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   BFH, 13.09.2018 - III R 19/17   

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https://dejure.org/2018,47824
BFH, 13.09.2018 - III R 19/17 (https://dejure.org/2018,47824)
BFH, Entscheidung vom 13.09.2018 - III R 19/17 (https://dejure.org/2018,47824)
BFH, Entscheidung vom 13. September 2018 - III R 19/17 (https://dejure.org/2018,47824)
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Volltextveröffentlichungen (10)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Kindergeldrückforderung - und der Billigkeitserlass

  • nwb.de (Kurzmitteilung)

    Billigkeitserlass bei Kindergeldrückforderung

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Billigkeitserlass bei einer Kindergeldrückforderung

  • Jurion (Kurzinformation)

    Billigkeitserlass bei einer Kindergeldrückforderung

Besprechungen u.ä.

  • Wolters Kluwer (Entscheidungsbesprechung)

    Als Einkommen angerechnetes Kindergeld darf zurückgefordert werden

In Nachschlagewerken

Sonstiges (2)

  • IWW (Verfahrensmitteilung)

    AO § 227, EStG § 68, SGB 10 § 86, SGB 10 § 102
    Erlass, Kindergeld, Mitwirkung, Sozialleistung

  • juris (Verfahrensmitteilung)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BFHE 262, 483
  • NZS 2019, 917
  • FamRZ 2019, 570
  • BStBl II 2019, 187
 
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Wird zitiert von ... (17)Neu Zitiert selbst (31)

  • BFH, 15.03.2007 - III R 54/05

    Kindergeld: Ausländer ohne Aufenthaltstitel

    Auszug aus BFH, 13.09.2018 - III R 19/17
    Der BFH hat mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Billigkeitserlass nach § 227 AO gerechtfertigt sein kann, wenn Kindergeld zurückgefordert wird, das bei der Berechnung der Höhe von Sozialleistungen als Einkommen angesetzt wurde, aber eine nachträgliche Korrektur der Leistungen nicht möglich ist (BFH-Urteile vom 15. März 2007 III R 54/05, BFH/NV 2007, 1298, Rz 36; vom 19. November 2008 III R 108/06, BFH/NV 2009, 357, Rz 11; vom 18. Dezember 2008 III R 93/06, BFH/NV 2009, 749, Rz 20; vom 30. Juli 2009 III R 22/07, BFH/NV 2009, 1983, Rz 16; vom 22. September 2011 III R 78/08, BFH/NV 2012, 204, Rz 24; vgl. auch BFH-Beschlüsse vom 6. Mai 2011 III B 130/10, BFH/NV 2011, 1353, Rz 6; vom 27. Dezember 2011 III B 35/11, BFH/NV 2012, 696, Rz 5; vom 23. Februar 2015 III B 41/14, BFH/NV 2015, 658, Rz 5).

    b) Für einen Erlass aus Billigkeitsgründen kann auch von Bedeutung sein, ob ein Beteiligter eine falsche Auskunft erteilt hat oder einen gebotenen Hinweis unterlassen hat (vgl. BFH-Urteil in BFH/NV 2007, 1298, Rz 36) oder ob eine gebotene Rückfrage an den Kindergeldberechtigten unterblieben ist (vgl. FG Düsseldorf, Urteil in EFG 2014, 977, Rz 24; FG Bremen, Urteil in EFG 2014, 1944, Rz 72; FG Münster, Urteil vom 12. Dezember 2016 13 K 91/16 Kg, juris, Rz 36).

  • FG Düsseldorf, 06.03.2014 - 16 K 3046/13

    Erlass von Ansprüchen aus dem Steuerschuldverhältnis durch die Familienkasse bei

    Auszug aus BFH, 13.09.2018 - III R 19/17
    a) Denkbar sind Konstellationen, in denen der Kindergeldberechtigte seiner Mitwirkungspflicht nachgekommen ist, der Rückforderungsanspruch aber aufgrund eines über Gebühr langen Zuwartens der Familienkasse entstanden ist oder sich erhöht hat (vgl. FG Düsseldorf, Urteil vom 6. März 2014 16 K 3046/13 AO, Entscheidungen der Finanzgerichte --EFG-- 2014, 977, Rz 24; FG Bremen, Urteil vom 28. August 2014 3 K 9/14 (1), EFG 2014, 1944, Rz 72; FG Münster, Urteil vom 12. Dezember 2016 13 K 91/16 Kg, juris, Rz 36) oder in denen die Familienkasse aus den ihr bekannten Tatsachen die unzutreffenden Schlüsse gezogen hat (vgl. FG Düsseldorf, Urteil vom 22. September 2011 16 K 1279/11 Kg,AO, EFG 2011, 2176).

    b) Für einen Erlass aus Billigkeitsgründen kann auch von Bedeutung sein, ob ein Beteiligter eine falsche Auskunft erteilt hat oder einen gebotenen Hinweis unterlassen hat (vgl. BFH-Urteil in BFH/NV 2007, 1298, Rz 36) oder ob eine gebotene Rückfrage an den Kindergeldberechtigten unterblieben ist (vgl. FG Düsseldorf, Urteil in EFG 2014, 977, Rz 24; FG Bremen, Urteil in EFG 2014, 1944, Rz 72; FG Münster, Urteil vom 12. Dezember 2016 13 K 91/16 Kg, juris, Rz 36).

  • FG Bremen, 28.08.2014 - 3 K 9/14

    Kein zwingender Erlass der Rückforderung von Kindergeld, das bei der Berechnung

    Auszug aus BFH, 13.09.2018 - III R 19/17
    a) Denkbar sind Konstellationen, in denen der Kindergeldberechtigte seiner Mitwirkungspflicht nachgekommen ist, der Rückforderungsanspruch aber aufgrund eines über Gebühr langen Zuwartens der Familienkasse entstanden ist oder sich erhöht hat (vgl. FG Düsseldorf, Urteil vom 6. März 2014 16 K 3046/13 AO, Entscheidungen der Finanzgerichte --EFG-- 2014, 977, Rz 24; FG Bremen, Urteil vom 28. August 2014 3 K 9/14 (1), EFG 2014, 1944, Rz 72; FG Münster, Urteil vom 12. Dezember 2016 13 K 91/16 Kg, juris, Rz 36) oder in denen die Familienkasse aus den ihr bekannten Tatsachen die unzutreffenden Schlüsse gezogen hat (vgl. FG Düsseldorf, Urteil vom 22. September 2011 16 K 1279/11 Kg,AO, EFG 2011, 2176).

    b) Für einen Erlass aus Billigkeitsgründen kann auch von Bedeutung sein, ob ein Beteiligter eine falsche Auskunft erteilt hat oder einen gebotenen Hinweis unterlassen hat (vgl. BFH-Urteil in BFH/NV 2007, 1298, Rz 36) oder ob eine gebotene Rückfrage an den Kindergeldberechtigten unterblieben ist (vgl. FG Düsseldorf, Urteil in EFG 2014, 977, Rz 24; FG Bremen, Urteil in EFG 2014, 1944, Rz 72; FG Münster, Urteil vom 12. Dezember 2016 13 K 91/16 Kg, juris, Rz 36).

  • BFH, 27.05.2020 - III R 45/19

    Billigkeitserlass bei Kindergeldrückforderung

    Dem folgt die ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu § 227 AO (z.B. Senatsurteil vom 13.09.2018 - III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 13, m.w.N.).

    Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen i.S. des § 227 AO ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (sog. Gesetzesüberhang, vgl. Senatsurteile in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 14, und vom 13.09.2018 - III R 48/17, BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 13, jeweils m.w.N.).

    Dann liegt kein Gesetzesüberhang vor, der einen Billigkeitserlass gebietet (Senatsurteil in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 19).

    Ein Anspruch auf Billigkeitserlass kann daher in Betracht kommen, wenn der Kindergeldberechtigte seinen Mitwirkungspflichten nachgekommen ist, der Rückforderungsanspruch aber durch ein überwiegendes Verschulden oder eine fehlerhafte Arbeitsweise der Behörde entstanden ist (Senatsurteile vom 08.11.2018 - III R 31/17, BFH/NV 2019, 557, Rz 21 f.; in BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 16, und in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 21), also der Grund der Überzahlung in der überwiegenden behördlichen Verantwortung liegt (vgl. Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 21.02.2019 - 2 C 24/17, Informationsdienst Öffentliches Dienstrecht 2019, 134, Rz 19 f.).

    Das Jobcenter war zu einer derartigen Information nicht verpflichtet und auch nicht befugt (vgl. Senatsurteil in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 18).

  • FG Köln, 30.03.2022 - 5 K 1464/21

    Vorliegen der Voraussetzungen für einen Anspruch eines Steuerpflichtigen auf

    Das Gericht darf Ermessensentscheidungen der Verwaltung im finanzgerichtlichen Verfahren nach § 102 Satz 1 FGO nur darauf überprüfen, ob die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten worden sind (sog. Ermessensüberschreitung), ob die Finanzbehörde von ihrem Ermessen in einer dem Zweck der (Ermessens-)Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht (sog. Ermessensfehlgebrauch) oder ein ihr zustehendes Ermessen nicht ausgeübt hat (sog. Ermessensunterschreitung); darüber hinaus prüft das Gericht, ob die Behörde die verfassungsrechtlichen Schranken der Ermessensbetätigung wie insbesondere den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit missachtet hat (BFH v. 28.8.2012 - I R 10/12, BFHE 239, 1, BStBl II 2013, 266; ferner BFH v. 13.9.2018 - III R 48/17, BFHE 2019, 488, BStBl II 2019, 189 u. III R 19/17, BFHE 2019, 483, BStBl II 2019, 187; ferner BFH v. 8.11.2018 - III R 31/17, HFR 2019, 455, BFH/NV 2019, 557 und v. 27.5.2020 - III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283: Anrechnung des Kindergeldes auf Sozialleistungen, sowie BFH v. 17.7.2019 - III R 64/18, HFR 2020, 99, BFH/NV 2020, 7 für den Erlass aus Gründen persönlicher Billigkeit).

    a) Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen i.S. des § 227 AO ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (sog. ungewollter Gesetzesüberhang, BFH v. 27.5.2020 - III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283, v. 8.11.2018 - III R 31/17, HFR 2019, 455, BFH/NV 2019, 557, v. 13.9.2018 - III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187 bzw. III R 48/17, BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, jeweils m.w.N.).

    b) Der BFH hat mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Billigkeitserlass nach § 227 AO gerechtfertigt sein kann, wenn Kindergeld zurückgefordert wird, das bei der Berechnung der Höhe von Sozialleistungen als Einkommen angesetzt wurde, aber eine nachträgliche Korrektur der Leistungen zugunsten des Steuerpflichtigen nicht möglich ist (vgl. nur BFH v. 8.11.2018 - III R 31/17, HFR 2019, 455, BFH/NV 2019, 557, v. 13.9.2018 - III R 48/17, BFHE 2019, 488, BStBl II 2019, 189 u. III R 19/17, BFHE 2019, 483, BStBl II 2019, 187, jeweils unter Hinweis auf u.a. BFH v. 19.11.2008 - III R 108/06, BFH/NV 2009, 357).

    Das Fehlen einer gesetzlichen Regelung zur systemübergreifenden Rückabwicklung von zu Unrecht gewährtem und in der Folge auf Sozialleistungen angerechnetem Kindergeld in dem Dreiecksverhältnis zwischen Familienkasse, Sozialleistungsträger und dem Kindergeldberechtigten/Hilfeempfänger zwingt die Familienkasse nach Auffassung des BFH nicht zu einem Billigkeitserlass, zumal sozialrechtliche Regelungen des Vertrauensschutzes bei der Rückforderung von Kindergeld nicht anwendbar sind (BFH v. 8.11.2018 - III R 31/17, HFR 2019, 455, BFH/NV 2019, 557, v. 13.9.2018 - III R 48/17, BFHE 2019, 488, BStBl II 2019, 189 u. III R 19/17, BFHE 2019, 483, BStBl II 2019, 187, jeweils m.w.N.; ferner v. 27.5.2020 - III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283; vgl. ferner BFH v. 19.11.2008 - III R 108/06, BFH/NV 2009, 357).

    Denn die im Einzelfall vorgesehenen Überprüfungsintervalle dienen nicht dazu, den Kindergeldberechtigten von Konsequenzen einer Mitwirkungspflichtverletzung freizustellen, die ihre Ursache allein in dessen Risiko- und Verantwortungssphäre hat (BFH v. 27.5.2020 - III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283, v. 13.9.2018 - III R 48/17, BFHE 2019, 488, BStBl II 2019, 189 u. III R 19/17, BFHE 2019, 483, BStBl II 2019, 187; vgl. ferner BFH v. 8.11.2018 - III R 31/17, HFR 2019, 455, BFH/NV 2019, 557, v. 17.7.2019 - III R 64/18, HFR 2020, 99, BFH/NV 2020, 7: Kein Erlass aus persönlichen Billigkeitsgründen bei fehlender Erlasswürdigkeit wegen der Verletzung von Mitwirkungspflichten).

    Zahlt die Familienkasse das Kindergeld zu Unrecht aus, weil der Kindergeldempfänger es unterlassen hat, die Familienkasse über tatsächliche Verhältnisse zu informieren, die für den Anspruch auf Kindergeld von Bedeutung sind, ist der Familienkasse kein Fehlverhalten vorzuwerfen, sodass kein Gesetzesüberhang vorliegt, der einen Billigkeitserlass gebietet (BFH v. 27.5.2020 - III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283: Anrechnung des Kindergeldes auf Sozialleistungen, wenn der Kindergeldberechtigte die Behörde nicht über fehlende Ausbildungsbemühungen in Kenntnis gesetzt hat; ferner BFH v. 8.11.2018 - III R 31/17, BFH/NV 2019, 557, v. 13.9.2018 - III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187 bzw. III R 48/17, BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189; zu Überzahlungen aus Gründen einer überwiegenden behördlichen Mitverantwortung auch BVerwG v. 21.2.2019 - 2 C 24/17, Informationsdienst Öffentliches Dienstrecht 2019, 134, Rz 19 f.).

    Die Revision wird im Hinblick auf die Frage zugelassen, ob das erkennende Gericht mit der Verpflichtung der Beklagten zum Erlass der begehrten Billigkeitsentscheidung im Streitfall von den Grundsätzen der höchstrichterlichen Rechtsprechung, insbesondere den Entscheidungen des BFH v. 19.11.2008 - III R 108/06 (BFH/NV 2009, 357), v. 13.9.2018 - III R 19/17 (BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187) bzw. III R 48/17 (BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189), v. 8.11.2018 - III R 31/17 (HFR 2019, 455, BFH/NV 2019, 557), v. 17.7.2019 - III R 64/18 (HFR 2020, 99, BFH/NV 2020, 7) und v. 27.5.2020 - III R 45/19 (BFH/NV 2020, 1283) abweicht.

  • BFH, 20.02.2019 - III R 28/18

    Billigkeitserlass bei Kindergeldrückforderung

    Dem folgt die ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu § 227 AO (z.B. Urteile vom 18. September 2018 XI R 36/16, BFHE 262, 297, BStBl II 2019, 87, Rz 27, und vom 13. September 2018 III R 19/17, BFHE 262, 483, Rz 13).

    Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen i.S. des § 227 AO ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (sog. Gesetzesüberhang, vgl. Senatsurteile jeweils in BFHE 262, 483, Rz 13, und III R 48/17, BFHE 262, 488, Rz 13, jeweils m.w.N.).

    Dies ist jedoch noch kein Grund, in einschlägigen Fällen einen Billigkeitserlass als zwingend anzusehen (Senatsurteil in BFHE 262, 483, Rz 17, m.w.N.).

    Dann liegt kein Gesetzesüberhang vor, der einen Billigkeitserlass gebietet (Senatsurteil in BFHE 262, 483, Rz 19).

  • FG Hamburg, 30.03.2021 - 6 K 221/19

    Abgabenordnung: Zuständigkeit für Billigkeitsentscheidungen im

    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu § 227 AO (z.B. BFH, Urteile vom 13. September 2018, III R 19/17, BStBl. II 2019, 187; vom 13. September 2018, III R 48/17, BStBl. II 2019, 189; vom 8. November 2018, III R 31/17, BFH/NV 2019, 557; vom 17. Juli 2019, III R 64/18, BFH/NV 2020, 7; vom 23. Januar 2020, III R 16/19, BFH/NV 2020, 926 und vom 27. Mai 2020, III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283).

    c) Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen i.S. des § 227 AO ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (sog. Gesetzesüberhang, vgl. BFH, Urteile vom 13. September 2018, III R 19/17, BStBl. II 2019, 187; vom 13. September 2018, III R 48/17, BStBl. II 2019, 189; vom 20. Februar 2019, III R 28/18, BFH/NV 2019, 825; vom 08. November 2018, III R 31/17, BFH/NV 2019, 557; vom 23. Januar 2020, III R 16/19, BFH/NV 2020, 926; vom 27. Mai 2020, III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283 jeweils m.w.N.).

    d) Der BFH hat mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Billigkeitserlass nach § 227 AO gerechtfertigt sein kann, wenn Kindergeld zurückgefordert wird, das bei der Berechnung der Höhe von Sozialleistungen als Einkommen angesetzt wurde, aber eine nachträgliche Korrektur der Leistungen nicht mehr möglich ist (vgl. BFH, Urteile vom 13. September 2018, III R 19/17, BStBl. II 2019, 187; vom 13. September 2018, III R 48/17, BStBl. II 2019, 189; vom 8. November 2018, III R 31/17, BFH/NV 2019, 557 m.w.N.; vgl. auch FG Münster, Urteil vom 21. Mai 2019, 15 K 1914/18 KG, DStRE 2019, 950).

    aa) Die Beklagte geht in der Einspruchsentscheidung zwar zutreffend davon aus, dass allein der Umstand, dass das Kindergeld auf die von der Bedarfsgemeinschaft bezogenen Sozialleistungen angerechnet wurde, die Familienkasse nicht zu einem Billigkeitserlass verpflichtet (vgl. BFH, Urteile vom 13. September 2018, III R 19/17, BStBl. II 2019, 187; vom 8. November 2018, III R 31/17, BFH/NV 2019, 557; vom 20. Februar 2019, III R 28/18, BFH/NV 2019, 825; vom 23. Januar 2020, III R 16/19, BFH/NV 2020, 926; vom 27. Mai 2020, III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283 jeweils m.w.N.; FG Bremen, Urteil vom 28. August 2014, 3 K 9/14 (1), EFG 2014, 1944).

    Dies ist jedoch noch kein Grund, in einschlägigen Fällen einen Billigkeitserlass als zwingend anzusehen (vgl. BFH, Urteile vom 13. September 2018, III R 19/17, BStBl. II 2019, 187; vom 8. November 2018, III R 31/17, BFH/NV 2019, 557; vom 20. Februar 2019, III R 28/18, BFH/NV 2019, 825; vom 23. Januar 2020, III R 16/19, BFH/NV 2020, 926; vom 27. Mai 2020, III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283).

    Die Verletzung dieser Mitwirkungspflichten des Kindergeldempfängers aus § 68 Abs. 1 Satz 1 EStG ist im Rahmen der Ermessensentscheidung zu berücksichtigen und rechtfertigt in der Regel die Versagung des Erlasses (vgl. BFH, Urteile vom 13. September 2018, III R 19/17, BStBl. II 2019, 187; vom 13. September 2018, III R 48/17, BStBl. II 2019, 189; vom 8. November 2018, III R 31/17, BFH/NV 2019, 557; vom 20. Februar 2019, III R 28/18, BFH/NV 2019, 825; vom 27. Mai 2020, III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283; a.A. FG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 12. Dezember 2018, 3 K 3168/18, juris, Rev. III R 5/19).

  • BFH, 23.01.2020 - III R 16/19

    Billigkeitserlass bei Kindergeldrückforderung - kein Eingriff in das Recht auf

    Dem folgt die ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu § 227 AO (z.B. BFH-Urteile vom 18.09.2018 - XI R 36/16, BFHE 262, 297, BStBl II 2019, 87, Rz 27, und vom 13.09.2018 - III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 13).

    Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen i.S. des § 227 AO ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (sog. Gesetzesüberhang, vgl. Senatsurteile in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 13; vom 13.09.2018 - III R 48/17, BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 13, und vom 20.02.2019 - III R 28/18, BFH/NV 2019, 825, Rz 12, jeweils m.w.N.).

    Dies ist jedoch noch kein Grund, in einschlägigen Fällen einen Billigkeitserlass als zwingend anzusehen (Senatsurteile in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 17; in BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 17; vom 08.11.2018 - III R 31/17, BFH/NV 2019, 557, Rz 16, und in BFH/NV 2019, 825, Rz 14, jeweils m.w.N.).

    Ein Anspruch auf Billigkeitserlass kann in Betracht kommen, wenn der Kindergeldberechtigte seiner Mitwirkungspflicht nachgekommen ist, der Rückforderungsanspruch aber durch ein Verschulden oder eine fehlerhafte Arbeitsweise der Behörden entstanden ist (vgl. Senatsurteile in BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 16, und in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 21).

  • BSG, 28.03.2019 - B 10 KG 1/18 R

    Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Antrag auf sozialrechtliches Kindergeld

    Die für die Festsetzung von Kindergeld nach dem EStG zuständigen Familienkassen sind keine Sozialleistungsträger iS des § 12 SGB I (BFH Urteil vom 13.9.2018 - III R 19/17 - Juris RdNr 18) .
  • BFH, 19.05.2022 - III R 16/20

    Erlass der Kindergeldrückforderung bei Nichtanzeige des Haushaltswechsels des

    Dem folgt die ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu § 227 der Abgabenordnung --AO-- (z.B. Senatsurteil vom 13.09.2018 - III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 13, m.w.N.).

    Im finanzgerichtlichen Verfahren kann die behördliche Ermessensentscheidung nach § 102 FGO nur daraufhin überprüft werden, ob die Grenzen der Ermessensausübung eingehalten worden sind (BFH-Urteil vom 16.11.2005 - X R 3/04, BFHE 211, 30, BStBl II 2006, 155; Senatsurteile vom 13.09.2018 - III R 48/17, BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 12, und in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 13).

    Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen i.S. des § 227 AO, die hier allein in Betracht kommt, ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (sog. Gesetzesüberhang, vgl. Senatsurteile in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 14, und in BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 13, jeweils m.w.N.).

    Insofern ist auch die Frage der Verletzung der Mitwirkungspflicht (und ggf. auch deren strafrechtliche Relevanz) im Rahmen der Ermessensentscheidung zu berücksichtigen (s. die neuere Senatsrechtsprechung z.B. Urteile in BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189, Rz 16 ff.; in BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 21 ff., und vom 27.05.2020 - III R 45/19, BFH/NV 2020, 1283, Rz 24 ff.).

  • FG Münster, 25.01.2022 - 4 K 1545/19

    Ablehnung des Antrags auf Erlass der Rückforderung von Kindergeld

    (a) Eine Unbilligkeit aus sachlichen Gründen im Sinne des § 227 AO ist anzunehmen, wenn die Geltendmachung eines Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis im Einzelfall zwar dem Wortlaut einer Vorschrift entspricht, aber nach dem Zweck des zugrunde liegenden Gesetzes nicht (mehr) zu rechtfertigen ist oder dessen Wertungen zuwiderläuft (vgl. u.a. BFH-Urteil vom 13.09.2018 Ill R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187).

    Ein Erlass aus Billigkeitsgründen aufgrund des Verhaltens der Behörde ist dann in Betracht zu ziehen, wenn der Kindergeldberechtigte seinen Mitwirkungspflichten nachgekommen ist, der Rückforderungsanspruch aber durch ein überwiegendes Verschulden oder eine fehlerhafte Arbeitsweise der Behörde entstanden ist (vgl. hierzu BFH-Urteile vom 08.11.2018 III R 31/17, BFH/NV 2019, 557, vom 13.09.2018 III R 48/17, BFHE 262, 488, BStBl II 2019, 189 und vom 13.09.2018 III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187).

    Die den Sozialbehörden gegenüber gemachten Angaben sind demnach durch das Sozialgeheimnis nach § 35 Abs. 1 SGB II geschützt, so dass der Familienkasse relevante Sachverhalte nicht mitgeteilt werden können (vgl. BFH-Urteil vom 13.09.2018 III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187).

  • BFH, 17.07.2019 - III R 64/18

    Erlassunwürdigkeit bei Mitwirkungspflichtverletzung

    Dem folgt die ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) zu § 227 AO (z.B. BFH-Urteile vom 01.06.2016 - X R 66/14, BFH/NV 2016, 1668, Rz 14; vom 18.09.2018 - XI R 36/16, BFHE 262, 297, BStBl II 2019, 87, Rz 27, und vom 13.09.2018 - III R 19/17, BFHE 262, 483, BStBl II 2019, 187, Rz 13).
  • FG Köln, 23.09.2020 - 3 K 2800/18

    Erlass zurückgeforderten Kindergeldes wegen sachlicher Unbilligkeit

    Erst zehn Jahre später, durch Urteil vom 13.9.2018 (III R 19/17, BStBl II 2019, 187), hat der BFH einschränkend entschieden, alleine der Umstand, dass das Kindergeld auf bezogene Sozialleistungen angerechnet wurde, verpflichte die Familienkasse nicht zu einem Billigkeitserlass.
  • FG Münster, 21.05.2019 - 15 K 1914/18

    Kindergeld - Ist eine Kindergeldrückforderung für ein behindertes Kind zu

  • FG Hamburg, 27.01.2020 - 6 K 202/19

    Die Zuständigkeitskonzentrationen zur Entscheidung über Erlassverfahren in

  • FG Düsseldorf, 11.01.2018 - 9 K 1625/17

    Billigkeitserlass der Rückforderung von Kindergeld bei Anrechnung auf SGB-II

  • FG Düsseldorf, 14.06.2021 - 9 K 2976/20

    Voraussetzungen für den Erlass rückständiger Kindergeld-Rückforderungsbeträge

  • FG München, 03.07.2020 - 5 K 2783/19

    Sachliche Unzuständigkeit der Familienkasse

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 08.10.2020 - 12 E 669/20
  • FG Bremen, 24.04.2020 - 2 K 184/18

    Leichtfertige Steuerverkürzung des Kindergeldempfängers bei Verletzung der

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