 2000, 1180, und in BFH/NV 1998, 8) einen erheblichen Grad an Fahrlässigkeit, der etwa der groben Fahrlässigkeit des bürgerlichen Rechts entspricht, aber im Gegensatz dazu auf die persönlichen Fähigkeiten des Täters abstellt.
- BayObLG, 09.11.1993 - 4St RR 54/93
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Nach der Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts (BayObLG) vom 9. November 1993 4 St RR 54/93 (Zeitschrift für Wirtschaft, Steuer, Strafrecht --wistra-- 1994, 34, Deutsches Steuerrecht --DStR-- 1994, 410) sei einem Steuerpflichtigen nicht anzulasten, dass er eine vom Steuerberater unzutreffend erstellte Erklärung für richtig angesehen, unterschrieben und abgegeben habe.Etwas anderes folgt auch nicht aus der von der Revision angeführten Rechtsprechung der ordentlichen Gerichtsbarkeit (vgl. Urteil des BayObLG in wistra 1994, 34, DStR 1994, 410, und Beschluss des Oberlandesgerichts --OLG-- Braunschweig vom 8. März 1996 Ss (B) 100/95, wistra 1996, 319, DStR 1997, 515;… zustimmend Joecks in Franzen/Gast/Joecks, Steuerstrafrecht, 5. Aufl., § 378 AO 1977 Rz. 25, § 370 AO 1977 Rz. 18;… Tormöhlen in Wannemacher, Steuerstrafrecht, 4. Aufl., Rz. 1712; Krekeler in Praxis Steuerstrafrecht --PStR-- 2002, 129 ff., 133 f.; Dörn, Die Steuerberatung --Stbg-- 2002, 454 ff.;… kritisch Kohlmann, Steuerstrafrecht, § 378 AO 1977 Rdnr. 24), wonach der steuerliche Berater nicht wegen einer leichtfertigen Steuerverkürzung belangt werden könne, wenn er lediglich eine Steuererklärung für den Steuerpflichtigen vorbereitet hat.
- BFH, 17.03.2000 - VII B 39/99
Leichtfertige Branntweinsteuerverkürzung
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Leichtfertigkeit bedeutet nach der gefestigten Rechtsprechung des BFH (…vgl. z.B. BFH-Beschlüsse vom 14. Dezember 2000 II B 123/99, BFH/NV 2001, 738; vom 17. März 2000 VII B 39/99, BFH/NV 2000, 1180, und in BFH/NV 1998, 8) einen erheblichen Grad an Fahrlässigkeit, der etwa der groben Fahrlässigkeit des bürgerlichen Rechts entspricht, aber im Gegensatz dazu auf die persönlichen Fähigkeiten des Täters abstellt.Ein derartiges Verschulden liegt danach vor, wenn der Täter nach den Gegebenheiten des konkreten Falls und seinen individuellen Fähigkeiten in der Lage gewesen wäre, den sich aus den konkret einschlägigen gesetzlichen Regelungen ergebenden Sorgfaltspflichten zu genügen (BFH-Beschluss in BFH/NV 2000, 1180).
- BFH, 31.01.1989 - VII R 77/86
Steuerhinterziehung - Verlängerte Festsetzungsfrist - Exkulpationsbeweis - …
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Ob der Steuerschuldner selber oder sein Vertreter bzw. Erfüllungsgehilfe den Tatbestand einer Steuerhinterziehung oder einer leichtfertigen Steuerverkürzung erfüllt hat, ist unerheblich (BFH-Urteile vom 31. Januar 1989 VII R 77/86, BFHE 156, 30, BStBl II 1989, 442, …und vom 30. Oktober 1990 VII R 18/88, BFH/NV 1991, 721; vgl. zu § 144 Abs. 1 Satz 1 der Reichsabgabenordnung --AO-- BFH-Urteil vom 4. März 1980 VII R 88/77, BFHE 130, 131, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1980, Nr. 335, und zu § 152 Abs. 1 Satz 3 AO 1977 Senatsurteil vom 3. Februar 1983 IV R 153/80, BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324).Steuerrechtlich hat zudem der Steuerpflichtige die objektiv unrichtigen Angaben zu verantworten, selbst wenn ihn daran kein eigenes Verschulden trifft (BFH-Urteile in BFHE 156, 30, BStBl II 1989, 442, und in BHFE 137, 547, BStBl II 1983, 324, jeweils m.w.N.).
