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   VGH Bayern, 27.11.1991 - 4 B 91.601   

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VGH Bayern, 27.11.1991 - 4 B 91.601 (https://dejure.org/1991,28655)
VGH Bayern, Entscheidung vom 27.11.1991 - 4 B 91.601 (https://dejure.org/1991,28655)
VGH Bayern, Entscheidung vom 27. November 1991 - 4 B 91.601 (https://dejure.org/1991,28655)
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Volltextveröffentlichung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BayVBl 1992, 272
 
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Wird zitiert von ... (9)

  • VGH Bayern, 29.11.1995 - 4 B 95.605

    Berücksichtigung der Neutralitätspflicht des Staates bei einer Landratswahl

    Aus ihnen ergibt sich die Neutralitätspflicht der Gemeinden und ihrer Organe im Kommunalwahlkampf, mit der der Anspruch der Wahlbewerber auf Chancengleichheit korrespondiert (ständige Rspr., vgl. BayVGH vom 22.6.1983 VGH n.F. 36, 67/68; BayVGH vom 27.11.1991 BayVBl 1992, 272 ).

    Art. 15 Abs. 3 GWG verbietet nicht nur die Wahlbeeinflussung im Zusammenhang mit Handlungen, die sich unmittelbar auf die Wahl beziehen, sondern fordert strikte Neutralität der mit der Durchführung der Wahl betrauten Behörden während des gesamten Wahlverfahrens (vgl. BayVGH vom 27.11.1991, a.a.O.).

    Bei einer unzulässigen Wahlbeeinflussung muß das grundsätzlich angenommen werden (ständige Rspr., vgl. z.B. VGH n.F. 3,81/93; 9,39/42; 14, 47/54; BayVGH vom 27.11.1991 BayVBl 1992 S. 272/274 m.w.Nachw. zur Rechtsprechung; s.a. BVerwG vom 30.3.1992 BayVBl 1992, 539 ; allg. Schiemann, Wahlprüfung im Kommunalrecht, 1972, S. 127-129).

  • VG München, 01.03.2021 - M 7 K 20.3380

    Ungültigerklärung der Wahl des ersten Bürgermeisters, Unzulässige

    Sie verbietet, dass unter dem Mantel öffentlicher Hoheit parteiergreifend auf den Grundakt demokratischer Legitimation, die Wahlen, eingewirkt wird (vgl. BayVGH, U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601 - juris Rn. 16 und U.v. 22.6.1983 - 4 B 80 A.1769, BeckRS 1983, 03875 beide unter Verweis auf BVerfG, U.v. 2.3.1977 - 2 BvE 1/76 - juris).

    Diese für die Wahl zum Bundestag entwickelten Grundsätze gelten über Art. 28 Abs. 1 GG auch für den kommunalen Bereich (vgl. BayVGH in st. Rspr. z.B. U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601 - juris Rn. 17).

    Unter Berücksichtigung dieser für die Wahl zum Bundestag entwickelten Grundsätze, die - wie ausgeführt - über Art. 28 Abs. 1 GG auch für den kommunalen Bereich Geltung beanspruchen (vgl. BayVGH in st. Rspr. z.B. U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601 - juris Rn. 17; HessVGH, U.v. 10.10.1991 - 6 UE 2578/90 - juris Rn. 46 m.w.N.), stellt das nur zwei Tage vor der Wahl an alle gemeindlichen Haushalte verteilte gemeindliche Mitteilungsblatt keine zulässige Öffentlichkeitsarbeit, sondern eine unzulässige Wahlbeeinflussung dar.

    (vgl. BayVGH in st. Rspr., z.B. U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601 - juris Rn. 29; vgl. auch BayVerfGH, E.v. 11.3.1994 - Vf. 22-VI-92 - juris Rn. 36).

  • VG Ansbach, 11.11.2014 - AN 4 K 14.01333

    Gemeindewahlrecht, Neutralitätsgebot für öffentliche Organe; Anfechtung einer

    Aus diesen verfassungsrechtlichen Grundsätzen folgt ein Neutralitätsgebot für alle Organe öffentlicher Gewalt und damit auch für Gemeinden und den ersten Bürgermeister, das über die Beschränkung der in Art. 20 Abs. 3 GLKrWG ausdrücklich genannten Adressaten des Verbots einer inhaltlichen Beeinflussung der Stimmrechtsausübung hinausgeht (vgl. Bauer/Sebald, Kommentar zum GLKrWG, 19. Aufl., Art. 20 Anm. 9; BayVGH, U.v. 22.6.1983, VGH n.F. 36, 67/68; U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601- juris Rn.15, 17; U.v. 29.11.1995 BayVBl 1996, 145, 146, wo jeweils ausdrücklich auf Grund des in Art. 20 Abs. 2 GG verankerten Demokratieprinzips ohne Einschränkungen ein Verbot für die öffentlichen Organe, ausdrücklich auch für die Gemeinden und ihre Organe, abgeleitet wird, sich bei Wahlen mit politischen Parteien und Wahlbewerbern zu identifizieren und durch Werbung die Entscheidung des Wählers zu beeinflussen).

    Da sich Art. 20 Abs. 3 GLKrWG, wie oben ausgeführt, an alle mit der Durchführung der Wahl betrauten Behörden während des gesamten Wahlverfahrens richtet (vgl. BayVGH, U.v. 29.11.1995 BayVBl 1996, 145, 146; U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601 - juris Rn.186), ist gleichzeitig ein Verständnis dieser Vorschrift dahingehend ausgeschlossen, dass die Mitgliedsgemeinde mit der Berufung des Wahlleiters ihre Funktion erfüllt habe und anschließend nicht mehr "mit der Durchführung der Wahl betraute Behörde" sei.

    Die Grenzen einer zulässigen Öffentlichkeitsarbeit werden aber überschritten, wenn in den Veröffentlichungen werbende Einflussnahmen zugunsten einzelner Parteien oder Wahlbewerber oder polemische Äußerungen zu deren Lasten enthalten sind (BVerfGE 44, 125, 150; VGH n.F. 36, 67/68; BayVGH U.v. 27.11.1991 - 4 B 91.601- juris Rn.20).

  • VGH Bayern, 21.10.2003 - 4 BV 03.671

    Wahl des ersten Bürgermeisters der Stadt Vilseck muss wegen Verletzung der

    Art. 20 Abs. 3 GLKrWG verbietet nicht allein die Wahlbeeinflussung im Zusammenhang mit Handlungen, die sich unmittelbar auf die Wahl beziehen, sondern fordert strikte Neutralität während des gesamten Wahlverfahrens (BayVGH vom 27.11.1991 BayVBl 1992, 272; vom 29.11.1995 BayVBl 1996, 145/146 und dazu BVerwGE 104, 323/326; vgl. auch BVerwG vom 8.4.2003 NVwZ 2003, 983/984).

    Art. 20 Abs. 3 GLKrWG verbietet lediglich die Ausnützung einer obrigkeitlichen Stellung zur Einflussnahme auf die Wahlberechtigten, nicht aber eine allgemeine Betätigung, wie sie jedem Bürger erlaubt ist (BayVGH vom 27.11.1991 a.a.O.).

  • OVG Saarland, 04.04.2008 - 3 A 8/07

    Anfechtung einer Bürgermeisterwahl wegen unzulässiger Melderegisterauskünfte

    Erörterungsbedürftig ist dies hier allein hinsichtlich des Grundsatzes der Gleichheit der Wahl, der auch das Gebot der Chancengleichheit einschließt, das wiederum verletzt sein kann, wenn staatliche Stellen eine Partei, eine sonstige Wählergruppe oder eine Kandidatin/einen Kandidaten einseitig unterstützen BVerfG, Urteil vom 2.3.1977 - 2 BvE 1/76 -, DÖV 1977, 282, 285, betreffend eine von der Regierungspartei im Wahlkampf nutzbare Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung; VGH München, Urteil vom 29.11.1991 - 4 B 91.601 -, BayVBl. 1992, 272, betreffend die Neutralitätspflicht der Gemeinden und ihrer Organe im Kommunalwahlkampf; VGH Mannheim, Urteil vom 16.5.2007 - 1 S 567/07 - zitiert nach Juris, betreffend einen amtierenden Bürgermeister, der dienstliche Mittel eingesetzt hat, um die Fertigung ihm günstiger Leserbriefe zu unterstützen; OVG des Saarlandes, Beschlüsse vom 3.6.2004 - 1 W 21/04 - und vom 14.3.2005 - 3 Q 49/04 - außerdem Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Band 1, S. 240.
  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 29.02.2008 - 2 O 141/07

    Einspruch gegen eine Landratswahl wegen Desinformation

    Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof hat die Auffassung vertreten, kommunale Wahlbeamte seien zu strikter Neutralität verpflichtet; in dem zugrunde liegenden Fall ging es darum, ob Vorschriften über das Wahlverfahren durch Veröffentlichungen eines Bürgermeisters im Amtsblatt zum Zweck der Wahlbeeinflussung verletzt seien (vgl. Urt. v. 27.11.1991 - 4 B 91.601 -, BayVBl. 1992, 272; zur Neutralitätspflicht im kommunalen Wahlkampf vgl. auch BVerwG, Urt. v. 18.04.1997 - 8 C 5.96 -, E 104, 323).
  • VG Weimar, 28.02.2007 - 6 K 1360/06

    Kommunalwahlrecht; Erfolglose Anfechtung einer Kommunalwahl (Bürgermeisterwahl);

    sung ausgenommen sind nur informierende, wettbewerbsneutrale Veröffentlichungen, die aus akutem Anlass geboten sind (BVerfG, Urteil vom 2. März 1977 - 2 BvE 1/76 -, BVerfGE 44, 125, 139, 144, 146 f., 150 ff., BVerwG, Beschluss vom 19. April 2001 - 8 B 33/01 -, NVwZ 2001, 928, 929; Urteil vom 18. April 1997 - 8 C 5/96 -, NVwZ 1997, 1220, 1221; Beschluss vom 30. März 1992 - 7 B 29/92 -, zitiert nach JURIS; BayVGH, Urteil vom 29. November 1995 - 4 B 95/605 -, NVwZ-RR 1996, 680; Urteil vom 27. November 1991 - 4 B 91.601 -, BayVBl. 1992, 272, 273; BayVerfGH, Entscheidung vom 11. März 1994 - Vf. 22 - VI - 92 -, NVwZ 1994, 993, 994; VGH B.-W., Urteil vom 17. Februar 1992 - 1 S 2266/91 -, zitiert nach JURIS).
  • VG Meiningen, 06.05.2009 - 2 K 112/09

    Sonstiges ; Kommunalrechts; Rechtsweg; Gemeinde; Internet; Aufruf; Link; Wahl;

    Aus ihnen ergibt sich die Neutralitätspflicht der Gemeinden und ihrer Organe im Wahlkampf, mit der der Anspruch der Wahlbewerber auf Chancengleichheit korrespondiert (für den Kommunalwahlkampf: BayVGH, U.v. 27.11.1991, BayVBl. 1992, S. 272, juris Rdnr. 17; BayVGH, U.v. 27.11.1991, NVwZ 1992, S. 287; VG Wiesbaden, U.v. 02.03.2005 - Az.: 3 E 1672/04 [04], juris Rdnr. 63; zur Neutralitätspflicht bei Volksentscheid: BayVGH, B.v. 13.02.1991, a.a.O., juris Rdnr. 44).
  • VG Chemnitz, 20.01.2004 - 8 K 358/02

    Landratsamt als Rechtsaufsichtsbehörde für kreisangehörige Gemeinden als untere

    Bei der Inanspruchnahme des Amtsblattes muss dem Neutralitätsgebot insoweit in besonderem Maße Rechnung getragen werden (VGH Baden-Württemberg, Urt. vom 26. Februar 1996, NVwZ-RR 1996, 411; Urt. vom 17. Februar 1992, VBlBW 1992, 423; s.a. BayVGH, Urt. vom 27. November 1991, BayVBl 1992, 272; Urt. vom 27. November 1991, NVwZ 1992, 287).
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