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BFH, 09.08.1978 - II R 164/73 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Wolters Kluwer
Rechtsgeschäft - Erbbaurecht - Grunderwerbsteuer - Kapitalwert des Erbbauzinses
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Papierfundstellen
- BFHE 126, 71
- NJW 1979, 392 (Ls.)
- DB 1979, 971
- BStBl II 1978, 678
Wird zitiert von ... (12) Neu Zitiert selbst (4)
- BFH, 28.11.1967 - II R 37/66
Bestellung eines Erbbaurechts - Grunderwerbsteuerpflicht
Auszug aus BFH, 09.08.1978 - II R 164/73
Ein Rechtsgeschäft, das den Anspruch auf Bestellung eines Erbbaurechts begründet, unterliegt der Grunderwerbsteuer (BFHE 91, 191).In dem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 28. November 1967 II R 37/66 (BFHE 91, 191, BStBl II 1968, 223) ist des näheren dargelegt und begründet, weshalb nicht nur ein Rechtsgeschäft, das den Anspruch auf Übertragung eines bestehenden Erbbaurechts begründet, der Grunderwerbsteuer unterliegt, sondern auch ein Vertrag, der den Anspruch auf Bestellung eines Erbbaurechtes begründet.
Es kann also allenfalls darum gehen, ob der Standpunkt des Urteils vom 28. November 1967 (BFHE 91, 191), wonach nicht nur die "Übertragung", sondern auch die "Bestellung" eines Erbbaurechts der "Übereignung" gleichsteht, "sinngemäß" ist.
Sofern das Grundstück, an dem das Erbbaurecht bestellt wurde, bebaut war, wurde nämlich der kraft Gesetzes eintretende Übergang des Eigentums an dem Gebäude (§ 12 ErbbauVO) der Steuer unterworfen (vgl. Urteil vom 28. November 1967 II R 37/66), obwohl dieses Gebäude weder vor noch nach Bestellung des Erbbaurechts i. S. des § 2 Abs. 2 Nr. 3 GrEStG 1940 ein solches "auf fremdem Boden" war, sondern zunächst wesentlicher Bestandteil des Grundstücks (§ 94 BGB), hernach wesentlicher Bestandteil des - grundstücksgleichen (§ 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG) - Erbbaurechts (§ 11 Abs. 1 Satz 2 ErbbauVO).
Das, was die Kläger "Gewohnheitsrecht" nennen, liegt also - wie in dem Urteil vom 28. November 1967 II R 37/66, BFHE 91, 191 [196 ff.], BStBl II 1968, 223, des näheren dargelegt ist - ausschließlich im Bereiche rechtsirrtümlicher Interpretation.
Denn im Zusammenhang des Grunderwerbsteuergesetzes (vgl. BFHE 91, 191 [203]) muß es sich nicht nur für den Erwerb eines Gebäudes gleichbleiben, ob dieses als solches auf fremdem Boden (§ 2 Abs. 2 Nr. 3 GrEStG) oder als Bestandteil des Erbbaurechts (§ 12 ErbbauVO) erworben ist.
Die Erwägung, das "mit dem Gedanken einer Steuerbefreiung der Begründung des Erbbaurechts verfolgte Ziel" werde heute von den "Landesgesetzen über die Steuerbefreiung des sozialen Wohnungsbaus" verfolgt (BFHE 91, 191 [203]), besagt nur, man könne "selbst bei teleologischer Auslegung nicht auf Erwägungen zurückgreifen, welche den Gesetzgeber des Jahres 1919 möglicherweise geleitet haben" (BFHE 91, 191 [204]).
