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   OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02   

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OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02 (https://dejure.org/2003,16032)
OVG Berlin, Entscheidung vom 20.02.2003 - 5 S 23.02 (https://dejure.org/2003,16032)
OVG Berlin, Entscheidung vom 20. Februar 2003 - 5 S 23.02 (https://dejure.org/2003,16032)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Rücknahme einer rechtswidrig erlangten Einbürgerung; Verhältnis der Regelungen des StAG (Staatsangehörigkeitsgesetzes) zu § 48 VwVfG (Verwaltungsverfahrensgesetz) im Hinblick auf den Verlust der Staatsangehörigkeit; Grundsätze der Gesetzesauslegung; Schutzbereich des ...

  • Judicialis

    GG Art. 16 Abs. 1; ; AG-StlMindÜbk Art. 2; ; VwVfG § 1 Abs. 2; ; VwVfG § 48; ; StAG § 3; ; StAG § 16; ; StAG § 17; ; StARegG § 24

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • InfAuslR 2003, 211
 
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (12)

  • VGH Bayern, 19.06.2002 - 5 CS 02.1101
    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Die auf eine Rechtskontrolle beschränkte Einzelfallprüfung durch die Gerichte bietet keine hinreichende Rechtssicherheit, was u.a. daran deutlich wird, dass die Rechtsprechung, soweit sie die Rücknahme der Einbürgerung nach § 48 VwVfG für grundsätzlich zulässig erachtet, unterschiedliche Grenzziehungen bei der Rücknahme vornimmt (so für eine zeitliche Grenze von 5 Jahren seit der Einbürgerung unter Hinweis auf die Sonderregelung in § 24 StARegG: OVG Münster, a.a.O., S. 745; für die Unzulässigkeit der Rücknahme bei einer nicht auf Täuschung des Einbürgerungsbewerbers beruhenden Rechtswidrigkeit unter Hinweis auf Art. 16 Abs. 1 Satz 1 GG: VGH München, Beschluss vom 19. Juni 2002 - 5 CS 02.1101 - (juris); für die Unzulässigkeit der Rücknahme bei ansonsten eintretender Staatenlosigkeit unter Hinweis auf Art. 16 Abs. 1 Satz 2 GG: OVG Lüneburg, Urteil vom 22. Oktober 1996, a.a.O., S. 86).

    Ebenfalls keiner Entscheidung bedarf die Frage, ob die im Falle der aufschiebenden Wirkung der Klage zu befürchtende ungerechtfertigte Inanspruchnahme der mit der deutschen Staatsangehörigkeit verbundenen Rechte und Vergünstigungen ein überwiegendes öffentliches Interesse an der sofortigen Vollziehung der Rücknahme einer vor nunmehr sieben bzw. acht Jahren ausgesprochenen Einbürgerung zu begründen vermag (zu Bedenken im Hinblick auf einen Wertungswiderspruch zu § 73 Abs. 6 AsylVfG, der die Rechtsfolge des Widerrufs oder der Rücknahme einer Anerkennung als Asylberechtigter erst mit der Unanfechtbarkeit des Bescheides eintreten lässt vgl. Beschluss des VGH München vom 19. Juni 2002, a.a.O.).

  • OVG Berlin, 02.11.1988 - 1 B 53.87
    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Die Vorschriften des Staatsangehörigkeitsgesetzes schließen die Rücknahme einer durch unrichtige Angaben erschlichenen Einbürgerung nach der allgemeinen Rücknahmevorschrift des § 48 VwVfG aus (wie Urteil des 1. Senats vom 2. November 1988 - OVG 1 B 53.87 -).

    Der Senat schließt sich - vorbehaltlich nochmaliger Prüfung im Hauptsacheverfahren - der Rechtsauffassung des früher für das Staatsangehörigkeitsrecht zuständigen 1. Senats in dessen Urteil vom 2. November 1988 - OVG 1 B 53.87 - [juris] an.

