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   BFH, 02.09.1988 - III R 280/84   

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BFH, 02.09.1988 - III R 280/84 (https://dejure.org/1988,274)
BFH, Entscheidung vom 02.09.1988 - III R 280/84 (https://dejure.org/1988,274)
BFH, Entscheidung vom 02. September 1988 - III R 280/84 (https://dejure.org/1988,274)
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Volltextveröffentlichungen (6)

Papierfundstellen

  • BFHE 154, 425
  • NJW 1989, 1238
  • BB 1988, 2454
  • BStBl II 1989, 4
  • BStBl II 1989, 425
 
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Wird zitiert von ... (51)Neu Zitiert selbst (19)

  • BFH, 13.03.1987 - III R 236/83

    1. Anordnung einer Außenprüfung auch nach endgültiger Steuerfestsetzung zulässig

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    Bei diesem Personenkreis ist eine Außenprüfung zulässig, ohne daß das Gesetz deren Anordnung von weiteren Voraussetzungen abhängig macht (vgl. Urteil des erkennenden Senats vom 13. März 1987 III R 236/83, BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664, unter 2 b, mit weiteren Rechtsprechungsnachweisen).

    dd) Ordnet das FA eine routinemäßige Außenprüfung an, so genügt nach ständiger Rechtsprechung zur Begründung der Prüfungsanordnung regelmäßig der Hinweis auf die gesetzliche Vorschrift (vgl. BFH-Urteile vom 10. Februar 1983 IV R 104/79, BFHE 137, 404, BStBl II 1983, 286; vom 28. April 1983 IV R 255/82, BFHE 138, 407, BStBl II 1983, 621; vom 23. Januar 1985 I R 53/81, BFHE 143, 16, BStBl II 1985, 566; vom 7. November 1985 IV R 6/85, BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435; vom 3. Dezember 1985 VII R 17/84, BFHE 145, 492, BStBl II 1986, 439, und Senatsurteil in BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664).

    Denn eine Außenprüfung kann, wie der Senat im Urteil in BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664 im Anschluß an die BFH-Urteile vom 28. März 1985 IV R 224/83 (BFHE 143, 400, BStBl II 1985, 700) und vom 23. Juli 1985 VIII R 197/84 (BFHE 144, 9, BStBl II 1986, 36) im einzelnen dargelegt hat, auch nach einer endgültigen, vorbehaltlosen Steuerfestsetzung angeordnet werden.

  • BFH, 23.01.1985 - I R 53/81

    Anordnung einer Außenprüfung - Haftungsbescheid - Treu und Glauben - Prüfung

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    dd) Ordnet das FA eine routinemäßige Außenprüfung an, so genügt nach ständiger Rechtsprechung zur Begründung der Prüfungsanordnung regelmäßig der Hinweis auf die gesetzliche Vorschrift (vgl. BFH-Urteile vom 10. Februar 1983 IV R 104/79, BFHE 137, 404, BStBl II 1983, 286; vom 28. April 1983 IV R 255/82, BFHE 138, 407, BStBl II 1983, 621; vom 23. Januar 1985 I R 53/81, BFHE 143, 16, BStBl II 1985, 566; vom 7. November 1985 IV R 6/85, BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435; vom 3. Dezember 1985 VII R 17/84, BFHE 145, 492, BStBl II 1986, 439, und Senatsurteil in BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664).

    Denn § 193 Abs. 1 AO 1977 geht davon aus, daß die Heranziehung der dort genannten Steuerpflichtigen zu einer routinemäßigen Außenprüfung in der Regel ermessensgerecht ist (vgl. Schick in Hübschmann/Hepp/Spitaler, Kommentar zur Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung, 8. Aufl., § 196 AO Rdnr. 100), es sei denn, daß Anhaltspunkte für ein sachwidriges oder willkürliches Verhalten der Finanzbehörden vorliegen (BFH-Urteil in BFHE 143, 16, BStBl II 1985, 566, unter 1 c).

  • BFH, 24.01.1985 - IV R 232/82

    Betriebsprüfung aus besonderem Anlaß

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    Soll dagegen beim Steuerpflichtigen außerhalb des allgemeinen Prüfungsrhythmus aus besonderem Anlaß eine Außenprüfung stattfinden, so bedarf es einer besonderen Begründung der Prüfungsanordnung, die die vom FA angestellten Ermessenserwägungen erkennen lassen muß (vgl. BFH-Urteile vom 24. Januar 1985 IV R 232/82, BFHE 143, 210, BStBl II 1985, 568, und vom 16. Dezember 1987 I R 238/83, BFHE 152, 32, BStBl II 1988, 233).

    Denn dem Erfordernis, die steuerlich erheblichen Tatbestände so gut wie möglich aufzuklären, gebührt im Rahmen einer derartigen Prüfung trotz der besonders intensiven Ermittlungsmaßnahme der Vorrang vor dem Verlangen des Steuerpflichtigen nach möglichst geringer Belästigung (BFH-Urteil in BFHE 143, 210, BStBl II 1985, 568).

  • BFH, 05.11.1981 - IV R 179/79

    Zur Zulässigkeit von Außenprüfungen nach § 193 Abs. 1 AO und § 193 Abs. 2 Nr. 2

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    bb) Da die Finanzbehörden bei der vorgegebenen Personalausstattung nicht in allen Fällen, in denen dies nach § 193 Abs. 1 AO 1977 zulässig wäre, auch tatsächlich eine Außenprüfung durchführen können, müssen sie die zu prüfenden Steuerpflichtigen auswählen (vgl. Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 5. November 1981 IV R 179/79, BFHE 134, 395, BStBl II 1982, 208; vgl. hierzu auch die Regierungsbegründung zum Entwurf einer Abgabenordnung (AO 1974) zu § 174, BT-Drucks. VI/1982 S. 161).

    Denn ein hiernach möglicherweise vorhandener Begründungsmangel ist gemäß § 126 Abs. 1 Nr. 2 AO 1977 spätestens durch die Ausführungen in der Beschwerdeentscheidung geheilt worden (vgl. BFH-Urteile in BFHE 134, 395, BStBl II 1982, 208, und in BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435).

  • BFH, 07.11.1985 - IV R 6/85

    Zur Durchführung von Außenprüfungen bei Ehegatten sowie nach § 193 Abs. 2 Nr. 2

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    dd) Ordnet das FA eine routinemäßige Außenprüfung an, so genügt nach ständiger Rechtsprechung zur Begründung der Prüfungsanordnung regelmäßig der Hinweis auf die gesetzliche Vorschrift (vgl. BFH-Urteile vom 10. Februar 1983 IV R 104/79, BFHE 137, 404, BStBl II 1983, 286; vom 28. April 1983 IV R 255/82, BFHE 138, 407, BStBl II 1983, 621; vom 23. Januar 1985 I R 53/81, BFHE 143, 16, BStBl II 1985, 566; vom 7. November 1985 IV R 6/85, BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435; vom 3. Dezember 1985 VII R 17/84, BFHE 145, 492, BStBl II 1986, 439, und Senatsurteil in BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664).

    Denn ein hiernach möglicherweise vorhandener Begründungsmangel ist gemäß § 126 Abs. 1 Nr. 2 AO 1977 spätestens durch die Ausführungen in der Beschwerdeentscheidung geheilt worden (vgl. BFH-Urteile in BFHE 134, 395, BStBl II 1982, 208, und in BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435).

  • BFH, 24.09.1976 - I R 41/75

    Uneinbringlichkeit der Kaufpreisforderung - Betriebsveräußerung - Auswirkung auf

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    Die dort dargelegten Erwägungen lassen weder eine Ermessensüberschreitung noch einen Ermessensfehlgebrauch erkennen (§ 102 der Finanzgerichtsordnung - FGO - vgl. zur gerichtlichen Überprüfung von Ermessensentscheidungen: BFH-Urteil vom 24. September 1976 I R 41/75, BFHE 120, 212, BStBl II 1977, 127).
  • BFH, 17.09.1974 - VII B 122/73

