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   BVerfG, 12.01.1971 - 2 BvR 520/70   

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BVerfG, 12.01.1971 - 2 BvR 520/70 (https://dejure.org/1971,347)
BVerfG, Entscheidung vom 12.01.1971 - 2 BvR 520/70 (https://dejure.org/1971,347)
BVerfG, Entscheidung vom 12. Januar 1971 - 2 BvR 520/70 (https://dejure.org/1971,347)
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Widerrufener Gnadenerweis

Art. 19 Abs. 4, 20 Abs. 3 GG, Widerruf eines Gnadenerweises ist justitiabel (Hinweis: vgl. für das Gnadenrecht des Bundes: Art. 60 Abs. 2 GG, für Baden-Württemberg: Art. 52 Verf)

Volltextveröffentlichungen (5)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Widerruf eines Gnadenerweises - Gerichtliche Kontrolle - Widerruf unterliegt gerichtlicher Kontrolle

  • anwalt-suchservice.de (Kurzinformation)

    Gnadenentscheidungen können nicht angefochten werden, da sie kein normales Rechtsmittel wie Berufung oder Revision darstellen

  • kostenlose-urteile.de (Kurzmitteilung)

    Widerruf einer Begnadigung unterliegt gerichtlicher Nachprüfung - Gewährte Freiheit kann ohne gerichtliche Kontrolle nicht wieder entzogen werden

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BVerfGE 30, 108
  • NJW 1971, 79
  • NJW 1971, 795
  • MDR 1971, 372
  • DVBl 1971, 394
  • DÖV 1971, 384
 
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Wird zitiert von ... (24)Neu Zitiert selbst (1)

  • BVerfG, 23.04.1969 - 2 BvR 552/63

    Gnadengesuch

    Auszug aus BVerfG, 12.01.1971 - 2 BvR 520/70
    Den gegen diese Bescheide gerichteten Antrag auf gerichtliche Entscheidung gemäß §§ 23 ff. EGGVG verwarf das Oberlandesgericht Stuttgart durch Beschluß vom 5. August 1970 unter Hinweis auf BVerfGE 25, 352 als unzulässig, weil weder positive noch negative Gnadenentscheidungen einer gerichtlichen Kontrolle unterlägen und gleiches für den Widerruf eines Gnadenaktes gelten müsse.

    In dem Beschluß vom 23. April 1969 (BVerfGE 25, 352 ff.) hat das Bundesverfassungsgericht nicht zu der Frage Stellung genommen, ob der Widerruf eines einmal gewährten Gnadenerweises der gerichtlichen Kontrolle unterliegt.

    Vier Richter bejahen die Justitiabilität des Widerrufs der Gnadenentscheidung aus den in dem Beschluß vom 23. April 1969 (BVerfGE 25, 352 [363 ff.]) dargelegten Erwägungen.

  • BVerfG, 21.06.1977 - 1 BvL 14/76

    Lebenslange Freiheitsstrafe

    Der Vorlagebeschluß weist darauf hin, daß die Träger des Gnadenrechts ihre Entscheidungen nach freiem Ermessen treffen, daß es keine gesetzliche Regelung der Begnadigungsvoraussetzungen und keinen Anspruch auf Begnadigung gibt und daß nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts die Entscheidung über den Gnadenerweis von Verfassungs wegen nicht gerichtlich nachprüfbar ist (BVerfGE 25, 352 - keine Justitiabilität von Gnadenentscheidungen; anders für den Widerruf eines Gnadenerweises: BVerfGE 30, 111 [richtig: BVerfGE 30, 108, 111 - d. Red.] ; weitergehend jedoch: BayVerfGH nF 18, 140; HessStGH, NJW 1974, S. 791).
  • BVerfG, 20.03.2013 - 2 BvR 2595/12

    Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde (Substantiierung; Vorlage von Unterlagen;

    Durch den Ausspruch eines Gnadenerweises werden dem Verurteilten Freiheitsrechte eingeräumt, auf deren Fortbestand er grundsätzlich vertrauen kann (vgl. BVerfGE 30, 108 ; siehe auch BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Zweiten Senats vom 21. Dezember 1994 - 2 BvR 213/92 -, NStZ 1995, S. 205).

    Anders als die Ablehnung eines Gnadenerweises, auf den ein Anspruch nicht besteht, ist der Widerruf einer Gnadenentscheidung ein rechtlich gebundener Akt (vgl. BVerfGE 30, 108 ).

  • BVerfG, 04.04.1984 - 1 BvR 1287/83

    Verfassungswidrigkeit von § 7 Nr. 3 BRAO

    Angesichts der regelmäßig fehlenden Erzwingbarkeit und rechtlichen Überprüfbarkeit von Gnadenentscheidungen (vgl. dazu BVerfGE 25, 352 (361 f.); 30, 108 (110 f.); 45, 187 (242 f.)) sowie der fehlenden Festlegung der Begnadigungsvoraussetzungen kann der Ausgeschlossene eines späteren Gnadenerweises selbst nach Jahren des Wohlverhaltens und bei günstiger Prognose nicht sicher sein.
  • BVerwG, 27.05.1982 - 2 C 50.80

    Umfang der Ansprüche eines Beamten auf gerichtlichen Rechtsschutz bei einer

    Die Frage ist verneint worden durch den - mit Stimmengleichheit ergangenen - Beschluß des 2. Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 23. April 1969 (BVerfGE 25, 352 [BVerfG 23.04.1969 - 2 BvR 552/63] [361 ff.]; vgl. auch BVerfGE 30, 108 [110]) und bereits durch das Urteil des 8. Senats des Bundesverwaltungsgerichts vom 8. März 1962 (BVerwGE 14, 73 [BVerwG 08.03.1962 - VIII C 185/60] [74 ff.]); in diesem Sinne vgl. ferner VGH Stuttgart (DÖV 1950, 377); OVG Münster (NJW 1953, 1240); OVG Hamburg (DVBl. 1961, 136); OLG München (JVBl. 1961, 291); OLG Oldenburg (MDR 1965, 221); OLG München (NJW 1977, 115 [Leitsatz]); O. Bachof, Die verwaltungsgerichtliche Klage auf Vornahme einer Amtshandlung (1951), S. 26; K. Obermayer, Verwaltungsakt und innerdienstlicher Rechtsakt (1956), S. 91 f.; Köhler, VwGO (1960), § 42 A III 19; Ule, Die Verwaltungsgerichtsbarkeit (2. Aufl. 1962), § 42 VwGO Anm. 6 b; J.-G. Schätzler, Handbuch des Gnadenrechts (1976), S. 78 ff.; D. Merten, Rechtsstaatlichkeit und Gnade (1978), S. 80 ff.; Löwe-Rosenberg, StPO (23. Aufl. 1979), vor § 12 GVG RdNr. 23 f.; Loening, DVBl. 1951, 233 (234 f.); Scheuner, in: Rechtsprobleme in Staat und Kirche, Festschrift für Rudolf Smend (1952), S. 253 (287); van Husen, DVBl. 1953, 70 (72); Mattern, JZ 1954, 432 (435); Kaiser, NJW 1961, 200 (202) [BGH 21.12.1960 - VIII ZR 214/59]; Mörtel, BayVBl. 1968, 81 und 124 (127); Seuffert in: Festschrift für Gebhard Müller (1970), 491 ff. (494 ff. und 498 ff.); Schätzler, NJW 1975, 1249.

    Für eine Bejahung der Frage - bei starker inhaltlicher Einschränkung der Nachprüfbarkeit - haben sich die vier dissentierenden Richter in dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 23. April 1969 augesprochen (BVerfGE 25, 352 [BVerfG 23.04.1969 - 2 BvR 552/63] [363 ff.]; vgl. auch BVerfGE 30, 108 [112]); in gleichem oder ähnlichem Sinne vgl. Wolff/Bachof, Verwaltungsrecht I (9. Aufl. 1974), § 46 III d (S. 379); O. Bachof, Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Verfahrensrecht 2 der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, Band II (1967), S. 138 ff.; Maunz/Dürig/Herzog/Scholz, Grundgesetz, RdNr. 27 zu Art. 19 Abs. 4; Redeker/von Oertzen, VwGO (7. Aufl. 1981), Anm. 60 zu § 42 VwGO; Eyermann/Fröhler, VwGO (8. Aufl. 1980), RdNr. 37 a zu § 42 VwGO; Schunck/de Clerk, VwGO (3. Aufl. 1977), Anm. 2 a) ff.) zu § 42 VwGO; D. Lorenz, Der Rechtsschutz des Bürgers und die Rechtsweggarantie (1973), S. 44 ff.; A. Maurer, Das Begnadigungsrecht im modernen Verfassungs- und Kriminalrecht (Frankfurt 1979), S. 95 f.; M. König, Grundrechtsbindung und gerichtliche Nachprüfung von Gnadenakten (Diss. Tübingen 1961), 173 ff.; Rüping in: Festschrift für Friedrich Schaffstein (1975), S. 31 (42 ff.); Dürig, JZ 1961, 166 [OVG Hamburg 23.09.1960 - Bf I 203/59] (Urteilsanmerkung); Müller, DVBl. 1963, 18; Maurer, JZ 1963, 27 [BVerwG 08.03.1962 - VIII C 185/60] und 1969, 739 (jeweils Urteilsanmerkung); Summer, ZBR 1965, 106 (108 f.); Menger/Erichsen, VerwArch.

    Der Träger des Gnadenrechts begibt sich seiner gerichtlich nicht nachzuprüfenden Entscheidungsfreiheit erst dadurch, daß er einen Gnadenerweis erteilt und dadurch die Wirkung des gegen den Betroffenen ergangenen Urteils umgestaltet (vgl. BVerfGE 30, 108 [110 f.]).

  • VG Berlin, 14.10.2022 - 27 K 285.21

    Bundespräsident muss keine Auskunft zu Begnadigungen geben

    Diese Besonderheiten gehen auf eine verfassungsrechtliche Ermächtigung zurück, die es in den Willen bzw. persönliche Entscheidungsfreiheit des Ermächtigten stellt, von ihr Gebrauch zu machen, und gebieten es, die Gnadengewalt als eine Gestaltungsmacht besonderer Art zu qualifizieren, wovon auch die ständige verfassungs- und höchstgerichtliche Rechtsprechung ausgeht (vgl. BVerfG, Beschluss vom 23. April 1969 - 2 BvR 552/63 - juris Rn. 33 f. und - hieran festhaltend - Beschluss vom 12. Januar 1971 - 2 BvR 520/70 - juris Rn. 6; Urteil vom 21. Juni 1977 - 1 BvL 14/76 - juris Rn. 186 f.; Beschlüsse vom 4. April 1984 - 1 BvR 1287/83 - juris Rn. 63, vom 3. Juli 2001 - 2 BvR 1039/01 - juris Rn. 2 und vom 26. Oktober 2006 - 2 BvR 1587/06 - juris Rn. 2; BVerwG, Urteil vom 27. Mai 1982 - 2 C 50/80 - juris Rn. 25; vgl. weiter Böllhoff, Begnadigung und Delegation, 2012, S. 47 f., 57, 130; Schätzler, a.a.O., S. 122; Reimer, a.a.O., Art. 60 Rn. 69, 82; s.a. Nettesheim, in: Isensee/Kirchhof, Hdb. des Staatsrechts Bd. III, 3 Aufl. 2005, § 62 Rn. 51).
  • BVerfG, 03.07.2001 - 2 BvR 1039/01

    Entscheidung über Gnadenerweis kein statthafter Gegenstand einer

    Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind Entscheidungen über den Gnadenerweis von Verfassungs wegen nicht gerichtlich überprüfbar (BVerfGE 25, 352 [361 ff.]; 30, 108 [110 f.]; 45, 187 [242 f.]; 66, 337 [363]).
  • BGH, 14.07.1971 - III ZR 181/69

    Schadensersatz nach den Grundsätzen der Amtshaftung - Voraussetzungen für das

    Selbst wenn Gnadenentscheidungen überhaupt nicht oder nur in ganz beschränktem Umfang nachprüfbar sind (vgl. BVerfG DRiZ 1971, 128), kann ein Betroffener Schadensersatzansprüche mit der Behauptung geltend machen, die Gnadenbehörde habe ihm gegenüber Amtspflichten verletzt.
  • BVerfG, 21.12.1994 - 2 BvR 213/92

    Verfassungsrechtliche Prüfung von in der vormaligen DDR erfolgten Begnadigungen

    b) Begnadigungen, einmal rechtsgültig ausgesprochen, geben dem dadurch Begünstigten eine Rechtsposition (vgl. BVerfGE 30, 108 ff.), die rechtsstaatlichen Vertrauensschutz genießen kann.
  • BVerfG, 12.11.2012 - 2 BvR 2412/12

    Unzureichende Substantiierung der Rüge einer Verletzung von Art 19 Abs 4 GG bei

    Somit bedarf es keiner Entscheidung darüber, ob die Nichteröffnung eines Rechtswegs gegen die Anordnung der sofortigen Vollstreckung gemäß § 5 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 GnO mit Art. 19 Abs. 4 GG vereinbar ist, wie es das Bundesverfassungsgericht für den Fall der ablehnenden Gnadenentscheidung bejaht hat (vgl. BVerfGE 25, 352 ; 30, 108 ; 45, 187 ; 66, 337 ).
  • OLG Stuttgart, 11.02.1985 - 4 VAs 47/84

    Entscheidung über einen vor dem Strafvollzug gestellten Antrag auf Gewährung von

    Die ablehnende Gnadenentscheidung unterliegt auch keiner gerichtlichen Kontrolle nach Artikel 19 Abs. 4 GG (BVerfG NJW 1969, 1859, BVerfGE 66, 363 [BVerfG 04.04.1984 - 1 BvR 1287/83] , NJW 1971, 795: anders nur für den Fall des Widerrufs eines Gnadenerweises).
  • BGH, 22.04.1980 - VI ZR 96/79

    Zur Belehrungspflicht hinsichtlich der Grunderwerbsteuer

  • BVerfG, 11.01.1995 - 2 BvR 1865/93

    Verfassungsrechtliche Prüfung von in der vormaligen DDR erfolgten Begnadigungen

  • OLG Hamm, 15.03.2021 - 1 VAs 125/20

    Keine gerichtliche Überprüfungsmöglichkeit bei Gnadenentscheidungen; Unzulässiger

  • OLG Brandenburg, 07.02.1994 - 2 Ws 15/94

    Vorzeitige Aussetzung der Reststrafe; Maßgebliche Strafe für die Berechnung von

  • OLG Hamburg, 10.02.2004 - 2 VAs 15/03

    Widerruf und Rücknahme einer im Gnadenwege erfolgten Strafaussetzung

  • BVerfG, 11.04.1991 - 2 BvR 426/91

    Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde - Rechtswegerschöpfung im Strafverfahren

  • OLG Stuttgart, 06.07.1987 - 4 VAs 21/87

    Verurteilung wegen Vermögensdelikten; Verstoß gegen die Auflage zur

  • OLG Stuttgart, 14.02.2003 - 4 VAs 4/03

    Gnadenentscheidung: Zulässigkeit und Anforderungen an die Begründung eines

  • OLG Hamm, 16.02.1988 - 1 VAs 8/88

    Überprüfungsmöchlichkeit im Rechtsweg zum Oberlandesgericht; Gnadenentscheidungen

  • BGH, 17.10.1974 - III ZR 116/72

    Voraussetzungen für die Zulässigkeit eines Feststellungsbegehrens -

  • OLG Zweibrücken, 02.08.2022 - 1 VAs 4/22

    Maßstab der Überprüfung von Gnadenerweis-Widerruf

  • OLG Hamburg, 19.01.2005 - 3 VAs 9/04
  • OLG Hamburg, 02.04.2004 - 1 VAs 10/03
  • OLG Hamburg, 07.09.1972 - VAs 35/72
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