  • BVerwG, 14.12.1972 - I C 32.71

    Ausstellung eines deutschen Staatsangehörigkeitsausweises - Feststellung einer

    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Zwar ist es richtig, dass nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung gerade im Staatsangehörigkeitsrecht besonderes Gewicht beizumessen ist (vgl. Urteil vom 14. Dezember 1972 - BVerwG 1 C 32.71 - BVerwGE 41, 277 ff. = NJW 1973, 956).
  • Drs-Bund, 16.03.1999 - BT-Drs 14/535
    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Solange der Gesetzgeber keine Regelungen über Nichtigkeit, Rücknahme und Widerruf von Einbürgerungen trifft, muss es deshalb beim Ausschluss der allgemeinen Rücknahmevorschrift des § 48 VwVfG durch die §§ 3, 16 und 17 StAG verbleiben (die Notwendigkeit einer eindeutigen gesetzlichen Regelung über Nichtigkeit, Rücknahme und Widerruf von Einbürgerungen sieht Heilbronner/Renner, Staatsangehörigkeitsrecht, 3. Aufl., Rdnr. 38 zu Art. 16 GG; vgl. auch § 37 des Entwurfs eines Staatsangehörigkeitsneuregelungsgesetzes der CDU/CSU Fraktion vom 16. März 1999, BT-Drs. 14/535).
  • BVerwG, 13.04.1989 - 1 B 54.89

    Staatsangehörigkeit - Einbürgerung - Spezialregelung - Rücknahme

    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Das Bundesverwaltungsgericht hat die Frage nach der Anwendbarkeit des § 48 VwVfG auf Einbürgerungen bislang offen gelassen (vgl. hierzu den die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision im Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin vom 2. November 1988 betreffenden Beschluss vom 13. April 1989 - BVerwG 1 B 54.89 -[NVwZ-RR 1990, S. 220]).
  • OVG Saarland, 28.09.2001 - 1 Q 26/01

    Erlass von Grundsteuer auf Grund einer Minderung des Rohertrages;

    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung wird dem Schrifttum folgend ganz überwiegend die Auffassung vertreten, § 48 VwVfG sei auf Einbürgerungen grundsätzlich anwendbar (vgl. VGH Mannheim, Beschluss vom 9. Mai 1990 - 13 S 2666.89 - NVwZ 1990, 1198; OVG Münster, Urteil vom 2. September 1996 - 25 A 2106.94 - NVwZ-RR 1997, 742; VGH Kassel, Urteil vom 18. Mai 1998, NVwZ-RR 1999, 274; OVG Hamburg, Beschluss vom 28. August 2001 - 3 Bs 102.01 - NVwZ-RR 2002, 885; VGH München, Urteil vom 17. Juni 2002 [juris]; offen gelassen von OVG Lüneburg, Urteil vom 22. Oktober 1996 - 13 L 7223.94 - Nds. Rpfl.
  • BGH, 23.02.1954 - 3 ARs 5/54
    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Während auch noch der Bundesgerichtshof in einem Beschluss vom 23. Februar 1954 (BGHSt 5, 317, 323) unter Hinweis auf die Rechtsprechung des Preußischen Oberverwaltungsgerichtes die Auffassung vertreten hatte, dass mit der Einbürgerung so weittragende Folgen für den rechtlichen Personenstand in jeder Beziehung verbunden seien, dass das Gesetz den Eintritt des neuen Personenstandes im Interesse der Rechtssicherheit bewusst an einen förmlichen rechtsbegründenden Akt geknüpft habe und es der Zweck des § 16 Abs. 1 RuStAG sei, ein für allemal klare Rechts- und Beweisverhältnisse zu schaffen, trat im juristischen Schrifttum nach Inkrafttreten des Grundgesetzes ein Meinungsumschwung ein (vgl. z.B. Lichter, Die Staatsangehörigkeit, 2. Aufl., 1955, S. 85, wonach das "übergeordnete staatliche Interesse [Gemeinwohl] die Aufhebungsmöglichkeit" gebieten könne, allerdings stets nur für die Zukunft und auch einen begrenzten Zeitraum; Reck, DÖV 1958, 813).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 02.09.1996 - 25 A 2106/94
    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung wird dem Schrifttum folgend ganz überwiegend die Auffassung vertreten, § 48 VwVfG sei auf Einbürgerungen grundsätzlich anwendbar (vgl. VGH Mannheim, Beschluss vom 9. Mai 1990 - 13 S 2666.89 - NVwZ 1990, 1198; OVG Münster, Urteil vom 2. September 1996 - 25 A 2106.94 - NVwZ-RR 1997, 742; VGH Kassel, Urteil vom 18. Mai 1998, NVwZ-RR 1999, 274; OVG Hamburg, Beschluss vom 28. August 2001 - 3 Bs 102.01 - NVwZ-RR 2002, 885; VGH München, Urteil vom 17. Juni 2002 [juris]; offen gelassen von OVG Lüneburg, Urteil vom 22. Oktober 1996 - 13 L 7223.94 - Nds. Rpfl.
  • BVerwG, 08.08.1986 - 4 C 16.84

    Subsidiaritätsgrundsatz - Voraussetzungen - Verwaltungsverfahren

    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    Eine an Sinn und Zweck der Regelung orientierte Auslegung ergibt jedoch, dass sie eine abschließende Problemlösung für den Verlust der Staatsangehörigkeit in Anspruch nehmen (zu diesen Auslegungsmaßstäben vgl. Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 8. August 1986 - BVerwG 4 C 16.84 - NVwZ 1987, 488).
  • VGH Hessen, 18.05.1998 - 12 UE 1542/98

    Rücknahme einer Einbürgerung wegen falscher Angaben - Vielehe

    Auszug aus OVG Berlin, 20.02.2003 - 5 S 23.02
    In der obergerichtlichen Rechtsprechung wird dem Schrifttum folgend ganz überwiegend die Auffassung vertreten, § 48 VwVfG sei auf Einbürgerungen grundsätzlich anwendbar (vgl. VGH Mannheim, Beschluss vom 9. Mai 1990 - 13 S 2666.89 - NVwZ 1990, 1198; OVG Münster, Urteil vom 2. September 1996 - 25 A 2106.94 - NVwZ-RR 1997, 742; VGH Kassel, Urteil vom 18. Mai 1998, NVwZ-RR 1999, 274; OVG Hamburg, Beschluss vom 28. August 2001 - 3 Bs 102.01 - NVwZ-RR 2002, 885; VGH München, Urteil vom 17. Juni 2002 [juris]; offen gelassen von OVG Lüneburg, Urteil vom 22. Oktober 1996 - 13 L 7223.94 - Nds. Rpfl.
  • VGH Baden-Württemberg, 09.05.1990 - 13 S 2666/89

    1. Rücknahme einer Einbürgerung - Anwendbarkeit des VwVfG § 48

  • Drs-Bund, 13.01.2003 - BT-Drs 15/289
  • BVerfG, 24.05.2006 - 2 BvR 669/04

    Einbürgerung

    Im Übrigen gelten subsidiär die allgemeinen Regeln der Verwaltungsverfahrensgesetze (vgl. BVerwGE 118, 216 ; 119, 17 ; VGH BW, Beschluss vom 9. Mai 1990, NVwZ 1990, S. 1198 ; VGH BW, Beschluss vom 26. August 1993, JURIS; VGH BW, Urteil vom 29. November 2002, InfAuslR 2003, S. 205 ; VGH BW, Urteil vom 23. September 2002, VBlBW 2003, S. 210 ff.; OVG NRW, Urteil vom 2. September 1996, InfAuslR 1997, S. 82 ff.; Hess. VGH, Urteil vom 4. Mai 1998, ZAR 1998, S. 184; Urteil vom 15. Mai 1998, InfAuslR 1998, S. 505 ; Urteil vom 3. Dezember 2001, AuAS 2002, S. 76 ff.; Beschluss vom 20. April 2005 - 12 UZ 3160/04 -, Umdruck S. 3 ff.; Hamb. OVG, Beschluss vom 28. August 2001, NVwZ 2002, S. 885 ; BayVGH, Urteil vom 17. Juni 2002 - 5 B 01.1385 -, JURIS; bestätigend BayVGH, Beschluss vom 19. Juni 2002 - 5 CS 02.1101 -, JURIS; OVG Lüneburg, Beschluss vom 14. Oktober 2004, NJW 2005, S. 524; a.A. OVG Berlin, Urteil vom 2. November 1988, JURIS; OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, InfAuslR 2003, S. 211; für die herrschende Auffassung in der Literatur statt vieler Hailbronner/Renner, Staatsangehörigkeitsrecht, 4. Aufl. 2005, Art. 16 GG Rn. 35 ff.).

    Dieses Verständnis der Einbürgerung führte zu der lange Zeit vorherrschenden Annahme, die Verlustregelungen des Staatsangehörigkeitsrechts (vgl. § 17 ff. StAG) seien abschließender Natur (vgl. OVG Berlin, Urteil vom 2. November 1988 - 1 B 53.87 - JURIS; OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, InfAuslR 2003, S. 211 ; siehe auch OVG Lüneburg, Urteil vom 22. Oktober 1996, Nds.…

    Wesentliche Fragen der sachlichen und zeitlichen Reichweite der Rücknehmbarkeit von Einbürgerungen beantwortet die Vorschrift nicht (vgl. auch OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, InfAuslR 2003, S. 211 ; Engst, Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit, ZAR 2005, S. 227 ).

  • BVerwG, 03.06.2003 - 1 C 19.02

    Staatsangehörigkeit; Einbürgerung; Rücknahme; Täuschung; erschlichene

    Indes sah er auch keine Notwendigkeit, die von der herrschenden Meinung in Rechtsprechung und Literatur bejahte Anwendbarkeit von § 48 VwVfG auszuschließen (zur h.M. nach heutigem Stand vgl. OVG Hamburg, InfAuslR 2002, 81; VGH Mannheim, DVBl 2003, 465; OVG Münster, NVwZ-RR 1997, 742; VGH Kassel, NVwZ-RR 1999, 274; Hailbronner in: Hailbronner/Renner, Staatsangehörigkeitsrecht, 3. Aufl., § 16 Rn. 9 ff.; Makarov/v. Mangoldt, Deutsches Staatsangehörigkeitsrecht, § 16 RuStAG, Rn. 31 ff.; Marx in: GK-StAR, Stand: 2000, § 17 StAG, Rn. 25 ff.; anderer Ansicht beispielsweise OVG Berlin, InfAuslR 2003, 211; Berlit in: GK-StAR, Stand: 2002, § 91 AuslG, Rn. 99 ff.).
  • VG Berlin, 18.03.2003 - 2 A 203.01

    Eine Einbürgerung kann nicht zurückgenommen werden

    Diese Regelung findet gemäß § 1 Abs. 1 VwVfG-Bln.i.V.m. § 1 Abs. 2 Satz 1 VwVfG auf die Rücknahme von Einbürgerungen keine Anwendung, wie der seinerzeit für das Einbürgerungsrecht zuständige 1. Senat des Oberverwaltungsgerichts Berlin im Urteil vom 2. November 1988 (OVG 1 B 53.87) zutreffend dargelegt und der nunmehr zuständige 5. Senat des Gerichts mit Beschluss vom 20. Februar 2003 (OVG 5 S 23.02) bekräftigt hat.

    Daran hat sich nach Auffassung der Kammer weder durch das Gesetz zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom 15. Juli 1999 (BGBl. I S. 1618) noch sonst etwas geändert (so auch OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.):.

    Da er dennoch eine von der bisherigen Rechtslage abweichende Regelung nicht getroffen hat, ist anzunehmen, dass die Übernahme des bisherigen Rechtszustandes seinem Willen entsprach (so auch OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 5 des amtlichen Abdrucks).

    Im Gegenteil sind, wie auch der 5. Senat des Oberverwaltungsgerichts zutreffend betont, die zivil- und öffentlich-rechtlichen Folgen der Einbürgerung nach wie vor so weitreichend, dass die Annahme gerechtfertigt ist, das Gesetz verleihe der Einbürgerung mit der Aushändigung der Urkunde im Interesse der Rechtssicherheit eine gesteigerte Bestandskraft (OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 7, auch zum Folgenden).

    Soweit ersichtlich, hat auch nicht das Fehlen einer gesetzlichen Grundlage das Preußische Oberverwaltungsgericht zu seiner Rechtsprechung bewogen, sondern die Besonderheiten der Einbürgerung und der abschließende Charakter der maßgeblichen Regelungen des RuStAG 1870 (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 9).

    Wie das Oberverwaltungsgericht zutreffend anführt, bestimmt die Vorschrift ferner nicht, ob eine Einbürgerung auch dann zurückgenommen werden darf, wenn damit Staatenlosigkeit eintreten würde oder ob die Rücknahme wenigstens dann unzulässig ist, wenn zum Zeitpunkt der Rücknahmeentscheidung ein (Ermessens-) Anspruch auf Einbürgerung bestünde (OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 10).

  • VG Berlin, 18.03.2003 - 2 A 46.02
    Diese Regelung findet gemäß § 1 Abs. 1 VwVfG-Bln.i.V.m. § 1 Abs. 2 Satz 1 VwVfG auf die Rücknahme von Einbürgerungen keine Anwendung, wie der seinerzeit für das Einbürgerungsrecht zuständige 1. Senat des Oberverwaltungsgerichts Berlin im Urteil vom 2. November 1988 (OVG 1 B 53.87) zutreffend dargelegt und der nunmehr zuständige 5. Senat des Gerichts mit Beschluss vom 20. Februar 2003 (OVG 5 S 23.02) bekräftigt hat.

    Daran hat sich nach Auffassung der Kammer weder durch das Gesetz zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom 15. Juli 1999 (BGBl. I S. 1618) noch sonst etwas geändert (so auch OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.):.

    Da er dennoch eine von der bisherigen Rechtslage abweichende Regelung nicht getroffen hat, ist anzunehmen, dass die Übernahme des bisherigen Rechtszustandes seinem Willen entsprach (so auch OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 5 des amtlichen Abdrucks).

    Im Gegenteil sind, wie auch der 5. Senat des Oberverwaltungsgerichts zutreffend betont, die Zivil- und öffentlich-rechtlichen Folgen der Einbürgerung nach wie vor so weitreichend, dass die Annahme gerechtfertigt ist, das Gesetz verleihe der Einbürgerung mit der Aushändigung der Urkunde im Interesse der Rechtssicherheit eine gesteigerte Bestandskraft (OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 7, auch zum Folgenden).

    Soweit ersichtlich, hat auch nicht das Fehlen einer gesetzlichen Grundlage das Preußische Oberverwaltungsgericht zu seiner Rechtsprechung bewogen, sondern die Besonderheiten der Einbürgerung und der abschließende Charakter der maßgeblichen Regelungen des RuStAG 1870 (vgl. OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 9).

    Wie das Oberverwaltungsgericht zutreffend anführt, bestimmt die Vorschrift ferner nicht, ob eine Einbürgerung auch dann zurückgenommen werden darf, wenn damit Staatenlosigkeit eintreten würde oder ob die Rücknahme wenigstens dann unzulässig ist, wenn zum Zeitpunkt der Rücknahmeentscheidung ein (Ermessens-)Anspruch auf Einbürgerung bestünde (OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003, a.a.O.S. 10).

  • OVG Niedersachsen, 13.07.2007 - 13 LC 468/03

    Anfechtung der Rücknahme der Einbürgerung in den deutschen Staatsverband;

    InfAuslR 1998, 505; Hamburgisches OVG, Beschl. v. 28.8.2001, 3 Bs 102/01, InfAuslR 2002, 81; Bay VGH, Urt. v. 17.6.2002, 5 B 01.1385, juris; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 29.11.2002, 13 S 2039/01, InfAuslG 2003, 205; a.A. OVG Berlin, Beschl. v. 20.2.2003, 5 S 23.02, InfAuslR 2003, 211).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 19.10.2006 - 5 B 1.05

    Rücknahme einer erschlichenen Einbürgerung

    Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts und des Vorbringens der Beteiligten wird auf die Streitakten, die Streitakten des Verfahrens VG 2 A 159.04, die die Kläger betreffenden Verwaltungsvorgänge (3 Bände), die Streitakte zu dem Verfahren VG 23 A 46.04 sowie die Streitakten zu dem Verfahren VG 2 A 26.02/OVG 5 S 23.02 Bezug genommen, die vorgelegen haben und - soweit wesentlich - Gegenstand der mündlichen Verhandlung gewesen sind.
  • VG Berlin, 27.02.2003 - 29 A 237.02

    "Jüdische Immigration"; Täuschung über jüdische Abstammung mittels unrichtiger

    Jedoch ist der in dieser Vorschrift enthaltene Rechtsgedanke von der ganz überwiegenden Meinung in Rechtsprechung und Literatur dahingehend verallgemeinert worden, dass Art. 16 Abs. 1 GG überhaupt nur die "wohlerworbene" Staatsangehörigkeit schütze, der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit aufgrund von falschen Angaben oder gar vorsätzlicher Täuschung der Behörde dagegen keinen grundgesetzlichen Schutz genieße (vgl. VGH München, Urteil vom 17. Juni 2002 - 5 B 01.1385 - JURIS; OVG Hamburg, Beschluss vom 28. August 2001 - 3 Bs 102.01 - NVwZ 2002, 885; VGH Kassel, Urteil vom 18. Mai 1998 - 12 UE 1542.98 - NVwZ-RR 1999, 274; OVG Münster, Urteil vom 2. September 1996 - 25 A 2106.94 - NVwZ-RR 1997, 742; VGH Mannheim, Beschluss vom 9. Mai 1990 - 13 S 2666.89 - NVwZ 1990, 1198 -jeweils mit Hinweisen auf die entsprechende ganz überwiegende Meinung in der Literatur; a.A. wegen Unanwendbarkeit von § 48 VwVfG auf die Rücknahme vpn Einbürgerungen: OVG Berlin, Urteil vom 2. November 1988 - OVG 1 B 53.87 - JURIS, aufrechterhalten in OVG Berlin, Beschluss vom 20. Februar 2003 - OVG 5 S 23.02; ebenso VG Berlin, Urteil vom 18. März 2003 - VG 2 A 203.01 - jeweils mit Hinweisen auf vereinzelte entsprechende Stimmen in der Literatur; die Frage ist offen geblieben in BVerwG, Beschluss vom 13. April 1989 - 1 B 54.89 - NVwZ-RR 1990, 220, und OVG Lüneburg, Urteil vom 22. Oktober 1996 - 13 L 7223.94 - NdsRpfl.
  • OVG Sachsen-Anhalt, 06.12.2007 - 2 M 303/07

    Rücknahme einer Einbürgerung

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Urteil v. 24.05.2006 - 2 BvR 669/04 - BVerfGE 116, 24), des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil v. 03.06.2003 - 1 C 19/02 - BVerwGE 118, 216) sowie verschiedener Obergerichte (HessVGH, Urt. v. 18.05.1998 - 12 UE 1542/98 - NVwZ-RR 1999, 274; HambOVG, Beschl. v. 28.08.2001 - 3 Bs 102/01 - NVwZ 2002, 885; VGHBW, Urt. v. 29.11.2002 - 13 S 2039/01 InfAuslR 2003, 205; NdsOVG, Urt. v. 13.07.2007 - 13 LC 468/03 JURIS; a.A. OVG Berlin, Beschl. v. 20.02.2003 - 5 S 23.02, InfAuslR 2003, 211) schließt das in Art. 16 Abs. 1 Satz 1 GG geregelte Verbot der Entziehung der Staatsangehörigkeit die Rücknahme einer Einbürgerung zwar nicht grundsätzlich aus, schränkt sie aber dahingehend ein, dass hierfür nicht allein die Rechtswidrigkeit der Einbürgerung ausreicht, sondern der Eingebürgerte darüber hinaus seine Einbürgerung erschlichen, d.h. über die Voraussetzungen oder ermessensrelevanten Gesichtspunkte der in seinem Fall angewandten Einbürgerungsvorschrift bewusst getäuscht hat.
  • VG Oldenburg, 29.10.2003 - 11 A 746/03

    Akzeptanz der Einehe; Einbürgerungsanspruch; Ermessensfehler; erschlichene

    1997, 85; Hess. VGH, Urt. v. 18. Mai 1998, 12 UE 1542/98, InfAuslR 1998, 505 ; Hamburgisches OVG, Beschl. v. 28. August 2001, 3 Bs 102/01, InfAuslR 2002, 81; Bay VGH Urt. v. 17. Juni 2002, 5 B 01.1385, juris; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 29. November 2002, 13 S 2039/01, InfAuslR 2003, 205; a.A. OVG Berlin, Beschl. v. 20. Februar 2003, 5 S 23.02, InfAuslR 2003, 211).
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