Rechtsprechung
BGH, 25.03.1968 - II ZR 208/64 |
Berliner Kreditabteilung
§ 164 BGB, Mißbrauch der Prokura, schuldhaftes Nichterkennen
Volltextveröffentlichungen (2)
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 164, § 242, § 254; HGB § 50; ZPO § 597
Berufung des Dritten auf die Unbeschränkbarkeit des Umfangs der Prokura; Unstatthaftigkeit des Wechselprozesses bei nicht durch Urkunden belegte Gegeneinwendungen des Klägers - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Beschränkung der Vertretungsmacht - Mißbrauch der Vertretungsmacht - Schutz des Vertretenen - Prokura - Gesellschaftsrecht - Kontrollmaßnahmen - Unbeschränkbarkeit des Umfangs - Bankwidrige Überweisungen
Verfahrensgang
- BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65
- BGH, 25.03.1968 - II ZR 208/64
Papierfundstellen
- BGHZ 50, 112
- NJW 1968, 1379
- MDR 1968, 647
- WM 1968, 651
- DB 1968, 974
Wird zitiert von ... (66) Neu Zitiert selbst (1)
- BGH, 28.02.1966 - VII ZR 125/65
Schutz des Vertretenen vor dem Mißbrauch der Vertretungsmacht
Auszug aus BGH, 25.03.1968 - II ZR 208/64
Die gefestigte Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Bundesgerichtshofs zum Missbrauch der Vertretungsmacht hat der VII. Zivilsenat in seinem Urteil vom 28. Februar 1966 - VII ZR 125/65 (WM 1966, 491 ) dahin zusammengefaßt: Der Vertretene ist gegen einen erkennbaren Missbrauch der Vertretungsmacht im Verhältnis zum Vertragsgegner dann geschützt, wenn der Vertreter von seiner Vertretungsmacht in ersichtlich verdächtiger Weise Gebrauch gemacht hat, so dass beim Vertragsgegner begründete Zweifel entstehen mussten, ob nicht ein Treueverstoß des Vertreters gegenüber dem Vertretenen vorliege.Solche Erklärungen sind schon der Form nach völlig bankwidrig und höchst verdächtig (vgl. Urteil den VII. Zivilsenats vom 28. Februar 1966 - VII ZR 125/65 - S. 14).
- BGH, 02.07.2007 - II ZR 111/05
Parteifähigkeit des nicht rechtsfähigen Vereins; Zulässigkeit einer …
a) Der Vertretene ist gegen einen erkennbaren Missbrauch der Vertretungsmacht im Verhältnis zum Vertragspartner dann geschützt, wenn der Vertreter unter Überschreitung der ihm im Innenverhältnis gesetzten Schranken von seiner Vertretungsmacht in rechtlich verdächtiger Weise Gebrauch gemacht hat, so dass beim Vertragspartner begründete Zweifel entstehen mussten, ob nicht ein Treueverstoß des Vertreters gegenüber dem Vertretenen vorliegt (BGHZ 50, 112, 114; 113, 315, 320). - BGH, 25.02.1982 - II ZR 174/80
Begriff des festzustellenden Rechtsverhältnisses; Feststellung der Nichtigkeit …
Der Gedanke des Berufungsgerichts, dieser Grundsatz entfalle, wo ein Mißbrauch der Vertretungsmacht für den Vertragsgegner erkennbar sei (BGHZ 50, 112) oder das Rechtsgeschäft mit einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft abgeschlossen werde, weil sich in solchen Fällen ein Verkehrsschutz erübrige (…Uwe H. Schneider in Festschr. f. Bärmann, 1975, S. 873, 891), kommt hier nicht zum Zuge. - BGH, 28.01.2014 - II ZR 371/12
Sittenwidrigkeit eines vom Bevollmächtigten unter Vollmachtsmissbrauch und …
Ein Missbrauch kann auch vorliegen, wenn der Vertreter von seiner Vertretungsmacht in verdächtiger Weise Gebrauch macht und sich dem anderen Vertragsteil der begründete Verdacht eines Treueverstoßes aufdrängen musste (BGH, Urteil vom 25. März 1968 - II ZR 208/64, BGHZ 50, 112, 114; Urteil vom 31. Januar 1991 - VII ZR 291/88, BGHZ 113, 315, 320;… Urteil vom 2. Juli 2007 - II ZR 111/05, ZIP 2007, 1942 Rn. 69;… Urteil vom 1. Februar 2012 - VIII ZR 307/10, WM 2012, 2020 Rn. 21).
- BGH, 02.12.2005 - 5 StR 119/05
Verurteilungen im "Kölner Müllskandal" rechtskräftig
Zudem hat E bei dem Abschluss des um den Schmiergeldanteil überhöhten Vertrages im kollusiven Zusammenwirken mit dem Angeklagten M ersichtlich seine Vertretungsmacht zum Nachteil der AVG missbraucht (…vgl. hierzu Tröndle/Fischer aaO § 266 Rdn. 22 m.w.N.; BGHZ 50, 112, 114; Bernsmann StV 2005, 576, 577). - BGH, 09.05.2014 - V ZR 305/12
Schadensersatzanspruch eines Großhändlers für Presseerzeugnisse wegen der …
Der Vertretene muss von seinem Vertreter abgeschlossene Rechtsgeschäfte allerdings dann nicht gegen sich gelten lassen, wenn der andere Vertragsteil den Missbrauch der Vertretungsmacht zwar nicht erkannt hat, aber nach den Umständen hätte erkennen müssen (BGH, Urteil vom 28. Februar 1966 - VII ZR 125/65, NJW 1966, 1911; Urteil vom 25. März 1968 - II ZR 208/64, BGHZ 50, 112, 114).Da jedoch grundsätzlich der Vertretene das Risiko eines Vollmachtsmissbrauchs zu tragen hat (BGH…, Urteil vom 1. Februar 2012 - VIII ZR 307/10, NJW 2012, 1718, 1719 Rn. 23 mwN), setzt der Einwand einer unzulässigen Rechtsausübung gegenüber dem Geschäftsgegner eine auf massiven Verdachtsmomenten beruhende Evidenz des Missbrauchs der Vertretungsmacht voraus (BGH, Urteil vom 25. März 1968 - II ZR 208/64, BGHZ 50, 112, 114; Urteil vom 25. Oktober 1994 - XI ZR 239/93, BGHZ 127, 239, 241; Urteil vom 29. Juni 1999 - IX ZR 277/98, NJW 1999, 2883;… Urteil vom 1. Februar 2012 - VIII ZR 307/10, NJW 2012, 1718, 1719 Rn. 23).
b) Auch dieser Anspruch der Klägerin kann nach dem Rechtsgedanken des § 254 Abs. 1 BGB begrenzt sein, wenn ihre Geschäftsführer - obwohl sie Anlass dazu gehabt hätten, gegen den Streithelfer einzuschreiten - fünf Jahre lang nichts gegen die von diesem vorgenommenen Verkäufe unternommen haben (vgl. BGH, Urteil vom 25. März 1968 - II ZR 208/64, BGHZ 50, 112, 115).
- BGH, 14.10.1971 - VII ZR 313/69
Unfallwagenbetrug - §§ 812, 818 Abs. 3 BGB, Saldotheorie, Zweikondiktionenlehre, …
Auch sonst ist in der Rechtsprechung anerkannt, daß der in § 254 enthaltene Ausgleichsgedanke auch für andere als Schadensersatzansprüche in Betracht kommt (BGHZ 50, 112; BGH NJW 1970, 756; ferner die Urteile des Senats VII ZR 61/63 vom 3. Dezember 1964 = Schäfer-Finnern, Rechtsprechung der Bauausführung Z 2.400 Bl. 38;… VII ZR 100/63 vom 4. Februar 1965 = Schäfer-Finnern aaO Z 2.400 Bl. 41; VII ZR 224/69 vom 1. Juli 1971). - BGH, 19.06.2006 - II ZR 337/05
Außenwirkung von durch Gesellschafterbeschluss begründeten Beschränkungen der …
Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus der Entscheidung BGHZ 50, 112, 114. - BGH, 29.06.1999 - XI ZR 277/98
Offensichtlichkeit des Mißbrauchs einer umfassenden Kontovollmacht
d) Es kann offenbleiben, ob der in einem Einzelfall vertretenen Ansicht zu folgen ist, bei einem Vollmachtsmißbrauch seien in Anwendung des Rechtsgedankens des § 254 BGB die nachteiligen Folgen des Vertretergeschäfts nach dem auf beiden Seiten vorliegenden Verschulden zu verteilen (BGHZ 50, 112, 114;… ablehnend Erman/Brox, BGB 9. Aufl. § 167 Rdn. 50;… Staudinger/Schilken, BGB 13. Bearb. § 167 Rdn. 104;… MünchKomm/Schramm, 3. Aufl. § 164 BGB Rdn. 107). - BGH, 10.04.2006 - II ZR 337/05
Missbrauch der Vertretungsmacht durch den GmbH-Geschäftsführer
Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus der Entscheidung BGHZ 50, 112, 114. - BGH, 05.11.2003 - VIII ZR 218/01
Kollusives Zusammenwirken verwandter Geschäftsführer zweier Gesellschaften; …
Liegt auf seiten des Vertreters ein Mißbrauch der Vertretungsmacht vor und hat der Geschäftsgegner dies erkannt oder grob fahrlässig die Augen davor verschlossen, steht dem Vertretenen der Einwand aus Treu und Glauben (§ 242 BGB) gegen die Wirksamkeit des Geschäfts zu (BGHZ 50, 112, 114; 113, 315, 320; BGH, Urteil vom 3. Oktober 1989 - XI ZR 154/88, NJW 1990, 384 unter I, 3 m.w.Nachw.). - BGH, 25.10.2002 - V ZR 243/01
Genehmigung eines mit einem Vertreter geschlossenen Grundstücksgeschäfts
- BGH, 19.04.1994 - XI ZR 18/93
Verpflichtung aus einem nicht vom Kontoinhaber unterzeichneten Scheck
- BGH, 03.10.1989 - XI ZR 154/88
Wirksamkeit des Scheckbegebungsvertrages bei einem wucherischen Darlehen; …
- OLG Karlsruhe, 25.08.2020 - 9 U 29/19
GmbH: Missbrauch der Vertretungsmacht durch den Geschäftsführer; Absicherung …
- OLG Hamm, 22.08.2005 - 5 U 69/05
Missbrauch der Vertretungsmacht durch einen GmbH-Geschäftsführer
- BFH, 13.06.1996 - III B 23/95
Vorlage einer neuen Prozeßvollmacht bei Verdacht eines Vollmachtsmißbrauchs
- BGH, 20.02.1979 - VI ZR 256/77
Inanspruchnahme aus erschwindelten Geschäften einer Gemeinde; Aufnahme eines …
- BGH, 18.05.1988 - IVa ZR 59/87
Mißbrauch der Vertretungsmacht
- BGH, 28.04.1992 - XI ZR 164/91
Mißbrauch der Vertretungsmacht bei Abtretung einer Grundschuld zur Sicherung von …
- BGH, 09.07.1987 - III ZR 229/85
Auszahlung eines Darlehens durch Auszahlung auf ein verpfändetes Festgeldkonto
- OLG Stuttgart, 16.12.2008 - 12 U 172/08
Geschäftsführung ohne Auftrag: Haftung eines Rechtsanwalts im Zusammenhang mit …
- BGH, 23.02.1981 - II ZR 57/80
Hilfsaufrechnung im Wechselprozeß
- BGH, 04.07.1986 - V ZR 238/84
Berücksichtigung nach der Rechtsnachfolge nach Tod des Klägers im …
- BGH, 08.03.1989 - IVa ZR 353/87
Wirksamkeit von Verpflichtungsgeschäften eines Testamentsvollstreckers - …
- LAG Köln, 11.11.2005 - 11 Sa 121/05
Vertretung, Vollmacht, Rechtsschein, Missbrauch
- BGH, 25.09.1981 - V ZR 244/80
Erlöschen des Erbbauzinses bei Zwangsversteigerung
- BGH, 23.01.1979 - VI ZR 199/77
Entscheidung über Haftungsbeschränkungen im Rahmen einer Direktklage
- BGH, 14.06.1976 - III ZR 105/74
Anforderungen an das Zustandekommen eines Rechtsgeschäfts bei angeordneter …
- OLG Saarbrücken, 03.11.2004 - 5 U 279/04
Rücktritt der Berufsunfähigkeitszusatzversicherung: Verneinung einer …
- BGH, 25.02.1982 - III ZR 188/81
Unterschied zwischen Vertretungsmacht und einer weniger weit reichenden …
- BFH, 13.06.1996 - III R 21/95
Fehlerhafte Vollmachterteilung im finanzgerichtlichen Revisionsverfahren
- LG Köln, 13.05.2004 - 107-3/04
- OLG Koblenz, 09.08.1990 - 6 U 888/90
Auswirkungen des Abschlusses von Verträgen durch die Geschäftsführer ohne …
- BGH, 25.10.1984 - VII ZR 2/84
Prüfung des Umfangs der Vertretungsmacht durch den Vertragspartner
- BGH, 07.12.1983 - IVa ZR 52/82
Grundsatz des Vorrangs des Vertragsinhalts gegenüber dem Inhalt der …
- OLG Hamm, 17.01.2020 - 30 U 246/18
Anlagebetreiber; Aufklärungspflicht; Biogasanlage; Einspeisevergütung; …
- OLG Schleswig, 27.01.2005 - 5 U 72/04
Missbrauch der Vertretungsmacht durch den Geschäftsführer
- BGH, 15.12.1975 - II ZR 148/74
Anforderungen an eine wirksamen Bürgschaftsvertrag - Befugnisse einer GmbH für …
- BGH, 10.12.1980 - VIII ZR 186/79
Wegfall der Geschäftsgrundlage - Risiko eines Vollmachtmissbrauchs - Mißssbrauch …
- OLG Düsseldorf, 25.07.2003 - 16 U 196/02
Mögliche leistungsbefreiende Auszahlung eines Sparguthabens an den Sohn des …
- BGH, 29.01.1986 - VIII ZR 298/84
Statthaftigkeit des Urkundenverfahrens bei Aufrechnung gegen die geltend gemachte …
- OLG Schleswig, 16.12.2004 - 5 U 72/04
Missbrauch seiner Vertretungsmacht durch Geschäftsführer eines Unternehmens
- OLG Düsseldorf, 16.12.2005 - 23 U 104/04
Missbrauch der Vertrtetungsmacht und Anforderungen an die Schlussrechnung des …
- OLG Brandenburg, 20.03.2008 - 5 U 77/06
Missbrauch der Vertretungsmacht: Einwand des Vertretenen aus Treu und Glauben …
- BGH, 06.12.1985 - V ZR 169/84
Vertrag zwischen Gemeinde und Gemeindedirektur entgegen Beschlusslage
- BGH, 13.10.1982 - VIII ZR 260/81
Anrechnung eigenen Verschuldens des Gläubigers
- OLG Hamm, 20.11.2000 - 8 U 22/00
- BAG, 11.03.1987 - 5 AZR 577/85
Anspruch auf Rückzahlung einer anläßlich eines Ausscheidens aus dem …
- BGH, 20.10.1977 - II ZR 167/76
Fehlen der Bezeichnung des Wechselnehmers bei einem gezogenen Wechsel ergänzt …
- BGH, 06.03.1975 - II ZR 165/73
Scheckkartengarantie
- LG Kleve, 26.02.2008 - 3 O 510/06
- BGH, 08.12.1989 - V ZR 45/88
Geltendmachung der Einrede eines bestehenden Rückgewähranspruchs - …
- BGH, 27.06.1968 - II ZR 29/67
Anmeldung von Stammaktien einer Aktiengesellschaft (AG) - Anspruch auf …
- OLG München, 26.04.1995 - 7 U 3167/91
Darlegungs- und Beweislast der Gesellschaft bei Berufung auch Missbrauch der …
- BGH, 25.09.1996 - XII ZR 5/95
Grundsätzliche Bedeutung einer Rechtssache - Schutz des Vertretenen vor Mißbrauch …
- BGH, 14.06.1995 - XII ZR 162/93
Unwirsamkeit von Mietverträgen wegen erkennbaren Mißbrauches der Vertretungsmacht …
- OLG München, 25.04.1995 - 25 U 2515/94
Rechtliche Auswirkungen eines Strohmanngeschäfts
- BGH, 23.03.1976 - VI ZR 257/73
Fahrlässige Verletzung der Treupflicht aus dem Beratungsvertrag eines Anwalts - …
- BGH, 17.10.1973 - VIII ZR 67/72
Zustandekommen eines Bürgschaftsvertrages - Vertretungsmacht des Organs einer …
- OLG München, 27.03.1992 - 14 U 880/91
- BGH, 13.12.1979 - III ZR 133/78
Verstoß gegen das Verbot der "reformatio in peius" - Ermessensspielraum des …
- BGH, 24.03.1983 - III ZR 129/82
Anforderungen an Beweislast gegen Vollstreckungstitel - Unterscheidung von …
- BGH, 18.09.1969 - VII ZR 137/67
Stellvertretende Erteilung eines Auftrags im Namen eines Dritten - …
- BGH, 21.09.1978 - II ZR 65/77
Entscheidungserheblichkeit der Nichtigkeit des der Wechselbegebung …
- BGH, 10.04.1978 - II ZR 3/77
Wechselmäßige Haftung eines Vertreters an Stelle des Ausstellers oder des …
- BGH, 10.02.1972 - VII ZR 76/70
Voraussetzungen für das Vorliegen eines Einigungsmangels - Anforderungen an die …
Rechtsprechung
BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Prof. Dr. Lorenz
Verfälschung eines Wechsels, Gültigkeits- oder Zurechenbarkeitseinwendung?
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Klage gegen eine Bank auf Bezahlung eines Betrags aus einem angenommenen Wechsel; Streit über die Höhe des Wechsels; Vorliegen eines Blankowechsels; Nachträgliches Umschreiben eines Wechsels
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65
- BGH, 25.03.1968 - II ZR 208/64
Papierfundstellen
- BGHZ 47, 95
- NJW 1967, 1037
- NJW 1967, 1464 (Ls.)
- MDR 1967, 468
- DB 1967, 678
Wird zitiert von ... (3) Neu Zitiert selbst (4)
- RG, 13.03.1940 - II 163/39
Haftet der erste Geber eines Wechsels einem gutgläubigen dritten Erwerber auf die …
Auszug aus BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65
Der Grundsatz des Art. 10 WG über die abredewidrige Ausfüllung eines unvollständigen Wechels ist auch nicht entsprechend anzuwenden (Abweichung von RGZ 164, 10).*).Das Reichsgericht ist in der Entscheidung RGZ 164, 10, 13 (vgl. bereits RGZ 2, 97) zu der Auffassung gelangt, die entsprechende Anwendung des Art. 10 WG sei geboten, wenn ein Wechsel begeben werde, bei dem ein neben der Ziffernangabe vorhandener und zur Einfügung der Wechselsumme in Buchstaben bestimmter Raum freigelassen und der Wechselnehmer ausdrücklich oder stillschweigend ermächtigt worden ist, diesen Raum auszufüllen.
Das zeigen alle entschiedenen Fälle dieser Art (RGZ 164, 10, 11; OLG Kassel JW 1932, 2633 Nr. 4; OLG Stuttgart JW 1937, 820 Nr. 14: "In Voraussicht einer Beanstandung bei Abweichung zwischen beiden Zahlen" wurde auch die Ziffernangabe geändert; vgl. auch LG Nürnberg-Fürth NJW 1961, 1775; ferner OLG Wien vom 5. Februar 1936, von Caemmerer, Internat. Rechtsprechung zum Genfer Einheitl. Wechsel- und Scheckrecht, Art. 6 WG Nr. 4, wo Art. 69 WG angewendet wird).
- RG, 15.11.1929 - II 271/29
Kann bei einem vom Akzeptanten durch nachträgliche Erhöhung der Wechselsumme …
Auszug aus BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65
Dann wäre die Berufung auf die Verfälschung als Rechtsmißbrauch unzulässig (RGZ 126, 223). - RG, 16.10.1880 - I 822/80
Wechselblankett
Auszug aus BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65
Das Reichsgericht ist in der Entscheidung RGZ 164, 10, 13 (vgl. bereits RGZ 2, 97) zu der Auffassung gelangt, die entsprechende Anwendung des Art. 10 WG sei geboten, wenn ein Wechsel begeben werde, bei dem ein neben der Ziffernangabe vorhandener und zur Einfügung der Wechselsumme in Buchstaben bestimmter Raum freigelassen und der Wechselnehmer ausdrücklich oder stillschweigend ermächtigt worden ist, diesen Raum auszufüllen. - RG, 05.12.1882 - II 389/82
Fälschung eines Wechsels; Wechselrechtliche verpflichtung eines Trassanten, …
Auszug aus BGH, 13.02.1967 - II ZR 208/65
Bei jedem Fälschungseinwand wäre sonst, worauf schon RGZ 8, 42, 44 hingewiesen hat, die Haftung danach zu beurteilen, ob sich die Fälschung bei genügender Sorgfalt hätte vermeiden lassen, indem z.B. längere Striche gemacht und keine Lücken gelassen wurden.
- LG Frankfurt/Main, 13.03.2009 - 5 O 57/06
Spruchverfahren: Anspruch auf bare Zuzahlung aufgrund der Unangemessenheit eines …
Die frühere Rechtsprechung des BGH, nach der Börsenkurse zu stark von "spekulativen Einflüssen und sonstigen nicht wertbezogenen Faktoren wie politischen Ereignissen, Gerüchten, Informationen und psychologischen Momenten" abhängig seien, um zuverlässige Aussagen über den wahren Wert des Unternehmens zuzulassen (vgl. BGH NJW 1967, 1464) ist durch die verfassungsgerichtliche Rechtsprechung und durch die diese Rechtsprechung konkretisierende Rechtsprechung des BGH (BGH AG 2001, 417 ff) überholt. - BGH, 26.05.1986 - II ZR 260/85
Haftung für spätere Verfälschung des Wechseltextes
Der Zeichner eines Wechsels, der die Betragsangabe in Ziffern und Buchstaben nicht so in den Wechsel eingesetzt hat, daß nichts hinzugeschrieben werden kann (z.B. Weglassen von Füllstrichen), haftet einem gutgläubigen Erwerber des Wechsels nicht wechselmäßig kraft zurechenbar veranlaßtem Rechtsschein für die spätere Verfälschung des Wechseltextes (Bestätigung von BGHZ 47, 95 [BGH 13.02.1967 - II ZR 208/65]).Die Frage, ob trotzdem eine Haftung aus zurechenbar veranlaßtem Rechtsschein in Betracht kommt, wenn der Zeichner den Wechsel lückenhaft oder ohne Füllstriche ausfüllt, und dadurch die Fälschung erleichtert, hat der Senat im Urteil vom 13. Februar 1967 (BGHZ 47, 95, 99) [BGH 13.02.1967 - II ZR 208/65] verneint.
Mit seiner gegenteiligen Auffassung folgt das Berufungsgericht der im neueren wechselrechtlichen Schrifttum (Rehfeldt, JuS 1963, 148;… Canaris, Die Vertrauenshaftung im deutschen Privatrecht, 1971, S. 247 f.; Deubner, NJW 1967, 1464;… Hueck/Canaris, Recht der Wertpapiere, 11. Aufl. S. 142;… Rehfeldt/Zöllner, Wertpapierrecht, 12. Aufl., S. 67 Thomsen, Die Einwendungslehre im englischen und deutschen Wechselrecht, 1977, S. 276 f.; Koller, WM 1981, 210, 217;… Baumbach/Hefermehl, WechselG und ScheckG, 15. Aufl. Art. 69 WG Rz. 8 f., anders noch in der 13. Aufl. WG Art. 69 Rz. 5) vertretenen Meinung, Art. 69 Satz 2 WG schließe eine Haftung wegen zurechenbar veranlaßten Rechtsscheins nicht aus, wenn der Zeichner durch "verkehrswidrige" Ausfüllung des Wechsels (z.B. Unterlassung von Füllstrichen) ein erhöhtes und vermeidbares Verfälschungsrisiko hervorgerufen habe.
Dieser Ansicht vermag der Senat nicht zu folgen; er hält demgegenüber an seiner Rechtsauffassung im Urteil vom 16. Februar 1967 (BGHZ 47, 95, 99) [BGH 13.02.1967 - II ZR 208/65] fest.
- OLG Hamburg, 06.06.2019 - 6 U 160/17
Sachdienlichkeit Abstandnahme von einem Urkundenprozess in Berufungsinstanz
Wenn gemäß § 595 Abs. 2 ZPO nur der Antrag auf Parteivernehmung in Betracht kommt, ist etwa eine Parteivernehmung von Amts wegen unzulässig (vgl. BGHZ 47, 95, zitiert nach juris, Tz. 10).