- BFH, 23.10.1986 - IV R 54/86
Ergehen von Steuerbescheiden nach Ablauf der allgemeinen Steuerfestsetzungsfrist …
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Der erkennende Senat hat wiederholt ausgeführt, dass eine leichtfertige Steuerverkürzung auch dann vorliegen kann, wenn der steuerliche Berater den Gewinn des Steuerpflichtigen zu niedrig ermittelt und diesen Gewinn in die von ihm vorbereitete, aber vom Steuerpflichtigen unterzeichnete Steuererklärung einsetzt (vgl. Senatsurteile vom 23. Oktober 1986 IV R 54/86, BFH/NV 1988, 409, und in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324, unter 3.b cc zur Verlängerung der Festsetzungsfrist). - OLG Braunschweig, 08.03.1996 - Ss (B) 100/95
Steuerstrafrecht; keine mittelbare Täterschaft des Steuerberaters bei …
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Etwas anderes folgt auch nicht aus der von der Revision angeführten Rechtsprechung der ordentlichen Gerichtsbarkeit (vgl. Urteil des BayObLG in wistra 1994, 34, DStR 1994, 410, und Beschluss des Oberlandesgerichts --OLG-- Braunschweig vom 8. März 1996 Ss (B) 100/95, wistra 1996, 319, DStR 1997, 515;… zustimmend Joecks in Franzen/Gast/Joecks, Steuerstrafrecht, 5. Aufl., § 378 AO 1977 Rz. 25, § 370 AO 1977 Rz. 18;… Tormöhlen in Wannemacher, Steuerstrafrecht, 4. Aufl., Rz. 1712; Krekeler in Praxis Steuerstrafrecht --PStR-- 2002, 129 ff., 133 f.; Dörn, Die Steuerberatung --Stbg-- 2002, 454 ff.;… kritisch Kohlmann, Steuerstrafrecht, § 378 AO 1977 Rdnr. 24), wonach der steuerliche Berater nicht wegen einer leichtfertigen Steuerverkürzung belangt werden könne, wenn er lediglich eine Steuererklärung für den Steuerpflichtigen vorbereitet hat. - BFH, 23.03.1982 - VII R 68/81
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Ist der steuerliche Berater als Erfüllungsgehilfe anzusehen, scheidet die Exkulpationsmöglichkeit nach § 169 Abs. 2 Satz 3 AO 1977 aus (BFH-Urteil vom 23. März 1982 VII R 68/81, BFHE 135, 563, HFR 1982, 423). - BFH, 02.04.1998 - V R 60/97
Festsetzungsfrist bei Steuerhinterziehung mit Schuldausschließungsgrund
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Das setzt voraus, dass der jeweilige Täter den Tatbestand in objektiver und subjektiver Hinsicht erfüllt (BFH-Urteil vom 2. April 1998 V R 60/97, BFHE 186, 1, BStBl II 1998, 530). - BFH, 14.12.2000 - II B 123/99
Leichtfertige Steuerverkürzung durch Gestaltungsmissbrauch
Auszug aus BFH, 19.12.2002 - IV R 37/01
Leichtfertigkeit bedeutet nach der gefestigten Rechtsprechung des BFH (vgl. z.B. BFH-Beschlüsse vom 14. Dezember 2000 II B 123/99, BFH/NV 2001, 738;… vom 17. März 2000 VII B 39/99, BFH/NV 2000, 1180, und in BFH/NV 1998, 8) einen erheblichen Grad an Fahrlässigkeit, der etwa der groben Fahrlässigkeit des bürgerlichen Rechts entspricht, aber im Gegensatz dazu auf die persönlichen Fähigkeiten des Täters abstellt. - BFH, 30.10.1990 - VII R 18/88
Forderung von hinterzogener Minearlölsteuer - Unterbrechung des Ablaufs der …
- OLG Karlsruhe, 19.03.1986 - 3 Ws 147/85
- FG Düsseldorf, 11.04.2001 - 18 K 7170/97
Steuerverkürzung; Fehlbuchung; Festsetzungsfrist; Steuerberatungsgesellschaft - …
- BFH, 04.03.1980 - VII R 88/77
- RG, 12.04.1923 - III 750/22
Erfordert der Begriff der "Wahrnehmung der Angelegenheiten des Steuerpflichtigen" …
- BFH, 29.10.2013 - VIII R 27/10
Festsetzungsverjährung bei leichtfertig unrichtiger Gewinnermittlung durch …
Entgegen der Auffassung des FG, das sich auf das Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01 (BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385) stütze, könne ein Steuerberater nicht Täter einer leichtfertigen Steuerverkürzung nach § 378 Abs. 1 AO sein, da diese nach dem Tatbestand des § 370 Abs. 1 Nr. 1 AO nur begehe, wer selbst eine unrichtige Erklärung abgebe.Der IV. Senat, der in seinem Urteil in BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385 die Auffassung vertreten hat, dass der Tatbestand des § 370 Abs. 1 Nr. 1 AO auch dann erfüllt sei, wenn der Steuerberater selbst keine Angaben gegenüber der Finanzbehörde macht, hat auf Anfrage des Senats nach § 11 Abs. 3 Sätze 1 und 3 FGO der Abweichung von seiner Rechtsprechung zugestimmt.
- BFH, 26.02.2008 - VIII R 1/07
Sinn und Zweck der auf zehn Jahre verlängerten Festsetzungsfrist nach § 169 Abs. …
Die Annahme einer auf zehn oder fünf Jahre verlängerten Frist setzt voraus, dass die objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmale einer vollendeten Steuerhinterziehung i.S. des § 370 AO oder einer leichtfertigen Steuerverkürzung i.S. des § 378 AO vorliegen (ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs --BFH--, vgl. BFH-Urteile vom 2. April 1998 V R 60/97, BFHE 186, 1, BStBl II 1998, 530; vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01, BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385). - FG Hessen, 07.05.2018 - 10 K 477/17
§ 235 AO, § 370 Abs. 1 AO, § 29 Abs. 1 Nr. 3 ErbStG, § 30 ErbStG
Leichtfertigkeit bedeutet nach höchstrichterlicher Rechtsprechung (vgl. BFH-Urteil vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01, BStBl II 2003, 385, m. w. N.) einen erheblichen Grad an Fahrlässigkeit und entspricht damit in etwa der groben Fahrlässigkeit des bürgerlichen Rechts.
- OVG Nordrhein-Westfalen, 27.10.2008 - 12 A 1983/08
Rückwirkende Neufestsetzung von Elternbeiträgen für Kindergarten
Rspr. d. BFH, vgl. Urteile vom 26.2.2008 - VIII R 1/07 -, BStBl II 2008, 659, vom 2.4.1998 - V R 60/97 -, BFHE 186, 1, BStBl II 1998, 530, und vom 19.12.2002 - IV R 37/01 -, BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385. - BFH, 29.04.2008 - VIII R 28/07
Steuerhinterziehung durch bewusste Nichterklärung von Einkünften aus …
Die Annahme einer auf zehn bzw. fünf Jahre verlängerten Frist setzt voraus, dass die objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmale einer vollendeten Steuerhinterziehung i.S. des § 370 AO oder einer leichtfertigen Steuerverkürzung i.S. des § 378 AO vorliegen (ständige Rechtsprechung, vgl. BFH-Urteile vom 2. April 1998 V R 60/97, BFHE 186, 1, BStBl II 1998, 530; vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01, BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385). - BFH, 14.05.2013 - X B 33/13
Nachträglich bekannt gewordene Tatsachen bei Doppelansatz von …
Leichtfertigkeit bedeutet einen erheblichen Grad an Fahrlässigkeit, der etwa der groben Fahrlässigkeit des bürgerlichen Rechts entspricht, im Gegensatz dazu aber auf die persönlichen Fähigkeiten des Täters abstellt (BFH-Urteil vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01, BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385, unter II.2., m.w.N.). - BFH, 10.05.2010 - I B 160/09
Divergenzzulassung
Das FG hat sich dabei auf das Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01 (BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385) gestützt, das als Täter einer leichtfertigen Steuerverkürzung i.S. des § 378 AO auch denjenigen ansieht, der die Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen wahrnimmt (im dortigen Streitfall: der Gewinn des Steuerpflichtigen war grob fahrlässig unzutreffend ermittelt und vom Finanzamt bei der Steuerveranlagung zugrunde gelegt worden).Außerdem hat der BFH in seinem Urteil in BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385 in besonderer Weise darauf abgestellt, dass die straf- bzw. ordnungswidrigkeitenrechtliche Verantwortlichkeit des Beraters wachse, je weitgehender sich der Steuerpflichtige durch Aufgabenübertragung auf den Berater straf- bzw. ordnungswidrigkeitenrechtlich entlastet.
Die Rechtssache hat keine grundsätzliche Bedeutung i.S. des § 115 Abs. 2 Nr. 1 FGO (Grundsatzrevision), da ein Klärungsbedürfnis für die Rechtsfrage angesichts des zeitnahen und in der finanzgerichtlichen Rechtsprechung nicht angegriffenen BFH-Urteils in BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385 durch eine weitere Entscheidung des BFH nicht besteht.
- FG Baden-Württemberg, 14.03.2019 - 3 K 2728/17
Maßstab für die Prüfung des Vorliegens einer Steuerhinterziehung im …
Die Annahme einer auf zehn (oder fünf) Jahre verlängerten Festsetzungsfrist setzt voraus, dass die objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmale einer vollendeten Steuerhinterziehung im Sinne des § 370 AO (oder einer leichtfertigen Steuerverkürzung im Sinne des § 378 AO) vorliegen (vgl. BFH-Urteile vom 2. April 1998 V R 60/97, BStBl II 1998, 530, vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01, BStBl II 2003, 385 und vom 26. Februar 2008 VIII R 1/07, BStBl II 2008, 659). - BFH, 17.11.2015 - X R 35/14
Verlängerung der Festsetzungsfrist nach § 169 Abs. 2 Satz 2 AO: Keine …
Leichtfertigkeit bedeutet einen erheblichen Grad an Fahrlässigkeit, der etwa der groben Fahrlässigkeit des bürgerlichen Rechts entspricht, im Gegensatz dazu aber auf die persönlichen Fähigkeiten des Täters abstellt (BFH-Urteile vom 19. Dezember 2002 IV R 37/01, BFHE 200, 495, BStBl II 2003, 385, unter II.2., und in BFHE 243, 116, BStBl II 2014, 295, Rz 30). - OLG Zweibrücken, 23.10.2008 - 1 Ss 140/08
Leichtfertige Steuerverkürzung: Bußgeldrechtliche Verantwortlichkeit des …
Soweit in der finanzgerichtlichen Rechtsprechung vom Bundesfinanzhof eine gegenteilige Auffassung vertreten wird (Urteil vom 19.12.2002 - IV R 37/01 - zitiert nach juris), die eine weitergehende Verantwortlichkeit des Steuerberaters nach § 378 Abs. 1 AO annimmt, überzeugt diese nicht. - FG Rheinland-Pfalz, 18.07.2012 - 5 K 1348/09
Steuerliche Erklärungspflichten eines Betreuers
- BFH, 25.09.2007 - IX B 199/06
Darlegung einer Divergenz (hier: Schuldvorwurf bei Einschaltung eines …
- FG Düsseldorf, 26.05.2021 - 5 K 143/20
Vorwurf der Steuerhinterziehung gegenüber dem vertretungsberechtigten …
- FG Hessen, 09.11.2010 - 5 K 3252/05
Gewährung der Steuervergünstigung nach § 6 Abs. 3 Satz 1 GrEStG bei Veränderung …
- BFH, 13.02.2008 - IX R 61/07
Festsetzungsfrist bei Steuerhinterziehung - Spekulationsbesteuerung 1996 …
- FG Hessen, 24.09.2009 - 6 K 1727/08
Verwertungsverbot für im Rahmen einer Durchsuchung aufgefundene Beweismittel; …
- FG Sachsen, 19.08.2009 - 2 K 213/09
Leichtfertige Steuerverkürzung und verlängerte Festsetzungsfrist auch bei nicht …
- FG Nürnberg, 16.07.2013 - 2 K 1943/10
Fehlerhafte Angaben in Feld 1 des CMR-Briefs führen zur Unvollständigkeit des …
- FG Hessen, 24.06.2013 - 7 K 976/11
- FG Niedersachsen, 18.12.2006 - 10 K 316/00
Festsetzung von Hinterziehungszinsen zur Einkommensteuer; Steuerhinterziehung bei …
- BFH, 04.05.2004 - VII R 64/03
Einfuhrabgabenentstehung: Entziehen aus der zollamtlichen Überwachung; …
