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   BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96 (1)   

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BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96 (1) (https://dejure.org/2001,567)
BGH, Entscheidung vom 19.09.2001 - I ZR 54/96 (1) (https://dejure.org/2001,567)
BGH, Entscheidung vom 19. September 2001 - I ZR 54/96 (1) (https://dejure.org/2001,567)
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Volltextveröffentlichungen (10)

  • bundesgerichtshof.de PDF
  • Wolters Kluwer

    Relevanz der Herkunft der Ware - Etiketten - Kennzeichnungsverbot - Entlokalisierende Zusätze - Irreführung des Verkehrs - Kaufentscheidung der Verbraucher - Brauerei

  • Judicialis

    MarkenG § 126 Abs. 1; ; MarkenG § 127 Abs. 1; ; MarkenG § 127 Abs. 4 Nr. 1; ; MarkenG § 128 Abs. 1

  • ra.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Warsteiner III; Ausräumung eines auf eine unrichtige geographische Herkunftsangabe gestützten Kennzeichnungsverbots durch lokalisierenden Zusatz

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2002, 600
  • MDR 2002, 404
  • GRUR 2002, 160
 
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Wird zitiert von ... (37)Neu Zitiert selbst (14)

  • BGH, 02.07.1998 - I ZR 55/96

    Warsteiner II

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Die Beklagte war damit in die Lage versetzt, zur Wahrung ihrer berechtigten Interessen die Angaben zur Mitgliederstruktur dieser Verbände substantiiert zu bestreiten und überprüfen zu lassen, was sie nicht getan hat (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 2.7.1998 - I ZR 55/96, GRUR 1999, 252, 254 = WRP 1998, 1002 - Warsteiner II, m.w.N., insoweit in BGHZ 139, 138, 141 nicht abgedruckt).

    Die rechtliche Beurteilung des Streitfalles richtet sich nach dem Inkrafttreten des Markengesetzes zum 1. Januar 1995 nach § 128 Abs. 1 i.V. mit § 127 Abs. 1, § 126 Abs. 1 MarkenG (vgl. BGHZ 139, 138, 139 - Warsteiner II; Fezer, Markenrecht, 2. Aufl., § 152 Rdn. 5).

    Die (einfache) geographische Herkunftsangabe gemäß § 127 Abs. 1 MarkenG setzt nicht voraus, daß der Verbraucher mit ihr eine besondere, auf regionale oder örtliche Eigenheiten zurückzuführende Qualitätsvorstellung verbindet (vgl. BGHZ 139, 138, 140 - Warsteiner II, m.w.N.).

    Im Streitfall steht auch der Schutz der Bezeichnung "Warsteiner" als einer kraft Verkehrsdurchsetzung eingetragenen Marke und deren Verwendung auf den Etiketten der Bierflaschen dem im Interesse der Allgemeinheit gewährten Schutz der geographischen Herkunftsangabe i.S. des § 127 Abs. 1 MarkenG nicht entgegen (vgl. hierzu näher BGHZ 139, 138, 142 - Warsteiner II).

    Der Senat hat demgegenüber die Frage, ob der Schutz der geographischen Herkunftsangabe nach § 127 Abs. 1 MarkenG voraussetzt, daß die Herkunft der Ware für die Kaufentscheidung des Verbrauchers relevant i.S. des § 3 UWG ist, bislang verneint (BGHZ 139, 138, 140 - Warsteiner II; BGH GRUR 2001, 420, 421 - SPA; so auch Helm, Festschrift für Vieregge, S. 335, 349; Fezer aaO § 127 Rdn. 3; Althammer/Klaka, Markengesetz, 6. Aufl., § 127 Rdn. 3; Ullmann, GRUR 1999, 666, 667; a.A.: Ingerl/Rohnke, Markengesetz, § 127 Rdn. 3).

    c) Ein Unterlassungsanspruch nach § 128 Abs. 1 i.V. mit § 127 Abs. 1 MarkenG scheidet jedenfalls deshalb aus, weil das Verbot unter dem Vorbehalt der Verhältnismäßigkeit steht (vgl. BGHZ 139, 138, 145 - Warsteiner II, m.w.N.; Fezer aaO § 127 Rdn. 6a; Althammer/Klaka aaO § 127 Rdn. 5; zur Interessenabwägung auch Helm aaO S. 335, 352).

    Wie der Senat bereits in dem Parallelverfahren ausgeführt hat (BGHZ 139, 138, 145 - Warsteiner II), ist zugunsten der Beklagten zu berücksichtigen, daß diese sich mit der Marke "Warsteiner" ein wertvolles Kennzeichen, welches auch Unternehmenskennzeichen ist, aufgebaut hat.

    Der Senat hat allerdings auch betont, daß diese gewichtigen Interessen gegenüber dem Kennzeichnungsverbot des § 127 Abs. 1 i.V. mit § 128 Abs. 1 MarkenG nur dann durchgreifen, wenn die Beklagte bei der Verwendung ihrer Marke "Warsteiner" durch deutliche entlokalisierende Zusätze auf die Besonderheiten der Produktionsstätte in Paderborn hinweist und verbleibende Fehlvorstellungen des Verkehrs, soweit sie für seine Kaufentscheidung relevant sein können, daneben nicht ins Gewicht fallen (BGHZ 139, 138, 145 - Warsteiner II).

    Die Beklagte hat zwar anders als im Parallelverfahren I ZR 55/96 nicht auf den Vorder-Etiketten, wohl aber auf den Rück-Etiketten - worauf die Revisionserwiderung in der letzten mündlichen Verhandlung noch einmal ausdrücklich hingewiesen hat - hinreichend deutlich angegeben, daß das in Rede stehende Bier "in unserer neuen PADERBORNER BRAUEREI" gebraut wird.

    Der Senat ist dabei davon ausgegangen, daß die Relevanz jedenfalls im Rahmen der Interessenabwägung durchaus Bedeutung erlangen kann (BGHZ 139, 138, 146 - Warsteiner II).

    In der im Parallelverfahren ergangenen Entscheidung hat der Senat der Relevanz im Rahmen der Interessenabwägung bereits eine eher geringe Bedeutung beigemessen: Auch wenn man mit der Revision davon ausgehe, daß entgegen der Beurteilung des Berufungsgerichts nicht nur 8 % der Befragten dem mit der Bezeichnung "Warsteiner" verbundenen Hinweis auf den Brauort "Warstein" eine Bedeutung für die Kaufentscheidung beimessen, sondern diese Quote - wie die Revision meine - bei nicht weniger als 12 % der Gesamtbevölkerung bzw. bei nicht weniger als 16 % der "häufigen" Biertrinker liege, könne eine andere Beurteilung nicht Platz greifen (BGHZ 139, 138, 146 - Warsteiner II).

  • BGH, 06.06.1980 - I ZR 97/78

    Lübecker Marzipan

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Ausgangspunkt dieser Abwägung ist, daß im allgemeinen kein schutzwürdiges Interesse Dritter besteht, eine unrichtige geographische Herkunftsangabe zu verwenden (vgl. BGH, Urt. v. 6.6.1980 - I ZR 97/78, GRUR 1981, 71, 72 = WRP 1981, 18 - Lübecker Marzipan; Gloy, Festschrift für Piper, S. 543, 559; Großkomm./Lindacher, § 3 UWG Rdn. 573).

    Dies findet seine Rechtfertigung darin, daß geographischen Herkunftsangaben ein möglichst wirksamer Schutz gegen unrichtige Verwendung gewährt werden soll und daß im allgemeinen kein schutzwürdiges Interesse Dritter besteht, unrichtige Angaben über die Herkunft zu verwenden (BGH GRUR 1981, 71, 72 - Lübecker Marzipan).

  • EuGH, 07.11.2000 - C-312/98

    DER GERICHTSHOF PRÄZISIERT DEN GELTUNGSBEREICH DER GEMEINSCHAFTSVERORDNUNG ÜBER

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften hat hierüber durch Urteil vom 7. November 2000 - Rs. C-312/98 - wie folgt entschieden (GRUR 2001, 64 = WRP 2000, 1389):.

    Die nationalen Bestimmungen zum Schutz (einfacher) geographischer Herkunftsangaben werden durch die Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 des Rates zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel vom 14. Juli 1992 (ABl. EG Nr. L 208 v. 24.7.1992 S. 1 = GRUR Int. 1992, 750 ff.) nicht ausgeschlossen (vgl. EuGH, Urt. v. 7.11.2000 - Rs. C-312/98, GRUR 2001, 64, 66 - Warsteiner; BGH, Urt. v. 25.1.2001 - I ZR 120/98, GRUR 2001, 420, 421 = WRP 2001, 546 - SPA).

  • BGH, 25.01.2001 - I ZR 120/98

    SPA; Anspruch auf Rücknahme einer Markenanmeldung

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Die nationalen Bestimmungen zum Schutz (einfacher) geographischer Herkunftsangaben werden durch die Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 des Rates zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel vom 14. Juli 1992 (ABl. EG Nr. L 208 v. 24.7.1992 S. 1 = GRUR Int. 1992, 750 ff.) nicht ausgeschlossen (vgl. EuGH, Urt. v. 7.11.2000 - Rs. C-312/98, GRUR 2001, 64, 66 - Warsteiner; BGH, Urt. v. 25.1.2001 - I ZR 120/98, GRUR 2001, 420, 421 = WRP 2001, 546 - SPA).

    Der Senat hat demgegenüber die Frage, ob der Schutz der geographischen Herkunftsangabe nach § 127 Abs. 1 MarkenG voraussetzt, daß die Herkunft der Ware für die Kaufentscheidung des Verbrauchers relevant i.S. des § 3 UWG ist, bislang verneint (BGHZ 139, 138, 140 - Warsteiner II; BGH GRUR 2001, 420, 421 - SPA; so auch Helm, Festschrift für Vieregge, S. 335, 349; Fezer aaO § 127 Rdn. 3; Althammer/Klaka, Markengesetz, 6. Aufl., § 127 Rdn. 3; Ullmann, GRUR 1999, 666, 667; a.A.: Ingerl/Rohnke, Markengesetz, § 127 Rdn. 3).

  • BGH, 29.04.1982 - I ZR 111/80

    Elsässer Nudeln

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Dabei sind an den Ausschluß der Irreführung des Verkehrs durch entlokalisierende Zusätze (vgl. § 127 Abs. 4 Nr. 1 MarkenG) strenge Anforderungen zu stellen (vgl. BGH, Urt. v. 29.4.1982 - I ZR 111/80, GRUR 1982, 564, 565 = WRP 1982, 570 - Elsässer Nudeln; Fezer aaO § 127 Rdn. 18; Althammer/Klaka aaO § 127 Rdn. 17; Großkomm./Lindacher, § 3 UWG Rdn. 594; v. Gamm, Wettbewerbsrecht, 5. Aufl., Kap. 37 Rdn. 242; Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 22. Aufl., § 3 UWG Rdn. 224; Köhler/Piper, UWG, 2. Aufl., § 3 Rdn. 315; Gloy aaO S. 543, 546 f.; Helm aaO S. 333, 351).
  • EuGH, 13.01.2000 - C-220/98

    Estée Lauder

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Dies kommt nicht nur in der Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften zum Ausdruck (vgl. EuGH, Urt. v. 16.7.1998 - Rs. C-210/96, GRUR Int. 1998, 795 = WRP 1998, 848 - Gut Springenheide; Urt. v. 22.6.1999 - Rs. C-342/97, GRUR Int. 1999, 734, 736 Tz. 26 = WRP 1999, 806 - Lloyd; Urt. v. 13.1.2000 - Rs. C-220/98, GRUR Int. 2000, 354 = WRP 2000, 289, 292 - Lifting-Creme).
  • BGH, 20.10.1999 - I ZR 167/97

    Orient-Teppichmuster - Irreführung/Beschaffenheit; Mitgliederzahl; Bestimmtheit

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Auch der Senat geht inzwischen sowohl im Wettbewerbs- als auch im Markenrecht von dem Leitbild des durchschnittlich informierten und verständigen Verbrauchers aus, der das fragliche Werbeverhalten mit einer der Situation angemessenen Aufmerksamkeit verfolgt (vgl. zum Wettbewerbsrecht: BGH, Urt. v. 20.10.1999 - I ZR 167/97, GRUR 2000, 619, 621 = WRP 2000, 517 - Orient-Teppichmuster; Urt. v. 17.2.2000 - I ZR 239/97, GRUR 2000, 820, 821 = WRP 2000, 724 - Space Fidelity Peep-Show; Urt. v. 17.5.2001 - I ZR 216/99, Umdr.
  • BGH, 27.04.2000 - I ZR 236/97

    Davidoff; Schutz bekannter Marken

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    S. 11 - Mitwohnzentrale.de; zum Markenrecht: BGH, Urt. v. 13.1.2000 - I ZR 223/97, GRUR 2000, 506 = WRP 2000, 535 - ATTACHÉ/TISSERAND; Beschl. v. 27.4.2000 - I ZR 236/97, GRUR 2000, 875, 877 = WRP 2000, 1142 - Davidoff).
  • BGH, 17.05.2001 - I ZR 216/99

    Mitwohnzentrale.de

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Auch der Senat geht inzwischen sowohl im Wettbewerbs- als auch im Markenrecht von dem Leitbild des durchschnittlich informierten und verständigen Verbrauchers aus, der das fragliche Werbeverhalten mit einer der Situation angemessenen Aufmerksamkeit verfolgt (vgl. zum Wettbewerbsrecht: BGH, Urt. v. 20.10.1999 - I ZR 167/97, GRUR 2000, 619, 621 = WRP 2000, 517 - Orient-Teppichmuster; Urt. v. 17.2.2000 - I ZR 239/97, GRUR 2000, 820, 821 = WRP 2000, 724 - Space Fidelity Peep-Show; Urt. v. 17.5.2001 - I ZR 216/99, Umdr.
  • EuGH, 22.06.1999 - C-342/97

    Lloyd Schuhfabrik Meyer

    Auszug aus BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96
    Dies kommt nicht nur in der Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften zum Ausdruck (vgl. EuGH, Urt. v. 16.7.1998 - Rs. C-210/96, GRUR Int. 1998, 795 = WRP 1998, 848 - Gut Springenheide; Urt. v. 22.6.1999 - Rs. C-342/97, GRUR Int. 1999, 734, 736 Tz. 26 = WRP 1999, 806 - Lloyd; Urt. v. 13.1.2000 - Rs. C-220/98, GRUR Int. 2000, 354 = WRP 2000, 289, 292 - Lifting-Creme).
  • BGH, 13.01.2000 - I ZR 223/97

    ATTACHÉ/TISSERAND; Verwechslungsgefahr aufgrund des Gesamteindrucks einer Marke

  • EuGH, 16.07.1998 - C-210/96

    BEI DER BEURTEILUNG, OB EINE ANGABE AUF EINER LEBENSMITTELVERPACKUNG IRREFÜHREND

  • BGH, 17.02.2000 - I ZR 239/97

    Space Fidelity Peep-Show

  • BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96

    Warsteiner I; Verbot der irreführenden Verwendung einer einfachen geographischen

  • BGH, 22.11.2001 - I ZR 138/99

    Domainnamen: Deutsche Shell gewinnt Streit um "shell.de"

    Wie der Senat bereits für die bekannte Marke (BGHZ 138, 349, 351 f. - MAC Dog; BGH, Urt. v. 14.1.1999 - I ZR 149/96, GRUR 1999, 992, 995 = WRP 1999, 931 - BIG PACK; Urt. v. 29.4.1999 - I ZR 152/96, GRUR 2000, 70, 73 = WRP 1999, 1279 - SZENE; Urt. v. 20.10.1999 - I ZR 110/97, GRUR 2000, 608, 610 = WRP 2000, 529 - ARD-1; BGHZ 147, 56, 60 f. - Tagesschau; BGH, Urt. v. 26.4.2001 - I ZR 212/98, GRUR 2002, 167, 171 = WRP 2001, 1320 - Bit/Bud) sowie für geographische Herkunftsbezeichnungen (BGHZ 139, 138, 139 f. - Warsteiner II; BGH, Urt. v. 10.8.2000 - I ZR 126/98, GRUR 2001, 73, 76 = WRP 2000, 1284 - Stich den Buben; Urt. v. 19.9.2001 - I ZR 54/96, GRUR 2002, 160, 161 = WRP 2001, 1450 - Warsteiner III) entschieden hat, ist in dem Anwendungsbereich der jeweiligen Bestimmungen des Markengesetzes für die gleichzeitige Anwendung der §§ 1 und 3 UWG oder des § 823 BGB grundsätzlich kein Raum.
  • BGH, 18.04.2002 - I ZR 72/99

    "Original Oettinger"; Produktion von Waren an einer von der geographischen

    Die (einfache) geographische Herkunftsangabe gemäß § 127 Abs. 1 MarkenG setzt nicht voraus, daß der Verbraucher mit ihr eine besondere, auf regionale oder örtliche Eigenheiten zurückzuführende Qualitätsvorstellung verbindet (vgl. BGHZ 139, 138, 140 - Warsteiner II; BGH, Urt. v. 19.9.2001 - I ZR 54/96, GRUR 2002, 160, 161 = WRP 2001, 1450 - Warsteiner III).

    Die nationalen Bestimmungen zum Schutz (einfacher) geographischer Herkunftsangaben werden durch die Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 des Rates zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel vom 14. Juli 1992 (ABl. EG Nr. L 208 v. 24.7.1992 S. 1 = GRUR Int. 1992, 750 ff.) nicht ausgeschlossen (vgl. EuGH, Urt. v. 7.11.2000 - Rs. C-312/98, GRUR 2001, 64, 66 - Warsteiner; BGH GRUR 2001, 420, 421 - SPA; GRUR 2002, 160, 161 - Warsteiner III).

    Er hat diese Frage in einer weiteren Entscheidung nunmehr offengelassen (vgl. hierzu BGH GRUR 2002, 160, 162 - Warsteiner III).

    c) Ein Unterlassungsanspruch nach § 128 Abs. 1 MarkenG besteht nicht, weil das Verbot des § 127 Abs. 1 MarkenG unter dem Vorbehalt der Verhältnismäßigkeit steht (vgl. BGHZ 139, 138, 145 - Warsteiner II; BGH GRUR 2002, 160, 162 - Warsteiner III; Fezer aaO § 127 Rdn. 6 a; Althammer/Klaka aaO § 127 Rdn. 5; zur Interessenabwägung vgl. auch Helm aaO S. 335, 352).

    Ausgangspunkt dieser Abwägung ist, daß im allgemeinen kein schutzwürdiges Interesse Dritter besteht, eine unrichtige geographische Herkunftsangabe zu verwenden (vgl. BGH, Urt. v. 6.6.1980 - I ZR 97/78, GRUR 1981, 71, 72 = WRP 1981, 18 - Lübecker Marzipan; BGH GRUR 2002, 160, 162 - Warsteiner III; Gloy, Festschrift für Piper, S. 543, 559; Großkomm.UWG/Lindacher, § 3 Rdn. 573).

    Diese gewichtigen Interessen der früheren Beklagten gegenüber dem Kennzeichnungsverbot des § 127 Abs. 1 i.V. mit § 128 Abs. 1 MarkenG können jedoch nur dann durchgreifen, wenn die vormalige Beklagte bei der Verwendung der Marke durch deutlich entlokalisierende Zusätze auf die Besonderheiten der Produktionsstätte in Gotha hingewiesen hat und verbleibende Fehlvorstellungen des Verkehrs, soweit sie für seine Kaufentscheidung relevant sein konnten, daneben nicht ins Gewicht fielen (vgl. BGHZ 139, 138, 145 - Warsteiner II; BGH GRUR 2002, 160, 162 - Warsteiner III).

    Der durchschnittlich informierte und verständige Verbraucher, auf den es für die Beurteilung der Verkehrsauffassung ankommt (vgl. BGH GRUR 2002, 160, 162 - Warsteiner III, m.w.N.), weiß jedoch, daß er nähere Angaben zu einem bestimmten Bier auf den Flaschenetiketten findet.

    Der Senat hat daher einen Hinweis auf eine von der (einfachen) geographischen Herkunftsangabe abweichende Braustätte auf dem Rücketikett genügen lassen (vgl. BGH GRUR 2002, 160, 162 - Warsteiner III).

    Der Senat hat dabei angenommen, daß die Fehlvorstellung des Verkehrs im Hinblick auf die Kaufentscheidung im Rahmen der Interessenabwägung Bedeutung haben kann (vgl. BGHZ 139, 138, 146 - Warsteiner II; BGH GRUR 2002, 160, 162 f. - Warsteiner III).

  • BGH, 07.11.2002 - I ZR 276/99

    Klosterbrauerei

    Für das besondere, früher ebenfalls aus § 3 UWG hergeleitete Verbot der Verwendung irreführender geographischer Herkunftsangaben, das heute in § 127 Abs. 1 MarkenG geregelt ist, hat der Bundesgerichtshof den Einwand zugelassen, daß seine Anwendung im Einzelfall unverhältnismäßig ist (BGHZ 139, 138, 145 - Warsteiner II; BGH, Urt. v. 19.9.2001 - I ZR 54/96, GRUR 2002, 160, 162 = WRP 2001, 1450 - Warsteiner III; Urt. v. 18.4.2002 - I ZR 72/99, GRUR 2002, 1074, 1076 = WRP 2002, 1286 - Original Oettinger).
  • OLG Stuttgart, 04.07.2013 - 2 U 157/12

    Mark Brandenburg - Wettbewerbs- und Markenrechtsverstoß: Dringlichkeitsvermutung

    Selbst dort, wo noch eine relevante Irrführung zur Tatbestandsverwirklichung vonnöten ist (§ 5 UWG; nicht als Merkmal im Rahmen des § 127 MarkenG: BGH GRUR 2001, 420 [juris Tz. 35] - SPA ; offengelassen in BGH GRUR 2002, 160 [juris Tz. 33] - Warsteiner III ; 2002, 1074 [juris Tz. 49] - Original Oettinger ), ist auch dieses Merkmal erfüllt.

    Auch wenn - wie im Rahmen des § 127 MarkenG und damit bei einem insoweit beklagtengünstigen Wertungsansatz - ein Verbotsausspruch auch noch unter dem Vorbehalt der Verhältnismäßigkeit steht (vgl. BGHZ 139, 138 [juris Tz. 31] - Warsteiner II ; GRUR 2002, 160 [juris Tz. 34] - Warsteiner III ; 2002, 1074 [juris Tz. 54] - Original Oettinger ; Büscher a.a.O. § 127 MarkenG, 18; Fezer a.a.O. § 127 MarkenG, 12; Ingerl/Rohnke a.a.O. § 127, 10), so ist auch nach einer solchen Interessenabwägung (vgl. hierzu Büscher a.a.O. 19) von einem fortbestehenden Verbotserfordernis auszugehen.

    Die Rechtsstellung regionaler Wettbewerber wird dadurch lediglich dahin eingeschränkt, dass eine Verwendung der Herkunftsangabe als Unternehmenshinweis dem besseren Schutz des Markeninhabers weichen muss (so BGHZ 139, 138 = GRUR 1999, 252 [juris Tz. 25] - Warsteiner II ; bestätigt in GRUR 2002, 160 [juris Tz. 30] - WARSTEINER III ).

  • OLG München, 17.03.2016 - 29 U 3187/15

    Irreführende geografische Herkunftsangabe für Bier

    Die Beklagte hat nicht ein wertvolles, nicht zu beanstandendes Kennzeichen im Wege der Unternehmensexpansion für ein weiteres Produkt eingesetzt (vgl. dazu BGH GRUR 2002, 160 [162] - Warsteiner III), sondern lediglich eine Bezeichnung aufgegriffen, die früher von einer anderen Brauerei für ein anderes, an einem anderen Ort hergestelltes Bier verwendet worden war, ohne selbst einen wertvollen Besitzstand hinsichtlich der berechtigten Verwendung dieser Bezeichnung erlangt zu haben.
  • OLG München, 06.06.2002 - 29 U 2131/02

    Keine Irreführung der angesprochenen Verkehrskreise i.S.d. § 3 UWG durch

    Auf den streitgegenständlichen Etiketten befinden sich insgesamt sechs zusammengenommen hinreichend deutliche Hinweise darauf, dass das betreffende Bier (Hefe-Weizen) in Memmingen gebraut wird bzw. von der M. AG, M. hergestellt wird, und zwar nicht nur, wie in dem dem Urteil des Bundesgerichtshofes vom 19.09.2001 (WRP 2001, 1450 - Warsteiner III) zugrunde liegenden, eine unmittelbare geographische Herkunftsangabe betreffenden Fall, auf den Rücketiketten, sondern auch auf den Vorder- und Halsetiketten.

    Die vorstehenden Feststellungen kann der Senat, der zu den angesprochenen Verkehrskreisen gehört, aus eigener Sachkunde und Anschauung treffen (vgl. BGH WRP 2002, 527 - Elternbriefe; BGH WRP 2001, 1450, 1453 - Warsteiner III insbesondere auch zum maßgeblichen Verbraucherleitbild).

    Im Hinblick darauf, dass die Gefahr der Irreführung über die geographische Herkunft des Bieres durch die entlokalisierenden Zusätze ausgeräumt wird, kommt es im vorliegenden Fall, anders als in den Fällen, die den Urteilen des Bundesgerichtshofs vom 02.07.1998 - 1 ZR 55/96 = WRP 1998, 1002 = Warsteiner II und vom 19.09.2001 - 1 ZR 54/96 = WRP 2001, 1450 - Warsteiner III zugrunde lagen und in denen Fehlvorstellungen des Verkehrs über die Herkunft der Ware verblieben waren, nicht mehr auf eine Interessenabwägung unter Verhältnismäßigkeitsgesichtspunkten an, die hier im Übrigen zulasten der Antragstellerin ausginge; auf die Ausführungen des Landgerichts im angegriffenen Urteil unter II 2 b der Entscheidungsgründe hierzu wird Bezug genommen.

  • OLG Braunschweig, 20.11.2018 - 2 U 22/18

    Wettbewerbswidrigkeit des Vertriebs eines in China hergestellten Werkzeugs mit

    Allerdings steht das Verbot des § 127 Abs. 1 MarkenG unter dem Vorbehalt der Verhältnismäßigkeit, so dass eine Abwägung des Interesses der Verbraucher und der Mitbewerber daran, dass keine Irreführung über die Herkunft des Produkts erfolgt, mit dem Interesse der Beklagten an der Nutzung ihrer Kennzeichnung erforderlich ist (vgl. BGH, Urteil vom 19.09.2001 - ZR 54/96, GRUR 2002, 160 [BGH 19.09.2001 - I ZR 54/96] - Warsteiner III).

    Bei erheblicher Relevanz sind auch hohe Anforderungen an die Klarheit und Deutlichkeit aufklärender Hinweise zu stellen und umgekehrt (vgl. BGH, Urteil vom 19.09.2001 - I ZR 54/96 , GRUR 2002, 160 - Warsteiner III; ders., Urteil vom 18.04.2002 - I ZR 72/99 , GRUR 2002, 1074 - Original Oettinger).

  • OLG Köln, 19.04.2013 - 6 U 192/12

    Irreführung der Herkunftsangabe Himalaya-Salz

    Es bedarf deshalb keiner abschließenden Entscheidung, ob die Irreführung über die geografische Herkunft einer Ware im Rahmen des § 127 Abs. 1 MarkenG relevant sein muss (offen gelassen in GRUR 2001, 1074 [1076] - Original Oettinger; BGH GRUR 2002, 160 [162] - Warsteiner III; bejahend Ingerl/Rohnke a.a.O. § 127 Rn. 5; verneinend Hacker a.a.O. § 127 Rn. 15).
  • BPatG, 17.02.2009 - 30 W (pat) 22/06

    Münchner Weißwurst

    Dieser Prozentsatz ist nicht nur allgemein nach Maßgabe des auch in das nationale Recht transponierten europäischen Verbraucherleitbilds (BGH GRUR 2000, 619, 621 -Orient-Teppichmuster; BGH GRUR 2002, 160, 162 -Warsteiner III) zu revidieren (vgl. Omsels, a. a. O., S. 128 ff. Rn. 311 ff. m. w. N.).
  • OLG Hamburg, 10.02.2003 - 5 U 192/01

    Ichthyol/Ethyol II

    Andererseits ist aber auch zu beachten, dass nach neuerer Rechtsprechung des BGH - auch bei Ärzten - nicht stets von einer sorgfältigen Befassung, sondern von einer situationsabhängigen Aufmerksamkeit auszugehen ist (BGH WRP 02, 1050, 1054 - Teilunterwerfung; BGH WRP 01, 1450, 1453 - Warsteiner III; BGH GRUR 00, 619 - Orient-Teppichmuster), die im ärztlichen Tagesgeschäft gelegentlich durchaus zu Wahrnehmungsfehlern bzw. nur oberflächlicher Befassung führen kann.
  • OLG Hamm, 24.08.2010 - 4 U 25/10

    Irreführung durch Bewerbung eines Produkts als "Himalaya-Salz"

  • OLG Hamburg, 23.12.2004 - 5 U 198/03

    "Desperados"

  • OLG Hamburg, 25.01.2008 - 5 U 90/07

    Praxis Aktuell

  • LG Düsseldorf, 05.12.2018 - 38 O 152/16

    Neues Etikett des Bieres "Chiemseer"

  • LG Nürnberg-Fürth, 21.01.2015 - 3 O 1430/14

    Bayerische Pilze, Haftungsangabe, Herkunftsangabe

  • OLG Hamburg, 27.03.2003 - 5 U 113/02

    Angabe von Anschrift und Identität des vertragsschließenden Unternehmens in

  • VGH Bayern, 11.05.2017 - 20 B 16.203

    Etikettierung von Qualitätswein b.A.

  • VG Regensburg, 14.06.2018 - RN 5 K 17.832

    Zur Frage der Irreführung des Verbrauchers bei Angaben auf der Etikettierung

  • LG München I, 24.04.2018 - 33 O 4186/17

    Irreführung über die betriebliche Herkunft eines Glühweins ("Original Ettaler

  • LG Magdeburg, 04.05.2016 - 36 O 103/15

    Magdeburger Firma darf im geschäftlichen Verkehr nicht auf eine Magdeburger

  • OLG Hamburg, 08.05.2003 - 5 U 175/02

    Wettbewerbswidrigkeit einer Werbung auf einer Rückseite einer Jugendzeitschrift

  • LG Düsseldorf, 05.12.2018 - 38 O 152-16
  • BPatG, 02.10.2009 - 30 W (pat) 78/06
  • OLG Bremen, 28.02.2002 - 2 U 88/01

    Schutz einer konturlosen Farbmarke

  • OLG Hamburg, 20.03.2002 - 5 U 31/01

    Unlauterer Wettbewerb bei Gewinnspiel, welches von Warenbestellung abhängig ist

  • OLG Köln, 10.01.2003 - 6 U 86/02

    UWG -Recht

  • OLG Köln, 30.10.2002 - 6 U 55/02

    Schadensersatzanspruch nach § 945 ZPO

  • OLG Düsseldorf, 22.05.2002 - 20 U 41/02

    Ankündigung einer Sonderveranstaltung

  • OLG Hamburg, 16.01.2003 - 5 U 61/02

    Vertrauensschutz und Rechtsmissbrauch bei wettbewerbswidrigem Verhalten

  • OLG Hamburg, 12.11.2003 - 5 U 45/03

    Wettbewerbswidrigkeit der Kaffewerbung für Senseo: "Jede Tasse herrlich frischer

  • LG Braunschweig, 11.11.2009 - 9 O 1286/09

    Verpflichtung zur Unterlassung der Bezeichnung "Himalaya-Salz" für Salz aus dem

  • OLG Stuttgart, 11.03.2004 - 2 U 171/03
  • OLG Düsseldorf, 17.12.2002 - 20 U 150/02

    Handlung zu Wettbewerbszwecken bei der Vermittlung von Verträgen über die

  • OLG Jena, 18.09.2002 - 2 U 244/02
  • BPatG, 25.08.2010 - 28 W (pat) 535/10

    Markenbeschwerdeverfahren - "BELLADONNA (IR-Marke)" - keine Unterscheidungskraft

  • BPatG, 03.12.2002 - 27 W (pat) 107/01
  • LG Braunschweig, 14.04.2010 - 22 O 2599/09
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Rechtsprechung
   BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1998,1120
BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96 (https://dejure.org/1998,1120)
BGH, Entscheidung vom 02.07.1998 - I ZR 54/96 (https://dejure.org/1998,1120)
BGH, Entscheidung vom 02. Juli 1998 - I ZR 54/96 (https://dejure.org/1998,1120)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Wolters Kluwer

    Vorabentscheidung - Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft - Agrarerzeugnisse - Nationale Regelungen - Geographische Herkunftsbezeichnung - Eigenschaft des Produktes

  • rechtsportal.de

    Warsteiner I; Verbot der irreführenden Verwendung einer einfachen geographischen Herkunftsbezeichnung; Vereinbarkeit mit EG-Recht

  • ibr-online
  • juris (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 1998, 1503
  • MDR 1999, 244
  • GRUR 1999, 251
  • GRUR Int. 1999, 70
  • EuZW 1999, 24
  • BB 1998, 2074
  • DB 1998, 2061
 
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Wird zitiert von ... (7)Neu Zitiert selbst (15)

  • BGH, 02.07.1998 - I ZR 55/96

    Warsteiner II

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    c) Da die Beklagte hinreichende und zumutbare klarstellende Angaben über den Brauort Paderborn - anders als in der am selben Tag entschiedenen Sache I ZR 55/96 - unterläßt, ist ihr die Verwendung der Ortsbezeichnung "Warsteiner" für die in Paderborn gebrauten Biere untersagt, ohne daß es darauf ankommt, in welchem Maße die Bezeichnung "Warsteiner" als geographische Angabe für die Kaufentscheidung des Verbrauchers Bedeutung hat.

    (5) Entgegen der Ansicht der Revisionserwiderung ist die Gefahr der irreführenden Verwendung der Bezeichnung "Warsteiner" für Bier aus Paderborn im Streitfall - anders als in der Parallelsache I ZR 55/96 - nicht ausgeschlossen.

    Anders als in der Sache I ZR 55/96 fehlt auf den vorderen Etiketten der Bierflaschen ein (Stempel-) Aufdruck, welcher den Blick auf die Produktionsstätte in Paderborn lenkt.

    Auch fehlt im Gegensatz zu der Sache I ZR 55/96 der Zusatz "Marke" zu der Bezeichnung "Warsteiner", der zwar nicht für sich allein, wohl aber mit einem deutlichen entlokalisierenden Hinweis über die (jeweilige) Braustätte die Bedeutung von "Warsteiner" als einer geographischen Angabe zu entkräften vermag.

  • BGH, 16.12.1993 - I ZR 277/91

    Mozzarella I - Schutz von Herkunftsangaben

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Dieses Verständnis entspricht der bisherigen Rechtsprechung (BGHZ 44, 16, 20 - de Paris; BGH, Urt. v. 16.12.1993 - I ZR 277/91, WRP 1994, 256, 258 = GRUR 1997, 142 - Mozzarella I; Urt. v. 13.10.1994 - I ZR 96/92, GRUR 1995, 65, 66 = WRP 1995, 11 - Produktionsstätte) und findet auch in Erkenntnissen des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften seinen Niederschlag (vgl. EuGH, Urt. v. 10.11.1992 - Rs. C-3/91, GRUR Int. 1993, 76, 79 - Turrón).

    Nach Ansicht des Senats steht die Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 des Rates vom 14. Juli 1992 zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel (ABI. EG Nr. L 208 v. 24.7.1992, S. 1 = GRUR Int. 1992, 750 ff.), welche auch Angaben für Bier erfaßt (Anhang I zur VO Nr. 2081/92), dem nationalen Schutz der (einfachen) geographischen Herkunftsangabe nicht entgegen (vgl. auch BGH WRP 1994, 256, 258 - Mozzarella I; Urt. v. 19.1.1995 - I ZR 197/92, GRUR 1995, 354, 356 = WRP 1995, 398 - Rügenwalder Teewurst II; Althammer/Ströbele/Klaka aaO § 126 Rdn. 10; Fezer, Markenrecht, § 127 Rdn. 4; Harte-Bavendamm, GRUR 1996, 717, 723; Ahrens, GRUR Int. 1997, 508, 511 f.; Gloy, Festschrift Piper, S. 543, 549 ff.; Tilmann, GRUR 1996, 959 ff.).

  • BGH, 19.05.1965 - Ib ZR 36/63

    Bezeichnung als "Waren ausländischer Herkunft"

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Dieses Verständnis entspricht der bisherigen Rechtsprechung (BGHZ 44, 16, 20 - de Paris; BGH, Urt. v. 16.12.1993 - I ZR 277/91, WRP 1994, 256, 258 = GRUR 1997, 142 - Mozzarella I; Urt. v. 13.10.1994 - I ZR 96/92, GRUR 1995, 65, 66 = WRP 1995, 11 - Produktionsstätte) und findet auch in Erkenntnissen des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften seinen Niederschlag (vgl. EuGH, Urt. v. 10.11.1992 - Rs. C-3/91, GRUR Int. 1993, 76, 79 - Turrón).

    Doch bedarf es hierzu der Feststellung, daß nur noch unbeachtliche Teile des Verkehrs von einer geographischen Herkunftsbedeutung ausgehen (vgl. BGH, Urt. v. 30.1.1963 - Ib ZR 183/61, GRUR 1963, 482, 485 - Hollywood Duftschaumbad; BGHZ 44, 16, 19 - de Paris; Beschl. v. 18.2.1972 - I ZB 6/70, GRUR 1973, 361, 362 - sanRemo).

  • BGH, 19.01.1995 - I ZR 197/92

    Rügenwalder Teewurst II - Irreführung/Herkunft

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Nach Ansicht des Senats steht die Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 des Rates vom 14. Juli 1992 zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel (ABI. EG Nr. L 208 v. 24.7.1992, S. 1 = GRUR Int. 1992, 750 ff.), welche auch Angaben für Bier erfaßt (Anhang I zur VO Nr. 2081/92), dem nationalen Schutz der (einfachen) geographischen Herkunftsangabe nicht entgegen (vgl. auch BGH WRP 1994, 256, 258 - Mozzarella I; Urt. v. 19.1.1995 - I ZR 197/92, GRUR 1995, 354, 356 = WRP 1995, 398 - Rügenwalder Teewurst II; Althammer/Ströbele/Klaka aaO § 126 Rdn. 10; Fezer, Markenrecht, § 127 Rdn. 4; Harte-Bavendamm, GRUR 1996, 717, 723; Ahrens, GRUR Int. 1997, 508, 511 f.; Gloy, Festschrift Piper, S. 543, 549 ff.; Tilmann, GRUR 1996, 959 ff.).
  • EuGH, 07.05.1997 - C-321/94

    FREIER WARENVERKEHR

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Dem Senat erscheint es als nicht abschließend geklärt, ob die Kommission ihre Ansicht in dem Verfahren betreffend die Bezeichnungen "Montagne" und "Monts de Lacaune" (Rs. C-321-324/94) aufrechterhalten hat und ob diese die Billigung des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften in der Entscheidung dieser Sache gefunden hat (Urt. v. 7.5.1997, GRUR Int. 1997, 737, 739 - Pistre).
  • BGH, 15.03.1957 - I ZR 72/55

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Der Schutz der geographischen Angabe als Kennzeichnung i.S. des § 127 Abs. 1 MarkenG erfordert lediglich, daß der angegebene Ort nicht aufgrund seiner Eigenart oder wegen der Besonderheit der Ware als Produktionsstätte erkennbar ausscheidet (vgl. BGH, Urt. v. 15.3.1957 - I ZR 72/55, GRUR 1957, 430, 431 - Havana; Urt. v. 30.6.1983 - I ZR 96/81, GRUR 1983, 768, 769 - Capri-Sonne).
  • BGH, 14.01.1963 - Ib ZB 29/62

    Nola - Ortsnamen als Warenzeichen

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Der Schutz einer Bezeichnung als geographischer Herkunftsangabe setzt nicht voraus, daß sie dem Verkehr als solche, im Streitfall also als ein Ort mit dem Namen Warstein, bekannt ist (vgl. BGH, Beschl. v. 14.1.1963 - Ib ZB 29/62, GRUR 1963, 469, 470 - Nola).
  • BGH, 30.01.1963 - Ib ZR 183/61

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Doch bedarf es hierzu der Feststellung, daß nur noch unbeachtliche Teile des Verkehrs von einer geographischen Herkunftsbedeutung ausgehen (vgl. BGH, Urt. v. 30.1.1963 - Ib ZR 183/61, GRUR 1963, 482, 485 - Hollywood Duftschaumbad; BGHZ 44, 16, 19 - de Paris; Beschl. v. 18.2.1972 - I ZB 6/70, GRUR 1973, 361, 362 - sanRemo).
  • BGH, 18.02.1972 - I ZB 6/70

    Versagung von Markenschutz international registrierten Marke wegen

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Doch bedarf es hierzu der Feststellung, daß nur noch unbeachtliche Teile des Verkehrs von einer geographischen Herkunftsbedeutung ausgehen (vgl. BGH, Urt. v. 30.1.1963 - Ib ZR 183/61, GRUR 1963, 482, 485 - Hollywood Duftschaumbad; BGHZ 44, 16, 19 - de Paris; Beschl. v. 18.2.1972 - I ZB 6/70, GRUR 1973, 361, 362 - sanRemo).
  • BGH, 13.05.1977 - I ZR 177/75

    "Doppelkamp"

    Auszug aus BGH, 02.07.1998 - I ZR 54/96
    Es bleibt vielmehr auch in solchen Fällen der Beurteilung des Einzelfalls vorbehalten, ob die Verwendung dieser Bezeichnung eine Irreführung einschließt (vgl. BGH, Urt. v. 13.5.1977 - I ZR 177/75, GRUR 1978, 46, 47 - Doppelkamp; Urt. v. 27.5.1993 - I ZR 115/91, GRUR 1993, 920, 921 - Emilio Adani II).
  • BGH, 30.06.1983 - I ZR 96/81

    Verwechslungsgefahr zwischen dem Warenzeichen "Capri-Sonne" und der Bezeichnung

  • BGH, 27.05.1993 - I ZR 115/91

    Emilio Adani II - Irreführung/Bezugsart oder -quelle

  • BGH, 29.09.1994 - I ZR 138/92

    Laienwerbung für Augenoptiker - Laienwerbung; Barzahlungsnachlaß

  • BGH, 13.10.1994 - I ZR 96/92

    Produktionsstätte - Irreführung/Herkunft

  • EuGH, 10.11.1992 - C-3/91

    Exportur / LOR und Confiserie du Tech

  • BGH, 19.09.2001 - I ZR 54/96

    Warsteiner III; Ausräumung eines auf eine unrichtige geographische

    Durch Beschluß vom 2. Juli 1998 hat der Senat die Entscheidung über die Revision ausgesetzt und dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften zur Vorabentscheidung nach Art. 177 EG (jetzt: Art. 234 EG) folgende Frage vorgelegt (GRUR 1999, 251 = WRP 1998, 998 - Warsteiner I):.
  • BGH, 25.01.2001 - I ZR 120/98

    SPA; Anspruch auf Rücknahme einer Markenanmeldung

    Diese nationalen Bestimmungen zum Schutz (einfacher) geographischer Herkunftsangaben werden durch die Verordnung (EWG) Nr. 2081/92 des Rates zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel vom 14. Juli 1992 (ABl. EG Nr. L 208 v. 24.7.1992 S. 1 = GRUR Int. 1992, 750 ff.) nicht ausgeschlossen (vgl. EuGH, Urt. v. 7.11.2000 - C-312/98, WRP 2000, 1389, 1394, Tz. 54 - Warsteiner; BGH, Beschl. v. 2.7.1998 - I ZR 54/96, GRUR 1999, 251, 252 = WRP 1998, 998 - Warsteiner I).

    Der Anspruch, der auf Beseitigung der durch die Markenanmeldung drohenden Beeinträchtigung gerichtet ist, scheidet nicht deshalb aus, weil geographische Herkunftsangaben kein "geistiges" Eigentum begründen und ein Individualschutz sich nur reflexartig aus dem seiner Natur nach wettbewerbsrechtlichen Schutz ergibt (vgl. hierzu BGH GRUR 1999, 251 - Warsteiner I).

  • LG Braunschweig, 11.11.2009 - 9 O 1286/09

    Verpflichtung zur Unterlassung der Bezeichnung "Himalaya-Salz" für Salz aus dem

    Gem. § 2 Markengesetz können die Vorschriften der §§ 5, 1 UWG hierneben nur noch ergänzend für Sachverhalte herangezogen werden, die nicht unter die §§ 126 ff. Markengesetz fallen (vgl. BGH, EUGH-Vorlage vom 02.07.1998 - I ZR 54/96 , GRUR, 1999, 251 Tz. 17 - Warsteiner I; Ingerl-Rohnke, Markengesetz, 2. Auflage, vor §§ 126 - 139, Randnummer 6; Ströbele/Hacker, Markengesetz, 9. Auflage, § 126 Randnummer 7).

    Dies zeigt bereits seine Stellung neben dem Kennzeichnungsschutz der qualifizierten geographischen Herkunftsangabe gem. § 127 Abs. 2 Markengesetz und der geographischen Herkunftsangabe mit besonderem Ruf gem. § 127 Abs. 3 Markengesetz (BGHZ Urteil vom 16.12.1993 - I ZR 277/91 , GRUR 1997, 142 - Mozzarella I; BGH a.a.O., GRUR 1999, 251 Tz. 20 - Warsteiner I).

    Maßstab ist die Auffassung des durchschnittlich informierten und verständigen Verbrauchers, der das fragliche Werbeverhalten mit einer der Situation angemessenen Aufmerksamkeit verfolgt (zum Wettbewerbsrecht: BGH Urteil vom 20.10.1999 - I ZR 167/97 , GRUR 2000 619, 621 - Orient-Teppichmuster; zum Markenrecht: BGH Beschluss vom 27.04.2000 - I ZR 236/97, GRUR 2000 875, 877 - Davidhoff; BGH Urteil vom 19.09.2001 - I ZR 54/96 , GRUR 2002, 160 - Warsteiner III).

  • BPatG, 15.02.2005 - 24 W (pat) 297/03
    Der Schutz geographischer Herkunftsangaben nach §§ 126 ff MarkenG verfolgt in erster Linie das Ziel, eine Irreführung über die geographische Herkunft von Waren oder Dienstleistungen zu vermeiden (§ 127 Abs. 1 MarkenG), wobei es für eine solche Irreführung genügt, wenn eine Angabe geeignet ist, bei einem nicht ganz unbeachtlichem Teil der beteiligten Verkehrskreise unrichtige Vorstellungen über die geographische Herkunft der Waren oder Dienstleistungen hervorzurufen (BGH GRUR 1999, 251, 252 "Warsteiner I"; GRUR 1999, 252 "Warsteiner II").
  • LG München I, 24.04.2018 - 33 O 4186/17

    Irreführung über die betriebliche Herkunft eines Glühweins ("Original Ettaler

    Die frühere Rechtsprechung, die §§ 126 ff. Markengesetz als leges speciales zum UWG angesehen hat (vgl. BGH GRUR 2002, 160 - Warsteiner III; BGH GRUR 2007, 884 Rdnr. 31 - Cambridge Institute) beruhte auf der Prämisse, dass die Regelungen der §§ 126 ff. Markengesetz ihrer Natur nach einen wettbewerbsrechtlichen Schutz gewähren würden (vgl. BGH GRUR 1999, 251, 252 - Warsteiner I; BGH GRUR 1999, 252, 253 - Warsteiner II).
  • OLG Hamm, 08.02.2005 - 4 Ws 460/04

    Markengesetz; widerrechtliche Kennzeichnung; geografische Herkunftsangaben

    Die Beschwerdeführerin hat ihrerseits keine Maßnahmen ergriffen, einer Irreführungsgefahr entgegenzuwirken, etwa durch einen entlokalisierenden Zusatz (vgl. BGH GRUR 1999, 251 f - Warsteiner I).
  • BGH, 02.07.1998 - I ZR 55/96
    Diese Frage ist Gegenstand des Vorlagebeschlusses des Senats in der Sache I ZR 54/96 vom selben Tag.
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