- BFH, 19.11.1968 - II R 16/68
Bemessung der Steuer für die Verpflichtung zur Bestellung eines Erbbaurechts
Auszug aus BFH, 09.08.1978 - II R 164/73
Zu dieser hätte zwar gemäß § 11 Abs. 2 Nr. 2 Satz 2 GrEStG 1940 die Erbbauzinslast (§ 9 ErbbauVO, §§ 1105 ff. BGB) als dauernde Last nicht gehört (Urteil vom 19. November 1968 II R 16/68, BFHE 94, 160 [164], BStBl II 1969, 90). - BFH, 09.06.1970 - II 39/65
Befreiung von der Zahlung der Grunderwerbsteuer bei Erwerb eines unbebauten …
Auszug aus BFH, 09.08.1978 - II R 164/73
Ebenso, wie beim Kauf eines Grundstücks mit einem vom Veräußerer erst zu errichtenden Gebäude Gegenstand des Erwerbs das Grundstück mit Gebäude ist (vgl. Urteil vom 9. Juni 1970 II 35/65, BFHE 99, 558, BStBl II 1970, 749), ist bei dem Erwerb eines erst zu bestellenden Erbbaurechts das Erbbaurecht selbst Gegenstand des Erwerbs. - BFH, 28.11.1967 - II 1/64
Bestellung eines Erbbaurechts - Anspruch auf Abtretung - Grunderwerbsteuerpflicht
Auszug aus BFH, 09.08.1978 - II R 164/73
Ebenso wurde aus § 1 Abs. 1 Nr. 5 GrEStG der Grunderwerbsteuer unterworfen die Begründung eines Anspruchs auf Abtretung des Anspruchs auf Begründung eines Erbbaurechts (vgl. Urteil vom 28. November 1967 II 1/64, BFHE 91, 205, BStBl II 1968, 222), obschon es offenbar widersprüchlich ist, den Anspruch auf Bestellung eines Erbbaurechtes zwar in § 1 Abs. 1 Nr. 5 GrEStG dem "Übereignungsanspruch" gleichzusetzen, aber nicht in § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG dem "Anspruch auf Übereignung".
- BFH, 05.12.1979 - II R 122/76
Teilaufhebung eines Erbbaurechts unterliegt der Grunderwerbsteuer
In den Urteilen vom 28. November 1967 II R 37/66 (BFHE 91, 191, BStBl II 1968, 223) und vom 9. August 1978 II R 164/73 (BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678) hat der Senat begründet, warum diese Auslegung des § 1 Abs. 1 und des § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG Rechtens ist.Wie im Urteil BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678 dargelegt, erfordert § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG ein sinngemäß entsprechendes Verständnis des Wortlauts des § 1 Abs. 1 GrEStG für Erbbaurechte.
Jedes Rechtsgeschäft, das die aus dem Erbbaurecht fließenden Befugnisse einem anderen zu verschaffen bestimmt ist oder ihm verschafft, ist demgemäß in die entsprechende Anwendung des § 1 Abs. 1 GrEStG einzubeziehen (vgl. BFHE 126, 71, 73, BStBl II 1978, 678).
- BFH, 18.08.1993 - II R 10/90
Die Vereinbarung der Verlängerung eines Erbbaurechts unterliegt der …
c) Wie der Senat im Urteil vom 9. August 1978 II R 164/73 (BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678) ergänzend dargelegt hat, erfordert § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG eine sinngemäß entsprechende Anwendung des § 1 Abs. 1 GrEStG. - BFH, 26.11.1986 - II R 18/84
Gegenleistung - Bayern - Erbbaurecht - Erbbauzins - Berechnung des Kapitalwerts - …
Die bei Bestellung eines Erbbaurechtes vereinbarten Erbbauzinsen gehörten in Bayern auch vor dem 1. Januar 1983 zur Gegenleistung (Anschluß an BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678).Das FA hat die Grunderwerbsteuer zu Recht nach dem Wert der Gegenleistung berechnet (vgl. das Urteil des Senats vom 9. August 1978 II R 164/73, BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678).
- FG Köln, 22.09.2008 - 5 K 3205/05
§ 1 Abs. 1 Nr. 1 Grunderwerbsteuergesetz (GrEStG) i.V.m. § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG …
Diese ist unter Berücksichtigung des vereinbarten Erbbauzinses nach § 13 Abs. 1 des Bewertungsgesetzes, Anlage 9 a, zu ermitteln (vgl. nur Urteile des BFH vom 09.08.1978 II R 164/73, BStBl II 1978, 678 und vom 26.11.1986 II R 18/84, BStBl II 1987, 271). - FG Hamburg, 19.02.2009 - 3 K 13/08
Grunderwerbsteuergesetz/Bewertungsgesetz: Gegenleistung bei Kauf eines …
Denn diese Vorschrift bezieht sich auf den gemeinen Wert "der gesamten Nutzung oder Leistung", stellt aber keine Beziehung zum Wert des belasteten Grundstücks her (BFH-Urteile vom 5. Dezember 1979 II R 103/76, BFHE 179, 221, BStBl II 80, 135; vom 9. August 1978 II R 164/73, BFHE 126, 71, BStBl. II 1978, 678). - FG Schleswig-Holstein, 19.09.2002 - 3 K 67/01
Aufhebung eines Erbbaurechts in einem einheitlichen Vertrag im Zusammenhang mit …
Zwar geht das Finanzamt zutreffend davon aus, dass Erbbaurechte nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG dem Eigentum an Grundstücken gleichstehen und nach ständiger Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) auch die Bestellung, Übertragung und Aufhebung eines Erbbaurechts grundsätzlich der Besteuerung unterliegen (vgl. BFH-Urteile vom 9. August 1978 II R 164/73, BFHE 126, 71 , BStBl II 1978, 678; vom 23. September 1969 II 113/64, BFHE 97, 394, BStBl II 1970, 130; vom 31. März 1976 II R 93/75 BFHE 118, 480 , BStBl II 1976, 470; vom 5. Dezember 1979 II R 122/76, BFHE 129, 223 , BStBl II 1980, 136). - BFH, 13.05.1993 - II R 82/89
Grunderwerbsteuerpflicht bei Übernahme eines mit Fördermitteln errichteten …
Damit wurde der Tatbestand des § 1 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 2 Abs. 1 Nr. 2 GrEStG 1983 erfüllt (s. Senatsurteile vom 9. August 1978 II R 164/73, BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678; vom 31. März 1976 II R 93/75, BFHE 118, 480, BStBl II 1976, 470, und vom 28. November 1967 II R 37/66, BFHE 91, 191, BStBl II 1968, 223). - BFH, 05.12.1979 - II R 103/76
Bestellung eines Erbbaurechts - Erbbaurecht - Untererbbaurecht - …
a) Zutreffend hat das FG angenommen, daß der Vertrag vom 16. Februar 1973 der Grunderwerbsteuer nach § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG unterliegt (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 28. November 1967 II R 37/66, BFHE 91, 191, BStBl II 1968, 223; vom 9. August 1978 II R 164/73, BFHE 126, 71, BStBl II 1978, 678) und daß die Gegenleistung (§ 10 Abs. 1 GrEStG) aus dem bloß obligatorischen sowie dem als Reallast verdinglichten Teil des Erbbauzinses besteht (§ 11 Abs. 2 Nr. 2 Satz 2 und 3 GrEStG Niedersachsen 1970; § 9 der Erbbaurechtsverordnung - ErbbauVO -). - FG Düsseldorf, 30.11.2023 - 11 K 2195/21
Grunderwerbsteuerpflicht der Verlängerung eines Erbbaurechtes - Vereinbarung …
Wird ein Erbbauzins vereinbart, so ist dieser die Gegenleistung (BFH Urteil vom 09.08.1978 II R 164/73, BStBl. II 1978, 678 BFH Urteil vom 23.10.2002 II R 81/00, BStBl. II 2003, 199). - BFH, 04.07.1984 - II R 159/81
Dauernde Last - Erbbauzins als dauernde Last - Überprüfung der Rechtsprechung - …
a) Der im Erbbaugrundbuch eingetragene Erbbauzins ist nach der ständigen Rechtsprechung des Senats dauernde Last i. S. des § 11 Abs. 2 Nr. 2 Satz 2 GrEStG HE und kann mithin nicht als Gegenleistung i. S. des § 10 Abs. 1 GrEStG HE angesehen werden (vgl. das bereits zitierte BFH-Urteil II 129/51 U, BFHE 56, 250, BStBl III 1952, 98; s. auch BFH-Urteile vom 1. Juni 1960 II 181/57 U, BFHE 71, 121, BStBl III 1960, 294; vom 19. November 1968 II R 16/68, BFHE 94, 160, BStBl II 1969, 90; vom 21. Dezember 1977 II R 47/73, BFHE 124, 381, BStBl II 1978, 318; vom 9. August 1978 II R 164/73, BFHE 126, 71, 75, BStBl II 1978, 678; vom 23. Juni 1982 II R 33/80, BFHE 136, 150 f., BStBl II 1982, 630). - BFH, 23.06.1982 - II R 33/80
Erbbaurecht - Verlängerung eines Erbbaurechts - Dauernde Last - Überprüfung der …
- FG Bremen, 15.12.1992 - II 134/90