Rechtsprechung
FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- openjur.de
- Entscheidungsdatenbank Berlin
§ 3 Nr 66 EStG 1990, § 8 Abs 1 KStG 1996, § 4 Abs 1 EStG 1990, § 42 AO
Gestaltungsmissbrauch bei Aufrechnung einer wertlosen Gesellschafterforderung mit Einlageverpflichtung: Forderungsverzicht, kein Sanierungsgewinn i.S. des § 3 Nr. 66 EStG a.F. nach Einstellung des Geschäftsbetriebs - Entscheidungsdatenbank Brandenburg
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Nachträgliche Änderung eines Körperschaftssteuerbescheids; Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten im Steuerrecht
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Gestaltungsmissbrauch eines Alleingesellschafters liegt vor, wenn seine Einlageverpflichtung mit einer nicht mehr werthaltiger Darlehensforderung aufgerechnet wird
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
Gestaltungsmissbrauch eines Alleingesellschafters liegt vor, wenn seine Einlageverpflichtung mit einer nicht mehr werthaltiger Darlehensforderung aufgerechnet wird
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- deloitte-tax-news.de (Kurzinformation)
Gestaltungsmissbrauch bei Aufrechnung der Einlageverpflichtung des Gesellschafters
Papierfundstellen
- EFG 2010, 1671
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (14)
- BFH, 17.11.2004 - I R 11/04
Steuerfreier Sanierungsgewinn
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Nach § 3 Nr. 66 EStG a.F. in Verbindung mit § 8 Abs. 1 Satz 1 KStG waren Erhöhungen des Betriebsvermögens, die dadurch entstanden, dass Schulden zum Zweck der Sanierung ganz oder teilweise erlassen wurden, von der Körperschaftsteuer befreit (vgl. für die Anwendung im Körperschaftsteuerrecht: BFH, Urteil vom 17. November 2004 I R 11/04, BFH/NV 2005, 1027 m.w.N.).Da die Sanierungsmaßnahmen eine Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ermöglichen müssen (…vgl. Schmidt/Heinicke, 17. Aufl. 1998, § 3 EStG ABC Stichwort "Sanierungsgewinn"), setzt die Privilegierung des § 3 Nr. 66 EStG a.F. nämlich voraus, dass die Gesellschaft in zeitlichem Zusammenhang mit dem Schuldenerlass ihre werbende Tätigkeit wieder aufgenommen hat (BFH-Urteil vom 17. November 2004 I R 11/04, BFH/NV 2005, 1027, m.w.N.).
- BFH, 10.04.2003 - IV R 63/01
Sanierungsgewinn und Sanierungsabsicht
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Fehlt es an einer dieser Voraussetzungen, so liegt kein steuerfreier Sanierungsgewinn vor (vgl. BFH, Urteil vom 10. April 2003 IV R 63/01, BFHE 202, 452, BStBl. II 2004, 9).Es ist dann aber anhand anderer Indizien zu prüfen, ob dem Schulderlass die Absicht zugrunde gelegen hat, den Schuldner vor dem Zusammenbruch zu bewahren (BFH-Urteil vom 10. April 2003 IV R 63/01, BFHE 202, 452, BStBl. II 2004, 9).
- BFH, 29.07.1997 - VIII R 57/94
Forderungsverzicht als verdeckte Einlage
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Die Sanierungsabsicht ist u.a. dann zu verneinen, wenn der Forderungsverzicht aus gesellschaftlichem Anlass erklärt wird, also eine verdeckte Einlage vorliegt (BFH-Urteil vom 29. Juli 1997 VIII R 57/94, BFHE 184, 63, BStBl. II 1998, 652).Dementsprechend ist ein Forderungsverzicht gesellschaftlich und nicht betrieblich veranlasst, wenn der Gesellschafter bei Anwendung der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns die Schulden nicht erlassen hätte (BFH-Urteil vom 29. Juli 1997 VIII R 57/94, BFHE 184, 63, BStBl. II 1998, 652; Kanzler in Herrmann/Heuer/Raupach, EStG/KStG, Mai 1995, § 3 Nr. 66 EStG Anm. 15).
- BFH, 17.11.1999 - I R 11/99
Steuerbefreiung für Zinsen aus mittelbar grundpfandrechlich gesicherten …
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Ein Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Sinn liegt nach ständiger Rechtsprechung vor, wenn eine rechtliche Gestaltung gewählt wird, die zur Erreichung des angestrebten wirtschaftlichen Ziels unangemessen ist, der Steuerminderung dienen soll und durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche außersteuerliche Gründe nicht zu rechtfertigen ist (vgl. BFH-Urteile vom 21. Januar 1999 IV R 96/96, BFHE 187, 570; vom 27. Juli 1999 VIII R 36/98, BFHE 189, 408, BStBl. II 1999, 769; vom 19. August 1999 I R 77/96, BFHE 189, 342, BStBl. II 2001, 43; vom 19. Oktober 1999 IX R 39/99, BFHE 190, 173, BStBl. II 2000, 224, und vom 17. November 1999 I R 11/99, BFHE 190, 419, m.w.N.). - BFH, 19.10.1999 - IX R 39/99
Mietverträge mit unterhaltsberechtigten Kindern
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Ein Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Sinn liegt nach ständiger Rechtsprechung vor, wenn eine rechtliche Gestaltung gewählt wird, die zur Erreichung des angestrebten wirtschaftlichen Ziels unangemessen ist, der Steuerminderung dienen soll und durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche außersteuerliche Gründe nicht zu rechtfertigen ist (vgl. BFH-Urteile vom 21. Januar 1999 IV R 96/96, BFHE 187, 570; vom 27. Juli 1999 VIII R 36/98, BFHE 189, 408, BStBl. II 1999, 769; vom 19. August 1999 I R 77/96, BFHE 189, 342, BStBl. II 2001, 43; vom 19. Oktober 1999 IX R 39/99, BFHE 190, 173, BStBl. II 2000, 224, und vom 17. November 1999 I R 11/99, BFHE 190, 419, m.w.N.). - BFH, 19.08.1999 - I R 77/96
Gestaltungsmißbrauch beim Schütt-aus-Hol-zurück-Verfahren
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Ein Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Sinn liegt nach ständiger Rechtsprechung vor, wenn eine rechtliche Gestaltung gewählt wird, die zur Erreichung des angestrebten wirtschaftlichen Ziels unangemessen ist, der Steuerminderung dienen soll und durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche außersteuerliche Gründe nicht zu rechtfertigen ist (vgl. BFH-Urteile vom 21. Januar 1999 IV R 96/96, BFHE 187, 570; vom 27. Juli 1999 VIII R 36/98, BFHE 189, 408, BStBl. II 1999, 769; vom 19. August 1999 I R 77/96, BFHE 189, 342, BStBl. II 2001, 43; vom 19. Oktober 1999 IX R 39/99, BFHE 190, 173, BStBl. II 2000, 224, und vom 17. November 1999 I R 11/99, BFHE 190, 419, m.w.N.). - BFH, 29.05.2008 - IX R 77/06
Kein Gestaltungsmissbrauch bei Veräußerung von GmbH-Anteilen an …
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Eine rechtliche Gestaltung ist erst dann unangemessen, wenn der Steuerpflichtige die vom Gesetzgeber vorausgesetzte Gestaltung zum Erreichen eines bestimmten wirtschaftlichen Ziels nicht gebraucht, sondern dafür einen ungewöhnlichen Weg wählt, auf dem nach den Wertungen des Gesetzgebers das Ziel nicht erreichbar sein soll (BFH-Urteile vom 29. Mai 2008 IX R 77/06, BStBl. II 2008, 789; vom 17. Dezember 2003 IX R 56/03, BFHE 205, 70, BStBl. II 2004, 648, m.w.N.). - BFH, 20.12.2001 - I B 74/01
Verdeckte Einlage
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Ebenfalls keinen Widerspruch sieht der Senat zu dem BFH-Beschluss vom 20. Dezember 2001 (I B 74/01, BFH/NV 2002, 678). - BFH, 14.03.1990 - I R 64/85
1. Sanierungsbedürftigkeit zur Zeit des Schulderlasses - 2. Sanierungseignung …
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Sanierungsabsicht kann unterstellt werden, wenn sich mehrere Gläubiger an einem Schulderlass beteiligen (BFH-Urteil vom 14. März 1990 I R 64/85, BFHE 161, 28, BStBl. II 1990, 810), weil dann davon ausgegangen werden kann, dass das gleichgerichtete Vorgehen mehrerer nicht allein von deren jeweiligen Interessen geleitet wird. - BFH, 27.07.1999 - VIII R 36/98
Abzug von Stückzinsen und Gestaltungsmißbrauch
Auszug aus FG Berlin-Brandenburg, 13.04.2010 - 6 K 53/06
Ein Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Sinn liegt nach ständiger Rechtsprechung vor, wenn eine rechtliche Gestaltung gewählt wird, die zur Erreichung des angestrebten wirtschaftlichen Ziels unangemessen ist, der Steuerminderung dienen soll und durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche außersteuerliche Gründe nicht zu rechtfertigen ist (vgl. BFH-Urteile vom 21. Januar 1999 IV R 96/96, BFHE 187, 570; vom 27. Juli 1999 VIII R 36/98, BFHE 189, 408, BStBl. II 1999, 769; vom 19. August 1999 I R 77/96, BFHE 189, 342, BStBl. II 2001, 43; vom 19. Oktober 1999 IX R 39/99, BFHE 190, 173, BStBl. II 2000, 224, und vom 17. November 1999 I R 11/99, BFHE 190, 419, m.w.N.). - BFH, 17.12.2003 - IX R 56/03
Mietvertrag nach Gundstücksübertragung unter Angehörigen
- BFH, 21.01.1999 - IV R 96/96
Personelle Verflechtung bei Betriebsaufspaltung
- FG München, 27.10.2009 - 6 K 3941/06
Kein Gestaltungsmissbrauch i.S.d. § 42 AO bei zivilrechtlich zulässigen …
- BFH, 09.06.1997 - GrS 1/94
Personengesellschaften - Verzicht des Gesellschafters auf Forderungen gegenüber …
- FG Düsseldorf, 22.12.2021 - 7 K 101/18
Darstellen der gewählten Vorgehensweise einer Einlage in die Kapitalrücklage mit …
Das FA könne sich zur Begründung seiner Rechtsauffassung nicht auf das Urteil des Finanzgerichts (FG) Berlin-Brandenburg vom 13.04.2010 (Aktenzeichen 6 K 53/06) stützen. - FG Niedersachsen, 26.09.2012 - 2 K 13510/10
Einordnung eines späteren Verlust von auch noch nach Beginn der Liquidation von …
Mithin hat sich durch die gegenläufigen Zahlungen - was das zentrale Indiz für eine unangemessene Gestaltung ist (vgl. etwa BFH-Urteil vom 17. Dezember 2003, IX R 56/03, BStBl. II 2004, 648; FG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 13. April 2010, 6 K 53/06, EFG 2010, 1671ff. und FG Nürnberg, Urteil vom 21. Mai 2010, 4 K 821/2009, juris) - weder die wirtschaftliche Position des Klägers noch der W.-Hotel Betriebsgesellschaft mbH geändert.