Rechtsprechung
BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Wolters Kluwer
Ausschlußfrist - Entzogene Gegenstände - Verschulden des Anspruchstellers - Widereinsetzung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BRüG § 30 b; GG Art. 14, Art. 20 Abs. 3
Verfassungsmäßige Ausschlußfrist nach Bundesrückerstattungsgesetz - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW-RR 1992, 1334
- MDR 1992, 913
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (22)
- BVerfG, 17.12.1969 - 2 BvR 23/65
Effektivität des Rechtsschutzes im Wiedergutmachungsrecht
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Zwar wird das Wiedergutmachungsrecht von dem Grundgedanken beherrscht, daß es einen Ausgleich für ein zugefügtes Staatsunrecht schaffen soll (BVerfGE 27, 297, 306).Der Wiedergutmachungsgedanke ist allein aus dem Rechts- und Sozialstaatsprinzip abzuleiten (BVerfGE 27, 297, 306; 84, 90, 126 und dazu unten b).
Das gilt auch im Wiedergutmachungsrecht, obwohl hierin dem Prinzip der materiellen Gerechtigkeit größeres Gewicht zukommt (BVerfGE 27, 297, 306).
- BVerfG, 16.01.1980 - 1 BvR 127/78
Durchsetzung von Leistungsansprüchen bei Nichtigerklärung eines Gesetzes
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Gegenüber dem Vertrauen des Rückerstattungsberechtigten auf den Fortbestand seiner Anmeldung ist deshalb eine Regelung verfassungsrechtlich nicht zu mißbilligen, die durch das Erfordernis einer "Konkretisierung" der geltend gemachten Ansprüche die ordnungsgemäße und endgültige Abwicklung der Wiedergutmachung in angemessener Zeit fördern soll (vgl. BVerfGE 53, 115, 132 f; BVerfG, Beschl. v. 10. Januar 1979 - 1 BvR 1276/78; ferner Beschl. v. 9. Oktober 1981 - 2 BvR 1398/80). - BVerfG, 10.01.1979 - 1 BvR 1276/78
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Gegenüber dem Vertrauen des Rückerstattungsberechtigten auf den Fortbestand seiner Anmeldung ist deshalb eine Regelung verfassungsrechtlich nicht zu mißbilligen, die durch das Erfordernis einer "Konkretisierung" der geltend gemachten Ansprüche die ordnungsgemäße und endgültige Abwicklung der Wiedergutmachung in angemessener Zeit fördern soll (vgl. BVerfGE 53, 115, 132 f; BVerfG, Beschl. v. 10. Januar 1979 - 1 BvR 1276/78; ferner Beschl. v. 9. Oktober 1981 - 2 BvR 1398/80).
- BVerfG - 2 BvR 1311/76 (anhängig)
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Einer Wiedereinsetzungsmöglichkeit dagegen bedarf es verfassungsrechtlich nicht (BVerfG, Beschl. v. 8. September 1976 - 1 BvR 258/76; vgl. auch Beschl. v. 7. September 1982 - 2 BvR 528/80), ebensowenig einer Unterscheidung nach verschuldeten oder unverschuldeten Gründen für die Verspätung (BVerfG, Beschl. v. 6. Juli 1982 - 2 BvR 1311/76; Beschl. v. 6. Juli 1984 - 2 BvR 1903/83). - BVerfG, 23.04.1991 - 1 BvR 1170/90
Bodenreform I
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Der Wiedergutmachungsgedanke ist allein aus dem Rechts- und Sozialstaatsprinzip abzuleiten (BVerfGE 27, 297, 306; 84, 90, 126 und dazu unten b). - BVerfG, 28.02.1980 - 1 BvL 17/77
Versorgungsausgleich I
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Vermögenswerte subjektive Rechte des öffentlichen Rechts fallen nicht unter den verfassungsrechtlichen Eigentumsbegriff des Art. 14 GG, wenn sie nicht auf eigene Leistung des Berechtigten zurückzuführen sind, sondern ausschließlich auf staatlicher Gewährung beruhen (BVerfGE 14, 288, 293 f; 16, 94, 113; 18, 392, 397 [BVerfG 03.03.1965 - 1 BvR 208/59]; 45, 142, 170 m.N.; 48, 403, 412 f; 53, 257, 291 f). - BVerfG, 08.06.1977 - 2 BvR 499/74
Rückwirkende Verordnungen
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Vermögenswerte subjektive Rechte des öffentlichen Rechts fallen nicht unter den verfassungsrechtlichen Eigentumsbegriff des Art. 14 GG, wenn sie nicht auf eigene Leistung des Berechtigten zurückzuführen sind, sondern ausschließlich auf staatlicher Gewährung beruhen (BVerfGE 14, 288, 293 f; 16, 94, 113; 18, 392, 397 [BVerfG 03.03.1965 - 1 BvR 208/59]; 45, 142, 170 m.N.; 48, 403, 412 f; 53, 257, 291 f). - BVerfG, 23.03.1971 - 2 BvL 2/66
Bundesentschädigungsgesetz
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
b) Der Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit (Art. 20 Abs. 3 GG) verbietet eine rückwirkende Rechtsänderung zu Ungunsten des Betroffenen bei abgeschlossenen Tatbeständen (BVerfGE 13, 261, 270 ff; 24, 75, 98 ff; 24, 220, 229 f [BVerfG 16.10.1968 - 1 BvL 7/62]; 30, 367, 381 ff). - BVerfG, 16.10.1968 - 1 BvL 7/62
Angestelltenversicherung
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
b) Der Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit (Art. 20 Abs. 3 GG) verbietet eine rückwirkende Rechtsänderung zu Ungunsten des Betroffenen bei abgeschlossenen Tatbeständen (BVerfGE 13, 261, 270 ff; 24, 75, 98 ff; 24, 220, 229 f [BVerfG 16.10.1968 - 1 BvL 7/62]; 30, 367, 381 ff). - BVerfG, 06.03.1968 - 1 BvR 975/58
Schatzanweisungen
Auszug aus BGH, 21.05.1992 - IX ZB 87/91
Solche Regelungen sind nach der grundgesetzlichen Ordnung weitgehend der eigenverantwortlichen Gestaltung des Gesetzgebers überlassen (BVerfGE 15, 126, 143 ff; 17, 67, 78 ff; 19, 150, 159 ff [BVerfG 03.11.1965 - 1 BvR 62/61]; 23, 153, 166 ff [BVerfG 06.03.1968 - 1 BvR 975/58]; 53, 164, 176 f [BVerfG 26.02.1980 - 1 BvR 195/77]). - BVerfG, 03.11.1965 - 1 BvR 62/61
Allgemeines Kriegsfolgengesetz
- BVerfG, 03.03.1965 - 1 BvR 208/59
Beurkundungsbefugnis
- BVerfG, 07.05.1963 - 2 BvR 481/60
Wehrmachtspensionäre
- BVerfG, 14.11.1962 - 1 BvR 987/58
Staatsbankrott
- BVerfG, 11.10.1962 - 1 BvL 22/57
Selbstversicherung
- BVerfG, 19.12.1961 - 2 BvL 6/59
Rückwirkende Steuern
- BVerfG, 04.05.1960 - 1 BvL 17/57
Hausratentschädigung
- BVerfG, 20.06.1978 - 2 BvR 71/76
Verfassungsmäßigkeit der Einschränkung der Gewährung von Wohnungsbauprämien im …
- BVerfG, 24.07.1968 - 1 BvR 537/65
Verletzung des Rückwirkungsverbots im Bundesrückerstattungsgesetz
- BVerfG, 26.02.1980 - 1 BvR 195/77
Verfassungsmäßigkeit der §§ 1315 ff. RVO
- Drs-Bund, 19.10.1965 - BT-Drs V/4
- BVerfG, 24.07.1963 - 1 BvR 425/58
Ende der Jahresfrist bei der Rechtssatzverfassungsbeschwerde - Regelung der …
- BGH, 08.01.2004 - IX ZB 87/03
Wiederaufnahme eines abgeschlossenen Rückerstattungsstreits
Denn auch den Verfolgten gegenüber rechtfertigt es das rechtsstaatliche Prinzip der Rechtssicherheit, sie in Rückerstattungsverfahren aus der Beachtung von Fristen und Förmlichkeiten nicht zu entlassen (BGH, Beschl. v. 21. Mai 1992 - IX ZB 87/91, NJW-RR 1992, 1334, 1336 m.w.N.; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 24. März 1983 - 2 BvR 225/83, zur Versäumung der Antragsfrist nach den Zweitverfahrensrichtlinien zum Bundesentschädigungsgesetz). - BGH, 10.06.1999 - IX ZB 19/99
Anmeldefristen nach dem Rückerstattungsgesetz für die Britische Zone und nach § …
Bei diesen Fristen handelt es sich um Ausschlußfristen, gegen deren Versäumung eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht vorgesehen ist (vgl. ORG Berlin RzW 1972, 454, 456; KG RzW 1960, 491, 492; Salpeter RzW 1960, 148 f) und auch nicht etwa aus verfassungsrechtlichen Gründen vorgesehen werden mußte (vgl. KG RzW 1972, 251, 252; auch BGH, Beschl. v. 21. Mai 1992 - IX ZB 87/91, LM [H.4/1993] BRüG § 30 b Nr. 1).