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   BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92   

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BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92 (https://dejure.org/1992,363)
BVerwG, Entscheidung vom 26.11.1992 - 7 C 20.92 (https://dejure.org/1992,363)
BVerwG, Entscheidung vom 26. November 1992 - 7 C 20.92 (https://dejure.org/1992,363)
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Opus pistorum

Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG, Kunstfreiheit, § 1 Abs. 2 Nr. 2, Abs. 2, Abs. 3 Satz 2 GjS, § 6 GjS, § 10 GjS, Entscheidungsvorrang der Bundesprüfstelle bei der Abwägung

Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Jugendgefährdung - Kunstfreiheit - Abwägung widerstreitender Belange - Grundrechtsoptimierung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Besprechungen u.ä.

  • beck.de (Kurzaufsatz mit Bezug zur Entscheidung)

    Neue Medien und die Besetzung der Bundesprüfstelle

Papierfundstellen

  • BVerwGE 91, 211
  • NJW 1993, 1491
  • NVwZ 1993, 675 (Ls.)
  • DVBl 1993, 498
  • afp 1993, 601
 
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Wird zitiert von ... (80)Neu Zitiert selbst (8)

  • BVerfG, 27.11.1990 - 1 BvR 402/87

    Josephine Mutzenbacher

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Beschluß vom 27. November 1990 - 1 BvR 402/87 - BVerfGE 83, 130 [BVerfG 27.11.1990 - 1 BvR 402/87] - Josefine Mutzenbacher -) werde § 6 GjS durch den in § 1 Abs. 2 Nr. 2 GjS niedergelegten Kunstvorbehalt eingeschränkt.

    Nach den gemäß § 31 Abs. 1 BVerfGG bindenden Anforderungen, die das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluß vom 27. November 1990 - BVerfGE 83, 130 [BVerfG 27.11.1990 - 1 BvR 402/87] - Josefine Mutzenbacher - an die Auslegung des § 6 GjS stellt, setzt die Indizierung einer als Kunstwerk anzusehenden Schrift auch dann eine Abwägung mit der Kunstfreiheit voraus, wenn die Schrift offensichtlich geeignet ist, Kinder und Jugendliche sittlich schwer zu gefährden.

    Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum sich das Gericht bei der verfassungsrechtlichen Einordnung des Taschenbuchs "Josefine Mutzenbacher" nicht auf den formalen Ansatz beschränkt - sondern sogar Zweifel daran geäußert hat, ob dieser ausreiche, die Schrift als Kunstwerk zu qualifizieren - und unterstützend Gesichtspunkte des materialen sowie des zeichentheoretischen Kunstbegriffs herangezogen hat (BVerfGE 83, 130 (138) [BVerfG 27.11.1990 - 1 BvR 402/87]).

  • BVerfG, 24.02.1971 - 1 BvR 435/68

    Mephisto - Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Das Bundesverfassungsgericht hat mehrfach verdeutlicht, daß der Lebensbereich "Kunst" durch die vom Wesen der Kunst geprägten, ihr allein eigenen Strukturmerkmale zu bestimmen und eine wertende Einengung des Kunstbegriffs mit der umfassenden Freiheitsgarantie des Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG nicht zu vereinbaren ist (BVerfGE 30, 173 (188 f., 191) [BVerfG 24.02.1971 - 1 BvR 435/68]).

    Neben der herkömmlichen, als material oder wertbezogen zu bezeichnenden Formel (BVerfGE 30, 173 (189) [BVerfG 24.02.1971 - 1 BvR 435/68]) nennt es eher beispielhaft zwei weitere Lösungsansätze zur Bestimmung dieses Lebensbereichs, einen formalen, typologischen und einen sogenannten zeichentheoretischen.

  • BVerwG, 03.03.1987 - 1 C 16.86

    Beurteilungsspielraum der Bundesprüfstelle und Kunstvorbehalt

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Diese Abwägung hat die Bundesprüfstelle hier unterlassen, weil sie im Anschluß an die bisherige Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 3. März 1987 - BVerwGE 77, 75 (83) [BVerwG 03.03.1987 - 1 C 16/86]) der Auffassung war, der Kunstvorbehalt des § 1 Abs. 2 Nr. 2 GjS gelte für schwer jugendgefährdende Schriften im Sinne des § 6 GjS nicht, und daher offengelassen hat, ob es sich bei dem Buch "Opus Pistorum" um ein Kunstwerk handelt.

    Durch die verfassungsgerichtliche Rechtsprechung ist allerdings die bisherige Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts auch insofern überholt, als sie den Beurteilungsspielraum der Bundesprüfstelle des weiteren auf die Frage nach der Eignung einer Schrift zur Jugendgefährdung erstreckt hat (Urteil vom 16. Dezember 1971 - BVerwGE 39, 197 (203 f.) [BVerwG 16.12.1971 - I C 31/68]; zuletzt Urteil vom 3. März 1987, a.a.O. S. 84 f.).

  • BVerfG, 17.07.1984 - 1 BvR 816/82

    Anachronistischer Zug: Politisches Straßentheater; Beleidigung; Kunstfreiheit

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Angesichts der Unmöglichkeit, Kunst generell zu definieren, und der verfassungsrechtlichen Pflicht, bei der konkreten Rechtsanwendung zu entscheiden, ob die Voraussetzungen des Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG vorliegen, erwähnt das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung zum "Anachronistischen Zug" verschiedene Ansätze zur Kunstdefinition (BVerfGE 67, 213 (225 f.) [BVerfG 17.07.1984 - 1 BvR 816/82]).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 31.10.1991 - 20 A 1036/86
    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Entgegen einer in Rechtsprechung (OVG Münster, Urteile vom 31. Oktober 1991 - 20 A 1036/86 - NVwZ 1992, 396 und 20 A 2078/90) und Literatur (Redeker, NVwZ 1992, 305 (308); Geis, NVwZ 1992, 25 (28)) vertretenen Auffassung verbleibt bei der Indizierung von Kunstwerken auch unter Beachtung der bindenden Ausführungen des Bundesverfassungsgerichts in seinem Beschluß vom 27. November 1990 ein Bereich, der durch einen Entscheidungsvorrang der Bundesprüfstelle gekennzeichnet ist.
  • BVerwG, 16.12.1971 - I C 31.68

    Verfassungswidrigkeit der Indizierung aufgrund des gesetzlichen Werbeverbots des

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Durch die verfassungsgerichtliche Rechtsprechung ist allerdings die bisherige Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts auch insofern überholt, als sie den Beurteilungsspielraum der Bundesprüfstelle des weiteren auf die Frage nach der Eignung einer Schrift zur Jugendgefährdung erstreckt hat (Urteil vom 16. Dezember 1971 - BVerwGE 39, 197 (203 f.) [BVerwG 16.12.1971 - I C 31/68]; zuletzt Urteil vom 3. März 1987, a.a.O. S. 84 f.).
  • BVerfG, 03.06.1987 - 1 BvR 313/85

    Strauß-Karikatur

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Die Verfassung schützt die Kunst, gleichgültig, ob sie als gut oder schlecht empfunden wird (BVerfGE 75, 369 (377) [BVerfG 03.06.1987 - 1 BvR 313/85]; Henschel, NJW 1990, 1937 (1939)).
  • BVerfG, 17.04.1991 - 1 BvR 419/81

    Gerichtliche Prüfungskontrolle

    Auszug aus BVerwG, 26.11.1992 - 7 C 20.92
    Dies läßt zwar - wie dargelegt - Schlüsse auf die "Richtigkeit" dieser Entscheidung zu, zwingt aber allein nicht zur Annahme eines Entscheidungsvorrangs der Behörde, den das Gericht zu respektieren hat; denn auch ein Gericht kann und muß sich notfalls die erforderliche Sachkunde verschaffen (vgl. BVerfGE 84, 34 (50 f.)).
  • BVerwG, 30.10.2019 - 6 C 18.18

    Indizierung eines Albums (CD) aus dem Bereich Gangsta-Rap

    Sie hatten lediglich nachzuprüfen, ob das Abwägungsergebnis des Zwölfer-Gremiums die Grenzen des Beurteilungsspielraums überschreitet (BVerwG, Urteile vom 26. November 1992 - 7 C 20.92 - BVerwGE 91, 211 und vom 28. August 1996 - 6 C 15.94 - Buchholz 436.52 § 1 GjS Nr. 20 S. 2 ff.).

    Die rechtsfehlerfreie Entscheidung über den Vorrang setzt die Gewichtung auf der Grundlage eines richtig und vollständig ermittelten Sachverhalts voraus (BVerfG, Beschluss vom 27. November 1990 - 1 BvR 402/87 - BVerfGE 83, 130 ; BVerwG, Urteile vom 26. November 1992 - 7 C 20.92 - BVerwGE 91, 211 , vom 28. August 1996 - 6 C 15.94 - Buchholz 436.52 § 1 GjS Nr. 20 S. 4 f. und vom 18. Februar 1998 - 6 C 9.97 - Buchholz 436.52 § 1 GjS Nr. 21 S. 11).

    Insoweit hält der Senat an der letztmals im Jahr 2017 bestätigten Rechtsprechung fest (BVerwG, Urteile vom 26. November 1992 - 7 C 20.92 - BVerwGE 91, 211 , vom 28. August 1996 - 6 C 15.94 - Buchholz 436.52 § 1 GjS Nr. 20 S. 2 und vom 31. Mai 2017 - 6 C 10.15 - BVerwGE 159, 49 Rn. 35 ).

    Es genügt nicht, dass sie der Kläger durch Gegenvorbringen in Frage stellt (BVerwG, Urteile vom 26. November 1992 - 7 C 20.92 - BVerwGE 91, 211 , vom 28. August 1996 - 6 C 15.94 - Buchholz 436.52 § 1 GjS Nr. 20 S. 2 und vom 31. Mai 2017 - 6 C 10.15 - BVerwGE 159, 49 Rn. 35 ).

  • BSG, 23.06.2010 - B 6 KA 22/09 R

    Vertragspsychotherapeutische Versorgung - Sonderbedarfszulassung -

    Sie erkennen aber auch Ausnahmen an, bei der Beurteilung von Prüfungsleistungen, bei der beamtenrechtlichen Leistungsbeurteilung für Einstellung und Beförderung (Art. 33 Abs. 2 GG) , bei der erforderlichen Gewichtung und Abwägung widerstreitender Belange im Rahmen von Planungsentscheidungen sowie bei Bewertungen durch unabhängige sachverständige Gremien mit gruppenpluraler Zusammensetzung (zu Letzterem zB BVerwGE 39, 197, 203 f, 209; BVerwGE 72, 195, 200 f; BVerwGE 77, 75, 77 f; BVerwGE 91, 211, 215 bis 217; BVerwGE 91, 223, 227, sowie grundsätzlich zusammenfassend BVerwGE 129, 27, 33 RdNr 26 und 27; vgl auch BVerfGE 83, 130, 148;- zu den Fallgruppen insgesamt vgl zB Hoffmann-Riem in: Hoffmann-Riem/Schmidt-Aßmann/Voßkuhle , Grundlagen des Verwaltungsrechts, Bd I, 2006, § 10 unter G, RdNr 89 ff, 91 f; Wolff/Bachof/Stober/Kluth, Verwaltungsrecht I, 12. Aufl 2007, § 31 RdNr 15 ff, 26; Gerhardt in: Schoch/Schmidt-Aßmann/Pietzner , VwGO, Stand Juli 2009, § 114 RdNr 28 ff, 55 ff, 59 f, 70) .
  • VG Köln, 02.09.2016 - 19 K 3287/15

    Bushido - Indizierung rechtmäßig

    vgl. BVerwG, Urteil vom 26.11.1992 - 7 C 20/92 -, juris, Rn. 10.

    vgl. BVerwG, Urteil vom 26.11.1992 - 7 C 20/92 -, juris, Rn. 15.

    Das Bundesverwaltungsgericht hat nach der Josefine Mutzenbacher-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zunächst im Beschluss vom 26.11.1992 (Az. 7 C 20/92) ausgeführt, dass es seine Auffassung, welches der widerstreitenden Verfassungsgüter im Einzelfall Vorrang genießen soll, nicht an die Stelle des Gremiums der Bundesprüfstelle setzen könne, die wegen Zugrundelegung eines fehlerhaften Kunstbegriffes ausgeblieben war.

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