- FG Köln, 15.12.2011 - 10 K 493/09
Ausgleichsfähigkeit von Gewinnen/Verlusten aus Optionshandel mit …
- FG Hessen, 24.06.2013 - 7 K 946/11
Verwendung von vergälltem Alkohol außerhalb der Räumlichkeiten des …
- FG München, 13.07.2009 - 4 K 235/06
Ermittlung des gemeinen Werts von GmbH-Geschäftsanteilen aus Verkäufen bei …
- FG Baden-Württemberg, 21.09.2005 - 13 K 59/01
Beweislast für das Vorliegen einer Arbeitnehmertätigkeit im Ausland trägt der …
- FG Nürnberg, 07.07.2009 - 2 K 686/08
Kein Vorsteuerabzug bei Zwischenschaltung eines abrechnenden aber die Lieferungen …
- BFH, 30.03.2005 - IV B 161/03
Kein Verfahrensmangel bei Rüge unterlassener Feststellungen zu leichtfertiger …
- OLG Köln, 02.12.2004 - 8 U 44/04
Pflichten des Steuerberaters bei Übernahme umfassender Aufträge - Hinweispflicht …
- FG Köln, 22.06.2011 - 4 K 950/08
Nacherklärung von Rentenbezügen
- FG Thüringen, 29.01.2020 - 4 K 381/18
Leichtfertige Steuerverkürzung bei Missachtung der Anzeigepflicht gemäß § 19 Abs. …
- FG Nürnberg, 10.11.2009 - II 18/06
Vorsteuerabzug: Leistender im Sinne des Umsatzsteuerrechts - Unternehmerfähigkeit …
- FG Baden-Württemberg, 14.12.2009 - 10 K 2140/08
Tatsache i.S. des § 173 Abs 1 AO - Amtsermittlungspflicht bei Erstellung der …
- FG Münster, 22.06.2006 - 8 K 6609/03
Nachträgliche Änderung von Steuerbescheiden, die nach Betriebsprüfung schon …
- FG Baden-Württemberg, 17.03.2004 - 5 K 59/01
Anzeige des Notars nach § 18 GrEStG keine Anzeige des Steuerpflichtigen i.S. des …
- FG Düsseldorf, 06.08.2003 - 4 K 7378/01
Pflichtenkreis des Zolllagerinhabers und des Hauptverpflichteten - …
- FG Düsseldorf, 25.04.2005 - 16 K 1387/04
Zinseinkünfte; Steuerpflicht; türkische Staatsangehörige; Auslandsanlage; …
- FG Hamburg, 25.01.2012 - 4 K 195/10
Energiesteuer: Begriff der privaten nichtgewerblichen Schifffahrt, leichtfertige …
- FG Saarland, 08.08.2007 - 1 V 1148/07
Festsetzungsverjährung nicht erklärter Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
- FG Schleswig-Holstein, 09.11.2006 - 3 K 221/03
Verlängerung der Festsetzungsfrist durch Ablaufhemmung
- FG Hessen, 16.02.2005 - 9 K 1246/02
Kindergeld; Wohnsitz; Steuerhinterziehung; Festsetzungsverjährung; Ausland; …
- FG Düsseldorf, 05.04.2004 - 3 V 5970/03
Abgrenzung zwischen leichtfertiger und vorsätzlicher Steuerverkürzung bei …
- FG Hamburg, 27.11.2012 - 4 K 179/10
Energiesteuerrecht: Leichtfertige Steuerverkürzung bei Veräußerung von …
- FG Düsseldorf, 21.12.2005 - 4 K 3516/04
Entstehen eines Zollzuschlages durch die Benutzung des grünen Ausgangs an einem …
- FG Düsseldorf, 25.04.2005 - 16 K 3684/02
Zinseinkünfte; Steuerpflicht; türkische Staatsangehörige; Schulbildung; Kenntnis; …
- FG Hamburg, 08.06.2012 - 4 K 104/11
Stromsteuer: Stromsteuerentlastung
- FG München, 25.10.2010 - 14 V 2475/10
Regelsteuersatz für mit gewerblichen Maschinen gegenüber anderen Landwirten …
- FG München, 24.05.2012 - 14 K 2406/11
Zuschätzung von Umsätzen, leichtfertige Steuerverkürzung GSW