Weitere Entscheidung unten: BGH, 07.02.1990

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   BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89   

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BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89 (https://dejure.org/1990,968)
BGH, Entscheidung vom 14.02.1990 - XII ZR 12/89 (https://dejure.org/1990,968)
BGH, Entscheidung vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 (https://dejure.org/1990,968)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer

    Ehelichkeit eines Kindes - Anfechtender Mann - Nichtehelichkeit - Berücksichtigung von Tatsachen - Widerspruch des Anfechtenden

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 1594 Abs. 2
    Kenntnis von den die Ehelichkeit eines Kindes in Frage stellenden Umständen

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW 1990, 2813
  • NJW-RR 1990, 1348 (Ls.)
  • MDR 1990, 817
  • FamRZ 1990, 507
 
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Wird zitiert von ... (27)Neu Zitiert selbst (8)

  • BGH, 19.09.1979 - IV ZR 47/78

    Ablehnung der Vaterschaft - Anfechtung der Ehelichkeit des Kindes - Erlangung des

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Bei der Beurteilung, wann der die Ehelichkeit eines Kindes anfechtende Mann Kenntnis von den Umständen erlangt, die für die Nichtehelichkeit des Kindes sprechen, kommt es nicht auf seine Bildungsstand, sondern auf die objektive Sicht eines verständigen Betrachters an (Bestätigung der bisherigen Rechtsprechung; zuletzt BGH, NJW 1980, 1335; NJW-RR 1989, 194 [BGH 05.10.1988 - IVb ZR 99/87]).

    Im Ergebnis führt das dazu, daß das Gericht für das Anfechtungsbegehren günstige Tatsachen nicht berücksichtigen darf, wenn sie zu dem in sich eindeutigen und widerspruchsfreien Tatsachenvortrag des Klägers in Widerspruch stehen (BGH, Urteil vom 19. September 1979 - IV ZR 47/78 - FamRZ 1979, 1007, 1009; Baumbach/Lauterbach/Albers ZPO 48. Aufl.; Thomas/Putzo ZPO 15. Aufl.; Zöller/Philippi ZPO 15. Aufl., jeweils zu § 640d).

    Behauptet der Kläger Tatsachen, aus denen sich - sei es für sich allein oder im Zusammenhang mit weiteren unstreitigen oder festgestellten Tatsachen - die Unbegründetheit der Klage ergibt, so muß diese ohne Rücksicht auf die Beweislast abgewiesen werden (BGH, Urteil vom 19. September 1979 aaO. S. 1009).

    Die vom Berufungsgericht offen gelassene Frage, ob es für den rechtlichen Begriff der Kenntniserlangung auf den jeweiligen Bildungsstand des Anfechtenden (so Gernhuber, Familienrecht 3. Aufl. § 45 III 3 = S. 653 sowie, diesem folgend, BGB/Teubner § 1594 Rdn. 6; ferner Erman/Holzhauer BGB 8. Aufl. § 1594 Rdn. 7) oder einen objektiven Maßstab ankommt, ist mit der herrschenden Auffassung in Rechtsprechung und Schrifttum, der sich der Senat angeschlossen hat, im letzteren Sinne zu beantworten (vgl. BGHZ 9, 336, 337; 61, 195, 198; Urteil vom 19. September 1979 aaO. sowie zuletzt Senatsurteil vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170; Palandt/Diederichsen BGB 49. Aufl. Anm. 2; BGB-RGRK/Böckermann 12. Aufl. Rdn. 8; Staudinger/Göppinger BGB 12. Aufl. Rdn. 10; Soergel/Gaul BGB 12. Aufl. Rdn. 9, jeweils zu § 1594).

    Die Unmöglichkeit eines solchen Reifegrades nach nur siebenmonatiger Schwangerschaft stellt eine jedermann zugängliche und ohne besondere Fachkenntnisse erfaßbare Erfahrungstatsache dar, die für Eltern im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes besonderes Interesse erlangt (vgl. BGHZ 9 aaO. S. 338; Urteil vom 19. September 1979 aaO. S. 1009; BGB-RGRK/Böckermann aaO. Rdn. 9; Soergel/Gaul aaO. Rdn. 10; Staudinger/Göppinger aaO. Rdn. 12; Palandt/Diederichsen aaO. Anm. 2; AK BGB/Teubner aaO. Rdn. 7; Jauernig/Schlechtriem BGB 4. Aufl. Anm. 2).

  • BGH, 05.10.1988 - IVb ZR 99/87

    Anfechtung einer Vaterschaftsanerkennung ab Kenntnis von Zweifeln an der

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Bei der Beurteilung, wann der die Ehelichkeit eines Kindes anfechtende Mann Kenntnis von den Umständen erlangt, die für die Nichtehelichkeit des Kindes sprechen, kommt es nicht auf seine Bildungsstand, sondern auf die objektive Sicht eines verständigen Betrachters an (Bestätigung der bisherigen Rechtsprechung; zuletzt BGH, NJW 1980, 1335; NJW-RR 1989, 194 [BGH 05.10.1988 - IVb ZR 99/87]).

    Die vom Berufungsgericht offen gelassene Frage, ob es für den rechtlichen Begriff der Kenntniserlangung auf den jeweiligen Bildungsstand des Anfechtenden (so Gernhuber, Familienrecht 3. Aufl. § 45 III 3 = S. 653 sowie, diesem folgend, BGB/Teubner § 1594 Rdn. 6; ferner Erman/Holzhauer BGB 8. Aufl. § 1594 Rdn. 7) oder einen objektiven Maßstab ankommt, ist mit der herrschenden Auffassung in Rechtsprechung und Schrifttum, der sich der Senat angeschlossen hat, im letzteren Sinne zu beantworten (vgl. BGHZ 9, 336, 337; 61, 195, 198; Urteil vom 19. September 1979 aaO. sowie zuletzt Senatsurteil vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170; Palandt/Diederichsen BGB 49. Aufl. Anm. 2; BGB-RGRK/Böckermann 12. Aufl. Rdn. 8; Staudinger/Göppinger BGB 12. Aufl. Rdn. 10; Soergel/Gaul BGB 12. Aufl. Rdn. 9, jeweils zu § 1594).

    Vielmehr ist insoweit von dem Erkenntnisstand auszugehen, der bei einem verständigen Laien in der Regel erwartet werden kann (Senatsurteil vom 5. Oktober 1988 aaO.).

  • BGH, 01.12.1961 - VI ZR 60/61
    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Bei diesem Ergebnis der persönlichen Anhörung, die der zweckdienlichen Ergänzung des Parteivorbringens (§ 139 ZPO), also der genauen Ermittlung des unstreitigen Sachverhalts sowie der genauen Festlegung der tatsächlichen Parteibehauptungen diente (vgl. BGH, Urteil vom 1. Dezember 1961 - VI ZR 60/61 - VersR 1962, 281; Stein/Jonas/Leipold ZPO 20. Aufl. § 141 Rdn. 1), war das Berufungsgericht durch § 640d ZPO gehindert, die damit unvereinbare Tatsache zu berücksichtigen, daß der geschlechtliche Umfang des Klägers mit der Kindesmutter bereits um den 1. November 1977 herum begonnen habe.
  • BGH, 20.12.1951 - IV ZR 113/50

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Zwar trägt die Darlegungs- und Beweislast dafür, daß die Anfechtungsfrist des § 1594 BGB versäumt ist, grundsätzlich das beklagte Kind (vgl. BGH, Urteil vom 20. Dezember 1951 - IV ZR 113/50 - LM § 1594 BGB Nr. 1; Urteil vom 19. Mai 1978 - IV ZR 54/77 - FamRZ 1978, 494, 495); dennoch ist die Verwertung des klägerischen Vortrages zu dieser Frage verfahrensrechtlich gerechtfertigt und geboten.
  • BGH, 07.05.1953 - IV ZR 240/52

    Ehelichkeitanfechtung. Anfechtungsfrist

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Die vom Berufungsgericht offen gelassene Frage, ob es für den rechtlichen Begriff der Kenntniserlangung auf den jeweiligen Bildungsstand des Anfechtenden (so Gernhuber, Familienrecht 3. Aufl. § 45 III 3 = S. 653 sowie, diesem folgend, BGB/Teubner § 1594 Rdn. 6; ferner Erman/Holzhauer BGB 8. Aufl. § 1594 Rdn. 7) oder einen objektiven Maßstab ankommt, ist mit der herrschenden Auffassung in Rechtsprechung und Schrifttum, der sich der Senat angeschlossen hat, im letzteren Sinne zu beantworten (vgl. BGHZ 9, 336, 337; 61, 195, 198; Urteil vom 19. September 1979 aaO. sowie zuletzt Senatsurteil vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170; Palandt/Diederichsen BGB 49. Aufl. Anm. 2; BGB-RGRK/Böckermann 12. Aufl. Rdn. 8; Staudinger/Göppinger BGB 12. Aufl. Rdn. 10; Soergel/Gaul BGB 12. Aufl. Rdn. 9, jeweils zu § 1594).
  • BGH, 11.07.1973 - IV ZR 36/72

    Ehelichkeitsanfechtung; Frist

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Die vom Berufungsgericht offen gelassene Frage, ob es für den rechtlichen Begriff der Kenntniserlangung auf den jeweiligen Bildungsstand des Anfechtenden (so Gernhuber, Familienrecht 3. Aufl. § 45 III 3 = S. 653 sowie, diesem folgend, BGB/Teubner § 1594 Rdn. 6; ferner Erman/Holzhauer BGB 8. Aufl. § 1594 Rdn. 7) oder einen objektiven Maßstab ankommt, ist mit der herrschenden Auffassung in Rechtsprechung und Schrifttum, der sich der Senat angeschlossen hat, im letzteren Sinne zu beantworten (vgl. BGHZ 9, 336, 337; 61, 195, 198; Urteil vom 19. September 1979 aaO. sowie zuletzt Senatsurteil vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170; Palandt/Diederichsen BGB 49. Aufl. Anm. 2; BGB-RGRK/Böckermann 12. Aufl. Rdn. 8; Staudinger/Göppinger BGB 12. Aufl. Rdn. 10; Soergel/Gaul BGB 12. Aufl. Rdn. 9, jeweils zu § 1594).
  • BGH, 19.05.1978 - IV ZR 54/77

    In Gang setzen der Anfechtungsfrist zur Feststellung der Unehelichkeit eines

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Zwar trägt die Darlegungs- und Beweislast dafür, daß die Anfechtungsfrist des § 1594 BGB versäumt ist, grundsätzlich das beklagte Kind (vgl. BGH, Urteil vom 20. Dezember 1951 - IV ZR 113/50 - LM § 1594 BGB Nr. 1; Urteil vom 19. Mai 1978 - IV ZR 54/77 - FamRZ 1978, 494, 495); dennoch ist die Verwertung des klägerischen Vortrages zu dieser Frage verfahrensrechtlich gerechtfertigt und geboten.
  • BGH, 17.04.1957 - IV ZR 311/56

    Ehelichkeitsanfechtung

    Auszug aus BGH, 14.02.1990 - XII ZR 12/89
    Demgemäß ist der Gesetzgeber auch nicht dem im Zuge der Neuregelung der Ehelichkeitsanfechtung durch das Familienrechtsänderungsgesetz vom 11. August 1961 geäußerten Vorschlag gefolgt, eine Fristhemmung im Falle unverschuldeter Unkenntnis des Ehemannes einzuführen (Boehmer MDR 1957, 539, 540).
  • BGH, 23.09.2004 - IX ZR 137/03

    Zustandekommen eines Anwaltsvertrages im Rahmen der Prozesskostenhilfe; Haftung

    Dieser Sachverhalt soll als erster Anstoß genügen, den Mann zu etwaigen Nachforschungen zu veranlassen und sich über die Erhebung der Anfechtungsklage schlüssig zu werden (st. Rspr., vgl. BGHZ 9, 336, 337; 61, 195, 197 f; BGH, Urt. v. 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89, NJW 1990, 2813, 2814).
  • OLG Jena, 20.03.2012 - 1 WF 643/11

    Vaterschaftsanfechtung: Beginn der Anfechtungsfrist

    Soweit Zweifel verbleiben über die Kenntniserlangung des Anfechtungsberechtigten über außerehelichen Geschlechtsverkehr der Mutter in der Empfängniszeit, geht dies zu Lasten des Anfechtungsgegners (BGH, FamRZ 1978, 494:" Die bisherige Rechtsprechung des Senats darf nicht dahin verstanden werden, dass durch die Kenntnis eines Ehebruchs in der gesetzlichen Empfängniszeit stets für den Ehemann die Anfechtungsfrist in Lauf gesetzt würde"; vgl. auch BGH, FamRZ 1990, 507; OLG Rostock, FamRZ 2004, 479).

    Soweit Zweifel bestehen bleiben über die Kenntniserlangung über außerehelichen Geschlechtsverkehr der Mutter in der Empfängniszeit, geht dies zu Lasten des Anfechtungsgegners (BGH, FamRZ 1990, 507).

  • BGH, 22.04.1998 - XII ZR 229/96

    Darlegungs- und Beweislast im Rahmen einer Ehelichkeitsanfechtungsklage

    Das Gericht darf für das Anfechtungsbegehren günstige Tatsachen schon dann nicht berücksichtigen, wenn sie mit dem Tatsachenvortrag des Klägers nicht vereinbar sind (Senatsurteil vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 - FamRZ 1990, 507, 508 m.N.).

    Zwar trägt die objektive Beweislast dafür, daß die Anfechtungsfrist des § 1594 BGB versäumt ist, grundsätzlich das beklagte Kind (Senatsurteil vom 14. Februar 1990 aaO S. 509 m.N.).

    Es genügt, wenn sie bei objektiver Betrachtung geeignet sind, Zweifel an der Ehelichkeit zu wecken und die Möglichkeit der nichtehelichen Abstammung als nicht ganz fernliegend erscheinen zu lassen (Senatsurteil vom 14. Februar 1990 aaO S. 509 m.N.; vgl. auch Soergel/Gaul BGB 12. Aufl. § 1594 Rdn. 8 f.; MünchKomm BGB/Mutschler aaO § 1594 Rdn. 4 f.).

  • BGH, 11.12.2013 - XII ZR 58/12

    Fristversäumnis für eine Vaterschaftsanfechtungsklage: Kenntnis der Kindesmutter

    Vielmehr ist insoweit von dem Erkenntnisstand auszugehen, der bei einem verständigen Laien in der Regel erwartet werden kann (vgl. Senatsurteile vom 29. März 2006 - XII ZR 207/03 - FamRZ 2006, 771, 773; vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 - FamRZ 1990, 507, 509 und vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170).

    Da auf die objektive und verständige Beurteilung abzustellen ist, kommt es auf den individuellen Bildungsstand des Anfechtungsberechtigten nicht entscheidend an (vgl. Senatsurteile vom 29. März 2006 - XII ZR 207/03 - FamRZ 2006, 771, 773; vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 - FamRZ 1990, 507, 509 und vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170; Staudinger/Rauscher BGB [2011] § 1600 b Rn. 18a).

  • BGH, 29.03.2006 - XII ZR 207/03

    Beginn der Frist zur Anfechtung der Vaterschaft

    Vielmehr ist insoweit von dem Erkenntnisstand auszugehen, der bei einem verständigen Laien in der Regel erwartet werden kann (vgl. Senatsurteile vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 - FamRZ 1990, 507, 509 und vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 99/87 - FamRZ 1989, 169, 170).
  • BGH, 13.06.2012 - XII ZB 218/11

    Verfahrenskostenhilfe im Vaterschaftsanfechtungsverfahren:

    Es genügt nicht, wenn er sich auf den Vortrag beschränkt, der betreffende Beteiligte sei nicht der Vater des Kindes; vielmehr müssen die Gründe für die Zweifel an der Vaterschaft im Einzelnen dargelegt werden (Senatsurteil vom 22. April 1998 - XII ZR 229/96 - FamRZ 1998, 955 ff.; siehe auch Senatsurteil vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 - FamRZ 1990, 507, 509 f.).
  • OLG Brandenburg, 18.01.2000 - 10 UF 99/99

    Richterliche Entscheidung nach Änderung des Geschäftsverteilungsplans; Berechnung

    Auf die Einhaltung der Frist kommt es auch ungeachtet des Umstands an, daß die vormals mit der Sache belaßte Richterin ein Blutgruppengutachten eingeholt hat, nach dessen Inhalt die Vaterschaft des Klägers zur Beklagten ausgeschlossen ist (vgl. BGH, FamRZ 1990, 507).

    Das Erfahren von Umständen, die gegen die Vaterschaft sprechen, gem. § 1600 b Abs. 1 Satz 2 BGB ist der Sache nach gleichzusetzen mit dem Bekanntwerden von Umständen, die gegen die Vaterschaft sprechen, § 1600 h Abs. 2 Satz 1 BGB a. F., und mit der Kenntniserlangung von Umständen, die für die Nichtehelichkeit des Kindes sprechen, § 1594 Abs. 2 Satz 1 BGB a. F. Die zu den beiden letztgenannten Vorschriften ergangene Rechtsprechung kann daher nach wie vor herangezogen werden (vgl. auch FamRefK/Wax, § 1600 b, Rz. 1) Der Anfechtende hat Umstände, die gegen seine Vaterschaft sprechen, dann erfahren, wenn er Kenntnis von einem Sachverhalt erhalten hat, der sachlich seine Vaterschaft ernstlich in Zweifel stellt, also die nicht ganz fernliegende Möglichkeit der Abstammung durch einen anderen Mann begründet (vgl. BGH, FamRZ 1973, 592; FamRZ 1990, 507, 509 - jeweils bezogen auf die Ehelichkeitsanfechtung nach altem Recht -).

    Bei der Beurteilung, wann der anfechtende Mann Kenntnis von den Umständen erlangt, die gegen seine Vaterschaft sprechen, kommt es nicht auf seinen Bildungsstand, sondern auf die objektive Sicht eines verständigen Betrachters an (BGH, FamRZ 1997, 592 f.; FamRZ 1990, 507, 509; OLG München, FamRZ 1987, 3O7, 309).

  • OLG Dresden, 22.08.1996 - 10 U 941/96

    Fristbeginn für Anfechtung eines Vaterschaftsanerkenntnisses

    Ausreichend ist die Kenntnis eines Sachverhalts, der aus der objektiven Sicht eines verständigen Betrachters die eigene Vaterschaft ernstlich in Zweifel stellt (BGH, Urteil vom 19. September 1979 - IV ZR 47/78 = FamRZ 1979/1007; BGH, Urteil vom 14. Februar 1990 - XII ZR 12/89 = FamRZ 1990/507; OLG Hammm, Urteil vom 9. Dezember 1994 - 29 U 65/94 = NJW-RR 1995/966; OLG Brandenburg; Beschluß vom 11. Dezember 1995 - 9 W 14/95 = FamRZ 1996/895 [LS]).

    Damit kannte er einen Sachverhalt, der ernstliche Zweifel an seiner Vaterschaft begründete (BGH, Urteil vom 7. Mai 1953 - IV ZR 240/52 = BGHZ 9/336; BGH, Urteil vom 19. September 1979 - aaO. - und vom 14. Februar 1990 - aaO.).

    So hätte schon das Amtsgericht Torgau entscheiden müssen, und zwar ohne jede Beweisaufnahme, allein aufgrund des eigenen Vorbringens des Klägers im Schriftsatz vom 14. März 1994 (Bl. 34 d.A.), § 640 d ZPO (vgl. BGH, Urteile vom 19. September 1979 und vom 14. Februar 1990 - aaO.).

  • BGH, 23.10.1998 - LwZR 3/98

    Grundlage der Verkündung der Urteilsformel; Ersetzende Sachentscheidung des

    Auch dies hindert den Senat an einer ersetzenden Entscheidung, weil diese nur auf einer verfahrensrechtlich beachtlichen Grundlage möglich ist (vgl. BGH, Urt. v. 14. Februar 1990, XII ZR 12/89, NJW 1990, 2813, 2814).
  • OLG Jena, 06.03.2003 - 1 UF 358/02

    Vaterschaftsanfechtung: Gerichtliches Verwertungsverbot einer privaten

    Die für den Fristbeginn maßgebliche Kenntnis von den Umständen, die gegen die Vaterschaft sprechen, hat, wem Tatsachen bekannt werden, die bei sachlicher Beurteilung geeignet sind, Zweifel an der Vaterschaft zu erwecken und die nicht ganz fernliegende Möglichkeit der Nichtvaterschaft zu begründen (BGH, Urteil vom 14.02.1990 = FamRZ 1990, 507-510 = NJW 1990, 2813-2814; Urteil vom 19.05.1978 = FamRZ 1978, 494-496 = NJW 1978, 1629-1631; Urteil vom 07.05.1953 = BGHZ 9, 336-339).
  • OLG Koblenz, 23.02.2006 - 7 UF 457/05

    Vaterschaftsanfechtungsverfahren: Verwertbarkeit einer heimlich eingeholten

  • OLG Rostock, 02.06.2003 - 11 UF 14/03

    Anforderungen an die Kenntnis der die Nichtvaterschaft begründenden Umstände

  • BGH, 24.03.1999 - XII ZR 190/97

    Anfechtung der Anerkennung der Vaterschaft

  • OLG Naumburg, 08.09.1999 - 8 WF 249/99

    Anforderung an die Darlegung der eine Vaterschaftsanfechtung rechtfertigenden

  • AG Siegburg, 21.02.2011 - 328 F 28/09

    Beginn der Frist für die Anfechtung einer Vaterschaft

  • OLG Naumburg, 26.03.2013 - 8 UF 4/13

    Verwertbarkeit eines gem. § 1598a BGB eingeholten Abstammungsgutachtens im

  • OLG Naumburg, 21.03.2013 - 8 UF 4/13

    Vaterschaftsanfechtungsverfahren: Verwertung eines nach Ersetzung der

  • OLG Brandenburg, 10.05.2001 - 15 UF 95/00

    Rechtsfolgen der Versäumung der Frist für die Vaterschaftsanfechtungsklage;

  • OLG Karlsruhe, 03.08.2000 - 2 WF 98/00

    Ehelichkeitsanfechtung - Anfechtungsfrist - Fristbeginn - Zweifel

  • OLG Brandenburg, 07.01.2002 - 9 WF 150/01

    Beginn der Frist für die Anfechtung der Vaterschaft

  • OLG Koblenz, 16.03.2020 - 13 UF 88/20

    Abstammung: Beginn der Vaterschaftsanfechtungsfrist bei Kenntnis vom Mehrverkehr

  • OLG Bremen, 11.07.2016 - 4 UF 51/16

    Vaterschaftsanfechtung: Keine Berücksichtigung von für das Anfechtungsbegehren

  • OLG Rostock, 19.05.2003 - 3 U 143/02

    Auswirkungen auf die Haftung eines zunächst beauftragten Rechtsanwalts durch die

  • OLG Koblenz, 09.08.2022 - 9 WF 287/22

    Verfahrenskostenhilfe für einen Vaterschaftsanfechtungsantrag

  • OLG Brandenburg, 16.10.2003 - 15 UF 33/03

    Zahlung von Unterhalt bei nichtehelicher Vaterschaft; Anfechtung der Vaterschaft

  • OLG Karlsruhe, 03.09.1998 - 2 U 2/98

    Anfechtungsfrist - Fristbeginn - Kenntnis von Umständen

  • OLG München, 03.12.1996 - 26 W 3038/96

    Beginn der Frist für die Anfechtung der Ehelichkeit

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Rechtsprechung
   BGH, 07.02.1990 - XII ZB 6/90   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1990,2157
BGH, 07.02.1990 - XII ZB 6/90 (https://dejure.org/1990,2157)
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Volltextveröffentlichungen (5)

Papierfundstellen

  • NJW-RR 1991, 1084
  • MDR 1990, 919
  • FamRZ 1990, 507
  • VersR 1990, 637
  • Rpfleger 1990, 306
 
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (1)

  • BGH, 16.02.1989 - III ZB 38/88

    Verkündungsvermerk - Feststellung der Verkündung - Urkundsbeamte der

    Auszug aus BGH, 07.02.1990 - XII ZB 6/90
    Denn nach § 165 Satz 1 ZPO kann die Beachtung der für die mündliche Verhandlung vorgeschriebenen Förmlichkeiten, zu denen nach § 160 Abs. 3 Nr. 7 ZPO die Verkündung von Entscheidungen gehört, nur durch das Protokoll bewiesen werden (vgl. BGH, Beschluß vom 16. Februar 1989 - III ZB 38/88 - BGHR ZPO § 516 Fristbeginn 1 = VersR 1989, 604 m.w.N.).
  • BAG, 14.10.2020 - 5 AZR 712/19

    Beweiskraft des Protokolls - Urteilsverkündung

    Da der Beweis der Beachtung der wesentlichen Förmlichkeiten nur durch das Sitzungsprotokoll erbracht werden kann, beweist der nach § 315 Abs. 3 ZPO auf der Urschrift des Urteils anzubringende Verkündungsvermerk des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle eine Verkündung nicht (vgl. BGH 7. Februar 1990 - XII ZB 6/90 - zu II der Gründe) .
  • OLG München, 21.03.2024 - 25 U 5466/23

    Berufung, Aufhebung, Zustellung, Berufungsverfahren, Feststellung, Streitwert,

    Nicht ausreichend ist der Verkündungsvermerk des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle (vgl. BGH, Beschluss vom 16. Februar 1989 - III ZB 38/88, juris Rn. 5; vom 7. Februar 1990 - XII ZB 6/90, FamRZ 1990, 507; vom 13. Juni 2012 - XII ZB 592/11, FamRZ 2012, 1287 Rn. 16).
  • BGH, 23.10.1998 - LwZR 3/98

    Grundlage der Verkündung der Urteilsformel; Ersetzende Sachentscheidung des

    Nach § 48 Abs. 1 Satz 1 LwVG in Verbindung mit § 165 Satz 1 ZPO kann die Beachtung der für die mündliche Verhandlung vorgeschriebenen Förmlichkeiten, zu denen nach § 160 Abs. 3 Nr. 7 ZPO die Entscheidungsverkündung gehört, nur durch das Protokoll bewiesen werden (vgl. auch BGH, Beschl. v. 7. Februar 1990, XII ZB 6/90, VersR 1990, 637).
  • OLG München, 11.10.2023 - 25 U 2494/22

    Verfrühte Signatur des Verkündungsprotokolls

    Nicht ausreichend ist der Verkündungsvermerk des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle (vgl. BGH, Beschluss vom 16. Februar 1989 - III ZB 38/88, juris Rn. 5; vom 7. Februar 1990 - XII ZB 6/90, FamRZ 1990, 507; vom 13. Juni 2012 - XII ZB 592/11, FamRZ 2012, 1287 Rn. 16).
  • OLG Braunschweig, 31.08.2000 - 1 REMiet 1/00

    Mietvertrag; Zulässigkeit; Urkundsprozess; Wohnraummiete; Rechtsweg; Mietzins;

    Der Verkündungsvermerk auf dem Urteil kann das Verkündungsprotokoll nicht ersetzen (BGH VersR 1989, 604; 1990, 637); ebenso wenig kann dies die Formulierung im Eingang des Urteils ("hat das Amtsgericht im weiteren Verlauf der Sitzung am 8. Dezember 1999 in Abwesenheit der Parteien . . . für Recht erkannt. "), da die Verkündung nach § 165 Satz 1 ZPO nur durch das Protokoll nachgewiesen werden kann und andere Beweismittel nicht zulässig sind.
  • BGH, 18.03.2003 - X ZB 31/01

    An den BGH (BGH) gerichtete Beschwerde; Ordnungsgemäße Verkündung eines Urteils;

    Das Landgericht hat einen Verkündungsmangel verneint, weil in dem Verkündungsprotokoll des Amtsgerichts - im Unterschied zu dem vom Beschwerdeführer herangezogenen Beschluß des Bundesgerichtshofs vom 7. Februar 1990 - K MO 6/90 [richtig: XII ZB 6/90 - d. Red.] , NJW-RR 1991, 1084 - auf das ihm anliegende Urteil verwiesen worden ist, so daß in dem Protokoll nicht jeder Hinweis auf eine Anlage gefehlt hat.
  • BGH, 10.01.2001 - XII ZB 187/00

    Beginn der Berufungsfrist bei Verkündung eines Urteils im Anschluss an die

    Denn nach § 165 Satz 1 ZPO kann die Beachtung der für die mündliche Verhandlung vorgeschriebenen Förmlichkeiten, zu denen nach § 160 Abs. 3 Nr. 7 ZPO die Verkündung von Entscheidungen gehört, nur durch das Protokoll bewiesen werden (vgl. hierzu Senatsbeschluß vom 7. Februar 1990 - XII ZB 6/90 = BGHR ZPO § 160 Abs. 3 Nr. 7 Urteil 2 = FamRZ 1990, 507, m.w.N).
  • LAG Baden-Württemberg, 08.11.1995 - 3 Sa 75/95

    Arbeitsentgelt: Anwendung der Richtlinien des Finanzministeriums vom 18.05.1982

    Die Verkündung wird allein durch die Sitzungsniederschrift bewiesen ( § 160 Abs. 3 Nr. 7, 165 ZPO ), der sogenannte Verkündungsvermerk ( § 315 Abs. 3 ZPO ) ersetzt sie nicht ( BGH vom 07.02.1990 - XII ZB 6/90 - ).
  • OLG Braunschweig, 31.08.2000 - 1 REMiet -1/00
    Der Verkündungsvermerk auf dem Urteil kann das Verkündungsprotokoll nicht ersetzen (BGH VersR 1989, 604; 1990, 637); ebenso wenig kann dies die Formulierung im Eingang des Urteils ("hat das Amtsgericht im weiteren Verlauf der Sitzung am 8. Dezember 1999 in Abwesenheit der Parteien ... für Recht erkannt."), da die Verkündung nach § 165 Satz 1 ZPO nur durch das Protokoll nachgewiesen werden kann und andere Beweismittel nicht zulässig sind.
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