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   BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91   

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BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91 (https://dejure.org/1992,311)
BGH, Entscheidung vom 09.07.1992 - XII ZR 57/91 (https://dejure.org/1992,311)
BGH, Entscheidung vom 09. Juli 1992 - XII ZR 57/91 (https://dejure.org/1992,311)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 1585c, § 138
    Wirksamkeit eines Verzichts auf nachehelichen Unterhalt

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW 1992, 3164
  • MDR 1993, 53
  • DNotZ 1993, 524
  • FamRZ 1992, 1403
  • JR 1993, 193
  • JR 1993, 197
 
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Wird zitiert von ... (48)Neu Zitiert selbst (9)

  • BGH, 28.11.1990 - XII ZR 16/90

    Verzicht auf nachehelichen Unterhalt

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Insoweit steht seine Beurteilung in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des Senats (Senatsurteil vom 28. November 1990 - XII ZR 16/90 FamRZ 1991, 306 m.N.) und wird auch von der Revision nicht angegriffen.

    auch wenn sie eine Schädigung des Trägers der Sozialhilfe nicht beabsichtigen (Senatsurteil BGHZ 86, 82.88; vgl. auch Senatsurteil vom 28. November 1990 aaO. S. 307).

    Schon aus diesen Gründen ist der Unterhaltsverzicht daher nicht deshalb nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig, weil er zu Lasten der Sozialhilfe geschlossen worden ist, ohne daß es noch darauf ankommt, ob die subjektiven Voraussetzungen vorlagen (auf die der Senat im Urteil vom 28. November 1990 aaO. für den damals zu beurteilenden Verzicht abgestellt hat).

    Nach der Rechtsprechung des Senats ist dem auf Unterhalt in Anspruch genommenen geschiedenen Ehegatten die Berufung auf einen Unterhaltsverzicht des anderen unter Umständen nach § 242 BGB verwehrt, weil sie gegen Treu und Glauben verstößt (Senatsurteile vom 24. April 1985 - IVb ZR 17/84 - FamRZ 1985, 787; IVb ZR 22/84 - FamRZ 1985, 788.789; zuletzt Urteil vom 28. November 1990 aaO.).

    In seinem schon vom Berufungsgericht herangezogenen Urteil vom 28. November 1990 (aaO.) hat er die Berufung auf einen Unterhaltsverzicht versagt, den die damals schon schwangere Frau - wie im vorliegenden Fall - kurz vor der Heirat erklärt hatte, wobei den (künftigen) Eheleuten bekanntgewesen oder allenfalls infolge grober Fahrlässigkeit verborgen geblieben war, daß sie im Falle einer (baldigen) Scheidung ohne Unterhaltsleistungen des Mannes darauf angewiesen war, entweder Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen oder unter dem Kindeswohl zuwiderlaufender Einschränkung der Kindesbetreuung einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.

    Soweit es damit auf die Belastung der Sozialhilfe abgestellt hat, hat es einen Gedanken aus dem von ihm herangezogenen Senatsurteil vom 28. November 1990 (aaO.) aufgegriffen.

    Mit seiner weiteren Erwägung, daß der Wegfall des Unterhaltsanspruchs zu Lasten des gemeinschaftlichen Kindes gehe, wenn die Ehefrau trotz ihrer Verpflichtung zur Pflege und Erziehung des Kindes einer Erwerbstätigkeit nachgehe, hat das Berufungsgericht aber mit Recht auf das Kindeswohl abgehoben, auf das auch der Senat sowohl in seinem Urteil vom 28. November 1990 (aaO.) wie in den dort angezogenen Urteilen vom 24. April 1985 - IVb ZR 22/84 - und vom 15. Oktober 1986, jeweils aaO., hingewiesen hat.

  • BGH, 24.04.1985 - IVb ZR 22/84

    Zur Wirksamkeit eines Unterhaltsverzichts

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Die dazu entwickelten Rechtsgrundsätze lassen sich auf familienrechtliche Verträge nicht übertragen (Senatsurteil vom 24. April 1985 - IVb ZR 22/84 - FamRZ 1985, 788, 789).

    Die Belange des gemeinschaftlichen Kindes (vgl. dazu Senatsurteil vom 24. April 1985 - IVb ZR 22/84 - aaO. S. 790) werden unter 4. im Zusammenhang mit der Frage berücksichtigt, ob der Ehemann sich auf den Unterhaltsverzicht berufen kann.

    Nach der Rechtsprechung des Senats ist dem auf Unterhalt in Anspruch genommenen geschiedenen Ehegatten die Berufung auf einen Unterhaltsverzicht des anderen unter Umständen nach § 242 BGB verwehrt, weil sie gegen Treu und Glauben verstößt (Senatsurteile vom 24. April 1985 - IVb ZR 17/84 - FamRZ 1985, 787; IVb ZR 22/84 - FamRZ 1985, 788.789; zuletzt Urteil vom 28. November 1990 aaO.).

    Er hat diese Rechtsprechung aber von vornherein nicht auf Sachverhalte beschränkt, in denen erst eine nachträgliche und unvorhergesehene Entwicklung ergibt, daß die Berufung auf den Unterhaltsverzicht mit Treu und Glauben nicht zu vereinbaren ist (vgl. Urteil vom 24. April 1985 - IVb ZR 22/84 - aaO.).

    Mit seiner weiteren Erwägung, daß der Wegfall des Unterhaltsanspruchs zu Lasten des gemeinschaftlichen Kindes gehe, wenn die Ehefrau trotz ihrer Verpflichtung zur Pflege und Erziehung des Kindes einer Erwerbstätigkeit nachgehe, hat das Berufungsgericht aber mit Recht auf das Kindeswohl abgehoben, auf das auch der Senat sowohl in seinem Urteil vom 28. November 1990 (aaO.) wie in den dort angezogenen Urteilen vom 24. April 1985 - IVb ZR 22/84 - und vom 15. Oktober 1986, jeweils aaO., hingewiesen hat.

  • BGH, 24.04.1985 - IVb ZR 17/84

    Unwirksamkeit eines Unterhaltsverzichts

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Nach der Rechtsprechung des Senats ist dem auf Unterhalt in Anspruch genommenen geschiedenen Ehegatten die Berufung auf einen Unterhaltsverzicht des anderen unter Umständen nach § 242 BGB verwehrt, weil sie gegen Treu und Glauben verstößt (Senatsurteile vom 24. April 1985 - IVb ZR 17/84 - FamRZ 1985, 787; IVb ZR 22/84 - FamRZ 1985, 788.789; zuletzt Urteil vom 28. November 1990 aaO.).

    Das hat der Senat insbesondere für Fälle entschieden, in denen sich die zur Zeit des Unterhaltsverzichts bestehenden oder erwarteten Verhältnisse nachträglich so entwickelt hatten, daß Überwiegende schutzwürdige Interessen gemeinschaftlicher Kinder der Geltendmachung des Verzichts entgegenstanden (vgl. Urteile vom 24. April 1985 - IVb ZR 17/84 - aaO.; vom 15. Oktober 1986 - IVb ZR 79/85 - FamRZ 1987, 46, 47 f.).

  • BGH, 27.09.1989 - IVb ZR 78/88

    Wahrung der Belange eines dem Unterhaltsberechtigten zur Pflege oder Erziehung

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Daß sie Sozialhilfe in Anspruch nehmen könnte, reicht hier ebensowenig aus wie zur Wahrung der Kindesbelange nach § 1579 BGB (vgl. dazu Senatsurteil vom 27. September 1989 - IVb ZR 78/88 - FamRZ 1989, 1279, 1280 f. = NJW 1990, 253, 254 f.).
  • OLG Bamberg, 07.02.1991 - 2 UF 30/90

    Grenzen der Berufung auf Unterhaltsverzichtsvertrag

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Die Entscheidung ist in FamRZ 1991, 1060 veröffentlicht.
  • BGH, 08.12.1982 - IVb ZR 333/81

    Sittenwidrigkeit eines Unterhaltsverzichts

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    auch wenn sie eine Schädigung des Trägers der Sozialhilfe nicht beabsichtigen (Senatsurteil BGHZ 86, 82.88; vgl. auch Senatsurteil vom 28. November 1990 aaO. S. 307).
  • BVerfG, 14.07.1981 - 1 BvL 28/77

    Erstes Eherechtsreformgesetz

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Auch wenn es sich bei dem Anspruch auf Betreuungsunterhalt nach § 1570 BGB um einen Anspruch der geschiedenen Ehegatten handelt, sichert er doch die Wahrnehmung seiner Elternverantwortung (vgl. BVerfGE 57, 361, 382 f.; 80.286, 295) und dient damit dem Wohl des betreuten Kindes.
  • BGH, 15.10.1986 - IVb ZR 79/85

    Berufung auf einen Unterhaltsverzicht

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Das hat der Senat insbesondere für Fälle entschieden, in denen sich die zur Zeit des Unterhaltsverzichts bestehenden oder erwarteten Verhältnisse nachträglich so entwickelt hatten, daß Überwiegende schutzwürdige Interessen gemeinschaftlicher Kinder der Geltendmachung des Verzichts entgegenstanden (vgl. Urteile vom 24. April 1985 - IVb ZR 17/84 - aaO.; vom 15. Oktober 1986 - IVb ZR 79/85 - FamRZ 1987, 46, 47 f.).
  • BGH, 04.07.1990 - IV ZR 121/89

    Unklare Urteilsbegründung hinsichtlich Nichtigkeit eines Darlehensvertrages und

    Auszug aus BGH, 09.07.1992 - XII ZR 57/91
    Diese Norm betrifft Jedoch lediglich Austauschgeschäfte (BGH, Urteil vom 4. Juli 1990 - IV ZR 121/89 - FamRZ 1990, 1343, 1344 m.N.).
  • BGH, 11.02.2004 - XII ZR 265/02

    Zur Inhaltskontrolle von Eheverträgen

    Allerdings könne ein Unterhaltsverzicht dann den guten Sitten zuwiderlaufen und damit nichtig sein, wenn die Parteien ihre auf der Ehe beruhenden Familienlasten objektiv zum Nachteil der Sozialhilfe geregelt hätten (Senatsurteile BGHZ 86, 82, 88, vom 24. April 1985 aaO 790 und vom 9. Juli 1992 - XII ZR 57/91 - FamRZ 1992, 1403).

    Auch sei dem auf Unterhalt in Anspruch genommenen geschiedenen Ehegatten die Berufung auf einen Unterhaltsverzicht des anderen Ehegatten unter Umständen nach Treu und Glauben (§ 242 BGB) verwehrt; dies könne namentlich dann der Fall sein, wenn die zur Zeit des Unterhaltsverzichts bestehenden Verhältnisse sich nachträglich so entwickelt hätten, daß überwiegende schutzwürdige Interessen gemeinschaftlicher Kinder der Geltendmachung des Verzichts entgegenstünden (Senatsurteile vom 24. April 1985 - IVb ZR 17/84 - FamRZ 1985, 787 f. und vom 15. Oktober 1986 - IVb ZR 79/85 - FamRZ 1987, 46, 47), mögen die Parteien die dann später tatsächlich eingetretene Entwicklung - nämlich die Scheidung bei fortbestehender Betreuungsbedürftigkeit der Kinder - auch bereits beim Abschluß des Unterhaltsverzichts bedacht haben (Senatsurteil vom 9. Juli 1992 aaO 1404).

    Der Höhe nach stehe dem betreuenden Ehegatten der Unterhaltsanspruch nur insoweit zu, als er, um seinen Betreuungspflichten nachzukommen, darauf zur Deckung seines notwendigen eigenen Lebensbedarfs angewiesen sei; nur wenn besondere Gründe des Kindeswohls dies geböten, sei dem betreuenden Ehegatten mehr als der notwendige Unterhalt zuzubilligen (Senatsurteile vom 9. Juli 1992 aaO 1405, vom 30. November 1994 aaO 291 f. und vom 16. April 1997 aaO 874 f.).

  • BVerfG, 06.02.2001 - 1 BvR 12/92

    Unterhaltsverzichtsvertrag

    a) Die zivilgerichtliche Rechtsprechung setzt der Freiheit von Ehegatten zur privatautonomen Gestaltung ihrer unterhaltsrechtlichen Beziehungen im Scheidungsfall durch Eheverträge unter Berufung auf § 138 Abs. 1 BGB dort Grenzen, wo die Vereinbarung objektiv zwangsläufig zur Sozialhilfebedürftigkeit eines Ehegatten führt (vgl. BGH, FamRZ 1983, S. 137; NJW 1991, S. 913 [914]; NJW 1992, S. 3164 [3165]; OLG Hamm, FamRZ 1989, S. 398; OLG Köln, FamRZ 1990, S. 634; OLG Celle, NdsRpfl 1990, S. 250; OLG Hamm, NJW-RR 1999, S. 950).

    So hat der Bundesgerichtshof auch Eheverträge für wirksam gehalten, in denen Schwangere vor Eingehen der Ehe ihrem zukünftigen Ehemann gegenüber für den Fall der Scheidung auf Unterhalt verzichtet hatten (vgl. BGH, FamRZ 1992, S. 1403).

  • BGH, 20.10.1993 - IV ZR 231/92

    Erbeinsetzung eines auf Kosten der Sozialhilfe untergebrachten Kindes

    d) Anders kann es sein, wenn ein nicht erwerbstätiger, nicht vermögender Ehegatte in einer Scheidungsvereinbarung auf nachehelichen Unterhalt verzichtet mit der Folge, daß er der Sozialhilfe anheimfällt; eine solche Vereinbarung kann sittenwidrig und daher nichtig sein (BGHZ 86, 82 (86) = NJW 1983, 1851 = LM § 72 EheG Nr. 1; BGHZ 111, 36 (41) = NJW 1990, 2055 = LM § 138 (A) BGB Nr. 9; vgl. aber Urteil vom 9. Juli 1992 - XII ZR 57/91 - FamRZ 1992, 1403 unter 3.).
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