Weitere Entscheidung unten: BGH, 29.04.2021

Rechtsprechung
   BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2021,52570
BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20 (https://dejure.org/2021,52570)
BGH, Entscheidung vom 25.11.2021 - III ZR 202/20 (https://dejure.org/2021,52570)
BGH, Entscheidung vom 25. November 2021 - III ZR 202/20 (https://dejure.org/2021,52570)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2021,52570) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (7)

  • bundesgerichtshof.de PDF
  • IWW

    § 544 Abs. 9 ZPO, Verordnung (EG) Nr. 715/2007, Art. 3 Nr. 10, Art. 5 Abs... . 1, 2 VO (EG) Nr. 715/2007, § 826 BGB, Art. 5 Abs. 2 VO (EG) Nr. 715/2007, Art. 5 Abs. 2 Satz 2 Buchst. a VO (EG) Nr. 715/2007, Art. 103 Abs. 1 GG, Art. 5 Abs. 2 Satz 1 VO (EG) Nr. 715/2007

  • Wolters Kluwer

    Anspruch auf Schadensersatz wegen Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen für die Abgasreinigung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    Anspruch auf Schadensersatz wegen Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen für die Abgasreinigung

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Sonstiges (2)

  • anwalt.de (Äußerung von Verfahrensbeteiligten)

    Im Abgasskandal wieder auf der Seite geschädigter Verbraucher!

  • anwalt.de (Äußerung von Verfahrensbeteiligten)

    Positiver Impuls im Audi-Dieselskandal

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (117)Neu Zitiert selbst (13)

  • BGH, 28.01.2020 - VIII ZR 57/19

    Missachtung substantiierten Vorbringens zum Sachmangel betreffend

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Die Nichtberücksichtigung erheblicher Beweisangebote stellt einen Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG dar, wenn sie im Prozessrecht keine Stütze findet (st. Rspr.; vgl. nur BGH, Beschluss vom 28. Januar 2020 - VIII ZR 57/19, NJW 2020, 1740 Rn. 4; siehe auch OLG Köln, Urteil vom 12. März 2020 - 3 U 55/19, juris Rn. 27; jew. m. zahlr.

    Sind diese Anforderungen erfüllt, ist es Sache des Tatrichters, in die Beweisaufnahme einzutreten und dabei gegebenenfalls die benannten Zeugen oder die zu vernehmende Partei nach weiteren Einzelheiten zu befragen oder einem Sachverständigen die beweiserheblichen Streitfragen zu unterbreiten (st. Rspr.; vgl. nur Senat, Urteil vom 11. April 2013 - III ZR 80/12, juris Rn. 41; Beschluss vom 28. Mai 2015 - III ZR 318/14, juris Rn. 6; BGH, Beschlüsse vom 25. September 2018 - VI ZR 234/17, VersR 2019, 568 Rn. 8; vom 26. März 2019 - VI ZR 163/17, VersR 2019, 835 Rn. 11 und vom 28. Januar 2020 aaO Rn. 7 ff).

    Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Erwerber eines möglicherweise von dem "Dieselskandal" betroffenen Fahrzeugs mangels Sachkunde und Einblick in die Produktion des von der Gegenseite hergestellten und verwendeten Motors einschließlich des Systems der Abgasrückführung oder -verminderung regelmäßig keine sichere Kenntnis von Einzeltatsachen haben kann und letztlich auf Vermutungen angewiesen ist, die er nach Lage der Verhältnisse für wahrscheinlich oder möglich hält und auf ausreichend greifbare Gesichtspunkte stützen kann (vgl. BGH, Beschluss vom 28. Januar 2020 aaO Rn. 8 ff; OLG Köln aaO Rn. 36).

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 190/20

    Schadensersatzansprüche gegen die Daimler AG im Zusammenhang mit dem sogenannten

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Bereits der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit setzt voraus, dass diese Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden, und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. nur Senat, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/21, WM 2021, 2153 Rn. 21 ff; BGH, Urteile vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, WM 2021, 1609 Rn. 13 und vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, WM 2021, 2108 Rn. 16; Beschlüsse vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19, NJW 2021, 921 Rn. 19 und vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20, NJW 2021, 1814 Rn. 28).

    Dementsprechend haben sowohl das KBA als auch das zuständige Fachministerium den Einsatz eines Thermofensters, bei dem die Hersteller die Abgasreinigung temperaturabhängig zurückfahren, jedenfalls dann nicht grundsätzlich in Frage gestellt, wenn die Einrichtung notwendig sei, um den Motor vor Beschädigung oder Unfall zu schützen (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 aaO Rn. 31).

  • OLG Köln, 12.03.2020 - 3 U 55/19

    VW-Abgasskandal - Schadensersatzansprüche bei 3,0 V6 Dieselmotoren (EA 897)

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Die Nichtberücksichtigung erheblicher Beweisangebote stellt einen Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1 GG dar, wenn sie im Prozessrecht keine Stütze findet (st. Rspr.; vgl. nur BGH, Beschluss vom 28. Januar 2020 - VIII ZR 57/19, NJW 2020, 1740 Rn. 4; siehe auch OLG Köln, Urteil vom 12. März 2020 - 3 U 55/19, juris Rn. 27; jew. m. zahlr.
  • BGH, 13.04.2021 - VI ZR 493/19

    Gehörsverletzung im Schadensersatzprozess gegen den Kraftfahrzeughersteller im

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Dass das KBA bezüglich des konkreten Fahrzeugtyps bereits eine Rückrufaktion angeordnet hat, ist nicht Voraussetzung (BGH aaO Rn. 13; siehe auch BGH, Beschluss vom 13. April 2021 - VI ZR 493/19, WM 2021, 988 Rn. 7 ff: Es genügt der Vortrag, die Volkswagen AG habe öffentlich zugegeben, dass der Motor EA 189 eine illegale Abschalteinrichtung besitze, und das KBA habe eine aktuelle Überprüfung eingeleitet, weil es davon ausgehe, dass dieser Motor in das konkrete Fahrzeug eingebaut worden sei).
  • BGH, 26.03.2019 - VI ZR 163/17

    Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen des Vorliegens von

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Sind diese Anforderungen erfüllt, ist es Sache des Tatrichters, in die Beweisaufnahme einzutreten und dabei gegebenenfalls die benannten Zeugen oder die zu vernehmende Partei nach weiteren Einzelheiten zu befragen oder einem Sachverständigen die beweiserheblichen Streitfragen zu unterbreiten (st. Rspr.; vgl. nur Senat, Urteil vom 11. April 2013 - III ZR 80/12, juris Rn. 41; Beschluss vom 28. Mai 2015 - III ZR 318/14, juris Rn. 6; BGH, Beschlüsse vom 25. September 2018 - VI ZR 234/17, VersR 2019, 568 Rn. 8; vom 26. März 2019 - VI ZR 163/17, VersR 2019, 835 Rn. 11 und vom 28. Januar 2020 aaO Rn. 7 ff).
  • BGH, 19.01.2021 - VI ZR 433/19

    Erste BGH-Entscheidung zum Daimler-Thermofenster: Zurückverweisung wegen

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Bereits der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit setzt voraus, dass diese Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden, und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. nur Senat, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/21, WM 2021, 2153 Rn. 21 ff; BGH, Urteile vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, WM 2021, 1609 Rn. 13 und vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, WM 2021, 2108 Rn. 16; Beschlüsse vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19, NJW 2021, 921 Rn. 19 und vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20, NJW 2021, 1814 Rn. 28).
  • BGH, 28.05.2015 - III ZR 318/14

    Erstattung der Kosten für die Durchführung einer Marketingveranstaltung für ein

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Sind diese Anforderungen erfüllt, ist es Sache des Tatrichters, in die Beweisaufnahme einzutreten und dabei gegebenenfalls die benannten Zeugen oder die zu vernehmende Partei nach weiteren Einzelheiten zu befragen oder einem Sachverständigen die beweiserheblichen Streitfragen zu unterbreiten (st. Rspr.; vgl. nur Senat, Urteil vom 11. April 2013 - III ZR 80/12, juris Rn. 41; Beschluss vom 28. Mai 2015 - III ZR 318/14, juris Rn. 6; BGH, Beschlüsse vom 25. September 2018 - VI ZR 234/17, VersR 2019, 568 Rn. 8; vom 26. März 2019 - VI ZR 163/17, VersR 2019, 835 Rn. 11 und vom 28. Januar 2020 aaO Rn. 7 ff).
  • BGH, 13.07.2021 - VI ZR 128/20

    Weitere Entscheidung zum Daimler-Thermofenster

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Bereits der objektive Tatbestand der Sittenwidrigkeit setzt voraus, dass diese Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden, und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. nur Senat, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/21, WM 2021, 2153 Rn. 21 ff; BGH, Urteile vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, WM 2021, 1609 Rn. 13 und vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, WM 2021, 2108 Rn. 16; Beschlüsse vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19, NJW 2021, 921 Rn. 19 und vom 9. März 2021 - VI ZR 889/20, NJW 2021, 1814 Rn. 28).
  • BGH, 11.04.2013 - III ZR 80/12

    Haftung des als Mittelverwendungskontrolleur in einem Kapitalanlagemodell tätigen

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Sind diese Anforderungen erfüllt, ist es Sache des Tatrichters, in die Beweisaufnahme einzutreten und dabei gegebenenfalls die benannten Zeugen oder die zu vernehmende Partei nach weiteren Einzelheiten zu befragen oder einem Sachverständigen die beweiserheblichen Streitfragen zu unterbreiten (st. Rspr.; vgl. nur Senat, Urteil vom 11. April 2013 - III ZR 80/12, juris Rn. 41; Beschluss vom 28. Mai 2015 - III ZR 318/14, juris Rn. 6; BGH, Beschlüsse vom 25. September 2018 - VI ZR 234/17, VersR 2019, 568 Rn. 8; vom 26. März 2019 - VI ZR 163/17, VersR 2019, 835 Rn. 11 und vom 28. Januar 2020 aaO Rn. 7 ff).
  • BGH, 25.09.2018 - VI ZR 234/17

    Vorliegen eines Gehörsverstoßes wegen überspannter Anforderungen an die

    Auszug aus BGH, 25.11.2021 - III ZR 202/20
    Sind diese Anforderungen erfüllt, ist es Sache des Tatrichters, in die Beweisaufnahme einzutreten und dabei gegebenenfalls die benannten Zeugen oder die zu vernehmende Partei nach weiteren Einzelheiten zu befragen oder einem Sachverständigen die beweiserheblichen Streitfragen zu unterbreiten (st. Rspr.; vgl. nur Senat, Urteil vom 11. April 2013 - III ZR 80/12, juris Rn. 41; Beschluss vom 28. Mai 2015 - III ZR 318/14, juris Rn. 6; BGH, Beschlüsse vom 25. September 2018 - VI ZR 234/17, VersR 2019, 568 Rn. 8; vom 26. März 2019 - VI ZR 163/17, VersR 2019, 835 Rn. 11 und vom 28. Januar 2020 aaO Rn. 7 ff).
  • BGH, 25.05.2020 - VI ZR 252/19

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG überwiegend

  • BGH, 23.09.2021 - III ZR 200/20

    Haftung für unzulässige Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung

  • BGH, 09.03.2021 - VI ZR 889/20

    Erste Entscheidung zum Software-Update der Volkswagen AG bei einem Kauf nach

  • OLG Naumburg, 04.08.2023 - 7 U 77/22

    Erwerb eines Diesel-Gebrauchtwagens: Schadensersatzanspruch wegen einer

    Aus diesen muss sich jedenfalls ergeben, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung des Aggregats in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, BeckRS 2021, 4148; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 13 zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 12; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 16; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20, Rdn. 22; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 12; BGH, Beschluss vom 21. November 2021 - III ZR 202/20).

    Auch wenn es einer Partei grundsätzlich nicht verwehrt ist, Tatsachen zu behaupten, über die sie selbst kein zuverlässiges Wissen besitzt und auch nicht erlangen kann, muss sie diese dennoch auf Grundlage greifbarer Gesichtspunkte für wahrscheinlich oder möglich halten (st. Rspr., vgl. BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, Rdn. 12 zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 28. Januar 2020 - VIII ZR 57/19, Rdn. 8).

    Denn er kann sich im Ergebnis nur auf vermutete Tatsachen stützen, weil er mangels eigener Sachkunde und Einblick in die Produktion des von der Gegenseite hergestellten und verwendeten Fahrzeugmotors einschließlich des Systems der Abgasrückführung oder -verminderung keine gesicherte, unmittelbare Kenntnis von Einzeltatsachen haben kann (vgl. BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21, Rdn. 53; BGH, Beschluss vom 28. Januar 2020 - VIII ZR 57/19; BGH, Urteil vom 18. Mai 2021 - VI ZR 401/19, Rdn. 19; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 21, BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 22; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 2021, 41004, Rdn. 11).

    Vom Kläger ist zumindest zu verlangen, dass er hinreichend konkrete, greifbare Umstände bzw. Anhaltspunkte anführt, auf die er seinen Verdacht gründet, sein Fahrzeug weise eine oder mehrere unzulässige Abschalteinrichtungen auf (vgl. BGH, Beschluss vom 28. Januar 2020 - VIII ZR 57/19, ZIP 2020, 486, Rdn. 8; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 22 zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 23/b 24; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 2021, 41003 Rdn. 12; BGH, Urteil vom 26. Juni 2023 - VIa ZR 335/21, Rdn. 53).

    Was die Entwicklung und Implementierung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems (sog. Thermofenster) anbelangt, entspricht es der mittlerweile gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (vgl. BGH, Grundsatzurteil vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/19; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 72/21; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 13. Oktober 2021 - VII ZR 179/21, zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20), dass der unstreitige Einsatz eines sog. Thermofensters nicht ohne Hinzutreten weiterer Umstände auf ein sittenwidriges Handeln der Beklagten schließen lässt.

    Aus einer etwaig unterbliebenen Offenlegung der genauen Wirkungsweise des Thermofensters gegenüber der zuständigen Typengenehmigungsbehörde folgen jedenfalls noch keine Anhaltspunkte, die auf eine bewusste und gewollte Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung schließen lassen (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 26; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 20; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 2021, 41003).

    Im Hinblick auf die seinerzeit bestehende unsichere Rechtslage bei der Beurteilung der Zulässigkeit des Thermofensters kann zumindest ein besonders verwerfliches Verhalten nicht festgestellt werden (vgl. hierzu nur: BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 29/31; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 202/20, Rdn. 15).

    Die Interpretation der Beklagten und anderer Automobilhersteller zur Zulässigkeit von Thermofenstern unter dem Aspekt des Motorschutzes wurde danach aber von offizieller Stelle zumindest zu jener Zeit für vertretbar gehalten (vgl. BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 29/31; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 202/20, Rdn. 15).

  • OLG Bremen, 08.03.2024 - 2 U 67/21
    Sowohl das Kraftfahrtbundesamt als auch das zuständige Fachministerium haben seinerzeit den Einsatz eines Thermofensters auch mit Blick auf die Ausnahmevorschrift des Art. 5 Abs. 2 Satz 2 Buchst. a VO (EG) Nr. 715/2007 für rechtfertigungsfähig erachtet, wenn die Einrichtung notwendig sei, um den Motor vor Beschädigung oder Unfall zu schützen (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20 -, Rn. 31, juris; Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20 -, Rn. 15, juris; Urteil vom 13. Januar 2022 - III ZR 205/20 -, Rn. 24, juris).

    Im Hinblick auf diese nicht eindeutige Rechtslage - der Gerichtshof der Europäischen Union hat sich erstmals mit Urteil vom 17. Dezember 2020 (C-693/18, NJW 2021, 1216) mit der Auslegung der vorgenannten Ausnahmevorschrift befasst - können allein aus dem Einsatz eines Thermofensters keine Anhaltspunkte dafür hergeleitet werden, dass die für die Beklagte handelnden Personen dies als illegal angesehen und gebilligt haben (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20 -, Rn. 30 f., juris; Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20 -, Rn. 15, juris).

  • OLG Naumburg, 15.09.2023 - 7 U 3/23

    Gebrauchtwagenkaufvertrag: (Differenz-)Schadenersatzanspruch aufgrund der

    Aus diesen muss sich jedenfalls ergeben, dass die handelnden Personen bei der Entwicklung und/oder Verwendung des Aggregats in dem Bewusstsein handelten, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu verwenden, und den darin liegenden Gesetzesverstoß billigend in Kauf nahmen (vgl. BGH, Beschluss vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/20, BeckRS 2021, 4148; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20, Rdn. 13 zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21, Rdn. 12; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 16; BGH, Urteil vom 23. September 2021 - III ZR 200/20, Rdn. 22; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 12; BGH, Beschluss vom 21. November 2021 - III ZR 202/20 - BGH, Beschluss vom 21. März 2022 - VIa ZR 334/21, BeckRS 2022, 10201).

    Was die Entwicklung und Implementierung der temperaturabhängigen Steuerung des Emissionskontrollsystems (sog. Thermofenster) anbelangt, hat das Landgericht in dem angefochtenen Urteil vielmehr zu Recht und im Einklang mit den Rechtsprechungsgrundsätzen des Bundesgerichtshofes (vgl. BGH, Grundsatzurteil vom 19. Januar 2021 - VI ZR 433/19; BGH, Beschluss vom 09. März 2021 - VI ZR 889/19; BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - VI ZR 128/20; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 72/21; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 13. Oktober 2021 - VII ZR 179/21, zitiert nach juris; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20) festgestellt, dass der unstreitige Einsatz eines sog. Thermofensters nicht ohne Hinzutreten weiterer Umstände auf ein sittenwidriges Handeln der Beklagten schließen lässt.

    Selbst wenn der Senat zugunsten des Klägers unterstellen wollte, dass die Angaben der Beklagten zum Thermofenster im Typengenehmigungsverfahren unvollständig gewesen sein sollten, wäre zunächst die Typengenehmigungsbehörde nach dem Amtsermittlungsgrundsatz gemäß § 24 Abs. 1 S. 1 und S. 2 VwVfG gehalten gewesen, diese konkret zu erfragen, um sich selbst in die Lage zu versetzen, die Zulässigkeit der Abschalteinrichtung im streitgegenständlichen Fahrzeug zu prüfen (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20 Rdn. 26; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21, Rdn. 20; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 2021, 41003).

    Ein besonders verwerfliches Verhalten hat das Landgericht aber auch zu Recht im Hinblick auf eine unsichere Rechtslage bei der Beurteilung der Zulässigkeit des Thermofensters verneint (vgl. hierzu nur: BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 29/31; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 202/20, Rdn. 15).

    Die Interpretation der Beklagten und anderer Automobilhersteller zur Zulässigkeit von Thermofenstern unter dem Aspekt des Motorschutzes wurde danach aber von offizieller Stelle zumindest zu jener Zeit nicht für unvertretbar gehalten (vgl. BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn, 29/31; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 202/20, Rdn. 15).

    Eine möglicherweise falsche, aber dennoch zumindest vertretbare und von offizieller Stelle bislang auch nicht beanstandete bzw. sogar geteilte Gesetzesauslegung bzw. -anwendung durch die Organe der Beklagten kann eine besonders verwerfliche Gesinnung im Sinne des § 826 BGB und einen entsprechenden Vorsatzvorwurf jedenfalls noch nicht begründen (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 31; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 202/20).

    Die Interpretation der Beklagten und anderer Automobilhersteller zur Zulässigkeit von Thermofenstern unter dem Aspekt des Motorschutzes wurde danach aber von offizieller Stelle zumindest zu jener Zeit für vertretbar gehalten (vgl. BGH, Beschluss vom 15. September 2021 - VII ZR 2/21; BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 190/20, Rdn. 29/31; BGH, Beschluss vom 29. September 2021 - VII ZR 126/21; BGH, Beschluss vom 25. November 2021 - III ZR 202/20, BeckRS 202/20, Rdn. 15).

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.

Rechtsprechung
   BGH, 29.04.2021 - III ZR 202/20   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2021,13305
BGH, 29.04.2021 - III ZR 202/20 (https://dejure.org/2021,13305)
BGH, Entscheidung vom 29.04.2021 - III ZR 202/20 (https://dejure.org/2021,13305)
BGH, Entscheidung vom 29. April 2021 - III ZR 202/20 (https://dejure.org/2021,13305)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2021,13305) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (10)

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (3)

  • BGH, 28.07.2020 - VI ZB 94/19

    Ablehnung wegen Besorgnis der Befangenheit bei Entscheidung über einen

    Auszug aus BGH, 29.04.2021 - III ZR 202/20
    Maßgeblich ist, ob bei vernünftiger Würdigung aller Umstände Anlass gegeben ist, an der Unvoreingenommenheit und objektiven Einstellung des Richters zu zweifeln (st. Rspr.; vgl. etwa BGH, Beschlüsse vom 10. Dezember 2019 - II ZB 14/19, NJW 2020, 1680 Rn. 9 und vom 28. Juli 2020 - VI ZB 94/19, NJW 2020, 3458 Rn. 7, jeweils mwN).

    Aus der Sicht einer Partei, gegen die ein Richter Ansprüche erhebt, kann Anlass zu der Befürchtung bestehen, dass dieser Richter die Würdigung des Sachverhalts, wie er sie dem von ihm verfolgten Anspruch gegen die Partei zugrunde gelegt hat, auf das Verfahren gegen eine andere Partei, dem der gleiche Sachverhalt zugrunde liegt, überträgt und wie in der eigenen Sache urteilt (vgl. BGH, Beschlüsse vom 10. Dezember 2019 aaO Rn. 10 und vom 28. Juli 2020 aaO Rn. 8).

  • BGH, 10.12.2019 - II ZB 14/19

    Befangenheit eines Richters wegen seiner Beteiligung an der

    Auszug aus BGH, 29.04.2021 - III ZR 202/20
    Maßgeblich ist, ob bei vernünftiger Würdigung aller Umstände Anlass gegeben ist, an der Unvoreingenommenheit und objektiven Einstellung des Richters zu zweifeln (st. Rspr.; vgl. etwa BGH, Beschlüsse vom 10. Dezember 2019 - II ZB 14/19, NJW 2020, 1680 Rn. 9 und vom 28. Juli 2020 - VI ZB 94/19, NJW 2020, 3458 Rn. 7, jeweils mwN).

    Aus der Sicht einer Partei, gegen die ein Richter Ansprüche erhebt, kann Anlass zu der Befürchtung bestehen, dass dieser Richter die Würdigung des Sachverhalts, wie er sie dem von ihm verfolgten Anspruch gegen die Partei zugrunde gelegt hat, auf das Verfahren gegen eine andere Partei, dem der gleiche Sachverhalt zugrunde liegt, überträgt und wie in der eigenen Sache urteilt (vgl. BGH, Beschlüsse vom 10. Dezember 2019 aaO Rn. 10 und vom 28. Juli 2020 aaO Rn. 8).

  • BGH, 25.03.2021 - III ZB 57/20

    Befangenheit, Musterfeststellungsklage

    Auszug aus BGH, 29.04.2021 - III ZR 202/20
    Der Anschein fehlender Unparteilichkeit kann auch dann bestehen, wenn der Richter gegen eine Prozesspartei Klage und darin den Vorwurf einer vorsätzlichen unerlaubten Handlung erhoben hat, sofern dieses Verfahren noch andauert oder noch nicht lange Zeit zurückliegt; mit der Beteiligung an einem solchen Verfahren nimmt der Richter gegenüber dieser Partei keine neutrale Haltung ein, sondern erscheint als deren Gegner (vgl. zu einer entsprechenden Musterfeststellungsklage Senat, Beschluss vom 25. März 2021 - III ZB 57/20, zur Veröffentlichung vorgesehen).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht