Rechtsprechung
   BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1995,115
BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94 (https://dejure.org/1995,115)
BGH, Entscheidung vom 06.04.1995 - III ZR 183/94 (https://dejure.org/1995,115)
BGH, Entscheidung vom 06. April 1995 - III ZR 183/94 (https://dejure.org/1995,115)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1995,115) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Vereitelte Konkurrentenklage

§ 839 BGB, Art. 33 Abs. 2, 19 Abs. 4 GG, Amtshaftung wegen nicht rechtzeitiger Mitteilung, welcher anderer Bewerber um eine ausgeschriebene Stelle unter Übergehung des Klägers ausgewählt wurde, angemessene Frist zur Ermöglichung von Rechtsschutz vor Ernennung des Konkurrenten;

Kausalität, zu Beweiserleichterungen im Amtshaftungsprozeß

Volltextveröffentlichungen (7)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Öffentlich ausgeschriebene Stelle - Kommunalverwaltung - Amtspflicht - Mitteilungspflicht gegenüber Mitbewerbern - VereitelteKonkurrentenklage - Amtspflichtwidrige vorzeitige Ernennung - Beweislast

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 839
    Pflichten gegenüber konkurrierenden Bewerbern bei Stellenbesetzung

  • Juristenzeitung(kostenpflichtig)

    Amtspflichtverletzung gegenüber konkurrierenden Mitbewerbern

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 839
    Amtspflichten der Kommunalverwaltung bei Besetzung einer öffentlich ausgeschriebenen Stelle

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BGHZ 129, 226
  • NJW 1995, 2344
  • NJW-RR 1995, 1305 (Ls.)
  • MDR 1996, 368
  • NVwZ 1995, 1034 (Ls.)
  • VersR 1995, 918
  • WM 1995, 1244
  • VBlBW 1995, 411
  • DVBl 1995, 922
  • DÖV 1995, 693
  • JR 1996, 110
  • JZ 1996, 147
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (120)Neu Zitiert selbst (16)

  • BVerfG, 19.09.1989 - 2 BvR 1576/88

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Entscheidung über eine

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Diese Bestimmung gewährt jedem Deutschen ein grundrechtsgleiches Recht auf gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amt nach Maßgabe der vorgenannten Kriterien (vgl. BVerfG, Beschluß vom 19. September 1989 - 2 BvR 1576/88 = NJW 1990, 501 [BVerfG 19.09.1989 - 2 BvR 1576/88] m.w.N.).

    Eine solche Klage kann indessen nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 80, 127 [BVerwG 25.08.1988 - 2 C 62/85]; Urteil vom 9. März 1989 - 2 C 4.87 = DVBl. 1989, 1150), die auch die Billigung des Bundesverfassungsgerichts gefunden hat (NJW 1990, 501 [BVerfG 19.09.1989 - 2 BvR 1576/88]), nach der endgültigen Besetzung der umstrittenen Planstelle durch den erfolgreichen Mitbewerber von vornherein keinen Erfolg mehr haben, da dessen Beförderung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

    Ihnen hätte bei Anlegung des im Amtshaftungsrecht geltenden objektivierten Sorgfaltsmaßstabs (vgl. dazu z.B. Senatsurteil BGHZ 106, 323, 329/330 m.w.N.) nicht verborgen bleiben können, daß nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 19. September 1989 (aaO.) auf die berechtigten Belange des Klägers in der Weise Rücksicht zu nehmen war, daß ihm innerhalb einer für seine Rechtsschutzentscheidung ausreichenden Zeitspanne die erforderlichen Mitteilungen gemacht wurden.

  • BVerwG, 09.03.1989 - 2 C 4.87

    Beamtenrechtliche Konkurrentenklage - Ernennung eines Mitbewerbers -

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Eine solche Klage kann indessen nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 80, 127 [BVerwG 25.08.1988 - 2 C 62/85]; Urteil vom 9. März 1989 - 2 C 4.87 = DVBl. 1989, 1150), die auch die Billigung des Bundesverfassungsgerichts gefunden hat (NJW 1990, 501 [BVerfG 19.09.1989 - 2 BvR 1576/88]), nach der endgültigen Besetzung der umstrittenen Planstelle durch den erfolgreichen Mitbewerber von vornherein keinen Erfolg mehr haben, da dessen Beförderung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

    Im wissenschaftlichen Schrifttum werden insoweit Zeitspannen von mindestens zwei Wochen für erforderlich gehalten (vgl. etwa Wittkowski, NJW 1993, 817, 819 m.w.N.; s. auch die Feststellung des Berufungsgerichts, wonach im Geschäftsbereich des Niedersächsischen Ministeriums der Justiz diese Frist ebenfalls auf mindestens zwei Wochen angesetzt wird).

  • BVerwG, 10.11.1993 - 2 ER 301.93

    Beamtenrecht - Beförderung - Beförderungsauswahl - Planstellen -

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Dem pflichtgemäßen Ermessen des Dienstherrn ist es auch überlassen, welchen sachlichen Umständen er bei seiner Auswahlentscheidung das größere Gewicht beimißt und in welcher Weise er das grundrechtsgleiche Zugangsrecht verwirklicht, sofern nur das Prinzip selbst nicht in Frage gestellt wird (vgl. BVerwGE 68, 109, 110; BVerwG DVBl. 1994, 118, 119; BVerfGE 39, 334, 354) [BVerfG 22.05.1975 - 2 BvL 13/73].

    Führt dieser Leistungsvergleich zu einer im wesentlichen gleichen Eignung der Bewerber für das zu besetzende Amt, kann der Dienstherr die Auswahl nach weiteren sachgerechten Merkmalen treffen (vgl. BVerwGE 80, 123, 126 [BVerwG 25.08.1988 - 2 C 51/86]; BVerwG DVBl. 1994, 118, 119).

  • BGH, 03.03.1983 - III ZR 34/82

    Gerichtliche Aufhebung einer Prüfungsentscheidung wegen Voreingenommenheit eines

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    In diesem Sinne hat der Senat für die - in der Problematik ähnlich liegende - Frage nach dem hypothetischen Ausgang eines Wahl- oder Prüfungsverfahrens ausgesprochen, daß dem durch eine Fürsorgepflichtverletzung seines Dienstherrn oder die Mitwirkung eines voreingenommenen Prüfers in Beweisnot geratenen Geschädigten bis zur Umkehr der Beweislast gehende Beweiserleichterungen zugebilligt werden können (vgl. Senatsurteile vom 8. Dezember 1977 - III ZR 46/75 = LM BGB § 839 (Fd) 19 und vom 3. März 1983 - III ZR 34/82 = NJW 1983, 2241, 2242) [BGH 03.03.1983 - III ZR 34/82].
  • BGH, 08.12.1977 - III ZR 46/75

    Amtshaftungsklage wegen Verstoßes eines Landes gegen die beamtenrechtliche

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    In diesem Sinne hat der Senat für die - in der Problematik ähnlich liegende - Frage nach dem hypothetischen Ausgang eines Wahl- oder Prüfungsverfahrens ausgesprochen, daß dem durch eine Fürsorgepflichtverletzung seines Dienstherrn oder die Mitwirkung eines voreingenommenen Prüfers in Beweisnot geratenen Geschädigten bis zur Umkehr der Beweislast gehende Beweiserleichterungen zugebilligt werden können (vgl. Senatsurteile vom 8. Dezember 1977 - III ZR 46/75 = LM BGB § 839 (Fd) 19 und vom 3. März 1983 - III ZR 34/82 = NJW 1983, 2241, 2242) [BGH 03.03.1983 - III ZR 34/82].
  • BGH, 22.05.1986 - III ZR 237/84

    Amtspflicht des Vormundschaftsrichters bei Erteilung einer

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Dem Schädiger kommen darüber hinaus die Beweiserleichterungen des § 287 ZPO zugute, die auch die Anforderungen an die Darlegung verringern (vgl. Senatsurteile vom 22. Mai 1986 - III ZR 237/84 = NJW 1986, 2829, 2831; vom 8. Juni 1989 - III ZR 63/88 = NJW 1989, 2945, 2946, vom 6. Oktober 1994 - III ZR 134/93 = WM 1995, 64, 66).
  • BGH, 15.11.1990 - III ZR 302/89

    Überprüfung der Rechtmäßigkeit eines Verwaltungsakts im Amtshaftungsverfahren;

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Anderenfalls würde ihm nämlich zugemutet, die ihn belastende negative Entscheidung gleichsam "auf Verdacht" angreifen zu müssen; dies würde nach den Grundsätzen, die der erkennende Senat über die Notwendigkeit der Inanspruchnahme von Primärrechtsschutz aufgestellt hat (Senatsurteil BGHZ 113, 17, 24) [BGH 15.11.1990 - III ZR 302/89], die Anforderungen überspannen, die an den Betroffenen zur Wahrnehmung seiner eigenen Interessen billiger- und zumutbarerweise gestellt werden müssen.
  • BGH, 07.07.1983 - III ZR 182/82

    Auslösen von Schadensersatzansprüchen nach Amtshaftungsgrundsätzen durch

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Dem steht nicht entgegen, daß dem ausgewählten Bewerber grundsätzlich ein Anspruch auf unverzügliche Aushändigung der Ernennungsurkunde zustand (vgl. Senatsurteil vom 7. Juli 1983 - III ZR 182/82 = MDR 1984, 205).
  • BGH, 26.01.1989 - III ZR 194/87

    Haftung wegen Nichtberücksichtigung von Altlasten bei Bauleitplanung

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Ihnen hätte bei Anlegung des im Amtshaftungsrecht geltenden objektivierten Sorgfaltsmaßstabs (vgl. dazu z.B. Senatsurteil BGHZ 106, 323, 329/330 m.w.N.) nicht verborgen bleiben können, daß nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 19. September 1989 (aaO.) auf die berechtigten Belange des Klägers in der Weise Rücksicht zu nehmen war, daß ihm innerhalb einer für seine Rechtsschutzentscheidung ausreichenden Zeitspanne die erforderlichen Mitteilungen gemacht wurden.
  • BVerfG, 22.05.1975 - 2 BvL 13/73

    Extremistenbeschluß

    Auszug aus BGH, 06.04.1995 - III ZR 183/94
    Dem pflichtgemäßen Ermessen des Dienstherrn ist es auch überlassen, welchen sachlichen Umständen er bei seiner Auswahlentscheidung das größere Gewicht beimißt und in welcher Weise er das grundrechtsgleiche Zugangsrecht verwirklicht, sofern nur das Prinzip selbst nicht in Frage gestellt wird (vgl. BVerwGE 68, 109, 110; BVerwG DVBl. 1994, 118, 119; BVerfGE 39, 334, 354) [BVerfG 22.05.1975 - 2 BvL 13/73].
  • BVerwG, 25.08.1988 - 2 C 62.85

    Studiendirektorstelle - Art. 33 Abs. 2 GG, rechtswidrige Beamtenernennung ist

  • BVerwG, 20.10.1983 - 2 C 11.82

    Berücksichtigung von Beamtenbewerbern - Laufbahnbefähigung - Anderes Bundesland

  • BGH, 06.10.1994 - III ZR 134/93

    Haftung der Notare im Landesdienst in Baden-Württemberg

  • BVerwG, 25.08.1988 - 2 C 51.86

    Auswahlkriterien - Abgelehnter Bewerber - Beförderungsamt - Schadensersatz -

  • BGH, 08.06.1989 - III ZR 63/88

    Amtspflicht des Krankenhausträgers- und -personals zur Ermöglichung der

  • BGH, 28.03.1991 - NotZ 27/90

    Notarrecht - Amtsstelle - Justizverwaltungen - Notarstellenvergabe - Amtssitz -

  • BAG, 28.05.2002 - 9 AZR 751/00

    Konkurrentenklage im öffentlichen Dienst

    Bei schuldhaftem Verstoß können dem zu Unrecht übergangenen Bewerber Schadenersatzansprüche zustehen, die sich auf Geldersatz richten (vgl. BGH 6. April 1995 - III ZR 183/94 - BGHZ 129, 226; BVerwG 14. August 1998 - 2 B 34.98 - ZBR 2001, 34 und 29. August 1996 - 2 C 23.95 - BVerwGE 102, 33).
  • OLG Saarbrücken, 09.04.2002 - 4 U 124/01

    Schadensersatz wegen unterbliebener Beförderung

    Eine entsprechende Klage hat von vornherein keinen Erfolg, da die Beförderung des Konkurrenten nicht mehr rückgängig gemacht werden kann (vgl. BVerfG, NJW 1990, 501; BVerwGE 80, 127; BVerwG, DVB1 1989, 1150; BGH, NJW 1995, 2344; so auch im vorliegenden Fall: OVG Saarlouis, Beschl. v. 06.02.1998 - 1 W 33/97 (Bl. 7 d. A.)).

    Dies setzt voraus, dass ihm der Dienstherr rechtzeitig mitteilt, dass er einen Konkurrenten befördern will, und mit dessen Ernennung während einer Frist zuwartet, die so bemessen ist, dass bis zu ihrem Ablauf ein Eilantrag beim zuständigen Verwaltungsgericht gestellt werden kann (vgl. BVerfG, NJW 1990, 501; BGH, NJW 1991, 1591; NJW 1995, 2344; Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 76; Zimmerling, PersV 2000, 205 (208)).

    Jedoch ist von einer rechtzeitigen Benachrichtigung jedenfalls dann nicht mehr auszugehen, wenn die Benachrichtigung des unterlegenen Bewerbers zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem der Konkurrent bereits ernannt ist (vgl. BVerfG, NJW 1990, 501; BGH, NJW 1991, 1591; NJW 1995, 2344; Zimmerling, aaO., Rdnr. 50).

    Nur dann ist es nämlich dem abgelehnten Bewerber möglich, mit Aussicht auf Erfolg einen Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz zu stellen (vgl. BGH, NJW 1995, 2344; ZBR 1995, 314; OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (536); VGH Kassel, NVwZ-RR 1994, 525 (526); OVG Schleswig, NVwZ-RR 1994, 350 (351); Battis, aaO., § 23 BBG, Rdnr. 13; Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO, Rdnr. 76; Zimmerling, aaO., Rdnr. 44).

    Die Missachtung dieser verfahrensrechtlichen Garantien stellt eine eigenständige Verletzung der Pflichten des Dienstherrn aus dem Beamtenverhältnis sowie einer im Drittinteresse, nämlich demjenigen des abgelehnten Bewerbers, liegenden Amtspflicht i. S. d. § 839 BGB i. V. m. Art. 34 GG dar, auf Grund derer der Dienstherr zum Schadensersatz verpflichtet sein kann (vgl. BGH, NJW 1995, 2344 (2345); Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 77).

    Diese Vorschrift gewährt jedem Deutschen zwar keinen unmittelbaren Anspruch auf Einstellung oder Beförderung, jedoch ein grundrechtsgleiches Recht auf gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amt nach Maßgabe der vorgenannten Kriterien (vgl. BVerfGE 1, 167 (184); BVerfG, NJW 1990, 501 m. w. N.; BGH, NJW 1995, 2344; OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (536); Battis, aaO., § 23 BBG, Rdnr. 8 u. 25; Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 56 u. 65).

    Ist dieses Recht verletzt, so kann der unterlegene Mitbewerber gemäß Art. 19 Abs. 4 GG hiergegen gerichtlichen Rechtsschutz in Anspruch nehmen (vgl. BVerfG, NJW 1990, 501; BGH, NJW 1995, 2344).

    In Bezug auf die Eignung des Bewerbers für ein höheres statusrechtliches Amt steht dem Dienstherrn dabei grundsätzlich ein weiter Beurteilungsspielraum zu, gegenüber dem sich die gerichtliche Nachprüfung darauf zu beschränken hat, ob der Dienstherr den rechtlichen Rahmen und die anzuwendenden Begriffe zutreffend gewürdigt, ob er richtige Sachverhaltsannahmen zugrunde gelegt und ob er allgemeingültige Weltmaßstäbe beachtet und sachfremde Erwägungen unterlassen hat (vgl. BVerfGE 11, 139 (140); 39, 334 (354); BGH, NJW 1995, 2344 (2345); BVerwGE 68, 109 (110); BVerwG, DVBl 1994, 118 (119); OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (537); Battis, aaO., § 23 BBG, Rdnr. 21; Zimmerling, PersV 2000, 205 (212)).

    Es bleibt der Entscheidung des Dienstherrn insbesondere überlassen, welchen der zur Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung zu rechnenden Umstände er das größere Gewicht beimisst (vgl. BVerfGE 39, 334 (354); BGH, NJW 1995, 2344 (2345); BVerwGE 68, 109 (110); BVerwG, DVBl 1994, 118 (119); OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (537)).

    Im Rahmen einer Amtspflichtverletzung gilt ein objektivierter Sorgfaltsmaßstab (vgl. BGHZ 106 323 (329 f); BGH, NJW 1995, 2344 (2345)).

    Dem Kläger ist jedoch kein Schaden entstanden, der durch die Pflichtverletzungen adäquat kausal verursacht wurde (vgl. BGH, NJW 1995, 2344 (2345); BVerwGE 15, 3 (11); VGH Mannheim, ZBR 1972, 308; OVG des Saarlandes, ZBR 1976, 87 (88); Battis, aaO., § 23 BBG, Rdnr. 27; Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 70).

    Bezüglich der adäquaten Kausalität trägt der Anspruchsteller grundsätzlich die Darlegungs- und Beweislast, d. h. er muss darlegen, welchen Verlauf die Dinge bei pflichtgemäßem Verhalten des Amtsträgers genommen hätten und wie sich in diesem Falle die Vermögenslage des Verletzten darstellen würde, wobei ihm ggf. die Beweiserleichterungen des § 287 ZPO zugute kommen (vgl. BGH, NJW 1986, 2829 (2831); NJW 1989, 2945 (2946); NJW-RR 1995, 248; NJW 1995, 2344 (2345); OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (537)).

    Im Falle einer unterbliebenen Beförderung bedeutet dies, dass der Bewerber nachweisen muss, dass bei korrekter Durchführung des Stellenbesetzungsverfahrens gerade er den höherwertigen Dienstposten bzw. im vorliegenden Fall die Zulage erhalten hätte (vgl. BGH, NJW 1995, 2344 (2345); BVerwG, NJW 1992, 927 (928); OVG Münster, ZBR 1984, 45; Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 70 u. 83).

    Dies setzt voraus, dass der Bewerber nachweist, dass er im Vergleich zu dem tatsächlich ernannten Mitbewerber und zu allen anderen Mitbewerbern der am Besten geeignete ist und dass bei sachgerechtem Vorgehen des Dienstherrn die Auswahl auf ihn hätte fallen müssen, (vgl. BGH, NJW 1995, 2344 (2345); OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (537); BVerwG, NJW 1992, 927 (928); VGH Kassel, ZBR 2000, 55 (56); Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 83; Zimmerling, aaO., Rdnr. 48).

    Dies muss im Amtshaftungsprozess dann zu einer sachgerechten Modifizierung und Einschränkung der den unterlegenen Bewerber treffenden Darlegungs- und Beweislast führen, wenn die Beweislage des Geschädigten durch eine Pflichtverletzung seines Dienstherrn entscheidend verschlechtert wurde (vgl. BGH, NJW 1983, 2241; NJW 1995, 2344 (2345); OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (538)).

    Deshalb ist es in einem solchen Fall geboten, dass der auf Schadensersatz verklagte Dienstherr seinerseits substantiiert darlegt, wie sich die Dinge bei pflichtgemäßem Verhalten entwickelt hätten, um dem Kläger die Chance zu geben, hierauf durch den Vortrag von Einzelheiten zu erwidern (vgl. BGH, NJW 1995, 2344 (2346); Plog/Wiedow/Lemhöfer/Bayer, aaO., § 23 BBG, Rdnr. 18; Schnellenbach, Beamtenrecht, aaO., Rdnr. 83; Zimmerling, PersV 2000, 205 (209)).

    Allgemeine Darlegungen zum Gang des Auswahlverfahrens, zum Ermessen sowie zur Darlegungs- und Beweislast reichen hingegen nicht (vgl. BGH, NJW 1995, 2344 (2346)).

    Welche konkreten Kenntnisse und Fähigkeiten der Dienstherr hierbei höher bewertet und warum er ihnen im Hinblick auf die Eignung und Befähigung für den konkreten Dienstposten den Vorzug gibt, ist dabei auf Grund des gegebenen Beurteilungsspielraums gerichtlich nicht uneingeschränkt nachprüfbar (vgl. BVerfGE 39, 334 (354); BGH, NJW 1995, 2344 (2345); BVerwGE 68, 109 (110); BVerwG, DVB1 1994, 118 (119); OLG Hamm, NVwZ-RR 1998, 535 (537); Battis, aaO., § 23 BBG, Rdnr. 22).

  • BVerwG, 21.08.2003 - 2 C 14.02

    Bestenauslese; Bewerbungsverfahrensanspruch; materielle Beweislast;

    Dem haben sich der Bundesgerichtshof (Urteil vom 6. April 1995 - III ZR 183/94 - BGHZ 129, 226 ) und das Bundesarbeitsgericht (Urteile vom 2. Dezember 1997 - 9 AZR 445/96 - BAGE 87, 165 und - 9 AZR 668/96 - BAGE 87, 171 sowie vom 11. August 1998 - 9 AZR 155/97 - BAGE 89, 300 und vom 28. Mai 2002 - 9 AZR 751/00 - ZTR 2003, 146 ) angeschlossen.
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht