Rechtsprechung
   BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1976,154
BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75 (https://dejure.org/1976,154)
BFH, Entscheidung vom 14.12.1976 - VIII R 76/75 (https://dejure.org/1976,154)
BFH, Entscheidung vom 14. Dezember 1976 - VIII R 76/75 (https://dejure.org/1976,154)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1976,154) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer

    Künstlerische Tätigkeit - Grenzbereich - Gewerbliche Tätigkeit - Gebrauchszweck - Spätere Verwendung der Arbeit - Sachkundeerfordernis - Möglichkeit einer Stellungnahme

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)

    Für die Abgrenzung der künstlerischen gegenüber der gewerblichen Tätigkeit sind ihr Charakter, nicht aber der Gebrauchszweck oder die spätere Verwendung der Arbeit maßgeblich

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BFHE 121, 410
  • DB 1977, 1346
  • BStBl II 1977, 471
  • BStBl II 1977, 474
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (38)Neu Zitiert selbst (15)

  • BFH, 22.06.1971 - VIII 23/65

    Gutachter - Schätzung von Einrichtungsgegenständen - Schätzung von Kunstwerken -

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Das FA ist, wie das FG rechtlich zutreffend ausgeführt hat, bei der Veranlagung an eine Rechtsauffassung, die es für ein Vorjahr zugrunde gelegt hat, grundsätzlich nicht gebunden (vgl. BFH-Urteil vom 22. Juni 1971 VIII 23/65, BFHE 103, 77, BStBl II 1971, 749, mit weiteren Nachweisen).

    Der Kläger durfte allenfalls erst von dem Zeitpunkt an darauf vertrauen, für den abgelaufenen Erhebungszeitraum keinen Gewerbesteuermeßbescheid mehr zu erhalten, in dem er den Einkommensteuerbescheid für das nächste Jahr erhielt (vgl. BFH-Urteil VIII 23/65).

    Nur auf diese Weise ist eine einigermaßen bestimmte Abgrenzung möglich (vgl. auch BFH-Urteil VIII 23/65).

  • BFH, 25.11.1970 - I R 78/69

    Fotograf - Wirklichkeitsgetreue Luftbildaufnahmen - Werbung - Planung -

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Nach inzwischen ständiger Rechtsprechung des BFH schließt auch im Grenzbereich zwischen Kunst und Gewerbe der gewerbliche Verwendungszweck und die bestimmungsmäßige Verwendung als Gebrauchsgegenstand die Annahme einer künstlerischen Tätigkeit nicht aus, wenn die Arbeiten des Steuerpflichtigen nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch sind und eine bestimmte künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl. u. a. Urteile vom 10. März 1960 IV 105/58, HFR 1961, 51; vom 25. Juli 1963 IV 204, 205/59, StRK, Einkommensteuergesetz, § 18, Rechtsspruch 292; vom 24. Januar 1963 IV 321/61 U, BFHE 76, 592, BStBl III 1963, 216; vom 20. Dezember 1966 IV 100/62, BFHE 88, 245, BStBl III 1967, 371; vom 2. Oktober 1968 I R 1/66, BFHE 94, 210, BStBl II 1969, 138; vom 25. November 1970 I R 78/69, BFHE 101, 211, BStBl II 1971, 267; vom 11. Juli 1960 V 96/59 S, BFHE 71, 549, BStBl III 1960, 453).

    Nach den Grundsätzen des BFH-Urteils I R 78/69 ist der Kläger nicht als Bildjournalist anzusehen.

  • BFH, 20.12.1966 - IV 100/62

    Modewerbeberatung als gewerbliche Tätigkeit

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Nach inzwischen ständiger Rechtsprechung des BFH schließt auch im Grenzbereich zwischen Kunst und Gewerbe der gewerbliche Verwendungszweck und die bestimmungsmäßige Verwendung als Gebrauchsgegenstand die Annahme einer künstlerischen Tätigkeit nicht aus, wenn die Arbeiten des Steuerpflichtigen nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch sind und eine bestimmte künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl. u. a. Urteile vom 10. März 1960 IV 105/58, HFR 1961, 51; vom 25. Juli 1963 IV 204, 205/59, StRK, Einkommensteuergesetz, § 18, Rechtsspruch 292; vom 24. Januar 1963 IV 321/61 U, BFHE 76, 592, BStBl III 1963, 216; vom 20. Dezember 1966 IV 100/62, BFHE 88, 245, BStBl III 1967, 371; vom 2. Oktober 1968 I R 1/66, BFHE 94, 210, BStBl II 1969, 138; vom 25. November 1970 I R 78/69, BFHE 101, 211, BStBl II 1971, 267; vom 11. Juli 1960 V 96/59 S, BFHE 71, 549, BStBl III 1960, 453).

    An der künstlerischen Eigenschaft der Bilder des Klägers würde es fehlen, wenn er die genauen Angaben oder die Grundgedanken für seine Aufnahmen von den auftraggebenden Firmen erhalten und nur die praktische Ausgestaltung durchzuführen gehabt hätte (vgl. u. a. BFH-Urteile IV 100/62 und IV 105/58 U).

  • BFH, 29.07.1965 - V 162/63
    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Daraus allein folgt jedoch nicht, daß dem Kläger kein oder kein genügender Spielraum für eine eigenschöpferische Tätigkeit verblieben ist (vgl. auch BFH-Urteil vom 29. Juli 1965 V 162/63, StRK, Umsatzsteuergesetz 1951, § 4 Nr. 17, Rechtsspruch 34, HFR 1966, 34).

    Aus den Urteilsgründen muß hervorgehen, auf welchen Kenntnissen und Erfahrungen die Sachkunde des Gerichts beruht und daß nicht sachkundigen Mitgliedern des Kollegiums die erforderliche Sachkunde vermittelt worden ist, um die Nachprüfung zu ermöglichen, ob sich das Gericht diese Sachkunde nicht zu Unrecht beigemessen hat (vgl. u. a. BFH-Urteile V 162/63 sowie vom 19. Juni 1968 I R 25/67, BFHE 92, 336, BStBl II 1968, 543, mit weiteren Rechtsprechungsnachweisen).

  • BFH, 10.03.1960 - IV 105/58
    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Nach inzwischen ständiger Rechtsprechung des BFH schließt auch im Grenzbereich zwischen Kunst und Gewerbe der gewerbliche Verwendungszweck und die bestimmungsmäßige Verwendung als Gebrauchsgegenstand die Annahme einer künstlerischen Tätigkeit nicht aus, wenn die Arbeiten des Steuerpflichtigen nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch sind und eine bestimmte künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl. u. a. Urteile vom 10. März 1960 IV 105/58, HFR 1961, 51; vom 25. Juli 1963 IV 204, 205/59, StRK, Einkommensteuergesetz, § 18, Rechtsspruch 292; vom 24. Januar 1963 IV 321/61 U, BFHE 76, 592, BStBl III 1963, 216; vom 20. Dezember 1966 IV 100/62, BFHE 88, 245, BStBl III 1967, 371; vom 2. Oktober 1968 I R 1/66, BFHE 94, 210, BStBl II 1969, 138; vom 25. November 1970 I R 78/69, BFHE 101, 211, BStBl II 1971, 267; vom 11. Juli 1960 V 96/59 S, BFHE 71, 549, BStBl III 1960, 453).

    An der künstlerischen Eigenschaft der Bilder des Klägers würde es fehlen, wenn er die genauen Angaben oder die Grundgedanken für seine Aufnahmen von den auftraggebenden Firmen erhalten und nur die praktische Ausgestaltung durchzuführen gehabt hätte (vgl. u. a. BFH-Urteile IV 100/62 und IV 105/58 U).

  • BFH, 19.06.1968 - I R 25/67

    Tätigkeit mit künstlerischer Qualität - Grenzfall - Sachkunde

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Aus den Urteilsgründen muß hervorgehen, auf welchen Kenntnissen und Erfahrungen die Sachkunde des Gerichts beruht und daß nicht sachkundigen Mitgliedern des Kollegiums die erforderliche Sachkunde vermittelt worden ist, um die Nachprüfung zu ermöglichen, ob sich das Gericht diese Sachkunde nicht zu Unrecht beigemessen hat (vgl. u. a. BFH-Urteile V 162/63 sowie vom 19. Juni 1968 I R 25/67, BFHE 92, 336, BStBl II 1968, 543, mit weiteren Rechtsprechungsnachweisen).
  • BFH, 24.01.1963 - IV 321/61 U

    Gewerbliche Tätigkeit bei Ausübung des Berufs des Modefotografen oder

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Nach inzwischen ständiger Rechtsprechung des BFH schließt auch im Grenzbereich zwischen Kunst und Gewerbe der gewerbliche Verwendungszweck und die bestimmungsmäßige Verwendung als Gebrauchsgegenstand die Annahme einer künstlerischen Tätigkeit nicht aus, wenn die Arbeiten des Steuerpflichtigen nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch sind und eine bestimmte künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl. u. a. Urteile vom 10. März 1960 IV 105/58, HFR 1961, 51; vom 25. Juli 1963 IV 204, 205/59, StRK, Einkommensteuergesetz, § 18, Rechtsspruch 292; vom 24. Januar 1963 IV 321/61 U, BFHE 76, 592, BStBl III 1963, 216; vom 20. Dezember 1966 IV 100/62, BFHE 88, 245, BStBl III 1967, 371; vom 2. Oktober 1968 I R 1/66, BFHE 94, 210, BStBl II 1969, 138; vom 25. November 1970 I R 78/69, BFHE 101, 211, BStBl II 1971, 267; vom 11. Juli 1960 V 96/59 S, BFHE 71, 549, BStBl III 1960, 453).
  • BGH, 22.03.1967 - IV ZR 10/66

    Rechtsmittel

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Beabsichtigt das FG, die Feststellungen aufgrund eigener Sachkunde zu treffen, so muß dies insbesondere im Bereich der Grenz- und Übergangsfälle für die Verfahrensbeteiligten erkennbar sein oder ihnen mitgeteilt werden, damit sie Gelegenheit haben, hierzu Stellung zu nehmen (vgl. auch Urteil des Bundesgerichtshofs vom 22. März 1967 IV ZR 10/66, Monatsschrift für Deutsches Recht 1967 S. 745; Wieczorek, Zivilprozeßordnung und Nebengesetze, 2. Aufl. 1976, C III c 5 zu § 286 ZPO; Stein-Jonas, Kommentar zur Zivilprozeßordnung, 19. Aufl., Anm. III Nr. 4 vor § 402; Mösl, Deutsche Richterzeitung 1970 S. 110).
  • BFH, 10.12.1964 - IV 238/61 U

    Einordnung einer Tätigkeit eines Bildjournalisten als gewerblich

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Eine eigene Serienproduktion oder die Vervielfältigung des Kunstwerks im Auftrag des Herstellers durch Dritte führt in der Regel zur Annahme einer gewerblichen Tätigkeit (vgl. u. a. BFH-Urteil vom 10. Dezember 1964 IV 238/61 U, BFHE 81, 315, BStBl III 1965, 114).
  • BFH, 02.10.1968 - I R 1/66

    Gewerbesteuerpflicht eines Modeschöpfers

    Auszug aus BFH, 14.12.1976 - VIII R 76/75
    Nach inzwischen ständiger Rechtsprechung des BFH schließt auch im Grenzbereich zwischen Kunst und Gewerbe der gewerbliche Verwendungszweck und die bestimmungsmäßige Verwendung als Gebrauchsgegenstand die Annahme einer künstlerischen Tätigkeit nicht aus, wenn die Arbeiten des Steuerpflichtigen nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch sind und eine bestimmte künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl. u. a. Urteile vom 10. März 1960 IV 105/58, HFR 1961, 51; vom 25. Juli 1963 IV 204, 205/59, StRK, Einkommensteuergesetz, § 18, Rechtsspruch 292; vom 24. Januar 1963 IV 321/61 U, BFHE 76, 592, BStBl III 1963, 216; vom 20. Dezember 1966 IV 100/62, BFHE 88, 245, BStBl III 1967, 371; vom 2. Oktober 1968 I R 1/66, BFHE 94, 210, BStBl II 1969, 138; vom 25. November 1970 I R 78/69, BFHE 101, 211, BStBl II 1971, 267; vom 11. Juli 1960 V 96/59 S, BFHE 71, 549, BStBl III 1960, 453).
  • BFH, 05.03.1970 - IV 213/65

    Erlaß eines Gewerbesteuermeßbescheids - Freiberufliche Einkunftsart - Gewerbliche

  • BFH, 07.03.1974 - IV R 196/72

    Abgrenzung gewerblicher von freiberuflicher (künstlerischer) Tätigkeit bei

  • BFH, 11.07.1960 - V 96/59 S

    Einordnung der Tätigkeit als Graphiker als Tätigkeit als Künstler

  • Drs-Bund, 13.01.1975 - BT-Drs 7/3071
  • BFH, 25.07.1963 - IV 204/59
  • FG Köln, 25.04.2018 - 3 K 265/15

    Vorliegen einer gewerblichen bzw. einer freiberuflichen Tätigkeit bei einer

    b) Nach ständiger Rechtsprechung des BFH schließt ein gewerblicher Verwendungszweck des hergestellten Werks die Annahme einer künstlerischen Tätigkeit nicht aus, wenn die Arbeiten des Steuerpflichtigen nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch sind und eine bestimmte künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl ua. BFH vom 14.12.1976, VIII R 76/75, BStBl. II 1977, 474 m.w.N.).

    Eine künstlerisch gestaltete Leistung verliert nicht allein dadurch die Eigenschaft einer künstlerischen Leistung, dass sie einem gewerblichen Zweck wie z.B. der Werbung dient (BFH vom 15.10.1998, IV R 1/97, BFH/NV 1999, 465; BFH vom 23.09.1998, XI R 71/97, BFH/NV 1999, 460; BFH vom 14.12.1976, VIII R 76/75, BStBl. II 1977, 474; BFH vom 26.09.1968, IV 43/64, BStBl. II 1969, 70).

    In Einzelfällen - zum Beispiel für Portraitaufnahmen - ist die Möglichkeit der künstlerischen Gestaltung jedoch nicht grundsätzlich ausgeschlossen, wenn der Steuerpflichtige nach seinem Gesamtschaffen eigenschöpferisch tätig ist und seine Arbeiten über eine hinreichende Beherrschung der Technik hinaus eine künstlerische Leistungshöhe erreicht (vgl. BFH vom 7.10.1971, IV R 139/66, BStBl. II 1972, 335; BFH vom 14.12.1976, VIII R 76/75, BStBl. II 1977, 474).

    Hierbei berücksichtigt der Senat die Rechtsprechung zur Freiberuflichkeit von Fotografen und Kameraleuten, der sich der Senat anschließt (vgl. BFH vom 14.12.1976, VIII R 76/75, BStBl. II 1977, 474).

  • VG Mainz, 09.12.2021 - 1 K 952/20

    Kunst und Handwerk

    Eine künstlerische Tätigkeit liegt vor, wenn ein eigenschöpferisches gestalterisches Schaffen, das über das Handwerkliche deutlich hinausgeht, vorliegt (OVG HH, a.a.O., Rn. 26; BFH, Urteil vom 14. Dezember 1976 - VIII R 76/75 -, juris, Rn. 15).

    Auch bei Auftragsarbeiten kann es sich um künstlerische Fotografie handeln, wenn dem Fotografen genügend Spielraum für eine eigenschöpferische Leistung bleibt und nicht etwa ins einzelne gehende Angaben und Weisungen eines Auftraggebers vorliegen (vgl. BFH, Urteil vom 11. Juli 1991 - IV R 33/90 -, juris, Rn. 19 m.w.N.; BFH, Urteil vom 14. Dezember 1976 - VIII R 76/75 -, juris, Rn. 15).

    Auch die ursprüngliche Ausbildung des Fotografen gilt nicht als geeignetes Differenzierungskriterium, da es denkbar ist, dass ein ausgebildeter Fotograf später auch künstlerisch arbeitet bzw. ein studierter Foto- Designer oder ein Werbefotograf später seiner Arbeit einen handwerklichen Schwerpunkt gibt (vgl. OVG HH, a.a.O., juris, Rn. 29; BFH, Urteil vom 14. Dezember 1976 - VIII R 76/75 -, juris, Rn. 18).

    Ebenso wenig kommt es auf den Gebrauchszweck oder die spätere Verwendung an (vgl. BFH, Urteil vom 14. Dezember 1976 - VIII R 76/75 -, juris, Leitsatz 1 zu der Unterscheidung von Kunst und Gewerbe, wobei diese nach Auffassung der Kammer auf die Abgrenzung von Kunst und Handwerk übertragbar ist).

  • BFH, 29.07.1981 - I R 183/79

    Trauerredner - Veranlagung

    Beabsichtigt nämlich das FG, die Feststellungen aufgrund eigener Sachkunde zu treffen, so muß dies insbesondere im Bereich von Grenz- und Übergangsfällen für die Verfahrensbeteiligten erkennbar sein oder ihnen mitgeteilt werden, damit sie Gelegenheit haben, hierzu Stellung zu nehmen (vgl. Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 14. Dezember 1976 VIII R 76/75, BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474, mit weiteren Nachweisen).

    Die Frage ist zu bejahen, wenn eigenschöpferische Leistungen, d. h. Leistungen, in denen sich eine individuelle Anschauungsweise und eine besondere Gestaltungskraft widerspiegeln, vorliegen und diese Leistungen eine gewisse künstlerische Gestaltungshöhe erreichen (vgl. Urteil in BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474, mit weiteren Nachweisen).

    Die Zuerkennung der Künstlereigenschaft wird bei einem Trauerredner, der nur bei Totenfeiern auftritt, durch die Beschränkung in der Motivwahl nicht ausgeschlossen (vgl. zu diesem Gesichtspunkt BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474).

    d) In der Rechtsprechung ist zwar wiederholt betont worden, daß für die Prüfung, ob eine als Kunstgewerbe oder Kunsthandwerk zu beurteilende Tätigkeit eine künstlerische ist, besondere Sachkunde erforderlich sei (vgl. BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474).

  • BFH, 11.07.1991 - IV R 33/90

    Werbetätigkeit eines Künstlers nur bei eigenschöpferischer Leistung freiberuflich

    So verliert eine künstlerisch gestaltete schauspielerische Leistung allein dadurch, daß sie einem gewerblichen Zweck - wie hier dem Zweck der Werbung - dient, nicht die Eigenschaft einer künstlerischen Leistung (vgl. BFH-Urteile vom 20. Februar 1958 IV 560/56 U, BFHE 66, 471, BStBl III 1958, 182 - Werbeberater - vom 11. Juli 1960 V 96/59 S, BFHE 71, 549, BStBl III 1960, 453 - Grafiker - in BFHE 75, 322, BStBl III 1962, 385; vom 14. Dezember 1976 VIII R 76/75, BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474 - Werbefotograf -, und in BFHE 131, 365, BStBl II 1981, 21 - Kunstmaler -).
  • BSG, 24.06.1998 - B 3 KR 13/97 R

    Künstlersozialversicherung - Versicherungspflicht - Feintäschner -

    Die von den Finanzgerichten bei kunsthandwerklich bzw kunstgewerblich hergestellten Gebrauchsgegenständen teilweise praktizierte Abgrenzung, die darauf abstellt, ob im Einzelfall der Kunstwert den Gebrauchswert übersteigt (BFHE 92, 12 unter Hinweis auf RFH, RStBl 1939, 941; BFHE 121, 410 - Werbefotograf - 94, 210 - Entwürfe von Modellkleidern - Schmidt, Einkommensteuergesetz, 16. Aufl 1997, § 18 RdNrn 66 bis 68; in diese Richtung tendiert auch: LSG Niedersachsen, E-LSG, Kr-033), bietet keinen geeigneten Maßstab, weil schon nicht erkennbar ist, wie ein "Gebrauchswert" ermittelt werden könnte.

    Soweit der Bundesfinanzhof (BFH) zur Abgrenzung von Kunst und Gewerbe darauf abhebt, ob die Arbeiten "nach ihrem Gesamtbild eigenschöpferisch" sind und eine bestimmte Gestaltungshöhe erreichen (vgl BFHE 121, 410), was die Tatsachengerichte mit Hilfe von Sachverständigen zu prüfen hätten, stimmt der Senat dem für das Gebiet des KSVG mit der folgenden Einschränkung zu: Die Beurteilung des künstlerischen Gehalts handwerklich hergestellter Erzeugnisse allein durch einen mit der Materie vertrauten Sachverständigen kann nicht ausreichen, wenn sie sich nicht auch auf den Grad der Anerkennung in Fachkreisen stützt, sondern sich in einer subjektiven Bewertung des künstlerischen Gehalts erschöpft.

  • BSG, 24.06.1998 - B 3 KR 11/97 R

    Künstlersozialabgabe - Lichtbildner - Pressefotograf - Kunsthandwerk -

    Für den Bereich der Fotografie ist entscheidend, ob dem Schaffen eines Fotografen eine schöpferische Leistung in einem Umfang zugrunde liegt, die über das in diesem Beruf durch eine schöpferische bzw gestalterische Komponente bereits gekennzeichnete Handwerkliche deutlich hinausgeht (ähnlich auch BFHE 104, 314 und 121, 410 zur Abgrenzung von gewerblicher und künstlerischer Fotografie).
  • BFH, 01.06.2006 - IV B 200/04

    Entscheidung über das Vorliegen einer künstlerischen Tätigkeit erfordert im

    Zwar erfordert die Entscheidung über das Vorliegen einer künstlerischen Tätigkeit i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG nach ständiger Rechtsprechung des BFH insbesondere im Bereich der Grenz- und Übergangsfälle besondere Sachkunde (vgl. u.a. BFH-Urteile vom 29. Juli 1981 I R 183/79, BFHE 134, 135, BStBl II 1982, 22; vom 14. Dezember 1976 VIII R 76/75, BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474, und in BFHE 92, 336, BStBl II 1968, 543).

    Das Gericht muss sich diese verschaffen, sofern es sie nicht in dem konkret erforderlichen Maße selbst besitzt; dazu kann insbesondere die Einholung eines Sachverständigengutachtens erforderlich sein (s. hierzu wiederum die BFH-Urteile in BFHE 134, 135, BStBl II 1982, 22; in BFHE 121, 410, BStBl II 1977, 474, und in BFHE 92, 336, BStBl II 1968, 543).

  • BFH, 23.08.1990 - IV R 61/89

    Zur Abgrenzung zwischen künstlerischer und gewerblicher Tätigkeit bei einem

  • BFH, 12.04.1994 - IX R 101/90

    Einholung eines Sachverständigengutachtens (§ 76 FGO )

  • FG Köln, 15.02.2006 - 14 K 7867/98

    Erzielen von Einkünften aus Gewerbebetrieb oder freiberuflicher Einkünfte aus

  • BFH, 19.02.1998 - IV R 50/96

    Abgrenzung Fotograf - Bildberichterstatter

  • BFH, 11.07.1991 - IV R 15/90

    1. Zur künstlerischen Tätigkeit bei einander widersprechenden Gutachten - 2.

  • BFH, 02.12.1980 - VIII R 32/75

    Hersteller eines Films ist nur Künstler, wenn er in allen bestimmenden Bereichen

  • BFH, 14.08.1980 - IV R 9/77

    Einkünfte aus dem Verkauf von Bilder - Einkünfte aus künstlerischer Tätigkeit -

  • BFH, 19.08.1982 - IV R 64/79

    Die Tätigkeit in einem Tanz- und Unterhaltungsorchester kann künstlerisch sein

  • FG Rheinland-Pfalz, 24.10.2013 - 6 K 1301/10

    Gestaltung von Angebots- und Prospektwerbung ist keine künstlerische, son-dern

  • VGH Bayern, 02.05.2018 - 22 B 17.2245

    Untersagung des Gewerbes "Grafikdesign"

  • BFH, 05.11.2001 - VIII B 16/01

    Bauarbeitenkosten - Domizilgesellschaft - Betriebsausgaben -

  • BFH, 15.03.2000 - VI B 119/98

    Verfahrensmängel i.S.v. § 115 Abs. 2 Nr. 3 FGO

  • BFH, 03.08.1978 - VI R 212/75

    Die Tätigkeit eines Synchronsprechers bei der Synchronisierung eines

  • BFH, 11.02.2021 - VIII B 30/20

    Unterbliebene Einholung eines Sachverständigengutachtens bei Streit um die

  • FG Rheinland-Pfalz, 02.04.2008 - 3 K 2240/04

    Steuerliche Qualifizierung der Einkünfte einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts

  • BFH, 23.01.1985 - I R 30/81

    Grundsatz der Unmittelbarkeit der Beweisaufnahme - Sachverständigengutachten -

  • FG Hamburg, 23.05.2002 - II 298/01

    Häusliches Arbeitszimmer:

  • BSG, 14.05.2014 - B 3 KS 1/14 B

    Künstlersozialversicherung - bildende Kunst - Kunsthandwerk bzw -gewerbe -

  • BFH, 04.03.1993 - IV R 33/92

    Verfahrensfehlerhaftigkeit der Unterlassung der Sachverständigenzuziehung bei

  • FG München, 23.09.2011 - 1 K 3200/09

    Casting-Direktor ist freiberuflich tätig

  • BFH, 14.08.2003 - XI B 235/02

    Berechtigte Auskunftsverweigerung; Sachverständigengutachten

  • FG Hamburg, 30.11.2007 - 6 K 125/05

    Zur künstlerischen Tätigkeit eines Film-Editors

  • FG München, 27.01.2012 - 8 K 4021/08

    Künstlerische Tätigkeit

  • FG Baden-Württemberg, 22.01.2003 - 13 K 140/01

    Beurteilung von Werbetexten durch Philosophen als gewerbliche Tätigkeit;

  • LSG Berlin, 22.03.2000 - L 9 KR 22/98

    Feststellung der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung;

  • FG Schleswig-Holstein, 07.08.1991 - IV 1053/87

    Steuerrechtliche Behandlung von Einkünften aus der Verwaltung eines

  • BFH, 28.04.1989 - III B 84/88

    Ausübung einer wissenschaftlichen Tätigkeit ohne wissenschaftliches Studium

  • FG München, 21.11.1996 - 11 K 4118/92

    Beurteilung von Einkünften als gewerblich; Nichtberücksichtigung des Freibetrages

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht