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   LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12   

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LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12 (https://dejure.org/2012,18375)
LG Saarbrücken, Entscheidung vom 22.06.2012 - 13 S 12/12 (https://dejure.org/2012,18375)
LG Saarbrücken, Entscheidung vom 22. Juni 2012 - 13 S 12/12 (https://dejure.org/2012,18375)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • IWW
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • bld.de (Leitsatz/Kurzinformation)

    Zustellungsbevollmächtigung des Regulierungsbeauftragten einer ausländischen Haftpflichtversicherung

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2012, 3120
  • DAR 2012, 465
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (33)

  • EuGH, 22.06.1989 - 103/88

    Fratelli Costanzo / Comune di Milano

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    21 5. Für den Fall, dass die Vorlagefrage 1 bejaht wird, stellt sich die Vorlagefrage 2. Denn nur wenn sich der Geschädigte gegenüber den Gerichten der Mitgliedstaaten darauf berufen kann, dass sich aus der Richtlinie 2009/103/EG ergibt, dass der Regulierungsbevollmächtigte in den hier in Frage stehenden Verfahren gegen das Versicherungsunternehmen für dieses zustellungsbevollmächtigt ist, ist die Kammer berechtigt und verpflichtet, eine solche Zustellungsvollmacht zugrunde zu legen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 4. Dezember 1974 - Rs. 41/74, van Duyn, Slg. 1974, 1337; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, 1839).

    22 a) Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs sind die Einzelnen in all den Fällen, in denen Bestimmungen einer Richtlinie inhaltlich als unbedingt und hinreichend genau erscheinen, berechtigt, sich gegenüber dem Staat auf diese Bestimmungen zu berufen, wenn der Staat die Richtlinie nicht fristgemäß in nationales Recht umsetzt oder eine unzutreffende Umsetzung der Richtlinie vornimmt (vgl. Gerichtshof, Rs. 148/78, Ratti Slg. 1979, 1629; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, 1839; Urteil vom 23. Februar 1994 - C-236/92, Comitatio di coordi-namento per la difesa della Cava, Slg. 1994, I-483).

    Bloße negative Auswirkungen auf die Rechte Dritter rechtfertigen es nämlich nicht, dem Einzelnen das Recht auf Berufung auf die Bestimmungen einer Richtlinie gegenüber dem betreffenden Mitgliedstaat zu versagen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, I-1839; Urteil vom 30. April 1996 - C-194/94, CIA Security International, Slg. 1996, I-2201; Urteil vom 12. November 1996 - C-201/94, Smith & Nephew und Primecrown, Slg. 1996, I-5819; Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98, Unilever, Slg. 2000, I-7535; Urteil vom 7. Januar 2004, - C-201/02, Delena Wells, Slg. 2004, I-723; Urteil vom 17. Juli 2008 - C-152/07 - C-154/07, Arcor u.a., Slg. 2008, II-5959).

  • EuGH, 19.01.1982 - 8/81

    Becker

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    21 5. Für den Fall, dass die Vorlagefrage 1 bejaht wird, stellt sich die Vorlagefrage 2. Denn nur wenn sich der Geschädigte gegenüber den Gerichten der Mitgliedstaaten darauf berufen kann, dass sich aus der Richtlinie 2009/103/EG ergibt, dass der Regulierungsbevollmächtigte in den hier in Frage stehenden Verfahren gegen das Versicherungsunternehmen für dieses zustellungsbevollmächtigt ist, ist die Kammer berechtigt und verpflichtet, eine solche Zustellungsvollmacht zugrunde zu legen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 4. Dezember 1974 - Rs. 41/74, van Duyn, Slg. 1974, 1337; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, 1839).

    22 a) Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs sind die Einzelnen in all den Fällen, in denen Bestimmungen einer Richtlinie inhaltlich als unbedingt und hinreichend genau erscheinen, berechtigt, sich gegenüber dem Staat auf diese Bestimmungen zu berufen, wenn der Staat die Richtlinie nicht fristgemäß in nationales Recht umsetzt oder eine unzutreffende Umsetzung der Richtlinie vornimmt (vgl. Gerichtshof, Rs. 148/78, Ratti Slg. 1979, 1629; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, 1839; Urteil vom 23. Februar 1994 - C-236/92, Comitatio di coordi-namento per la difesa della Cava, Slg. 1994, I-483).

    Umgekehrt schließt allein der Umstand, dass die Richtlinie den Rechtsetzungsorganen der Mitgliedstaaten einen Gestaltungsspielraum einräumt, nicht aus, dass der Einzelne vor den staatlichen Gerichten die Rechte und Mindestgarantien geltend machen kann, deren Inhalt sich bereits aufgrund der Richtlinie mit hinreichender Genauigkeit bestimmen lässt (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 1. Februar 1977 - Rs. 51/76, Verbond van Nederlands Ondernemingen, Slg. 1977, 113; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 19. November 1991 - C-6/90 und C-9/90, Francovich, Slg. 1991, I-5357; Urteil vom 14. Juli 1994 - C-91/92, Paola Faccini Dori, Slg. 1994, I-3325).

  • EuGH, 26.09.2000 - C-443/98

    Unilever

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    Daraus folgt, dass sogar eine klare, genaue und unbedingte Richtlinienbestimmung, mit der dem Einzelnen Rechte gewährt oder Verpflichtungen auferlegt werden sollen, im Rahmen eines Rechtsstreits, in dem sich ausschließlich Private gegenüberstehen, nicht als solche Anwendung finden kann (Gerichtshof, Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98 - Unilever Italia SpA, Slg. 2000 I-7565; Urteil vom 5. Oktober 2004 - C-397/01-403/01, Pfeiffer u.a., Slg. 2004, I-8878).

    Diese Rechtsprechung gilt jedoch nicht für den Fall, dass eine Richtlinie nicht selbst den materiellen Inhalt einer Rechtsnorm festlegt, auf deren Grundlage das nationale Gericht den bei ihm anhängigen Rechtsstreit zu entscheiden hat, und weder Rechte noch Pflichten für Einzelne begründet (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 30. April 1996 - C-194/94 - CIA Security International SA, Slg. I-2230; Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98 - Unilever Italia SpA, Slg. 2000 I-7565).

    Bloße negative Auswirkungen auf die Rechte Dritter rechtfertigen es nämlich nicht, dem Einzelnen das Recht auf Berufung auf die Bestimmungen einer Richtlinie gegenüber dem betreffenden Mitgliedstaat zu versagen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, I-1839; Urteil vom 30. April 1996 - C-194/94, CIA Security International, Slg. 1996, I-2201; Urteil vom 12. November 1996 - C-201/94, Smith & Nephew und Primecrown, Slg. 1996, I-5819; Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98, Unilever, Slg. 2000, I-7535; Urteil vom 7. Januar 2004, - C-201/02, Delena Wells, Slg. 2004, I-723; Urteil vom 17. Juli 2008 - C-152/07 - C-154/07, Arcor u.a., Slg. 2008, II-5959).

  • EuGH, 07.01.2004 - C-201/02

    Wells

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    1997 I-6858; Urteil vom 7. Januar 2004 - C-201/02, Wells, Slg. 2004, I-723; Urteil vom 5. Oktober 2004 - C-397/01-403/01, Pfeiffer u.a., Slg. 2004, I-8878).

    Auch kann sich der Einzelne nicht gegenüber einem Mitgliedstaat auf eine Richtlinie berufen, wenn es sich um eine Verpflichtung des Staates handelt, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Erfüllung einer anderen Verpflichtung steht, die aufgrund dieser Richtlinie einem Dritten obliegt (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 22. Februar 1990 - C-221/88, Busseni, Slg. 1990, I-495; Urteil vom 4. Dezember 1997 - C-97/96, Verband deutscher Daihatsu-Händler, Slg. 1997, I-6843; Urteil vom 7. Januar 2004 - C-201/02, Delena Wells, Slg. 2004, I-723).

    Bloße negative Auswirkungen auf die Rechte Dritter rechtfertigen es nämlich nicht, dem Einzelnen das Recht auf Berufung auf die Bestimmungen einer Richtlinie gegenüber dem betreffenden Mitgliedstaat zu versagen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, I-1839; Urteil vom 30. April 1996 - C-194/94, CIA Security International, Slg. 1996, I-2201; Urteil vom 12. November 1996 - C-201/94, Smith & Nephew und Primecrown, Slg. 1996, I-5819; Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98, Unilever, Slg. 2000, I-7535; Urteil vom 7. Januar 2004, - C-201/02, Delena Wells, Slg. 2004, I-723; Urteil vom 17. Juli 2008 - C-152/07 - C-154/07, Arcor u.a., Slg. 2008, II-5959).

  • EuGH, 14.07.1994 - C-91/92

    Faccini Dori / Recreb

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    Zwar muss das nationale Gericht seine Auslegung des nationalen Rechts soweit wie möglich am Wortlaut und Zweck der einschlägigen Richtlinie ausrichten, um das mit der Richtlinie verfolgte Ziel zu erreichen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 13. November 1990 - C-106/89, Marleasing, Slg. 1990, I-4135; Urteil vom 16. Dezember 1993 - C-334/92, Wagner Miret, Slg. 1993, I-6911; Urteil vom 14. Juli 1994 - C-91/92, Paola Faccini Dori, Slg. 1994, I-3325; Urteil vom 5. Oktober 2004 - C-397/01-403/01, Pfeiffer u.a., Slg. 2004 I-8878; Urteil vom 4. Juli 2006 - C-212/04, Adeneler u. a., Slg. 2006, I 6057; Urteil vom 22. Dezember 2008 - C-414/07, Magoora, Slg. 2008, I-10921).

    Umgekehrt schließt allein der Umstand, dass die Richtlinie den Rechtsetzungsorganen der Mitgliedstaaten einen Gestaltungsspielraum einräumt, nicht aus, dass der Einzelne vor den staatlichen Gerichten die Rechte und Mindestgarantien geltend machen kann, deren Inhalt sich bereits aufgrund der Richtlinie mit hinreichender Genauigkeit bestimmen lässt (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 1. Februar 1977 - Rs. 51/76, Verbond van Nederlands Ondernemingen, Slg. 1977, 113; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 19. November 1991 - C-6/90 und C-9/90, Francovich, Slg. 1991, I-5357; Urteil vom 14. Juli 1994 - C-91/92, Paola Faccini Dori, Slg. 1994, I-3325).

    24 b) Allerdings kann eine Richtlinie nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofs, selbst wenn sie inhaltlich unbedingt und hinreichend genau ist, nicht selbst Verpflichtungen für einen Einzelnen begründen, so dass diesem gegenüber eine Berufung auf die Richtlinie als solche nicht möglich ist (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Februar 1990 - C-221/88, Busseni, Slg. I-519; Urteil vom 13. November 1990 - C-106/89, Marleasing SA; Slg. 1990, I-04135; Urteil vom 14. Juli 1994 - C-91/92, Paola Faccini Dori, Slg. 1994, I-3325; Urteil vom 7. März 1996 - C-192/94, El Corte Inglés, Slg. 1996, I-01281; Urteil vom 4. Dezember 1997 - C-97/96, Verband deutscher Daihatsu-Händler e.V., Sgl.

  • BGH, 07.12.2010 - VI ZR 48/10

    Wirksamkeit der Klagezustellung: Mögliche Heilung des etwaigen Zustellungsmangels

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    Der Geschädigte kann vor dem Gericht des Ortes in einem Mitgliedstaat, an dem er seinen Wohnsitz hat, eine Klage unmittelbar gegen den Versicherer des Schädigers erheben, sofern eine solche unmittelbare Klage zulässig und der Versicherer im Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats ansässig ist (Art. 11 Abs. 2 i.V.m. Art. 9 Abs. 1 b EuGVVO; Gerichtshof, Urteil vom 13. Dezember 2007 - C-463/06, Odenbreit, Slg. 2007 I-11321-1136; BGH, Urteil vom 7. Dezember 2010 - VI ZR 48/10 - VI ZR 48/10, MDR 2011, 121-121, mwN.; Urteil der Kammer vom 9. März 2012 - 13 S 51/11).

    Insbesondere besteht aufgrund der in Art. 18 der Richtlinie 2009/103/EG enthaltenen Verpflichtung in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, mithin auch in Frankreich, ein Direktanspruch des Geschädigten gegen den Haftpflichtversicherer des Schädigers (vgl. Art. 18 Rom-II-VO, Art. 124-3 Code des Assurances; zur 4. Kraftfahrzeughaftpflicht-Richtlinie auch BGH, Urteil vom 7. Dezember 2010 aaO; Urteil der Kammer vom 9. März 2012 aaO).

    Das gilt grundsätzlich auch für die Zustellung von den Prozess einleitenden Schriftstücken (BGH, Urteil vom 7. Dezember 2010 aaO; Geimer in: Zöller, ZPO, 28. Aufl. 2010, § 183 Rdn. 14, 18 und 21; Geimer, Internationales Zivilprozessrecht, 6. Aufl. 2009, Rdn. 2080 mwN.).

  • EuGH, 23.02.1994 - C-236/92

    Comitato di coordinamento per la difesa della Cava u.a. / Regione Lombardia u.a.

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    22 a) Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs sind die Einzelnen in all den Fällen, in denen Bestimmungen einer Richtlinie inhaltlich als unbedingt und hinreichend genau erscheinen, berechtigt, sich gegenüber dem Staat auf diese Bestimmungen zu berufen, wenn der Staat die Richtlinie nicht fristgemäß in nationales Recht umsetzt oder eine unzutreffende Umsetzung der Richtlinie vornimmt (vgl. Gerichtshof, Rs. 148/78, Ratti Slg. 1979, 1629; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, 1839; Urteil vom 23. Februar 1994 - C-236/92, Comitatio di coordi-namento per la difesa della Cava, Slg. 1994, I-483).

    Dafür genügt es nicht, dass die Bestimmung programmatischen Charakter hat und lediglich die Ziele nennt, die die Mitgliedstaaten bei der Erfüllung der konkreteren Verpflichtungen zu beachten haben (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 23. Februar 1994 - C-236/92, Comitato di coordinamento per la difesa della Casa, Slg. 1994, I-483).

  • EuGH, 30.04.1996 - C-194/94

    CIA Security International / Signalson und Securitel

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    Diese Rechtsprechung gilt jedoch nicht für den Fall, dass eine Richtlinie nicht selbst den materiellen Inhalt einer Rechtsnorm festlegt, auf deren Grundlage das nationale Gericht den bei ihm anhängigen Rechtsstreit zu entscheiden hat, und weder Rechte noch Pflichten für Einzelne begründet (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 30. April 1996 - C-194/94 - CIA Security International SA, Slg. I-2230; Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98 - Unilever Italia SpA, Slg. 2000 I-7565).

    Bloße negative Auswirkungen auf die Rechte Dritter rechtfertigen es nämlich nicht, dem Einzelnen das Recht auf Berufung auf die Bestimmungen einer Richtlinie gegenüber dem betreffenden Mitgliedstaat zu versagen (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, I-1839; Urteil vom 30. April 1996 - C-194/94, CIA Security International, Slg. 1996, I-2201; Urteil vom 12. November 1996 - C-201/94, Smith & Nephew und Primecrown, Slg. 1996, I-5819; Urteil vom 26. September 2000 - C-443/98, Unilever, Slg. 2000, I-7535; Urteil vom 7. Januar 2004, - C-201/02, Delena Wells, Slg. 2004, I-723; Urteil vom 17. Juli 2008 - C-152/07 - C-154/07, Arcor u.a., Slg. 2008, II-5959).

  • EuGH, 26.02.1986 - 152/84

    Marshall / Southampton und South-West Hampshire Area Health Authority

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    22 a) Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs sind die Einzelnen in all den Fällen, in denen Bestimmungen einer Richtlinie inhaltlich als unbedingt und hinreichend genau erscheinen, berechtigt, sich gegenüber dem Staat auf diese Bestimmungen zu berufen, wenn der Staat die Richtlinie nicht fristgemäß in nationales Recht umsetzt oder eine unzutreffende Umsetzung der Richtlinie vornimmt (vgl. Gerichtshof, Rs. 148/78, Ratti Slg. 1979, 1629; Urteil vom 19. Januar 1982 - Rs. 8/81, Becker, Slg. 1982, 53; Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Juni 1989 - 103/88, Fratelli Costanzo, Slg. 1989, 1839; Urteil vom 23. Februar 1994 - C-236/92, Comitatio di coordi-namento per la difesa della Cava, Slg. 1994, I-483).

    24 b) Allerdings kann eine Richtlinie nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofs, selbst wenn sie inhaltlich unbedingt und hinreichend genau ist, nicht selbst Verpflichtungen für einen Einzelnen begründen, so dass diesem gegenüber eine Berufung auf die Richtlinie als solche nicht möglich ist (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Februar 1990 - C-221/88, Busseni, Slg. I-519; Urteil vom 13. November 1990 - C-106/89, Marleasing SA; Slg. 1990, I-04135; Urteil vom 14. Juli 1994 - C-91/92, Paola Faccini Dori, Slg. 1994, I-3325; Urteil vom 7. März 1996 - C-192/94, El Corte Inglés, Slg. 1996, I-01281; Urteil vom 4. Dezember 1997 - C-97/96, Verband deutscher Daihatsu-Händler e.V., Sgl.

  • EuGH, 22.02.1990 - 221/88

    ECSC / Busseni

    Auszug aus LG Saarbrücken, 22.06.2012 - 13 S 12/12
    24 b) Allerdings kann eine Richtlinie nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofs, selbst wenn sie inhaltlich unbedingt und hinreichend genau ist, nicht selbst Verpflichtungen für einen Einzelnen begründen, so dass diesem gegenüber eine Berufung auf die Richtlinie als solche nicht möglich ist (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 26. Februar 1986 - Rs. 152/84, Marshall, Slg. 1986, 732; Urteil vom 22. Februar 1990 - C-221/88, Busseni, Slg. I-519; Urteil vom 13. November 1990 - C-106/89, Marleasing SA; Slg. 1990, I-04135; Urteil vom 14. Juli 1994 - C-91/92, Paola Faccini Dori, Slg. 1994, I-3325; Urteil vom 7. März 1996 - C-192/94, El Corte Inglés, Slg. 1996, I-01281; Urteil vom 4. Dezember 1997 - C-97/96, Verband deutscher Daihatsu-Händler e.V., Sgl.

    Auch kann sich der Einzelne nicht gegenüber einem Mitgliedstaat auf eine Richtlinie berufen, wenn es sich um eine Verpflichtung des Staates handelt, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Erfüllung einer anderen Verpflichtung steht, die aufgrund dieser Richtlinie einem Dritten obliegt (vgl. Gerichtshof, Urteil vom 22. Februar 1990 - C-221/88, Busseni, Slg. 1990, I-495; Urteil vom 4. Dezember 1997 - C-97/96, Verband deutscher Daihatsu-Händler, Slg. 1997, I-6843; Urteil vom 7. Januar 2004 - C-201/02, Delena Wells, Slg. 2004, I-723).

  • EuGH, 04.12.1997 - C-97/96

    GESELLSCHAFTSRECHT

  • EuGH, 13.11.1990 - C-106/89

    Marleasing / Comercial Internacional de Alimentación

  • LG Saarbrücken, 09.03.2012 - 13 S 51/11

    Anwendbares Recht hinsichtlich des Beweismaßes: Geltendmachung eines

  • EuGH, 04.12.1974 - 41/74

    Van Duyn / Home Office

  • EuGH, 05.04.1979 - 148/78

    Ratti

  • EuGH, 01.02.1977 - 51/76

    Verbond nederlandse ondernemingen / Inspecteur der invoerrechten en accijnzen

  • EuGH, 19.11.1991 - C-6/90

    Francovich und Bonifaci / Italien

  • EuGH, 17.07.2008 - C-154/07

    01051 Telekom

  • EuGH, 07.03.1996 - C-192/94

    El Corte Inglés / Blázquez Rivero

  • EuGH, 17.07.2008 - C-152/07

    Arcor u.a. - Telekommunikationssektor - Netze und Dienste - Umstrukturierung der

  • EuGH, 12.11.1996 - C-201/94

    The Queen / The Medicines Control Agency, ex parte Smith & Nephew Pharmaceuticals

  • AG Achern, 17.05.2010 - 1 C 79/10

    Verkehrsunfall in Ausland: Zustellungsvollmacht des Regulierungsbeauftragten

  • BGH, 19.06.2000 - II ZR 319/98

    Abweisung als unbegründet bei zweifelhafter Zulässigkeit

  • EuGH, 22.12.2008 - C-414/07

    Magoora - Sechste Mehrwertsteuerrichtlinie - Art. 17 Abs. 2 und 6 - Nationale

  • EuGH, 13.12.2007 - C-463/06

    DAS OPFER EINES VERKEHRSUNFALLS KANN VOR DEM GERICHT DES ORTES SEINES WOHNSITZES

  • LG Saarbrücken, 20.01.2011 - 13 T 11/10

    Kostenentscheidung im Verkehrsunfallprozess: Voraussetzungen eines sofortiges

  • KG, 05.03.2008 - 22 W 6/08

    Zustellung verfahrenseinleitender Schriftstücke

  • OLG Saarbrücken, 09.02.2010 - 4 U 449/09

    Klagezustellung: Zustellungsvollmacht inländischer

  • BGH, 28.11.2006 - VIII ZB 52/06

    Wirksamkeit der Urteilszustellung an den unterbevollmächtigten Terminsvertreter

  • BGH, 29.10.1973 - NotZ 4/73

    Zustellung an den Verfahrensbevollmächtigten eines Beteiligten im FGG -Verfahren

  • EuGH, 16.12.1993 - C-334/92

    Wagner Miret / Fondo de garantía salarial

  • EuGH, 04.07.2006 - C-212/04

    DER GERICHTSHOF LEGT DIE RAHMENVEREINBARUNG ÜBER BEFRISTETE ARBEITSVERTRÄGE AUS

  • BGH, 28.06.2011 - VI ZR 194/10

    Sozialleistungsrecht: Familienprivileg für den Forderungsübergang nach dem

  • LG Saarbrücken, 11.05.2015 - 13 S 21/15

    Haftung bei Verkehrsunfall in Frankreich: Anwendbarkeit des in Deutschland

    a) Nach Art. 124-3 Code des Assurances besteht ein Direktanspruch gegen das französische Haftpflichtversicherungsunternehmen (vgl. BGH, Urteil vom 7. Dezember 2010 - VI ZR 48/10, MDR 2011, 121; Kammerbeschluss vom 22. Juni 2012 - 13 S 12/12, DAR 2012, 465 ff.; Kammerurteil vom 9. März 2012 aaO).
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