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   OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - I-18 U 16/19   

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OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - I-18 U 16/19 (https://dejure.org/2019,44254)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 18.12.2019 - I-18 U 16/19 (https://dejure.org/2019,44254)
OLG Düsseldorf, Entscheidung vom 18. Dezember 2019 - I-18 U 16/19 (https://dejure.org/2019,44254)
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Volltextveröffentlichungen (2)

Kurzfassungen/Presse (7)

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    VW zu Rücknahme von Dieselfahrzeugen verurteilt

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Diesel-Abgasskandal: VW erstmals zu Schadenersatz verurteilt

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Abgasskandal - VW zu Schadensersatz verurteilt

  • test.de (Kurzinformation)

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (19)Neu Zitiert selbst (51)

  • OLG Karlsruhe, 06.11.2019 - 13 U 37/19

    Deliktischer Schadensersatzanspruch des Käufers eines vom sog. VW-Diesel-Skandal

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    (5) Unter Berücksichtigung der oben dargelegten Gesamtumstände - Kostensenkung und Gewinnmaximierung als Beweggrund für die Entscheidung des Inverkehrbringens des mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Motors; Erschleichen der EGTypgenehmigung; drohende erhebliche Schäden für die Käufer eines solchen Fahrzeugs - ist die unternehmerische Entscheidung der Beklagten, dass die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattete Motorsteuerung auch in den streitgegenständlichen Fahrzeugtyp eingebaut wird, als Verstoß gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden zu würdigen (im Ergebnis ebenso: OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn 28ff. und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 29ff. und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris.

    Soweit diese Person kein Vorstand gewesen sein sollte, muss es sich daher zumindest um einen (anderen) Repräsentanten im Sinne des § 31 BGB gehandelt haben (vgl. OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 26 und Beschluss vom 1. Juli 2019 - 27 U 7/19 -, juris Rn. 20; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 56 und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 68 f.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 12 U 61/19 -, juris Rn. 67; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 73 m.w.N.).

    Denn die technischen Maßnahmen, ihre rechtswidrige Verwendung im Dieselmotor EA 189 und die dahinterstehende Motivation lassen sich nicht sinnvoll voneinander trennen, weshalb alle subjektiven Elemente zwangsläufig in der Person eines Entscheidungsträgers erfüllt sind: Ein Vorstandsmitglied oder sonstiger Repräsentant, der in Kenntnis der Funktionsweise der Software ihren serienmäßigen Einsatz in den Motoren anordnet oder nicht unterbindet, billigt diesen auch und ist sich der Schädigung der späteren Fahrzeugerwerber bewusst (OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 88 m.w.N.).

    Sofern die Beklagte sich dann auf einen Handlungsexzess eines untergeordneten Mitarbeiters hätte berufen wollen, hätte sie Umstände vortragen müssen, die geeignet gewesen wären, einen solchen Ablauf ohne Kenntnis von Vorstandsmitgliedern oder (sonstiger) Repräsentanten hinreichend wahrscheinlich erscheinen zu lassen (OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 72; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 77; OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/190 - juris Rn. 16 m.w.N.).

    Die sekundäre Darlegungslast umfasst es dabei auch, im Rahmen des Zumutbaren Nachforschungen anzustellen sowie mitzuteilen, welche Erkenntnisse sie dabei über die Umstände einer eventuellen Verletzungshandlung gewonnen hat (vgl. BGH, Urteil vom 13.06.2012 - I ZR 87/11 -, juris Rn. 18 zum Transportrecht; BGH, Urteil vom 30. März 2017 - I ZR 19/16 -, juris Rn. 15 zum Urheberrecht; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 73).

    Stattdessen weigert sie sich, irgendwelche Erkenntnisse aus ihren Ermittlungen preiszugeben, was infolge der sekundären Darlegungspflicht zu ihren Lasten geht (ähnlich OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 118; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 78).

    Dieser Schutzzweck ist hier nicht betroffen, da der Kläger zwar einen Geldbetrag in Höhe des Kaufpreises weggegeben hat, er dafür im Gegenzug aber das streitgegenständliche Fahrzeug erworben hat, das er anschließend jederzeit nutzen konnte (OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 99; OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019 - 5 U 1218/18 -, juris Rn. 109; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 137 m.w.N.; BeckOK BGB/Spindler, 52. Edition, § 849 BGB Rn. 2; a. A. OLG Oldenburg, Urteil vom 2. Oktober 2019 - 5 U 47/19 -, BeckRS 2019, 23205 Rn. 41; OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 -, juris Rn. 29).

    Ein etwaiger Minderwert des Fahrzeuges hat hierauf keinen Einfluss (OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - , juris Rn. 137; a. A. OLG Koblenz, Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 -,.

    Zudem ist sicher davon auszugehen, dass der aufgewandte Kaufpreis bei Kenntnis des vorliegenden Mangels nicht im Vermögen des Klägers verblieben wäre, sondern er stattdessen den Geldbetrag in den Kauf eines anderen Fahrzeugs investiert hätte, weshalb keine auf dem deliktischen Handeln der Beklagten zurückzuführende entgangene Nutzungsmöglichkeit am Geld vorliegt (OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019 - 5 U 1218/18 -, juris Rn. 109; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 139).

    Das ist aus den bereits angeführten Gründen zu verneinen (OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, juris Rn. 24; im Ergebnis auch OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 138).

  • OLG Karlsruhe, 05.03.2019 - 13 U 142/18

    VW-Abgasskandal, vorsätzliche sittenwidrige Schädigung, Rückzahlung des

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    ohne wirtschaftlichen Vorteil eingegangen wäre (so auch OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 32; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 88; OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 20), zum anderen trägt die Beklagte selbst keinen anderen Grund vor.

    (5) Unter Berücksichtigung der oben dargelegten Gesamtumstände - Kostensenkung und Gewinnmaximierung als Beweggrund für die Entscheidung des Inverkehrbringens des mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Motors; Erschleichen der EGTypgenehmigung; drohende erhebliche Schäden für die Käufer eines solchen Fahrzeugs - ist die unternehmerische Entscheidung der Beklagten, dass die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattete Motorsteuerung auch in den streitgegenständlichen Fahrzeugtyp eingebaut wird, als Verstoß gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden zu würdigen (im Ergebnis ebenso: OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn 28ff. und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 29ff. und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris.

    b) Dem Kläger ist dadurch, dass er das hier in Streit stehende Fahrzeug der Marke VW gekauft hat, in das ein mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehener Motor EA 189 eingebaut ist, ein Schaden entstanden (so auch OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 38 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 83 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn.17 ff.; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 95).

    Wegen des zur Rechtswidrigkeit der EG-Typgenehmigung führenden und damit die Zulassung des Fahrzeugs gefährdenden Mangels ist gerade der intendierte Hauptzweck des Fahrzeugs, dieses im öffentlichen Straßenverkehr zu nutzen, bereits vor der tatsächlichen Stilllegung unmittelbar gefährdet (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Januar 2019 - VIII ZR 225/17 -, juris Rn. 22), was bereits einen Schaden darstellt (ebenso OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 85; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 19; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 97).

    Denn Zweck des Autokaufs ist grundsätzlich - abgesehen von hier nicht einschlägigen Sonderkonstellationen - der Erwerb zur Fortbewegung im öffentlichen Straßenverkehr (so auch OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 12 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 25; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 199; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 93).

    Soweit diese Person kein Vorstand gewesen sein sollte, muss es sich daher zumindest um einen (anderen) Repräsentanten im Sinne des § 31 BGB gehandelt haben (vgl. OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 26 und Beschluss vom 1. Juli 2019 - 27 U 7/19 -, juris Rn. 20; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 56 und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 68 f.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 12 U 61/19 -, juris Rn. 67; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 73 m.w.N.).

    Die Gesamtlaufleistung von Fahrzeugen von VW wird von der Rechtsprechung regelmäßig mit 250.000 km angesetzt (so auch OLG Düsseldorf, Urteil vom 21. Januar 2008 - 1 U 152/07 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2017 - 13 U 149/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, jeweils zitiert nach juris; vgl. die Tabelle bei Reinking/Eggert, a.a.O., Rn. 3574; Auflistung bei Kaiser, in: Staudinger, BGB, 2012, § 346, Rn. 261; anders OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn 109 ff.: 300.000 km).

    Die Bestrafung und - im Rahmen des Schuldangemessenen - Abschreckung sind mögliche Ziele des Straf- und Ordnungswidrigkeitenrechts, wobei die Geldstrafe oder -buße allerdings an den Staat fließt, nicht aber Ziele des Zivilrechts (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 110-125).

    Auch diese Argumentation übersieht, dass es bereits an einer unbilligen Belastung des Geschädigten fehlt: Dieser muss sich ausschließlich den Wert der tatsächlich gezogenen Nutzungen entgegenhalten lassen, nicht etwa zusätzlich einen Wertverlust der Sache allein durch Alterung oder Ähnliches (OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 110-125).

    Regelungen über die Abwicklung von Kaufverträgen oder der deliktischen Schadensersatzpflicht des Herstellers bei Verstößen lassen sich den europarechtlichen Vorschriften zur Typgenehmigung nicht entnehmen (OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 110-125).

  • OLG Karlsruhe, 18.07.2019 - 17 U 160/18

    Inanspruchnahme von Vertragshändler und Kraftfahrzeughersteller wegen des Kaufs

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    ohne wirtschaftlichen Vorteil eingegangen wäre (so auch OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 32; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 88; OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 20), zum anderen trägt die Beklagte selbst keinen anderen Grund vor.

    (5) Unter Berücksichtigung der oben dargelegten Gesamtumstände - Kostensenkung und Gewinnmaximierung als Beweggrund für die Entscheidung des Inverkehrbringens des mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Motors; Erschleichen der EGTypgenehmigung; drohende erhebliche Schäden für die Käufer eines solchen Fahrzeugs - ist die unternehmerische Entscheidung der Beklagten, dass die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattete Motorsteuerung auch in den streitgegenständlichen Fahrzeugtyp eingebaut wird, als Verstoß gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden zu würdigen (im Ergebnis ebenso: OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn 28ff. und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 29ff. und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris.

    b) Dem Kläger ist dadurch, dass er das hier in Streit stehende Fahrzeug der Marke VW gekauft hat, in das ein mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehener Motor EA 189 eingebaut ist, ein Schaden entstanden (so auch OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 38 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 83 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn.17 ff.; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 95).

    Wegen des zur Rechtswidrigkeit der EG-Typgenehmigung führenden und damit die Zulassung des Fahrzeugs gefährdenden Mangels ist gerade der intendierte Hauptzweck des Fahrzeugs, dieses im öffentlichen Straßenverkehr zu nutzen, bereits vor der tatsächlichen Stilllegung unmittelbar gefährdet (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Januar 2019 - VIII ZR 225/17 -, juris Rn. 22), was bereits einen Schaden darstellt (ebenso OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 85; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 19; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 97).

    Denn Zweck des Autokaufs ist grundsätzlich - abgesehen von hier nicht einschlägigen Sonderkonstellationen - der Erwerb zur Fortbewegung im öffentlichen Straßenverkehr (so auch OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 12 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 25; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 199; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 93).

    Vielmehr war es so, dass die Motoren gerade für den Einbau in die für die Veräußerung bestimmten Fahrzeuge vorgesehen waren und dass das heimliche Vorgehen hinsichtlich der eingesetzten Software nur dann sinnvoll war, wenn weder die zuständigen öffentlichen Stellen noch Händler noch Kunden informiert werden würden (ebenso OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 42; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 101).

    Allerdings war vorliegend bereits die Entscheidung der Beklagten, die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüsteten Motoren des Typs EA 189 in den hier in Streit stehenden und zur Veräußerung an ahnungslose Kunden vorgesehenen Fahrzeugtyp VW Touran zu verbauen, sittenwidrig (ähnlich OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 43; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 98; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 102).

    Hingegen lässt sich der Vorsatz nicht dadurch konstruieren, dass die im Hause der Beklagten vorhandenen kognitiven Elemente "mosaikartig" zusammengesetzt werden (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2016 - VI ZR 536/15 -, juris Rn. 13; OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 108; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 69).

    Stattdessen weigert sie sich, irgendwelche Erkenntnisse aus ihren Ermittlungen preiszugeben, was infolge der sekundären Darlegungspflicht zu ihren Lasten geht (ähnlich OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 118; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 78).

  • OLG Hamm, 10.09.2019 - 13 U 149/18

    Abgasskandal: VW muss Schadensersatz an Kundin zahlen

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    93; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 47ff. und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    Hingegen lässt sich der Vorsatz nicht dadurch konstruieren, dass die im Hause der Beklagten vorhandenen kognitiven Elemente "mosaikartig" zusammengesetzt werden (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2016 - VI ZR 536/15 -, juris Rn. 13; OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 108; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 69).

    Soweit diese Person kein Vorstand gewesen sein sollte, muss es sich daher zumindest um einen (anderen) Repräsentanten im Sinne des § 31 BGB gehandelt haben (vgl. OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 26 und Beschluss vom 1. Juli 2019 - 27 U 7/19 -, juris Rn. 20; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 56 und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 68 f.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 12 U 61/19 -, juris Rn. 67; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 73 m.w.N.).

    (b) Steht der Anspruchsteller vollständig außerhalb des von ihm vorzutragenden Geschehensablaufs, so ist auch eine allgemeine, an sich nicht hinreichend substantiierte Behauptung ausreichend, um die sekundäre Darlegungslast des Gegners auszulösen, zumindest wenn konkrete Anhaltspunkte für diese Behauptung bestehen (vgl. BGH, Urteil vom 20. Oktober 2005 - IX ZR 276/02 - , juris Rn. 9; OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 -, juris Rn. 12; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 72 m. w. N.).

    Sofern die Beklagte sich dann auf einen Handlungsexzess eines untergeordneten Mitarbeiters hätte berufen wollen, hätte sie Umstände vortragen müssen, die geeignet gewesen wären, einen solchen Ablauf ohne Kenntnis von Vorstandsmitgliedern oder (sonstiger) Repräsentanten hinreichend wahrscheinlich erscheinen zu lassen (OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 72; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 77; OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/190 - juris Rn. 16 m.w.N.).

    Die Kenntnis einer entweder der Unternehmensleitung angehörenden Person oder eines sonstigen Repräsentanten von der serienmäßigen rechtswidrigen Verwendung der Software umfasst dabei zwangsläufig auch die Billigung der Schädigung sämtlicher Erwerber der damit ausgestatteten Fahrzeuge einschließlich nachfolgender Erwerber der Fahrzeuge in gebrauchtem Zustand (OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 79), und zwar sowohl von Fahrzeugen der Beklagten als auch Fahrzeugen anderer Unternehmen aus dem VW-Konzern, in denen der Dieselmotor EA 189 mit der streitgegenständlichen Software verbaut wurde.

    Die Gesamtlaufleistung von Fahrzeugen von VW wird von der Rechtsprechung regelmäßig mit 250.000 km angesetzt (so auch OLG Düsseldorf, Urteil vom 21. Januar 2008 - 1 U 152/07 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2017 - 13 U 149/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, jeweils zitiert nach juris; vgl. die Tabelle bei Reinking/Eggert, a.a.O., Rn. 3574; Auflistung bei Kaiser, in: Staudinger, BGB, 2012, § 346, Rn. 261; anders OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn 109 ff.: 300.000 km).

    Dieser Schutzzweck ist hier nicht betroffen, da der Kläger zwar einen Geldbetrag in Höhe des Kaufpreises weggegeben hat, er dafür im Gegenzug aber das streitgegenständliche Fahrzeug erworben hat, das er anschließend jederzeit nutzen konnte (OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 99; OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019 - 5 U 1218/18 -, juris Rn. 109; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 137 m.w.N.; BeckOK BGB/Spindler, 52. Edition, § 849 BGB Rn. 2; a. A. OLG Oldenburg, Urteil vom 2. Oktober 2019 - 5 U 47/19 -, BeckRS 2019, 23205 Rn. 41; OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 -, juris Rn. 29).

  • OLG Koblenz, 12.06.2019 - 5 U 1318/18

    Schadensersatz gegen VW wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung im

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    93; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 47ff. und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    b) Dem Kläger ist dadurch, dass er das hier in Streit stehende Fahrzeug der Marke VW gekauft hat, in das ein mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehener Motor EA 189 eingebaut ist, ein Schaden entstanden (so auch OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 38 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 83 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn.17 ff.; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 95).

    Wegen des zur Rechtswidrigkeit der EG-Typgenehmigung führenden und damit die Zulassung des Fahrzeugs gefährdenden Mangels ist gerade der intendierte Hauptzweck des Fahrzeugs, dieses im öffentlichen Straßenverkehr zu nutzen, bereits vor der tatsächlichen Stilllegung unmittelbar gefährdet (vgl. BGH, Beschluss vom 8. Januar 2019 - VIII ZR 225/17 -, juris Rn. 22), was bereits einen Schaden darstellt (ebenso OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 85; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 19; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 97).

    Denn Zweck des Autokaufs ist grundsätzlich - abgesehen von hier nicht einschlägigen Sonderkonstellationen - der Erwerb zur Fortbewegung im öffentlichen Straßenverkehr (so auch OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 12 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 25; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 199; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 93).

    Allerdings war vorliegend bereits die Entscheidung der Beklagten, die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüsteten Motoren des Typs EA 189 in den hier in Streit stehenden und zur Veräußerung an ahnungslose Kunden vorgesehenen Fahrzeugtyp VW Touran zu verbauen, sittenwidrig (ähnlich OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 43; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 98; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 102).

    Die Gesamtlaufleistung von Fahrzeugen von VW wird von der Rechtsprechung regelmäßig mit 250.000 km angesetzt (so auch OLG Düsseldorf, Urteil vom 21. Januar 2008 - 1 U 152/07 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2017 - 13 U 149/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, jeweils zitiert nach juris; vgl. die Tabelle bei Reinking/Eggert, a.a.O., Rn. 3574; Auflistung bei Kaiser, in: Staudinger, BGB, 2012, § 346, Rn. 261; anders OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn 109 ff.: 300.000 km).

    c) Soweit prinzipielle Einwände gegen die Berücksichtigung der Nutzung des Fahrzeugs als Abzugsposition im Rahmen der deliktischen Haftung vorgebracht werden, vermögen diese nicht zu überzeugen (vgl. BGH, Urteil vom 2. Juli 1962 - VIII ZR 12/61 - , juris Rn. 5 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn 102 ff.; Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 127 ff.).

    In diesem Punkt steht er durch das Verhalten der Beklagten nicht schlechter da (vgl. Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 127-133; vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18, juris).

  • KG, 26.09.2019 - 4 U 77/18
    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    93; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 47ff. und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    Etwas anderes trägt auch die Beklagte nicht vor, die schon wegen des Zeitablaufs keine belastbaren Kenntnisse über die langzeitigen Folgen des Aufspielens des Software-Updates haben kann (Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 159).

    Denn hätte sie ihr Vorgehen als rechtmäßig angesehen, so hätte sie die Vorgänge nicht geheim gehalten (OLG Koblenz, Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 -, juris Rn. 61; Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 84).

    Maßgeblich ist, ob die Anrechnung von Vorteilen im Einzelfall nach Sinn und Zweck des Schadensersatzrechts unter Berücksichtigung der gesamten Interessenlage der Beteiligten nach Treu und Glauben dem Geschädigten zugemutet werden kann (BGH, Urteil vom 14. September 2004 - VI ZR 97/04, juris Rn. 7; BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10 -, juris Rn. 58; Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 124 f.).

    c) Soweit prinzipielle Einwände gegen die Berücksichtigung der Nutzung des Fahrzeugs als Abzugsposition im Rahmen der deliktischen Haftung vorgebracht werden, vermögen diese nicht zu überzeugen (vgl. BGH, Urteil vom 2. Juli 1962 - VIII ZR 12/61 - , juris Rn. 5 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn 102 ff.; Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 127 ff.).

    In diesem Punkt steht er durch das Verhalten der Beklagten nicht schlechter da (vgl. Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 127-133; vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18, juris).

  • BGH, 28.06.2016 - VI ZR 536/15

    Sittenwidrige Schädigung bei der Beteiligung an einer Fondsgesellschaft:

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    aa) Sittenwidrig ist nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ein Verhalten, das nach seinem Gesamtcharakter, der durch umfassende Würdigung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu ermitteln ist, gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden verstößt (vgl. nur BGH, Urteil vom 28. Juni 2016 - VI ZR 536/15 -, juris Rn. 16 m.w.N.; Urteil vom 15. Oktober 2013 - VI ZR 124/12 -, juris Rn. 8 m.w.N.; Urteil vom 4. Juni 2013 - VI ZR 288/12 - juris Rn. 14 m.w.N.; Urteil vom 20. November 2012 - VI ZR 268/11 -, juris Rn. 25 m.w.N.).

    Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage tretenden Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2016, a.a.O. m.w.N.; Urteil vom 15. Oktober 2013, a.a.O. m.w.N.; Urteil vom 19. Juli 2004 - II ZR 217/03 -, juris Rn. 49; Urteil vom 19. Oktober 1987 - II ZR 9/87 -, juris Rn. 21 m.w.N.).

    Schon zur Feststellung der Sittenwidrigkeit kann es daher auf Kenntnisse, Absichten und Beweggründe des Handelnden ankommen, die die Bewertung seines Verhaltens als verwerflich rechtfertigen (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2016, a.a.O. m.w.N.; Urteil vom 15. Oktober 2013, a.a.O. m.w.N.).

    Die Verwerflichkeit kann sich auch aus einer bewussten Täuschung ergeben (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2016, a.a.O. m.w.N.; Urteil vom 21. Dezember 2004 - VI ZR 306/03 - juris Rn. 13 m.w.N.).

    Erforderlich ist vielmehr, dass er sie mindestens im Sinne bedingten Vorsatzes für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen hat (BGH, Urteil vom 28. Juni 2016 - VI ZR 536/15 -, juris Rn. 25 m. w. N.).

    Hingegen lässt sich der Vorsatz nicht dadurch konstruieren, dass die im Hause der Beklagten vorhandenen kognitiven Elemente "mosaikartig" zusammengesetzt werden (vgl. BGH, Urteil vom 28. Juni 2016 - VI ZR 536/15 -, juris Rn. 13; OLG Karlsruhe, Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 108; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 69).

  • OLG Koblenz, 16.09.2019 - 12 U 61/19

    Deliktshaftung der Vorstandsmitglieder eines Automobilkonzerns gegenüber dem

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    93; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 47ff. und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    Denn hätte sie ihr Vorgehen als rechtmäßig angesehen, so hätte sie die Vorgänge nicht geheim gehalten (OLG Koblenz, Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 -, juris Rn. 61; Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 84).

    Soweit diese Person kein Vorstand gewesen sein sollte, muss es sich daher zumindest um einen (anderen) Repräsentanten im Sinne des § 31 BGB gehandelt haben (vgl. OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 26 und Beschluss vom 1. Juli 2019 - 27 U 7/19 -, juris Rn. 20; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 56 und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 68 f.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 12 U 61/19 -, juris Rn. 67; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 73 m.w.N.).

    Ein etwaiger Minderwert des Fahrzeuges hat hierauf keinen Einfluss (OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - , juris Rn. 137; a. A. OLG Koblenz, Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 -,.

  • OLG Köln, 03.01.2019 - 18 U 70/18

    Abgasskandal - Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung des Kunden

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    (5) Unter Berücksichtigung der oben dargelegten Gesamtumstände - Kostensenkung und Gewinnmaximierung als Beweggrund für die Entscheidung des Inverkehrbringens des mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Motors; Erschleichen der EGTypgenehmigung; drohende erhebliche Schäden für die Käufer eines solchen Fahrzeugs - ist die unternehmerische Entscheidung der Beklagten, dass die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattete Motorsteuerung auch in den streitgegenständlichen Fahrzeugtyp eingebaut wird, als Verstoß gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden zu würdigen (im Ergebnis ebenso: OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn 28ff. und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 29ff. und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris.

    b) Dem Kläger ist dadurch, dass er das hier in Streit stehende Fahrzeug der Marke VW gekauft hat, in das ein mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehener Motor EA 189 eingebaut ist, ein Schaden entstanden (so auch OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 38 ff.; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 83 ff.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn.17 ff.; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 95).

    Vielmehr war es so, dass die Motoren gerade für den Einbau in die für die Veräußerung bestimmten Fahrzeuge vorgesehen waren und dass das heimliche Vorgehen hinsichtlich der eingesetzten Software nur dann sinnvoll war, wenn weder die zuständigen öffentlichen Stellen noch Händler noch Kunden informiert werden würden (ebenso OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 42; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 101).

    Allerdings war vorliegend bereits die Entscheidung der Beklagten, die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüsteten Motoren des Typs EA 189 in den hier in Streit stehenden und zur Veräußerung an ahnungslose Kunden vorgesehenen Fahrzeugtyp VW Touran zu verbauen, sittenwidrig (ähnlich OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn. 43; OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 -, juris Rn. 98; Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris Rn. 102).

  • OLG Köln, 17.07.2019 - 16 U 199/18

    Vom Dieselskandal betroffenes Kraftfahrzeug mit einem Dieselmotor des Typs EA 189

    Auszug aus OLG Düsseldorf, 18.12.2019 - 18 U 16/19
    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    (5) Unter Berücksichtigung der oben dargelegten Gesamtumstände - Kostensenkung und Gewinnmaximierung als Beweggrund für die Entscheidung des Inverkehrbringens des mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Motors; Erschleichen der EGTypgenehmigung; drohende erhebliche Schäden für die Käufer eines solchen Fahrzeugs - ist die unternehmerische Entscheidung der Beklagten, dass die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgestattete Motorsteuerung auch in den streitgegenständlichen Fahrzeugtyp eingebaut wird, als Verstoß gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden zu würdigen (im Ergebnis ebenso: OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, juris Rn 28ff. und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, juris Rn. 29ff. und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 -, juris.

    (b) Steht der Anspruchsteller vollständig außerhalb des von ihm vorzutragenden Geschehensablaufs, so ist auch eine allgemeine, an sich nicht hinreichend substantiierte Behauptung ausreichend, um die sekundäre Darlegungslast des Gegners auszulösen, zumindest wenn konkrete Anhaltspunkte für diese Behauptung bestehen (vgl. BGH, Urteil vom 20. Oktober 2005 - IX ZR 276/02 - , juris Rn. 9; OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 -, juris Rn. 12; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 72 m. w. N.).

    Vielmehr liegt ohne weiteres auf der Hand und wird auch von der Beklagten nicht in Abrede gestellt, dass der Kläger nicht über die zur Beurteilung der Richtigkeit seines Vorbringens erforderlichen Kenntnisse und Mittel verfügt und daher letztlich nur aufgrund öffentlich zugänglicher Quellen und der Äußerungen der Beklagten selbst Behauptungen zum Vorsatz aufstellen kann (OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 -, juris Rn. 12).

    Dieser Schutzzweck ist hier nicht betroffen, da der Kläger zwar einen Geldbetrag in Höhe des Kaufpreises weggegeben hat, er dafür im Gegenzug aber das streitgegenständliche Fahrzeug erworben hat, das er anschließend jederzeit nutzen konnte (OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 -, juris Rn. 99; OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019 - 5 U 1218/18 -, juris Rn. 109; OLG Karlsruhe, Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 -, juris Rn. 137 m.w.N.; BeckOK BGB/Spindler, 52. Edition, § 849 BGB Rn. 2; a. A. OLG Oldenburg, Urteil vom 2. Oktober 2019 - 5 U 47/19 -, BeckRS 2019, 23205 Rn. 41; OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 -, juris Rn. 29).

  • OLG Köln, 16.07.2018 - 27 U 10/18

    Rechtsstellung des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen

  • BGH, 19.07.2004 - II ZR 402/02

    Persönliche Haftung der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft für

  • BGH, 28.10.2014 - VI ZR 15/14

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung: Schadenseintritt bei Erschleichung eines

  • OLG Oldenburg, 21.10.2019 - 13 U 73/19

    Haftung des Fahrzeugherstellers im Abgasskandal: Rückabwicklung des mit Drittem

  • BGH, 15.10.2013 - VI ZR 124/12

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung durch Bankmitarbeiter im Zusammenhang mit

  • BGH, 26.11.2007 - II ZR 167/06

    Verzinsung von deliktischen Schadensersatzansprüchen

  • OLG Koblenz, 28.08.2019 - 5 U 1218/18
  • OLG Celle, 01.07.2019 - 7 U 33/19

    Erwerb eines manipulierten Diesel-PKW als Gebrauchtfahrzeug im Februar 2016 nach

  • BGH, 20.11.2012 - VI ZR 268/11

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung: Persönliche Haftung des Geschäftsführers

  • OLG Frankfurt, 06.11.2019 - 13 U 156/19

    VW-Diesel-Skandal: Keine Schadenersatzansprüche gegen VW bei Gebrauchtwagenkauf

  • BGH, 08.01.2019 - VIII ZR 225/17

    Dieselskandal: Zur Frage des Anspruchs des Käufers eines mangelhaften

  • OLG Frankfurt, 25.09.2019 - 17 U 45/19

    Deliktische Haftung des Herstellers im Abgasskandal

  • OLG München, 15.10.2019 - 24 U 797/19

    Schadensersatzansprüche - Motor der Baureihe "EA 189"

  • OLG Stuttgart, 30.07.2019 - 10 U 134/19

    Kauf eines vom "Diesel-Abgasskandal" betroffenen Gebrauchtfahrzeuges:

  • BGH, 02.07.1962 - VIII ZR 12/61

    Rückabwicklung eines wegen arglistiger Täuschung angefochtenen Autokaufvertrages

  • BGH, 28.06.2011 - KZR 75/10

    ORWI - Kartellteilnehmer haften auch mittelbar Geschädigten auf Schadensersatz

  • BGH, 20.10.2005 - IX ZR 276/02

    Anfechtung der Übertragung eines belasteten Grundstücks; Benachteiligung der

  • BGH, 13.09.2004 - II ZR 276/02

    Begriff des Repräsentanten einer ausländischen Investmentgesellschaft; Haftung

  • BGH, 13.06.2012 - I ZR 87/11

    Frachtführerhaftung im internationalen Straßengüterverkehr: Sekundäre

  • BGH, 16.09.2009 - VIII ZR 243/08

    Nutzungswertersatz beim Rücktritt vom Autokaufvertrag

  • EuGH, 17.04.2008 - C-404/06

    Ein Verbraucher ist nicht verpflichtet, dem Verkäufer eines mangelhaften

  • BGH, 12.06.2018 - KZR 56/16

    Zur Verjährung von Schadensersatzansprüchen bei Kartellverstößen

  • BGH, 19.07.2019 - V ZR 255/17

    Zur Ersitzung gestohlener Kunstwerke

  • BGH, 17.01.2008 - III ZR 239/06

    Werbung eines Partnervermittlungsinstituts mit einer nicht vermittlungsbereiten

  • BGH, 23.06.2015 - XI ZR 536/14

    Verjährungshemmende Wirkung einer Zustellung des Mahnbescheids:

  • BGH, 11.11.1985 - II ZR 109/84

    Umfang des Schadensersatzanspruchs wegen Konkursverschleppung einer

  • BGH, 04.06.1992 - IX ZR 149/91

    Vollstreckbarerklärung eines US-Schadensersatzurteils

  • BGH, 14.09.2004 - VI ZR 97/04

    Gezahlte Mehrwertsteuer als Schaden der Bundesrepublik Deutschland

  • OLG Köln, 01.07.2019 - 27 U 7/19

    Schadensersatzanspruch wegen des Inverkehrbringens eines Kfz mit einer

  • OLG Düsseldorf, 21.01.2008 - 1 U 152/07

    Rücktritt vom Kaufvertrag wegen sporadischem Defekt am elektrischen Verdeck eines

  • BGH, 20.12.2011 - VI ZR 309/10

    Haftung aus Schutzgesetzverletzung durch Kapitalanlagebetrug bzw. sittenwidriger

  • BGH, 30.03.2017 - I ZR 19/16

    Filesharing über einen Familienanschluss

  • BGH, 12.03.2009 - VII ZR 26/06

    Anspruch des Erwerbers einer mangelhaften Eigentumswohnung auf Schadensersatz

  • OLG Oldenburg, 02.10.2019 - 5 U 47/19

    Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw;

  • BGH, 05.03.1998 - III ZR 183/96

    Haftung für die weisungswidrige Vermittlung von Kapitalanlagen durch einen

  • OLG Braunschweig, 19.02.2019 - 7 U 134/17

    Kein Schadensersatz von VW für Käufer von Diesel mit Abschaltautomatik

  • BGH, 21.12.2004 - VI ZR 306/03

    Begriff des Schadens bei Erschleichung von Subventionen

  • BGH, 04.06.2013 - VI ZR 288/12

    Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung: Erforderlichkeit des Nachweises der

  • BGH, 19.10.1987 - II ZR 9/87

    Handeln einer Bank bewußt zum Nachteil des Scheckausstellers; Schädigung der Bank

  • OLG Koblenz, 07.11.2019 - 1 U 688/19

    Stellungnahme von VW

  • BGH, 19.07.2004 - II ZR 217/03

    Persönliche Haftung der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft für

  • LG Mönchengladbach, 11.03.2020 - 2 O 167/18

    Abgasskandal Audi A6 - Audi zu Schadensersatz verurteilt

    Denn Zweck des Autokaufs ist grundsätzlich - abgesehen von hier nicht einschlägigen Sonderkonstellationen - der Erwerb zur Fortbewegung im öffentlichen Straßenverkehr (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18. Dezember 2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106, Rn. 37 f.; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18. Dezember 2019 - 18 U 58/18 -, BeckRS 2019, 32199, Rn. 51 f.).

    Der Schaden, der aus der aus Sicht des Käufers ungewollten Verbindlichkeit besteht, bleibt dadurch weiterhin bestehen (vgl. OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 36; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 50; vgl. OLG Köln, Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 -, Rn. 39, juris; jeweils zu VW).

    Das Software-Update ist rechtlich lediglich als Angebot der Schadenswidergutmachung zu bewerten, während es bei der Beurteilung, ob ein Schaden vorliegt, allein auf den Zeitpunkt des Kaufvertragsabschlusses abkommt (vgl. OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 36; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 50; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 -, Rn. 20, juris).

    Der Sinn des entsprechenden Verhaltensverbots liegt in der Vermeidung solcher Schäden, wie sie die Kläger hier erlitten haben (vgl. OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 39; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 54; OLG Köln - 18 U 70/18 - a.a.O., Rn. 43; jeweils zu VW).

    Soweit diese Person kein Vorstand gewesen sein sollte, muss es sich daher zumindest um einen (anderen) Repräsentanten im Sinne des § 31 BGB gehandelt haben (vgl. OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 50; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 65; jeweils zu VW).

    Denn die technischen Maßnahmen, ihre rechtswidrige Verwendung im Dieselmotor EA 897 und die dahinterstehende Motivation lassen sich nicht sinnvoll voneinander trennen, weshalb alle subjektiven Elemente zwangsläufig in der Person eines Entscheidungsträgers erfüllt sind: Ein Vorstandsmitglied oder sonstiger Repräsentant, der in Kenntnis der Funktionsweise der Motorsteuerung ihren serienmäßigen Einsatz in den Motoren anordnet oder nicht unterbindet, billigt diesen auch und ist sich der Schädigung der späteren Fahrzeugerwerber bewusst (OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 51; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 66).

    Indem sie dies nicht getan hat, genügt die Beklagte der sie treffenden sekundären Darlegungslast nicht (vgl. OLG Köln - 18 U 70/18 - a.a.O., Rn. 31, 33; OLG Karlsruhe - 13 U 142/18 - a.a.O., Rn. 70 ff.; OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 57 f.; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 72 f.; jeweils zu VW).

    Denn die Täuschung durch die Beklagte diente - andere Motive sind weder von der Beklagten dargelegt noch sonst ersichtlich - dem Zweck, zur Kostensenkung (und möglicherweise zur Umgehung technischer Probleme) rechtlich und technisch einwandfreie, aber teurere Lösungen der Abgasreinigung zu vermeiden und mit Hilfe der scheinbar umweltfreundlichen Prüfstandwerte Wettbewerbsvorteile zu erzielen (vgl. OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 26 ff.; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 41 ff.; OLG Karlsruhe - 13 U 142/18 - a.a.O., Rn. 31 ff.; jeweils zu VW).

    Die Bestrafung und - im Rahmen des Schuldangemessenen - Abschreckung sind mögliche Ziele des Straf- und Ordnungswidrigkeitenrechts, wobei die Geldstrafe oder -buße allerdings an den Staat fließt, nicht aber Ziele des Zivilrechts (OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 68; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 83).

    Bruttokaufpreis x gefahrene km ÷ im Zeitpunkt der Übergabe zu erwartende Restnutzungsdauer, wobei Berechnungszeitpunkt der Schluss der mündlichen Verhandlung ist (vgl. BGH, Urteil vom 09. Dezember 2014 - VIII ZR 196/14 -, juris; OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 66; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 81).

    Die Ansprüche auf Erstattung des Kaufpreises und der Anspruch auf Nutzungsentschädigung sind zu saldieren (vgl. OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 64; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a.a.O., Rn. 79).

    Dieser Schutzzweck ist hier jedoch nicht betroffen, da die Kläger zwar einen Geldbetrag in Höhe des Kaufpreises weggegeben haben, sie dafür im Gegenzug aber das streitgegenständliche Fahrzeug erworben haben, das sie anschließend jederzeit nutzen konnten, worauf ein etwaiger Minderwert des Fahrzeuges keinen Einfluss hat (OLG Düsseldorf - 18 U 16/19 - a.a.O., Rn. 76 ff.; OLG Düsseldorf - 18 U 58/18 - a. a. O, Rn. 97 ff.; jeweils m.w.N.).

  • OLG Düsseldorf, 26.03.2020 - 5 U 19/19
    Die Sittenwidrigkeit ergibt sich vorliegend aus der Tragweite der Entscheidung der Beklagten über die Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung in einen Motortyp, der in eine ungewöhnlich hohe Zahl von Fahrzeugen verschiedener Marken des Konzerns der Beklagten verbaut wird, der Ausnutzung des Vertrauens der Käufer in den Volkswagen Konzern und den ordnungsgemäßen Ablauf des öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahrens sowie den bewusst in Kauf genommenen drohenden Folgen für den Käufer in Form einer Stilllegung des erworbenen Fahrzeugs (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19).

    Vielmehr waren die Motoren gerade für den Einbau in die für die Veräußerung bestimmten Fahrzeuge vorgesehen und das heimliche Vorgehen hinsichtlich der eingesetzten Software nur dann sinnvoll, wenn weder die zuständigen Stellen noch Händler noch Kunden informiert werden würden (OLG Köln, Beschluss vom 03.01.2019 - 18 U 70/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19).

    Vorliegend war jedoch schon die Entscheidung der Beklagten sittenwidrig, die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüsteten Motoren des Typ 189 in den zur Veräußerung anstehenden streitgegenständlichen VW Golf einzubauen und an den ahnungslosen Kunden zu übergeben (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19).

    Zutreffend hat das Landgericht unter dem Gesichtspunkt des Vorteilsausgleichs einen Wertersatz für die gezogenen Nutzungen abgezogen (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 05.03.2019 - 13 U 142/18 = ZIP 2019, 863; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19).

    Die Gesamtlaufleistung von Fahrzeugen der Marke VW wird in der Rechtsprechung regelmäßig mit 250.000 km angesetzt (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 58/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19; OLG Düsseldorf, Urteil vom 21.01.2008 - 1 U 152/07; siehe auch OLG Hamm, Urteil vom 10.09.2019 - 13 U 149//18, juris, Rn. 92 [Beetle]; OLG Karlsruhe, Urteil vom 06.11.2019 - 13 U 37/19, juris, Rn. 17 [Tiguan]; OLG Saarbrücken, Urteil vom 14.02.2020 - 2 U 128/19; siehe im Schrifttum auch: Reinking/Eggert, Der Autokauf, 14. Aufl. 2020, Rn. 3574 [VW Passat] m.V.a. LG Potsdam, Urteil vom 04.01.2017 - 6 O 211/16).

    In diesem Punkt steht er durch das Verhalten der Beklagten nicht schlechter da (vgl. KG, Urteil vom 26.09.2019 - 4 U 77/18; OLG Koblenz, Urteil vom 12.06.2019 - 5 U 1318/18, OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19).

    Er hat dafür aber im Gegenzug das streitgegenständliche Fahrzeug erworben, das er anschließend nutzen konnte (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 58/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19; OLG Celle, Urteil vom 22.01.2020 - 7 U 445/18, juris, Rn. 73; OLG Schleswig, Urteil vom 31.01.2020 - 17 U 95/19, juris, Rn. 46; OLG Hamm, Urteil vom 10.09.2019 - 13 U 149/18, juris, Rn. 99; OLG Schleswig, Urteil vom 22.11.2019 - 17 U 44/19, juris, Rn. 72-77; a. A.: OLG Oldenburg, Urteil vom 02.10.2019 - 5 U 47/19 = BeckRS 2019, 23205, Rn. 41; OLG Köln, Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18, juris, Rn. 29).

    Dass dem Geschädigten gezogene Nutzungsvorteile angerechnet werden, ändert daran nichts (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 58/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19).

    Das ist aus den bereits angeführten Gründen zu verneinen (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 58/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19; OLG Oldenburg, Urteil vom 21.10.2019 - 13 U 73/19, juris Rn. 24).

  • OLG Köln, 17.03.2020 - 14 U 71/19
    Der Senat beurteilt die insoweit zur Entscheidung stehenden Rechtsfragen in Übereinstimmung mit der Auffassung anderer Senate des Hauses (vgl. nur OLG Köln, Beschluss vom 03.01.2019 - 18 U 70/18; Beschluss vom 27.06.2019 - 27 U 14/19; Urteil vom 17.07.2019 - 16 U 199/18; jeweils zitiert nach juris; vgl. Urteil vom 13.02.2020 - 18 U 147/19 -, BeckRS 2020, 2332; Urteil vom 19.02.2020 - 5 U 47/19 - Urteil vom 11.03.2020 - 4 U 204/19 -) sowie anderer Oberlandesgerichte (vgl. etwa OLG Koblenz, Urteil vom 12.06.2019 - 5 U 1318/18 -, NJW 2019, 2237 Rn. 79; KG, Urteil vom 26.09.2019 - 4 U 51/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21.10.2019 - 13 U 73/19 - OLG Karlsruhe, Urteil vom 06.11.2019 - 13 U 37/19 - OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 - a.A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19.02.2019 - 7 U 134/17 -, OLG München, Urteil vom 04.12.2019 - 3 U 2420/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    Nach diesen Grundsätzen liegt der Schaden der Klägerin als Käuferin eines Kraftfahrzeugs in der Belastung mit einer ungewollten Verbindlichkeit, weil der abgeschlossene Vertrag als für einen vernünftigen Käufer nachteilig anzusehen ist, da dem Fahrzeug aufgrund der eingebauten Umschaltlogik die Entziehung der EG-Typgenehmigung bzw. die Anordnung von Nebenbestimmungen sowie bei deren Nichterfüllung, also bei Verbleib des Fahrzeugs im Auslieferungszustand, die Stilllegung drohte (ebenso z.B. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 05.03.2019 - 13 U 142/18 -, ZIP 2019, 863 ff; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106; OLG Köln, Urteil vom 13.02.2020 - 18 U 147/19 -, BeckRS 2020, 2332; OLG Köln, Urteil vom 11.03.2020 - 4 U 204/19-, jeweils m.w.N.).

    Denn Zweck des Autokaufs ist grundsätzlich - abgesehen von hier nicht einschlägigen Sonderkonstellationen - der Erwerb zur Fortbewegung im öffentlichen Straßenverkehr (so auch OLG Köln, Beschluss vom 16.07.2018 - 27 U 10/18 -, juris Rn. 11 ff; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106).

    Auf den lediglich öffentlich-rechtlichen Schutzcharakter des europäischen Verordnungsrechts kommt es in diesem Zusammenhang nicht an (vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 12.06.2019 - 5 U 1318/18 -, NJW 2019, 2237 ff; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106).

    Nach diesem Maßstab ist von einem sittenwidrigen Verhalten der Beklagten auszugehen (vgl. auch OLG Koblenz, Urteil vom 12.06.2019 - 5 U 1318/18 -, NJW 2019, 2237 ff; OLG Oldenburg, Urteil vom 02.10.2019 - 5 U 47/19 -, BeckRS 2019, 23205; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106; OLG Köln, Urteil vom 11.03.2020 - 4 U 204/19 -, jeweils m.w.N.).

    Die Beklagte trifft jedoch vorliegend eine sekundäre Darlegungslast, weil die Klägerin außerhalb des für ihren Anspruch erheblichen Geschehensablaufs steht, während die Beklagte alle wesentlichen Tatsachen kennt und ihr nähere Angaben zumutbar sind (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106; OLG Köln, Urteil vom 11.03.2020 - 4 U 204/19 -, jeweils m.w.N.).

    Auf den Anspruch auf Erstattung des Kaufpreises muss sich die Klägerin allerdings aus Gründen der schadensrechtlichen Vorteilsausgleichung noch Wertersatz für die von ihr gezogenen Nutzungen anrechnen lassen (OLG Koblenz, Urteil vom 12.06.2019 - 5 U 1318/18 -, juris, Rn. 82 ff; OLG Oldenburg, Urteil vom 02.10.2019 - 5 U 47/19 -, BeckRS 2019, 23205; OLG Karlsruhe, Urteil vom 19. November 2019 - 17 U 146/19 -, juris Rn. 108; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106).

    Die in diesem Zusammenhang (etwa OLG Frankfurt a.M., Urteil vom 27.11.2019 - 17 U 290/18 -, juris Rn. 37 ff.; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019 - 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106, m.w.N.) vertretene Annahme, die Vorschrift des § 849 BGB passe nach ihrem Normzweck nicht auf den im Wege des Schadensersatzes zu erstattenden Kaufpreis, weil der Erwerber hierfür in Gestalt des Pkw eine Gegenleistung erhalten habe, die er uneingeschränkt habe nutzen können und auch weiter nutze, vermag der Senat nicht zu teilen.

  • OLG Düsseldorf, 26.03.2020 - 5 U 223/18
    Die Sittenwidrigkeit ergibt sich vorliegend aus der Tragweite der Entscheidung der Beklagten über die Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung in einen Motortyp, der in eine ungewöhnlich hohe Zahl von Fahrzeugen verschiedener Marken des Konzerns der Beklagten verbaut wird, der Ausnutzung des Vertrauens der Käufer in den Volkswagen Konzern und den ordnungsgemäßen Ablauf des öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahrens sowie den bewusst in Kauf genommenen drohenden Folgen für den Käufer in Form einer Stilllegung des erworbenen Fahrzeugs (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19 ).

    Vielmehr waren die Motoren gerade für den Einbau in die für die Veräußerung bestimmten Fahrzeuge vorgesehen und das heimliche Vorgehen hinsichtlich der eigensetzen Software nur dann sinnvoll, wenn weder die zuständigen Stellen noch Händler noch Kunden informiert werden würden ( OLG Köln, Beschluss vom 03.01.2019, 18 U 70/18; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19 ).

    Vorliegend war jedoch schon die Entscheidung der Beklagten, die mit der unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüsteten Motoren des Typ 189 in den zur Veräußerung anstehenden streitgegenständlichen VW Golf einzubauen und an den ahnungslosen Kunden zu übergeben, sittenwidrig ( OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19 ).

    Zutreffend hat das Landgericht unter dem Gesichtspunkt des Vorteilsausgleichs einen Wertersatz für die gezogenen Nutzungen abgezogen (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 05.03.2019, 13 U 142/18, ZIP 2019, 863; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19 ).

    Die Gesamtlaufleistung von Fahrzeugen der Marke VW wird in der Rechtsprechung regelmäßig mit 250.000 km angesetzt ( vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19, mwNw.; OLG Saarbrücken, Urteil vom 14.02.2020, 2 U 128/19 ).

    In diesem Punkt steht er durch das Verhalten der Beklagten nicht schlechter da (vgl. Kammergericht Berlin, Urteil vom 26.09.2019, 4 U 77/18; vgl. OLG Koblenz, Urteil vom 12.06.2019, 5 U 1318/18, OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19 ).

    Ein etwaiger Minderwert des Fahrzeugs hat hierauf keinen Einfluss (OLG Karlsruhe, Urteil vom 06.11.2019,13 U 37/19, OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19 ).

  • LG Mönchengladbach, 14.08.2020 - 11 O 432/19

    Schadensersatz im Abgasskandal auch bei Autokauf nach September 2015

    Dieser Schutzzweck ist hier indes nicht betroffen, weil die Klägerseite zwar einen Geldbetrag in Höhe des Kaufpreises weggegeben hat, sie dafür im Gegenzug aber das streitgegenständliche Fahrzeug erworben hat, das sie anschließend jederzeit nutzen konnte (OLG Düsseldorf Urt. v. 18.12.2019 - 18 U 16/19, BeckRS 2019, 32106 Rn. 78; Oberlandesgericht des Landes Sachsen-Anhalt, Urteil vom 27. September 2019 - 7 U 24/19 -, Rn. 120, juris; OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - I-13 U 149/18 -, Rn. 97, juris; OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019 - 5 U 1218/18 -, Rn. 136, juris; OLG Karlsruhe, Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 37/19 -, Rn. 137 m.w.N., juris; Riehm NJW 2019, 1105, 1109).

    Ein etwaiger Minderwert des Fahrzeuges hat hierauf keinen Einfluss (OLG Düsseldorf Urt. v. 18.12.2019 - 18 U 16/19, BeckRS 2019, 32106 Rn. 78; OLG Karlsruhe, Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 37/19 -, Rn. 137, juris).

    Zudem ist sicher davon auszugehen, dass der aufgewandte Kaufpreis bei Kenntnis des vorliegenden Mangels nicht im Vermögen des Klägers verblieben wäre, sondern er stattdessen den Geldbetrag in den Kauf eines anderen Fahrzeugs investiert hätte, weshalb keine auf dem deliktischen Handeln der Beklagten zurückzuführende entgangene Nutzungsmöglichkeit am Geld vorliegt (OLG Düsseldorf Urt. v. 18.12.2019 - 18 U 16/19, BeckRS 2019, 32106 Rn. 78; OLG Karlsruhe, Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 37/19 -, Rn. 139, juris; OLG Koblenz, Urteil vom 28. August 2019 - 5 U 1218/18 -, Rn. 136, juris).

    Das ist aus den bereits angeführten Gründen zu verneinen (OLG Düsseldorf Urt. v. 18.12.2019 - 18 U 16/19, BeckRS 2019, 32106 Rn. 79; OLG Karlsruhe, Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 37/19 -, Rn. 138, juris; OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, Rn. 24, juris).

  • OLG Düsseldorf, 30.01.2020 - 15 U 18/19

    VW haftet im Abgasskandal auch für Nachforderungen bei der Kfz-Steuer

    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, jeweils zitiert nach juris; OLG Düsseldorf [18. Zivilsenat], Urteile vom 18. Dezember 2019 - I- 18 U 58/18 -, BeckRS 2019, 32199, und - I- 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106; a.A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).

    Denn es verbleibt auch nach Aufspielen des Software-Updates ein Restschaden, weil es gleichwohl ein vom Abgasskandal betroffenes Fahrzeug bleibt und auch vom Markt so bewertet wird (vgl. OLG Düsseldorf [18. Zivilsenat], Urteile vom 18. Dezember 2019 - I- 18 U 58/18 -, BeckRS 2019, 32199, und - I- 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106, wonach am Markt große Unsicherheit herrscht und höchst unterschiedliche Ansätze zu Brauchbarkeit und Nachteilen des Software-Updates vertreten werden).

    Etwas anderes trägt auch die Beklagte nicht vor, die schon wegen des Zeitablaufs keine belastbaren Kenntnisse über die langzeitigen Folgen des Aufspielens des Softwareupdates haben kann (vgl. Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 -, juris Rn. 159 ; OLG Düsseldorf [18. Zivilsenat], Urteile vom 18. Dezember 2019 - I - 18 U 58/18 -, BeckRS 2019, 32199, und -I- 18 U 16/19 -, BeckRS 2019, 32106).

  • LG Duisburg, 12.01.2021 - 12 O 88/20

    VW-Dieselgate 2.0: Nachgewiesene Abgasmanipulation beim EA288!

    Bereits der Erwerb des aufgrund der unzulässigen Abschalteinrichtung mangelhaften Fahrzeuges stellt einen Schaden für den Kläger dar (BGH, Urteil vom 25.05.2020, VI ZR 252/19, juris; OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19, BeckRS 2019, 32106; OLG Köln, Beschluss vom 03.01.2019,18 U 70/18, NZV 2019, 249; OLG Karlsruhe, Hinweisbeschluss vom 05.03.2019, 13 U 142/18, BeckRS 2019, 3395; jeweils beck-online).

    Das Gericht schätzt der Gesamtlaufleistung des Fahrzeuges gemäß § 287 ZPO auf 250.000 km (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18.12.2019, 18 U 16/19, BeckRS 2019, 32106; OLG Düsseldorf, Urteil vom 30.01.2020, 15 U 18/19, BeckRS 2020, 701).

  • OLG Düsseldorf, 12.05.2021 - 18 U 526/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Golf mit einem Motor der Baureihe

    Denn dies führt nicht nur zu einer Erhöhung der Umweltbelastung durch Stickoxide, sondern birgt auch die Gefahr, dass bei einer Aufdeckung dieses Sachverhalts eine Betriebsbeschränkung oder -untersagung der betroffenen Fahrzeuge droht (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/09, Rn. 16; BGH, Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 397/19 - Senat, Urteile vom 18. Dezember 2019 - I-18 U 58/18 - und - I-18 U 16/19 - Senat, Urteil vom 11. März 2020 - I-18 U 184/19 -, jeweils m. w. N.).
  • OLG Düsseldorf, 11.03.2020 - 18 U 184/19

    Haftung des Herstellers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw wegen

    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors C. resultieren (Senat, Urteile vom 18. Dezember 2019 - I-18 U 58/18 - und - I-18 U 16/19 - OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - und Urteil vom 30. Januar 2020 - 7 U 141/19 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - und Urteil vom 22. Januar 2020 - 7 U 445/18 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - und Urteil vom 29. Januar 2020 - 20 U 3015/18 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 - OLG Hamburg, Beschluss vom 13. Januar 2020 - 15 U 190/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 - OLG München, Urteil vom 4. Dezember 2019 - 3 U 2943/19 -, jeweils zitiert nach juris).
  • OLG Düsseldorf, 22.01.2020 - 18 U 64/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Touran TDI mit einem Motor der

    Schließlich hatte die Beklagte im Zeitpunkt ihrer Entscheidung Kenntnis von dem Eintritt eines Schadens, der Kausalität des eigenen Verhaltens für den Eintritt des Schadens und der die Sittenwidrigkeit des Verhaltens begründenden Umstände (d)), so dass die Beklagte dem Kläger gegenüber aus §§ 826, 31 BGB für die Schäden haftet, die aus der Installation der in Streit stehenden Software in die Motorsteuerung des Motors EA 189 resultieren (OLG Köln, Beschluss vom 16. Juli 2018 - 27 U 10/18 - Beschluss vom 3. Januar 2019 - 18 U 70/18 - und Urteil vom 17. Juli 2019 - 16 U 199/18 - OLG Karlsruhe, Beschluss vom 5. März 2019 - 13 U 142/18 - und Urteil vom 6. November 2019 - 13 U 37/19 - sowie Urteil vom 18. Juli 2019 - 17 U 160/18 - OLG Koblenz, Urteil vom 12. Juni 2019 - 5 U 1318/18 - und Urteil vom 16. September 2019 - 12 U 61/19 - OLG Celle, Beschluss vom 1. Juli 2019 - 7 U 33/19 - OLG Stuttgart, Urteil vom 30. Juli 2019 - 10 U 134/19 - OLG Hamm, Urteil vom 10. September 2019 - 13 U 149/18 - OLG Frankfurt, Beschluss vom 25. September 2019 - 17 U 45/19 - und Urteil vom 06. November 2019 - 13 U 156/19 - Kammergericht Berlin, Urteil vom 26. September 2019 - 4 U 77/18 - OLG München, Urteil vom 15. Oktober 2019 - 24 U 797/19 - OLG Oldenburg, Urteil vom 21. Oktober 2019 - 13 U 73/19 -, jeweils zitiert nach juris; Senat, Urteile vom 18. Dezember 2019 - I-18 U 58/18 - und - I-18 U 16/19 - a. A. OLG Braunschweig, Urteil vom 19. Februar 2019 - 7 U 134/17 - OLG Koblenz, Urteil vom 7. November 2019 - 1 U 688/19 -, jeweils zitiert nach juris).
  • OLG Düsseldorf, 11.03.2020 - 18 U 221/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Tiguan TDI mit einem Motor der

  • OLG Düsseldorf, 11.03.2020 - 18 U 222/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen Audi Q3 TDI mit einem Motor der

  • OLG Düsseldorf, 11.03.2020 - 18 U 170/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Touran Comfortline mit einem Motor

  • OLG Düsseldorf, 22.01.2020 - 18 U 218/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Tiguan TDI mit einem Motor der

  • OLG Düsseldorf, 22.01.2020 - 18 U 176/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Passat mit einem Motor der Baureihe

  • OLG Düsseldorf, 08.04.2020 - 18 U 217/19
  • OLG Düsseldorf, 22.01.2020 - 18 U 212/19

    Erwerb eines vom Dieselskandal betroffenen VW Golf mit einem Motor der Baureihe

  • OLG Düsseldorf, 15.07.2021 - 5 U 88/20

    Erwerb eines vermeintlich vom Dieselskandal betroffenen Audi A6 Avant quattro mit

  • OLG Düsseldorf, 10.09.2020 - 15 U 25/19
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