Rechtsprechung
BGH, 11.07.1988 - II ZR 355/87 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Warenterminoption - Vermittler - Schriftliche Aufklärungspflicht - Verschulden bei Vertragsabschluß
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 826
Aufklärungspflichten des Vermittlers von Londoner Warenterminoptionen - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- gesellschaftsrechtskanzlei.com (Leitsatz/Kurzinformation)
Anlageberatung und Warenterminoption, Haftung wegen sittenwidriger Schädigung gemäß § 826 BGB, Warenterminoptionen
Papierfundstellen
- BGHZ 105, 108
- NJW 1988, 2882
- NJW-RR 1988, 1450 (Ls.)
- ZIP 1988, 1098
- MDR 1988, 1030
- WM 1988, 1255
- BB 1988, 1779
- DB 1988, 2144
Wird zitiert von ... (98) Neu Zitiert selbst (3)
- BGH, 11.01.1988 - II ZR 134/87
Anforderungen an eine Informationsbroschüre über die Risiken von …
Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 355/87
Nach der ständigen Rechtsprechung des Senats fügt der Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die Londoner Warenterminoptionen vermittelt und hohe Provisionen in die vom Kunden zu zahlende Prämie einbezieht, dem Optionskäufer in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise dann vorsätzlich Schaden zu, wenn er veranlaßt oder bewußt nicht verhindert, daß die Gesellschaft den in die Einzelheiten der Geschäftsabwicklung nicht eingeweihten Optionserwerber über die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Risiken des Optionsgeschäfts, insbesondere über die Höhe und Bedeutung der an der Londoner Börse zu zahlenden Optionsprämie nicht aufklärt (vgl. zuletzt umfassend Sen. Urt. vom 11. Januar 1988 - II ZR 134/87, WM 1988, 291).Es muß ferner dargelegt werden, ob und in welcher Höhe ein Aufschlag genommen wird und daß jeder Aufschlag auf die Londoner Börsenoptionsprämie die Gewinnerwartung verschlechtert, weil ein höherer Kursausschlag als der vom Börsenfachhandel als realistisch angesehene notwendig ist, um in die Gewinnzone zu kommen (vgl. Sen. Urt. vom 11. Januar 1988 aaO m. w. Nachw.).
- BGH, 13.12.1984 - III ZR 20/83
Nachbarrechtliche Vorschriften als Schutzgesetze; Beweislast bei Verletzung eines …
Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 355/87
Vielmehr sind die Umstände zu widerlegen, die nach dem substantiierten Vortrag der anderen Partei für das Positive, hier also die Schulung der Verkäufer und die Anweisung zur Aufklärung, sprechen (vgl. BGH Urt. vom 13. Dezember 1984 - III ZR 20/83, NJW 1985, 1774, 1775). - BGH, 16.02.1981 - II ZR 179/80
Aufklärungspflichten des Vermittlers von Warentermingeschäften
Auszug aus BGH, 11.07.1988 - II ZR 355/87
Die Verpflichtung des Vermittlers von Londoner Warenterminoptionen, die Optionskäufer über die Höhe der Londoner Optionsprämie aufzuklären und auf deren Bedeutung und die wirtschaftlichen Zusammenhänge hinzuweisen, kann grundsätzlich nur schriftlich und nicht ausschließlich fernmündlich erfüllt werden (Ergänzung zu BGHZ 80, 80 [BGH 16.02.1981 - II ZR 179/80] = NJW 1981, 1266).
- BGH, 20.01.2015 - XI ZR 316/13
Zu Beratungspflichten einer Bank bei Abschluss eines Währungsswap-Vertrages
Denn nach dieser Rechtsprechung ist nicht generell über Provisionen aufzuklären, sondern nur dann, wenn Aufschläge auf Prämien erhoben werden, die geeignet sind, den Gewinn zu einem erheblichen Teil aufzuzehren und die Chance auf einen Gewinn erheblich zu beeinträchtigen (BGH, Urteile vom 6. April 1981 - II ZR 84/80, NJW 1981, 1440, 1441 und vom 11. Juli 1988 - II ZR 355/87, BGHZ 105, 108, 109 ff.; Senat, Urteile vom 16. November 1993 - XI ZR 214/92, BGHZ 124, 151, 155 f., vom 24. September 1996 - XI ZR 244/95, WM 1997, 309, 310, vom 21. Oktober 2003 - XI ZR 453/02, NJW-RR 2004, 203, 204 und vom 30. März 2004 - XI ZR 488/02, WM 2004, 1132, 1133). - BGH, 09.03.2010 - XI ZR 93/09
BGH bejaht die deliktische Haftung einer ausländischen Brokerfirma wegen …
aa) Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs sind außerhalb des banküblichen Effektenhandels tätige gewerbliche Vermittler von Terminoptionen verpflichtet, Kaufinteressenten vor Vertragsschluss schriftlich die Kenntnisse zu vermitteln, die sie in die Lage versetzen, den Umfang ihres Verlustrisikos und die Verringerung ihrer Gewinnchance durch den Aufschlag auf die Optionsprämie richtig einzuschätzen (vgl. BGHZ 80, 80 ff.; BGHZ 105, 108, 110 f.; Senat BGHZ 124, 151, 154 ff.; Senatsurteile vom 13. Oktober 1992 - XI ZR 30/92, WM 1992, 1935 ff.; vom 1. Februar 1994 - XI ZR 125/93, WM 1994, 453 f.; vom 17. Mai 1994 - XI ZR 144/93, WM 1994, 1746, 1747; vom 2. Februar 1999 - XI ZR 381/97, WM 1999, 540, 541; vom 16. Oktober 2001 - XI ZR 25/01, WM 2001, 2313, 2314; vom 28. Mai 2002 - XI ZR 150/01, WM 2002, 1445, 1446; vom 1. April 2003 - XI ZR 385/02, WM 2003, 975, 976 f.; vom 21. Oktober 2003 - XI ZR 453/02, ZIP 2003, 2242, 2243; vom 26. Oktober 2004 - XI ZR 211/03, WM 2005, 27; vom 26. Oktober 2004 - XI ZR 279/03, WM 2005, 28, 29 und vom 22. November 2005 - XI ZR 76/05, WM 2006, 84, 86). - BGH, 16.11.1993 - XI ZR 214/92
Belehrungspflichten der Vermittler von Terminoptionen
Es muß ferner dargelegt werden, ob und in welcher Höhe ein Aufschlag genommen wird und daß jeder Aufschlag auf die Börsennoptionsprämie die Gewinnerwartung verschlechtert, weil ein höherer Kursausschlag als der vom Börsenfachhandel als realistisch angesehene notwendig ist, um in die Gewinnzone zu kommen (vgl. BGHZ 105, 108, 110 [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87]; BGH, Urteile vom 11. Januar 1988 - II ZR 134/87, WM 1988, 291, 293 und vom 6. Juni 1991 - III ZR 116/90, WM 1991, 1410, 1411) [BGH 06.06.1991 - III ZR 116/90].Die Angesprochenen sind regelmäßig auch nicht in der Lage, sich vor Abschluß der angebotenen Geschäfte die dafür erforderlichen weitreichenden Fachkenntnisse zu verschaffen (vgl. BGHZ 80, 80, 81 f. [BGH 16.02.1981 - II ZR 179/80]; 105, 108, 110 f. [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87]; Senatsurteil vom 17. März 1992 - XI ZR 204/91, WM 1992, 770, 771) [BGH 17.03.1992 - XI ZR 204/91].
Daß die Beklagte zu 1) 45% des Einsatzes für sich beansprucht, wird unter Verstoß gegen das Gebot, wichtige Informationen nicht durch die Plazierung in den Hintergrund treten zu lassen (BGHZ 105, 108, 114 [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87]; Senatsurteil vom 17. März 1992 - XI ZR 204/91, WM 1992, 770, 772) [BGH 17.03.1992 - XI ZR 204/91], erst nach mehrseitigen wenig bedeutsamen Informationen über einzelne Terminmärkte am Schluß der Broschüre 1 im Rahmen des Musters einer Auftragsbestätigung sowie unter der Überschrift "Technischer Ablauf" mitgeteilt.
Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs haftet der Geschäftsführer einer Optionsvermittlungs-GmbH deshalb gemäß § 826 BGB auf Schadensersatz, wenn er eine Broschüre verfaßt und verteilen läßt, in der er den Optionserwerbern vorsätzlich Tatsachen vorenthält, deren Kenntnis diese erst in die Lage versetzt hätte, die Auswirkungen des Aufschlags auf die Optionsprämie, d.h. die erhebliche Steigerung der Verlustrisiken und die entsprechende Verkürzung der Gewinnchancen zutreffend einzuschätzen (vgl. BGHZ 105, 108, 109 f. [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87]; BGH, Urteil vom 17. Mai 1982 - II ZR 9/82, WM 1982, 738, 740; BGH, Urteil vom 7. Februar 1983 - II ZR 285/81, WM 1983, 300, 301; BGH, Urteil vom 17. Mai 1984 - II ZR 275/83, WM 1984, 961, 962; BGH, Urteil vom 11. Januar 1988 - II ZR 134/87, WM 1988, 291, 292; Senatsurteil vom 13. Oktober 1992 - XI ZR 30/92, WM 1992, 1935 f. [BGH 13.10.1992 - XI ZR 30/92]).
- BFH, 19.02.1997 - XI R 1/96
Wertpapiere können gewillkürtes Betriebsvermögen eines Gewerbebetriebes sein; …
Auch Optionsgeschäften kommt daher spekulativer Charakter zu (vgl. BGH-Urteil vom 11. Juli 1988 II ZR 355/87, BGHZ 105, 108, 110;… BFH-Urteil in BFH/NV 1997, 105), der durch die sog. Hebelwirkung auf der Grundlage der rechnerischen Kursdifferenz zum Basiswert noch (z. T. erheblich) verstärkt wird (vgl. dazu im einzelnen Gablers Bank-Lexikon;… Gablers Wirtschafts-Lexikon, a. a. O.).Wie (unbedingte) Termingeschäfte ist somit auch der An- und Verkauf von Optionsscheinen in die Nähe von Spiel und Wette zu rücken (BGH-Urteil in BGHZ 105, 108, 112).
- BGH, 12.03.1996 - VI ZR 90/95
Persönliche Haftung des GmbH-Geschäftsführers
Eine Eigenhaftung des Geschäftsführers aus vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach § 826 BGB (hierzu BGH, Urteile vom 20. März 1986 - II ZR 141/85 - WM 1986, 734 und vom 11. Juli 1988 - II ZR 355/87 - NJW 1988, 2882, 2883) würde unter den vom Berufungsgericht erörterten Umständen jedenfalls voraussetzen, daß der Beklagte bei Verkauf des Pkw mit dem bevorstehenden Konkurs rechnete. - BGH, 17.03.1992 - XI ZR 204/91
Schadensersatzanspruch aus der Vermittlung von Warentermindirektgeschäften - …
Eine solche - weitreichende - Aufklärungspflicht ist für gewerbliche Vermittler von Warenterminoptionen anerkannt (vgl. BGHZ 80, 80, 81 f. [BGH 16.02.1981 - II ZR 179/80]; 105, 108, 110 f. [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87]; BGH, Urteil vom 11. Januar 1988 - II ZR 134/87, WM 1988, 291, 292 f.; BGH, Urteil vom 6. Juni 1991 - III ZR 116/90, WM 1991, 1410 f. [BGH 06.06.1991 - III ZR 116/90]; für Aktien- und Aktienindexoptionen: Senatsurteil vom 27. November 1990 - XI ZR 115/89, WM 1991, 127, 128) [BGH 27.11.1990 - XI ZR 115/89].Da der von Warenterminvermittlungsfirmen angesprochene Personenkreis typischerweise im Warenterminhandel unerfahren ist, kann nur durch eine schriftliche Belehrung erreicht werden, daß Kaufinteressenten in die Lage versetzt werden, ein zutreffendes Bild von solchen Geschäften zu gewinnen (BGHZ 105, 108, 110 f. [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87] für Warenterminoptionen).
Wichtige Informationen, wie etwa Hinweise auf die geschäftsspezifischen Risiken oder auf die Verschlechterung der Gewinnaussichten durch höhere als die üblichen Gebühren, dürfen drucktechnisch oder durch ihre Plazierung nicht in den Hintergrund treten (BGHZ 105, 108, 114) [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87].
Nach der Lebenserfahrung bringt der Verwender der Broschüre durch eine solche Gestaltung und Anordnung der Risikohinweise zum Ausdruck, daß es sich um unwichtige Mitteilungen handelt, die nicht gelesen zu werden brauchen (vgl. BGHZ 105, 108, 114) [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87].
- BGH, 28.05.2002 - XI ZR 150/01
Umfang der Aufklärungspflicht eines Terminoptionsvermittlers; Verjährung von …
Ferner ist darzulegen, ob und in welcher Höhe ein Aufschlag auf die Prämie erhoben wird, und daß ein solcher Aufschlag die Gewinnerwartung verschlechtert, weil ein höherer Kursausschlag als der vom Börsenfachhandel als realistisch angesehene notwendig ist, um in die Gewinnzone zu kommen (vgl. BGHZ 105, 108, 110; 124, 151, 154 f.; BGH, Urteile vom 11. Januar 1988 - II ZR 134/87, WM 1988, 291, 293 und vom 6. Juni 1991 - III ZR 116/90, WM 1991, 1410, 1411; Senat, Urteile vom 13. Oktober 1992 - XI ZR 30/92, WM 1992, 1935, 1936, vom 1. Februar 1994 - XI ZR 125/93, WM 1994, 453, 454, vom 2. Februar 1999 - XI ZR 381/97, WM 1999, 540, 541 und vom 16. Oktober 2001 - XI ZR 25/01, WM 2001, 2313, 2314). - OLG Düsseldorf, 26.04.1996 - 22 U 1/96 Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung fügt der Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die gegen Provision Warentermin-und Börsengeschäfte vermittelt, dem Kunden dann in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise vorsätzlich Schaden zu, wenn er veranlaßt oder bewußt nicht verhindert, daß die Gesellschaft den in die Einzelheiten nicht eingeweihten Kunden über die wirtschaftlichen zusammenhänge und Risiken von Termingeschäften nicht ordnungsgemäß aufklärt (vgl. BGHZ 105, 108, 109 f; BGH WM 1994, 152 f; BGH WM 1994, 453 ; OLG Düsseldorf WM 1989, 175; OLG Düsseldorf NJW-RR 1993, 1520, 1521; OLG Düsseldorf NJW 1995, 404, 405).
Sofern es sich nicht ausnahmsweise um einen erfahrenen Anleger handelt, der einer Aufklärung nicht bedarf, muß nach der ständigen höchstrichterlichen Rechtsprechung (BGHZ 80, 80, 83 f; BGH WM 1985, 81, 82; WM 1986, 734; WM 1987, 103 ; WM 1988, 291, 292; BGHZ 105, 108, 110 f; WM 1991, 1410, 1411; NJW 19921 1879, 1880; WM 1994, 492) dem Käufer einer Warenterminoption im Zusammenhang mit der Aufklärung über die Risiken des Optionsgeschäftes insbesondere die Höhe der Optionsprämie an der Börse genannt werden.
Dem gewerblichen Vermittler obliegen daher in beiden Bereichen gleiche Aufklärungspflichten über Höhe und wirtschaftliche Bedeutung der Optionsprämie sowie über Umfang und Auswirkungen der von ihm zusätzlich verlangten Vergütung (vgl. BGHZ 105, 108, 110; WM 1991, 1410, 1411; WM 1992, 1935, 1936; 1994, 149, 150; 1994, 453, 454).
Dies gilt insbesondere auch für den Hiwneis auf die Verschlechterung der Gewinnaussichten durch höhere als die üblichen Gebühren (BGHZ 105, 108, 114; WM 1992, 1879, 1880).
Ebenso braucht nicht näher darauf eingegangen zu werden, ob die Broschüre in formeller Hinsicht dem Erfordernis entspricht, wichtige Informationen nicht durch die Plazierung in den Hintergrund treten zu lassen (vgl. hierzu allgemein BGHZ 105, 108, 114) - dies kann es beispielsweise erforderlich machen, besonders wichtige Ausführungen und nicht nur, wie hier geschehen, unterschiedslos sämtliche Überschriften, durch Fettdruck und gesondere Umrahmung hervorzuheben.
- OLG Düsseldorf, 09.02.2007 - 17 U 257/06
Aufklärungspflichten eines zur Wahrnehmung von spekulativen Börsenterminen …
Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung, der der Senat in ebenfalls ständiger Rechtsprechung folgt, fügt der Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die Börsentermin- oder -optionsgeschäfte der vorliegenden Art vermittelt, dem Optionserwerber in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise dann vorsätzlich Schaden zu, wenn er veranlasst oder bewusst nicht verhindert, dass die Gesellschaft den in die Einzelheiten nicht eingeweihten Optionskäufer über die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Risiken des Börsentermin- oder -optionsgeschäftes nicht ordnungsgemäß aufklärt (vgl. BGHZ 105, 108, 109; BGH WM 1988, 291, 292; BGH WM 1992, 1935; BGH NJW 2002, 2777; BGH NJW-RR 2003, 923; BGH NJW-RR 2004, 203, 206; vgl. auch Senatsurteile vom 26.01.2001 - 17 U 122/00 - und Senatsurteil vom 05.07.2002 - 17 U 200/01).Diese Aufklärung muss dabei, will sie ihren Zweck nicht verfehlen, grundsätzlich schriftlich und darf nicht ausschließlich fernmündlich erfolgen (vgl. BGHZ 105, 108, 110 f.; BGH NJW 1991, 1947, 1948; BGH NJW 1992, 1879, 1880; BGH NJW-RR 2004, 203, 204 m.w.Nachw.).
Wichtige Hinweise, wie etwa solche auf die geschäftsspezifischen Risiken und auf die Verschlechterung der Gewinnaussichten durch höhere als die üblichen Gebühren dürfen dabei drucktechnisch oder durch ihre Plazierung nicht in den Hintergrund treten (vgl. BGHZ 105, 108, 114; BGH NJW 1992, 1879, 1880), sondern müssen schriftlich und in einer für den flüchtigen Leser auffälligen Form erfolgen, wobei die Hinweise weder durch Beschönigungen noch durch Werbeaussagen noch auf andere Weise beeinträchtigt werden dürfen (vgl. BGH WM 1994, 149, 150; BGH WM 1994, 453, 454; BGH WM 1994, 1746, 1747).
Die Warnungen bleiben so im Abstrakten stehen und verfehlen damit ihren eigentlichen Zweck, dem Kunden die Gefährlichkeit gerade des von ihm einzugehenden konkreten Geschäftes nahezubringen (vgl. BGHZ 105, 108, 113 f; BGH WM 1991, 1410, 1412; BGH NJW 1994, 512, 513 = WM 1994, 149, 150; BGH NJW-RR 2004, 203, 204 m.w.Nachw.).
- BGH, 13.10.1992 - XI ZR 30/92
Aufklärungspflichten des Vermittlers von Stillhalteroptionsgeschäften
Auszugehen ist von der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, wonach die Anbieter oder Vermittler von Börsentermingeschäften ihre in die Einzelheiten der Geschäftsabwicklung nicht eingeweihten Kunden über die wirtschaftlichen Zusammenhänge und die Risiken derartiger Geschäfte sowie über Höhe und Bedeutung der börsenmäßigen Optionsprämien und etwaiger Aufschläge auf diese Prämien aufzuklären haben (vgl. BGHZ 80, 80, 81 ff. [BGH 16.02.1981 - II ZR 179/80]; 105, 108, 110 [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87]; BGH, Urteil vom 6. Juni 1991 - III ZR 116/90 = WM 1991, 1410, 1411 [BGH 06.06.1991 - III ZR 116/90]; jeweils m.w.Nachw.).Vielmehr kann auch der Geschäftsführer einer solchen Gesellschaft nach § 826 BGB zum Schadensersatz verpflichtet sein, wenn er veranlaßt oder bewußt nicht verhindert, daß die Gesellschaft die in die Einzelheiten der Geschäftsabwicklung nicht eingeweihten Kunden über die wirtschaftlichen Zusammenhänge und die Risiken des Geschäfts nicht aufklärt (BGHZ 105, 108, 109 f.) [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87].
Die hier erforderliche Aufklärung kann ebenso wie in den Fällen des Optionserwerbsgeschäfts (vgl. dazu BGHZ 105, 108, 110 f.) [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87] und des Warentermindirektgeschäfts (vgl. dazu Senatsurteil vom 17. März 1992 - XI ZR 204/91I ZR 204/91 = WM 1992, 770, 771) [BGH 17.03.1992 - XI ZR 204/91] ihren Zweck nur erfüllen, wenn sie schriftlich erteilt wird.
Die Tatsache, daß der Kläger alle Tatbestandsmerkmale des § 826 BGB darzulegen und notfalls zu beweisen hat, ändert nichts daran, daß es Sache der Beklagten zu 2) war, zunächst einmal im einzelnen vorzutragen, was sie unternommen hat, um eine gehörige Aufklärung der Kunden durch die Verkäufer sicherzustellen (BGHZ 105, 108, 115) [BGH 11.07.1988 - II ZR 355/87].
- BGH, 26.10.2004 - XI ZR 279/03
Voraussetzungen eines Schadensersatzanspruchs wegen Beihilfe zur Vermittlung von …
- BGH, 01.04.2003 - XI ZR 385/02
Pflicht des Terminoptionsvermittlers zur Aufklärung über Folgen eines Disagios; …
- BGH, 01.02.1994 - XI ZR 125/93
Belehrungspflichten von Terminoptionsvermittlern; Rechtsstellung von …
- BGH, 12.03.2002 - XI ZR 258/01
Geschäfte mit Aktienanleihen sind keine Börsentermingeschäfte
- BGH, 21.10.2003 - XI ZR 453/02
Aufklärung über die Risiken von Börsentermingeschäften
- OLG Stuttgart, 27.10.2010 - 9 U 148/08
Beratungsvertrag: Aufklärungspflichten einer Bank im Zusammenhang mit einem …
- OLG Düsseldorf, 05.07.2002 - 17 U 200/01
- OLG Düsseldorf, 07.09.2000 - 6 U 186/99
Ankauf und Verkauf von Wertpapieren; Vermittlung; Aufklärung über die Risiken von …
- BGH, 05.05.1992 - XI ZR 242/91
Einwendungsdurchgriff bei Verbindung von Kauf- und Finanzierungsgeschäft zu …
- OLG Düsseldorf, 18.03.1999 - 6 U 101/95
- BGH, 27.11.1990 - XI ZR 115/89
Aufklärungspflicht des Vermittlers von Aktien- und Aktienindex-Optionen; …
- OLG Düsseldorf, 15.07.2004 - 6 U 158/03
Umfang der Prospekthaftung
- OLG Düsseldorf, 07.03.2002 - 6 U 45/01
- BGH, 22.06.1993 - XI ZR 215/92
Aufklärungspflicht bei Warenterminoptionen vor Auftragserteilung
- OLG Düsseldorf, 29.01.2009 - 6 U 256/07
Haftung eines ausländischen Brokerhauses für Verluste eines deutschen Anlegers …
- BGH, 06.06.1991 - III ZR 116/90
Aufklärungspflicht des gewerblichen Vermittlers von Warenterminoptionsgeschäften; …
- BGH, 16.10.2001 - XI ZR 25/01
Schadensersatzansprüche gegen den Vermittler von Börsenterminoptionsgeschäften
- OLG Schleswig, 13.06.2002 - 5 U 78/01
Sittenwidrigkeit des Beitritts als stiller Gesellschafter zu einer …
- BGH, 30.03.2004 - XI ZR 488/02
Aufklärungspflicht der Betreuer von Kapitalanlegern
- BGH, 17.05.1994 - XI ZR 144/93
Haftung nach den Grundsätzen der Prospekthaftung - Aufklärungspflichten …
- OLG Düsseldorf, 26.06.2008 - 6 U 146/07
Schadensersatz im Zusammenhang mit der Durchführung von Börsentermingeschäften; …
- OLG Düsseldorf, 06.12.2013 - 7 U 36/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Düsseldorf, 29.01.2009 - 6 U 254/07
Abwehr des auschließlichen Gerichtsstands durch Vereinbarung einer …
- OLG Düsseldorf, 20.12.2007 - 6 U 224/06
Haftung des Brokers für sittenwidrige Börsentermingeschäfte eines kooperierenden …
- OLG Frankfurt, 22.01.2004 - 16 U 21/00
Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung bei der Vermittlung von Optionsgeschäften: …
- OLG Düsseldorf, 19.03.2009 - 6 U 46/08
Maßgeblichkeit der Schiedsfähigkeit beim Abschluss eines …
- OLG Düsseldorf, 06.03.2008 - 6 U 109/07
Anspruch auf Schadensersatz bei Vorliegen einer kick-back Vereinbarung im …
- OLG Düsseldorf, 20.12.2007 - 6 U 242/06
Internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte bei einer unerlaubten Handlung; …
- BGH, 01.04.2003 - XI ZR 386/02
Pflicht des Terminoptionsvermittlers zur Aufklärung über Folgen eines Disagios; …
- OLG Düsseldorf, 07.05.2009 - 6 U 96/08
Maßgeblichkeit der Schiedsfähigkeit beim Abschluss eines …
- OLG Düsseldorf, 19.02.2009 - 6 U 18/08
Inanspruchnahme auf Schadensersatz wegen spekulativer Geschäften einer …
- OLG Düsseldorf, 07.05.2009 - 6 U 95/08
Durchbrechung des Grundsatzes der Haftung des jeweils kundennächsten Unternehmens …
- OLG Bamberg, 07.02.1997 - 6 U 62/96
Erstattung von Verlusten aus Börsentermingeschäften; Bereicherungsrechtliche …
- BGH, 25.10.1994 - XI ZR 43/94
Aufklärungspflicht von Banken bei Geschäften mit selbständigen Optionsscheinen
- OLG Düsseldorf, 19.02.2009 - 6 U 110/07
Schadensersatz bei spekulativen Geschäften einer Brokerfirma im Ausland; Klärung …
- BGH, 26.11.1991 - XI ZB 10/91
Überwachung des Rechtsmittelauftrags - Zulässigkeit nachgereichten Vorbringens …
- OLG Düsseldorf, 20.12.2007 - 6 U 225/06
Internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte bei einer unerlaubten Handlung; …
- OLG Düsseldorf, 29.12.2009 - 6 U 9/09
Maßgeblichkeit der Schiedsfähigkeit beim Abschluss eines …
- OLG Düsseldorf, 10.10.2014 - 7 U 39/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Hamm, 16.12.2010 - 21 U 38/10
Einstandspflicht des Werkunternehmers für Mangelfolgeschäden nach dem bis zum …
- OLG Düsseldorf, 09.02.2007 - 17 U 39/06
Zur Wirksamkeit ausländischer Schiedsabreden - Erstreckung der Abgeltungsklausel …
- OLG Düsseldorf, 06.12.2013 - 7 U 35/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- AG Andernach, 24.11.2006 - 6 C 795/06
- OLG Düsseldorf, 13.02.2003 - 6 U 102/02
- LG Düsseldorf, 19.02.2002 - 10 O 204/01
Pflicht zur umfassenden Aufklärung bei Vermittlung von Anteilen an …
- OLG Bremen, 08.08.1990 - 1 U 182/89
Voraussetzungen für einen Anspruch auf Schadensersatz; Anforderungen an die …
- OLG Düsseldorf, 13.09.2007 - 6 U 96/06
Beratungspflichten eines Vermittlers hochspekulativer, marktenger Aktien
- OLG Düsseldorf, 07.03.1997 - 22 U 209/96
Beginn der Verjährung von Schadensersatzansprüchen gegen den Vermittler von …
- BGH, 05.03.1991 - XI ZR 151/89
Anspruch auf Schadensersatz wegen unzureichender Aufklärung - Aufklärungspflicht …
- LG Frankfurt/Main, 19.12.2003 - 21 O 485/02
Haftung des Vermögensverwalters bei unterlassener Aufklärung über Aktien mit …
- OLG Hamm, 29.09.2011 - 2 U 101/09
Begriff der Montageanleitung i.S. von § 434 Abs. 2 S. 2 BGB
- OLG Düsseldorf, 02.07.2009 - 6 U 49/08
Anforderungen an die Risikoaufklärung im Rahmen einer Kapitalanlage durch den …
- KG, 12.09.2002 - 8 W 197/02
Darlegungs- und Beweislast bei Inanspruchnahme eines Vermittlers von …
- OLG Düsseldorf, 10.10.2014 - 7 U 40/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Düsseldorf, 08.05.2006 - 6 U 121/04
Pflichten eines Vermittlers von ungewöhnlichen Anlagegeschäften
- OLG Düsseldorf, 24.10.2014 - 7 U 46/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Düsseldorf, 24.10.2014 - 7 U 42/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Düsseldorf, 20.04.2011 - 15 U 49/09
Schadensersatzanspruch im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Beteiligung an dem …
- OLG Düsseldorf, 24.10.2014 - 7 U 43/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Düsseldorf, 10.10.2014 - 7 U 38/12
Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte für die Geltendmachung von …
- OLG Düsseldorf, 20.04.2011 - 15 U 93/09
Haftung des Geschäftsführers der Eigenkapitalvermittlerin eines geschlossenen …
- OLG Düsseldorf, 07.10.2010 - 6 U 116/09
Anspruch auf Schadensersatz bei Vermittlung von verlustbringenden …
- BGH, 30.09.1992 - XII ZB 89/92
Wiedereinsetzung in den vorigen Stand: Beachtung der Rechtsmittelfristen bei …
- KG, 16.05.2001 - 29 U 7237/00
Pflicht der Bank zur schriftlichen Risikoaufklärung bei Erwerb von Reverse …
- OLG Düsseldorf, 31.01.2008 - 6 U 21/07
Schadensersatzpflicht des Vermögensverwalters wegen unterlassener Aufklärung über …
- OLG Düsseldorf, 20.10.2005 - 6 U 6/05
Aufklärungspflicht der Bank über Provisionsvereinbarungen mit für den Kunden …
- LG Düsseldorf, 29.02.2008 - 15 O 234/06
Schadensersatz wegen der Verletzung von Aufklärungspflichten im Zusammenhang mit …
- OLG Köln, 27.10.1995 - 19 U 275/94
Ursächlichkeit des Aufklärungsmangels vor dem 1. Börsentermingeschäft für (alle) …
- LG Düsseldorf, 10.11.2009 - 15 O 234/06
Anspruch auf Schadensersatz wegen der Verletzung von Aufklärungspflichten im …
- OLG Düsseldorf, 08.04.2004 - 17 U 182/03
Aufklärungspflichten des Geschäftsführers einer GmbH bei Optionstermingeschäften
- OLG Düsseldorf, 05.05.2000 - 22 U 204/99
Haftung des Anlagevermittlers - GmbH-Geschäftsführer - Optionsgeschäfte
- FG Schleswig-Holstein, 04.12.1997 - III 790/94
Gewerbliche Betätigung bei Wertpapiergeschäften?
- BGH, 30.06.1992 - XI ZR 236/91
Anspruch aus Darlehensvertrag - Anspruch auf Schadensersatz wegen Verletzung von …
- BGH, 05.05.1992 - XI ZR 235/91
Anspruch auf Rückzahlung eines Darlehens aus Darlehensvertrag und Bürgschaft - …
- LG Düsseldorf, 09.11.1999 - 6 O 191/99
Schadenersatzbegehren auf Grundlage eines Kaufs von amerikanischen Billigaktien …
- BGH, 05.05.1992 - XI ZR 237/91
Unwirksamkeit eines Darlehensvertrages - Verletzung von Aufklärungspflichten - …
- LG Frankfurt/Main, 28.10.1991 - 21 O 71/90
- LG Düsseldorf, 29.09.2011 - 8 O 540/10
- OLG Düsseldorf, 20.10.1999 - 15 U 221/96
Prospekthaftung des faktischen Geschäftsführers
- OLG Köln, 16.03.1989 - 12 U 197/88
Ausschließlicher Gerichtsstand in AGB-Klauseln und internationale Zuständigkeit; …
- OLG Düsseldorf, 16.05.1997 - 22 U 236/96
- BGH, 31.05.1990 - III ZR 12/90
Ablehnung der Annahme einer Revision
- OLG Düsseldorf, 05.08.2004 - 6 U 195/03
- OLG Düsseldorf, 20.10.1999 - 15 U 226/96
- LG Düsseldorf, 20.10.2011 - 14d O 197/09
Prospekthaftung im engeren Sinne knüpft an typisiertes Vertrauen an; Anknüpfung …
- FG Baden-Württemberg, 05.05.1993 - 5 K 134/91
- OLG Düsseldorf, 18.01.2001 - 6 U 95/00
- LG Stade, 06.07.2005 - 5 O 433/04