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BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78 |
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- Wolters Kluwer
Sittenwidrigkeit eines Darlehensvertrages wegen eines wucherähnlichen Tatbestands - Auffälliges Missverhältnis zwischen den Leistungen des Darlehensgebers und den Gegenleistungen des Darlehensnehmers
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1980, 2076
- MDR 1980, 827
- WM 1980, 860
Wird zitiert von ... (14) Neu Zitiert selbst (11)
- BGH, 22.05.1978 - III ZR 153/76
Im Reisegewerbe vermittelter Darlehensvertrag
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Nach dem vom Berufungsgericht festgestellten Sachverhalt läßt sich auch eine Nichtigkeit des Darlehensvertrags wegen Verstoßes gegen § 56 Abs. 1 Nr. 6 GewO nicht ausschließen (vgl. das Senatsurteil BGHZ 71, 358).Bei dem erforderlichen Bereicherungsausgleich ist insbesondere auch der Zweck der Nichtigkeitsnorm zu berücksichtigen (vgl. das Senatsurteil BGHZ 71, 358, 365).
- BGH, 16.01.1980 - I ZR 25/78
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Es ist deshalb insbesondere bei einem vermittelten Kredit wie hier nach der Ausfüllung, aber vor der Unterzeichnung durch den Darlehensbewerber als "Kreditangebot" im Sinne der - verfassungsrechtlich unbedenklichen (vgl. BGH Urteil vom 16. Januar 1980 - I ZR 25/78 = WM 1980, 305) - Verordnung über Preisangaben vom 10. Mai 1973 (BGBl I S. 461) anzusehen. - BGH, 09.11.1978 - III ZR 21/77
Wirksamkeit einer als "Zahlungsgarantie" überschriebenen schriftlichen Erklärung …
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Denn nach den Grundsätzen der - erst nach der Verkündung des Urteils des Berufungsgerichts ergangenen - Senatsurteile (insbesondere vom 9. November 1978 - III ZR 21/77 = NJW 1979, 805 - WM 1979, 225 und vom 11. Januar 1979 - III ZR 119/77 - NJW 1979, 809 = WM 1979, 270) ist ein Darlehensvertrag wegen eines wucherähnlichen Tatbestands nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig, wenn zwischen den Leistungen des Darlehensgebers und den durch einseitige Vertragsgestaltung festgelegten Gegenleistungen des Darlehensnehmers ein auffälliges Mißverhältnis besteht und der Darlehensgeber die wirtschaftlich schwächere Lage des Darlehensnehmers bei der Festlegung der Vertragsbestimmungen bewußt zu seinem Vorteil ausnutzt.
- BGH, 06.12.1979 - III ZR 46/78
Voraussetzungen für eine ungerechtfertigte Bereicherung - Rechtmäßigkeit einer …
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Dafür spricht, daß die Klägerin die Darlehensnehmer mit einem um die Versicherungskosten erhöhten Kreditbetrag belastet hat, ohne daß die Darlehensnehmer insoweit die tatsächliche Verfügungsbefugnis über die Darlehensvaluta erlangen konnten (zur Bedeutung dieses Anzeichens eines wirtschaftlich einheitlichen Geschäfts vgl. das Senatsurteil vom 6. Dezember 1979 - III ZR 46/78 - NJW 1980, 938 = WM 1980, 159). - BGH, 04.07.1975 - V ZR 14/75
Zur Nichtigkeit eines Dahrlehnsvertrages wegen Sittenwidrigkeit aufgrund …
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
In die Beurteilung sind die "gebräuchlichen, als wirtschaftlich tragbar angesehenen Bedingungen für Ratenkredite und für Darlehen der Teilzahlungsbanken" insgesamt einzubeziehen (vgl. BGH Urteil vom 4. Juli 1975 - V ZR 14/75 = MDR 1975, 1010 = WM 1975, 889). - BGH, 07.02.1980 - III ZR 141/78
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Dem Darlehens- und Versicherungsnehmer nachteilige Regelungen beider "Teilstücke" eines wirtschaftlich einheitlichen Geschäfts können jedenfalls zusammen ein auffälliges Mißverhältnis zwischen den wirtschaftlich verbundenen Leistungen und Gegenleistungen ergeben (vgl. das Senatsurteil vom 7. Februar 1980 - III ZR 141/78 = NJW 1980, 1150 [BVerfG 06.02.1980 - 2 BvR 1070/79] = WM 1980, 327). - BGH, 29.06.1979 - III ZR 156/77
Rechtswirkungen eines Geständnisses
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Vielmehr ist der gesamte "Markt" für vergleichbare Ratenkredite zu berücksichtigen (vgl. Senatsurteil vom 29. Juni 1979 - III ZR 156/77 = NJW 1979, 2089 = WM 1979, 966). - BVerfG, 06.02.1980 - 2 BvR 1070/79
Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Aufrechterhaltung eines außer Vollzug …
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Dem Darlehens- und Versicherungsnehmer nachteilige Regelungen beider "Teilstücke" eines wirtschaftlich einheitlichen Geschäfts können jedenfalls zusammen ein auffälliges Mißverhältnis zwischen den wirtschaftlich verbundenen Leistungen und Gegenleistungen ergeben (vgl. das Senatsurteil vom 7. Februar 1980 - III ZR 141/78 = NJW 1980, 1150 [BVerfG 06.02.1980 - 2 BvR 1070/79] = WM 1980, 327). - BGH, 07.12.1978 - III ZR 171/76
Restschuldversicherung - Darlehnsgeber - Befriedigung aus Versicherung - …
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Auch bei einer bereicherungsrechtlichen Verpflichtung zur Zurückzahlung der Darlehensvaluta kommt in Betracht, daß die Klägerin gehalten ist, zunächst von einer weiteren Inanspruchnahme der Beklagten bis zu ihrer Befriedigung aus der Restschuldversicherung abzusehen (vgl. hierzu das Senatsurteil vom 7. Dezember 1978 - III ZR 171/76 = NJW 1979, 974 = VersR 1979, 345). - BGH, 23.11.1978 - VII ZR 41/78
Begriff der Förderung des Prozesses
Auszug aus BGH, 17.04.1980 - III ZR 96/78
Denn nach den Grundsätzen der - erst nach der Verkündung des Urteils des Berufungsgerichts ergangenen - Senatsurteile (insbesondere vom 9. November 1978 - III ZR 21/77 = NJW 1979, 805 - WM 1979, 225 und vom 11. Januar 1979 - III ZR 119/77 - NJW 1979, 809 = WM 1979, 270) ist ein Darlehensvertrag wegen eines wucherähnlichen Tatbestands nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig, wenn zwischen den Leistungen des Darlehensgebers und den durch einseitige Vertragsgestaltung festgelegten Gegenleistungen des Darlehensnehmers ein auffälliges Mißverhältnis besteht und der Darlehensgeber die wirtschaftlich schwächere Lage des Darlehensnehmers bei der Festlegung der Vertragsbestimmungen bewußt zu seinem Vorteil ausnutzt. - BGH, 11.01.1979 - III ZR 119/77
Klage gegen einen Bürgen auf Erfüllung der Bürgschaftsverpflichtung - Wirksamkeit …
- BGH, 12.03.1981 - III ZR 92/79
Sittenwidriger Teilzahlungs- oder Ratenkreditvertrag
Für die nach den obigen Ausführungen (II 1) gebotene Prüfung, ob zwischen Leistung und Gegenleistung ein auffälliges Mißverhältnis besteht, stellt der Marktvergleich ein geeignetes Mittel dar; mit seiner Hilfe läßt sich das verkehrsübliche und wirtschaftlich noch tragbare Darlehensentgelt als Vergleichsmaßstab für den auf seine Sittenwidrigkeit zu untersuchenden Kreditvertrag ermitteln (…Senatsurteile vom 10. Juli 1980 aaO; vom 17. April 1980 - III ZR 96/78 = NJW 1980, 2076 und vom 10. April 1980 - III ZR 59/79 = NJW 1980, 2074).Auch der erkennende Senat hat bereits die tatrichterliche Verwertung dieses statistischen Vergleichsmaterials gebilligt (vgl. Urteile vom 17. April 1980 a.a.O. …und vom 10. Juli 1980 aaO).
Der Senat hat schon bisher anerkannt, daß bei der gebotenen Gesamtwürdigung aller für die Sittenwidrigkeit relevanten Umstände auch wesentliche preisbildende Faktoren für den gesamten Kapital- und Geldmarkt, aber auch für die Gruppe der Teilzahlungsbanken im besonderen, nicht außer Betracht bleiben können (vgl. Senatsurteile vom 29. Juni 1979 - III ZR 156/77 = NJW 1979, 2089;… vom 10. April 1980 a.a.O. und vom 17. April 1980 aaO).
- BGH, 02.12.1982 - III ZR 90/81
Nichtigkeit eines Darlehensvertrages - Umfang der Bereicherung bei Nichtigkeit …
Dem mutmaßlichen Willen der Parteien und des Versicherers entspricht es, auch dieses Risiko abzusichern; denn für die Interessenlage aller Beteiligten macht es keinen Unterschied, aus welchem Rechtsgrund der Kreditnehmer zur Rückzahlung der Valuta verpflichtet ist (vgl.Senatsurteil vom 17. April 1980 - III ZR 96/78 = NJW 1980, 2076, 2078; Canaris, WM 1981, 978, 983/84; auch Bachmann, NJW 1979, 2082, 2083). - BGH, 13.06.2001 - XII ZR 49/99
Sittenwidrigkeit eines Gaststättenpachtvertrages bei auffälligem Mißverhältnis …
Eine verwerfliche Gesinnung des Begünstigten ist nicht nur dann zu bejahen, wenn er als der wirtschaftlich oder intellektuell Überlegene die schwächere Lage des anderen Teils bewußt zu seinem Vorteil ausgenutzt hat, sondern auch dann, wenn er sich leichtfertig der Erkenntnis verschlossen hat, daß sein Vertragspartner sich nur wegen seiner schwächeren Lage auf den ungünstigen Vertrag eingelassen hat (BGH, Urteil vom 17. April 1980 - III ZR 96/78 - NJW 1980, 2076, 2077).
- BGH, 30.06.1983 - III ZR 114/82
Bestimmung der Sittenwidrigkeit eines Rechtsgeschäfts nach den im Zeitpunkt …
1979 - III ZR 119/77 = WM 1979, 270; vom 17. Mai 1979 - III ZR 118/77 = WM 1979, 1035; vom 21. Juni 1979 - III ZR 171/77 = WM 1979, 1209; vom 29. Juni 1979 - III ZR 156/77 = WM 1979, 966; vom 7. Febr. 1980 - III ZR 141/78 = WM 1980, 327; vom 10. April 1980 - III ZR 59/79 = WM 1980, 892; vom 17. April 1980 - III ZR 96/78 = WM 1980, 860; vom 10. Juli 1980 - III ZR 177/78 = NJW 1980, 2301 und vom 7. Mai 1981 - III ZR 2/79 -). - BGH, 29.04.1983 - 2 StR 563/82
Kreditwucher
Zwar wird hier das Bestehen eines Sondermarktes für solche Banken verneint, nicht aber die Zulässigkeit einer Einbeziehung jener Kalkulationsposten in die notwendige Gesamtbetrachtung (vgl. u.a. BGH NJW 1979, 2089, 2091; 1980, 2074, 2075; 1980, 2076, 2077; BGHZ 80, 153, 163). - OLG Hamburg, 30.11.2017 - 5 U 136/13
Künstlermanagement- und Bookingvertrag: Sittenwidrigkeit vereinbarter …
Eine verwerfliche Gesinnung des Begünstigten soll nicht nur dann zu bejahen sein, wenn er als der wirtschaftlich oder intellektuell Überlegene die schwächere Lage des anderen Teils bewusst zu seinem Vorteil ausgenutzt hat, sondern auch (schon) dann, wenn er sich leichtfertig der Erkenntnis verschlossen hat, dass sein Vertragspartner sich nur wegen seiner schwächeren Lage auf den ungünstigen Vertrag eingelassen hat (vgl. BGH, NJW 1980, 2076, 2077; BGH, NJW 2002, 55). - KG, 19.12.1983 - 12 U 2312/83
Schadensersatz wegen Nichterfüllung eines Kaufvertrages ; Sittenwidrigkeit eines …
Dies ist bei der Gesamtschau zu berücksichtigen, ohne daß es darauf ankommt, ob das Interesse des Darlehensgebers oder dasjenige des Darlehensnehmers überwiegt (BGH NJW 1979, 808, 809; 1980, 445 f; 1980, 2074; 1980, 2076 f: 1980, 2301).Schließlich ist den Redingungen der Klägerin keine Regelung über die Rückvergütung oder sonstige Behandlung der Kreditgebühren im Falle vorzeitiger Fälligkeit zu entnehmen (vgl. BGHZ 80, 153, 171; NJW 1980, 2076, 2078).
Diese Umstände weisen einen sittenwidrigen Charakter auf (BGHZ 80, 153, 171; NJW 1980, 2076, 2078).
- BGH, 20.02.1990 - XI ZR 195/88
Berücksichtigung der Nichtigkeit eines Vorkredits im Rahmen einer Umschuldung
Zwar hatte der Bundesgerichtshof in der Zeit von der Jahreswende 1978/79 (Urteil vom 9. November 1978 - III ZR 21/77 = WM 1979, 225) bis zum Sommer 1980 (zuletzt Urteile vom 10. April 1980 - III ZR 59/79 = WM 1980, 892; 17. April 1980 - III ZR 96/78 = WM 1980, 860; 10. Juli 1980 - III ZR 177/78 = WM 1980, 1111) vielfach bereits Ratenkreditverträge gemäß § 138 Abs. 1 BGB für nichtig erklärt, weil eine Gesamtwürdigung aller objektiven und subjektiven Vertragsumstände sie als sittenwidrig erscheinen ließ. - KG, 18.02.1985 - 12 U 3095/84
Wirksamkeit eines Darlehensvertrages; Sittenwidrigkeit eines Vertrages wegen …
Denn auch ein effektiver Jahreszins von 27, 76 % übersteigt den zum Vergleich nach ständiger Rechtsprechung des BGH heranzuziehenden Schwerpunktzins (vgl. BGH, NJW 1979, 2089 = WM 1979, 966; NJW 1980, 2074, 2075; NJW 1980, 2076, 2077; BGHZ 80, 153, 170 f = NJW 1981, 1206, 1208; BGH, ZIP 1982, 821, 823; NJW 1982, 2433 = WM 1982, 921; NJW 1983, 1420, 1421) so deutlich, daß ein auffälliges Mißverhältnis von Leistung und Gegenleistung angenommen werden muß.Aber auch wenn men hierin mit einem Teil der Rechtsprechung noch kein auffälliges Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung sehen wollte (vgl. etwa KG - 21. Zivilsenat - WN 1980, 72, mit der unrichtigen Prämisse eines Sondermarktes für Teilzahlungsbanken; KG - wiederum 21. Zivilsenat - ZIP 1982, 555, dessen Argumentation die Rechtsprechung des BGH auf den Kopf stellt), so ergibt sich im vorliegenden Fall die Nichtigkeit des Kreditvertrages gemäß § 138 Abs. 1 BGB zumindest bei Berücksichtigung der in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Klägerin enthaltenen Klauseln für den Fall des Zahlungsverzuges des Darlehensnehmers, die diesen unangemessen und unverhältnismäßig hoch belasten (vgl. hierzu BGH, NJW 1979, 805, 806 = WM 1979, 225, 227 f; NJW 1979, 2089, 2091 = WM 1979, 966; NJW 1980, 2074, 2075; NJW 1980, 2076, 2078; NJW 1980, 2301, 2302; BGHZ 80, 153, 171 f = NJW 1981, 1206, 1209 f; NJW 1981, 1420, 1421; NJW 1983, 2692; Senat, WM 1984, 1181; OLG Hamburg, NJW 1982, 942, 944;… Palandt-Heinrichs, a.a.O., § 138 Anm. 2 b dd).
- BGH, 10.07.1980 - III ZR 177/78
Sittenwidrigkeit eines Darlehensvertrages zur Finanzierung des Kaufs eines PKW - …
Zur Beurteilung der Sittenwidrigkeit bedarf es dabei der Gesamtwürdigung des Inhalts und des Zwecks des Geschäfts und der Geschäftsumstände, wobei die vertraglich festgelegten Leistungen und Gegenleistungen, sowie die sonstigen Regelungen, insbesondere auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Darlehensgebers, heranzuziehen sind (vgl. Senatsurteile vom 9. November 1978 - III ZR 21/77 = NJW 1979, 805 = WM 1979, 2255 11. Januar 1979 - III ZR 119/77 - NJW 1979, 808 - WM 1979, 270; 29. Juni 1979 - III ZR 156/77 = NJW 1979, 2089 = WM 1979, 966; 25. Oktober 1979 - III ZR 182/77 - NJW 1980, 445, 446 - WM 1980, 10; 10. April 1980 - III ZR 59/79; 17. April 1980 - III ZR 96/78). - OLG Bamberg, 23.01.2019 - 3 U 37/18
Preisklausel für Geldabhebungen mit der Kreditkarte nicht kontrollfähig
- OLG Brandenburg, 14.10.1998 - 1 U 26/98
Sittenwidrige Knebelung bei Darlehensvertrag
- BGH, 07.05.1981 - III ZR 2/79
Anspruch auf Zahlung rückständiger Beträge aus Kreditvertrag wegen Übernahme der …
- OLG München, 30.07.1985 - 25 U 5507/84