Rechtsprechung
   AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2020,375
AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19 (https://dejure.org/2020,375)
AG Villingen-Schwenningen, Entscheidung vom 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19 (https://dejure.org/2020,375)
AG Villingen-Schwenningen, Entscheidung vom 16. Januar 2020 - 6 Ds 66 Js 980/19 (https://dejure.org/2020,375)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • Justiz Baden-Württemberg

    § 315d Abs 1 Nr 3 StGB, Art 100 Abs 1 GG, Art 103 Abs 2 GG
    Vorlage an das Bundesverfassungsgericht zur Verfassungsmäßigkeit der Strafnorm über verbotene Kraftfahrzeugrennen: Verletzung des Normenklarheitsgebots und des Grundsatzes der Gewaltenteilung; Bestimmbarkeit des Tatbestandsmerkmals "um eine höchstmögliche Geschwindigkeit ...

  • Verkehrsrecht Blog (Kurzinformation und Volltext)

    Vorlage an das BVerfG: Verbot des "Alleinrennens" in § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB zu unbestimmt

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (5)

  • Burhoff online Blog (Kurzinformation)

    Verkehrsrecht: Alleinrennen, - Ist die Regelung wegen Unbestimmtheit verfassungswidrig?

  • beck-blog (Leitsatz)

    BVerfG-Vorlage: Alleinrennen = Verfassungsgemäß?

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Ist der Straftatbestand zu illegalen Autorennen (§ 315d StGB) verfassungswidrig?

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Der Allein-Raser und das Rennen gegen sich selbst - ist § 315d I Nr.3 StGB verfassungswidrig?

  • anwalt.de (Kurzinformation)

    Raserparagraf § 315d StGB verfassungswidrig?

Besprechungen u.ä.

  • lto.de (Entscheidungsbesprechung)

    BVerfG-Vorlage zu § 315d StGB vor: Ist der "Raserparagraf" verfassungswidrig?

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • JuS 2020, 277
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (45)

  • BVerfG, 23.06.2010 - 2 BvR 2559/08

    Untreuetatbestand: Präzisierungsgebot, Verschleifungsverbot

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Die Vorschrift verletzt den besonders strengen (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 69; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 14 f.; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 72; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 62; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 138; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 65; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 27; HGR/ Wolff § 134 Rn. 51; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 125; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 371; anders mit Blick auf die Rechtsprechungspraxis Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 44) verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatz für Strafnormen.

    Art. 103 Abs. 2 GG enthält für die Gesetzgebung ein striktes Bestimmtheitsgebot sowie ein damit korrespondierendes, an die Rechtsprechung gerichtetes Verbot strafbegründender Analogie (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 69).

    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 72; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 14).

    Allerdings muss der Gesetzgeber auch im Strafrecht in der Lage bleiben, der Vielgestaltigkeit des Lebens Herr zu werden; müsste er stets jeden Straftatbestand bis ins Letzte ausführen, anstatt sich auf die wesentlichen für die Dauer gedachten Bestimmungen über Voraussetzungen, Art und Maß der Strafe zu beschränken, bestünde die Gefahr, dass die Gesetze zu starr und kasuistisch würden und dem Wandel der Verhältnisse oder der Besonderheit des Einzelfalls nicht mehr gerecht werden könnten (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 73; so auch BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG [3.

    Es schließt die Verwendung wertausfüllungsbedürftiger Begriffe bis hin zu Generalklauseln im Strafrecht nicht von vornherein aus (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 74; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke/Hagemeier Art. 103 Rn. 24).

    Art. 103 Abs. 2 GG hat insofern freiheitsgewährleistende Funktion (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 71 m. w. N; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 23; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 69; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 43; HGR/ Wolff § 134 Rn. 13; Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 755).

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 372), also für den Nicht-Juristen (Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 92; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 136), in den Blick zu nehmen, damit jedermann sein Verhalten an den Strafnormen ausrichten kann und zugleich kein willkürliches staatliches Strafen fürchten muss (BVerfG [3. Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 67; HGR/ Wolff § 134 Rn. 14; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 125).

    Insoweit bedeutet Verständlichkeit nicht unmittelbare Ablesbarkeit - das Gericht bringt das Erfordernis der Abstraktion mit dem Erfordernis der Normenklarheit in Einklang -, jedoch muss zumindest ein "Graubereich" erkennbar sein, in dem ein Risiko der Strafbarkeit besteht, soweit eine klarere Normfassung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist (BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 70; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 66; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 29; HGR/ Wolff § 134 Rn. 53; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 371).

    Der Gesetzgeber übernimmt mit der Entscheidung über strafwürdiges Verhalten die demokratisch legitimierte Verantwortung für eine Form hoheitlichen Handelns, die zu den intensivsten Eingriffen in die individuelle Freiheit zählt; es ist eine grundlegende Entscheidung, in welchem Umfang und in welchen Bereichen ein politisches Gemeinwesen gerade das Mittel des Strafrechts als Instrument sozialer Kontrolle einsetzt (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 70 m. w. N.; so auch BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175).

    (33) Daraus folgen zwei verschiedene Anforderungen an den parlamentarischen Gesetzgeber (Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 87; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 144; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 140): Für den Gesetzgeber enthält Art. 103 Abs. 2 GG in seiner Funktion als Bestimmtheitsgebot dementsprechend einerseits die Verpflichtung dazu, wesentliche Fragen der Strafwürdigkeit oder Straffreiheit im demokratisch-parlamentarischen Willensbildungsprozess zu klären (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209, 3210, Rn. 72; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 23; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 14 f.; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 57; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 115) und also nicht den Gerichten zu überlassen (im Folgenden als Aspekt der Gewaltenteilung bezeichnet, siehe dazu im hiesigen Fall Rn. 80).

    Der Gesetzgeber hat als einziger zu entscheiden, ob und in welchem Umfang er ein bestimmtes Rechtsgut, dessen Schutz ihm wesentlich und notwendig erscheint, gerade mit den Mitteln des Strafrechts verteidigen will (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 78; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG [3.

    Den Gerichten ist es verwehrt, die Entscheidung des Gesetzgebers zu korrigieren (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 78; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1780; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 23; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 47; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 140; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 74; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; HGR/ Wolff § 134 Rn. 16; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 136).

    Darüber hinaus muss der Gesetzgeber die Voraussetzungen der Strafbarkeit so konkret zu umschreiben, dass Tragweite und Anwendungsbereich der Straftatbestände zu erkennen sind und sich durch Auslegung ermitteln lassen, sodass die Normadressaten im Regelfall bereits anhand des Wortlauts der gesetzlichen Vorschrift voraussehen können, ob ein Verhalten strafbar ist oder nicht (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 72; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 149; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 66; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 139a; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 67; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 65; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 29; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 115).

    Es bedarf für die Prüfung der ausreichenden Bestimmtheit vielmehr einer wertenden Gesamtbetrachtung (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; BeckOK GG/ Radtke/Hagemeier Art. 103 Rn. 24; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 142; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr. von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 371).

    In diesem Zuge sind zu berücksichtigen einerseits die Regelungsalternativen (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209, 3211 Rn. 75; HGR/ Wolff § 134 Rn. 57; a. A. BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 71), also alternative Ausgestaltungsmöglichkeiten des Gesetzes zur Verfolgung des gewünschten Gesetzeszwecks.

    Zudem sind die Besonderheiten des jeweiligen Straftatbestands einschließlich der Umstände einzubeziehen, die zu der gesetzlichen Regelung führ(t)en (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75 m. w. N.; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 68; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 30; HGR/ Wolff § 134 Rn. 57; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr. von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 371).

    Drittens ist die Schwere der angedrohten Strafe von Bedeutung (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 15; Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 107, wobei dieser allerdings für die Berücksichtigung der Strafdrohung zwischen den Normzwecken differenziert [vgl. dort Rn. 95 und 108 bei nicht aufgelöstem Widerspruch]; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 39; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 73; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 68; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 69 f.; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; kritisch Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 758; kritisch auch v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 145; a. A. zur Bedeutung der Strafdrohung HGR/ Wolff § 134 Rn. 57).

    Zu berücksichtigen ist viertens schließlich der Kreis der Normadressaten (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75 m. w. N.; Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 93; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 40; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 73; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 68; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 146; HGR/ Wolff § 134 Rn. 57; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 371; Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 755).

    (45) Allerdings kann nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts eine gefestigte obergerichtliche Rechtsprechung zu auslegungsbedürftigen Tatbestandsmerkmalen die verfassungswidrige Unbestimmtheit der Vorschrift bereits a priori ausschließen oder jedenfalls ein deutliches Zeichen für die Bestimmbarkeit der Vorschrift sein (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 76 und 81; BVerfG [3.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 371; kritisch auch HGR/ Wolff § 134 Rn. 58).

    Die Rechtsprechung ist vielmehr gehalten, verbleibende Unklarheiten über den Anwendungsbereich einer Norm durch Präzisierung und Konkretisierung im Wege der Auslegung nach Möglichkeit auszuräumen (Präzisierungsgebot; dazu BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 81; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 37; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 16; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 78; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 139; so wohl auch Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 372, der diese verfassungsrechtliche Wertung für selbstverständlich hält).

    Einzelne Tatbestandsmerkmale dürfen also auch innerhalb ihres möglichen Wortsinns nicht so weit ausgelegt werden, dass sie vollständig in anderen Tatbestandsmerkmalen aufgehen, also zwangsläufig mit diesen mitverwirklicht werden (Verschleifungs- und Entgrenzungsverbot; dazu BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 79 m. w. N.; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 26.1; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 158; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 372, der das Verschleifungsverbot aus der allgemeinen Methodenlehre ableitet).

  • OLG Stuttgart, 04.07.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19

    Verbotenes Kraftfahrzeugrennen: Absicht der Erzielung einer höchstmöglichen

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Hierbei hat es nicht nur auf die objektiven Feststellungen zur konkreten Fahrweise des Angekl. abgestellt, sondern auch darauf, dass es den Polizeibeamten - trotz besonderer Fahrschulung und eigener hoher Geschwindigkeit - über mehrere Kilometer hinweg nicht möglich war, zum Fahrzeug des Angekl. aufzuschließen." (OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787 Rn. 10 f.) In eine ähnliche Richtung weist die Entscheidung des Kammergerichts Berlin, das formuliert: "Das Gesetz stellt hier auf die ?relativ höchstmöglich erzielbare Geschwindigkeit' ab [...].

    Dabei akzeptieren sowohl das LG Berlin (Beschluss vom 28.2.2019 - 528 Qs 24/19 = BeckRS 2019, 5484 Rn. 1) als auch das OLG Stuttgart (Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787 Rn. 12), dass tatsächlich extrinsische Motive die Absicht, eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, dominieren.

    Das OLG Stuttgart geht noch weiter: Nachdem es im Grundsatz bereits aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeit den Tatbestand als gegeben ansieht, bestätigt es dieses Ergebnis mit einem Vergleich der Polizeiflucht mit originären Rennen und kommt über einen Erst-Recht-Schluss zur Bejahung des Tatbestandsmerkmals (OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787 Rn. 12 ff.; ähnlich, allerdings ohne zuvor eine Definition versucht zu haben, AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = BeckRS 2019, 4035 Rn. 8 ff.).

    Insbesondere sei dabei die Polizeiflucht wegen der Orientierung "nach hinten", das heißt auf den Renngegner, sowie des kompetitiven Moments (den anderen - hier die Polizei - schlagen wollen) quasi ein Rennen (OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787 Rn. 14 f. und 18).

    Eine Differenzierung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation für das zu schnelle Fahren sei dementgegen zweckwidrig (OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787 Rn. 17).

    Dabei kann hier statuiert werden, dass weitgehend alle Auffassungen einen Ausgangspunkt teilen: Soweit dem vorlegenden Gericht ersichtlich, bestimmt die herrschende Literatur die Absicht, eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, im Grundsatz nach der in der konkreten Fahrsituation nach dem subjektiven Empfinden des Fahrers (hierzu kritisch Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 289; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 417), der Verkehrslage, den Witterungsbedingungen etc. höchstmöglichen Geschwindigkeit ( Janssen , Im Rausch der Geschwindigkeit(-sbegriffe), NZV 2019, 285, 286; Steinert, Rasen im Straßenverkehr, SVR 2019, 130; Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 289; Preuß , Ein Jahr Strafbarkeit verbotener Kraftfahrzeugrennen nach § 315 d StGB, NZV 2018, 537, 539; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 417; Dahlke/Hoffmann-Holland , Die Strafgesetzgebung zu "Einzelrasern" in § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB, KriPoZ 2017, 306, 308; Zopfs, Anm. zu OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787, 2789; Quarch , Anm. zu KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - [3] 161 Ss 36/19 [25/19] = NZV 2019, 314; Zopfs , Aggressivität im Straßenverkehr - Teilbereich Illegale Autorennen/Alleinraser, DAR 2020, 9, 11; Schönke/Schröder/ Hecker § 315d Rn. 9; Lackner/Kühl/ Heger § 315d Rn. 5; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 41).

    Teilweise wird die Formulierung "höchstmöglich" durch "möglichst hoch" substituiert ( Preuß , Ein Jahr Strafbarkeit verbotener Kraftfahrzeugrennen nach § 315 d StGB, NZV 2018, 537, 539; MüKo StGB/ Pegel § 315d Rn. 26; Fischer § 315d Rn. 17; Zopfs, Anm. zu OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787, 2789) oder der Tatbestand wird als erfüllt erachtet, wenn der Bereich der noch angemessenen Geschwindigkeit überschritten wird (Lackner/Kühl/ Heger § 315d Rn. 5).

    Dabei wird teilweise das Merkmal mit der Zueignungsabsicht verglichen und insoweit das Erreichen der höchstmöglichen Geschwindigkeit als ausreichendes (notwendiges) Zwischenziel eingestuft ( Janssen , Im Rausch der Geschwindigkeit(-sbegriffe), NZV 2019, 285, 287 f.; Preuß , Ein Jahr Strafbarkeit verbotener Kraftfahrzeugrennen nach § 315 d StGB, NZV 2018, 537, 539; Zopfs, Anm. zu OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787, 2789; Steinert, Anm. zu OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = SVR 2019, 349, 351; wohl auch Weigend , Rennen und Rasen - Bemerkungen zu § 315d StGB, FS Fischer, 2018, S. 569, 577 f.; Winkelmann, Anm. zu LG Berlin, Beschluss vom 28.2.2019 - 528 Qs 24/19 = NZV 2019, 315; Zopfs , Aggressivität im Straßenverkehr - Teilbereich Illegale Autorennen/Alleinraser, DAR 2020, 9, 11).

    Zugleich wird darauf hingewiesen, dass auch mit dieser Rechtsfigur eine trennscharfe Abgrenzung nicht erreicht werden könnte, wo doch das Zwischenziel "höchstmöglicher" Geschwindigkeit nur bei wenigen Fallkonstellationen notwendig sein wird ( Janssen , Im Rausch der Geschwindigkeit(-sbegriffe), NZV 2019, 285, 288; Weigend , Rennen und Rasen - Bemerkungen zu § 315d StGB, FS Fischer, 2018, S. 569, 577 f.; für die Fallkonstellation der Polizeiflucht Malsy, Anm. zu OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = FD-StrafR 2019, 419528).

  • AG Waldbröl, 14.01.2019 - 40 Ds 536/18

    Verfolgungsfahrt, Polizeiflucht, Kraftfahrzeugrennen

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Die so verstandene "nicht angepasste Geschwindigkeit" meint damit zuerst einmal nur eine gemäß § 3 Abs. 1 S. 2 StVO den Straßen-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung nicht entsprechende Geschwindigkeit (AG Essen, Beschluss vom 16.10.2018 - 44 Gs 2891/18, BeckRS 2018, 31460 Rn. 5; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 35; Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 288; Preuß , Ein Jahr Strafbarkeit verbotener Kraftfahrzeugrennen nach § 315 d StGB, NZV 2018, 537, 539; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 416; Dahlke/Hoffmann-Holland , Die Strafgesetzgebung zu "Einzelrasern" in § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB, KriPoZ 2017, 306, 307; Krenberger, Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = NZV 2019, 317; Zopfs , Aggressivität im Straßenverkehr - Teilbereich Illegale Autorennen/Alleinraser, DAR 2020, 9, 10).

    Dementsprechend kann auch bezüglich § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Sinne des § 3 Abs. 3 StVO Indizwirkung entfalten ( Janssen , Im Rausch der Geschwindigkeit(-sbegriffe), NZV 2019, 285, 286; Janssen , jurisPR-StrafR 20/2019 Anm. 4; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 416; Hecker , Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = JuS 2019, 596, 597; Fischer § 315d Rn. 14; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 35; MüKo StGB/ Pegel § 315d Rn. 24; Schönke/Schröder/ Hecker § 315d Rn. 8; so wohl auch KG, Beschluss vom 15.4.2019 - (3) 161 Ss 36/19 (25/19) = BeckRS 2019, 8319 Rn. 3; unklar hingegen Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke/ Burmann § 315d StGB Rn. 9).

    Bezüglich der Auslegung dieser beiden Tatbestandsmerkmale kann (Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke/ Burmann § 315d StGB Rn. 9; Lackner/Kühl/ Heger § 315d Rn. 5; Steinert, Rasen im Straßenverkehr, SVR 2019, 130; Eisele, Lebensgefährliches Verhalten im Straßenverkehr, KriPoZ 2018, 32, 36; Krenberger, Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.01.2019 - 40 Ds 536/18 = NZV 2019, 317; Krenberger, Anm. zu LG Stade, Beschluss vom 4.7.2018 - 132 Qs 112 Js 13902/18 (88/18) = NZV 2018, 483) und soll (BT-Drs. 18/12964, S. 5; Prot. Rechtsausschuss 18/157, S. 20 [ Steineke ]; Plenarprotokoll 18/243, S. 45 [ Lühmann ]; S. 50 [ Steineke ]) auf die ständige Rechtsprechung zu § 315c Abs. 1 Nr. 2 StGB zurückgegriffen werden.

    Gemeint ist: "Wer rücksichtslos mit grob verkehrswidrig nicht angepasster Geschwindigkeit fährt..." Dementsprechend liegt ein grob verkehrswidriges Fahren mit nicht angepasster Geschwindigkeit bei einer eklatanten Verletzung der angepassten Geschwindigkeit im Sinne des § 3 Abs. 1 S. 1 und 2 StVO vor (AG Düsseldorf, Urteil vom 27.3.2019 - 127 Cs - 30 Js 592/18 - 812/18, Rn. 14, juris; Dahlke/Hoffmann-Holland , Die Strafgesetzgebung zu "Einzelrasern" in § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB, KriPoZ 2017, 306, 307; Eisele, Lebensgefährliches Verhalten im Straßenverkehr, KriPoZ 2018, 32, 36; Hecker , Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = JuS 2019, 596, 597; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 36).

    Das OLG Stuttgart geht noch weiter: Nachdem es im Grundsatz bereits aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeit den Tatbestand als gegeben ansieht, bestätigt es dieses Ergebnis mit einem Vergleich der Polizeiflucht mit originären Rennen und kommt über einen Erst-Recht-Schluss zur Bejahung des Tatbestandsmerkmals (OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787 Rn. 12 ff.; ähnlich, allerdings ohne zuvor eine Definition versucht zu haben, AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = BeckRS 2019, 4035 Rn. 8 ff.).

    Schließlich wird die Beachtlichkeit weiterer Ziele als Fernziele verworfen ( Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 417; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 42) oder umgekehrt die alleinige Zwecksetzung des "Rasens" verlangt (Schönke/Schröder/ Hecker § 315d Rn. 9; Krenberger, Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = NZV 2019, 317; Hecker, Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = JuS 2019, 596, 597).

    Genauso wenig werden (zwingend) diejenigen Fälle erfasst, die als immanente Beispiele des Rasens mit Nähe zur Rennszene aufgeführt wurden: Das Filmen mit der Helmkamera (vgl. Prot. Rechtsausschuss 18/157, S. 13 [ von Boetticher ]; Hecker, Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = JuS 2019, 596, 597; Schuster, Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung vor dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages am Mittwoch, dem 21. Juni 2017, S. 6) könnte ein Anhaltspunkt für grob verkehrsfremdes Verhalten sein - sich selbst zu filmen ist jedoch nicht Regelverhalten bei Kraftfahrzeugrennen und steht in keinem Zusammenhang mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit.

  • BVerfG, 17.01.1978 - 1 BvL 13/76

    Bestimmtheitsgebot

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 72; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 14).

    Allerdings muss der Gesetzgeber auch im Strafrecht in der Lage bleiben, der Vielgestaltigkeit des Lebens Herr zu werden; müsste er stets jeden Straftatbestand bis ins Letzte ausführen, anstatt sich auf die wesentlichen für die Dauer gedachten Bestimmungen über Voraussetzungen, Art und Maß der Strafe zu beschränken, bestünde die Gefahr, dass die Gesetze zu starr und kasuistisch würden und dem Wandel der Verhältnisse oder der Besonderheit des Einzelfalls nicht mehr gerecht werden könnten (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 73; so auch BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG [3.

    Art. 103 Abs. 2 GG hat insofern freiheitsgewährleistende Funktion (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 71 m. w. N; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 23; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 69; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 43; HGR/ Wolff § 134 Rn. 13; Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 755).

    Dabei ist die Verständlichkeit für den Normadressaten (BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 26; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 149; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 57; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    Insoweit bedeutet Verständlichkeit nicht unmittelbare Ablesbarkeit - das Gericht bringt das Erfordernis der Abstraktion mit dem Erfordernis der Normenklarheit in Einklang -, jedoch muss zumindest ein "Graubereich" erkennbar sein, in dem ein Risiko der Strafbarkeit besteht, soweit eine klarere Normfassung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist (BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 70; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 66; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 29; HGR/ Wolff § 134 Rn. 53; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    Der Gesetzgeber hat als einziger zu entscheiden, ob und in welchem Umfang er ein bestimmtes Rechtsgut, dessen Schutz ihm wesentlich und notwendig erscheint, gerade mit den Mitteln des Strafrechts verteidigen will (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 78; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG [3.

    Darüber hinaus muss der Gesetzgeber die Voraussetzungen der Strafbarkeit so konkret zu umschreiben, dass Tragweite und Anwendungsbereich der Straftatbestände zu erkennen sind und sich durch Auslegung ermitteln lassen, sodass die Normadressaten im Regelfall bereits anhand des Wortlauts der gesetzlichen Vorschrift voraussehen können, ob ein Verhalten strafbar ist oder nicht (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 72; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 149; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 66; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 139a; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 67; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 65; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 29; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 115).

  • BVerfG, 06.05.1987 - 2 BvL 11/85

    Verwaltungsakzessorietät im Umweltstrafrecht

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Es schließt die Verwendung wertausfüllungsbedürftiger Begriffe bis hin zu Generalklauseln im Strafrecht nicht von vornherein aus (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 74; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke/Hagemeier Art. 103 Rn. 24).

    Art. 103 Abs. 2 GG hat insofern freiheitsgewährleistende Funktion (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 71 m. w. N; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 23; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 69; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 43; HGR/ Wolff § 134 Rn. 13; Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 755).

    Dabei ist die Verständlichkeit für den Normadressaten (BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 26; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 149; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 57; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    Insoweit bedeutet Verständlichkeit nicht unmittelbare Ablesbarkeit - das Gericht bringt das Erfordernis der Abstraktion mit dem Erfordernis der Normenklarheit in Einklang -, jedoch muss zumindest ein "Graubereich" erkennbar sein, in dem ein Risiko der Strafbarkeit besteht, soweit eine klarere Normfassung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist (BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 70; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 66; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 29; HGR/ Wolff § 134 Rn. 53; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    Der Gesetzgeber übernimmt mit der Entscheidung über strafwürdiges Verhalten die demokratisch legitimierte Verantwortung für eine Form hoheitlichen Handelns, die zu den intensivsten Eingriffen in die individuelle Freiheit zählt; es ist eine grundlegende Entscheidung, in welchem Umfang und in welchen Bereichen ein politisches Gemeinwesen gerade das Mittel des Strafrechts als Instrument sozialer Kontrolle einsetzt (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 70 m. w. N.; so auch BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175).

    Drittens ist die Schwere der angedrohten Strafe von Bedeutung (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 15; Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 107, wobei dieser allerdings für die Berücksichtigung der Strafdrohung zwischen den Normzwecken differenziert [vgl. dort Rn. 95 und 108 bei nicht aufgelöstem Widerspruch]; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 39; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 73; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 68; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 69 f.; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; kritisch Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 758; kritisch auch v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 145; a. A. zur Bedeutung der Strafdrohung HGR/ Wolff § 134 Rn. 57).

  • BVerfG, 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01

    Zur Strafbarkeit eines Polizeibeamten nach StGB § 13 Abs 1 wegen Unterlassens der

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 72; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 14).

    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Beschluss vom 20.10.1992 - 1 BvR 698/89 = NStZ 1993, 75).

    Allerdings muss auch dann der Wortlaut des Gesetzes Ausgangspunkt und Grundlage für die Auslegung und also die Bestimmung des Norminhalts bieten können (BVerfG [3. Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BeckOK GG/ Radtke/Hagemeier Art. 103 Rn. 24, 26; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 70; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 136).

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 372), also für den Nicht-Juristen (Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 92; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 136), in den Blick zu nehmen, damit jedermann sein Verhalten an den Strafnormen ausrichten kann und zugleich kein willkürliches staatliches Strafen fürchten muss (BVerfG [3. Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 67; HGR/ Wolff § 134 Rn. 14; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 125).

    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1780; Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 90; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 47; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 69; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 145; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 45; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 57; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 57; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 30; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 114; Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 755).

    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 40; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 150; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 67; kritisch Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

  • KG, 15.04.2019 - 3 Ss 25/19

    "Einzelrennen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen i.S.d. § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Dementsprechend kann auch bezüglich § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Sinne des § 3 Abs. 3 StVO Indizwirkung entfalten ( Janssen , Im Rausch der Geschwindigkeit(-sbegriffe), NZV 2019, 285, 286; Janssen , jurisPR-StrafR 20/2019 Anm. 4; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 416; Hecker , Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.1.2019 - 40 Ds 536/18 = JuS 2019, 596, 597; Fischer § 315d Rn. 14; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 35; MüKo StGB/ Pegel § 315d Rn. 24; Schönke/Schröder/ Hecker § 315d Rn. 8; so wohl auch KG, Beschluss vom 15.4.2019 - (3) 161 Ss 36/19 (25/19) = BeckRS 2019, 8319 Rn. 3; unklar hingegen Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke/ Burmann § 315d StGB Rn. 9).

    Dennoch ist dieses Tatbestandsmerkmal jedenfalls offen für die Bildung einer durch den Willen des Gesetzgebers geleiteten Kasuistik besonders eklatanter Verstöße (so im Ergebnis auch Prot. Rechtsausschuss 18/157, S. 28 [ Müller ]; in diese Richtung wohl auch, obschon bei der eigenen Formulierung eklatant inkonsequent, KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - (3) 161 Ss 36/19 (25/19) = BeckRS 2019, 8319 Rn. 2).

    Auf diese Weise sollen der nachgestellte Renncharakter manifestiert, bloße Geschwindigkeitsüberschreitungen hingegen nicht von der Strafbarkeit umfasst werden, auch wenn sie erheblich sind" (KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - [3] 161 Ss 36/19 [25/19] = BeckRS 2019, 8319 Rn. 1; so bereits LG Berlin, Urteil vom 4.12.2018 - [562] 236 AR 157/18 Ns [65/18] = BeckRS 2018, 42829 Rn. 35; LG Berlin, Beschluss vom 5.3.2018 - 504 Qs 11/18 = BeckRS 2018, 13524 Rn. 6; LG Berlin, Beschluss vom 28.2.2019 - 528 Qs 24/19 = BeckRS 2019, 5484 Rn. 1).

    Dieses Argument wird dann sporadisch mit weiteren Fallbesonderheiten unterfüttert, beispielsweise der Absicht, den Mitfahrern zu imponieren, oder einer besonders groben Fahrweise (LG Berlin, Urteil vom 4.12.2018 - [562] 236 AR 157/18 Ns [65/18] = BeckRS 2018, 42829 Rn. 36; KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - [3] 161 Ss 36/19 [25/19] = BeckRS 2019, 8319 Rn. 2; LG Berlin, Beschluss vom 5.3.2018 - 504 Qs 11/18 = BeckRS 2018, 13524 Rn. 11).

    Dabei kann hier statuiert werden, dass weitgehend alle Auffassungen einen Ausgangspunkt teilen: Soweit dem vorlegenden Gericht ersichtlich, bestimmt die herrschende Literatur die Absicht, eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, im Grundsatz nach der in der konkreten Fahrsituation nach dem subjektiven Empfinden des Fahrers (hierzu kritisch Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 289; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 417), der Verkehrslage, den Witterungsbedingungen etc. höchstmöglichen Geschwindigkeit ( Janssen , Im Rausch der Geschwindigkeit(-sbegriffe), NZV 2019, 285, 286; Steinert, Rasen im Straßenverkehr, SVR 2019, 130; Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 289; Preuß , Ein Jahr Strafbarkeit verbotener Kraftfahrzeugrennen nach § 315 d StGB, NZV 2018, 537, 539; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 417; Dahlke/Hoffmann-Holland , Die Strafgesetzgebung zu "Einzelrasern" in § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB, KriPoZ 2017, 306, 308; Zopfs, Anm. zu OLG Stuttgart, Beschluss vom 4.7.2019 - 4 Rv 28 Ss 103/19 = NJW 2019, 2787, 2789; Quarch , Anm. zu KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - [3] 161 Ss 36/19 [25/19] = NZV 2019, 314; Zopfs , Aggressivität im Straßenverkehr - Teilbereich Illegale Autorennen/Alleinraser, DAR 2020, 9, 11; Schönke/Schröder/ Hecker § 315d Rn. 9; Lackner/Kühl/ Heger § 315d Rn. 5; BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 41).

    Zum anderen wird ausdrücklich die fehlende Bestimmtheit des Tatbestands, insbesondere des Tatbestandsmerkmals "um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen" bemängelt ( Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 290; Eisele, Lebensgefährliches Verhalten im Straßenverkehr, KriPoZ 2018, 32, 36; MüKo StGB/ Pegel § 315d Rn. 26; Quarch , Anm. zu KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - (3) 161 Ss 36/19 (25/19) = NZV 2019, 314; Zopfs , Agressivität im Straßenverkehr - Teilbereich Illegale Autorennen/Alleinraser, DAR 2020, 9, 12; wohl auch BeckOK StGB/ Kulhanek § 315d Rn. 42).

  • BVerfG, 20.03.2002 - 2 BvR 794/95

    Vermögensstrafe

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Dies verpflichtet den Gesetzgeber, die Voraussetzungen der Strafbarkeit so genau zu umschreiben, dass Tragweite und Anwendungsbereich der Straftatbestände für den Normadressaten schon aus dem Gesetz selbst zu erkennen sind und sich durch Auslegung ermitteln und konkretisieren lassen (BVerfG, Beschluss vom 26.2.1969 - 2 BvL 15/68 und 23/68 = NJW 1969, 1059, 1061; BVerfG, Beschluss vom 20.10.1992 - 1 BvR 698/89 = NStZ 1993, 75; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; BVerfG [3.

    von BVerfG, Beschl. vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08, NStZ 2011, 369, 372), also für den Nicht-Juristen (Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 92; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 46; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 136), in den Blick zu nehmen, damit jedermann sein Verhalten an den Strafnormen ausrichten kann und zugleich kein willkürliches staatliches Strafen fürchten muss (BVerfG [3. Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 38; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 67; HGR/ Wolff § 134 Rn. 14; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 125).

    Insoweit bedeutet Verständlichkeit nicht unmittelbare Ablesbarkeit - das Gericht bringt das Erfordernis der Abstraktion mit dem Erfordernis der Normenklarheit in Einklang -, jedoch muss zumindest ein "Graubereich" erkennbar sein, in dem ein Risiko der Strafbarkeit besteht, soweit eine klarere Normfassung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist (BVerfG, Beschluss vom 6.5.1987 - 2 BvL 11/85 = NJW 1987, 3175; BVerfG, Beschluss vom 17.1.1978 - 1 BvL 13/76 = NJW 1978, 933, 934; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1779; BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 75; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 141; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 70; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 66; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 29; HGR/ Wolff § 134 Rn. 53; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 126; Krüger , Neues aus Karlsruhe zu Art. 103 II GG und § 266 StGB - Bespr.

    Andererseits ist Art. 103 Abs. 2 GG auch Ausdruck des Prinzips der Gewaltenteilung, wobei die Verfassungsnorm dem parlamentarischen Gesetzgeber als einzigem das Recht, aber auch die Pflicht (BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1780; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 57; Hömig/Wolff/ Wolff Art. 103 Rn. 14; HGR/ Wolff § 134 Rn. 15 f.) zuweist, bestimmtes Handeln unter Strafe zu stellen.

    Kammer des Zweiten Senats], Beschluss vom 21.11.2002 - 2 BvR 2202/01 = NJW 2003, 1030; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1780; Maunz/Dürig/ Remmert Art. 103 Abs. 2 Rn. 90; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 47; Jarass/Pieroth/ Pieroth Art. 103 Rn. 69; Friauf/Höfling/ Höfling/Burkiczak Art. 103 Rn. 145; BonnKomm/ Pohlreich Art. 103 Rn. 45; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 57; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 57; v. Münch/Kunig/ Kunig Art. 103 Rn. 30; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 114; Bohn/Krause , Der objektive Sorgfaltspflichtverstoß und die ungeschriebenen Sorgfaltsnormen im Lichte des Art. 103 II GG, JuS 2019, 753, 755).

    Den Gerichten ist es verwehrt, die Entscheidung des Gesetzgebers zu korrigieren (BVerfG, Beschluss vom 23.6.2010 - 2 BvR 2559/08 u. a. = NJW 2010, 3209 Rn. 78; BVerfG, Urteil vom 20.3.2002 - 2 BvR 794/95 = NJW 2002, 1780; BeckOK GG/ Radtke / Hagemeier Art. 103 Rn. 23; Dreier/ Schulze-Fielitz Art. 103 Abs. 2 Rn. 47; v. Mangoldt/Klein/Starck/ Nolte/Aust Art. 103 Abs. 2 Rn. 140; Stern/Becker/ Brüning Art. 103 Rn. 74; Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke/ Schmahl Art. 103 Rn. 68; HGR/ Wolff § 134 Rn. 16; Umbach/Clemens/ Zierlein Art. 103 Rn. 136).

  • LG Stade, 04.07.2018 - 132 Qs 88/18

    Rennen, Alleinrennen, Begriff

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Bezüglich der Auslegung dieser beiden Tatbestandsmerkmale kann (Burmann/Heß/Hühnermann/Jahnke/ Burmann § 315d StGB Rn. 9; Lackner/Kühl/ Heger § 315d Rn. 5; Steinert, Rasen im Straßenverkehr, SVR 2019, 130; Eisele, Lebensgefährliches Verhalten im Straßenverkehr, KriPoZ 2018, 32, 36; Krenberger, Anm. zu AG Waldbröl, Urteil vom 14.01.2019 - 40 Ds 536/18 = NZV 2019, 317; Krenberger, Anm. zu LG Stade, Beschluss vom 4.7.2018 - 132 Qs 112 Js 13902/18 (88/18) = NZV 2018, 483) und soll (BT-Drs. 18/12964, S. 5; Prot. Rechtsausschuss 18/157, S. 20 [ Steineke ]; Plenarprotokoll 18/243, S. 45 [ Lühmann ]; S. 50 [ Steineke ]) auf die ständige Rechtsprechung zu § 315c Abs. 1 Nr. 2 StGB zurückgegriffen werden.

    Ein Renncharakter ist gegeben, wenn der Fahrer sein Fahrzeug bis an die technischen und physikalischen Grenzen ausfährt " (LG Stade, Beschluss vom 4.7.2018 - 132 Qs 112 Js 13902/18 [88/18] = BeckRS 2018, 14896 Rn. 12).

    (66) Dementgegen verlangt das Oberlandesgericht Stuttgart folgende Kriterien für die Erfüllung des Tatbestandsmerkmals: "Dies verlangt nicht die Absicht, das Fahrzeug mit objektiv höchstmöglicher Geschwindigkeit zu führen oder es bis an die technischen bzw. physikalischen Grenzen auszufahren (so aber das LG Stade, Beschl. v. 4.7.2018 - 132 Qs 88/18).

    Zum einen wird darauf hingewiesen, dass wegen offensichtlicher Überschneidungen Abgrenzungsschwierigkeiten zur objektiven Tatseite ( Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 417 f.; Krenberger, Anm. zu LG Stade, Beschluss vom 4.7.2018 - 132 Qs 112 Js 13902/18 (88/18) = NZV 2018, 483; Fischer § 315d Rn. 16 und 18) bzw. zum subjektiven Tatbestandsmerkmal der Rücksichtslosigkeit bestehen ( Fischer § 315d Rn. 16 und 18; Ruhs , Das sogenannte "Einzelrasen" als verbotenes Kraftfahrzeugrennen gemäß § 315 d StGB, SVR 2018, 286, 289; Preuß , Ein Jahr Strafbarkeit verbotener Kraftfahrzeugrennen nach § 315 d StGB, NZV 2018, 537, 539; Kusche , Die Strafbarkeit illegaler Rasereien im Straßenverkehr nach § 315 d StGB n. F., NZV 2017, 414, 418; Krenberger, Anm. zu LG Stade, Beschluss vom 4.7.2018 - 132 Qs 112 Js 13902/18 (88/18) = NZV 2018, 483; Zopfs , Aggressivität im Straßenverkehr - Teilbereich Illegale Autorennen/Alleinraser, DAR 2020, 9, 11).

  • LG Berlin, 05.03.2018 - 504 Qs 11/18

    Straftatbestand der verkehrswidrigen Geschwindigkeitsüberschreitung: Zu schnelles

    Auszug aus AG Villingen-Schwenningen, 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19
    Dass zwischenzeitlich Bremsungen auf angepasste Geschwindigkeiten erfolgten, ist der Erfüllung des Tatbestandsmerkmals nicht abträglich (LG Berlin, Beschluss vom 5.3.2018 - 504 Qs 11/18 = BeckRS 2018, 13524 Rn. 6).

    Auf diese Weise sollen der nachgestellte Renncharakter manifestiert, bloße Geschwindigkeitsüberschreitungen hingegen nicht von der Strafbarkeit umfasst werden, auch wenn sie erheblich sind" (KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - [3] 161 Ss 36/19 [25/19] = BeckRS 2019, 8319 Rn. 1; so bereits LG Berlin, Urteil vom 4.12.2018 - [562] 236 AR 157/18 Ns [65/18] = BeckRS 2018, 42829 Rn. 35; LG Berlin, Beschluss vom 5.3.2018 - 504 Qs 11/18 = BeckRS 2018, 13524 Rn. 6; LG Berlin, Beschluss vom 28.2.2019 - 528 Qs 24/19 = BeckRS 2019, 5484 Rn. 1).

    Dieses Argument wird dann sporadisch mit weiteren Fallbesonderheiten unterfüttert, beispielsweise der Absicht, den Mitfahrern zu imponieren, oder einer besonders groben Fahrweise (LG Berlin, Urteil vom 4.12.2018 - [562] 236 AR 157/18 Ns [65/18] = BeckRS 2018, 42829 Rn. 36; KG Berlin, Beschluss vom 15.4.2019 - [3] 161 Ss 36/19 [25/19] = BeckRS 2019, 8319 Rn. 2; LG Berlin, Beschluss vom 5.3.2018 - 504 Qs 11/18 = BeckRS 2018, 13524 Rn. 11).

  • LG Berlin, 28.02.2019 - 528 Qs 24/19

    Abstrakt gefährliche Fahrweise im Straßenverkehr

  • LG Berlin, 04.12.2018 - 236 AR 157/18
  • AG Essen, 16.10.2018 - 44 Gs 2891/18

    Verbotenes Rennen, Voraussetzungen

  • LG Berlin, 12.03.2003 - 534 Qs 31/03
  • BVerfG, 24.11.1981 - 2 BvL 4/80

    Verfassungsmäßigkeit des § 5 Abs. 3 Nr. 3 BetrVG

  • AG Dortmund, 06.02.2018 - 729 OWi 379/17

    Geschwindigkeitsüberschreitung, Beweiswürdigung

  • AG Düsseldorf, 27.03.2019 - 127 Cs 812/18

    Verbotenes Kraftfahrzeugrennen - schnelles Anfahren an Ampel

  • BVerfG, 20.10.1992 - 1 BvR 698/89

    Zur Auslegung des Gewaltdarstellungsverbotes nach § 131 StGB

  • BVerfG, 26.02.1969 - 2 BvL 15/68

    Verfolgungsverjährung

  • LG Stade, 04.07.2018 - 132 Qs 112 Js 13902/18
  • OLG Koblenz, 19.09.2019 - 2 OWi 6 SsBs 214/19

    Geschwindigkeitsüberschreitung - Feststellungen zu einer unangepassten

  • OLG Celle, 19.07.2011 - 1 Ws 271/11

    Ablehnung der Eröffnung des Hauptverfahrens mangels Tatverdachts bei bloßer

  • BVerfG, 29.07.1968 - 1 BvL 20/63

    Adoption I

  • OLG Saarbrücken, 17.07.2008 - 1 Ws 131/08

    Anklageschrift wegen Beitragsvorenthaltung: Hinreichender Tatverdacht bei

  • OLG Karlsruhe, 01.09.2003 - 1 Ws 235/03

    Kapitalanlagebetrug bei Versprechen einer unrealisierbaren Rendite und Irrtum des

  • KG, 28.01.2010 - 12 U 40/09

    Haftung bei Verkehrsunfall: Kollision eines Wartepflichtigen mir einem

  • OLG Hamm, 12.12.1995 - 27 U 167/95

    Haftungsverteilung bei Kollision mit einem die Fahrbahn überquerenden Fußgänger

  • KG, 04.02.2002 - 12 U 111/01

    Haftungsverteilung bei Unfallschaden infolge Mißachtung der Vorfahrt

  • OLG Stuttgart, 25.04.2018 - 1 Ws 23/18

    Vollstreckbarerklärung eines schweizerischen Strafurteils wegen eines groben

  • OLG Celle, 03.01.2013 - 31 Ss 50/12

    Notwendigkeit des Vorliegens einers Fußgängerüberweges i.S.d. § 26 StVO für eine

  • AG Karlsruhe, 29.04.2019 - 6 OWi 440 Js 24131/18

    Fahren mit nicht angepasster Geschwindigkeit bei Zubereitung und Verzehr von

  • OLG Celle, 24.10.2002 - 14 U 24/02

    Haftungsverteilung bei Verkehrsunfall: Kollision eines Wartepflichtigen an einer

  • OLG Düsseldorf, 03.12.1996 - 5 Ss 325/96

    Geschwindigkeit und Ampelverstöße bei Flucht vor Polizei sind Beweisanzeichen für

  • AG Berlin-Tiergarten, 21.06.2018 - 362 Cs 47/18

    Verbotenes Kraftfahrzeugrennen - Einzelrennen

  • AG Villingen-Schwenningen, 30.10.2019 - 6 Ds 31 Js 29240/18

    Zuständigkeit für die Einbeziehung einer Nachtragsanklage; Renncharakter des

  • OLG Oldenburg, 07.04.2016 - 1 Ss 53/16

    Anforderungen an die Feststellungen zum Bestehen einer konkreten

  • BVerfG, 24.03.1976 - 1 BvL 7/74

    Anforderungen an eine Richtervorlage nach Art. 100 Abs. 1 GG

  • BVerfG, 26.10.1977 - 1 BvL 9/72

    Verfassungsfragen zur Entschädigungsproblematik der Bodenreformgesetzgebung in

  • OLG Nürnberg, 22.02.2011 - 1 Ws 47/11

    Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens: Anforderungen an die

  • BVerfG, 15.07.1981 - 1 BvL 77/78

    Naßauskiesung

  • BGH, 25.05.2000 - 4 StR 171/00

    Trunkenheit am Steuer; Fahrlässige Trunkenheit im Verkehr; (Relative,

  • OLG Köln, 09.01.2001 - Ss 477/00

    Strafprozessrecht: Verfahrensrüge wegen eines Verwertungsverbots bezüglich der

  • BVerfG, 11.07.1967 - 1 BvL 11/67

    Normenkontrolle III

  • BVerfG, 30.11.1955 - 1 BvL 120/53

    Verfassungsmäßigkeit eines besonderen Ehrenschutzes für Politiker

  • BGH, 18.12.1957 - 4 StR 554/57
  • BGH, 17.02.2021 - 4 StR 225/20

    Stuttgarter "Raser-Fall" rechtskräftig abgeschlossen: Erste Entscheidung des

    b) Die Bedenken, die in der Rechtsprechung vereinzelt unter Hinweis auf das Bestimmtheitsgebot aus Art. 103 Abs. 2 GG gegen die Verfassungsmäßigkeit der Vorschrift des § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB erhoben worden sind (vgl. AG Villingen-Schwenningen, DAR 2020, 218), teilt der Senat nicht.
  • BVerfG, 09.02.2022 - 2 BvL 1/20

    Straftatbestand Verbotene Kraftfahrzeugrennen (§ 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB) mit dem

    bb) Im Schrifttum werden hingegen teilweise Bedenken geäußert, ob § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB hinsichtlich des Tatbestandsmerkmals der Absicht, eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, dem Bestimmtheitsgebot genüge (vgl. Krenberger, NZV 2018, S. 483; Ruhs, SVR 2018, S. 286 ; Pegel, in: Münchener Kommentar, StGB, 3. Aufl. 2019, § 315d Rn. 26; Fischer, StGB, 67. Aufl. 2020, § 315d Rn. 16 ff. und ebenso 69. Aufl. 2022; Jahn, JuS 2020, S. 277 ; Schulz-Merkel, NZV 2020, S. 397 ; Zieschang, NZV 2020, S. 489 ; König, in: Leipziger Kommentar, StGB, 13. Aufl. 2021, § 315d Rn. 23, 30 f.; Ernemann, in: Satzger/ Schluckebier/Widmaier, StGB, 5. Aufl. 2021, § 315d Rn. 15).
  • LG Aachen, 11.02.2021 - 60 Qs 1/21

    Kraftfahrzeugrennen, Begriff des Rennens

    Gegen die Strafnorm des § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB bestehen keine durchgreifenden verfassungsrechtlichen Bedenken (Anschluss an KG, Beschl. v. 20.12.2019 - 3) 161 Ss 134/19 (75/19); OLG Köln, Beschl. v. 05.05.2020 - 1 RVs 45/20; entgegen AG Villingen-Schwenningen, Beschl. v. 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19).

    aa) Die gegen die Strafnorm des § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB erhobenen verfassungsrechtlichen Bedenken (vgl. hierzu AG Villingen-Schwenningen, Beschl. v. 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19, DAR 2020, 218; kritisch auch Fischer , StGB, 68. Aufl. 2021, § 315d Rn. 12, 14, 18; Schulz-Merkel , NZV 2020, 397, 399; SSW/ Ernemann , StGB, 5. Aufl. 2020, § 315d Rn. 15; Stam , StV 2018, 464, 467 f.; offenlassend OLG Zweibrücken, Beschl. v. 19.05.2020 - 1 OLG 2 Ss 34/20, juris Rn. 19) teilt die Kammer nicht (s. hierzu KG, Beschl. v. 20.12.2019 - (3) 161 Ss 134/19 (75/19), DAR 2020, 149 = BeckRS 2020, 2019, 35362 Rn. 10; OLG Köln, Beschl. v. 05.05.2020 - 1 RVs 45/20, NStZ-RR 2020, 224, juris Rn. 13).

  • OLG Köln, 05.05.2020 - 1 RVs 45/20

    Verbotenes Kraftfahrzeugrennen - Flucht vor einer Zivilstreife kann unter

    Der Senat teilt zunächst nicht die verfassungsrechtlichen Bedenken, die in der Rechtsprechung gegen die Bestimmtheit der Regelung des § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB geäußert werden (vgl. so im Vorlagebeschluss des AG Villingen-Schwenningen, Beschluss v. 16.01.2020 - Az. 6 Ds 66 Js 980/19, zitiert nach juris).
  • OLG Zweibrücken, 19.05.2020 - 1 OLG 2 Ss 34/20

    Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen: Annahme einer Fahrweise zur

    Auf die Frage, ob § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB zu unbestimmt und daher verfassungswidrig ist (so AG Villingen-Schwenningen, Vorlagebeschluss vom 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19; a.A.: KG (3. Strafsenat), Beschluss vom 20.12.2019 - (3) 161 Ss 134/19 (75/19), BeckRs 2019, 35362 Rn. 5) kommt es deshalb nicht an.
  • AG Frankfurt/Oder, 23.09.2020 - 412 Cs 6/20

    Einholung einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Frage der

    Dies ist nur dann der Fall, wenn bei Ungültigkeit der Norm anders entschieden werden müsste als bei deren Gültigkeit (vergleiche zuletzt etwa Amtsgericht Villingen-Schwenningen, Vorlagebeschluss vom 16.01.2020, 6 Ds 66 Js 980/19, Rn. 53, juris).
  • LG Aachen, 11.01.2021 - 61 Qs 83/20

    Pflichtverteidiger, schwierige Rechtslage, Polizeiflucht, verbotenes Rennen

    Abgesehen von der grundsätzlichen Frage der möglichen Verfassungswidrigkeit (vgl. Vorlagebeschluss des AG Villingen-Schwenningen v. 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19), werden bei Anwendung der Norm im konkreten Fall des Alleinrennens verschiedene Tatbestandsmerkmale kontrovers diskutiert und in der Rechtsprechung bislang uneinheitlich bewertet bzw. angewandt, wobei auch auf obergerichtlicher Ebene eine unterschiedliche Anwendung vorliegt, die bislang nicht durch den Bundesgerichtshof entschieden wurde.
  • LG Aachen, 11.01.2021 - 62 Qs 83/20

    Pflichtverteidigung: Verbotenes Rennen/Polizeiflucht

    Abgesehen von der grundsätzlichen Frage der möglichen Verfassungswidrigkeit (vgl. Vorlagebeschluss des AG Villingen-Schwenningen v. 16.01.2020 - 6 Ds 66 Js 980/19), werden bei Anwendung der Norm im konkreten Fall des Alleinrennens verschiedene Tatbestandsmerkmale kontrovers diskutiert und in der Rechtsprechung bislang uneinheitlich bewertet bzw. angewandt, wobei auch auf obergerichtlicher Ebene eine unterschiedliche Anwendung vorliegt, die bislang nicht durch den Bundesgerichtshof entschieden wurde.
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