    Bp-Prüfungsanordnung über mehr als drei Veranlagungszeiträume nicht

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    aa) Die Außenprüfung ist bei den heutigen komplizierten wirtschaftlichen Verhältnissen in der Regel das einzige geeignete und erforderliche Mittel, um die tatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse in steuerlicher Hinsicht einigermaßen zufriedenstellend aufzuklären, und damit als Mittel zur Erforschung steuerlicher Sachverhalte und Gewährleistung einer zutreffenden Besteuerung unabdingbar (vgl. BFH-Beschluß vom 17. September 1974 VII B 122/73, BFHE 113, 411, BStBl II 1975, 197, und Beschluß des Bundesverfassungsgerichts - BVerfG - vom 13. September 1978 1 BvR 499/78, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung - HFR - 1979, 203).
  • BFH, 24.10.1972 - VIII R 8/69

    Kein Rechtsanspruch auf Durchführung einer Betriebsprüfung

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    Ob eine Prüfung tatsächlich angeordnet wird, liegt deshalb auch bei routinemäßigen Außenprüfungen im pflichtgemäßen Ermessen des FA (vgl. bereits BFH-Urteil vom 24. Oktober 1972 VIII R 8/69, BFHE 108, 143, BStBl II 1973, 275).
  • BFH, 03.12.1985 - VII R 17/84

    Einfuhrhandelsprüfung - Angabe des Prüfungszeitraums - Hinreichende Bestimmtheit

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    dd) Ordnet das FA eine routinemäßige Außenprüfung an, so genügt nach ständiger Rechtsprechung zur Begründung der Prüfungsanordnung regelmäßig der Hinweis auf die gesetzliche Vorschrift (vgl. BFH-Urteile vom 10. Februar 1983 IV R 104/79, BFHE 137, 404, BStBl II 1983, 286; vom 28. April 1983 IV R 255/82, BFHE 138, 407, BStBl II 1983, 621; vom 23. Januar 1985 I R 53/81, BFHE 143, 16, BStBl II 1985, 566; vom 7. November 1985 IV R 6/85, BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435; vom 3. Dezember 1985 VII R 17/84, BFHE 145, 492, BStBl II 1986, 439, und Senatsurteil in BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664).
  • BVerfG, 22.06.1971 - 2 BvL 10/69

    Verfassungsmäßigkeit der Anspruchsbegrenzung im SVG

    Auszug aus BFH, 02.09.1988 - III R 280/84
    Der Gleichheitssatz des Art. 3 des Grundgesetzes (GG), der auch bei Ermessensentscheidungen zu beachten ist, ist nur verletzt, wenn sich ein vernünftiger, aus der Natur der Sache ergebender oder sonstwie sachlicher Grund für eine unterschiedliche Behandlung nicht finden läßt (ständige Rechtsprechung des BVerfG, z. B. Beschluß vom 22. Juni 1971 2 BvL 10/69, BVerfGE 31, 212, 218).
  • BFH, 14.09.1967 - V 3/65

    Unterschiedliche umsatzsteuerliche Belastung der Lieferungen gebrauchter

  • BVerfG, 15.05.1963 - 2 BvR 106/63

    Rechtswegerschöpfung bei Mängeln im finanzgerichtlichen Verfahren

  • BFH, 28.04.1983 - IV R 255/82

    Begründung einer Prüfungsanordnung - Begründungsmangel - Heilung eines

  • BFH, 28.03.1985 - IV R 224/83

    Außenprüfung - Zulässigkeit - Außenprüfung nach endgültiger Steuerfestsetzung

  • BFH, 16.12.1987 - I R 238/83

    Unterzeichnung der Prüfungsanordnung durch den Sachgebietsleiter der

  • BFH, 23.07.1985 - VIII R 197/84

    Außenprüfung - Anordnung nach Steuerfestsetzung - Endgültige Steuerfestsetzung -

  • BFH, 10.02.1983 - IV R 104/79

    Erweiterung einer Außenprüfung - Prüfungszeitraum - Begründung der Erweiterung

  • BVerfG, 13.09.1978 - 1 BvR 499/78
  • Drs-Bund, 19.03.1971 - BT-Drs VI/1982
  • BFH, 02.10.1991 - X R 89/89

    Die Anordnung einer Außenprüfung gem. § 193 Abs. 1 AO 1977 muß grundsätzlich nur

    Einschränkungen ergeben sich weder aus den §§ 193 ff. AO 1977 noch aus anderen abgabenrechtlichen Vorschriften (BFH-Urteile vom 13. März 1987 III R 236/83, BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664; vom 2. September 1988 III R 280/84, BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4; vom 30. Juni 1989 III R 8/88, BFH/NV 1990, 273, 274; vom 10. April 1990 VIII R 415/83, BFHE 160, 409, BStBl II 1990, 721).

    Wenn sich § 193 Abs. 1 AO 1977 bei der Rechtsfolgebestimmung gleichwohl auf die Aussage beschränkt, in den dort genannten Fällen sei eine Außenprüfung "zulässig" (vgl. auch die Gesetzesüberschrift), so ist den Finanzbehörden damit zwar ein (Auswahl-) Ermessen eingeräumt (BFH in BFHE 154, 425, 426, BStBl II 1989, 4, 5; BFH-Urteil vom 16. November 1989 IV R 29/89, BFHE 159, 28, 30, BStBl II 1990, 272; BFH in BFH/NV 1990, 273, 274; Schick, a. a. O., Rz. 195 ff.; Tipke/Kruse, a. a. O., § 193 AO 1977, Rz. 8, jew. m. w. N.).

    g) Der BFH hat wiederholt hervorgehoben, das FA sei weder nach dem Gesetz noch nach den Vorschriften, die sich die Verwaltung zur Ausübung ihres Auswahlermessens in der BpO (St) selbst gesetzt hat, im Einzelfall an einen bestimmten Prüfungsturnus oder Prüfungsrhythmus gebunden (vgl. vor allem die BFH-Urteile in BFHE 154, 425, 426, BStBl II 1989, 4, und in BFH/NV 1990, 273, 274).

    Für Klein- und Mittelbetriebe sieht § 4 Abs. 2 BpO (St) 1978 (= § 4 Abs. 3 BpO (St) 1987) nur eine zeitliche Grenzziehung in der Weise vor, daß der Prüfungszeitraum regelmäßig nicht über die letzten drei Besteuerungszeiträume zurückreichen soll, für die vor Bekanntgabe der Prüfungsanordnung Steuererklärungen abgegeben wurden (vgl. BFH in BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4; in BFHE 160, 409, BStBl II 1990, 721; in BFH/NV 1990, 273, 274, sowie BFH-Urteil vom 13. Dezember 1989 I R 45/84, BFH/NV 1990, 455, 456).

    Es kommt hinzu, daß der durchschnittliche Prüfungsturnus als rechtliches Kriterium untauglich ist, weil es sich insoweit nur um eine nachträglich ermittelte statistische Durchschnittsgröße handelt (BFH in BFHE 154, 425, 427, BStBl II 1989, 4, 6, m. w. N.).

    Eine auf zeitliche Vorhersehbarkeit von Außenprüfungen zielende Selbstbindung der Verwaltung würde auch dem mit der Außenprüfung verfolgten Ziel widersprechen, durch ihre präventive Wirkung zur richtigen Steuererhebung beizutragen (BFH in BFHE 154, 425, 428 f., BStBl II 1989, 4, 6, m. w. N.; vgl. auch BFH in BFH/NV 1990, 273, 274).

    h) Die vor allem mit der unzureichenden Personalausstattung begründete unterschiedliche Prüfungshäufigkeit verstößt nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG (so auch BFH in BFHE 154, 425, 429, BStBl II 1989, 4, 6).

    b) Im Einklang mit diesem Gesetzesverständnis läßt der BFH bei der Anordnung von sog. "Routineprüfungen" den Hinweis auf die gesetzliche Grundlage des § 193 Abs. 1 AO 1977 regelmäßig als Begründung genügen (vgl. die Urteile vom 10. Februar 1983 IV R 104/79, BFHE 137, 404, BStBl II 1983, 286; vom 28. April 1983 IV R 255/82, BFHE 138, 407, BStBl II 1983, 621; vom 23. Januar 1985 I R 53/81, BFHE 143, 16, BStBl II 1985, 566; vom 7. November 1985 IV R 6/85, BFHE 145, 23, BStBl II 1986, 435; vom 3. Dezember 1985 VII R 17/84, BFHE 145, 492, BStBl II 1986, 439; in BFHE 149, 399, BStBl II 1987, 664; in BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4; vom 20. Oktober 1988 IV R 104/86, BFHE 155, 4, BStBl II 1989, 180; vom 25. Januar 1989 X R 158/87, BFHE 156, 18, BStBl II 1989, 483, unter II. 2. c; in BFH/NV 1990, 273; anderer Meinung: Groh, Deutsches Steuerrecht - DStR - 1985, 679, 681).

    c) Bei der Verwendung des Begriffs "Routineprüfung" ist ferner offen, welche Bedeutung dem für eine bestimmte Betriebsgröße üblichen "Prüfungsrhythmus" oder "Prüfungsturnus" zukommt (vgl. einerseits Wilcke, a. a. O.; BFH-Urteile vom 24. Januar 1985 IV R 232/82, BFHE 143, 210, BStBl II 1985, 568, sowie vom 16. Dezember 1987 I R 238/83, BFHE 152, 32, BStBl II 1988, 233, und andererseits BFH in BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4, und in BFH/NV 1990, 273) und was unter einer "Anlaßprüfung" zu verstehen ist, deren Anordnung ebenfalls eine weitergehende Begründungspflicht auslösen soll (vgl. z. B. BFH in BFHE 138, 407, BStBl II 1983, 621; in BFHE 143, 210, BStBl II 1985, 568, und in BFHE 159, 28, BStBl II 1990, 272; zur Kritik Kuhlmann, Die steuerliche Betriebsprüfung - StBp - 1991, 125).

    Ein Abweichen von einem "Prüfungsturnus" oder "Prüfungsrhythmus", den es als verläßliche Größe nicht gibt, läßt sich vernünftigerweise anders als mit dem seinerseits nicht weiter erläuterbaren Argument des Zufalls nicht begründen (vgl. insoweit auch Wilcke, a. a. O., S. 349; Schick, a. a. O., Rz. 288; im Ergebnis ebenso BFH in BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4).

    Weder die internen Gründe für die Auswahl gerade dieses Mittelbetriebes noch die Tatsache, daß zwischen dem letzten und dem nunmehr vorgesehenen Prüfungszeitraum nur ein Jahr "Pause" liegen sollte, machten weitere Erläuterungen erforderlich (im wesentlichen ebenso BFH in BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4; Wilcke, a. a. O., S. 349; Kuhlmann, a. a. O.).

    Die in BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4 geäußerte Ansicht, die Anordnung einer Prüfung aus besonderem Anlaß müsse durch die Mitteilung der Ermessenserwägungen begründet werden, war für den Ausgang des Verfahrens unmaßgeblich, weil eine "Routineprüfung" angenommen wurde; für den Fall der "Anschlußprüfung" bei Klein- und Mittelbetrieben wurde die Frage ausdrücklich offengelassen.

  • BGH, 09.11.2021 - II ZB 1/21

    Zurückweisung der auf Eintragung der Löschung der aufgelösten GmbH gerichteten

    Ob die Außenprüfung nach § 193 Abs. 1 AO durchzuführen ist, steht auch bei routinemäßigen Außenprüfungen im pflichtgemäßen Ermessen des Finanzamtes (BFHE 154, 425, 426; Gosch, AO/FGO, Stand: 1.9.2015, § 193 AO Rn. 1 f.).
  • BFH, 15.06.2016 - III R 8/15

    Anordnung einer zweiten Anschlussprüfung bei einem Mittelbetrieb - Anforderungen

    Da eine umfassende Prüfung der unter § 193 Abs. 1 AO fallenden Steuerpflichtigen nicht realisierbar ist, kann sich die Finanzbehörde zumindest die prophylaktische Wirkung nutzbar machen, die in der Unberechenbarkeit eines prüfungsfreien Zeitraums zwischen den turnusmäßigen Prüfungen liegt (vgl. BFH-Urteil vom 2. September 1988 III R 280/84, BFHE 154, 425, BStBl II 1989, 4; BFH-Beschluss in BFH/NV 2009, 887).
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