Rechtsprechung
   FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/2002   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2003,10715
FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/2002 (https://dejure.org/2003,10715)
FG Nürnberg, Entscheidung vom 30.09.2003 - II 290/2002 (https://dejure.org/2003,10715)
FG Nürnberg, Entscheidung vom 30. September 2003 - II 290/2002 (https://dejure.org/2003,10715)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2003,10715) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Leistungen aus Legasthenie-Therapie umsatzsteuerfrei

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)

    Leistungen aus Legasthenie-Therapie umsatzsteuerfrei

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Umsatzsteuerfreiheit einer Pädagogin bei der Tätigkeit als Legasthenie-Therapeutin ; Legasthenie-Therapie als Leistungen aus einer ähnlichen heilberuflichen Tätigkeit ; Kassenzulassung nicht zwingende Voraussetzung für die Umsatzsteuerbefreiung

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • EFG 2004, 777
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (16)

  • BVerfG, 29.10.1999 - 2 BvR 1264/90

    Heileurythmisten

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Eine Ungleichbehandlung verbiete sich daher auch nach den Maßstäben des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 29.10.1999 (Az. 2 BvR 1264/90, BStBl II 2000, 155).

    Als entscheidend sei aber angesehen worden, ob für die entsprechende Behandlung Leistungen der Sozialversicherungsträger gewährt würden (BVerfG-Urteil vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, BStBl II 2000, 155).

    Vielmehr ist erkennbarer Normzweck des § 4 Nr. 14 UStG allein die Entlastung der Sozialversicherungsträger von Umsatzsteuer (BVerfG-Beschluss vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, BStBl. II 2000, 155).

    Interessen einzelner Unternehmensgruppen sind dagegen nicht entscheidend (BVerfG-Beschlüsse vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, a.a.O. und vom 10.11.1999, Az. 2 BvR 1820/92, a.a.O.).

    Das Fehlen einer gesetzlichen berufsrechtlichen Regelung ist entgegen dem Vorbringen des Finanzamt kein eigenständiger Differenzierungsgrund, von dessen Vorliegen die Ähnlichkeit mit einer heilberuflichen Tätigkeit allein abhängig gemacht werden könnte (BVerfG-Beschluß vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, a.a.O.).

    Ein solcher berufsrechtlicher Lenkungszweck soll der Befreiungsvorschrift des § 4 Nr. 14 UStG aber gerade nicht zukommen (BVerfG-Beschluß vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, a.a.O.; BFH-Beschluss vom 27.02.2003 V B 164/02, a.a.O.).

  • BFH, 19.12.2002 - V R 28/00

    Umsatzsteuerbefreiung für medizinische Fußpfleger

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Dabei kommt es jedoch nicht auf eine konkrete Kostenübernahme als Abgrenzungsmerkmal an, sondern darauf, ob die Leistungen ihrer Art. nach von den Sozialversicherungsträgern getragen werden (BFH-Urteile vom 13.04.2000 V R 78/99, BFH/NV 2000, 1431 und vom 19.12.2002 V R 28/00, BStBl. II 2003, 532; BFH-Beschluss vom 27.02.2003 V B 164/02, UR 2003, 282).

    Denn sie ist nicht zwingende Voraussetzung für die Umsatzsteuerbefreiung nach § 4 Nr. 14 UStG , sondern spricht allenfalls als lndiz für das Vorliegen einer ähnlichen heilberuflichen Tätigkeit (BFH-Urteil vom 19.12.2002 V R 28/00, a.a.O.; BMF-Schreiben vom 28.02.2000, BStBl I 2000, 433).

    Berufliche Befähigungsnachweise, wie sie von den Jugendämtern als Voraussetzung für die Leistung der Legasthenie-Therapie verlangt werden, hat die Klägerin aber erbracht (vgl. BFH-Urteil vom 19.12.2002 V R 28/00, a.a.O.).

  • BFH, 10.06.1997 - V B 62/96

    Steuerbefreiung für ähnliche heilberufliche Tätigkeit

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Merkmal für die Abgrenzung der freiberuflichen Tätigkeit gegenüber der gewerblichen Tätigkeit ist die unmittelbare, persönliche und individuelle Arbeitsleistung des Freiberuflers (ständige Rechtsprechung, vgl. BFH-Beschluss vom 10.06.1997 V B 62/96, BFH/NV 1998, 224 ).

    b) Maßgeblich für die Beurteilung der Leistungen der Klägerin als umsatzsteuerbefreit nach § 4 Nr. 14 UStG ist, dass sie eine der Art. nach heilberufs- bzw. arztähnliche Tätigkeit ausübt, die den Erfordernissen des § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG entspricht (BFH-Beschluss vom 10.06.1997 V B 62/96, a.a.O.; BFH-Urteil vom 30.09.1999 V R 56/97, BFH/NV 2000, 284 ).

    Sie erbringt die Behandlungen eigenverantwortlich als persönliche Arbeitsleistungen unmittelbar gegenüber ihren Patienten (vgl. Lambrecht, a.a.O., § 18 EStG Rz 10, 60; BFH-Beschluss vom 10.06.1997 V B 62/96, a.a.O.) und ist somit freiberuflich tätig.

  • BVerfG, 26.03.1998 - 1 BvR 2341/95

    Keine Verletzung des GG Art 3 Abs 1 durch unterschiedliche umsatzsteuerlichen

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Es verweise hierzu auf die Entscheidungen des BFH vom 29.01.1998 (Az. V R 3/96, BStBl II 1998, 453) und des BVerfG vom 26.03.1998 (Az. 1 BvR 2341/95, UR 1998, 280 ).

    Es ist Aufgabe der Finanzgerichtsbarkeit, im Wege der Auslegung des § 4 Nr. 14 Satz 1 UStG zu ermitteln, unter welchen Voraussetzungen das Tatbestandsmerkmal der "ähnlichen heilberuflichen Tätigkeit im Sinne des § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG " erfüllt ist (BVerfG-Beschluss vom 26.03.1998, Az. 1 BvR 2341/95, UR 1998, 280 ).

    Das Gleichbehandlungsgebot ist verletzt, wenn eine Gruppe von Normadressaten im Vergleich zu anderen Normadressaten anders behandelt wird, obwohl zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede von solcher Art. und solchem Gewicht bestehen, dass sie die ungleiche Behandlung rechtfertigen könnten (BVerfG-Beschluss vom 26.03.1998, Az. 1 BvR 2341/95, a.a.O.).

  • EuGH, 10.09.2002 - C-141/00

    Kügler

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Zudem ist der Grundsatz der steuerlichen Neutralität des Mehrwertsteuersystems zu beachten, der es verbietet, dass Wirtschaftsteilnehmer, die gleichartige Umsätze bewirken, bei der Mehrwertsteuererhebung unterschiedlich behandelt werden ( EuGH -Urteil vom 10.09.2002 Rs. C-141/00- ambulanter Pflegedienst Kügler GmbH, UR 2002, 513).

    Danach ist es nicht gerechtfertigt, die Leistungen der Klägerin im Bereich der Legasthenie-Therapie mit Umsatzsteuer zu belasten, während für gleiche Leistungen, die Heilpraktiker, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, Logopäden oder Sprachheilpädagogen erbringen, Umsatzsteuerfreiheit gewährt wird ( EuGH -Urteil vom 10.09.2002 Rs. C-141/00, a.a.O.).

    Die Klägerin, die aufgrund ihrer vertraglichen Beziehungen zu den Jugendämtern Legasthenie-Therapien leistete, kann sich insoweit als Einrichtung mit sozialem Charakter verstehen ( EuGH -Urteil vom 10.09.2002 Rs. C-141/00, a.a.O.) Denn der EuGH legt den Begriff der Einrichtung so umfassend aus, dass auch natürliche Personen hiervon erfasst werden (vgl. EuGH -Urteil vom 07.09.1999 Rs. C-216/97 HFR 99, 1035; vgl. Weymüller in Sölch/Ringleb, Umsatzsteuer-Kommentar § 4 Nr. 15 Rz. 3).

  • BFH, 13.04.2000 - V R 78/99

    Umsatzsteuerbefreiung für Heileurythmisten

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Dabei kommt es jedoch nicht auf eine konkrete Kostenübernahme als Abgrenzungsmerkmal an, sondern darauf, ob die Leistungen ihrer Art. nach von den Sozialversicherungsträgern getragen werden (BFH-Urteile vom 13.04.2000 V R 78/99, BFH/NV 2000, 1431 und vom 19.12.2002 V R 28/00, BStBl. II 2003, 532; BFH-Beschluss vom 27.02.2003 V B 164/02, UR 2003, 282).

    Insoweit werden Leistungen zur Heilung von Legasthenie-Erkrankungen ihrer Art. nach auch von Sozialversicherungsträgern übernommen (vgl. BFH-Urteil vom 13.04.2000 V R 78/99, a.a.O.) Die Steuerfreiheit nach dem jeweiligen Träger der Kosten der Legasthenie-Therapie abhängig zu machen, ist daher nicht sachgerecht (vgl. auch Weymüller in Sölch/Ringleb, a.a.O. § 4 Nr. 14 UStG Rn. 81 a.E.), weil jeweils auf das individuelle Erscheinungsbild der Legasthenieerkrankung abzustellen wäre.

  • BFH, 27.02.2003 - V B 164/02

    Umsatzsteuerbefreiung einer Altenpflegerin

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Dabei kommt es jedoch nicht auf eine konkrete Kostenübernahme als Abgrenzungsmerkmal an, sondern darauf, ob die Leistungen ihrer Art. nach von den Sozialversicherungsträgern getragen werden (BFH-Urteile vom 13.04.2000 V R 78/99, BFH/NV 2000, 1431 und vom 19.12.2002 V R 28/00, BStBl. II 2003, 532; BFH-Beschluss vom 27.02.2003 V B 164/02, UR 2003, 282).

    Ein solcher berufsrechtlicher Lenkungszweck soll der Befreiungsvorschrift des § 4 Nr. 14 UStG aber gerade nicht zukommen (BVerfG-Beschluß vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, a.a.O.; BFH-Beschluss vom 27.02.2003 V B 164/02, a.a.O.).

  • BVerfG, 10.11.1999 - 2 BvR 1820/92

    Verletzung von GG Art 3 Abs 1 durch Nichtanwendung des in USTG § 4 Nr 14

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Das Fehlen einer berufsrechtlichen Regelung reicht für sich genommen nicht aus, eine Ähnlichkeit mit einem der in § 4 Nr. 14 UStG genannten Berufe zu verneinen (BVerfG-Beschluss vom 10.11.1999, Az. 2 BvR 1820/92, BStBl. II 2000, 158).

    Interessen einzelner Unternehmensgruppen sind dagegen nicht entscheidend (BVerfG-Beschlüsse vom 29.10.1999, Az. 2 BvR 1264/90, a.a.O. und vom 10.11.1999, Az. 2 BvR 1820/92, a.a.O.).

  • BFH, 29.01.1998 - V R 3/96

    Umsätze einer medizinisch-technischen Assistentin steuerfrei

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Es verweise hierzu auf die Entscheidungen des BFH vom 29.01.1998 (Az. V R 3/96, BStBl II 1998, 453) und des BVerfG vom 26.03.1998 (Az. 1 BvR 2341/95, UR 1998, 280 ).

    Denn der Katalog des § 4 Nr. 14 UStG erfasst auch solche Berufe, in denen nicht insgesamt Heilkunde ausgeübt wird (vgl. BFH-Urteil vom 29.01.1998 V R 3/96, BStBl. II 1998, 453).

  • BFH, 30.09.1999 - V R 56/97

    Freiberufliche Tätigkeit einer Krankenschwester

    Auszug aus FG Nürnberg, 30.09.2003 - II 290/02
    Der Zusatz "im Sinne des § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG " bezieht sich nicht nur auf die ähnlichen heilberuflichen Tätigkeiten, sondern beschränkt auch die Steuerfreiheit der Umsätze der genannten Berufe auf ihre freiberufliche Tätigkeit (BFH-Urteil vom 30.09.1999 V R 56/97, BFH/NV 2000, 284 ).

    b) Maßgeblich für die Beurteilung der Leistungen der Klägerin als umsatzsteuerbefreit nach § 4 Nr. 14 UStG ist, dass sie eine der Art. nach heilberufs- bzw. arztähnliche Tätigkeit ausübt, die den Erfordernissen des § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG entspricht (BFH-Beschluss vom 10.06.1997 V B 62/96, a.a.O.; BFH-Urteil vom 30.09.1999 V R 56/97, BFH/NV 2000, 284 ).

  • EuGH, 11.10.2001 - C-267/99

    Adam

  • BFH, 21.06.1990 - V R 97/84

    1. Heileurhythmisten üben keine "ähnliche heilberufliche Tätigkeit" i. S. des § 4

  • EuGH, 07.09.1999 - C-216/97

    Gregg

  • BFH, 19.07.1984 - V R 87/84
  • BVerfG, 29.08.1988 - 1 BvR 695/88

    Keine Umsatzsteuerbefreiung für Atem-, Sprech- und Stimmlehrer

  • EuGH, 14.09.2000 - C-384/98

    Mehrwertsteuerbefreiung der ärztlichen Sachverständigenleistungen

  • FG München, 21.04.2005 - 14 K 2469/02

    Umsatzsteuerbefreiung der heilpädagogischen Leistungen

    Danach liegen im Streitfall die Voraussetzungen für eine Steuerbefreiung vor, denn die von der Klägerin - unbestritten - überwiegend aufgrund fachärztlicher Gutachten durchgeführten Behandlungen von Legasthenikern dienen dem Zweck der Behandlung und soweit möglich der Heilung von Gesundheitsstörungen der Leistungsempfänger (ebenso FG Nürnberg Urteil vom 30.9.2003 - II 290/2002, EFG 2004, 777; dagegen Revision beim BFH unter V R 71/03; aA Weymüller in Sölch/Ringleb, Umsatzsteuer, § 4 Nr. 14 Rdnr. 76 und Husmann in Rau/Dürrwächter, UStG, Kommentar, § 4 Nr. 14 UStG, Anm. 50, Stichwort: Heilpädagoge).
  • FG München, 21.04.2005 - 14 K 5140/02

    Steuerbefreiung der Umsätze aus heilpädagogischer Tätigkeit; Umsatzsteuer 1999,

    Die Leistungen der Klägerin dienen damit dem Zweck der Behandlung und soweit möglich der Heilung von Gesundheitsstörungen der Leistungsempfänger (in Bezug auf die Behandlung von Legasthenie ebenso FG Nürnberg Urteil vom 30.9.2003 - II 290/2002, EFG 2004, 777; dagegen Revision beim BFH unter V R 71/03; aA Weymüller in Sölch/Ringleb, Umsatzsteuer, § 4 Nr. 14 Rdnr. 76 und Husmann in Rau/Dürrwächter, UStG, Kommentar, § 4 Nr. 14 UStG, Anm. 50, Stichwort: Heilpädagoge).
  • FG Brandenburg, 12.03.2004 - 1 V 24/04

    Medizinische Fußpflege als umsatzsteuerbefreiter Heilberuf; Antrag auf Aussetzung

    Ebenso hat das Finanzgericht Nürnberg in seinem Urteil vom 30.09.2003 II 290/2002 (juris) entschieden, dass eine Legasthenie-Therapeutin auch dann eine ähnliche heilberufliche Tätigkeit im Sinne von § 4 Nr. 14 Satz 1 UStG ausübe, wenn sie über keine Kassenzulassung verfüge.
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht